Hat Linken-Bildungsministerin versucht, eine Privatschul-Initiative auszubremsen?

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SCHWERIN. Im Streit um die Zulassung einer privaten Schule in Stralsund hat es kurz vor Beginn des neuen Schuljahres in Mecklenburg-Vorpommern eine Übereinkunft gegeben. Wie das Bildungsministerium mitteilte, kann die Schule in freier Trägerschaft der Initiative «unseKinder gGmbH» mit der Grundschule und der Integrierten Gesamtschule mit den fortführenden Jahrgangsstufen 5 und 6 an den Start gehen. Diese Entscheidung erfolgte erst nach Einschaltung des Verwaltungsgerichts in Greifswald – hat Linken-Bildungsministerin Simone Oldenburg versucht, der Initiative Knüppel zwischen die Beine zu werfen?

„Viel zu lange im Unklaren“: Bildungsministerin Simone Oldenburg steht in der Kritik. Foto: Martin Kraft, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Das von Oldenburg geführte Bildungsministerium hatte den Antrag auf Eröffnung der Schule in Stralsund zunächst abgelehnt. Nach eigenen Angaben hatte es Zweifel, dass die neue Schule über genügend qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer verfügt. Vom Schulträger «unseKinder» seien weder Abschlusszeugnisse noch Arbeitsverträge fristgerecht eingereicht worden. Diese hätten dann aber Ende Juli bei Gericht vorgelegen, so dass das Ministerium einen vorgeschlagenen Vergleich habe annehmen können. «Nach Prüfung der Gründe der vorläufigen Regelung durch das Gericht wird das Bildungsministerium keine Beschwerde einlegen», heißt in der Mitteilung. Für betroffene Eltern und Schüler bestehe somit Klarheit.

Seit Jahren hält auch in Mecklenburg-Vorpommern der Andrang auf Privatschulen an. Wie aus Daten des Statistischen Amtes hervorgeht, befinden sich etwa 80 der rund 560 Schulen im Land in freier Trägerschaft. Dort lernen etwa 19.000 Schüler. Früheren Angaben des Bildungsministeriums zufolge liegt der Anteil der an Privatschulen unterrichten Kinder und Jugendlichen im Nordosten inzwischen bei etwa 12 Prozent. Das ist deutlich über dem Bundesdurchschnitt von etwa 9 Prozent. Vor 20 Jahren besuchten gerade einmal 2 Prozent der Schüler in Mecklenburg-Vorpommern eine Schule in freier Trägerschaft. Dazu gehören etwa Waldorf- und Montessorischulen, aber auch Bildungseinrichtungen in Trägerschaft von Kirchen und Vereinen. Auch diese erhalten Geld vom Staat, erheben zur Finanzierung aber auch Schulgebühren, in der Regel gestaffelt nach dem Elterneinkommen.

„Wir brauchen keine gutsherrenartige Attitüde bei Neuzulassungen von Schulen, sondern wohlmeinende Prüfungen“

«Mecklenburg-Vorpommern hat ein Lehrerdefizit, das sich negativ auf das Bildungsangebot für unsere Kinder auswirkt. Und deswegen brauchen wir keine gutsherrenartige Attitüde von SPD-Abgeordneten bei Neuzulassungen von Schulen, sondern wohlmeinende Prüfungen bei Genehmigungsverfahren neuer Bildungsangebote», erklärte die CDU-Landtagsabgeordnete Ann Christin von Allwörden am Donnerstag nach einer Sondersitzung des Bildungsausschusses im Landtag in Schwerin.

Die Koalitionsfraktionen von SPD und Linke verwiesen in einer gemeinsamen Mitteilung auf die gültigen Zulassungsregeln für Schulen in freier Trägerschaft. «Das Bildungsministerium ist in seinem Agieren an die Privatschulverordnung gebunden», betonte Linksfraktionschefin Jeannine Rösler. Das gelte auch für das Projekt der Stralsunder Initiative «unseKinder gGmbH». Der SPD-Abgeordnete Andreas Butzki verwies darauf, dass Kinder und deren Eltern auf die Einhaltung von qualitativen Standards vertrauten. «Nun grundlos Abstriche zu machen, käme einer vorsätzlichen Beschädigung des Rufes unserer Schulen gleich», sagte er.

Die Grünen-Abgeordnete Jutta Wegner nannte das Einlenken des Ministeriums richtig. Doch sei der Schritt viel zu spät gekommen. «Die betroffenen Kinder wurden viel zu lange im Unklaren darüber gelassen, wohin sie im kommenden Schuljahr zur Schule gehen werden», beklagt sie. Zudem seien Schulen in freier Trägerschaft ein wichtiger Teil der Bildungslandschaft und ein Innovationsmotor für moderne Unterrichtsformen sowie Inklusion. News4teachers / mit Material der dpa

Kostenübernahme durch Jugendämter: Wie Privatschulen dem Staat helfen, die Zahl der Schulabbrecher zu senken

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Stiefmütterchen
1 Jahr zuvor

Immer heißt es, es werden mehr und mehr Privatschulen gegründet. Woher nehmen dann aber die Privatschulen die Lehrer? Gewöhnlicherweise wird man an einer Privatschule nicht verbeamtet und oft verdient man an einer Privatschule weniger als im öffentlichen Dienst.

Warum haben Privatschulen trotzdem keinen Lehrermangel?

NetterMisanthrop
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stiefmütterchen

Vorab: Auch an Privatschulen ist der Lehrermangel spürbar.

Gründe für die Tätigkeit an einer Privatschule sind potenziell nach meinen (persönlichen) Erfahrungen in bunter, nicht wertender Reihenfolge:

– kleinere Klassen (jaja, Hattie… wissen wir alle)

– bessere Ausstattung an Räumen und Material

– bessere Chancen, auch als nicht grundständig ausgebildete Lehrkraft dort arbeiten zu können (in Niedersachsen gleicht sich das aber grade in den staatlichen Schulen an, seit der Mangel so gravierend ist, dass nicht mal mehr das Ministerium ihn weglügen/wegrechnen kann, siehe Vorschlag Hr. Tonne bzw Fr. Hamburg)

– zu destruktiv agierende Schüler*innen (und Elter*innen) wird man vergleichsweise schnell los

– unkonventionelle Ideen und Projekte sind besser umzusetzen, Hürden niedriger und weniger Berufsbedenkenträgertum (sicher sehr abhängig von der jeweiligen Schulleitung)

– Eltern sind ggf. fordernder, aber auch engagierter (im groben Durchschnitt)

– weniger langzeiterkrankte LuL, was die anwesenden LuL entlastet (nur meine anekdotische Efahrung)

– Vertretungsstunden werden bezahlt (sicher nicht überall)

– für manche Menschen ist auch der Leistungsgedanke („Wir müssen gut sein, um wirtschaftlich zu überleben, die staatlichen Schulen kriegen ja eh genug Schüler.“) ein Anreiz. Ebenso wie die Verbeamtung nicht für jeden LuL die Krönung des Berufslebens ist. (horribile dictu, aber wahr… kenne sogar Freigeister, die freiwillig von A13 in eine Anstellung an der Privatschule geweschselt sind und… glücklich… sind.)

Das Entsetzen verbeamteter KuK an staatlichen Schulen war regelmäßig groß, wenn der leibhaftige Dienstherr den in Blut geschriebenen Gegendienst für ein sorgenfreies Leben auch tatsächlich mal einforderte… kann an einer Provatschule weniger passieren.

Natürlich gibt es auch genug Gründe *gegen* eine Tätigkeit an einer Privatschule… manche sind je nach eigener Sicht oben aufgeführt und es gibt noch mehr. Gefragt wurde aber nach Gründen dafür ;o)

Das obige „jaja“ an die vielfach missbrauchte und seltener gelesene/verstandene Hattie-Studie bzw. ihre Insfeldführenden ist übrigens bitte unter Beachtung meiner hamburgischen Herkunft zu verstehen.

kopfschüttler
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stiefmütterchen

Weil die Arbeitsbedingungen stimmen! Der Geschäftsführer meiner Schule geht mit uns Lehrkräften freundlich und wertschätzend um. Wir werden nicht vor den Ferien entlassen und nach den Ferien wieder eingestellt. Ausserdem gelten bei uns die Arbeitsschutzregelungen, die in staatlichen Schulen nicht gelten. Es gibt hier immer ausreichend FFP2-Masken, Selbsttests und Luftfilter in allen Räumen. Auch sonst gibt es einiges, dass ich aus dem staatlichen System (in dem ich sieben Jahre tätig war) an Freundlichkeit nicht gewohnt bin. Ich bin hier eine Angestellte mit Rechten und keine Leibeigene, wie ich mich früher gefühlt habe.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  kopfschüttler

Welche Schule ist das? Wir werden es wohl nie erfahren….

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stiefmütterchen

Auch viele Privatschulen haben Lehrermangel. Vor Allem aus den von Ihnen genannten Gründen (finanzieller Art).

Privatschulen haben halt alternative Angebote, weshalb sie als Arbeitgeber trotz des (deutlichen) Geldunterschiedes attraktiv sein können.
Die Konzepte sind anders, die SuS und Eltern sind teilweise anders und die Rahmenbedingungen (somit) ebenfalls andere. Gerade durch kleinere Klassen, weniger (unnötiger) Bürokratie und einer oftmals weniger stattfindenden Hierarchie – zugleich oft mehr Mitentscheidungmöglichkeiten – sind bspw. gute Punkte sich für eine Privatschule zu entscheiden.
Auch bei der Auswahl der Lehrkräfte hat die Privatschule (und Schulleitung) deutlich mehr zu entscheiden.
Den Standort kann man auch gezielter suchen und sich drauf bewerben.

Falls das nicht reicht/zu ungenau ist, dann einfach Fragen, falls Sie etwas Genaueres wissen wollen …

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

An Privatschulen arbeiten oft Lehrkräfte, die an öffentlichen Schulen gar nicht arbeiten dürfen!!

Martin Lorentz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Das ist Unsinn.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Martin Lorentz

Nein, das stimmt. Manche haben eine Unterrichtsgenehmigung nur für diese eine Schule. Sie können gar nicht weg. Und Etliche haben keine abgeschlossene Lehrerausbildung, nur 1. Staatsexamen oder so…

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Solange die Leute tüchtig sind und gute Arbeit leisten, kann es doch egal sein, ob diese Lehrer an öffentlichen Schulen arbeiten dürfen.
Oder ist das ein Qualitätsmerkmal?

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Wiebke

Sie stellen die falsche Frage. Fragen Sie doch mal, WARUM diese Lehrer an öffentlichen Schulen nicht arbeiten dürfen und dann fragen Sie neu, ob das denn wichtig ist (die Gründe)!

Martin Lorentz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Lehrkräfte an freien Schulen müssen von verfassungswegen (Art.7 Abs. 4 S 3 GG) in der Wissenschaftlichkeit ihrer Ausbildung den Lehrkräften an staatlichen Schulen nicht nachstehen. Da achtet die Behörde sehr darauf. Ein Schulwechsel der Lehrkraft ist möglich. Die neue Schule muss die Unterrichtsgenehmigung nur beantragen. Mit welchen Gründen sollte sie an der andern Schule gleicher Schulart verweigert werden können?

Friedenstaube
1 Jahr zuvor
Antwortet  Martin Lorentz

Das ist doch nur die Theorie. Hornveilchen antwortete oben schon:

Manche haben eine Unterrichtsgenehmigung nur für diese eine Schule. Sie können gar nicht weg. Und Etliche haben keine abgeschlossene Lehrerausbildung, nur 1. Staatsexamen oder so…“

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Das stimmt. Oder gar nicht (erst) dort arbeiten wollen. Das meine ich durchaus mit dem „bei der Auswahl hat der … zu entscheiden“.
Finden Sie das soo negativ? Warum?
Ich habe damit jedenfalls sehr positive Erfahrungen machen dürfen.
Der Trend geht doch anscheinend auch in den Regelschulen immer mehr zu „kein Lehramtstudium“.
Ob die Schulen hier dann viel mit zu entscheiden haben? Ich weiß ja nicht. An einer Privatschule dürfen sie das zumindest. Finde ich recht positiv und sinnvoll.

Eine staatliche Genehmigung brauchen die meisten Privatschulen trotzdem. Also ist es jetzt auch nicht so, dass sie [die Angestellten] völlig unqualifiziert wären für ihren Bereich. Sonst gibt es diese Genehmigung (normalerweise) halt auch nicht.

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Dass wir an öffentlichen Schulen nun auch sehr viele Leute ohne Lehrerabschluss haben, ist ja nun aber eine Notsituation und kein Regelfall, der so bleiben soll. Sie werden außerdem nachqualifiziert. Sprich, man legt schon weiterhin Wert auf eine abgeschlossene Lehrerausbildung für die Lehrer an öffentlichen Schulen.

Warum braucht man die Ihrer Meinung nach eigentlich nicht?

Last edited 1 Jahr zuvor by Honigkuchenpferd
Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

Wo habe ich geschrieben, dass man keine Qualifikation braucht?

Die LuL an Privatschulen müssen staatlich genehmigt werden. Dort sollte zumindest ihre Qualifikation geprüft werden.
Zusätzlich gibt es bspw. bei Montessorischulen das zusätzliche Montessori-Diplom, welches spezifisch qualifiziert. Bei Waldorfschulen sind es die „eigenen Ausbildungen“ – ob das jetzt positiv ist oder nicht sei dahin gestellt … Die LuL/Eltern/SuS entscheiden sich zumindest bewusst dafür.

Wo werden Quereinsteiger/Seiteneinsteiger denn nachqualifiziert? Im Referendariat? Das mag für einige gute Seminare zutreffen, für die Allgemeinheit der Seminare aber mit Sicherheit nicht.
Und wo qualifiziert das 2. StEx so unglaublich, wenn Sie auf eine „vollwertige“ Ausbildung mit 2. StEx soo viel Wert legen? Das Referendariat gehört umstrukturiert. Bspw. als freiwilliges Angebot, damit nicht so viele einen so harten Praxisschock erleben. Den bekommen aber einige durch das Referendariat nochmal doppelt. Andere nicht. Das gehört meiner Meinung nach deutlich besser gemacht. Auf Hilfe und nicht auf Hierarchie und Geprolle/Selbstbehauptung (bspw. der Seminarleiter). Mit einer Lehrerausbildung (ohne Studium?) hat das wohl oft wenig zu tun.

Entweder man legt Wert auf ein „vollwertiges“ Studium (Uni 1. StEx UND Ref 2. StEx) oder eben nicht.
Die meisten Privatschulen legen halt weniger Wert darauf und holen sich evtl. die Schätzchen noch in die eigene Schule. Bei Regelschulen wird das wohl mehr Glückssache sein?

Auch Privatschulen sind auf gut ausgebildetes Personal angewiesen. Sonst springen evtl. die Eltern (welche zusätzlich Beiträge zahlen) ganz schnell mal ab.
Als Beamter hat man dort schon einen anderen Spielraum -> Dienst nach Vorschrift. (Auch wenn diesen die meisten LuL nicht machen!)

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stiefmütterchen

@Marc und Alex, bitte antworten Sie, warum die Privatschulen keinen Mangel zu haben scheinen, obwohl sie nicht verbeamten (meistens) und obwohl man dort kein A13 bzw. eine vergleichbare Summe verdient (meistens).

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stiefmütterchen

A. m. S. ist das einfach zu beantworten: In jedem Beruf gibt es Anteile von Menschen, die eher idealistisch arbeiten und für die das Gehalt *tatsächlich* sekundär ist… die das also nicht nur sagen, sondern wo es wirklich so ist. Soziale Berufe sind davon m. M. n. häufig betroffen. Was hat das mit Privatschulen zu tun? Ganz einfach: Weniger Geld, ja – ABER faktisch machen die 90% der Zeit was sie wollen an Unterricht und ideologischer Ausrichtung (sei es christlich, kapitalistisch, was auch immer) *und* das ganze mittlerweile institutionalisierte und von oben geförderte Aufgemucke von Problemeltern entfällt zu fast 100%. Die fliegen und fertig. In der Praxis, nicht in der Rechtslage.

Also: Stimmt man persönlich mit der (faktisch) politischen Ausrichtung einer Privatschule überein *und* ist stark durch die jeweilige Erziehungsidee motiviert – gibt es extrem starke Anreize, als Lehrkraft an einer solchen Schule anzufangen. Kleine Kollegien, blitzschnelle Konferenzen und ähnliche Sekundäranreize (z. B. in einem eher homogenen Umfeld arbeiten, Minderleister-Lehrer sind leichter loszuwerden) kommen hinzu.

Also… keine Überraschung, dass es da „buyers“ für dieses Arbeitsangebot gibt: Geld ist ein Anreiz und eine Anerkennung und ist WICHTIG. Ja, schon. Wenn man aber geldlose „Boni“ bekommt, die einen zumindest subjektiv extrem hohen Stellenwert haben – ist das auch ’ne Möglichkeit.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

So? Ich kenne eine Privatschule, da hast du immer erst am letzten Schultag erfahren, ob du weiterbeschäftigt wirst oder nicht. Natürlich warst du erstmal nur befristet angestellt.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Klar gibt es solche Privatschulen … Die haben dann halt vielleicht ebenfalls Personalmangel oder andere Rahmenbedingungen, weshalb man sich dafür entscheiden würde. Vielleicht zahlen sie auch deutlich mehr. Das regelt dann schon „der Markt“ und die Konkurrenz.
Augen auf bei der Schulwahl bei Privatschulen – auch als Lehrkraft.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Nee, an der Privatschule musst du machen, was die Leitung will und wehe, es beschweren sich Eltern. Dann hast du an einer Privatschule erstrecht schlechte Karten: Der Kunde ist schließlich König!

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Angebot und Nachfrage. Das kommt ganz auf die Privatschule drauf an.
Soo sehr schweben die meisten Privatschulen auch nicht in Personal, dass sich das Personal alles gefallen lassen müsste. Das ist halt wie in der sonstigen Wirtschaft.

Konrad
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Und an der staatlichen Schule kann jeder machen, was er will, weil der SL keine disziplinarische Macht hat. Die Eltern werden klein gehalten. Die Besoldung stimmt. Man kann jammern. Läuft!

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Was sind denn „buyers“ für ein Angebot?

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

„Käufer“ wahrscheinlich?
Also Lehrkräfte, welche weniger Geld in Kauf nehmen, damit sie (individuell) bessere Rahmenbedingungen haben. [Angestellte/Jobsuchende]

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Nennt man doch in „good old German“: Idealisten, oder?

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

Finde ich nicht zwangsweise.
Man kann wegen dem Konzept XY gezielt an eine Privatschule gehen, weil man komplett oder zum Großteil dahinter steht.
Man kann aber auch wegen anderen Rahmenbedingungen sich dort bewerben.

Friedenstaube
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Ja, aber oft genug auch, wie oben bereits mehrere schrieben, weil im staatlichen Schuldienst nicht genommen wird. Das ist tatsächlich so.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Friedenstaube

Das bestreite ich doch gar nicht?
Wenn man das Ref nicht mit den Noten zur Verbeamtung bestanden hat, aber trotzdem das 2. StEx hat (als Angestellter für selbige(n) Leistung/Einsatz eingesetzt werden würde, dann überlegt man sich vielleicht, ob man nicht doch an einer Privatschule bessere Rahmenbedingungen hat. Obwohl man auch an einer Regelschule arbeiten dürfte. Solche Fälle kenne ich auch. Das sind meiner Meinung und Erfahrung nach nicht zwangsläufig „unqualifizierte“ LuL.
Das sind/waren nunmal Rahmenbedingungen und politisch/bürokratisch so „gewollt“.

Ich hätte als SuS auch lieber einen Master Informatiker oder ausgelernten Bürokaufmann im Informatikunterricht als die Klassenleitung (die oftmals leider wenig Ahnung vom Fach hat) – bei Hauptschule/Mittelschule. Das ist halt an Regelschulen gang und gäbe … Die Privatschule kann sich einen Master Informatiker eher genehmigen lassen. Das Selbe gilt für Wirtschaft. [Nur mal als Fallbeispiele]

Carsten60
1 Jahr zuvor

Man könnte ja mal erwähnen, dass die Linkspartei Privatschulen überhaupt ablehnt, zumindest die in NRW:
https://www.dielinke-dortmund.de/politik/positionen-do/privatschulen-gehoeren-abgeschafft/
Ein schönes Beispiel, dass Parteitagsbeschlüsse und Parteiinteressen mehr gelten als das Wohl der Kinder.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die Privatschulen werden ja grundsätzlich auch vom Staat finanziert. Und sie fordern immer höhere Zuwendungen. Zusätzlich nehmen sie aber Schulgeld ein und haben oft finanzkräftige Sponsoren in der Elternschaft. Klar stehen die finanziell besser da. Auf Kosten der Allgemeinheit allerdings, aus der sie sich gestohlen haben!! Solidarität geht anders! Beste Bedingungen für alle Kinder geht anders!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Und wie kommentieren Sie es, dass die Linkspartei offensichtlich einen Teil des Grundgesetzes ablehnt, aber ohne in diesem Punkte eine demokratisch zu beschließende Grundgesetzänderung vorzuschlagen? Ist dieses Vorgehen nicht genau das, was der AfD immer vorgeworfen wird? Wieso darf die Linkspartei das, zumal sie in einigen Ländern ja mitregiert? Manche Leute scheinen sich Rosinen aus dem Grundgesetz herauspicken zu wollen und ansonsten „nach Gutsherrnart“ zu verfahren.

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Das ist doch eine Quatschargumentation. Alle möglichen Parteien haben das Grundgesetz schon verändern wollen und auch verändert. Es wurde im Laufe seiner Geschichte etliche Male geändert. Wer die entsprechende Mehrheit hat, kann das machen. Sind die alle Ihrer Meinung nach „verfassungsfeindlich“, worauf Sie ja offensichtlich gerne hinaus wollen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

Man kann das Grundgesetz in Teilen ändern wollen, aber dann soll man es auch sagen. Die Linkspartei sagt in dem obigen Link einfach: wir wollen Privatschulen am liebsten verbieten. Das ist „populistisch“, denn nicht jeder kennt Art. 7 GG im Wortlaut.
Art. 38 GG sieht vor, dass die Abgeordneten des Bundestages NUR IHREM GEWISSEN unterworfen sind und eben nicht ihrer Partei- oder Fraktionsführung. Das wird auch immer ignoriert, aber auch da schlägt niemand eine Änderung vor. Parteivorsitzende werden im ganzen Grundgesetz gar nicht erwähnt, aber inzwischen regieren sie einfach mit.

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Privatschulen zuzulassen ist wohl kein „unveränderlicher Kern des Grundgesetzes“ (den gibt es tatsächlich), sondern ein Teil, der von einer demokratischen Mehrheit (2/3 im Parlament) geändert werden könnte, wenn man das wollte. Wie das oft genug schon geschah. Sie versuchen hier ganz klar, die Linke mit einer verfassungskritischen Position zur verfassungsfeindlichen Partei zu diskreditieren, sicherlich wissend, dass alle Parteien schon die eine oder andere Änderung im GG angestrebt oder durchgeführt haben. Es geht Ihnen also nur um Diffamierung!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

„Diffamierung“
Wieso? Soll doch die Linkspartei ein 2/3-Bündnis gegen die Privatschulen schmieden, dann kann das Grundgesetz geändert werden. Aber einfach dagegen stänkern ist kein guter Stil. Es gibt Privatschulen verschiedenster Art, und das rund um den Globus.

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ihre Kommentare waren doch durchsichtig! Wie stünde die Redaktion dazu, dass die Linkspartei das verfassungsmäßige Recht auf Privatschulen abschaffen wolle und sowas in der Art. Sie wollen die Linkspartei als „verfassungsfeindlich“ diffamieren, weil sie einen veränderlichen Teil der Verfassung anders gestalten will, als er bisher geregelt ist. Sowas ist in 70 Jahren Grundgesetz immer wieder geschehen durch regierende Parteien (CDU, SPD, FDP…).

Die Hürden dafür sind hoch, denn das Grundgesetz ist eben nicht einfach irgendein Gesetz. Es mögen andere entscheiden als ich, ob die Demokratie in ihren Grundfesten wankt, wenn es keine Privatschulen (und keine Privatkrankenkassen etc.) gibt. Ich wollte nur entlarven, worum es Ihnen wirklich geht.

Bitte machen Sie sich gerne mal ein Bild über alle Grundgesetzänderungen seit 1945 durch selbstverständlich NICHT verfassungsfeindliche Parteien bzw. parlamentarische Mehrheiten:
Microsoft Word – Änderungen des Grundgesetzes seit 1949-korr.docx (bundestag.de)

Martin Lorentz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

Ich wäre vorsichtig mit der Annahme, dass das Grundrecht aus Art. 7 Abs. 4 und 5 GG so ohne weiters abgeschafft werden könnte. Die Linke in Dortmund hat, wie viele andere auch, diese Grundrecht gar nicht auf dem Schirm. Es ist als Absage an das Schulmonopol des Staates zu verstehen und ist eng mit dem Elternrecht verwoben.

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Martin Lorentz

Warum sollte ich vorsichtig sein? Bitte führen Sie aus, warum das „Privatschulrecht“ ein unveränderlicher Teil des Grundgesetzes ist.

Hier auch für Sie eine interessante Aufstellung über Grundgesetzänderungen seit 1945:
Microsoft Word – Änderungen des Grundgesetzes seit 1949-korr.docx (bundestag.de)

Last edited 1 Jahr zuvor by Honigkuchenpferd
Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das sind doch Phrasen. Außerdem werden Privatschulen zu einem erheblichen Teil vom Staat mitfinanziert und streiten wiederholt darum, dass das noch mehr werden soll. 95% (oder so) der Personalkosten übernimmt der Staat.

Ich bin auch der Meinung, die haben sich aus der „Solidargemeinschaft“ herausgestohlen, weil sie für diese Kinder bessere Bedingungen schaffen wollen als für die meisten anderen, aber die Eltern der meisten anderen sollen das mitfinanzieren (siehe Absatz 1).

Dass das Grundgesetz das erlaubt, ist nun eben so, aber kein Gegenargument. Wir haben auch eine Zwei-Klassen-Medizin durch die Einführung der privaten Krankenkassen bekommen. Das finden auch regierende Parteien ungerecht und würden es gerne abschaffen, haben nur keine Mehrheit dafür.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

Welche Privatschule bekommt denn bitte 95%? Das wäre mir ganz neu …
Der Staat spart durch Privatschulen etwa 40% der Kosten/SuS.
Ohne Privatschulen müssten viel mehr Schulen neu gebaut werden und die Materialien gekauft. Dazu würde es einen noch größeren Personalmangel geben. Vom Vergleich des Einkommens eines durchschnittlichen Angestellten einer Privatschule und einem Beamten auf „gleicher Position“ mal abgesehen.

Regelschulen werden von Arbeitnehmern ebenfalls bezahlt auch wenn sie selbst keine Kinder haben. Sollte man das dann auch umstellen? Extra Steuern für Eltern? Komischer Ansatz. Das ist bei einem Sozialstaat nunmal so. Die Eltern von Privatschulkindern zahlen auch Steuern für die Regelschulen … Das ist doch nur ein hin und her Argument.

Ja, viele Privatschulen wollen das wohl. Wo ist dort das Problem? Die Regelschulen müssten dann halt nachziehen und der Staat/die Kommunen mal Geld investieren. Warum sollte es allen denn „gleich schlecht“ gehen? Verbesserungen sollten das Ziel sein und nicht andersrum.

Das Mehrklassen-System gibt es. Mit oder ohne Privatschulen wird es das auch geben. Bspw. können sich manche Eltern einfach qualitativ hochwertige Nachhilfe leisten und andere nicht. Dazu sind die Lebensbedingungen unterschiedlich. Können die Eltern deutsch? Dann haben die Kinder meistens schon Vorteile gegenüber Kindern ohne deutschsprachige Eltern. Auch das wird man kaum verhindern können bzw. komplett „fair“ hinbekommen.

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Erstens 95% der Personalkosten, nicht aller Kosten. Zweitens „oder so“. Lassen Sie es 90% der Personalkosten sein. Was ändert das am Kern meiner Aussagen?

Über welche Zahlen verfügen Sie? Ich finde auf die Schnelle keine im Internet. Ach doch, hier diese:

Wie finanziert sich eine Privatschule?

Solche Privatschulen erhalten eine staatliche Refinanzierung je nach Landesrecht. Die Pflicht zur Förderung der Privatschulen resultiert aus Art. 7 GG, üblich waren lange Zeit etwa 90 % der Personalkosten, die die Schule als öffentliche Schule erhielte.
Privatschule – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Privatschule

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

https://www.privatschulverband.de/privatschule
https://www.privatschulen-sachsen-thueringen.de/private-bildung/faqs/33-wie-finanzieren-sich-privatschulen
https://www.km.bayern.de/pressemitteilung/7623/.html

Am wichtigsten selbst die Gesetzeslage ansehen (hier für Bayern):
https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BaySchFG-31

Berlin (aus Ihrer Wiki-Quelle) zahlt am meisten, wenn ich mich nicht irre:
Vgl. https://www.schulgesetz-berlin.de/berlin/schulgesetz/teil-vii-schulen-in-freier-traegerschaft/abschnitt-ii-ersatzschulen/sect-101-finanzierung.php (aus dem Wikilink unten)
BIS zu 93%, wobei andere Kosten hier mit enthalten sind (bspw. Sachkosten UND Raummieten) … Das macht die „Personalkosten“ ziemlich dehnbar.

„üblich waren lange Zeit …“ ist wohl auch nicht mehr sooo aktuell formuliert. Wann war denn das?
Durch Privatschulen spart der Staat Geld. Daher gibt es doch Schulgeld. Sonst dürfte/würde eine gGmbH/gemeinnütziger Verein wohl diese kaum erheben? Profit darf man hier nicht (direkt) erwirtschaften.

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Der Staat spart durch Privatschulen etwa 40% der Kosten/SuS.“

Damit das nicht nur „Bla“ bleibt, bitte ich mal um eine genauere Darstellung, wieso der Staat 40% der Kosten je SuS spart? Weil er nur 90% der Personalkosten trägt (siehe Beleg im Kommentar zuvor)? Die fehlenden 10% trägt jedenfalls in der Regel nicht die Schule, die trägt der Lehrer dort, nämlich indem er zumeist weniger verdient.

Sprich die Lehrer an den Privatschulen fianzieren die Privatschulen mit (durch weniger Gehalt). Bei all den heftigen Argumentationen für A13 hier frage ich mich, welcher Lehrer das freiwillig und gerne tut?!

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn wir hier von Privatschulen sprechen, unterscheiden wir ja zunächst einmal nicht zwischen privaten ERSATZschulen und privaten ERGÄNZUNGSschulen. Das haben Sie aber auch nicht getan.

Meine Kommentare beziehen sich auf die Ergänzungsschulen, denke ich mal. Die bezahlen ihre angestellten Lehrer nicht nur besser oder gleich wie die staatlichen Schulen, sondern vielfach (vielfach) schlechter !!

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Dass das Gehalt an Privatschulen oft geringer ist? Das kann man doch (fast) überall nachlesen? Oder mal einen Vergleich machen (persönliche Gespräche).

Das ist oftmals einfach so, da hat Honigkuchenpferd recht. Viele Verträge sind Individualverträge an Privatschulen. Dort kommt man ohne eine Gewerkschaft (>50% Mitgliederanteil der Gruppe -> LuL Mittelschule) oft nicht ansatzweise an öffentlichen Gehältern ran.

Gibt Schulen, die verwenden das Geld halt für Sachgüter oder haben es rumliegen. Beim Gehalt muss/wird dementsprechend dann halt gespart (werden).

Umsonst prangern die Privatschulverbände usw. die Situation nicht an, wenn alles so supi und (Gehaltsmäßig) fair wäre?

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

Siehe meine Verlinkungen oben. Die Zahlen habe ich mir nicht ausgedacht. Daher kann ich das vereinzelt nicht direkt aufzählen für jede Privatschule erst recht nicht.
Zu den 90% auch: Siehe oben … Die „Personalkosten“ sind hier einfach aufgehübscht … Das sind nicht nur Gehälter. Daher irreführend an der Stelle.

Ja, das sehe ich ebenfalls so. Die LuL an Privatschulen zahlen für ihre Rahmenbedingungen indirekt mit. Eben durch die (deutlich) geringeren Gehälter. Das ist in der Realität oft so. Hinzu kommen die Schulkosten/das Schulgeld durch die Eltern der SuS. Man kann auch in einer Privatschule in eine Gewerkschaft gehen und diese Erstreitet dann für die Mitglieder bis zu einem bestimmten Prozentteil der Gehältes (in Bezug auf die öffentlichen Gehälter). Ansonsten ist der Vertrag an einigen Privatschulen sehr … individuell.

Freiwillig ist so eine Sache. Geld ist nicht alles. Das muss jeder selbst mit den jeweiligen Rahmenbedingungen und seiner/ihrer persönlichen Lebenslage ausmachen.
Das weniger an Geld ist oft der Hauptfaktor, warum viele LuL doch (noch) zum staatlichen Dienst wechseln und die Fluktuationsquote bei Privatschulen oft recht hoch ist.

Alla
1 Jahr zuvor

Ein interessantes Projekt! Vom Kindergarten bis zum Abitur ohne Noten, Sitzenbleiben und festen Klassen!
Gesucht werden Erzieher, Lern- und Familientherapeuten, Lehrer und Ehrenamtliche. Und Eltern gestalten mit! Der Umbau wurde von Eltern, Freunden und Unterstützern getragen. Toll, soviel Engagement!
Das Einzige, was mir etwas aufstößt, ist der Name „unseKinder“.

Lea
1 Jahr zuvor

Liebe Redaktion,

@Hornveilchen hat sich vermutlich missverständlich ausgedrückt. Vielleicht wollte er / sie sich in Rtg. Sonderungsverbot verstanden haben. Hier liegt die Verantwortlichkeit bei der Schulbehörde. Ich selbst bin ein Befürworter von Privatschulen.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Spalten-Privatschulen-die-Gesellschaft,panoramadrei3156.html

Herzliche Grüße
Lea

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

„Privatschulen boomen – schon im Grundschulbereich. Doch für Kinder ärmerer Eltern sind sie zumeist nicht finanzierbar. Welche Folgen hat das für die Gesellschaft?“

Eben. Ich finde das sehr passend. Auch das manchmal geringe Schulgeld ist für ärmere Familien eben doch einfach schon zu viel. Und wie oben geschrieben, aus den Steuergeldern der Eltern der Kinder an den öffentlichen Schulen werden die Privatschulen wesentlich mitfinanziert (je nach Bundesland bis zu 95% der Personalkosten!). Zugute kommt das aber nur den Kindern an den Privatschulen, die meist aus einkommensstarken Familien kommen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Honigkuchenpferd
Lea
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion,

ich habe mir den Panorama-Bericht, den ich zitiert habe, noch einmal angeschaut. Interessant wird es so ab ca. 06:50 min. Hier wird von einem Lehrer berichtet, der mit seinem Sohn an einer Führung an einer privaten Schule teilnahm. Es wird u.a. bekannt, dass das Schulgeld für einen externen Schüler (keine Unterkunft im Internat) mehr als 600€ pro Monat. Die geschilderten Unterrichtsbedingungen (10-20 SuS) sind traumhaft. Das ist tatsächlich nicht von jedermann finanzierbar.

Herzliche Grüße
Lea

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Bitte sagen Sie auch selbst deutlich, ob sie von privaten Ergänzungs- oder privaten Ersatzschulen sprechen.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das kann so nicht stimmen. Ich war an einer Privatschule in Berlin. Nach 5 Jahren bekam sie die Anerkennung und also Förderung vom Land Berlin. Unsere Gehälter stiegen, lagen aber deutlich unter denen im öffentlichen Dienst.

Die Eltern zahlten weiterhin Schulgeld! Nach Einkommen gestaffelt.

Ist das nun eine Ersatz- oder eine Ergänzungsschule?

Last edited 1 Jahr zuvor by Hornveilchen
Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das habe ich aus Gesprächen von sehr vielen Privatschullehrkräften gehört. Ebenfalls kann man das im Internet vielfach nachlesen.
Gerade die Individualverträge sind das Problem. Hier kann man ohne Gewerkschaft schon deutlich unter dem öffentlichem Gehalt liegen. Auch die Gewerkschaft kann nur bis zu 13% (glaube ich?? Bin mir da nicht ganz sicher!) Gehaltsunterschied zur Regelschule streiken/verhandeln. (13% weniger)

Edit: Davon abgesehen, dass die Gehälter zwischen angestellten LuL und verbeamteten LuL schon deutlich sind. (Mit Pension/Rente und Kindergeld/-zuschuss erst recht)
Daher die Privatschulgehälter im Vergleich zu Beamtengehältern schon eine andere Nummer sind.

[Können Sie dort vielleicht mal bei einem Spezialisten – Privatschulverband – recherchieren/nachfragen? Falls Sie Lust und Zeit haben … Ein Artikel darüber wäre bestimmt sehr interessant. Gerade weil es teilweise so unterschiedlich (und intransparent – siehe Diskussionen hier) ist.]

Last edited 1 Jahr zuvor by Bla
Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lea

Da muss man differenzieren. Es gibt Privatschulen wie Salem, welche definitiv nicht an die ärmeren Schichten gerichtet sind ( auch wenn sie das schreiben mögen) und andere Privatschulen, welche vom Finanzamt zu einem beachtlichen Teil mit finanziert werden. Dafür nehmen diese eben bspw. auch SuS auf, welche an der Regelschule oft keine bis kaum Chancen haben. Das sind nicht alles Kinder, welche keinen Förderbedarf haben/brauchen … Das stimmt halt einfach nicht, dass „nur die Elite“ an Privatschulen wären. Das Clientel der SuS ist seeehr unterschiedlich.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Sobald Jugendamtskinder aufgenommen werden, die ja nicht ohne Grund als nicht an öffentlichen Schulen beschulbar gelten, kann es keine Eliteschule mehr sein. Die Internetauftritte solcher Ergänzungsschulen gaukeln aber paradiesische Zustände vor.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ja, viele Privatschulen sind halt keine Eliteschulen. Wollen das denn alle sein? Wozu?
Es kann auch andere Rahmenbedingungen geben, welche nicht elitär sind und trotzdem für manche SuS ein gutes Lernumfeld geben.
Nicht umsonst sind an vielen Privatschulen die Beiträge gestaffelt nach Einkommen der Eltern/Erziehungsberechtigten.

Natürlich braucht man SuS an einer Schule und muss daher auch werben. Oder es gibt bestenfalls eine Werbung per Freundes-/Bekanntenkreise, welche die jeweilige Privatschule weiter empfehlen.
Das ist doch überall so oder nicht?