Beckmann lobt den neuen KMK-Präsidenten Lorz – verkneift sich aber einen Seitenhieb nicht

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BERLIN. VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann hat den neuen Präsidenten der Kultusministerkonferenz, Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) gelobt. „Die sichere Nutzung der deutschen Sprache ist essenziell für die Verständigung mit anderen und für die Teilhabe und Teilnahme am beruflichen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Ein großer Wortschatz führt zu großem Sprachvermögen. Das Lesen und Schreiben in den Fokus seiner Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz zu stellen, bewerten wir als eine sehr positive Entscheidung“, so erklärte Beckmann anlässlich der Amtswechsels vom Thüringer Bildungsminister Helmut Holter (Linke) zu Lorz.

Udo Beckmann ist Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung. Foto: Sibylle Ostermann
Fokus auch auf die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften: VBE-Vorsitzender Udo Beckmann. Foto: Sibylle Ostermann / VBE

Einen Seitenhieb auf den von einigen Bundesländern forcierten Streit um „Lesen durch Schreiben“ verkniff sich Beckmann allerdings nicht (News4teachers berichtete). „Noch positiver fänden wir, wenn sich dies nicht nur in Debatten über Methoden zur Vermittlung äußert, denn dafür sind die Lehrkräfte entsprechend ausgebildet. Innerhalb der Kultusministerkonferenz sollte hingegen ein Austausch über die besten Bedingungen für das Lehren und Lernen der deutschen Sprache stattfinden. Leitend könnte unter anderem die Frage sein, welche Professionen in den Lerngruppen unterstützen können, um die schwächeren Kinder zu begleiten und so sicherzustellen, dass auch diese ein gutes Grundniveau der deutschen Sprache erlangen“, so Beckmann.

Auch der VBE, so der Verbandschef, rücke das Thema Schreiben aktuell in den Fokus: Gemeinsam mit dem Schreibmotorik-Institut wurde eine Umfrage zum Handschreiben durchgeführt, die momentan ausgewertet und im ersten Halbjahr 2019 veröffentlicht wird, so informierte Beckmann.  Bei dem Thema „Deutsch als Bildungssprache“ dürfe man jedoch nicht nur auf die Schulen sehen. „Wenn es um das Verstehen komplexer Texte geht, müssen auch funktionale Analphabeten in den Blick genommen und Strategien erarbeitet werden, wie diese besser teilhaben können“, so Beckmann.

Lorz hatte angekündigt, die Förderung der Bildungssprache Deutsch in den Mittelpunkt seiner Amtszeit stellen. Ein gutes Deutsch sei das „Zugangstor zur gesamten Bildungslaufbahn“, sagte Hessens Kultusminister. Im Blick habe er dabei ausdrücklich nicht nur Sprachkurse für zugewanderte junge Menschen. „Mir geht es darum, alle Kinder so mit einer Bildungssprache Deutsch auszustatten, dass sie ihre Talente im Bildungssystem optimal entfalten können“, erklärte der CDU-Politiker.

Beckmann drückte nun zudem die Hoffnung aus, dass das Schwerpunktthema der letzten Präsidentschaft weiterwirkt. „Im Jubiläumsjahr des Grundgesetzes, der Einführung des Wahlrechts für alle Erwachsenen und des Mauerfalls muss der Fokus ‚Demokratie- und Werteerziehung‘ des ehemaligen Präsidenten Holters auf jeden Fall weiter verfolgt werden. Gerade erst zeigte unsere forsa-Umfrage zu ‚Werteerziehung‘ wie wichtig Eltern und Lehrkräften dieses Thema ist“, betonte der VBE-Chef (News4teachers berichtete). News4teachers

“Zugangstor zur gesamten Bildungslaufbahn”: KMK-Chef Lorz will elaboriertes Deutsch für alle fördern

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