Warum die Geschlechter-Debatte so tief spaltet: Anti-Gender-Vortrag findet (nun doch) statt

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BERLIN. Was ist wissenschaftlich? Herrscht hier «Cancel Culture»? Die Absage eines Geschlechter-Vortrags an der Humboldt-Universität ließ die Debatte schäumen. Jetzt wird er nachgeholt. Über was wird gestritten?

Geschlechterrollen werden schon früh besetzt. Foto: Shutterstock

Die Streichung eines Vortrags über Geschlecht und Gender an der Berliner Humboldt-Universität hat Anfang Juli eine hitzige Debatte ausgelöst. An diesem Donnerstag (17.00 Uhr) soll der Vortrag nachgeholt werden. Anschließend plant die Uni eine Diskussion unter anderem mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (19.00 Uhr).

In der Kontroverse geht es um Geschlecht und Identität, um Wissenschaft und Freiheit, um Vorwürfe der Ideologie und Ignoranz. Beteiligte auf allen Seiten fühlen sich verletzt oder eingeschüchtert. Aber der Streit geht weit über die persönliche Ebene hinaus – und ist ziemlich unübersichtlich.

Der abgesagte Vortrag

Der Vortrag «Geschlecht ist nicht (Ge)schlecht, Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt» der Biologin Marie-Luise Vollbrecht war für die Lange Nacht der Wissenschaften an der Humboldt-Universität geplant. Nach einem Protestaufruf des «Arbeitskreises kritischer Jurist*innen» sagte die Uni die Präsentation aus Sicherheitsgründen ab. Vollbrecht hielt sie stattdessen auf Youtube.

In der «Zeit» beschrieb sie ihre zentrale These: «Das biologische Geschlecht des Menschen ist binär, es gibt männliche und es gibt weibliche Menschen. Wir werden männlich oder weiblich geboren und behalten unsere geschlechtliche Zugehörigkeit bis zum Ende des Lebens.»

Die Vortragende

Die 32-jährige Doktorandin wurde Anfang Juni als Co-Autorin eines Beitrags in der «Welt» unter dem Titel «Wie ARD und ZDF unsere Kinder indoktrinieren» bekannt. Die Autoren schreiben, die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ziele «darauf ab, den Forderungen von Trans-Lobbygruppen Gehör zu verschaffen, denen zufolge man das biologische Geschlecht wechseln könne». Das sei eine «bedrohliche Entwicklung»: «Es kann nicht angehen, dass eine kleine Anzahl von Aktivisten mit ihrer ‚woken‘ Trans-Ideologie den ÖRR unterwandert», hieß es im Text.

Die Kritik

Der «Welt»-Beitrag löste heftige Reaktionen aus, die nun bei der Debatte über Vollbrechts Vortrag eine Rolle spielen. Ausführlich legt dies eine Stellungnahme der HU-Studierendenvertretung dar, des sogenannten Referent*innenRats. Dieser beklagt die Diskriminierung von «trans*, inter* und *nichtbinären Personen (kurz TIN*)» und nennt Vollbrecht eine «offen TIN*-feindliche Person».

Vollbrecht solidarisiere sich mit «einer Bewegung, welche die Existenz von TIN*-Personen leugnet». Sie stehe den «Trans Exclusionary Feminists (TERFS)» nahe, die sich unter anderem gegen den Zugang von Transpersonen zu Räumen für Frauen wenden. Vollbrecht sagte dazu T-Online: «Wenn ich als Frau sage, dass ich nicht in der Situation sein will, dass mir in der Sammelumkleide oder unter der Dusche ein Individuum mit Penis begegnet, dann ist das mein gutes Recht.»

Die Kritik an der Kritik

Nach der Absage des Vortrags wurde vor allem die Humboldt-Universität scharf angegriffen. Diese habe der Wissenschaftsfreiheit einen Bärendienst erwiesen, sagte der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, Anfang Juli. «Wissenschaft lebt von Freiheit und Debatte», sagte Wissenschaftsministerin Stark-Watzinger (FDP) der «Bild»-Zeitung. «Das müssen alle aushalten.» Ein Kommentar der «Welt» sprach von einem «krassen Fall von Cancel Culture». Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» schrieb: «Es ist die Haus- und Hofideologie der Universitäten, die in Berlin nach außen getreten ist: Geschlecht ist nicht mehr als ein soziales Konstrukt.»

Meinungsfrei oder mundtot?

Vollbrecht selbst äußerte Verständnis für Sicherheitsbedenken der Uni, schrieb aber in der «Zeit» auch: «Biologen, die versuchen, über Zweigeschlechtlichkeit aufzuklären, (werden) inzwischen offen und regelmäßig angefeindet. Die Frage nach Geschlecht und die biologische Zweigeschlechtlichkeit ist längst zu einem Kriegsschauplatz des Kulturkampfs geworden.» Die Biologin beruft sich auf rein wissenschaftliche Erkenntnisse.

Das tun aber auch ihre Kritiker. So schreibt der Referent*innenRat: «Die Wissenschaftsfreiheit ist kein Mantel für die Verbreitung von menschenverachtenden Ideologien und gegen Akzeptanz wissenschaftlicher Erkenntnisse gerichteter Propaganda – die Erde ist keine Scheibe, die Evolution ist kein Verschwörungsmythos und die Unterschiedlichkeit von Menschen hat mehr als zwei Seiten.» Von Verena Schmitt-Roschmann, dpa

Eine Replik

Der Grünen-Politiker Sven Lehmann hat in einer Replik in der „Welt“ auf den Vorwurf reagiert, die öffentlich-rechtlichen Sender würden insbesondere Kinder mit ihren Darstellungen von Geschlechtlichkeit indoktrinieren. Er schreibt unter anderem:

„Renommierte Formate wie die ‚Sendung mit der Maus‘ oder „Quarks“ berichten über gesellschaftliche Vielfalt und damit auch die Existenz von Homosexualität oder Transgeschlechtlichkeit. Für jeden jungen Menschen sind das gute Nachrichten. Denn sie wachsen durch solche Beiträge in einem Klima auf, in dem sie über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt als Teil der real existierenden Gesellschaft aufgeklärt werden und in dem sie keine Angst haben müssen, so zu sein, wie sie sind.

Jahrzehntelang kamen diese Themen entweder in Verbindung mit Verbrechen oder Krankheiten vor – oder wurden komplett verschwiegen. In der Folge haben mitunter sogar queere Menschen selber eine Homo- und Transfeindlichkeit ‚internalisiert‘ – also übernommen, was Gesellschaft und Staat an Abwertung gegen sie gerichtet haben. Das Ergebnis ist bis heute eine deutlich erhöhte Tendenz zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Ängsten oder sogar Suizidalität. Aufklärungsformate wie das der Maus sind also ein Beitrag zu mehr Sichtbarkeit und auch zu mehr Gesundheit. Wer dies als ‚Umerziehung‘ oder ‚Sexualisierung‘ diffamiert, handelt infam.“

Hier geht es zum vollständigen Kommentar.

Gender-Gap: Warum Mädchen mit Informatik-Wettbewerben (zu) wenig am Hut haben

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83 Kommentare
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Georg
1 Jahr zuvor

Dieser Referent*innenRat kann ja mal nachweisen, dass es tatsächlich mehr als zwei Geschlechter gibt. Zu Anfang soll er mal eindeutig definieren, was eine Frau ist.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Peinlicher Kommentar.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Peinlich finde ich viel mehr die Versuche hier bei news4teachers, andere mundtot zu machen, weil deren Meinung nicht die „richtige“ ist. An der HU Berlin geht es nach meiner Einschätzung nicht darum, ob da eine Referentin nun Recht hat oder nicht (vermutlich übertreiben ja beide Seiten), sondern darum, mit welchen Methoden sie niedergebrüllt und ausgeschaltet werden sollte.
Man kann einfach nicht bei allen Vorträgen eine Jury damit beauftragen herauszufinden, ob das nun in allen Einzelheiten stimmt oder nicht. Wohl aber kann man „politische Zensur“ ausüben, und darum geht es offenbar. Es gibt Lobby-Gruppen, die Widerspruch ungern sehen, und die haben einen gewissen Einfluss erlangt.
Ganz nebenbei: Wie viele Geschlechter gibt es eigentlich bei den Menschenaffen? Immerhin sind das biologisch unsere nächsten Verwandten, und auch gesellschaftlich bilden sie größere Gruppen, so wie die Menschen auch. Auch die Machtstrukturen sind ähnlich, man kann das immer wieder in Fernsehsendungen bewundern.

Ogg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wie viele Geschlechter es bei den Affen gibt? Die Frage ist doch hoffentlich nicht ernst gemeint?

Oder meinen Sie etwa, außer jeweils Eizellen und Spermien würde in den Affenkörpern noch was anderes wachsen?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Na, zum Beispiel der gesellschaftliche Einfluss wie beim Menschen. Die Frage zielte u.a. darauf, ob es auch Trans-Menschenaffen gibt.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Was ist denn eine Frau?

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das Sie das nicht wissen, ist sogar vorstellbar.

Georg
1 Jahr zuvor

Dann helfen Sie mir bitte.

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ein Referent*innenRat ist wohl das was man an anderen Universitäten sonst AStA nennt.

Ogg
1 Jahr zuvor

Ich empfinde diesen Vorfall als unsagbar peinlich für die Uni.

Als gäbe es als Fach weder Biologie, noch Soziologie. Und ich meine nicht die Universitätsfächer, so etwas lernt man doch an der Schule.

Egal, ob man sich gerade für Mann, Frau, Unentschieden, NichBinär, oder all das gleichzeitig hält. „Halten“ kann man sich für alles, und auch ausleben darf man es wie man will, solange es nicht durch Strafgesetzbuch verboten ist.

Geschlechter gibt es aber trotzdem nur zwei.

eldo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Tja, Mutter Natur sieht das aber etwas anders und das sollte eine Biologin auch wissen. Einfach mal Intersexualität googeln. Es gibt jede Menge äußerliche, innerliche oder genetische Abweichungen von männlich und weiblich. Selbst im alten Preußen waren äußere Abweichungen bereits bekannt und es gab gesetzliche Regelungen zum Umgang damit (Zwitterparagraf/Preußisches Allgemeinen Landrecht).
Aber gerade wegen Leuten, die das binäre Geschlechtersystem als biologische Gegebenheit propagieren, wurden in Deutschland über mehrere Jahrzehnte Babys, ohne ein Einverständnis geben zu können, operativ einem Geschlecht angeglichen. Erst letztes Jahr wurde diese Art der Körperverletzung endlich verboten.

Ogg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Nun, „Mutter Natur“ lässt einen menschlichen Körper entweder Eizellen oder Spermien produzieren. Und das sind nun mal 2 Geschlechter, mehr wird es nicht.

Wer ernsthaft ein drittes finden möchte (und wir reden hier weder von der Intersexualität, noch von genetischen Abweichungen), der sollte lieber in die Forschung gehen und wie sonst jeder Wissenschaftler der Welt vor ihn versuchen, seine Geistesblitze durch empirische Beweise zu untermauern.

eldo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Je nach Art der Intersexualität können die Körper weder Eizellen noch Spermien produzieren. Wo ordnen Sie das dann zu?
Und warum reden wir nicht von Intersexualität und genetischen Abweichungen? Damit Sie nicht ihr Weltbild überarbeiten müssen?

Ogg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Intersexualität ist kein Geschlecht.

eldo
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Erst mal lässt sich darüber streiten, wie „extrem“ selten die Fälle sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Intersexualit%C3%A4t#H%C3%A4ufigkeit

Zum zweiten spielt es eigentlich auch keine Rolle, wie selten die Fälle sind. Es ist trotzdem anzuerkennen, dass es Menschen gibt, die nun mal weder Mann noch Frau sind. Rollstuhlfahrer sind auch eher selten. D.h. aber nicht, dass man keinen rollstuhlgerechten Zugang zu Gebäuden braucht, nur weil die Anzahl der Nutzer nur wenige sind.

Doch bei Transsexuellen geht es gerade darum, dass jemand z.B. in einem Frauenkörper zumindest gefühlsmäßig ein Mann ist. Und das hat mit großer Wahrscheinlichkeit was mit der Hirnstruktur zu tun, denn auch diese hat abgesehen von den sonstigen geschlechtlichen Merkmalen etwas mit dem Geschlecht zu tun:
https://www.diepresse.com/4679523/das-gehirn-bestimmt-das-geschlecht
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4699258/

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Was ist denn jetzt eine Frau?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Sobald Hoden oder Eierstöcke in egal wie primitiv angelegt sind, ist die Sache zumindest aus biologischer Sicht eindeutig. Daher die Frage: Was ist eine Frau?

Leonhard
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

„Einfach mal Intersexualität googeln“

Wer das tut, kommt sehr schnell zu der Erkenntnis, dass Intersexualität ein Zustand ist, bei dem sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale vorliegen. Es ist eine Anomalie, die durch eine Störung bei der geschlechtlichen Entwicklung entstehen kann. Es gibt keine Merkmale eines dritten Geschlechts.

eldo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leonhard

Es gibt im Bereich der Intersexualität weit mehr Abweichungen von Mann und Frau, als die eine, die Sie beschreiben.
Bei der Kompletten Androgenresistenz z.B. liegt ein xy-Chromosomsatz (männlich) vor, aber die äußere Erscheinung ist so weiblich, dass es bei der Geburt meistens nicht mal auffällt. Im Inneren gibt es aber keinen Uterus, sondern Hoden.
Und auch an Sie die Frage: Wenn man von einem binären Geschlechtssystem ausgeht, wo würden Sie eine intersexuelle Person dann einordnen?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Wie oft kommt so ein Fall vor?
Was hat so ein Fall mit den meist auf Gefühlen basierenden 1000 Geschlechtern zu tun? Was ist bei biologisch gesunden Menschen eine Frau?

EsIstNichtZuFassen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das klingt wieder Mal manisch Georg. Wo ist dein Problem? Einfach jeden so leben lassen wie er will. Das sprengt anscheinend dein Weltbild. So sad.

Georg
1 Jahr zuvor

Dann erklären Sie mir bitte, was aus Ihrer Sicht eine Frau ist.

Georg
1 Jahr zuvor

Sie vereinen ja das Wissen von mindestens acht Kommentierenden hier in einem Namen. Daher sollte es ein Leichtes sein, mir die Frage überzeugend zu beantworten.

Gerne darf jeder so leben, wie er oder sie oder es möchte. Eine zirkelschlussfreie Definition darf ich dann aber voraussetzen, weil diese Entscheidung nur damit Sinn macht.

klm
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Das sehe ich genauso!

Den Univorfall finde ich allerdings nicht nur peinlich, sondern beängstigend. Er ist ja längst nicht mehr der einzige dieser Art.
Ein Haufen ideologisierter Studenten tyrannisiert Kommilitonen, Lehrpersonal und Gastredner. Er will bestimmen, was als Lehre zugelassen ist und was nicht. Dass er damit so häufig Erfolg hat, ist ein Skandal.
Von Studenten und Studentinnen habe ich gehört, dass auch sie gemobbt und eingeschüchtert würden, wenn sie anderer Meinung wären als der Referent*innenRat oder Asta.

Verstehen die Aktivisten etwa so die Freiheit der Lehre oder vorgelebte Demokratie an ihren Unis? Dieser bornierte „Elite-Nachwuchs“ ist eine ernste Gefahr für unseren Rechtsstaat.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  klm

Ganz genau. Langsam geht mir diese ständige politische Korrektness auf den Sack, der biologisch nicht vorhanden ist, den ich aber trotzdem emotional gerade deutlich spüre, also muss ich Rücksicht auf ihn nehmen. Da habe ich meine Sprache schon so umgestellt, dass ich im Gespräch mit meiner Familie über Lehrer und Lehrerinnen, Erzieher und Erzieherinnen in einem Atemzug spreche und da ich häufig beide meine, ist das furchtbar lang. Ich würde schon lange nicht mehr einen Menschen, der dunkelbraune Haut und Augen hat und dessen Rastas mir gefallen und der aussieht, als wäre er gerade aus der Südsee gestiegen, einfach fragen, wo er her kommt, weil der ja vielleicht in Hannover geboren wurde und sich furchtbar gedisst fühlen könnte und mir neuerdings völlig zu Recht unterstellen könnte, ich sei rassistisch. Also sieht für mich jetzt einfach jede/r/s aus, als wäre er sie es in Hannover geboren, Punkt. Früher konnte der tolle Typ noch antworten, ich komme aus Hannover, aber meine Familie stammt aus Goa und innerhalb von zwei Minuten war man bei der wahnsinnig leckeren Küche von Goa und hatte einen coolen Abend. Heute ist das furchtbar langweilig. Und außerdem gewöhne ich mir an, dass ein Typ mit breiten Schultern,Bartansatz und tiefer Stimme sich nicht in der Tür geirrt hat, wenn er mir in der Damentoilette begegnet. Nein, im Gegenteil, ich könnte sogar richtig übel Ärger und voll die Emotionen abkriegen, wenn ich sage „Herren ist eine Tür weiter“, so easy wie früher, also damals in den 80igern, als Typen noch froh waren über den Hinweis. Oh nein, ich werde niemals mehr irgend etwas Spontanes sagen, wenn mir etwas begegnet, auf das ich früher spontan reagiert hätte. Bestimmt muss und darf das JETZT so sein. Wahrscheinlich habe ich nur eine völlig verwahrloste Sicht- und Sprechweise. Damit will ich mich nicht outen und hoffe einfach, keine/r/s merkt es, dass ich meinen irritierten Blick versuche, in den Griff zu kriegen, diesen sturen Hund.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Vielen Dank für den treffenden Kommentar!

Toleranz ist keine Einbahnstraße … das haben viele dieser militant-ideologischen Gender-Fighter* 😉 allerdings nicht begriffen.
Alle, die nicht so ticken, wie sie selber werden in die Feind-Ecke gestellt, herabgewürdigt (z.B. alter weißer Mann u.ä.) und in der Äußerung ihrer berechtigten Meinung beschnitten….das Ganze wird dann als „richtig politisch korrekt“ und neudeutsch als „woke“ beschrieben und diese Leute haben ein echt gutes Gefühl, hier nun alles richtig zu machen.

Bei mir ist die Reaktuon auf solcherart intolerante und absolutistische Meinungshoheit damit verbunden, dass ich eine angemessene Abwehrhaltung einnehme und solche Ideen – so berechtigt sie evtl auch sein mögen und so gutgemeint sie auch wirken sollen – massive Gegenwehr erzeugen.
Ich kann mir dann eine gefühlt angemessene Lächerlichmachung nicht verkneifen – sei es bei den „woken Gender-Fightern*“, bei militanten Veganern, missionierenden Antialkoholikern oder stumpfen Nationalisten.

AusderPraxis
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Ich spreche Fremde einfach nicht mehr an und antworte auf Fragen kurz und knapp.
Dann kann ich nichts Falsches sagen (und bestätige das Vorurteil über die unfreundlichen Deutschen).

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  klm

lesen, lernen und leben lassen … gilt auch für entwicklungsprozesse von sprachlichem verhalten

https://zeitung.faz.net/fas/feuilleton/2022-08-07/cbde123a81f8fbe9f430a7ca33c9dd3b/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Ich verstehe die Aufregung nicht1

Biologe => zwei Geschlechter
Soziologe=> Mann, Frau, Binär, Trans, Neutrum, Sonstiges (Kühlschrank, Apache Kampfhubschrauber)
Sind eben unterschiedliche Forschungszweige.

Dem Biologen kann man in sofern Recht geben, dass es beim Blick in den Spiegel nur zwei Alternativen gibt.
Der Soziologe ist für den nicht sichtbaren Teil im Kopf zuständig. Dort ist die Auswahl annähernd unbegrenzt.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ja…so ist das wohl…es gibt z.B. immer mehr Tage, an denen ich mich wie ein Apache-Kampfhubschrauber fühle…intellektuell aber doch lieber bei meinem „Ich“ bleiben möchte…und ich hoffe, dass eine dieser woken Interessengruppen mit mittlerweile unzählbaren Ausdifferenzierungen ihrer jeweils altenierend wechselnden Geschlechtsidentitäten mich demnächst nicht „politisch korrekt“ nötigt, brummend und bombenwerfend über meiner Peer-Group zu kreisen, damit ich nicht als „alter, weißer Mann“ klassifiziert werde….was ich mittlerweile zweifellos bin … womit ich aber ungerne konfrontiert werde.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Ogg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ich rege mich unter anderem auch deshalb so auf, weil das ganze eben so schrecklich altbacken ist. Die Themen wurden vor Jahrzehnten bereits durchgekaut.

Die Soziologie ist längst damit klargekommen, hat die Zweigeschlechtigkeit nie bestritten und liefert eine Menge schöne, kalkulierbare soziale Konstrukte und Modelle fürs drumherum. Funktioniert auch.

Aber es findet sich immer jemand, der sich weder mit Biologie, noch mit Soziologie auskennt und sich durch elementare Tatsachen getriggert fühlt.

Metalman
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Das zeigt wieder die Kraft der Ideologien. Wenn man etwas lange genug glaubt und energisch genug verfechtet, dann ist es eben wahr. Und auch die Tendenz, Leute mit anderer Meinung als rektionär, paternalistisch, menschenverachtend etc. abzubügeln die sich der eigenen woken „Wahrheit“ nicht anschließen wollen ist im Grunde nichts anderes als die alte Intoleranz der linken Unigruppen, die es schon sehr lange gibt.

Das witzige dabei ist, dass man gerade im Namen der Toleranz so intolerant gegenüber anderen ist und seine Meinung der Mehrheit aufdrücken möchte.

Wenn Leute ernsthaft Probleme mit ihrer biologischen und gefühlten Geschlechtlichkeit haben, dann ist das zu respektieren aber was daraus gemacht wird ist absurd.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Metalman

Jepp!! ….volle Zustimmung … brummkreiselkreiselbrumm … 😉

Dank an den Metalman für diese treffende Beurteilung … kreiselbrummbrummkreisel… 🙂

TaMu
1 Jahr zuvor

So lange ich mich frei bewegen kann, bin ich da flexibel. Aber ich möchte nicht gezwungen werden, einen 100 Kilo auf 1,80 -Penis genderkorrekt ungefährlich zu finden, nur weil sie sich als Susanne vorstellt, während sie auf einem Festival in mein Zelt kriecht, weil sie ihres angeblich irgendwo verloren hat. Ich kann auch im Krankenhaus auf solche Herausforderungen verzichten und möchte mich im OP Hemd einigermaßen gelassen fühlen mit meiner Zimmergenossin, die keine jahrelange Erfahrung als Mann hinter sich hat und seit einem halben Jahr Frau ist, aber trotzdem den Vorteil einer Urinflasche nutzt. Aber vielleicht bräuchte ich dann nur härtere Medikamente, um das alles super zu finden.

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Sie haben recht seltsame Erlebnisse.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Wieso…das ist sowas von mitten aus dem Leben gegriffen. Und das Tollste daran ist, dass die Schuld an der sich daraus ergebenden Konfliktsituation bei den passenden Beobachtern dann auch noch Richtung TaMu geschoben wird, weil die mit ihrer „altmodischen, intoleranten und unreflektierten Weltsicht“ das „angemessene Begehren von Susanne (sic!) “ nicht situationsgerecht gewürdigt hat.

Das Ding
1 Jahr zuvor

Es ist schon ein zweierleir Ding. Auf der einen Seite hoch Wissenschaftlich über Covid zu berichten, jedoch die Biologie über Geschlechter fallen zu lassen. Biologie ist auch eine Wissenschaft. Was geht gerade ab?

Mika
1 Jahr zuvor

Also wenn das Problem die Dusche oder die Umkleide ist, könnte man es durch die Einführung von Umkleiden/Duschen ausschließlich für Personen, die nur mit Personen mit primären Geschlechtsmerkmalen des eigenen Geschlechts einen Raum benutzen möchten, als auch für Personen, denen das egal ist, als auch von einigen Einzelumkleiden/Duschen für Personen, die allein dabei sein wollen, lösen.
Äußerlich sind Menschen bis auf sehr wenige Ausnahmen durch ihre primären Geschlechtsmerkmale den Geschlechtern männlich oder weiblich zugeordnet. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, dass es innerlich viel dazwischen gibt – es ist neu, und viele Fragen sind zu klären, aber das können wir als Gesellschaft doch angehen!

Metalman
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Wie viele betrifft das denn? Muss jede Schule, Sporthalle, Restauarnt solche Vorkehrungen treffen?

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Metalman

Probleme damit? Ich seltsamerweise nicht.

AusderPraxis
1 Jahr zuvor

Unser neuer Gy SL ist auch sehr woke! Er wollte das leidige Toiletten- und Umkleideproblem, dass Transpersonen haben, besonders wenn sie sich noch nicht geoutet haben, dadurch lösen, dass die Umkleideräume und die Toiletten von beiden Geschlechtern gemeinschaftlich genutzt werden können. 100% der Mädchen und sogar 80% der Jungen waren dagegen! Sie fürchteten sich vor Fotos, die dann im Netz erscheinen und vor Belästigungen.
Dann kam er auf die Idee, dass sich Transschüler- so es diese an der Schule geben sollte- einen Schlüssel für die Lehrer- bzw. Lehrerinnentoiletten und den Lehrerumkleideraum der Sporthalle holen könnten, was im Kollegium auch (bei beiden Geschlechtern) auf wenig Gegenliebe stieß. (Klagen wegen sexueller Belästigung wenn sich ein biologisches Mädchen in trauter Zweisamkeit mit dem Sportlehrer umzieht?)
Also haben doch sehr viele Menschen ein Problem damit!

Ich habe nichts gegen “ Gleiche Rechte für Alle“, aber dann muss das auch Hand und Fuß haben. Nur weil sich ein Schüler gerade als Trans erklärt, möchte ich mich trotzdem nicht mit ihm umziehen!

Im Moment läuft es auf ein Dixi-Klo für Transschüler heraus…

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  AusderPraxis

Get woke Go broke …

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  AusderPraxis

Ja und? Wo genau ist jetzt Ihr Problem?

Alla
1 Jahr zuvor

Ja und? Wo genau ist das Problem der Transsexuellen?

BlackLotus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

„Es ist neu“ – genau das ist ein Teil des Kernproblems. Fälle von Intersexualität und Transsexualität gab es gewiss schon seit Tausenden von Jahren. Wieso also ist dieses Phänomen neu?
Möglicherweise liegt es daran, dass diese Gruppen aktuell sehr viel stärker medial vertreten sind und sich Lobbys verstärkt für deren Belange einsetzen. Die Auswirkungen sind deutlich spürbar:
so existieren Umfragen, in der sich die Jugendlichen heutzutage deutlich mehr der LGBTQ-Community zuordnen als noch in den Jahren zuvor. Teilweise werden Zahlen aufgeführt, die biologisch gesehen absurd anmuten.     
Woher kommt nun diese plötzliche Änderung, wenn nicht medial induziert? Warum macht sich dieser Trend hauptsächlich bei Jugendlichen bemerkbar, also die Gruppe, die sich am einfachsten medial beeinflussen lässt?
Sollte es nicht unsere Aufgabe als Lehrkräfte sein, der medialen Beeinflussung der Kinder entgegenzuwirken – erst recht, wenn es in die Richtung der Wissenschaftsleugnung geht?

Eugenio Francioni
1 Jahr zuvor

Das biologische Geschlecht ist und bleibt etwas Anderes als wie jemand seine Sexualität auslebt.
So ist es nun einmal.
Das hat mit „Diskriminierung“ rein gar nichts zu tun.

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor

Was ist Ihr Fachgebiet?

Alla
1 Jahr zuvor

Was ist IHR Fachgebiet?

eldo
1 Jahr zuvor

Ich bin gerade wirklich überrascht, wieviele hier scheinbars noch nie was von Intersexualität gehört haben und das angeblich natur gegebene binäre Geschlechtersystem propagieren.

Dass sich aber auch nicht-Intersex-Menschen als nicht binär warhnehmen, hat meiner Meinung nach auch mit der festgefahrenen Vorstellung zu tun, wie ein Mann zu sein hat und wie eine Frau zu sein hat. Wenn ein Mann sich gerne schminkt und im Rock rum läuft, sich aber als Mann empfindet, ist es immer noch ein Mann. Weil er aber von der Gesellschaft gespiegelt bekommt, dass er kein richtiger Mann sein kann, sieht er sich halt nach einer anderen Möglichkeit um, sich einzuordnen und das wäre dann halt im Bereich nicht binär/divers.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Definieren Die dann bitte eine Frau.

Ogg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Intersexualität ist kein Geschlecht.
Farbenblindheit ist keine neue Art zu sehen.

eldo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Wie würden Sie denn Intersexuelle im binären Geschlechtssystem einem Geschlecht zuordnen?
Farbblindheit ist eine andere Art des Sehens, genauso wie Intersexualität verschiedene andere Formen von Geschlecht sind. Nur weil die Mehrheit nicht davon betroffen sind, kann man die, die davon betroffen sind, nicht negieren. Rothaarige haben auch eine seltene Haarfarbe. Es gibt sie trotzdem und man sagt ja auch nicht, dass rot keine Haarfarbe ist.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Bevor Sie über Mehrgeschlechtigkeit schreiben, definieren Sie mal bitte den einfachen Fall des Geschlechtes „Frau“

eldo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Sorry, aber ich springe nicht über jedes Stöckchen, das man mir hinhält.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Oh, den Spruch kenne ich noch aus Uni-Zeiten, der kam immer, wenn eine kritische Frage zur kritischen Theorie, zum Marxismus und/oder Gendergedöns gestellt wurde – gerne gepaart mit dem Hinweis, man möge doch mal die richtigen Bücher lesen.

War immer sehr konstruktiv und es kam richtig viel dabei rum.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

In dem Fall erübrigt sich jede Debatte über Geschlechter abseits von Mann und Frau mit Ausnahme sehr weniger krankheitsbedingter Ausnahmen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Das müssen Sie aber, wenn Sie vorankommen wollen.

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Sie wissen offenbar nicht, was eine Frau ist. Tut mir leid für Sie.

Georg
1 Jahr zuvor

Dann helfen Sie mir bitte. Meine Version der Definition scheint mit dem Zeitgeist inkompatibel zu sein.

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Sie scheinen ernsthaftere Probleme zu haben.

Georg
1 Jahr zuvor

Warum beantworten Sie meine Frage nicht? So schwer wird das doch nicht sein. Vermeiden Sie aber bitte Zirkeldefinitionen vom Typ „Eine Frau ist ein Mensch, der sich wie eine Frau fühlt“. Die machen keinen Sinn.

Ogg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Ganz genau, rot ist eine Farbe.

Um bei der Metapher zu bleiben: falls jemand gar keine Haare hat, ist seine Haarfarbe nicht „interpigmentär“.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

made my day

Ogg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Danke schön 😉

eldo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Wie ich sehe, können sie auf meine Fragen keinerlei Antwort geben und nur argumentationslos auf Ihrer Meinung beharren.
Eine fundierte Diskussion sehe ich hier nur möglich, wenn Sie sich die Mühe machen, sich auf wissenschaftlicher Basis mit dem Thema Intersexualität auseinander zu setzen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Es würde helfen, wenn sie das Thema mal aus Ihrer Sicht definieren. Auch wenn ich mich wiederhole, definieren Sie zu Beginn bitte erst das Geschlecht Frau. Danach Inter usw. Alles was dann noch übrig bleibt, nennen wir Mann.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Ich soll also erstmal dieselben Bücher lesen wie Sie, bevor Sie sich zu einem Gespräch herablassen… wie gesagt, die Nummer gab es schon an der Uni und sie hat seitdem nichts an Borniertheit eingebüßt.

Ogg
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldo

Oh, wir könnten durchaus eine Diskussion über die Anzahl der Geschlechter führen, sobald Sie uns auch nur ein Beispiel für das 3. Geschlecht bei den Menschen nennen können. Soziale Modelle und gesundheitliche Abweichungen nicht eingerechnet, selbstverständlich. Und der Nobelpreis wäre dann auch nicht weit entfernt. 😉

Und wenn wir damit fertig sind, nehmen wir uns die Gravitationskonstante mal vor. Die war mir auch schon lange zu… konstant.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Treffer!!

Versenkt!!!

Vielen Dank für diesen Post!! 😉

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ogg

Sondern?

Georg
1 Jahr zuvor

Ehemals [Haarfarbe vor dem Haarausfall] oder genetisch bedingte Haarlosigkeit. Wo ist das Problem?

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Weiss ich nicht, die Foristen hier scheinen mit vielen Dinge große Probleme zu haben.

Alla
1 Jahr zuvor

Wenn es 3 biologische Geschlechter gibt, können 2 Geschlechter allein keine Nachkommen zeugen.
Aber – Spoiler – es geht mit 2 biologischen Geschlechtern! Meine Kinder sind ein lebendes Beispiel dafür!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Anhänger eines dritten oder höheren Geschlechts bekommen selbst kaum eigene Kinder. Daher erübrigt sich das irgendwann von selbst. Die Frage ist aber, welche Art von Gesellschaft angesichts der demographischen Entwicklung wir dann haben. Ich befürchte eine homogenere Gesellschaft, aber nicht in einem Sinne, der mir oder – wenn sie ehrlich sind – den Zeitgeistanhängern gefallen würde.

Marion
1 Jahr zuvor

Wir müssen wirklich aufpassen, nicht irgendwann in einer moralinsauren, von Verbotskultur geprägten Gesellschaft aufzuwachen.
Meinetwegen darf jeder leben, wie er will.
Aber laßt mich auch weiterhin sprechen wie – und sagen was ich will.
Hört auf, die Leute mit Gender – Sternchen – Doppelpunkt – Unterstrich – Binnen – I zu traktieren.
Das macht einen beim Lesen echt kirre.
Ich werde auch in Zukunft beim Schreiben und Sprechen das generische Maskulinum verwenden und wenn sich eine transgenderbinärasexuellsonstwas Persönlichkeit deswegen von mir nicht angesprochen fühlt, ist das nicht mein Problem.
Niemand kann in der alltäglichen Kommunikation ständig die Befindlichkeiten sämtlicher irgendwie andersgearteten Geschlechtsidentitäten im Kopf haben.
Ich muß auch gar nicht immer so genau wissen, was mein Gegenüber in der Hose hat. Sollte ich jemanden fälschlicherweise mit Herr oder Frau anreden, kann man mich gerne freundlich korrigieren und gut ist.
Vorträge abzublasen, weil jemand, bei einem durchaus streitbaren Thema andere Thesen vertritt als man selbst, führt keinesfalls zu mehr Toleranz und Verständnis in der Gesellschaft, sondern zu Ablehnung und Skepsis auch bisher durchaus offener und gutwilliger Mitmenschen

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Genauso sehe ich das auch!!

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Aha. Sehr interessant.

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

„Niemand kann in der alltäglichen Kommunikation ständig die Befindlichkeiten sämtlicher irgendwie andersgearteten Geschlechtsidentitäten im Kopf haben.“

Seltsam, ich hatte bei diesem Thema nie irgendwelche Probleme, obwohl ich mich wesentlich weniger dafür interessiere als die sich hier ereifernden Foristen, die geradezu besessen von diesem Thema zu sein scheinen.

Alx
1 Jahr zuvor

Warten Sie mal ab bis sie jeden mit selbsterfundenen Pronomen ansprechen müssen.

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

Wie kommen Sie nur darauf, dass jede von Ihnen angesprochen werden möchte?

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

Gespräche mit Schülern und Eltern gehören irgendwie zu meinem Job .
Und ich müsste mir dann schlimmstenfalls zu meinen 24 Schülern und deren jeweiligen Eltern zusätzlich zum Namen auch noch die beliebig gewählten und aktuellen Pronomen merken.

In Kanada kann man z.B. schon strafrechtlich belangt werden, wenn man die normalen also jetzt „falschen“ Pronomen statt der gewünschten nutzt.

Beispiele er/sein, sie/ihr, xie/xier, nin, sier, sif, es, per oder dey/dem.

Und jetzt moderieren Sie mal einen Elternabend oder eine Diskussion im Unterricht

Alx
1 Jahr zuvor

Ich glaube, dass das Thema eigentlich relativ irrelevant und austauschbar ist. Es geht da weniger um die armen Transmenschen, sondern vielmehr darum, die Mehrheitsgesellschaft zu übertönen und zu spalten. Angefangen bei Sprachregeln, die gegen den Willen der Mehrheitsbevölkerung oktroyiert werden über die willkürliche Umdeutung von Begriffen und radikale Bekämpfung jeder anderen Meinung bei gleichzeitig fehlender Diskursbereitschaft, Kategorisierung von Andersdenkenden in negativ konnotierte Gruppen (Terfs, Karen, usw) schlägt das alles in die gleiche Kerbe.

Die Strategie scheint leider auch gut aufzugehen.

Georg
1 Jahr zuvor

Interessant, wie hier mit dem Thema umgegangen wird. Die meisten sind dagegen und geben Gründe oder höchst unterhaltsame Konsequenzen an, andere wie ich möchten Beispiele oder Definitionen haben. Von den ungefähr drei Befürwortern kommt außer verletzten Gefühlen nichts.