Mehr als jedes zehnte Kind in Norddeutschland bei Einschulung übergewichtig

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OSNABRÜCK. Immer mehr Erstklässler in Norddeutschland haben bereits bei ihrer Einschulung Übergewicht. Wissenschaftler fordert mehr Sportunterricht und apppelieren an die Eltern.

Mehr als jedes zehnte Kind startet in Norddeutschland mit Übergewicht ins Schulleben. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen der vergangenen Jahre. Demnach waren in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen zum Schuljahr 2016/17 insgesamt 11,3 Prozent der angehenden Erstklässler zu schwer oder litten gar unter Adipositas. Tendenz leicht steigend.

Der Anteil der übergewichtigen Kinder steigt seit Jahren leicht an, ergeben die Zahlen aus den Schuleingangsuntersuchungen. Foto: Walter Siegmund / Wikimedia Commons (CC BY 2.5)
Der Anteil der übergewichtigen Kinder steigt seit Jahren leicht an, ergeben die Zahlen aus den Schuleingangsuntersuchungen. Foto: Walter Siegmund / Wikimedia Commons (CC BY 2.5)

Der Hang zu Übergewicht hängt laut Auswertungen stark mit dem Elternhaus zusammen. Aus Schleswig-Holstein, wo mehr als 24.000 Kinder untersucht wurden, heißt es beispielsweise: „Kinder von Eltern mit niedrigem Bildungsstand sind zu 9,3 Prozent übergewichtig und zu 8,1 Prozent adipös.“ Bei höherem Bildungsabschluss liege der Anteil hingegen bei 5 und 2,7 Prozent. Ähnliches lässt sich auch in den anderen Bundesländern beobachten. Adipositas beschreibt dabei krankhaftes Übergewicht. Aus Niedersachsen heißt es, das Problem trete gleichermaßen bei Jungen und Mädchen auf.

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Nach Meinung des Sportwissenschaftler Theodor Stemper von der Universität Wuppertal könne die Schule ihren Beitrag dazu leisten, Nachteile auszugleichen. Er empfahl fünf Sportstunden pro Woche in den Unterrichtsplan einzubauen. Elke Bruns-Philipps vom Landesgesundheitsamt Niedersachsen appellierte an die Eltern: „Die Schüler sollten nicht jeden Tag mit dem Auto zur Schule gebracht werden, sondern selbst laufen.“ (ots)

Jeder dritte angehende Erstklässler hat Probleme beim Sprechen

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Palim
5 Jahre zuvor

„Nach Meinung des Sportwissenschaftler Theodor Stemper von der Universität Wuppertal könne die Schule ihren Beitrag dazu leisten, Nachteile auszugleichen. Er empfahl fünf Sportstunden pro Woche in den Unterrichtsplan einzubauen.“

Das kann „DIE SCHULE“ eben nicht, da sie sowohl die Stundentafel als auch die Lehrerstunden von der Schulbehörde zugewiesen bekommt.
Also müsste „DIE SCHULBEHÖRDE“ sprich „DAS MINISTERIUM“ den Beitrag leisten, damit Nachteile ausgegelichen würden. Entsprechend müsste sich die Stundentafel erhöhen, da man sonst andere Stunden streichen müssste, aber auch in anderen Fächern zeigen sich Nachteile, die ausgeglichen werden müssen.
Alternativ gibt es eine vernünftig ausgestattete Ganztagesschule, in der die Kinder zusätzliche Sportstunden erhalten. Aber auch das liegt in den Händen des Ministeriums!

Der Appell an die Eltern richtet sich im übrigen sowohl an die, die sich kaum um ihre Kinder kümmern, als auch an die, die stets das Eltern-Taxi bemühen, damit ihr Kind keinen Schritt unbeobachtet und eigenständig schafft.

D. Orie
5 Jahre zuvor

Mir gefällt das Fotos ganz und gar nicht! Was ist, wenn sich hier jemand wiedererkennt? Kann man hier nicht behutsamer vorgehen, z. B. durch einen anderen Bildausschnitt? Das wäre doch bestimmt kein Problem.