Ein Unfall im Chemie-Unterricht und zwei (mögliche) Buttersäure-„Scherze“ – Großeinsätze von Rettungskräften an gleich drei Schulen

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STUTTGART. Gleich dreimal mussten Rettungskräfte am Montag zu Schulen in Baden-Württemberg und Thüringen zu Großeinsätzen ausrücken – es ging dabei jeweils um Gefahr durch Chemikalien. Im ersten Fall geht’s um ein Unglück im Chemie-Unterricht. Bei den beiden anderen Fällen könnten schlechte Schüler-„Scherze“ die Ursache sein.

Großeinsatz! Die Polizei war in Schulen gefordert. Foto: Shutterstock
Großeinsatz! Die Polizei war in gleich drei Schulen gefordert. Foto: Shutterstock

Zunächst wurden bei einer Verpuffung gegen 11 Uhr eine Lehrerin, mindestens 13 Schüler einer 9. Klasse und der Hausmeister verletzt und mussten notärztlich behandelt werden. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich der Unfall während des Chemie-Unterrichts. Die Lehrerin erlitt Verletzungen an einer Hand, die Schüler und der Hausmeister klagten über Atemwegsreizungen. Nicht nur die betroffenen Jugendlichen, sondern alle Schüler der Klasse wurden in die Kinderklinik nach Heidelberg gebracht und untersucht.

Etwa zwei Stunden später gab es Alarm an einer benachbarten Schule, weshalb die etwa 600 Schüler dort das Gebäude verlassen mussten. «Nach einer ersten Einschätzung könnte ausgetretene Buttersäure zur Alarmauslösung geführt haben. Über eventuelle Verletzte liegen noch keine Erkenntnisse vor», hieß es zunächst von der Polizei.

Polizei und Feuerwehr sind am Montag auch zu einer Schule in Weimar ausgerückt. Dort stank es auf einer Toilette ganz fürchterlich. Auf der Jungentoilette habe jemand morgens eine Ampulle mit einer beißenden Flüssigkeit ausgekippt, teilte die Polizei mit. Dabei könne es sich um Buttersäure handeln. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung auf und sicherte die Reste der Ampulle. Verletzt wurde niemand. Der Schulbetrieb konnte normal weiter laufen, nur die Toilette musste abgesperrt werden.

Äußerungen eines Polizeisprechers in einem anderen, ähnlich gelagerten Fall, lassen vermuten, dass auf die Täter ein echtes Problem zukommt, sollten sie ermittelt werden. Der erklärte nämlich: „Da es sich bei der Tat um alles andere als nur einen schlechten Scherz handelte, erwartet diesen in der Konsequenz nicht nur eine strafrechtlich Verfolgung – vielmehr hat er auch die Einsatzkosten in Höhe mehrerer tausend Euro zu tragen.“ N4t / mit Material der dpa

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