Jetzt kommt auch aus der Grünen-Bundestagsfraktion die Forderung nach Wechselunterricht – von einem Kinderarzt

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BERLIN. Kinderärzte-Verbände, das Robert-Koch-Institut und jetzt auch Johannes Wagner, Berichterstatter der Grünen-Bundestagsfraktion zur Kindergesundheit – und selbst Kinderarzt von Beruf – fordern von den Kultusministern, dass sie die S3-Leitlinie für den Schulbetrieb in der Pandemie beachten. Dieses Papier, das von 27 Fachgesellschaften unter Regie des Bundesbildungsministeriums entwickelt worden war, sieht unter anderem bei sehr hohem Infektionsgeschehen Wechselunterricht vor. Das Problem: Die Landesregierungen ignorieren die Empfehlungen, so wie sie früher schon die RKI-Empfehlungen missachtet haben.

„Maßnahmen der S3-Leitlinie endlich anwenden“: MdB Johannes Wagner. Foto: Grünen-Bundestagsfraktion

„Vorab: die Situation ist fürwahr keine einfache, und unterkomplexe Argumentationen sind nicht angebracht. Das gilt sowohl für diejenigen, die sagen, dass man sofort alle Schulen schließen müsse wie auch für diejenigen, die sagen, dass Corona für Kinder vollkommen harmlos sei. Beides ist nicht richtig. Natürlich kann Corona auch für Kinder gefährlich sein!“, so erklärt der Bundestagsabgeordnete Johannes Wagner, Berichterstatter der Grünen-Fraktion zum Thema Kindergesundheit, auf Twitter – selbst Kinderarzt von Beruf.

„Genauso können Schulschließungen und Kontaktbeschränkung auch eine Belastung für Kinder, Jugendliche und deren Familien sein. Aber was ist denn dann jetzt angesagt werdet ihr euch wahrscheinlich jetzt fragen? Nun, bei schwierigen Fragen lohnt sich ein Blick auf die Einschätzung von Expert*innen. Weil aber auch die sich mal irren können sind v.a. gemeinsame Erklärungen wertvoll“, schreibt Wagner. „Für Schulen gibt es dazu schon seit einer ganzen Weile Empfehlungen (S3-Leitlinie), an denen unterschiedlichste Fachgesellschaften mitgearbeitet haben! Daraus ergeben sich bei hohen Fallzahlen, und die sind bei täglich neuen Rekorden wohl unbestritten besorgniserregend, zahlreiche Maßnahmen, die jetzt auch endlich umgesetzt werden müssen!“

„Testen, Kohortierung, Wechselunterricht, gestaffelte Öffnung nach Jahrgängen, Maskenpflicht sowie eine Aufhebung der Präsenzpflicht!“

Natürlich seien viele der genannten Maßnahmen aufwändig und kosteten Geld. „Aber in anderen Bereichen haben wir doch auch eine ganze Menge Geld in die Hand genommen! Und hier geht es um die Gesundheit sowie das Recht auf Bildung unserer Kinder! Wenn ‚die Politik‘ sagt, Kinder und Jugendliche dürfen nicht (wieder) die am meisten Benachteiligten in dieser Pandemie sein dann müssen die Maßnahmen der S3-Leitlinie endlich angewendet werden. Dazu gehört: Testen, Kohortierung, Wechselunterricht, Gestaffelte Öffnung nach Jahrgängen, Maskenpflicht in der Schule, auch am Platz, sowie eine Aufhebung der Präsenzpflicht! Das Ganze macht natürlich nur Sinn, wenn parallel die Impfquote unter Kinder und Jugendlichen gesteigert wird, denn eines ist sicher: jeder von uns wird einmal mit Omikron (und wahrscheinlich auch mit Delta) in Kontakt kommen. Dann sind wir hoffentlich geimpft!“

Hintergrund: Unter Federführung von vier medizinischen Gesellschaften, der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, der Deutsche Gesellschaft für Public Health, der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sowie der Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie, war die S3-Leitlinie von 27 Fachverbänden – darunter als Lehrerverband der VBE – entwickelt und im vergangenen Februar von der damaligen Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vorgestellt worden. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte mitgewirkt.

In der S3-Leitlinie heißt es beispielsweise: „Bei mäßigem Infektionsgeschehen sollte eine Kohortierung von Klassen/Jahrgängen erfolgen. Bei hohem Infektionsgeschehen soll zusätzlich zur Kohortierung von Klassen/Jahrgängen eine gestaffelte Öffnung nach Jahrgängen und/oder eine Halbierung der Klassen erfolgen. Bei sehr hohem Infektionsgeschehen sollen alle Maßnahmen umgesetzt werden.“

RKI-Präsident Prof. Lothar Wieler erklärte noch in der vergangenen Woche auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), wie wichtig die Leitlinie mit Blick auf Omikron sei. Wieler betonte hinsichtlich möglicher Gesundheitsfolgen einer Corona-Infektion für Schülerinnen und Schüler: „Ich möchte, dass nie vergessen wird, dass es eben auch Long-Covid und Post-Covid gibt.“ Auch die deutschen Kinderärzte-Verbände DGKJ, DGPI und BVKJ – die seit Beginn der Pandemie für weit offene Kitas und Schulen eintraten – fordern in einer aktuellen Stellungnahme: „In den Schulen sollte die S3-Leitlinie ‚Schulen in Zeiten der SARS-CoV-2-Pandemie‘ der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Medizinisch Wissenschaftlichen Fachgesellschaften) konsequent Anwendung finden.“

Das Problem: Die Kultusministerinnen und Kultusminister ignorieren die S3-Leitlinie konsequent – wie sie zuvor bereits die RKI-Empfehlungen für den Schulbetrieb missachtet haben. Leserinnen und Leser schreiben dies auch dem Grünen-Abgeordneten Wagner ins Stammbuch. „Bei uns in der Schule sind schon in jeder Klasse Kinder infiziert… Und es ist noch nicht mal die Anweisung für Kohorten gekommen. Es wurde einfach nichts gemacht außer angewiesen, dass nur noch jedes infizierte Kind in Quarantäne gehen soll“, so schreibt eine Nutzerin.

„Müsste man als Grüner dann nicht auch das Handeln der Grünen in Baden-Württemberg kritisieren?“, so  fragt eine Lehrerin

„Habe ich etwas verpasst? Ganz unterkomplex gefragt: Sind die Grünen nicht ein Teil der Ampel und damit in Regierungsverantwortung? Dann sollten die Grünen-Abgeordneten im Bundestag laut werden und deutschlandweit die S3-Leitlinien einfordern für ALLE SCHULEN und KITAS!“

Auch in Baden-Württemberg spielt die S3-Leitlinie keine Rolle – obwohl dort der Grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann regiert und das Kultusministerium von der Grünen Theresa Schopper geführt wird. „Müsste man als Grüner dann nicht auch das Handeln der Grünen in Baden-Württemberg kritisieren?“, so fragt eine Lehrerin. „Ich unterrichte hier an 2 SBBZs (Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren, d. Red.) geistige und körperliche Entwicklung. Selbst in fensterlosen Pflegeräumen ohne Luftfilterpflicht. Sollte ich Kontaktperson 1 sein, soll ich als 3fach geimpfte Lehrerin weiter unterrichten ohne Testpflicht. Wir haben Schüler_innen, die von Masken- und Testpflicht befreit sind und trotzdem in den gemischten Kleinbussen sitzen. S3 wird nicht mal ansatzweise befolgt. Wenn es Ihnen mit Ihrer Kritik Ernst ist, überzeugen Sie Schopper u. Kretschmann.“

Ein anderer postet: „Mein Leben lang hab ich die Grünen gewählt. Nie wieder, nachdem ihr die Kinderdurchseuchung einfach so habt laufen lassen. Ihr habt meinen Glauben an die Demokratie beschädigt. Das verzeih ich euch niemals.“ News4teachers

Hier geht es zur S3-Leitlinie „Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle
der SARSCoV2Übertragung in Schulen“.

Omikron immer stärker im Schulbetrieb zu spüren – Kultusminister bleiben untätig

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Minna
2 Jahre zuvor

Reichlich spät. ZU spät.

Wir hatten an der Schule letzten Freitag 39 bestätigte Fälle (von 470), viele davon noch vom Montagstest in der Schule. In der Klasse 1 Fall, heute schon 2 weitere. Bei Verdoppelung von 2 bis 4 Tagen sind wir nächste Woche durch, zumal weiter ohne Maske gefrühstückt wird. Diesmal sind die Mädchen betroffen, weshalb die 7 Fälle unter den Jungs vor Weihnachten wahrscheinlich auch schon Omikron waren.

Die Schulleitung hat uns zugleich (!!) informiert, dass das Fehlen unseres Kindes als unentschuldigt gilt, ohne dabei die Form zu wahren und auf den Antrag als Antrag zu reagieren. Ferner wurde darauf hingewiesen, dass das Kind ein Attest wegen Krankheit vorlegen muss – kafkaesk, da wir damit argumentiert haben, dass das Kind bis zur zweiten Impfung gesund bleiben soll. Der Vater gehört zur Risikogruppe, einen sehr nahen Todesfall gab es auch noch mit anstehender Beerdigung. Aber Präsenz.

Statt mit ungeimpften Eltern zu reden.

Das ganze Land ist mittlerweile eine faulige, stinkende, marode, moralisch komplett enthemmte, verlogene Behördendiktatur, geführt von der SPD mit ihrer paternalistischen Selbstgefälligkeit gegenüber dem Volk als „kleine Leute“. Dazu komplett …birnige grüne, jungdynamische Coronaverharmloser, die mit der Kindergesundheit (Covidbrain) umgehen wie die Atomindustrie mit der Umwelt.

Bäh. Ich empfinde rein physischen Ekel mittlerweile.

Kalkspatz
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Wenn Kinder laut Zeugnis eine bestimmte Zeit entschuldigt gefehlt haben, ist das doch kein Drama. Für wen ist das später mal wichtig??????????

Unentschuldigtes Fehlen ist natürlich etwas anderes. Da müssen auch Sie sich an die Regeln halten. Sonst brauchen wir keine.

Kalkspatz
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

Wenn eine Schule den begründeten Verdacht hat, dass ein Kind gar nicht krank ist, das krankgemeldet wird/wurde, dann darf sie ein ärztliches Attest einfordern.

Birkenstock
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

Also eine Bescheinigung für die Schule (lateinisch attestatio).
Meine Kinder bekommen seit Pandemiebeginn vom Arzt nur noch den „gelben Schein“ für die Schule mit. Denn was für Arbeitnehmer gilt, sollte auch für Schüler gelten, umfassender Datenschutz.
Die Art der Erkrankung hat eine Schule nicht zu interessieren, sondern die Dauer der „Unfähigkeit“, die auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung rechtssicher mt Beginn und voraussichtlichem Ende und eventueller Verlängerung drauf steht.

Kalkspatz
2 Jahre zuvor
Antwortet  Birkenstock

@ Birkenstock: Auch wenn Sie das vielleicht so meinen, dass die Schule die Art der Erkrankung nicht zu interessieren hat, muss z.B. bei Entschuldigungszetteln von Eltern ein GRUND angegeben werden und wenn die Schule den Verdacht hat, dass Ärzte „Gefälligkeits-Krankschreibungen“ ausstellen, dann kann sie einen Amtsarzt hinzuziehen/einschalten, der überprüft, was das Kind denn hat bzw. ob es wirklich krank ist. (Ob die Schule dann den Grund erfährt, ist schon eine andere Sache.)

Mal ganz ehrlich
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

Wenn das „Kind“ sich mit dem Zeugnis nicht irgendwo bewerben muss, interessieren unentschuldigte Tage auch ÜBERHAUPT NICHT.
Problematisch wird’s erst, wenn die Schule das unentschuldigte Fehlen an die Bezirksregierung meldet. Dann kann es teuer werden…

Kalkspatz
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mal ganz ehrlich

@Mal ganz ehrlich, so egal ist unentschuldigtes Fehlen nicht. Bei uns MUSS ab 5 unentschuldigten Fehltagen eine Schulversäumnisanzeige gestellt werden. Wie Sie schon sagen, das kann teuer werden.

Kalkspatz
2 Jahre zuvor

Wechselunterricht wäre jetzt einfach unnötig verschenkte Zeit. In halb so viel Unterrichtszeit können die Kinder auch nur halb so viel lernen (die Lehrer arbeiten ja nicht doppelt so viel; mit jeder Klassenhälfte). Es ist aber unnötig, weil Omikron auch durch den Wechselunterricht NICHT aufzuhalten ist. Das läuft jetzt durch und bei den meisten harmlos!

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

Blödsinn. In halber Zeit wird beim kleinen Klassen doppelt so schnell das Lernziel erreicht. Es gibt so gut wie keinen Zeitverlust.
Und es ist nicht harmlos.
https://www.bz-berlin.de/deutschland/us-studie-corona-schaedigt-die-blutgefaesse-bei-kindern

Halbe Klassen = halbe Infektionsraten.
Jede verhinderte Infektion zählt.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

Och nö, oder? Aber okay, Sie sind ja auch mal zur Schule gegenagen. deshalb wisen Sie natürlich, wie das so ist.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Lauter Tippfehler! > gegangen, Deshalb, wissen
Nicht, dass ich wieder für meine schlimme Orthografie kritisiert werde;-)

Unerträglich
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

Und die die, die nicht zu den meisten gehören haben halt Pech gehabt Kalkspatz. Ihr Kommentar ist einfach nur widerlich und beschämend.

Anna
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

Ich bin Lehrerin, und meine Schüler:innen haben im Wechselunterricht viel und intensiv gelernt, oft besser als in der großen Klasse. Und, einige haben große soziale und emotionale Probleme, sie haben die Mehrzeit von uns Erwachsenen sehr genossen. Es lohnt sich schon, die Infektionswelle zu verlangsamen, es bleibt Zeit zu impfen. Bis jetzt wissen wir nicht, wieviele Kinder bei Omikron Longcovid entwickeln.

Rüdiger Vehrenkamp
2 Jahre zuvor

„Anthony Fauci, Berater des US-Präsidenten, geht davon aus, dass die Welt mit dem Coronavirus wird leben müssen. Ausrotten ließe sich der Erreger wohl nicht.“

Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/article236287154/Corona-Fauci-spricht-sich-fuer-Leben-mit-dem-Virus-Strategie-aus.html

Vernünftige sagen das seit fast zwei Jahren. Die anderen wollen noch immer Maßnahmen… Wie möchten Sie denn das Unvermeidbare verhindern? Jeder wird sich anstecken, ob mit Wechselunterricht oder ohne, ob im Homeschooling oder nicht. Und wenn es nicht in dieser Woche ist, dann eben in einer der nächsten. Oder mit der Variante, die uns nach Omikron beehren wird. Lassen wir diesen Kampf gegen Windmühlen doch endlich sein. Wir sind geimpft, geboostert und, wenn Sie das hier lesen können, noch immer am Leben. Gönnen Sie Ihren Kindern Ihre Kindheit und machen Sie Schluss mit dem Coronawahn. Gewinnen können Sie den Kampf langfristig sowieso nicht.

Wir sind nicht mehr im März 2020, wo wir keinerlei Mittel gegen Corona hatten. Nur wirds mit den Impfungen und der harmloseren Omikron-Variante wirklich Zeit für ein Umdenken.

Bernd
2 Jahre zuvor

… dass irgendjemand versucht hätte, Corona in Schulen „auszurotten“, wäre mir neu. Mir erschien das eher wie ein Virenzuchtprogramm.

Dann also jetzt: Corona-Partys für alle! Und wer dran stirbt, ist selber schuld.

Bauer
2 Jahre zuvor

Corona für alle, jetzt gleich und sofort!
Ich fordere die aktive und zwingende Infektionspflicht für alle SuS!
Man hätte es von Anfang an durchlaufen und befeuern müssen!
Dabei wären auch die Rentenversicherung und der Wohnungsmarkt entlastet worden.
Gott wird die seinen schützen oder auch zu sich holen, wie es ihm beliebt.
Gott schütze sie Herr Vehrenkamp und mögen sie in ihrer Weisheit alle Probleme
dieser Welt erkunden.

Alex
2 Jahre zuvor

Ja, es wird „wirklich Zeit für ein Umdenken“, Herr Vehrenkamp. Nicht nur Herr Fauci, sondern mit ihm weitere Experten gehen zunehmend davon aus, dass wir lernen müssen, mit dem Coronavirus zu leben, weil es nicht mehr ausrottbar ist.
U.a. stimmt Herr Drosten uns darauf ein. Er sieht die Pandemie in eine Endemie übergehen, wie sie auch die Grippe mit ihren Mutationen darstellt. Dagegen kann sich dann jeder auf freiwilliger Basis alljährlich impfen lassen.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

Jeder, freiwillig? Auch diejenigen, über deren Impfung von ihren Eltern entschieden wird? Auch diejenigen, deren Infektion von diversen Erwachsenen beschwichtigt wird?

DerDip
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil: Dass bei siebenjährigen die gesetzlichen Vertreter über medizinische Behandlungen entscheiden ist doch nichts neues und vom Prinzip her doch vollkommen richtig.

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Mich würde interessieren, ob Sie sowas auch noch schreiben würden, wenn eines Ihrer Kinder (falls Sie welche haben) mit Covid im Krankenhaus landet oder es sich in einigen Monaten herausstellen sollte, dass es wegen LongCovid leider dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, dem Unterrichtsstoff zu folgen.

Wir haben verstanden, dass Sie ein Durchseuchungsfan sind, aber lassen Sie bitte jedem das Recht, selbst zu entscheiden, ob er für sich und seine Kinder eine weitgehend unerforschte Krankheit einfach mal so haben will, wo es doch einfache und funktionierende Mittel gibt, dem zu entgehen.

Diese ganze Omikronverharmloserei wird noch richtig nach hinten losgehen. Omikron ist milder, aber nicht harmlos. 30-50% milder bei 400+% mehr Fällen ergibt deutlich mehr Opfer als bei Delta. Das Gesundheitssystem in DE verkraftet bei der aktuellen Impflage eine wirklich massive und fast überall gleichzeitig stattfindende Durchseuchungswelle schlichtweg nicht.

Kerstin
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Herr Vehrenkamp ist kein „Durchseuchungsfan“, sondern auffallend gut informierter Realist.
Die gefühlsbetonte Frage in Ihrem ersten Absatz finde ich nicht gut.
Soll etwa die ganze Menschheit, also auch wir, bis in alle Ewigkeit eingeschränkt und mit ständigen Lockdowns und Schulschließungen leben, weil einige Eltern erleben mussten, dass ihr Kind oder ein anderes Mitglied der Familie durch eine Infektionskrankheit im Krankenhaus landete, langanhaltende Schäden davontrug oder gar verstarb? Das passiert doch am laufenden Band und war auch schon vor Corona der Fall.
Natürlich verstehe ich, wenn jemand durch so ein schmerzliches Erlebnis mit besonderer Angst auf die betreffende Krankheit schaut. Man kann so eine persönliche Erfahrung aber doch nicht zum Maßstab für alle bzw. für das allgemeine Leben machen.
Seien wir lieber froh, dass Corona allmählich seine Schrecken zu verlieren scheint und es Licht am Ende des Tunnels gibt. Wie und warum kann man nur so fest und dauerhaft daran interessiert sein, ein Klima der Angst und Düsternis aufrecht zu erhalten und positive Signale zu ignorieren oder in Abrede zu stellen?

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kerstin

„positive Signale“

Wie kann man aus etwas, das man noch gar nicht weiß, ein positives Signal machen? Dass Omikron ein möglicher Exit ist, ist eine reine Vermutung. Das weiß niemand, aber immer mehr klammern sich daran fest und stürzen sich in den Durchseuchungsirrsinn.

Sollte man nicht wenigstens warten, bis man weiß, welche Spätfolgen Omikron hat? Das war bei der Wildvariante auch keineswegs sofort klar und hat sich erst später gezeigt.

Aktuell sind die Omikronfälle in DE nicht einmal in signifikanter Menge auf den ITS angekommen. Man stochert im Dunkeln und geht mit vagen Prognosen ein gewaltiges Risiko ein.

Rüdiger Vehrenkamp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ja, ich habe zwei Kinder und inzwischen einen gewissen Pragmatismus entwickelt. Wir sind alle geimpft und geboostert und verlassen uns jetzt auf die Medizin, dass wir keine schweren Verläufe entwickeln werden. Wir wollen unser Leben nicht mehr in Ketten gelegt leben. Was soll das für eine Kindheit sein, die zwei, drei oder noch mehr Jahre darin besteht, sich mit Inzidenzzahlen kirre machen zu lassen?

Sollte es eines meiner Kinder erwischen, dann gehören wir zu den wenigen unglücklichen Einzelfällen. Dasselbe hätten wir, wenn bei einem meiner Kinder ein Tumor diagnostiziert würde oder eine der unzähligen Kinderkrankheiten nicht mild verläuft. Mit anderen Worten: Wir haben mit der Impfung den bestmöglichsten Schutz und eine Infektion ist dauerhaft ohnehin nicht zu verhindern. Corona macht die Runde und nichts und niemand wird das ändern können. Und wenn das nicht in dieser Welle passiert, dann in einer der unzähligen nächsten.

Maren
2 Jahre zuvor

Die Impfung schützt vor einem schweren Verlauf.Nicht aber vor Langzeitschäden.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Ach so und wie schön dass Sie alle geimpft und geboostert sind.Für viele U12 gilt das aber noch nicht.Mit welchem Recht fordern Sie,dass für alle Normalitätgespielt wird,weil SIE ja geschützt zu sein meinen?

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„Corona macht die Runde und nichts und niemand wird das ändern können. Und wenn das nicht in dieser Welle passiert, dann in einer der unzähligen nächsten.“

Das ist aber kein Grund, denen, die mehr Schutz wollen als Sie, diesen zu verweigern. Ebenso ist es kein Grund, dass sich jetzt alle auf einmal infizieren müssen.

Bisher weiß niemand, was Omikron wirklich anrichtet.

In Südafrika, das mit der Omikronwelle angeblich durch ist, steigen jetzt die Todeszahlen:

https://www.focus.de/gesundheit/news/toetet-omikron-spaeter-was-hinter-dem-steilen-anstieg-der-todesfaelle-in-suedafrika-steckt_id_39935236.html

Wundert das jemanden? Mildere Verläufe führen zu weniger Todesfällen, klar, aber die vielen Infektionen kontern das wiederum. Zudem ist der Verlauf unklar, es ist also ebenso wahrscheinlich, dass die schweren Verläufe schlichtweg länger dauern als bei den anderen Varianten und die Betroffenen später sterben.

All das weiß man nicht! Solange das so ist, ist es Irrsinn, wissend und absichtlich eine Durchseuchungsstrategie mit Zwangsteilnahme zu fahren.

Reichtlangsam
2 Jahre zuvor

Es ist schön, dass ihre Kinder bereits geimpft sind. Meines musste leider warten, bis die Impfe für das entsprechende Alter freigegeben wurde. Obwohl wir recht schnell dran waren, braucht es noch 1 1/2 Wochen bis zum aktuell bestmöglichen Schutz. Und dann kann ich auch entspannter auf die Lage blicken. Doch bis dahin bleibt die Situation schwierig und Schutz in Schulen nicht ausreichend.

Christel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

„Wo es doch einfache und funktionierende Mittel gibt, dem zu entgehen.“ Genau das wird doch von den Experten mittlerweile bestritten. Es wird doch klipp und klar gesagt, dass gerade kein Weg daran vorbei führt, dass sich alle infizieren werden (u.a. ganz aktuelle Aussagen von Herrn Drosten vor zwei Tagen). Insofern bin ich überrascht, dass Sie das offenbar gänzlich anders sehen.

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  Christel

„Es wird doch klipp und klar gesagt, dass gerade kein Weg daran vorbei führt, dass sich alle infizieren werden“

Ja… aber müssen sich dann alle auf einmal infizieren? Das ist doch der Irrsinn, der gerade abläuft.

Wenn man die Aussage von Herrn Drosten genau liest, sieht man auch, dass er die aktuelle Immunisierungsquote in DE für zu niedrig hält, um das JETZT zu tun. Seine Aussage ist eher langfristig zu sehen – da stimme ich ihm auch zu. Auf die eine oder andere Weise wird jeder Kontakt bekommen, nur sollte das nicht zwangsweise zu einem Zeitpunkt passieren, zu dem man die Folgen noch gar nicht abschätzen kann.

DerDip
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

@Jan: Rüdigers Argumentation bezieht sich auf das individuelle Risiko für das einzelne Kind, welches evtl bereits auch schon geimpft ist. Und dieses Risiko ist nach aktuellem Kenntnisstand (zwei Jahre Pandemie) immer noch sehr, sehr klein (Faktenbasiert) . Da hat Rüdiger V. schlicht recht.

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerDip

Der Kenntnisstand zu Spätfolgen bei Omikron ist exakt null – faktenbasiert. Dazu gibt es Omikron nämlich einfach noch nicht lange genug.

Alleine die Tatsache, dass nach dem scheinbaren Ende der Omikronwelle in Südafrika nun die Todeszahlen deutlich steigen, sollte eine Warnung sein, dass man das vielleicht noch nicht vollkommen erkannt hat.

Zudem leben Kinder nicht in einer luftleeren Blase, sondern haben Familien. Die Impfungen sind gegen Omikron besser als gar nichts, aber eben auch nicht in dem Maße wirksam, wie sie das gegen Delta oder Alpha waren.

Minimum sollte man es aber den Menschen selbst überlassen, ob sie sich durchseuchen lassen wollen oder nicht. Also muss mindestens der Präsenzzwang weg.

Sternchen
2 Jahre zuvor

Was haben Sie nicht verstanden. Der Virus ist nicht harmlos. Wir werden noch lange mit Einschränkungen leben. Keiner weiß etwas über Langzeitfolgen. Ich weiß nicht, wie man darauf kommt, wir würden schon alles wissen. Ja wir müssen mit dem Virus leben, aber das wird eben anders werden. Wir werden uns noch an viel mehr Verzicht gewöhnen müssen. Da kommt auch noch der Klimawandel mit all seinen Konsequenzen. Also schon mal warm laufen.

Rüdiger Vehrenkamp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sternchen

Doch, in den meisten Fällen ist das Virus genau das: Harmlos. Wir können also jetzt – so wie Sie das wünschen – unser Leben die kommenden zwanzig Jahre oder länger pausieren oder die Gegebenheiten hinnehmen und unser Leben mit mehr füllen als mit Inzidenzzahlen, Masken, sozialer Distanz und zerstörten Existenzen. Das ist mehr als nur Verzicht, das ist besagte „New World Order“, wie sie die Querdenker formulieren. Das kann nicht ernsthaft Ihr Wunsch sein. Und falls er es ist: Fühlen Sie sich frei, sich und Ihre Familie weiter zuhause einzubunkern und mit Masken auszustatten. Corona ist nicht mehr umkehrbar, das Ding ist da und wird bleiben.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Sternchen
2 Jahre zuvor

Sie haben nichts verstanden. Noch mal, wir wissen gar nichts über Langzeitfolgen. Das hat nichts damit zu tun, dass es milder verläuft. Das sind zwei verschiedene Aspekte wissenschaftlich gesehen. Und wenn Sie Herrn Drosten schon zitieren, dann richtig. Er hat nicht gesagt, dass sich jeder infizieren wird und er hat auch nicht gesagt, dass wir es jetzt durchrauschen lassen können. Ihr Egoismus geht mir auf die Nerven. Aber keine Angst, im Rahmen des Klimawandels kommen noch ganz andere Einschränkungen, vielleicht nicht sozial, aber in ganz vielen anderen Bereichen. Wenn Sie nicht mal in der Lage sind eine Maske zu akzeptieren, werden Sie die nächsten Jahre viel Spaß haben.

Sternchen
2 Jahre zuvor

Eine Antwort ist unnötig. Kann ich drauf verzichten.

Pit2020
2 Jahre zuvor

@Rüdiger Vehrenkamp

„Doch, in den meisten Fällen ist das Virus genau das: Harmlos.“

Harmlos … so so … aha … mmmmmmmmhmmmmmmmmmmm?!
Das Wort „harmlos“ hat dann vermutlich auch schon Varianten (in der – gefühlten und individuell gewünschten – Bedeutung) gebildet?

„18:17 Uhr
WHO-Chef warnt vor Verharmlosung der Omikron-Variante
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat eindringlich vor einer Verharmlosung der Omikron-Variante gewarnt. „Omikron führt zu Krankenhauseinweisungen und Todesfällen, und selbst die weniger schweren Fälle überschwemmen die Gesundheitseinrichtungen“, sagte Tedros. Die Corona-Pandemie „ist noch lange nicht vorbei“. „Omikron mag im Durchschnitt weniger schwerwiegend sein, aber die Erzählung, dass es sich um eine harmlose Krankheit handelt, ist irreführend“, sagte der WHO-Chef. Wegen der starken Ausbreitung sei es außerdem wahrscheinlich, dass weitere Varianten entstehen.
Auch der WHO-Experte Michael Ryan warnte davor, die Gesundheitsrisiken durch Covid-19 zu unterschätzen. „Die Leute stellen Pandemie und Endemie einander gegenüber, aber endemische Malaria tötet hunderttausende Menschen, HIV ist endemisch, Gewalt in unseren Städten endemisch“, sagte er bei einer Online-Veranstaltung des Weltwirtschaftsforum. „Endemisch heißt nicht gut, endemisch heißt nur, dass es für immer da ist.“ „Wir werden das Virus in diesem Jahr nicht loswerden“, sagte Ryan weiter. „Wir werden das Virus vielleicht nie ausrotten. Viren, die Pandemien auslösen, neigen dazu, Teil des Ökosystems zu werden.“

Trulla
2 Jahre zuvor

Dazu fällt mir noch ein:
Wozu gibt es z.B. in Bürgerämtern Zugangsbeschränkungen und Plexiglasscheiben, wieso gelten in Landtagen und dem Bundestag AHA Regeln, schließlich stehen dort Luftfilter en masse.
Und wieso findet man, 17.01. folgendes auf der Homepage des Landtags von NRW:

„Liebe Besucherinnen und Besucher,
wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Angebot. Aufgrund der pandemischen Lage werden Besuchsprogramme, die vor Ort stattfinden, bis zum 31.01.2022 ausgesetzt. Das digitale Angebot für Schülerinnen und Schüler wird fortgesetzt. Außerdem können Sie weiterhin Einzelkarten für den Besuch von Plenarsitzungen beim Besuchsdienst des Landtags bestellen.“

Wozu diese Maßnahmen – so im Vergleich mit dem Schulbetrieb??? Wo doch im Landtag sogar die Hygienemaßnahmen viel strikter sind?

Haben die Abgeordneten etwa Angst vor Schulklassen??? Die weit weg von ihnen sitzen?
Trotz der Luftfilter?
Och!
Vielleicht könnten Sie Mal den Landtag belehren:

„Lassen wir diesen Kampf gegen Windmühlen doch endlich sein. Wir sind geimpft, geboostert und, wenn Sie das hier lesen können, noch immer am Leben. Gönnen Sie [den SuS den Besuch im Landtag] und machen Sie Schluss mit dem Coronawahn. Gewinnen können Sie den Kampf langfristig sowieso nicht.
Wir sind nicht mehr im März 2020, wo wir keinerlei Mittel gegen Corona hatten. Nur wirds mit den Impfungen und der harmloseren Omikron-Variante wirklich Zeit für ein Umdenken.“

Tina+2
2 Jahre zuvor

@Vehrenkamp

SIE sind vielleicht geimpft und geboostert. Die kleineren Kindern nicht! Sagen Sie doch einfach direkt, dass es Ihnen schnurzegal ist, wenn anderleuts Kinder in Krankenhäusern oder auf Friedhöfen landen oder den Rest ihres Lebens unter den Langzeit-/Spätfolgen leiden!

Mir ist es nicht egal! Könnte grade platzen vor Wut über soviel Egoismus und covidiotischer Arroganz.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tina+2

Geboosterte Schüler fallen haufenweise durch Infektion raus.
Schulalltag ist anders. Unterricht wird wieder vermehrt zur Aufbewahrung.

Normalität war gestern.
heute ist neue Normalität, die sich erst noch etablieren muss.

Ravel
2 Jahre zuvor

Ja, Herr Vehrenkamp.

2% der relevanten Wissenschaftler haben ein Papier (Great Barrington Declaration) verfasst oder unterstützen dieses, das die WHO und 98% aller anderen Wissenschaftler heftig kritisieren.

Die 2%, die eine nicht einmal funktionierende Durchseuchung befürworten, sind sicherlich „die Vernünftigen“.

Wenn Ihnen die Maßnahmen zu komplex sind, wünsche ich Ihnen einen leichten Verlauf ohne Langzeitfolgen. Ihren Angehörigen auch.

Ich fände es auch toll, zu erfahren, wie Mehrfachinfektionen sich auswirken.

Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit!

*Ironie aus*

Impfen!
Masken!
Luftreiniger!
(Kontaktvermeidung!)

Lieber Gruß,
Ravel

DerechteNorden
2 Jahre zuvor

Es geht gar nicht darum, das Virus auszurotten. Es geht nur darum, die Auswirkungen abzudämpfen, Herr Vehrenkamp.
Was Sie die ganze Zeit vergessen, ist die Tatsache, dass Schule auch etwas mit Struktur zu tun hat. Wenn zu viel Chaos in Schulen herrscht, und das tut es vielerorts, dann ist ein normaler Unterrichtsablauf gar nicht möglich.
Man verzweifelt schon manchmal, wenn man erlebt, wie gebildete Menschen, Binsenweisheiten einfach ignorieren. Und Sie gehören dazu, Herr Vehrenkamp.

Ich_bin_neu_hier
2 Jahre zuvor

@Rüdiger Vehrenkamp: „Wir sind geimpft, geboostert und, wenn Sie das hier lesen können, noch immer am Leben.“ – Ich bin sogar noch mehr als das, nämlich nicht nur am Leben, sondern außerdem „3G“:

1. Geimpft. 2. Geboostert. 3. Genervt – warum bedeutet Corona nicht ausrotten zu können automatisch, dass man keine sinnvollen Maßnahmen ergreifen sollte, um die Auswirkungen von Corona zu minimieren? Sollen wir z.B. aufhören, Masken zu tragen, bloß weil wir Corona durch Masken nicht los werden?

Canishine
2 Jahre zuvor

„Jeder wird sich anstecken, ob mit Wechselunterricht oder ohne, ob im Homeschooling oder nicht. Und wenn es nicht in dieser Woche ist, dann eben in einer der nächsten.“

Wenn sich alle Lehrer anstecken, fallen viele Unterrichtsstunden aus.
Wenn sich viele gleichzeitig anstecken, fallen mehr aus, weil die verbleibenden Kollegen das nicht ausgleichen können (, was sie ohnehin nur mit Mühe schaffen).
Wenn sich Lehrer anstecken, sind sie (falls sie gesundheitlich fit genug bleiben) dann immun für die nächste Variante oder dürfen sie in der nächsten Runde das gleiche Spiel spielen?
Klingt für mich nach der Notwendigkeit von Konzepten zum Infektionsschutz (und das nur aus der Perspektive des Unterrichtserhalts).

Stromdoktor
2 Jahre zuvor

Je nach Perspektive kann ich Verständnis für viele Positionen aufbringen und möchte darum werben, die Kernbotschaften unterschiedlicher Beiträge jeweils „richtig verstehen zu wollen“ und den Gesamtkontext zu betrachten:

Zu den Beiträgen von Rüdiger Vehrenkamp:
Aus seinem beruflichen Hintergrund heraus hat Hr. Vehrenkamp bereits früh auf weitere Randerscheinungen der Pandemie, insbesondere hervorgerufen durch Distanzunterricht, bei Kindern und und Jugendlichen in Bezug auf seelische Erkrankungen und Depressionen hingewiesen. Diesbezüglich wurden z.T. kontroverse Diskussion darüber geführt, ob diese im kausalen Zusammenhang mit der Pandemie stehen oder ursächlich eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung ohne direkte Verbindung zur aktuellen Situation und dem dem ausgesetzten Präsenzunterricht stehen. Hierbei konnten von beiden Seiten, für mich nachvollziehbar, „Gewinner“ und „Verlierer“ des Wechselunterrichtes bzw. Distanzunterrichtes aufgezeigt werden. Mit diesem grundsätzlichen Anliegen von Hrn. Vehrenkamp, einen Blick auf „die schwächeren unserer Gesellschaft“ zu legen und diese in eine Gesamtbetrachtung mit einzubeziehen, kann und konnte ich mich gut identifizieren – auch wenn wir uns persönlich als „Gewinner des Wechselunterrichtes“ verorten würden.

Zu den anderen Beiträgen:
Auch hiermit kann ich mich grundsätzlich identifizieren. Der Sachstand zum Thema Long-Covid von Jan aus H und die damit verbundenen Restrisiken nach durchgemachter Erkrankung spricht aus meiner Sicht weiterhin für den „bestmöglichen“ Infektionsschutz – nach wie vor. Eine unkontrollierte Verbreitung, innerhalb der Gesellschaft und damit auch innerhalb der Schulen, halte ich nach jetzigem Stand für verantwortungslos. Einerseits in Bezug auf Long-Covid, vor allem aber in Bezug auf die veränderte Ausgangslage für viele Eltern. Mittlerweile besteht die Möglichkeit, Kinder zu impfen und damit den individuellen Schutz zu erhöhen. Allerdings haben und konnten bisher noch nicht alle Eltern ein Impfangebot wahrnehmen bzw. warten aktuell auf die zweite Impfung. Insofern vertrete ich die Auffassung, dass für einen festgelegten Zeitraum, sämtliche Maßnahmen (Wechsel- oder gar Distanzunterricht) in Bezug auf die Schule zur Diskussion stehen sollten, um einen definierten und endlichen Zeitraum zur Immunisierung der Kinder zu überbrücken. Damit einher geht auch die Aussetzung der Präsenzpflicht. Mit diesem Vorgehen könnte jeder, gemäß seiner individuellen Risikopräferenzen, Vorkehrungen für die Wiederaufnahme des Regelbetriebes setzten. Vielleicht gelingt auch eine Verknüpfung mit einer allgemeinen Impfpflicht.

Ganz allgemein:
Die Versäumnisse in den letzten zwei Jahren in Bezug auf den Infektionsschutz an Schulen wurden ja hinreichend benannt. Ich teile diese Einschätzung und Kritik am Umgang mit unseren Bildungseinrichtungen und insbesondere mit den „Menschen dahinter“. Aktuell verändert sich die Ausgangslage jedoch beinahe täglich. Wer aktuell frisch geimpft, geboostert oder genesen ist, bewertet ggf. das Infektionsrisiko subjektiv anders, als in den Wochen zuvor. Darüber hinaus ist zwischen Infektion und Krankheitsverlauf zu unterscheiden. Hier kommen ggf. weitere/andere Risikofaktoren hinzu, die sich mit jeder Welle ändern können.

Kurzum: Ich würde nicht so weit gehen und beispielsweise aus der Situation von Hrn. Vehrenkamp heraus, die vollständige Rückkehr zur Normalität zum jetzigen Zeitpunkt einfordern. Ich würde Hrn. Vehrenkamp im Umkehrschluss jedoch auch keine bösen Absichten unterstellen, die im Zusammenhang mit seinem Beruf stehen oder ihm gar Opportunismus vorwerfen.

Ich konnte aus keinem der bisherigen Beiträgen auf N4T herauslesen, dass jemandem das Wohlergehen unserer Kinder bisher nicht am Herzen gelegen hat. Unterschiedlich waren jeweils die Perspektiven und ggf. die Auswirkungen auf Dritte.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Jan aus H
2 Jahre zuvor

Die Grünen sind in der Regierung. Also: Nicht reden, sondern machen.

TaMu
2 Jahre zuvor

Rüdiger Vehrenkamp @ Haben Sie Minnas Beitrag gelesen? Das kommt dabei heraus, wenn Menschen „seit zwei Jahren vernünftig denken“: Darwinistisches Gruselkabinett.

Birkenstock
2 Jahre zuvor

„Vernünftige sagen das seit fast zwei Jahren.
harmloseren Omikron-Variante
Lassen wir diesen Kampf gegen Windmühlen doch endlich sein.
wenn Sie das hier lesen können, noch immer am Leben.
Gönnen…
Die anderen wollen noch immer Maßnahmen… “

Rüdiger Vehrenkamp, Sie wirken wie ein toxischer Sozialarbeiter ohne jegliches Interesse an Mitmenschen, die z. B. vorerkrankt sind und nicht Ihrer Norm oder Vorstellungen
entsprechen.

„Wir sind geimpft, geboostert und,…“ meinen Sie und Fauci „hält die Entwicklung eines Impfstoffes für nötig, der besser alle gegenwärtigen und vor allem auch mögliche neu auftretende Varianten abdeckt.“

Ist dies eine erhebliche Leseschwäche und Verständnisintoleranz oder wie erklären Sie selbst Ihr Statement in Verbindung mit selbst angegebeben Link:
<>

„14:41 Fauci spricht sich für Leben-mit-dem-Virus-Strategie aus

Nach Einschätzung des US-Immunologen Anthony Fauci wird es künftig darum gehen, das Coronavirus so zu kontrollieren, dass das gesellschaftliche Leben wie zuvor stattfinden kann. Ausrotten ließe sich der Erreger wohl nicht. „Wenn Sie sich die Geschichte der Infektionskrankheiten ansehen, haben wir nur eine Infektionskrankheit ausgerottet, und das sind die Pocken“, sagte Fauci bei einer virtuellen Diskussionsrunde des Weltwirtschaftsforums in Davos.

Der Berater des US-Präsidenten hält die Entwicklung eines Impfstoffes für nötig, der besser alle gegenwärtigen und vor allem auch mögliche neu auftretende Varianten abdeckt. Dies wäre „ein sehr, sehr wichtiges wissenschaftliches Ziel“, weil momentan mit der Anpassung der Vakzine an aktuelle Varianten der Entwicklung des Virus nur hinterhergejagt werde, was auf lange Sicht nicht hilfreich sei.

Fauci sagte zudem, dass einer der größten Fehler bei der Bekämpfung der Pandemie gewesen sei, dass die Länder weitestgehend allein gehandelt hätten. „Ich denke, wir hätten eine viel koordiniertere globale Reaktion haben sollen, wie ich so oft gesagt habe. Eine globale Pandemie erfordert eine globale Antwort.“

Trulla
2 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Vehrenkamp,
ich bin ja so froh, dass Sie wissen, was vernünftig ist.
Und das schon seit 2 Jahren.
Chapeau!
Und uns viele nicht so Vernünftigem in diesem Forum auch immer wieder belehren.

Kann es sein, dass Sie nicht in der Lage sind, sich auf andere Standpunkte einzulassen? Dass Sie die eigenen Erfahrungen, die nur einen kleinen Teil der Realität abbilden, verallgemeinern?

Aber nein, sicher irre ich mich. Sie sind doch ein Kämpfer für alle, die „mühselig und beladen“ sind!

Aber irgendwas haben Sie als Robin Hood für den Präsenzunterricht noch nicht ganz verstanden, z.B.

– dass es noch unklare physische Spätfolgen von Covid, auch bei Kindern und Jugendlichen.
Aber nur mit der Ruhe: solche SuS werden in den kommenden Jahren noch zu ihren Klient_innen werden.

– dass der momentane Präsenzunterricht z.T. weit weg von Normalität ist und auch psychisch belastet, SuS genau wie LuL. Das liegt ihren Kommentaren zur Folge außerhalb Ihrer Vorstellungskraft.

– dass es Klassen/ Kurse gibt, in denen die Fehlzahlen bei SuS und/ oder LuL so hoch sind, dass allein die Vernunft Distanz- / Wechselunterricht gebietet, um der Mehrheit der am Schulleben Beteiligten möglichst gerecht zu werden. Scheinbar liegt das außerhalb Ihrer Vorstellungskraft.

– dass viele Betriebe sich fragen, warum ihre Azubis in den Präsenzunterricht gezwungen werden ….

– dass viele LuL und SuS es leid sind, dass ihnen andere, die zudem nicht in der gleichen Situation sind, permanent erzählen, was gut für sie ist; dass sie daran verzweifeln, nicht ernst genommen zu werden. Als Sozialpädagoge wissen Sie doch:
RatSCHLÄGE sind auch SCHLÄGE.

In diesem Sinn: Vielen Dank für Ihre Ratschläge.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Trulla

@Tulla
„– dass es noch unklare physische Spätfolgen von Covid, auch bei Kindern und Jugendlichen.
Aber nur mit der Ruhe: solche SuS werden in den kommenden Jahren noch zu ihren Klient_innen werden.“

Das sichert dann aber den Job von Rüdiger Vehrenkamp.
Seine eigene Familie inklusive Kinder ist geimpft.
Insgesamt kann ER sich also auf die Zukunft freuen ( wenn seine Rechnung in allen Punkten aufgeht ).
So ein Herzchen … wünscht man sich doch als Schulsozialarbeiter. NICHT.

Rosa
2 Jahre zuvor

Frau Schopper als KM hat viele fahlässige Fehlentscheidungen für Schulen getoffen und verteilt. Am 18.10.2021 hat Frau Schopper an der Maskenaufhebung festgehalten und sich von Herrn Drosten, Lothar Wieler, Karl Lauterbach nicht belehren lassen. Auch die Mogelpackung ohne Inhalt ist an die Schulen verteilt worden und man hat sich an die Versprechungen des Aufholprogramms nicht gehalten. Der Bildungsnotstand an Schulen wird als etwaige Rückstände von Frau Schopper abgetan. Sich in einer schweren Bildungskrise sich in aller Öffentlichkeit zu den Gemeinschaftschulen zu bekennen, ist ein herber Schlag für alle anderen Schulformen. Die G8 Schulen die nochmals ein verkürztes G7 Schuljahr absolviert haben, haben keinerlei Unterstützung erhalten. Omikron und die Durchseuchung läuft auf Hochtouren an Schulen und die Klassenzimmer sind in voller Besetzung.https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-01/omikron-usa-chaos-schulen-unterricht-ausfaelle

Echt
2 Jahre zuvor

Nun sind an der Schule unserer Kinder alle Jahrgangsstufen betroffen. Steht nebenbei auf der Homepage. Unter den Kindern gibt es nur Gerüchte. Konkret ausgesprochen wird nichts. Ich habe solch eine Wut. Ab nun können wir nur noch abwarten, wann unsere Familie dran ist und beten, dass dann alles so harmlos verläuft, wie Herr Verhrenkamp glauben machen will. Wäre es eine harmlose Erkältung, wäre es keine Pandemie. Nie im Leben habe ich mich weniger mit diesem Land, dieser Politik identifizieren können. Nie hätte ich dieses menschverachtende und undemokratische Handeln hier für möglich gehalten. Ich fühle mich entmündigt und einer, in Bezug auf die Schule, diktatorischen Autorität ausgeliefert. Alles was die Regierung tut ist aussitzen und die Hände in Unschuld zu waschen. Das ist Scholz‘ besondere Kompetenz. Und die Kumis spielen Gutsherren auf Kosten unser aller Gesundheit. Ich habe den Glauben an diese Politik verloren. Bin dann mal raus. Das Vertrauen ist verspielt. Da bin ich nicht allein.

Rosa
2 Jahre zuvor

Frau Schopper hat nie zum Wohle der Schulen entschieden und Herr Kretschmann hat die vielen Fehlentscheidungen unterstützt und nichts entgegengesetzt. https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/praesenzbetrieb-an-schulen-trotz-omikron-sicherstellen.html

Rosa
2 Jahre zuvor

ARGE-Stuttgart und PhV-BW fordern erneut G9 Einführung um den Lernrückständen gerecht zu werden! https://www.phv-bw.de/pressemitteilung-der-arbeitsgemeinschaften-gymnasialer-elternvertreter-arge-in-baden-wuerttemberg-und-des-phv-bw-zur-einfuehrung-von-g9-im-saarland-und-zur-umfrage-des-deutschen-philologenverbands-u/ Die Mogelpackung ohne Inhalt hat den Lernfrust noch vergrößert und der Lichtblick auf Aufarbeitung der Rückstände ist nicht umgesetzt worden.

Suse
2 Jahre zuvor

Einige Schulleiter und Lehrer sorgen aber auch kräftig dafür, dass Omikron durchläuft…
An unserer Schule wurde ernsthaft ein Wandertag für nächste Woche geplant für die gesamte Schülerschaft. Es sollen meistens komplette Jahrgangsstufen zusammen in Reisebussen fahren… Es werden zum Teil Indoor-Sport-Anlagen angesteuert !
30 SuS pro Klasse sind anscheinend noch nicht genug. Langsam werde ich auch sauer, es soll doch PräsenzUNTERRICHT gemacht werden, dafür wird doch ALLES getan…. Solche Lichtgestalten müssen mal gestoppt werden. Aber wir testen ja alle vor Abfahrt, da kann ja nix passieren…. sorry, mir fehlen die Worte

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Suse

@Suse da bin ich Ihrer Meinung.Sie Schulen machen sich mitschuldig.Sie könnten Kohorten bilden,gestaffeöte Anfangszeiten ansetzen und Klassenlehrerunterricht machen,dass nicht die Lehrer durch alle Jahrgänge wechseln.Wurde ja alles schonmal gemacht und klappte gut.Aber nein,bunt gemischter Mittagstisch,Hort,etc.und Fahrten ins Theater.Wo noch eine andere Klasse einer anderen Schule sitzt und mit den Öffis zurück.Alles Dinge,die ich privat zur Zeit meide,aber Kind wird per Präsenzpflicht dann dazu gezwungen.Ohne Worte.Und die Luftfilter,die viele sicher gerne hätten,laufennur ab und zu ubd auf niedrigster Stufe,weil zu laut.Da krieg ich echt die Pimpernellen.

Diana
2 Jahre zuvor

Es steht bei der neuen Regierung ganz klar NICHT die Bildung im Vordergrund
Es findet ganz klar eine Durchseuchung der Schulen statt!!!
Unsere armen Kinder und Familienangehörige wo auch noch einige vielleicht zur Risikogruppe gehören, Attest wird als fragwürdig und nicht akzeptiert und es wird von Seiten des Berliner Senats und Berliner Schulamts darauf bestanden,PRÄSENZPFLICHT !!!
Wenn man sich dem nicht fügt,wird das Kind als psychisch gestört eingestuft oder eine Meldung ^Kindeswohlgefährdung „beim Kinderschutzbund gemacht,obwohl man nur Verantwortungsbewusst als Elternteil ist!!!
Die Schule soll ja angeblich ein sicherer Ort sein,in keinster Weise ist dies der Fall!!!
In den Schulen besteht KEIN Gesundheitsschutz für unsere Kinder!!!
Das Leben jedes einzelnen ist anscheinend nebensächlich, wieviel Leid will die neue Berliner Regierung den noch verbreiten!!!

Rosa
2 Jahre zuvor

Da stellen sich mir die Haare bei dieser Behauptung. Schule zu ist schlimmer als Erkrankung! Leider strebt man bei den Kindern Durchseuchung an, in der Schule und im Kindergarten und die Auswirkungen werden ausgeblendet. Long Covid gibt es auch unter Kindern. https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-dienstag-273.html#Kinderaerzte-gegen-erneute-Schulschliessungen Die Klassenzimmer sind in voller Besetzung und das Virus verbreitet sich schnell. Immer mehr Schüler und Lehrer erkranken und auch Familienmitglieder…..

Bauer
2 Jahre zuvor

Herr Vehrenkamp kann auf jeden Fall Diskussionen am laufen halten.
Wir haben auch gehofft, dass uns die Impfung schützt. Die meisten aus unserer Familie haben Delta gut überstanden, vor allem die Kinder hatten einen milden Verlauf und hoffentlich gibt es keine Spätfolgen.
Genau das was er Vorschlägt passiert doch schon längst an den Schulen!
Kann jemand die Hygiene Konzepte in den Schulen ernst nehmen?
Viel bla bla und Augenwischerei!
Inzwischen wäre ich fast erleichtert wenn sich die Politiker hinstellen würden und die Wahrheit sagen.
Die Schule bleibt offen damit die Eltern arbeiten können. Es ist keine pädagogische Entscheidung für unsere Kinder.
Jetzt ziehen wir es durch und später sehen wir wo wir stehen. Es wird wohl alles gut gehen und wenn nicht… ?

Rosa
2 Jahre zuvor

So sieht es mit unserer grünen Regierung aus. https://www.arge-stuttgart.org/index.php?id=155

Jan aus H
2 Jahre zuvor

https://www.focus.de/gesundheit/news/toetet-omikron-spaeter-was-hinter-dem-steilen-anstieg-der-todesfaelle-in-suedafrika-steckt_id_39935236.html

Was da wohl dahinter steckt? Ob es den Durchseuchungsfans wohl etwas zu denken gibt? Vielleicht sollte man vor dem Beginn der Durchseuchung erstmal genau prüfen, mit was man da durchseucht?

Beispielsweise könnte man die Durchseuchung der Kinder mit Omikron vorab genauso sorgsam, lange und ausführlich prüfen wie die Freigabe der Impfstoffe für U12…

Bauer
2 Jahre zuvor

Es hat sich in den Schulen nichts geändert. Bloß den Lookdown im Winter sparen wir uns.
Und nun?
Weiter brav zum Dienst erscheinen:-)
Ironie? Realsatire!

Stromdoktor
2 Jahre zuvor

Ich möchte auch noch einmal für den Wechselunterricht werben:

https://m.facebook.com/ZDFheute/videos/337701660660302/?locale=de_DE&_rdr

Zudem wäre die Aussetzung des Präsenzunterrichtes geboten, um individuelle Entscheidungen in Abhängigkeit der jeweiligen Situation zu ermöglichen.

Luftfilter, Impfpflicht für Kinder etc. werden uns akut wohl nicht mehr rechtzeitig helfen.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

@Stromdoktor
„Luftfilter, Impfpflicht für Kinder etc. werden uns akut wohl nicht mehr rechtzeitig helfen.“
In dem Punkt gebe ich Ihnen Recht.
Wenn morgen in allen Klassenzimmern die für den jeweiligen Raum perfekt passenden Luftfilter stehen würden, würde es den Menschen ( Kinder, Jugendliche und Erwachsene ), die heute und in den letzten Tagen in den Räumen waren keine Hilfe mehr sein, logisch.

Umso mehr MUSS auch die schnelle Anschaffung solcher Geräte für ALLE Räume in Schulen und auch Kitas ( ! ) gedrängt werden.
DA sind Sie mir zu leise.
DA könnten Sie sich ( auch wenn es nur in diesem Forum passieren sollte )mindestens genau so engagieren wie bei Ihrem schon seit Tagen ambitionierten Einsatz für @Rüdiger Vehrenkamp.
( Das können Sie aber von mir aus gerne fortsetzen, denn es ist ja Ihre Entscheidung und Ihr Bedürfnis. )

Ansonsten zeigt Ihr letzter Satz in Kombination mit dem realen Geschehen:
Das Durchhaltevermögen entscheidend, wenn man SPAREN will.
Noch ist offen, was das für einen ZINSES-ZINS-Effekt bringen wird.
Die Spannung steigt …

Stromdoktor
2 Jahre zuvor
Antwortet  W.

@W.

Ich könnte ein Buch schreiben, um aus meinem Herzen keine Mördergrube zu machen. Wie so viele hier auch.

Gerne möchte ich einen kurzen Einblick in mein Seelenleben geben:

Ich bin enttäuscht, dass wirklicher Infektionsschutz in Schulen / Kitas / Pflegeheimen zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Erwägung gezogen wurde. Wir hatten über weite Teile der Pandemie geschlossene Hotels, Veranstaltungszentren, ungenutzten öffentliche Infrastruktur (z.B. Kasernen) die aus meiner Sicht in einem Kraftakt zur Nutzung für die oben beschriebenen Gruppen hätten ertüchtigt werden könnrn und müssen. Immer mit dem Ziel, mehr „Platz zu schaffen“, um die AHA+L-Regeln einzuhalten. Ich hatte die Fantasie, dass wir mit Unterstützung durch THW, Feuerwehr, Bundeswehr, ehrenamtlichen Engagement, etc. die Kapazitäten nutzbar machen und Bildung / Infektionsschutz zusammenbringen. Zudem hätte ich erwartet, dass der Lehrplan und die zu erbringende Leistungsnachweise flexibel angepasst und aus dem starren Gerüst temporär ausgestiegen worden wäre.

Diesen Ansatz habe ich selten bis nie vernommen. Vielleicht habe ich da eine romantische Vorstellung davon, was in Krisenzeiten aus meiner Sicht möglich sein muss.

Den Einsatz von Luftfiltern unterstütze ich den Wechselunterricht auch.

Aber ganz ehrlich:
Hätte es nicht viel größere Lösungen gegeben, um alle Anliegen unter einen Hut zu bringen? Selbst die von Rüdiger Vehrenkamp?

Ich kann mich nicht über die Kultusminister aufregen…ich kann mich darüber aufregen, dass in diesem Land keiner dazu in der Lage ist / war, eine Katastrophe als solche auszurufen und unter Einsatz aller verfügbaren Mittel abzufedern. In der Fluchtbewegung nach 2015 ist uns das aus meiner Sicht gut gelungen. In der Pandemie war das offensichtlich nie ein erklärtes Ziel. Es gab ja nicht einmal einen Krisenstab, der diesen Namen verdient.

Am meisten habe die „Alten“ in den Pflegeheimen gelitten. Viele von ihnen haben die einzelnen Wellen nicht überlebt. Nach allem, was man heute schon sagen kann, war das mehr als nur Staatsversagen. Bei den Kindern kann man wahrscheinlich nicht davon sprechen…einzig aus dem Grund, dass offensichtlich die Sterblichkeit vergleichsweise gering ist. In diesem Zusammenhang haben wir alle zusammen Glück gehabt – sonst nix. Ein einziges Sozialexperiment, was scheinbar gerade noch einmal gut geht.

Ich kann jede einzelne Forderung verstehen und unterschreibe diese. Was ich nicht verstehen kann: Warum wird hier ein Sozialpädagoge „gemobbt“, der lediglich eine Facette der Pandemieauswirkungen beleuchtet und für eine Abwägung plädiert (zugegeben, in letzter Zeit hat es mich auch genervt – sorry Rüdiger) ? Warum benutzt man Eltern gegenüber Begriffe wie „Lemminge“ und unterstellt ihnen wirtschaftliche Interesse bzw. spricht ihnen die Fürsorge ab? Warum gibt es so wenig Solidarität mit anderen Berufsgruppen (ich weiß, Bildungsforum)?

Erreicht haben wir alle nix. Die meisten haben wahrscheinlich noch nicht einmal einen ernsthaften Versuch „da draußen“ gestartet, daran etwas zu ändern – mich eingeschlossen.

Einziger Mehrwert: Wir generieren hier alle „Clicks“ und können im Schutze der Anonymität mal richtig die „Sau raus lassen“. Soll ja manchmal helfen…

Letztlich sind die Querdenker, Coronaleuger und Impfgegner besser organisiert und vielfach engagierter als die bürgerliche Mitte, zu der ich uns alle zähle…ich führe das darauf zurück, dass es und offensichtlich noch allen zu gut geht und niemand seinen sozialen Status ernsthaft aufs Spiel setzen möchte oder seine Energie für den individuellen Schutz nutzt.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

@Stromdoktor
„Diesen Ansatz habe ich selten bis nie vernommen. Vielleicht habe ich da eine romantische Vorstellung davon, was in Krisenzeiten aus meiner Sicht möglich sein muss.“

Ich weiß nicht seit wann Sie auf dieser Seite mitlesen.
Dessen ungeachtet:
Diesen Ansatz ( s. Zitat oben ) gab es hier auch, und zwar sehr früh.
Ich kann das nicht genau zurückdatieren, da müssen Sie bei Interesse bitte selber im Archiv stöbern.
Aber ich meine, es hat schon nach dem ersten großen Lockdown im Frühjahr/Sommer 2020 angefangen.
Man suchte hier GEMEINSAM ebenso ernsthaft wie sachlich und auch verzweifelt nach Lösungswegen.
Ab Sommer 2020 wurde es dann hier im Forum EXTREM heiß diskutiert,z.B.:
– mit allen Vor- und Nachteilen
– zu unterscheidenden Ausgangslagen zwischen ländlicher Gegend und Großstadt/Ballungsraum
– organisatorischen Problemen
– rechtlichen Hürden.
Das Ergebnis war „Es ist nicht machbar“, das zeigten etliche Erfahrungsberichte von Leuten, die vor Ort aktiv wurden – an verschiedenen Orten in der ganzen BRD.
„Nicht machbar“ aus denselben Gründen wie bei der Eigenanschaffung von Luftfiltern durch Elternspende bzw. Fördervereine von einzelnen Schulen:
– es werden Steine in den Weg gelegt mit fadenscheinigen Begründungen
– Brandschutz wird vorgeschoben
– Versicherungsschutz
– …
Etliches ist aber auch aus organisatorischen Gründen nicht machbar gewesen. Was aus „privater“ Sicht sehr einfach erscheint, ist bei DEM Personalmangel an Schulen nicht umsetzbar.

Wie gesagt: Bei Interesse klicken Sie sich bitte durch das Archiv.
Die Kommentarspalten dürften ebenfalls ein Buch füllen.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

@Stromdoktor
Nachtrag zu meiner ersten Antwort:
Ich erinnere das nicht alleine, vgl. z.B. hier
https://www.news4teachers.de/2022/01/psychologen-und-aerzte-schlagen-alarm-festhalten-am-praesenzunterricht-um-jeden-preis-belastet-kinder-massiv/

Naturius 20. Januar 2022 um 12:54

Alla 20. Januar 2022 um 16:06

Stromdoktor
2 Jahre zuvor

@W.

Vielen Dank für Ihre Antworten!

Ich bin irgendwann Mitte 2020 hier (passiv) eingestiegen. Allerdings eher sporadisch und nicht in der Frequenz der letzten Monate.

Die fadenscheinigen Begründungen verantwortlicher Stellen kenne ich aus einer Initiative zur Erweiterung einer Hortgruppe vor einigen Jahren. Kita war dafür, Eltern wollten sich finanziell beteiligen, Räumlichkeiten waren vorhanden…gescheitert ist es an der verfügbaren Fläche pro Kind nach irgendeiner Verordnung. Wir saßen sogar alle zusammen beim zuständigen Sozialdezernenten der Stadt…am Ende ohne Ergebnis.

Das war bis dato der letzte Versuch, etwas vor Ort zu verändern.

Das war für mich der „Regelbetrieb“ unserer öffentlichen Verwaltung.

Ich hatte die Hoffnung, dass man in der Pandemie mal kurzfristig davon abrückt…und pragmatische Ansätze verfolgt.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

@Stromdoktor
Diese Hoffnung hatten viele Leute ( LuL, EuE, Elternteile und viele Schreiber hier im Forum ) in der Zeit, die ich weiter oben genannt habe.
Wir ALLE mussten erkennen, dass das nicht so war.
Es hat offensichtlich NIE das Interesse gegeben, die Chancen in dieser blöden Pandemie zu sehen und LANGFRISTIG in das Bildungssystem zu investieren.
Stattdessen: Business as usual.
Traurig, frustrierend usw.
Die Leute, die schon entsprechend lange hier aktiv schreiben, reagieren AUCH DARUM zeitweilig emotional. Oben drauf kommt immer noch nach etwa 2 Jahren, dass man Dinge erklärt, die offensichtlich nicht verstanden werden ( wollen? ).
Ich kann den Ärger und die emotionalen Reaktionen durchaus nachvollziehen. Das ist manchmal nicht schön und womöglich auch nicht immer gut überlegt aber eine gewöhnliche Stressreaktion und oft die einzige Möglichkeit den Stress abzubauen.

Bauer
2 Jahre zuvor

@W und Stromdoktor,
Schön eine sachliche Diskussion zu lesen, geradezu ein Gedankenaustausch.
Bei mir steckt der Karren im Dreck.
Ich freue mich schon wenn meine Schulleitung klar sagt, dass die Schule offen zu halten eine wirtschaftliche und keine pädagogische Entscheidung ist.
Es geht um Betreuung. Die Qualität der Bildung ist untergeordnet.
Sarkasmus ist auch ein Weg.
Und mein Weg führt zum Psychiater falls es Termine gibt.

Curly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Bauer

Dem kann ich nur zustimmen.

Seit Wochen mache ich fast jede Woche zu meinen 25 Stunden noch mindestens 3-4 Std. Vertretung für eine Schwangere zu Hause oder den nächsten Kollegen, den es erwischt hat.
Manche sind so krank, das ich nur betreue, weil es keine Ausgaben gibt und ich die Klasse nicht kenne.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es mich erwischt. Gesagt abgesehen davon, das sie Mehrbelastung und alle an den Rand der Leistungsfähigkeit bringt. In jeder Klasse fehlen Kinder, die in Quarantäne sind. Das ist die Realität. Da ich für die sowieso online alles hochlade, könnte ruhig immer eine Hälfte zu Hause bleiben.

Die halben Klassen haben schneller gelernt, sodass ich mich da nicht beschweren kann.

A.H.
2 Jahre zuvor

@ Redaktion: Über andere Nachrichten hier kam ich wieder zur S3-Richtlinie. Wie sind denn die Inzidenzwerte darin für die einzelnen Stufen von mässig bis sehr hoch? Ich habe gerade nur das Handy und da ist es schwer das S3-Papier danach zu durchforsten.