Microsoft versichert Schulen: „Unsere Produkte und Dienste sind datenschutzkonform“

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MÜNCHEN. Können Microsoft 365 und Microsoft Teams in Unternehmen und im öffentlichen Sektor (insbesondere im Bildungsbereich) datenschutzkonform eingesetzt werden? Datenschutzbeauftragte hatten das immer wieder in Zweifel gezogen. Microsoft geht nun in die Offensive – und stellt klar: „Die Antwort lautet eindeutig ja.“ In einer Stellungnahme geht Chefjurist Wolfgang Döring auf die aus seiner Sicht ungerechtfertigten Vorwürfe ein. Und dürfte es damit Kritikern schwer machen, ihre Kampagne gegen den US-Konzern ungestört fortzusetzen.

Microsoft-Produkte werden von ungezählten Schülern und Lehrkräften genutzt. Foto: Shutterstock

Immer wieder Microsoft. Datenschutzbeauftragte einiger Bundesländer haben sich auf den US-Konzern eingeschossen und machen Druck, dessen Produkte aus Schulen zu verbannen. Unlängst endete eine befristete Duldung für Videokonferenzen mit MS Teams an Schulen in Rheinland-Pfalz – und Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) reagierte: Den (meisten) Bildungseinrichtungen wurde die Nutzung untersagt.

Der Hintergrund: Die Datenschutzbeauftragten verlangen von Microsoft (bemerkenswerterweise von keinem anderen Unternehmen), dass der Konzern sämtliche seiner Datenströme offenlegt. Microsoft hat stets beteuert, alle Regeln der Datenschutz-Grundverordnung einzuhalten – sich allerdings mit dem Hinweis auf laufende Gespräche mit umfassenderen Statements in der Öffentlichkeit zurückgehalten. Verstöße im Zusammenhang mit Schulen sind nicht bekannt.

„Ein Interesse von US-Behörden an Daten aus einem Schulunterricht in Deutschland kann nicht ernsthaft behauptet werden“

Doch jetzt geht der Konzern in die Offensive. „Alle Microsoft Produkte und Dienste können in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Sektor (z.B. an Schulen) datenschutzkonform eingesetzt werden und sind auch selbst datenschutzkonform. Microsoft hält die Anforderungen des geltenden Datenschutzrechts ein“, so erklärt Wolfgang Döring, Leiter der Rechtsabteilung bei Microsoft Deutschland. Er betont weiter: „Microsoft bietet Kunden vertragliche Zusagen und technische Mittel, um Microsoft Produkte und Dienste datenschutzkonform nutzen zu können, insbesondere vertragliche Zusagen: z.B. verwendet Microsoft Kundendaten nicht für sachfremde Zwecke wie Werbung und ergreift rechtliche Schutzmaßnahmen gegen unrechtmäßige Herausgabeverlangen von Behörden oder Dritten.“

In einer schriftlichen Mitteilung wendet sich der Konzern gegen Behauptungen, die Microsoft-Lösungen betreffen – wie die: „Die Cloud ist unsicher.“ Richtig sei vielmehr:
„Die Cloud-Nutzung führt zu einer erhöhten Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten im Vergleich zu On-Premise-Lösungen. Der aktuelle Krieg in der Ukraine zeigt, dass Länder, die eine Cloud-Strategie verfolgen, weniger von Cyber-Angriffen betroffen sind.“ Vorschriften zum technologischen Schutz von Daten (zum Beispiel Art. 32 DS-GVO) machten es zudem erforderlich, den Schutz an die technischen Gegebenheiten fortwährend anzupassen und weiterzuentwickeln. „Cloud-Lösungen bilden fortlaufend die aktuellen Sicherheitsanforderungen ab.“

Falsch sei auch die Behauptung, „die US-Regierung liest alles mit“. Richtig dagegen sei: „Ein Interesse von US-Behörden zum Beispiel an Daten aus einem Schulunterricht in
Deutschland kann nicht ernsthaft behauptet werden.“ Die US-Regierung nutze ihre rechtlichen Möglichkeiten, von US-Unternehmen die Herausgabe von Daten zu verlangen, im Wesentlichen zur Sammlung von Informationen für Ermittlungen zu schwerwiegenden Bedrohungen der nationalen Sicherheit, wie Terrorismus, Cybersecurity-Angriffe und Waffenproliferation.

„Microsoft überwacht die Nutzer seiner Produkte und Dienste“´- auch diese Behauptung sei falsch. „Richtig ist vielmehr: Die technische Verbindung zwischen Nutzer und Microsoft (z.B. über Server und Rechenzentren) ist in vielen Fällen zwingende Voraussetzung für die vertraglich geschuldete Diensterbringung. Nichts davon kann als ein Ausspähen von Kunden angesehen werden.“ Und: „Cloud-Dienste funktionieren nur, wenn Nutzeraktionen übermittelt werden, damit die jeweilige Reaktion der Applikation ausgeführt werden kann (z.B. eine Übersetzung). Das ist technisch mit Verarbeitungen bei On-Premise-Lösungen vergleichbar.“

„Nur konsequente Digitalisierung mit Technik auf dem Stand der Zeit wird es Deutschland ermöglichen, seinem Bildungsauftrag erfolgreich nachzukommen“

Ähnliches gilt laut Microsoft für Diagnosedaten. Der Konzern stellt klar: „Diagnosedaten sind notwendig, um Produkte und Dienste sicher und stabil zu betreiben. Unsere Kunden erwarten zurecht, dass sie unsere Produkte und Dienste vertragsgemäß und sicher nutzen können. Die verantwortungsvolle Nutzung von Diagnosedaten trägt dazu bei. Kunden nutzen viele verschiedene technische Infrastrukturen. Die Verarbeitung von Diagnosedaten ist daher sehr nützlich, um die Anfälligkeit für Fehler und die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitsrisiken zu verringern.“ Für die vertraglich vereinbarte und daher vom Kunden auch zurecht erwartete Stabilität und Sicherheit der jeweiligen Anwendung (und damit für deren ordnungsgemäßes Funktionieren) müssten bestimmte Daten erfasst werden – schlicht um die gewünschte Aktion des Nutzers auszuführen.

Fazit: „Microsoft bietet zukunftsweisende Technologien mit branchenführendem
Sicherheitsstandard, auf die Deutschland sich auch in Krisenzeiten verlassen kann. Unsere Technologien stärken Deutschland. Nur konsequente Digitalisierung mit Technik auf dem Stand der Zeit wird es Deutschland ermöglichen, seinen Wohlstand zu wahren, seine Werte zu verteidigen und seinen gesellschaftlichen Aufgaben erfolgreich nachzukommen (etwa dem Bildungsauftrag).“

Deutschland stärken? Den von Verbotsandrohungen und Gängelungen durch Datenschutzbeauftragte betroffenen Schulen würde es wohl zunächst schon reichen, mal in Ruhe arbeiten zu können.

Die rheinland-pfälzische CDU-Landtagsfraktion – die Hubigs Teams-Verbot „verstörend“ nennt – hatte sich unlängst dafür ausgesprochen, die Datenschutz-Probleme einvernehmlich zu lösen. Fraktionschef Christian Baldauf: „Hier muss die Ministerin und ihr Haus den Schulen Unterstützung bieten, mit Microsoft Rechtssicherheit herstellen, statt Basta-Politik zu betreiben. Wenn zahllose Unternehmen der freien Wirtschaft und die Bildungsministerien andere Bundesländer dies leisten können, dann sollte dies auch einem Ministerium in unserem Bundesland möglich sein. Vor allem, wenn die Absolventinnen und Absolventen unserer Schulen in der Regel mit Microsoft Softwaresystemen im Arbeitsleben konfrontiert werden und entsprechende Kenntnisse wertvoll für sie sind.“

Dass Microsoft sich nun positioniert, sollte eine Einigung doch möglich machen. News4teachers

Hier geht es zur vollständigen Stellungnahme von Microsoft.

Streit um Microsoft: Initiative von Lehrern, Eltern und Schülern will Schulen Teams und Co. verbieten lassen – warum eigentlich?

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68 Kommentare
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Alexander Christ
1 Jahr zuvor

Fazit: „Microsoft bietet zukunftsweisende Technologien mit branchenführendem
Sicherheitsstandard, auf die Deutschland sich auch in Krisenzeiten verlassen kann. Unsere Technologien stärken Deutschland. Nur konsequente Digitalisierung mit Technik auf dem Stand der Zeit wird es Deutschland ermöglichen, seinen Wohlstand zu wahren, seine Werte zu verteidigen und seinen gesellschaftlichen Aufgaben erfolgreich nachzukommen (etwa dem Bildungsauftrag).“

Mein Fazit:“Wir kümmern uns nicht um einzelne Kunden WIR KÜMMERN UNS UM DEUTSCHLAND!!!“

Noch Fragen? 😉

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander Christ

An der Wahrung des Wohlstandes hat die Politik zumindest bei den ärmeren 90-95% der Bevölkerung kein Interesse, an den Werten sowieso nicht, weil das nationalistisch wäre und am Bildungsauftrag allerhöchstens die Indoktrinierung von Marxismus/Kommunismus. Heizen auf maximal 19°C oder 12°C erinnern mehr an DDR als an moderner (Post-) Industriestaat.

Microsoft selbst will nur verkaufen. Inwiefern die die Zustände in den USA auch kritisieren, weiß man nicht. Offiziell feiern die die „Vielfalt“.

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander Christ

Die Amerikaner hatten schon immer ein Interesse irgendwelchen Ländern zu „helfen“ – Eigeninteressen spielten in der us-amerikanischen Geschichte noch nie eine Rolle. Was für Humanisten aber auch.

Zitrone
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Geht’s hier um Antiamerikanismus – oder darum, Schulen mit funktionsfähiger Software auszustatten?

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zitrone

Das ist eine schön pointierte Frage!!
Bin auf die Antworten gespannt. 😉

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zitrone

Kann man das Eine denn vom Anderen trennen oder ist es auch Russophobie, wenn man nicht nur von russischen Energieträgern abhängig sein will?

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Sorry…falscher Denkansatz!! ….versuche es bitte nochmal! 😉

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Wieso soll das ein falscher Denkansatz sein? Die höchstdotierten Börsenunternehmen kommen aus dem Rohstoff- oder Kommunikationsbereich. IT ist das Öl/Gas des 21. Jahrhunderts.

Sie nehmen den „falschen Denkansatz“, so unterstelle ich es Ihnen einfach einmal, deshalb an, weil Sie (vermutlich als Wessi) der US-Abhängigkeit weniger misstrauisch gegenüber stehen (trotz aller Skandale, Krisen und aggressiver Handlungen durch die USA) als der Russischen. Rational ist das trotzdem nicht.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Naja Russland jetzt rein zu bringen ist so eine Sache, aber gut:
Woher will man diese Ressourcen (v. A. Öl und Gas) sonst gewinnen? Ölländer haben alle mit Ausbeute zu tun. Fracking Gas von USA? Öl von Katar? Öl von Russland? Alles nicht so das Wahre. Will/Muss man aber weiterhin Auto fahren, dann ist das halt die Konsequenz.
Bei IT das Selbe … Was man selbst nicht macht oder schafft, das müssen wir eben importieren. Oder man stellt die Rahmenbedingungen dafür auf und setzt etwas durch, was sinnvoll ist und funktioniert… Haben wir halt nicht – in keinem der Bereiche (Ressourcen und IT im Bildungsbereich).

Also Digitalisierung stoppen? Was selbst kreieren? Oder eben „importieren“.
Wo sehen Sie hier die Lösung?

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Größten Teils gebe ich ihnen mit ihrem Kommentar recht, jedoch etwas zur Begründung, warum ich „Russland jetzt rein zu bringe“:

1) Weil die Situation ähnlich gelagert ist: Deutschland ist abhängig von russischen Rohstoffen; Deutschland ist abhängig von amerikanischen „digitalen Rohstoffen“

2) Abhängigkeiten sind immer auch Druckmittel gegen einen selbst: Deutschland spurt nicht? Die Folge sind Sanktionen!
Wer sagt denn, dass Deutschland nicht in ein paar Jahren sanktioniert wird (eben mit diesem Hightech) wie viele andere Länder auf der Welt auch?

3) Russland und China (jetzt keine Diskussion zur Politik!) haben bereits seit einiger Zeit damit begonnen sich von dieser Abhängigkeit zu befreien, so wird an chinesischen und russischen Hoch-/Schulen, Behörden, selbst Steuerungen für militärisches Gerät mit eigenen Linuxderivaten wie Astra- und Deepinlinux gearbeitet. Stück für Stück, nicht nur im Bereich der Betriebssysteme, sollen US-Produktionen zurückgedrängt werden.

Seien wir doch einmal ehrlich, dass Microsoft so „beliebt“ ist, ist doch hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass sie ein Quasi-Monopol im BS-Markt haben und es sich dementsprechend kaum lohnte für andere Plattformen zu entwickeln – wenn über 1 Milliarde Chinesen davon abweichen (und selbst DIE Werkbank für Elektronik sind und vielleicht weitere Regionen der Welt z.B. Indien mitnehmen) und bereits ihre Kinder schon umlernen, könnte sich das jedoch auch ändern.

Das sind zumindest offizielle Strategien, die auch den Deutschen zu überlegen geben sollte, wo sie in Zukunft ihren Platz auf der Welt sehen wollen.

Felix Diesmann
1 Jahr zuvor

Es ist vollkommen egal, ob Microsoft von sich selbst behauptet, Datenschutzkonform zu agieren,
Privatwirtschaftliche Unternehmen haben in öffentlichen Sektor und in Schulen nichts zu suchen, weil sie eben nicht das öffentliche Intresse, sondern finanziellen Gewinn im Sinn haben.
Staatliche Einrichtigungen brauchen Software, welche nicht von ausländischen Konzernen abhängig ist.
Open Source ist die einzige methode, wie ich selbst sehen kann, was Programme, welche mir aufgezwungen werden, mit meinen Daten machen.

Zitrone
1 Jahr zuvor
Antwortet  Felix Diesmann

… und wer passt Open Source-Software für den Bildungsbetrieb an? Überraschung – privatwirtschaftliche Unternehmen!

Es geht bei der ganzen Open-Source-Religion um nichts anderes als um wirtschaftliche Interessen. Irgendwer hat mal irgendwas zusammengebastelt – das anzupassen, damit es für einen Schulbetrieb taugt, ist eben auch ein gutes Geschäft.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zitrone

…wenn die Blinden von der Farbe sprechen…

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Felix Diesmann

Interessante Position.

Das würde für uns heißen, dass die SuS z.B. auch kein Mittagessen vom beauftragten Caterer bekommen dürften, denn dieser arbeitet auch privatwirtschaftlich und ist durchaus auch an Gewinnen interessiert.

Was zum Henker hat dann die vielfältige Verflechtung z.B des Bertelsmann-Konzerns mit dem deutschen Schulsystem oder andere Schulbuchverlage in den Schulen zu suchen.

Soweit ich weiß arbeiten die auch privatwirtschaftlich und ACHTUNG!! gewinnorientiert.

Nun lasst doch mal die Kirche im Dorf. Von irgendjemandem muss man das Zeug, das man zum Arbeiten benötigt ja schließlich beziehen … und ich kenne keine Institution, die uns das alles gratis aus altruistischen Gründen überlässt.

Einer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Nicht zu vergessen die Hersteller von Kreide, Tafeln, Schultischen und OHPs.

Mein_Senf
1 Jahr zuvor
Antwortet  Felix Diesmann

Die kriegen es aber doch nicht gebacken; s.a. Den Beitrag in der 4teachers mit der Plattform seit 2011! Ich sehe nicht ein, bis zur Pension ein lauffähiges stabil funktionierendes und in Wirtschaft und Behörden gängiges System zu verzichten, nur einige Panik machen. Das ist reine Ressourcenverbrennung von Lehrkräften!

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Felix Diesmann

„Privatwirtschaftliche Unternehmen haben in öffentlichen Sektor und in Schulen nichts zu suchen, weil sie eben nicht das öffentliche Intresse, sondern finanziellen Gewinn im Sinn haben.
Dann verstehe ich mit dieser Aussage auch den Rohrkrepierer „logineo NRW“ im dauerhaften Entwicklungsstadium bereits seit 2011 endlich.
Wäre das Argument die Lizenzrechte für Online-Enzyklopädien (Bertelsmann-Lexika) für das Land NRW für 2,6 Millionen Euro zur Verwendung an Schulen könnte ich da noch gewisses Verständnis zeigen.
Nach meinem Kenntnisstand jedoch alles „Made in Germany“.

447
1 Jahr zuvor

Ich kenne keinen einzigen Lehrer, der logineo nicht seit ca. 1873 schrottig findet und auch wenig Lust hat, uploads von Verlagslakaien auf „Urheberrechtsverstösse“ durchschnüffeln zu lassen… wenn wir als „Lehrer“ jetzt mal die Teilmenge definieren, die zumindest so grob irgendwas mit „die Computers“ anfangen kann.

Streamer01
1 Jahr zuvor

Was hat „Made in Germany“ und „logineo NRW“ mit Open Source zu tun?

Zwar kenne ich logineo nicht, aber mit dem Kürzel NRW daran, sagt mir das, dass es ein (im Kundenauftrag entwickeltes) Unternehmensprodukt, auf alle Fälle aber kein Open Source ist.

Und gerade, dass „Made in Germany“ keine Qualitätsmerkmal in der Softwareentwicklung ist, zeigt schon die Entwicklung der Corona-Warn-App, deren Entwicklungskosten bereits bei 160 Millionen € liegen (wo ist das Geld geblieben?), während die Entwicklungskosten eines, im Vergleich dazu sich nicht einmal mehr im gleichen Qualitätsuniversum befindenden Spiels, GTA 5, „nur“ 137 Millionen € betrugen. Beides übrigens auch kein Open Source.

Das Problem, meiner bescheidenen Meinung nach, ist nicht, ob es sich um Open Source handelt oder nicht, sondern die inzwischen fehlende fachliche Qualifikation (nicht nur in der Schule, sondern auch in der Industrie und vor allem der Politik) in Deutschland. Die Lösung kann, nein, DARF deshalb nicht lauten, dass man sich in Abhängigkeiten begibt und weiter am eigenen qualitativen Abbau arbeitet.

Um seine Unabhängigkeit zu erhalten bzw. zu erlangen bedarf es qualitativer Anstrengungen (die, mit aktuellem Stand, schmerzlich ausfallen dürften) – das fängt in der Schule an, indem man Informatikunterricht endlich ernst nimmt und geht bis hin zur Politik, wo Entscheidungsträger „für Digitales“ keine Politikwissenschaftler oder Juristen sind und als einzige Qualifikation das richtige Parteibuch haben.

Und nun...?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Und welche der dort genannten Probleme haben ihre Ursache darin, dass Open Source Software als Basis verwendet wurde?

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion

 Andere Tools wie z.b. der Messenger sind eingekauft. Das bedeutet dann auch, dass Anpassungen nur schwer bis gar nicht möglich sind, da die Entwicklung in anderen Händen liegt und nicht gezielt für das Land NRW gearbeitet wird.“

Weil Nicht-Open-Source die Probleme verursacht ist also Open Source das Problem?! Oooookay…

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Und nun...?

Nicht OSS könnte das Problem in meinen Augen sein, sondern möglicherweise alleine die Willigkeit dafür keine marktgerechten Ausgaben zu tätigen.

Ein Problem könnte vielleicht ein „wir machen es besser selber“ des Landes sein, denn z. B. SAP bietet für vielfältige Branchen OSS an die zumindest funktioniert, verlangt dafür allerdings Lizenzgebühren, die vielleicht gespart werden wollten.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Sicher war es für das Land NRW günstiger die eigene IT-Abteilung selbst machen zu lassen, statt kostenpflichtige Lizenzen funktionstüchtiger Software zu erwerben. Rückblickend bleibt dann allerdings die Frage, welcher Weg der bessere und letztlich günstigere gewesen wäre.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Felix Diesmann

Aha.

Wie viele Programmiersprachen beherrschen Sie?

Ach so, sie können das dann „sehen“…. hmmh-hmmh… wahrscheinlich im voll sicheren „open source“ auf einem Windows- oder iOS oder Android-Gerät… (hier eifriges Lächeln und verständnisvolles Pädagogenkopfnicken einfügen)

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Also ich beherrsche so einige (und kann Felix Diesmann nur zustimmen – wenn auch der Satz mit den „privatwirtschaftlichen Unternehmen“ ungünstig formuliert ist, aber wer verstehen will, der versteht auch)… aber wie viel Ahnung Sie haben, zeigt sich schon daran, dass Sie nicht einmal wissen, dass es „open source“ auch für Microsoft und iOS gibt und Android sogar „open source“ ist.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Dann (er)stellen Sie doch eine geeignete Open-Source Lösung, welche MSTeams und co. ebenwürdig ist. Von den Funktionen, über Datenschutz, Verfügbarkeit und Stabilität bis hin zur Aktualisierung und Wartung.
Nein? Ja, das ist schwierig ohne finanzielle Mittel und Ressourcen …

Es gibt eben keine gute und sinnvolle bzw. ebenwürdige Schulsoftware (von Open Source ganz zu geschweigen). Das hat man doch v. A. im Distanzunterricht gemerkt.
Datenschutz, Bedienbarkeit, Funktionen, Stabiliät … Irgendwas ist immer gewesen – egal ob Mebis (nichtmal ein Tag gehalten, bis es im Ernstfall down war), VisaVid (innerhalb kurzer Zeit gehackt – Datenschutz?) und die vielen Software, welche schon eingestampft wurden.

Dann soll der Staat/die Länder mal sinnvolle und zu gebrauchende Software stellen …

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Dann (er)stellen Sie doch eine geeignete Open-Source Lösung, welche MSTeams und co. ebenwürdig ist.“

Warum? Dafür werde ich nicht bezahlt, sondern dafür zu unterrichten – und gleich aus vorausschauende Antwort: Nein, Open Source bedeutet nicht, dass es nur in der Freizeit programmiert wurde.

„Nein? Ja, das ist schwierig ohne finanzielle Mittel und Ressourcen …“

Und die hat der Staat nicht, weil er so arm ist… Wie war gleich noch der Name des Landes mit den weltweit höchsten Steuern?

Es gibt eben keine gute und sinnvolle bzw. ebenwürdige Schulsoftware (von Open Source ganz zu geschweigen). Das hat man doch v. A. im Distanzunterricht gemerkt.
Datenschutz, Bedienbarkeit, Funktionen, Stabiliät … Irgendwas ist immer gewesen – egal ob Mebis (nichtmal ein Tag gehalten, bis es im Ernstfall down war), VisaVid (innerhalb kurzer Zeit gehackt – Datenschutz?) und die vielen Software, welche schon eingestampft wurden.
Dann soll der Staat/die Länder mal sinnvolle und zu gebrauchende Software stellen …“

Vielleicht sollte der Staat nicht immer alles auf Kante nähen und erst dann anfangen irgend etwas übers Knie brechen zu wollen (natürlich knapp kalkuliert – an anderer Stelle wird dagegen sinnlos rausgehauen), wenn die Kacke aktuell am Dampfen ist (und wenn sich der Staub wieder etwas gelegt hat, komplett vergessen ist – bis zum nächsten Mal).

Wo war denn die langfristige und rechtzeitig verfolgte Strategie, die es einem ermöglichte sich nur entsprechend anpassen zu müssen, weil die Infrastruktur schon bestand? Die gab es schlicht nicht und das Problem war ja in den wenigsten Fällen die Software, sondern dass man von 0 anfangen musste und alles viel zu knapp kalkulierte bzw. in der Kürze der Zeit nicht die nötigen Ressourcen zur Verfügung stellen konnte.

Das betrifft, ist ja immer so, nicht nur die Schulen, sondern so ziemlich alles: Glasfaserausbau, Handynetz usw. Es ist alles eine riesige Peinlichkeit für dieses (Noch-)Industrieland.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Genau dort liegt eben das Problem … Entweder man geht dann ehrlich damit um und sagt … Naja Datenschutz eben, also gibt es nur Unterricht per Wort.
Oder man stellt Rahmenbedingungen her.
Hier will man aber beides … Digitalen Unterricht und Datenschutz auf hohem Niveau. Dazu weder Software „outsource“, noch eigen erstellte oder sinnvolle Alternativen anbieten.
Dass das nicht klappt sollte eigentlich jedem klar sein… Auch Politikern und Datenschutzbeauftragten.
Wo trifft man sich also? Was sollte getan werden? Schwierig …

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Ja, gibt es alles.

Wenn Sie (im Gegensatz zu mir) die entsprechenden Sprachen beherrschen, kennen Sie noch viel mehr „Lücken“ als ich.

„IT-Autarkie“ wäre (theoretisch) wünschenswert – aber soweit traue ich mich angesichts der allgemeinen Lage im Bildungswesen nicht einmal zu träumen.

Denn das müsste bei Leitungssouveränität (ich nenne das mal so) und dem OS beginnen… kann ich mir für die Bundesrepublik nicht vorstellen, die kriegen ja nicht mal Warmwasser und Tische angeschafft…

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

„IT-Autarkie“ wäre (theoretisch) wünschenswert – aber soweit traue ich mich angesichts der allgemeinen Lage im Bildungswesen nicht einmal zu träumen.“

Ich bin, um ehrlich zu sein, da auch nicht sehr optimistisch. Mittlerweile bin ich sogar so fatalistisch, dass es mich nicht einmal mehr traurig macht, wenn ich an das denke, was in Deutschland unter Informatikunterricht verstanden wird.



447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Da wollte man mich mal qualifizieren… ja danke auch, mit (grafisch etwas aufgepeppten) Lemmingen mit AND, OR usw. sollten SuS (((programmieren))) lernen… ich war total geschockt. Habe zum ersten mal im Leben eine Qualifikationschance aktiv abgelehnt… 🙁

tozitna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Felix Diesmann

„Privatwirtschaftliche Unternehmen haben in öffentlichen Sektor und in Schulen nichts zu suchen“
Wie gut, dass wir beispielsweise Schulbücher alle noch selber schreiben – und nicht privatwirtschaftlich geführte Schulbuchverlage über Lehrinhalte entscheiden… (oder vielleicht doch?)

Shuma Tino
1 Jahr zuvor
Antwortet  Felix Diesmann

Es ist schon blöd, wenn man seine Inkompetenz hier deutlich unter Beweis stellt. Dass OpenSource keine sichere beziehungsweise datenschutzkonforme Software per se darstellt, sollte spätestens seit Log4Shell bekannt sein. Wer sich wirklich mit Programmierung bzw. Softwareentwicklung auskennt, wusste schon vorher, dass die angebliche Sicherheit nur ein Märchen darstellte. Wieso sollte eine Software dadurch die Sicherheit und Datenschutzkonformität verbessern, wenn man den Quellcode veröffentlicht? Schon wenn ein Programm mehrere tausend Programmzeilen enthält, ist die Komplexität so groß, dass die Sicherheitslücken nicht mehr komplett erfasst werden können. Auch eine Prüfung des Codes per Software ist nicht möglich, da die Analyse selbst auf einem Supercomputer Jahre dauern würde.
Zu Microsoft: es ist das Unternehmen aus den USA, welches schon seit Jahrzehnten die US-Restriktionen der Datenweitergabe verhindern wollte, aber bis zur Einführung der DSGVO immer wieder dazu gezwungen wurde. Es gibt auch keinen Hinweis in den Datenschutzangaben, dass irgendwelche Daten in die USA weitergegeben werden. Trotzdem wird dies stets von den Datenschützern behauptet, ohne Nachweise! Andere Unternehmen wie Adobe, Cisco u. a. werden nur bemängelt, dass sie keine AVV auf ihrer Homepage stehen haben, ansonsten wird alles als korrekt beurteilt. Dagegen steht in deren Datenschutzangaben ausdrücklich drin, dass sie die Daten in die USA weiterleiten. Bei Cisco geht man sogar noch weiter, bei Schülern haften in dem Fall die Eltern. Apple wird von keinem Datenschützer beanstandet, aber da gehen alle Daten direkt in die USA, denn Apple hat keinen Server außerhalb der USA stehen…

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Shuma Tino

Wieso sollte eine Software dadurch die Sicherheit und Datenschutzkonformität verbessern, wenn man den Quellcode veröffentlicht?“

Gerade weil der Code öffentlich ist, ist schnell erkennbar, wenn schlecht, manipulierbar oder bösartig programmiert wurde.
Fehler können also nicht nur gefunden, sondern auch ausgebessert/verbessert werden.

Ebenso ist es möglich Abwandlungen/Neuinterpretationen zu schaffen, ganz ohne von Vorne anfangen zu müssen.

„Schon wenn ein Programm mehrere tausend Programmzeilen enthält, ist die Komplexität so groß, dass die Sicherheitslücken nicht mehr komplett erfasst werden können. Auch eine Prüfung des Codes per Software ist nicht möglich, da die Analyse selbst auf einem Supercomputer Jahre dauern würde.“

Es arbeitet in großen Projekten niemals ein Programmierer alleine, so dass sich ohnehin selten mit dem Code als Ganzem, sondern nur Teilbereichen beschäftigt wird. Es gibt verschiedene Strategien, wie die Softwareentwicklung erfolgt.
Da bedarf es überhaupt nicht einen Super-Computer und außerdem: wollen Sie allen ernstes behauptet, dass Software sicherer ist, die zwar genauso groß ist, aber von einem viel kleineren und geschlossenen Personenkreis geprüft wird, weil der Quellcode geheim ist?

„Es gibt auch keinen Hinweis in den Datenschutzangaben, dass irgendwelche Daten in die USA weitergegeben werden.“

Es ist ja auch von außen geradezu unmöglich nachzuweisen, wenn die Daten von z.B. MS US-Servern (oder von mir aus EU-Servern) zu Dritten weiter geleitet werden oder diese Zugriff aus MS-Server haben. Bestenfalls können Sie versuchen zu eruieren, ob ein Programm versucht „nach Hause zu telefonieren“.

„Apple wird von keinem Datenschützer beanstandet, aber da gehen alle Daten direkt in die USA, denn Apple hat keinen Server außerhalb der USA stehen…“

Und das ist eine glatte Falschaussage. Apple hat sehr wohl iCloud-Server in China stehen, um überhaupt auf dem chinesischen Markt seine Waren anbieten zu dürfen und nicht nur das: Apple bietet dem chinesischen Staat sogar direkten Zugriff (da die Schlüssel an staatlichen Wartungsfirmen weitergegeben werden) auf diese Server an.

Julia
1 Jahr zuvor

Wenn wir jetzt an allen Ecken Energie sparen müssen, in Hamburg- wie ein Forist an anderer Stelle schrieb- bereits die Luftfilter abgeschaltet werden, werden wir wieder zur Renaissance von Tafeln und Heften kommen. Dann wird der Unterricht wieder viiiel schlechter.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

(Tafel)-Kreide … hoffentlich nicht aus Russland ….
Papier, Karton und Pappe wird glücklicherweise überwiegend in China produziert. So ist dies mal ein möglicher Sparvorschlag mit dem Vorteil, die vernachlässigte Hand- und Schreibschrift der SuS wiederzubeleben.

447
1 Jahr zuvor

„Wir“ (also ich nicht, aber psst!) sind doch gerade in vielen Bereichen dabei, Moralweltmeister zu werden.. . indem wir mit „bösen“ Menschen (angeblich) keine Geschäfte mehr machen.
Da könnten wir konsequenterweise doch auch gleich chinesische Kreide oder Papier „sanktionieren“ (Uiguren & und ist eh ne Diktatur), amerikanische Software (x Angriffkriege), englische Schulbuchtexte oder Lektüren (Kolonialismus, ganz schlimm), Kunststoffhüllen und Hefteinbände (arabisches Blutöl, Menschenrechte!)…
…. /sarc „Nurrr eine rrrein doitsche Materrrialgrundlage schafft biologisch und geistig rrrrrein doitschen Unterrrrrricht mit sauberrrrähm doitschen Umweltschutzstrom aus reeeeiiinstem Sonnenlicht!“ /sarc…. MOMENT MAL 😀

Nachtrag: Dieser Beitrag wurde auf einem US-Trojaner-verseuchten (Android), chinesisch produzierten Mobiltelefon geschrieben… und ich hab vorher das Äquivalent zu temps nicht gelöscht…. hoffentlich holen mich nicht gleich die ((Datenschützer)) ab… oh, es klingelt an der Tür…

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

SuS handschriftlich schreiben lassen ist vermutlich böse.
Geht ja garnicht, ist anstrengend und macht keinen „fun“.

447
1 Jahr zuvor

Wer sich, ob nun als Amateur/Autodidakt (wie ich) oder auch als Profi (nein, das wird man nicht durch eine Ernennung, sondern dadurch mehrere Programmiersprachen zu beherrschen) halbwegs auskennt… der weiß:

1) Sobald es cool und praktisch zu nutzen (=kommunikationsfähig) ist

2) Schüler- und lehrertauglich ist (also auf DAUs/Endanwender ausgelegt ist)

KANN es UNMÖGLICH „sicher“ sein.

Die Datenschutzmanie ist dabei (genau wie „Umweltschutz“ in anderen Bereichen) einfach nur das sehr spezifisch bundesdeutsch-schulische ideologische U-Boot für:

1) Frust-Antiamerikanismus der „Marschierer durch die Institutionen“

2) in Kombination bzw. Mischung mit Lobbyismus der sehr gut verdienenden Schulbuchverlage & Publizisten, die für unmoderne (und genau so unsichere!) am liebsten Schrottprodukte auf 90er-Jahre-Niveau für viele Milliönchen verkaufen wollen.

Die MS-Produkte funktionieren wunderbar, mitgeschnitten wird in der BRD sowieso alles. Und ja, jeder MS-Rechner ist für die Amis ein offenes Tor.
Und?

Witzig: Über Bad Aibling nur sprechen = üble Verschwörungstheorie. Auch wenn es dazu Berichte von „Qualitätsmedien“ gibt.

Aber wenn ein gelangweilter US-Dienstearbeiter oder BND-Fritze die Rechtschreibfehler in Kevins Biologiereferat ausspähen könnte – SCHKANDAHHL!

Ne, geht mir weg mit diesen „Datenschützern“. Pures fake.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Sehe ich auch so!
Ich wusste auch gar nicht, dass wir selbst Betriebssysteme haben. Apple, Android, Microsoft, Linux … Alles deutsche Hersteller … Wer kennt’s nicht?
Word, Excel, PowerPoint … Das wird in der Lebenswirklichkeit vieler Betriebe doch gar nicht benutzt, oder? Also ich habe meine Ausbildung als Bürokaufmann genau damit zum Großteil verbracht und gearbeitet… Praxisbezug an Schulen? Na klar.
YouTube (sowieso verpöhnt, da ab 16. und rechtlich schwer nachzuweisen, woher die Vids stammen und ob sie lizenziert/original sind) verwendet auch kaum ein Lehrer. Sowas aber auch.
Wurde wohl auch nie gemacht. Hmm, zu meiner Schulzeit irgendwie schon … Komisch.
Aber bei MSTeams ist das auf einmal böse. Verwenden wir nicht eh schon genug „Zeugs“ von selbigem Anbieter?

Also irgendwo muss man dann auch eine Lösung stellen. Entweder man entwickelt UND stellt ebenwürdige Software her. Dann aber Konsequent für alle diese Bereiche oder man macht nicht den Moralapostel. Sowohl „Computerzeugs“ (ja, auch Mails), als auch „Handyzeugs“. Oder ist es dort auf einmal okay, wenn die Handys transparent sind? Nutzt eh kaum ein Schüler/Lehrer/Eltern … Briefe sind in!

Irgendwo muss man eben Abstriche machen. Digitalisierung auf höchstem Niveau und Datenschutz auf höchstem Niveau beißen sich eben massivst (momentan). Dazu sollte es möglichst wenig kosten und auch nachhaltig, ressourcenschonend, leicht bedienbar und komplett sicher sein. Dazu alle Funktionen für qualitativen Unterricht bieten. Das ist eine Wunschvorstellung.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Hier schreiben ja scheinbar mindestens zwei KuK mit, die programmieren können.

Die werden Ihnen (neben einer kurzen Internetsuche) genauso bestätigen, dass jedes US-Betriebssystem mindestens für US-Behörden eine faktische Wanze ist.

Zitrone
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

… die sich ja bekanntlich brennend dafür interessieren, dass Fritzchen aus Bernkastelkues eine 5 in Mathe hat.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zitrone

Richtig. Weswegen der rein zu Sabotsgezwecken bzw. aus Lobbygründen vorgeschobene „Datenschutz“ schlicht ein Uboot ist.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Das ist mir klar. Vieles war doch recht ironisch bis sarkastisch gemeint. Sollte hoffentlich sehr deutlich oben ersichtlich sein.

Darum geht es doch. Die Daten werden aufgenommen und gespeichert.
Die Frage ist oft nur, wem man sie gibt („anvertraut“) und wer sie holen kann (Hacking, direkter Zugriff).
Ich behaupte mal, dass es deutlich leichter ist „Hobbybastler“ zu hacken, als riesen Unternehmen.
Dazu können diese nur wenig mit „Noten“ bspw. anfangen. Die bekommen ja ihr Geld durch den Verkauf der Software. Daher versuchen sie die Daten natürlich zu schützen.

Es geht hier (politisch) rein um Geld einzusparen. Nennen wir es mal bei der Tatsache.
Einzelnen Datenschutzbeauftragten geht es vllt. auch noch darum ihr „Wissen“ unter Beweis zu stellen. Ist irgendwo ihr Job, okay. Aber sinnvolle Alternativen gibt’s dort wohl auch nicht oder können nicht direkt vorgewiesen werden. Also: Keine Problemlösung vorhanden.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Stimme zu.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Als die ersten Kreditkarten aufkamen, hieß es von den beteiligten Unternehmen, das sei alles sicher. Später las man von Milliarden-Betrug mit Kreditkarten.
Als die ersten Euro-Banknoten aufkamen, hieß es, die seien fälschungssicher. Später las man, dass nie so viele „Blüten“ in Umlauf waren wie heutzutage im Euro-Raum.
Wir brauchen nur vertrauensvoll dem zu folgen, was die Herren Manager sagen. 🙂

Zitrone
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

… und weil das alles so schlimm war, haben wir natürlich weder den Euro noch Kreditkarten in Deutschland.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Früher gab es Werbung, dass Zigaretten gut für Schwangere sind.
Die „Ich-Perspektive“ beim Schreiben und Lesen betrachtete man v. A. bei Krimis als kritisch, da man die aktive Rolle einnimmt und dadurch zum Mörder wird (perspektivisch).
Computerspiele (v. A. polemisch die „Killerspiele“) standen massivst unter Kritik, da man hier auch zum Amokläufer wird.
Die Bahn/Transport wurde verteufelt, da zu schnell und man krank wird.

Ja, nicht alles, was erzählt wird/wurde, ist immer so richtig.

Was wollen Sie damit sagen? Keine Digitalisierung? Unterricht nur „per Wort“ – das Papier könnte man ja auch einsehen (Hefte, ABs, Datenblätter usw.)? Zudem sowieso „papierlos“ als Ziel eigentlich? Dachte ich zumindest?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich gehöre (trotz meines obigen ‚rants‘ über Uboote) zu keiner Seite.

Digitalisierung komplett zurückdrehen?
Ok. Ich nicke, denke mir meinen Teil und arbeite effektiv.
Digitalisierung voll aufdrehen?
Ok. Ich nicke… usw.

Meine „Buchführung“ ist sogar doppelt, mich entlastet das aus subjektiven Gründen.

Was ich aber *nicht* mitmache:
Einerseits UnterrichtsANSPRÜCHE stellen als ob überall 5G, Glasfaser und Tabletklassen herrschen würden – dabei aber Material & UnterrichtsVORAUSSETZUNGEN aus dem „Kreidezeitalter.“

Da bin ich dann raus.

Thorsten Mai
1 Jahr zuvor

Im Text sehe ich die folgenden Fehler:

1. Es wird behauptet, dass „Datenschutzbeauftragte einiger Bundesländer haben sich auf den US-Konzern eingeschossen und machen Druck, dessen Produkte aus Schulen zu verbannen…“
Es geht nicht um die Produkte von MS sondern „nur“ um Office 365. Soweit ich weiß, gibt es keine Bedenken gegen lokale Installationen von Windows, dem lokalen Office Paket,…
Zudem geht es nicht von einigen Bundesländern aus, sondern von allen (siehe: https://netzpolitik.org/2020/datenschutzkonferenz-deutsche-verwaltung-nutzt-microsoft-produkte-nicht-rechtskonform/).

2. „Die Datenschutzbeauftragten verlangen von Microsoft (bemerkenswerterweise von keinem anderen Unternehmen), dass der Konzern sämtliche seiner Datenströme offenlegt.“
Ja, kann gut sein, aber nur weil die von den Datenschutzbeauftragten empfohlene Software (OpenSource) sowieso die Datenströme offenlegt.

3. „Verstöße im Zusammenhang mit Schulen sind nicht bekannt.“
Das verwundert, da im Rahmen eines Test an baden-württembergischen Schulen Verstöße gegen die DSGVO festgestellt und veröffentlicht wurden (https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/ms-365-schulen-hinweise-weiteres-vorgehen/)

4. „Den von Verbotsandrohungen und Gängelungen durch Datenschutzbeauftragte betroffenen Schulen würde es wohl zunächst schon reichen, mal in Ruhe arbeiten zu können.“
Es ist keine Gängelung der Datenschutzbeauftragten – die machen einfach ihren Job.

An dem folgenden Satz kann man das Problem vielleicht greifbarer machen: „Die US-Regierung nutze ihre rechtlichen Möglichkeiten, von US-Unternehmen die Herausgabe von Daten zu verlangen, im Wesentlichen zur Sammlung von Informationen für Ermittlungen zu schwerwiegenden Bedrohungen der nationalen Sicherheit, wie Terrorismus, Cybersecurity-Angriffe und Waffenproliferation.“
Hier zeigt sich, dass US-Behörden auf die Daten zugreifen können (das alleine wäre m.E. schon ein Verstoß gegen die DSGVO). Als Lehrer an einer Schule mit vielen Flüchtlingen, sehe ich hier eine reale Gefahr. Wir haben durch die Verwendung von Teams-Videokonferenzen Stimmproben von allen Schülern mit staatlich überprüften Klarnamen an Microsoft gegeben. Wenn ein Schüler nun zufälligerweise den gleichen Namen hat wie ein vermeintlicher Terrorist, kann dieser nun ernsthafte Probleme bekommen. Jedes Telefonat, jedes Youtube Video,… kann ihm zugeordnet werden.

tozitna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Thorsten Mai

„kann dieser nun ernsthafte Probleme bekommen“ – immer wieder dieselbe Chimäre…
Bitte benennen Sie einen Fall, wo das jemals eingetreten wäre. Und wenn Sie Klarnamen genutzt haben, dann sind Sie einfach fahrlässig mit der Software umgegangen. Wir gehen nicht so unbedacht mit den Daten unserer Schüler um und wollen einfach (einfach!) unterrichten können.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  tozitna

Wer ist Ihr „WIR“ genau?
Als LuL/KuK haben Sie zumindest so gut wie gar keine Einflußnahme, was Microsoft mit den eingegebenen Daten veranstaltet, da mag die fürsorgliche Eingabe auch unter noch so bedachten Kriterien erfolgt sein. Stichwort „Analyseprogramme“.

tozitna
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

„Wer ist Ihr „WIR“ genau?“
Wir ist die gesamte Schulgemeinschaft, die sich auf einen Datenschutz mit Augenmaß geeinigt hat. Aber das zählt vor den weißen Rittern des Datenschutzes nicht.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  tozitna

„Wir“ soll wohl Schulgemeinde*1 sein, aber was haben „weiße Ritter“ – eher auf Aktienmärkten anzutreffen – genau mit Schule und dessen Datenschutz nochmal gemeinsam?

*1: Gesamtheit der Lehrenden, Schüler und Schülerinnen sowie Eltern einer Schule

tozitna
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Auf diese Diskussion habe ich keine Lust mehr, ich geh arbeiten – mit Microsoft 🙂

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  tozitna

Also mit mir, als Teil der Schulgemeinschaft, hat sich niemand geeinigt und ich wurde auch an keinem Einigungsprozess beteiligt… und ehrlich gesagt, ich kenne auch niemanden bei dem es anders gewesen wäre.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  tozitna

Die Gutgläubigkeit zu Microsoft365 ist überaus bemerkenswert …
Denkanstoss:
Kaum ein SL ist in der Lage und hat bereits das benötigte Fachwissen, die umfangreichen Erweiterungen im Softwarepaket „Microsoft365“ zu einzelnen Anwendern (Produktivität) überhaupt auszuführen (Funktionen zur persönlichen Mitarbeiterüberwachung). Ein Vorteil für LuL/KuK – momentan zumindest noch.

Dynamics 365″ oder die Leistungsübersicht MyAnalytic:

  • „Workplace Analytics“
  • „Productivity Score“
  • „Employee Experience“
  • „Technology Experience“

Gibt es nicht und reines fabulieren ? Nöö.

Ein rechtskonformer Einsatz wäre daher unter Beachtung von Persönlichkeits-rechten der Mitarbeiter und Untergebenen bereits bei schulischen Arbeitsstätten ausgeschlossen. Hauptsache mit gesundem Halbwissen und Gläubigkeit im Jahr 2022 an einem Eingabegerät sitzen.

oder https://netzpolitik.org/2020/office-365-in-der-schule-grobe-verletzungen-datenschutzrechtlicher-vorschriften/

tozitna
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

…und wieder: dann bitte deutschlandweit verbieten oder die REALE Gefahr belegen.
Außerdem irritiert mich die Wortwahl: „Untergebene“ kenne ich aus analogen Zeitaltern.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  tozitna

Untergebene(r), eine Person,die einer anderen unterstellt und von ihr abhängig ist. – auch noch 2022 –
Weisungsgebunden ist nur, wer Untergebener des anweisenden Vorgesetzten ist. Im Beamtenrecht ist der Untergebene für die Ausführung sachlich und örtlich in Zuständigkeit.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Thorsten Mai

Wenn ich mich nicht irre, hat Microsoft die Daten diesbezüglich nie herausgegeben.

Ich glaube, dass auch „die deutschen Behörden“ im Fall von Terrorverdacht usw. auf eben dieselben persönlichen Daten zugreifen können/dürften. Das ist gesetzlich gesondert geregelt.
Ist das dann in Ordnung? Oder verzichten Sie dann komplett auf digitales Arbeiten ? (Auch als Vorbereitung? Listen usw.?)
Das wäre dann eigentlich die logische Konsequenz?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Zitat: „Ich glaube, dass auch „die deutschen Behörden“ im Fall von Terrorverdacht usw. auf eben dieselben persönlichen Daten zugreifen können/dürften. Das ist gesetzlich gesondert geregelt.“

Ohne das jetzt zu sehr zu einer Nebendiskussion zu machen: Schon weit, weit vor so etwas können sie (etwa durch rein zufällige Kontakte, die aber mathematisch oder netzwerktheoretisch von aussen relevant aussehen) ein relativ volles Abhörprogramm kassieren. Gerade was den individuellen Schutz vor staatlichen Eingriffen in Grundrechte betrifft sollte da die deutsche Gesellschaft gg. der amerikanischen mal ganz still sein…

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

„Ich glaube, dass auch „die deutschen Behörden“ im Fall von Terrorverdacht usw. auf eben dieselben persönlichen Daten zugreifen können/dürften.“

Weit gefehlt – Hausdurchsuchungen und Zugriff auf persönliche Daten erfolgen bereits aus geradezu nichtigen Gründen, siehe „Pimmel-Gate“.

Wer sich dem freiwillig ausliefern will, ob aus Unwissenheit oder Naivität, selbst Schuld.. und wer sagt „ich habe nichts zu verbergen“, der hat keine Ahnung wie relevant selbst auf den ersten Blick unverfängliche Daten werden können.

Last edited 1 Jahr zuvor by Streamer01
Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Genau das ist die Intention von mir…
Ob der deutsche Staat so viel besser mit den Daten umgeht …
Irgendwem gibt man sie. Das ist halt so. Und wenn man die Daten niemanden geben will, dann muss man auf Digitalisierung in dieser Form einfach verzichten.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Thorsten Mai

Zitat: „Es ist keine Gängelung der Datenschutzbeauftragten – die machen einfach ihren Job.“

Nein, tun sie eben nicht.

Weil diese (nota bene: Ich sage nicht „alle“) Datenschutzbeauftragten alles links und rechts des eigentlichen, Doppelziels (gegen USA/erfolgreiche Unternehmen hetzen, indirekter Lobbyismus für grottenschlechte Produkte aus heimischem Bildungsfilz) ignorieren.

Und dieses rein selektive Draufhauen zeigt: Es geht um eine Kampagne.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor

„Microsoft bietet Kunden vertragliche Zusagen und technische Mittel um Microsoft Produkte und Dienste datenschutzkonform nutzen zu können,…“

Wer z. B. an einer Schule hätte die entsprechenden Kenntnisse, Berechtigungen, Einweisungen, Schulungen und Zeit übrig um genau diese „technischen Mittel“ mittels Einstellungen in den vielfältigen Anwendungen oder Datenbanken im Schulnetzwerk vorzunehmen?

Welcher schulische Datenschutzbeauftragte hat von den „technischen Mitteln“ überhaupt Kenntnis und wenn ja hat hier jemals eine Überprüfung vorgenommen?

Oder wird automatisiert mit der erstmaligen Softwarebereitstellung erst einmal alles was an sensibleren Daten „weitergegeben werden könnte“ vorab deaktiviert ausgeliefert?