Nach Halle: Bistum startet Schulaktion gegen Antisemitismus

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OSNABRÜCK. Das katholische Bistum Osnabrück startet nach dem rechtsextremen Terroranschlag von Halle an seinen Schulen eine Aktion gegen Antisemitismus und religiöses Mobbing. Initiator ist der neue Antisemitismusbeauftragte der Schulstiftung des Bistums, Rabbiner Efraim Yehoud-Desel. Mitarbeiter, Eltern und Schüler sollen für antisemitisches Denken, Sprechen und Handeln sensibilisiert und ermuntert werden, dem entgegenzutreten, teilte das Bistum am Freitag mit. Die Aktion beginnt am 9. November und geht bis zum 27. Januar 2020, dem Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz im Jahr 1945.

Antisemitische Schmiererei. Die Schule darf sich nicht aus der Verantwortung für die Antisemitismusbekämpfung herausstehlen, befinden Samuel Salzborn und Alexandra Kurth. Foto: Beny Shlevich / flickr (CC BY-SA 2.0)
Antisemitische Schmierereien tauchen immer öfter auf – mittlerweile wird jede zweite Woche ein jüdischer Friedhof geschändet. Foto: Beny Shlevich / flickr (CC BY-SA 2.0)

Mit Plakaten und Stickern will das Bistum Aufmerksamkeit schaffen. Auch öffentliche Schulen können sich beteiligen. Die Schulstiftung im Bistum Osnabrück selbst betreut 21 katholische Schulen mit rund
13 000 Schülerinnen und Schülern.

Ziel ist es, die Beschäftigung mit dem Thema Antisemitismus auch über die Phase der Betroffenheit über den Anschlag von Halle hinaus zu gewährleisten. Das solle im Unterricht geschehen, etwa in den Fächern Politik, Geschichte, Religion oder Deutsch, aber auch in den Klassenleitungsstunden und den Gremien der Schulen. Unter anderem sollen judenfeindliche und diskriminierende Sprache, falsche Vorurteile oder respektvolles und überlegtes Sprechen über andere und mit ihnen in den Mittelpunkt rücken. dpa

Den Schülern, die antisemitische Lieder nach Besuch von Buchenwald sangen, drohen auch Schulstrafen

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