Experten: Unterrichtsausfall in Sachsen wird voraussichtlich zunehmen

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DRESDEN. Manche Kinder haben weniger Unterricht als vorgesehen, bei anderen fällt ein Fach über Wochen gleich ganz aus: Wegen Personalmangels ist in Sachsen zuletzt mehr Unterricht ausgefallen. Wird es zum kommenden Schuljahr besser werden?

Kein Unterricht – die Schule bleibt dann leer.                                                   Foto: Thomas Kohler / flickr / CC BY 2.0

Der Unterrichtsausfall an Sachsens Schulen wird nach Einschätzung von mehreren Experten im kommenden Schuljahr 2018/2019 voraussichtlich vorerst weiter zunehmen. «Ich glaube nicht, dass wir da schon am Ende angekommen sind», sagte Michael Jung vom sächsischen Lehrerverband. Ähnliche Bedenken äußerte Ursula Kruse von der GEW Sachsen. «Der Personalengpass wird dramatisch bleiben», sagte sie.

Im 1. Halbjahr des Schuljahres 2017/2018 sind laut sächsischem Kultusministerium von allen vorgesehenen Unterrichtsstunden im Schnitt 4,9 Prozent ausgefallen. Neuere Zahlen liegen wohl erst in den Sommerferien vor. Am höchsten war der Anteil an allgemeinbildenden Förderschulen (8,4 Prozent) sowie an den beruflichen Schulzentren (6,0 Prozent). Das ist etwas mehr als zum gleichen Zeitraum im Schuljahr 2016/2017. Damals waren es 4,6 Prozent.

Grund für den Unterrichtsausfall ist der Personalmangel bei Sachsens Lehrern: Um den Unterrichtsaufall einzudämmen, braucht es laut Kultusministerium für das Schuljahr 2018/2019 mindestens 1300 neue Lehrer. «Im Schuljahr 2018/2019 wird es allerdings voraussichtlich sehr schwierig, auf diese Zahl zu kommen», sagte ein Sprecher des Kultusministeriums.

Beispielsweise konnten von den 400 zu besetzenden Stellen für Seiteneinsteiger bislang 326 vergeben werden – 51 weitere Personen haben ein Angebot erhalten, sich bislang aber noch nicht entschieden. Eine Entspannung der Personalsituation werde voraussichtlich erst in zwei oder drei Jahren eintreten, sagte der Sprecher weiter. Derzeit arbeiten rund 33.500 Lehrer in Sachsen.

Um den Lehrermangel einzudämmen, hatte die Landesregierung unlängst ein umfassendes Handlungsprogramm verabschiedet. Es sieht beispielsweise vor, dass Lehrer in Sachsen künftig verbeamtet werden können. Dagegen regt sich jedoch in einzelnen Punkten Kritik.

Die Auswirkungen des Lehrermangels in Sachsens sind mittlerweile an vielen Orten zu spüren: Beispielsweise hatte eine siebte Klasse in der Chemnitzer Annenschule wegen Personalmangels fast ein halbes Jahr keinen Physikunterricht. «Ich habe große Angst, dass solche Situationen noch zunehmen», sagte Schulleiterin Ulrike Schulz. dpa

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sofawolf
6 Jahre zuvor

Kurzfristig würde wohl nur Folgendes helfen:

1. Rettungsmaßnahme: Seiteneinsteiger

2. Rettungsmaßnahme: Schüler-Wochenstunden reduzieren (z.B. nur noch 1x wöchentlich Sport, Musik, Kunst; weniger Englisch, weniger Sachkunde usw.) als wirkliche “Notfallmaßnahme”

3. Rettungsmaßnahme: massive Aufstockung von Stellen in Ausbildung und Schule (wird sich aber erst in einigen Jahren auswirken)