Umdenken? Stark-Watzinger warnt vor zu großen Corona-Lockerungen an Schulen

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rz vor den Bund-Länder-Beratungen zum künftigen Corona-Kurs hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei möglichen Lockerungen zu einem vorsichtigen Vorgehen an Schulen aufgerufen. Die Ministerpräsidentenkonferenz solle «spürbare Lockerungsschritte beschließen», sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Bei den Schulen müssen wir jedoch besonders behutsam sein, um den Präsenzunterricht und damit die Chancengerechtigkeit nicht durch steigende Infektionszahlen zu gefährden.»

„Weiterhin ein hohes Schutzniveau“: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Schulen bräuchten «zunächst auch weiterhin ein hohes Schutzniveau, das regelmäßige Tests und auch Maskentragen umfasst». Die Ministerin sagte: «Lockerungen im Bildungsbereich sollten regional differenziert bei deutlich sinkenden Infektionszahlen und unter Berücksichtigung der Impfquote von Kindern und Jugendlichen erfolgen.»

Bislang waren andere Töne aus dem Bundesbildungsministerium zu hören gewesen. «Studien zeigen, dass Schulen für sich keinen übermäßigen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben. Es zeigt sich aber, dass Schulschließungen negative Auswirkungen vor allem für das psychische Wohl der Kinder haben», so twitterte das Ministerium Anfang Januar. «Wir müssen heute schon an das Morgen denken und die Vorbereitungen treffen: Wie gehen wir raus? Was sind die ersten Schritte, die man treffen muss, um die Maßnahmen abzubauen?», so fragte sie noch vor zwei Wochen via «Bild-TV».

Die Länder-Ministerpräsidenten wollen am Mittwoch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beraten. Die FDP dringt auf schnelle und spürbare Corona-Lockerungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz war nach Zahlen vom Sonntag erstmals seit Dezember gesunken.

Ähnlich wie Stark-Watzinger äußerte sich der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger. Dem Funke-Zeitungen sagte er, sein Verband hoffe zwar darauf, dass in absehbarer Zeit Gesundheitsschutzmaßnahmen und Einschränkungen an Schulen gelockert und abgebaut werden könnten. «Unserer Ansicht nach ist allerdings der Zeitpunkt dafür oder gar für einen fixen Freedomday an Schulen noch nicht gekommen.» News4teachers / mit Material der dpa

Stark-Watzingers irritierender Auftritt bei „Bild-TV“: Hat die Bundesregierung für die Schulen irgendeinen Plan?

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Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor

A sagen und dann B tun. Hatten wir schon so oft in der Pandemie und wird auch hier wieder so sein. Schade!

Echt
2 Jahre zuvor

Es macht doch eh jeder Kumi was er will. Somit ist ihre Warnung nicht mehr als heiße Luft. „An den Taten sollt ihr sie messen!“

S.
2 Jahre zuvor

Dennoch: Stark-Watzinger scheint lernfähig zu sein – das ist zunächst einmal eine positive Überraschung!

Natürlich wird Lindner sie vehement zurückpfeifen. Aber vielleicht zeigt Stark-Watzinger ihm auch die rote Kelle. Zu wünschen wäre es, dass sie Standhaftigkeit zeigt!

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Dann sollte sie das ihrer Parteigenossin mal sagen, die da in NRW über die Schulen bestimmt.