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VBE: Druck der Eltern, die Grundschulen wieder zu öffnen, ist riesig

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BERLIN. Nach der GEW hat sich auch der VBE gegen eine rasche Schulöffnung in Berlin gewandt. Im Vergleich zum Zeitpunkt der Schulschließung vor zwei Monaten habe sich die Situation kaum geändert, sagte die VBE- Landesvorsitzende Heidrun Quandt am Montag. «Weder gibt es regelmäßige Tests für die Schülerschaft und das pädagogische Personal noch Impfungen oder ausreichende Luftfilter an allen Schulen und in allen Klassenräumen.»

Der Druck der Eltern ist riesig – weiß der VBE. Foto: Shutterstock

Lediglich das Tragen von Masken für alle Altersgruppen der Schülerschaft sei vorgesehen. Diese Vorgabe werde jedoch auf Druck von Elternvertretungen an etlichen Schulen mit der Argumentation unterlaufen, es seien ja Kinder, die die Maske tragen müssen, sagt Quandt. „Lehrer*innen unterrichten beim Alternativszenario sechs Stunden am Stück mit Maske und dürfen sie auch nicht im Lehrerzimmer abnehmen. Gerade an Grundschulen sind Hofpausen ohne Maske für die Ansteckung ein besonderes Problem, weil ein Abstand von 1,50 m nicht gewährleistet werden kann.“

VBE: Mit der Notbetreuung wird das Verbot von Präsenzunterricht unterlaufen

Die VBE-Landesvorsitzende kritisiert: „Mittlerweile wollen Elternvertreter bestimmen, wie die Öffnung der Berliner Grundschule zu organisieren ist, ohne dass sich Schulleitungen dazu äußern. Die Senatsverwaltung für Bildung lässt jetzt schon durch Abnicken der Schulaufsicht zu, dass die Notbetreuung ein Unterlaufen des Verbots von Präsenzunterricht ist. Viele der Schüler*innen sitzen jeden Tag in der Notbetreuung und es werden immer mehr. Viele Lehrer*innen sind neben dem Homeschooling für die Notbetreuung eingesetzt. Bis jetzt interessiert es den Arbeitgeber der Lehrerschaft, nämlich die Senatsbildungsverwaltung, in keinster Weise, welchen gesundheitlichen Risiken sich die Lehrer- und Erzieher*innen aussetzen.“

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Dabei seien die sich ausbreitenden Mutanten des Corona-Virus wesentlich ansteckender als das ursprüngliche Virus. „Wissenschaftliche Untersuchungen haben bewiesen, dass gerade Kinder ohne starke Symptome Überträger sein können. Wollen der Senat und die Senatsbildungsverwaltung die Reduzierung der Inzidenzwerte durch eine Öffnung der Schulen aufs Spiel setzen? Zumal die Schulpflicht bei der Öffnung der Grundschulen weiterhin außer Kraft gesetzt wird. Eine kontinuierliche Beschulung aller Schüler*innen ist mit dieser Anordnung sowieso nicht durchführbar.“ Der Druck der Eltern sei riesig, die Grundschulen wieder zu öffnen. „Es geht aber nicht nur um den Willen der Elternschaft, sondern besonders um die Gesundheit der Schüler-, Lehrer- und Erzieher*innen“, betont Quandt.

Für Schüler der Klassenstufen 1 bis 3 ist Wechselunterricht in halber Klassengröße geplant

Trotz Verlängerung des Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie um drei Wochen bis 7. März will der Senat die Schulen ab 22. Februar schrittweise öffnen. Zunächst ist für Schüler der Klassenstufen 1 bis 3 Wechselunterricht in halber Klassengröße geplant. Sie werden also in geteilten Lerngruppen abwechselnd in der Schule und mit Hilfe digitaler Lösungen zu Hause unterrichtet. News4teachers / mit Material der dpa

Studie: Das Risiko, sich über Aerosole mit Corona zu infizieren, ist im Klassenraum extrem hoch – Lauterbach: Luftfilter anschaffen!

 

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