Corona-Krise – VBE: Chronisch kranke Schüler und ältere Lehrer freistellen

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BERLIN. Der Lehrerverband VBE hat sich in der Corona-Krise zu Wort gemeldet – und gefordert, ältere Lehrer zu beurlauben und Schüler mit Vorerkrankungen von der Schulpflicht zu befreien.

Sieht den Einsatz von zu vielen Seiteneinsteigern kritisch: VBE-Chef Udo Beckmann. Foto: VBE / Jean-Michel Lannier
Fordert Schutzmaßnahmen für chronisch kranke Schüler und ältere Lehrer: VBE-Chef Udo Beckmann. Foto: VBE / Jean-Michel Lannier

„Wir begrüßen, dass die Kultusministerkonferenz die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums sowie die Entscheidungen der Gesundheitsämter als bindend ansieht, was Schulschließungen angeht“, so kommentiert VBE-Bundesvorsitzender die Ergebnisse der heutigen KMK-Beratungen (News4teachers berichtete). „Die Einigung, dass Schülerinnen und Schüler keine Benachteiligungen erfahren sollen, Prüfungen gegebenenfalls nachgeholt werden können und Fristen für Bewerbungen auf Studium und Ausbildung entsprechend angepasst werden sollen, ist weitsichtig und angemessen“, erklärt er.

Betroffene Schüler sollen zu Hause lernen

Beckmann weist jedoch darauf hin, dass ältere und chronisch erkrankte Personen  den Experten zufolge besondere Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Infektion treffen sollten. Der VBE-Chef fordert deshalb: „Es sollte daher Kindern, die chronische Vorerkrankungen des Herz-/Kreislaufsystems oder der Atemwege haben und damit besonders gefährdet sind, ermöglicht werden, zeitweise von der Schulpflicht freigestellt zu werden.“ Schülerinnen und Schüler müssten den Stoff mit Unterstützung der Schule dann selbst weiterbearbeiten.

„Zum anderen muss ermöglicht werden, dass Lehrkräfte und andere Beschäftigte an Schulen aufgrund attestierter besonderer gesundheitlicher Gefährdung auf eigenen Wunsch unter Fortzahlung der Bezüge freigestellt werden können“, meint Beckmann. „Entstehen durch diese Maßnahme personelle Engpässe, muss es Schulen möglich sein, Unterrichts- und Betreuungsangebote zu reduzieren, damit es nicht zu einer weiteren Belastung der verbleibenden Fachkräfte kommt. Wichtig ist, dass die Schulministerien eindeutige Regelungen herausgeben und die Schulleitungen die volle Unterstützung durch die Schul- und Gesundheitsbehörden bekommen.“

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Hygiene in Schulen sicherstellen!

Darüber hinaus sei die Einhaltung von Hygieneregeln besonders wichtig. Deshalb unterstreicht Beckmann: „In dieser Situation ist es mehr denn je Pflicht der Schulträger, sicherzustellen, dass die sanitären Anlagen vollumfänglich funktionstüchtig sind und den hygienischen Notwendigkeiten entsprechen. Wir wissen, dass das nicht immer der Fall ist.“

Der Investitionsstau an Schulgebäuden wird auf 42,8 Milliarden Euro geschätzt. Beckmann: „Darunter fallen natürlich auch die sanitären Einrichtungen, welche vielerorts in miserablem Zustand sind. Zudem fehlen teilweise die banalsten Dinge, wie, dass ausreichend Seife und Papierhandtücher zur Verfügung stehen. Kann das nicht gewährleistet werden, sollte sich die Schulleitung die Einschätzung des Gesundheitsamtes einholen. Dieses muss über weitere Maßnahmen entscheiden, die bis zur vorübergehenden Schließung führen können.“ News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Corona-Krise: Deutscher Lehrerverband fordert alle Schulen auf, sich auf eine mögliche Schließung vorzubereiten

 

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