180 Euro mehr für angestellte Lehrkräfte zum Ausgleich? GEW winkt ab

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BERLIN. In der Regierungskoalition des Landes Berlin wird diskutiert, den Lehrkräften, die nicht verbeamtet werden können, einen finanziellen Ausgleich nach dem Vorbild Sachsens zu zahlen – so hat die GEW erfahren. Sie lehnt das Modell ab.

180 Euro im Monat mehr? Der GEW schweben offenbar 900 vor. Foto: Shutterstock

Lehrerinnen und Lehrer in Berlin werden in Zukunft wieder verbeamtet. Das beschloss der Senat im März und setzte damit ein wichtiges bildungspolitisches Vorhaben aus dem rot-grün-roten Koalitionsvertrag um. Demnach haben bestehende Lehrkräfte bis zu einem Alter von 52 Jahren die Möglichkeit, in den kommenden Jahren den Beamtenstatus zu erhalten.

Doch was ist mit den übrigen, laut GEW mehrere Tausend? Die sollen einen Ausgleich erhalten. Das sächsische Modell beinhaltet laut GEW eine beamtenrechtliche Zulage, die sich über eine wackelige Konstruktion nur für Tarifbeschäftigte auswirkt und die kaum über 200 Euro liegen kann. Die Gewerkschaft lehnt dieses Modell als deutlich unzureichend ab.

„Im bestehenden TV-L gibt es die Möglichkeit der Vorweggewährung von Erfahrungsstufen sowie von Zulagen von bis rund 900 Euro“

„Eine Zulage von voraussichtlich rund 180 Euro für die angestellten Lehrkräfte kann niemals ein fairer Ausgleich sein“, sagt GEW-Landesvorsitzender Tom Erdmann. Schon seit 2012 fordere die GEW, die bestehenden statusbedingten Einkommensunterschiede zwischen Angestellten und Beamten durch echte Zulagen auszugleichen. „Im bestehenden Tarifvertrag TV-L gibt es die Möglichkeit der Vorweggewährung von Erfahrungsstufen sowie der Zahlung von Zulagen von bis rund 900 Euro. Diese Spielräume muss der Senat nutzen, wenn er die Verbeamtung gerecht umsetzen will“, sagt Erdmann.

Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik in der Gewerkschaft, appelliert an Rot-Grün-Rot: „Seit Jahren benennen wir die Probleme, die mit der Verbeamtung einhergehen. Die Angestellten verdienen einen fairen Ausgleich, wenn sie nach jahrelangem Einsatz in der Berliner Schule nicht verbeamtet werden. Grüne und Linke sowie die Delegierten des SPD-Parteitags haben der Verbeamtung nur unter der Bedingung eines Lösungsmodells für die Angestellten zugestimmt, so steht es auch im Koalitionsvertrag. Wir erwarten von den Senatsparteien, dass sie ihren Koalitionsvertrag ernst nehmen und den Kolleg*innen einen echten Nachteilsausgleich anbieten. Das sächsische Modell erfüllt diese Bedingungen nicht.“

Dass die SPD bei ihrem Parteitag am Sonntag von ihrem Beschluss einer Stundenermäßigung für die angestellten Lehrkräfte abgerückt sei, kommt für die GEW nach eigenen Angaben nicht überraschend. „Bereits bei der Beschlussfassung im Jahr 2019 war den Beteiligten klar, dass die Stundenermäßigung rechtlich nicht umsetzbar ist. Die SPD hat mit dieser Forderung bei angestellten Lehrkräften um Stimmen für die Abgeordnetenhauswahl 2021 geworben. Sie steht nun in der Pflicht, dass der finanzielle Ausgleich, der die Stundenermäßigung ersetzen soll, die statusbedingten Nachteile wirklich ausgleicht. Nachteile bei Einkommen und Rente und bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sind mit 180 Euro niemals auszugleichen“, betont Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. News4teachers

Lehrer in Berlin werden wieder verbeamtet – GEW warnt vor Ungerechtigkeiten

 

 

 

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Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Ich wusste, dass die angestellten Lehrer von keiner Gewerkschaft vertreten werden, deshalb bin ich da auch nie eingetreten. 180 Euro sind zudem noch Peanut zu dem, was der verbeamtete Lehrer netto mehr bekommt, um im Alter dann auch noch fast das doppelte Altersruhegehalt einzustreichen. Diese Ungerechtigkeit gehört schon längst auf den Prüfstand.

Neid- die schönste Form der Anerkennung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Nö!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Das hat nichts mit Neid, sondern mit Gerechtigkeit zu tun.

Angelo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Sie haben wohl übersehen, dass es gerade die GEW ist, die sich für die Interessen der angestellten Lehrer einsetzt, dass es gerade die GEW ist, die die Höhe des geplanten Nachteilsausgleichs, perspektivisch aus der Sicht des angestellten Lehrers, berechtigter Weise, ablehnt.

Salentin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelo

… und es die GEW (+ VBE) war, die erst vor wenigen Jahren A/E 13 für alle Lehrer in Berlin erreichte, was bereits rund 500 Euro mehr bedeutete, zusätzlich zu den Gehaltssteigerungen, die die GEW eh für alle Lehrer errang.

Stiefmütterchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Salentin

Das interessiert keinen länger als 2 Wochen. Die nehmen das Geld und dann jammern sie wieder, dass sie zu wenig verdienen, zu viel arbeiten, die GEW nichts für sie tue und es so oder so keine Wertschätzung für den Lehrerberuf gäbe….. Hör dich mal unter Lehrern um. 90% ticken so.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stiefmütterchen
Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Salentin

Was nützt mir Berlin? Und dort ist dies auch nur aus der Not heraus zustande gekommen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelo

Dabei ist aber noch nicht viel rübergekommen. Natürlich wird über diese Ungerechtigkeit diskutiert, aber es wird kaum etwas dagegen gemacht. Somit eher eine Alibi Funktion.

Stiefmütterchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Also wenn die GEW jetzt dagegen protestiert, dass die angestellten Lehrer mit 180 Euro abgespeist werden sollen, dann vertritt sie damit deiner Meinung nach nicht die Interessen der angestellten Lehrer? Sie haben die Mondlandung aber gut hinter sich gebracht. Sieht schön aus von dort oben, nicht wahr?! 😀

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stiefmütterchen

Es geht im Prinzip nur um Berlin, von daher haben Sie Recht, davon bin ich Mondjahre entfernt. ;-). Aber nun mal ehrlich, Berlin hat massiven Lehrermangel, da muss wohl was getan werden, während in anderen Bundesländern immer noch die Ausbeutung durch angestellte Lehrer vorherrscht. Ich möchte von der GEW auch HIER vertreten werden.

TV-L_Checker
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

In den anderen Bundesländern sind angestellte Lehrer ganz klar in der Minderheit; ihre berechtigten Interessen stoßen bei den Regierungen dort demzufolge auf wenig Resonanz. Dabei gilt:Je konservativer die Regierung, desto zweitrangiger ist das, was die GEW sagt. Der Philologenverband, der die Interessen der verbeamteten Gymnasial- und Berufsschullehrer vertritt, ist hingegen gut repräsentiert in den Präsidien und Ministerien.

Neid- die schönste Form der Anerkennung
1 Jahr zuvor

Niemand hat die Kollegen gezwungen- sie hätten in ein anderes Bundesland gehen können.
Leute mit Ü-50 noch zu verbeamten ist haushaltskostentechnisch ein Wahnsinn. Aber Berlin hat’s ja!

Angelo
1 Jahr zuvor

Die Alternative besteht eben darin, diesen einen Zuschlag zu zahlen, der diesen Namen auch verdient, einen echten Ausgleich, der die immensen und langfristigen pekuniären Vorteile einer Verbeamtung zumindest annähernd ausgleicht. Dass es damit jetzt – auch in haushaltsechnischer Sicht – Probleme geben soll, ist nicht nachvollziehbar, da, wie Sie schon angedeutet haben, die Kosten (der Ausweitung und Wiedereinführung) der Verbeamtung langfristig (wie gesagt) immens sind, die zu tragen man aber ganz offenbar bereit ist.

Neid- die schönste Form der Anerkennung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelo

Das passiert aber nicht. Was sich haushaltstechnisch langfristig auswirkt, ist für Politikschaffende, die wiedergewählt werden wollen, nicht wirklich von Belang. Es geht um kurzfritige Effekte- in jeder Hinsicht. Muss ich Ihnen das wirklich erklären?

Neid- die schönste Form der Anerkennung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelo

…ich hätte noch ein „s“ übrig.

Die Berlinerin
1 Jahr zuvor

Man denke daran, die SPD hatte mal 4 Unterrichtsstunden Ermäßigung in Aussicht gestellt. Auf dem kürzlichen Landesparteitag gab es noch 2 Stunden als Antrag. Nun sollen es brutto (??) 180,- Euro sein. Das ist ein Witz.

Allerdings fällt für alle, die jetzt verbeamtet werden, auch die Zulage weg, nach der Sie bereits mit Erfahrungsstufe 5 eingestuft werden. Je nachdem, welche Erfahrungsstufe man normalerweise erreicht hätte, sind das bis zu 1000 Euro weniger.

Last edited 1 Jahr zuvor by Die Berlinerin
teachinginberlin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Die Berlinerin

Auf die Stundenreduzierung hatte ich gehoft. Eine Unterrichtsstunde Teilzeit als Angestellter E13 sind bei mir in etwa 120 Euro Netto am Ende. Das wäre schon ein m.E. guter Ausgleich gewesen.

Niemand ist in Erfahrungsstufe 5 einfach eingestuft, sondern wir bekommen eine Zulage, die Differenz zwischen aktueller Stufe und der 5 ausgleicht … das ist etwas, was sehr leicht zurückgenommen werden kann.

Bei den 1000 Euro weniger muss man vorsichtig sein.

Beispiel: Lohnsteuerklasse I, keine Kinder, nicht verheiratet.

Das Einstiegsgehalt 2020 der Besoldungstabelle des Landes Berlin Erfahrungsstufe 2 A13 (das sollte eigtl. alle betroffenen jetzt haben, bis wir verbeamtet werden) beträgt 4451,23 Euro (mit Berlinzulage). Im Vergleich bekommt der Angestellte 5850,88 Euro.

Das klingt ersmal viel, doch wenn man dann berücksichtigt, dass das Brutto deutlich niedriger ist, wird erstmal weniger Lohnsteuer gezahlt (ca. 120 Euro), es entfallen Rentenversicherung (ca. 530 Euro) Arbeitslosenversicherung (ca 70 Euro) und VBL (vom Netto ca 250 Euro)

Der Verbeamtete muss sich noch Krankenversichern. Da zahlt das Land Berlin seinen Beamten hälftig mit. Macht also 338 Euro Zusatzkosten.

Das Ergibt:
3154 Netto A13 Beamter Stufe 2 (viele sind in der Stufe höher…)
3392 Netto E13 Angestellter mit allen Zulagen.

was meinen Sie: Wie lange wird es dauern, bis der verbeamtete Kollege den Angestellten im Netto überholt und wie viel wird es dann mehr verdienen + Absicherung im Krankheitsfall, BU und Alter? Die 1000 Euro sind also ein wenig übertrieben.

Die Berlinerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  teachinginberlin

Nee, die 1000 Euro sind nicht übertrieben. Die hatte ich mehr, als ich mit Erfahrungsstufe 5 eingestellt wurde (ok, Zulage bis Stufe 5, das ist doch aber Wortklauberei), offiziell aber erst Erfahrungsstufe 2 hatte. Das machte gut 1000 Euro mehr. Der Unterschied schmolz natürlich dahin, je näher ich mit meiner offiziellen Erfahrungsstufe der Stufe 5 kam.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  teachinginberlin

Welche Zulagen meinen Sie beim angestellten Lehrer? Die Familienzulage bekommen nur Verbeamtete. Ich habe noch keine Zulage bekommen. Und dass die angestellten Lehrer mehr netto bekommen, dass ist nun schon amtlich widerlegt. Offensichtlich haben Sie die Abgaben für Sozial- und Rentenversicherung vergessen, die gehen vom Brutto ab! Beamte haben diese Abzüge nicht. Mich regt das krampfhafte Rechtfertigen der Bezüge der verbeamteten Lehrer auf, ich gönne ihnen das salär, aber sie sollten doch endlich zufrieden sein. Auch die Pension fällt viel üppiger aus. Lasst doch dieses arm rechnen.

teachinginberlin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Haben Sie meinen Beitrag gelesen? Auf alles was Sie Bezug nehmen, steht etwas!

Zunächst dient dieser gerade als Beispiel, dass Beamte relativ schnell mehr verdienen, da schon eine niedrige Stufe Beamter fast so viel ist, wie beim Angestellten mit Zulage auf die 5.

Die wenigsten KuK hier in Berlin erfüllen die Stufe 5, sondern bekommen eine Zulage (Absatz 2), die die Restsumme auf Stufe 5 finanziert sowie eine Ballungsraumzulage Berlin bis E13 von 150 Euro. Nur so entstehen diese Summen. Ich habe gerade exakt alles mit Abzügen berechnet, da ist nichts vergessen worden. Schauen Sie gern nach, die Zahlen und Berechnungsmodelle sind leicht auffindbar.

Dass es so auf Augenhöhe ist, hat damit zu tun, dass niemand der Angestellten in den niedeigen Stufen vergütet wird. Die Lebenszeitnettodifferenz entsteht in Berlin wie in allen Bundesländern auch, ist aber wie gesagt durch die Nebenabrede deutlich niedriger, als in allen anderen Bundesländern. Diese wird leider im Kontext der Verbeamtung wegfallen.

Angelo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Die Berlinerin

Bitte die Sache langfristig betrachten, zumal die Lebensarbeitszeit absehbar noch steigen wird: Das Netto für einen Beamten in A13/5, Steuerklasse 3 (verheiratet) beträgt ca. 4.470 €, abzüglich PKV, das Netto eines Angestellten in E13/5 beträgt ca. 3.740 €.
Als Beamter haben Sie also 700 € Netto mehr, abzüglich PKV, die dem Beamten aber eine überdurchschnittliche gesundheitliche Absicherung bietet (während auf der anderen Seite, im Rahmen der GKV, steigende Kosten und Zuzahlungen für alle interessanten Extraleistungen stehen), und am Ende eben eine Pension, die deutlich über dem Niveau der Rente liegt (das sind bei steigender Lebenserwartung TAUSENDE von Euro), außerdem volle Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und einen Kinderzuschlag für den Nachwuchs. Eine Stundenreduktion ist tarifrechtlich nicht durchführbar. Ein angemessener pekuniärer Ausgleich für diejenigen, die sich nicht verbeamten lassen können oder wollen (Formulierung im Koalitionsvertrag), ist also MEHR als angesagt. Und das sollten nach diesem Rechenexempel – nicht nur -in der Summe lächerliche – 180 Euro brutto sein.

Salentin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelo

Eben, 180 Euro brutto, macht vielleicht 90 Euro netto mehr für die angestellten Kollegen?!?

Niemand wird für sie streiken und die verbeamteten Kollegen schon gar nicht. Da ist sich jeder selbst der Nächste, der zuvor noch mit Gerechtigkeit argumentierte, als er die Verbeamtung einforderte.

Stiefmütterchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelo

Wenn eine Stundenreduzierung tarifrechtlich nicht durchsetzbar ist, warum hatte die SPD seinerzeit auf ihrem Berliner Parteitag kurz vor den letzten Landtagswahlen, wie oben @Die Berlinerin schreibt, bei dem sie auf die Verbeamtung umschwenkte, dann 4 Stunden Ermäßigung in Aussicht gestellt und warum wurden sogar noch auf dem letzten Landesparteitag am vergangenen Wochenende 2 Stunden Abminderung beantragt? Haben die alle keine Ahnung oder haben sie bewusst die Delegierten belogen, um deren Zustimmung zu „ergaunern“?

Dann fordere ich eine neue Abstimmung!

Last edited 1 Jahr zuvor by Stiefmütterchen
TV-L_Checker
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelo

Zur weiteren Klarstellung bzw. Präzisierung sei angefügt, dass die PKV von den Beamten nicht voll, sondern quasi nur hälftig zu tragen ist, die eine Hälfte der Krankheitskosten übernimmt nämlich immer der Staat, also der Dienstherr, über die sogenannte Beihilfe. Bei der PKV ist vermutlich selbst der Spitzensatz in der Regel günstiger als der von einem angestellten Lehrer – solidarisch – zu tragende Anteil an der GKV (in der Regel Höchstbeitrag, gedeckelt durch die alles in allem sinnvolle Beitragsbemessungsgrenze, sodass sich eine Erhöhung der Angestelltengehälter in dieser Hinsicht bei Vollzeitangestellten auch nicht kostensteigernd auswirken würde).

Last edited 1 Jahr zuvor by TV-L_Checker
lehrer002
1 Jahr zuvor

Was läuft eigentlich bei der GEW in Berlin schief?
Da gibt es lauter sinnvolle Vorschläge, die erhebliche Verbesserungen für Lehrkräfte darstellen, wie Verbeamtung, mehr Geld für Tarifbeschäftigte usw. und die GEW wehrt sich dagegen…

teachinginberlin
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Es geht um die KuKs, die nicht verbeamtet werden können, weil sie zum Beispiel eine chronische Krankheit haben, die widerspricht oder weil Sie zu alt sind.
Und da sind 180 Euro einfach ein Witz! Vor allem, wenn man vergleicht, was die SPD vorher im Programm für den Nachteilsausgleich der Nichtverbeamtung im Programm hatte.

Andersrum haben Sie leider recht. Die GEW nehme ich leider an vielen Stellen nicht als gute Interessenvertretung war, eher im Gegenteil emfpinde ich einige Positionen als Kontra gegenüber den KuK oder als unrealistisch in der derzeitigen Situation.

Die Berlinerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  teachinginberlin

Die GEW kann nichts machen, wenn ihre Mitglieder nichts machen bzw. wenn sie keine hat.

Kommende Woche wird in Berlin wieder für bessere Arbeitsbedingungen gestreikt. Die GEW hat dazu aufgerufen. Beim letzten Mal war die Beteiligung ziemlich mau. Wollen Berliner Lehrer keine besseren Arbeitsbedingungen?

Wie soll die GEW das bitte durchsetzen, wenn die Berliner Lehrer sie nicht dabei unterstützen? Ohne die Unterstützung der Berliner Lehrer KANN die GEW nichts durchsetzen. Es ist absurd, sie nicht zu unterstützen und ihr dann vorzuwerfen, dass sie nichts durchsetzt.

Angelo
1 Jahr zuvor
Antwortet  teachinginberlin

Die GEW nimmt den Koalitionsvetrag beim Wort und damit sicher auch die Interessen vieler Wähler. Ich zitiere aus dem Koalitionsvertrag der Regierungskoalition: „Für diejenigen, die nicht verbeamtet werden können ODER wollen, soll es einen Nachteilsausgleich geben.“ Für die Durchsetzung berechtigter Interessen via Streik und Arbeitskampf ist der Beamtenstatus – ganz nebenbei – sicher nicht geeignet. Alle, die nach diesem Status streben, sollten sich dies stets vor Augen halten …weiterhin nicht aus dem Blick verlieren, dass die zu verteilenden Gelder in Zukunft wohl eher weniger werden, sicher nicht steigen werden. Das wird unmittelbar die Beamtenschaft treffen, die sich dagegen per se nicht wehren können.

Salentin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelo

Leider sehen das die Lehrer/innen in Berlin nicht so. Sie wollen einfach nur verbeamtet werden und fertig. Danach die Sintflut…..

Angelo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Salentin

Die Folge wäre dann aber keine seriöse, und vor allem keine ehrliche Politik: kurzfristige Effekthascherei, die das Langfristige und Grundsätzliche außer Acht lässt. Natürlich muss der Fairness halber gesagt werden, dass die Konservativen die Interessen der Angestellten oder dies bleiben wollenden – ziemlich sicher – nicht mehr berücksichtigen würden, wenn sie in Berlin in der Regierungsverantwortung wären, denn da geht Klientelpolitik bekanntlich über alles. Und eine solche wird durch das (per se konservative) Projekt Verbeamtung ganz gewiss geschaffen und weiter ausgebaut. Das muss man ganz nüchtern sehen. Die FDP hat sich in dieser Frage zwar einen erfreulich nüchternen Standpunkt bewahrt, aber nur, was die generelle Finanzierung anbelangt. Ein Nachteilsausgleich aus Gerechtigkeitserwägungen käme dieser Partei sicher NICHT in den Sinn, was zeigt, wie wichtig ist, dass wenigstens die GEW in dieser Frage standhaft bleibt.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelo

… und ihre Mitglieder Druck machen!

fabianBLN
1 Jahr zuvor
Antwortet  teachinginberlin

Es macht auch keinen Sinn, der GEW vorzuwerfen, sie vertrete falsche Positionen, wenn man gleichzeitig nicht bereit ist, sich für seine eigenen Positionen einzusetzen. Die GEW vertritt nämlich typisch demokratisch die Positionen, sich bei ihr mehrheitlich „herausbilden“. Wenn man andere Positionen hat, sich aber nicht für sie einsetzt, können sie auch nicht zur Mehrheit werden. Die Mehrheit ist dann eben eine andere und diese andere Mehrheit zu vertreten als GEW ist sehr demokratisch !!!

Wenn es natürlich in einer Organisation immer eine andere Mehrheit gibt, als man selbst meint und befürwortet, dann ist es natürlich nicht die richtige Organisation für sich selbst. Dann sollte man sich woanders engagieren, z.B. im VBE ?

Sich gar nicht zu engagieren und dann zu meckern, dass die alle nicht machen, was man selbst für richtig hält, ist albern.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Eine Mitgliedschaft ist noch lange kein Engagement. und als angestellter Lehrer fühle ich mich als Randgruppe, die ihre (Un-) Rechte alleine verteidigen muss.