Corona-Krise: VERA-Tests für Dritt- und Achtklässler fallen in diesem Jahr wohl aus

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BERLIN. Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat angesichts der Corona-Krise die eigentlich für alle Schulen in Deutschland verbindliche Teilnahme an den Vergleichsarbeiten VERA 3 und VERA 8 ins Belieben der Länder gestellt – und damit für dieses Jahr wohl beerdigt. Die Tests würden zum Teil in die derzeitige Zeit der bundesweiten Schließung der Schulen fallen und wären damit nicht in allen Ländern durchführbar, so heißt es zur Begründung. Darüber hinaus hat die KMK beschlossen, die fürs Frühjahr geplante Durchführung des IQB-Bildungstrends im Primarbereich auszusetzen. Der VBE begrüßt die Schritte.

Mit VERA 3 werden alljährlich die Kompetenzen von Drittklässlern getestet. Foto: Shutterstock

Die bundesweit einheitlichen Vergleichsarbeiten für die Jahrgangsstufen 3 und 8 (VERA 3 und VERA 8) sind die einzigen Testverfahren, die bundesweit grundsätzlich in allen allgemeinbildenden Schulen mit allen Schülerinnen und Schülern der dritten beziehungsweise achten Jahrgangsstufe durchgeführt werden. Sie dürften nach der KMK-Entscheidung in diesem Jahr ausfallen.

IQB-Studie soll nachgeholt werden

Das Gleiche gilt für die IQB-Bildungstrends, einer vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in Berlin durchgeführten Ländervergleichsstudie, die in diesem Jahr Schülerleistungen in den Grundschulen in den Blick nehmen sollte. Normalerweise wäre der IQB-Bildungstrend 2020 in den Grundschulen nach den Osterferien durchgeführt worden. Der Test soll nachgeholt werden, den genauen Zeitpunkt dafür klären die Länder derzeit noch, so heißt es bei der KMK.

„Wir wissen, welche zusätzliche Belastung die Durchführung der externen Lernstandserhebungen, sei es der IQB-Bildungstrend, Vera 3 und 8 oder auch PISA, für Lehrkräfte bedeuten. Wir begrüßen daher die Entscheidung der KMK, den IQB-Bildungstrend zu verschieben und die Teilnahmeverpflichtung für Vera 3 und 8 aufzuheben“, so erklärt VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann. „Das ist ein wichtiges Signal an die Lehrkräfte, sich auf ihre Kernarbeit zu fokussieren.“

Keine Zeit in den Schulen für Vergleichstests

Denn wenn der Lehrbetrieb wieder regulär an den Schulen aufgenommen werden kann, so Beckmann, stünden diese vor den Herausforderungen, „die Schülerinnen und Schüler wieder an Strukturen zu gewöhnen, ihnen Raum zu geben, über Erlebtes zu berichten und fachlich zu versuchen, den Lernstand entsprechend der Fähigkeiten der Kinder wieder sukzessive anzugleichen“.

Beckmann: „Vergleichstest haben hier keinen Platz. In den letzten Jahren hat die KMK immer wieder deutlich gemacht, wie wichtig ihnen diese Instrumente sind. Deshalb zeigt die Entscheidung den Ernst der Lage, aber auch das umsichtige und einheitliche Handeln der Länder. Einmal mehr wird mit der Verständigung auf einen allgemeinen Rahmen der Bildungsföderalismus gestärkt“, meint der VBE-Chef. News4teachers

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