Für die Regierungspartei SPD war „A13 für alle Lehrer“ kein Thema – als Opposition doch

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DÜSSELDORF. Die SPD-Opposition in Nordrhein-Westfalen verstärkt den Druck auf die Landesregierung, zu einer gleichen Bezahlung aller verbeamteten Lehrer zu kommen. Die SPD-Fraktion im Landtag legte am Donnerstag erneut einen Gesetzentwurf vor, der ein höheres Einstiegsgehalt für Lehrer jeder Schulform in der Besoldungsstufe A13 vorsieht. Bisher werden Lehrer etwa an Grundschulen nach A12 bezahlt – das sind rund 500 Euro brutto im Monat weniger als bei der Gehaltsstufe A13, die für gymnasiale Oberstufenlehrer gilt. Die gleiche Bezahlung für alle Lehrer sei für die SPD eine «zentrale Frage zur Beseitigung des Lehrermangels», sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Eva-Maria Voigt-Küppers. Die GEW begrüßte die Initiative.

„Wenn wir das nächstes Schuljahr erreichen würden, wäre das eine wichtige Botschaft“: SPD-Bildungspolitiker Jochen Ott. Foto: Ailura, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 AT

Ein erster SPD-Gesetzentwurf war von der schwarz-gelben Regierungsmehrheit bereits abgelehnt worden. Auch der neue Entwurf, der kommenden Mittwoch in den Landtag eingebracht wird, dürfte kaum Erfolgsaussichten haben. Allerdings wird der Druck auf die Regierung durch die erneute Vorlage aufrecht erhalten. Es müsse angesichts des Lehrermangels vor allem an Grundschulen bald eine Entscheidung getroffen werden, sagte der schulpolitische Sprecher der SPD, Jochen Ott. «Wenn wir das nächstes Schuljahr erreichen würden, wäre das eine wichtige Botschaft.»

Seit 2009 ist die Ausbildung für angehende Lehrer aller Schulformen gleich lang – ohne dass die rot-grüne Koalition, die bis 2017 in Nordrhein-Westfalen regierte, die Bezüge angeglichen hätte. Jetzt, in der Opposition, will die SPD auch die Lehrer mit kürzerer Ausbildung, aber mehrjähriger Berufserfahrung einbeziehen. Insgesamt mehr als 50.000 Lehrer würden demnach höhergruppiert. Die jährlichen Zusatzkosten werden auf rund 436 Millionen Euro beziffert.

„Das ist ein gutes Signal der Wertschätzung“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer. Nun sei die Landesregierung am Zug. „Wer als Lehrkraft mit der alten Ausbildung mehr als drei Jahre im Schuldienst tätig ist, wird ebenfalls nach A13 Z besoldet. Diese Regelung ist nur gerecht und vermeidet Konflikte. Wir wollen keine Situation im Lehrerzimmer, wo die Neuen kraft ihrer Ausbildung bessergestellt sind als die langjährig Tätigen, die sich über Jahre engagiert haben, und durch Erfahrung und Fortbildung viel Kompetenz erworben haben“, unterstrich Schäfer. News4teachers / mit Material der dpa.

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