JENA. Die Stadt Jena rückt im Kampf gegen die Corona-Pandemie von einer strikten Maskenpflicht in Schulen ab. Schulen können nach einer neuen Allgemeinverfügung nunmehr darauf verzichten – wenn sie ein vom Gesundheitsamt geprüftes Hygienekonzept zu einer Verminderung von Coronaviren in der Luft vorweisen.
Grundsätzlich besteht eine Maskenpflicht in Jenas Schulen, auch im Unterricht, zwar immer noch. „Dies gilt nicht, wenn die Schule über ein vom Fachdienst Gesundheit bestätigtes Hygienekonzept verfügt, welches im Wesentlichen folgende Kriterien zur Verminderung der Aerosolanreicherung in der Luft berücksichtigen muss: ein zeitlich konkretes und strenges Belüftungskonzept (gegebenenfalls mit zusätzlichen technischen Möglichkeiten), räumliche Lösungen neben der Einhaltung eines Abstands von mindestens 1,50 Metern“, so heißt es wörtlich in der auf der Internetseite der Stadt veröffentlichten Verfügung. Auch in Prüfungen, Klausuren und in kurzen Verpflegungspausen müssen Schüler dann keinen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Waldorfschule klagt gegen die Maskenpflicht im Unterricht
Jenaer Schüler sollten ursprünglich ab dem 4. Mai auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen – anders als Thüringer Schüler andernorts. Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hatte den Alleingang der Stadt kritisiert. Zudem geht die Freie Waldorfschule Jena gerichtlich gegen die Anordnung vor. Eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gera in dem Eilverfahren wird für Anfang kommender Woche erwartet. In Schulbussen, bei Pausen im Schulgebäuden und beim Raumwechsel bleibt eine Schutzmaske aber Pflicht. Dies entspreche der landesweiten Regelung, wie die Stadt mitteilte. dpa