DRESDEN. Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) hat den Schuljahresbeginn in Sachsen als geordnet bezeichnet und massive Kritik der Opposition zurückgewiesen. Zwar räumte sie am Mittwoch im Landtag ein, dass die Zahl der Seiteneinsteiger aufgrund nicht vorhandener ausgebildeter Lehrer bei den Neueinstellungen mit 52 Prozent hoch sei. Von einem «Schulchaos» zu sprechen sei dennoch eine Ohrfeige für engagierte Lehrer, die mit ihrer Arbeit dafür gesorgt hätten, dass der Freistaat im Bildungsmonitor bereits zum 12. Mal in Folge den Spitzenplatz belegt habe. Das Bildungssystem sei besser «als es in und von Sachsen dargestellt» werde, sagte Kurth.

Beantragt hatte die Debatte mit dem Titel «Schulchaos beenden – der CDU die Verantwortung für die Bildungspolitik entziehen» die Fraktion Die Linke. Ihr kulturpolitischer Sprecher Franz Sodann hielt Kurth neben dem Lehrermangel auch Planungsrückstände beim Schulhausbau und Klassenzusammenlegungen vor. Die Grünen-Abgeordnete Petra Zais sprach von einer jahrelang verfehlten Bildungspolitik. Das Ausbleiben von größeren Protesten mache deutlich, dass die fehlende Ordnung «sich zum Dauerzustand an sächsischen Schulen» entwickelt habe.
Auch ohne Exekutivgewalt übernehme ihre Partei Verantwortung für die aktuelle Bildungspolitik der schwarz-roten Regierung, sagte die SPD-Bildungsexpertin Sabine Friedel. Zugleich verwies sie aber darauf, dass ihre Partei die Stellenplanung vorheriger Regierungen unter CDU-Führung «umgekehrt» habe. dpa
Wir brauchen die Seiteneinsteiger und wir sollten ihnen deshalb alle erdenktliche Hilfe zukommen lassen, damit sie ihre Arbeit meistern! Das ist in unserem eigenen Interesse. Nur so können größere Klassen und höheres Stundensoll und endlose Vertretungen, die uns ausbrennen, vermieden werden.
Leider werden Seiteneinsteiger nicht überall mit offenen Armen empfangen.