Warum arbeiten so wenige Männer an Grundschulen? Hamburg will das jetzt ändern (mit einem Modellprojekt)

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HAMBURG. An Grundschulen arbeiten fast nur Lehrerinnen. Beispiel Hamburg: Nur 12,7 Prozent des Personals sind Männer. Ein Pilotprojekt der Schulbehörde und der «Zeit»-Stiftung soll das ändern. Die Gründe für das Fernbleiben der Männer sind unklar. Am Geld liegt es wohl nicht.

Wo sind die vielen Männer? In den Grundschulen jedenfalls nicht. Foto: Shutterstock

Hamburgs Schulbehörde will mehr Männer als Grundschullehrer gewinnen. «Wir stellen mit großer Besorgnis fest, dass die meisten Lehrkräfte insgesamt und speziell an den Grundschulen Frauen sind», sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag. Derzeit seien die Lehrkräfte an den 195 staatlichen Grundschulen zu 87,3 Prozent Frauen, bei den Referendaren sei der Männeranteil sogar noch geringer. So sind den Angaben zufolge nur 6,5 Prozent der zum 1. August 2022 neu eingestellten Grundschullehrkräfte im Vorbereitungsdienst Männer. «Wir wünschen uns, dass das ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis wird», sagte Rabe.

Um das zu schaffen haben die Behörde und die «Zeit»-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius ein auf zunächst drei Jahre angelegtes und mit rund 280 000 Euro ausgestattetes Modellprojekt gestartet, das sich an Oberstufenschüler, Studierende und Quereinsteiger richtet. Dabei soll bis zu zweimal pro Schuljahr ein Schülercampus veranstaltet werden, bei dem über «den abwechslungsreichen und manchmal herausfordernden Arbeitsalltag einer Grundschullehrkraft» sowie über das Studium informiert werde.

«Lehrerinnen und Lehrer haben den wichtigsten Beruf in dieser Bildungsrepublik»

Der erste Campus finde am 19. November an der Bucerius Law School statt. Darüber hinaus werde eine Kooperationsstruktur entwickelt, um den jungen Männern danach Praktika und Hospitationen an Grundschulen zu ermöglichen. Zuletzt soll dann ein Netzwerk für Grundschullehrer etabliert werden, in dem sich Neueinsteiger mit erfahrenen Grundschullehrern austauschen sollen.

«Lehrerinnen und Lehrer haben den wichtigsten Beruf in dieser Bildungsrepublik», sagte der Vorstandsvorsitzende der «Zeit»-Stiftung, Prof. Manuel J. Hartung. Mit Erzieherinnen und Erziehern seien sie Vorbilder, regten an, prägten Leben. «Mit unserem gemeinsamen Modellprojekt wollen wir zeigen, dass der Beruf des Grundschullehrers vielseitig ist und großen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder hat», sagte Hartung.

Es gehe nicht nur darum, dass ein gemischtes Kollegium die Vielfalt der Erziehungsaufgaben besser aufgreifen könne als ein Kollegium, das sich stark auf ein Geschlecht fokussiere, sagte Rabe. Es gehe auch um Vorbilder, «weil die Jungs in der Schule auch sehen sollen und mitbekommen sollen, dass Bildung nicht nur etwas für Frauen ist, sondern auch für Jungs und Männer».

«Geschlechterrollen begünstigen vielleicht ein Stück weit, dass sich junge Männer nicht so sehr für die Erziehung von Kindern interessieren wie junge Frauen»

In den Berufsschulen gebe es zwar noch in etwa gleich viele Lehrerinnen und Lehrer, in den Gymnasien sei das Verhältnis aber schon 65 zu 35, sagte Rabe. So richtig erklären kann er sich die stete Zunahme von Frauen in den Kollegien nicht. Am Geld könne es nicht liegen, dass Männer fernblieben. Es sei ein erfüllender, ein schöner Beruf, «aber vor allem auch ein gut bezahlter Beruf».

Wer in Hamburg Grundschullehrer werde, verdiene mehr als 85 Prozent der Bevölkerung, sagte Rabe. Er vermutete deshalb, dass nicht die Bezahlung Ursache sei, sondern eher Geschlechterrollen, «die vielleicht ein Stück weit begünstigen, dass sich junge Männer nicht so sehr für die Erziehung von Kindern (…) interessieren wie junge Frauen».

Der in anderen Bundesländern noch anzutreffende Umstand, dass Grundschullehrer weniger verdienen als ihre Kolleginnen und Kollegen an Gymnasien und Berufsschulen treffe in Hamburg bald nicht mehr zu. Bislang wurden verbeamtete Grundschullehrer den Angaben zufolge in der Entgeltgruppe nach A12, Gymnasiallehrer nach A13 bezahlt. Der Unterschied betrug dabei ursprünglich monatlich 450 Euro brutto.

Da inzwischen schon zwei von drei Angleichungsstufen erfolgt seien, betrage der Unterschied nun nur noch 150 Euro brutto. «Im nächsten Jahr haben die Grundschullehrkräfte alle anderen Lehrkräfte dann eingeholt», sagte Rabe. Hamburg sei dann eines der wenigen Länder, das seine Lehrkräfte alle gleich bezahle.

Nach Angaben der Schulbehörde erhält ein Berufsanfänger bei A13 in der Stufe 1 monatlich 4.360 Euro brutto. Abzüglich der privaten Krankenversicherung von rund 280 Euro verbleibe damit ein Nettogehalt von 3.180 Euro – sofern die Lehrkraft Vollzeit arbeitet. In Hamburg taten das im Schuljahr 2020/21 laut Statistikamt nur 49 Prozent aller Lehrkräfte, womit die Hansestadt mit Bremen die höchste Teilzeitquote Deutschlands hatte. Von Markus Klemm, dpa

Junge Männer! Ergreift den abwechslungsreichsten und lustigsten Beruf der Welt! Werdet: Grundschullehrer! – Eine Kolumne

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Georg
1 Jahr zuvor

Geschlechterrollen würde ich weniger hoch ansetzen als genetische Programmierung und den nicht zu unterschätzenden leisen, bei Erziehern sogar lauten Pädophilieeindruck. Was soll ein Mann machen, wenn ein Mädchen aus Klasse 1 einfach so auf ihn zustürmt und ihn umarmt, und andere Kinder das Zuhause bei diesbezüglich empfindlichen oder gehässigen Eltern erzählen?

GSinSH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Leider ist das auch ein Problem. Wenn z.B. eine weibliche Lehrkraft schnell in die Umkleiden einstürmen kann, wenn es sich danach anhört als ob es Streit gibt, ist das für unseren einzigen männlichen Kollegen schon problematisch….

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  GSinSH

Auch eine weibliche Fachkraft darf nicht einfach „schnell in die Umkleiden einstürmen“.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ja und? Wer noch Zivi gemacht hat, dürfte sowas in viele Fällen bei diversen Altersgruppen zigfach erlebt und trockengelegt haben. – Sie implizieren, dass dies für Männer eine schwerere Situation gewesen wäre? Oder wäre es „naheliegender“ bei Männern übergriffiges Verhalten hineinzuinterpretieren, meinen Sie das?

Hirschlgruber
1 Jahr zuvor

Ich bin einer der „wenigen“ männlichen Lehrkräfte an einer Grundschule in Baden-Württemberg.

Weshalb ich keinem männlichen (und auch weiblichen) Interessenten empfehlen kann, es mir gleichzutun:

– Besoldung in BaWü für GS-Lehrkräfte A12 statt A13: Da Männer immer noch mehrheitlich die Hauptversorger der Familien sind, fällt dies eher ins Gewicht, wie bei Kolleginnen, die „nur“ ein Teildeputat und zusätzlich einen Mann mit einem gut dotierten Job haben(traf bisher auf einen Großteil meiner Kolleginnen zu)
– keinerlei Gesundheitsschutz bezogen auf Corona (Die Grundschulen sind davon ausgenommen…)
– Es sind mehr Stunden (28) zu unterrichten im Vergleich zu weiterführenden Schulen (26)
– schlechtere finanzielle Ausstattung der Grundschulen im Vergleich zu weiterführenden Schulen
– permanent wird von den oberen Stellen eine neue Sau durchs Dorf getrieben, seien es Bildungspläne, die immer unverständlicher werden, Digitalisierungsanforderungen ohne eine Reduktion anderer Inhalte, Kurzschlussinnovationen wie das „Lernen ohne Noten“, obwohl dies bereits erprobt wurde und den Kollegen nach nicht allzu gut klappte, neue Kiga-Kooperationsbögen mit 200 Seiten,…
– weniger Ansehen (Grundschullehrer kann jeder…)
– Immer wieder heißt es, die Grundschullehrkräfte hätten wenig zu tun und man könne sie in den Ferien noch einsetzen. Dabei gibt es seit Jahrzehnten keine Arbeitszeiterfassung /-berechnung für Lehrkräfte. Hier wird bisher immer emotional gefordert, statt ehrlich die Arbeitszeit zu berechnen.
– Das folgende Argument gilt nur für männliche Interessenten: Aus meiner gemachten Erfahrung heraus muss ich sagen, dass ich mehrheitlich weibliche Kollegien (außer mir gab es keine weiteren männlichen Kollegen) öfters extrem emotional erlebt habe, was Argumentationen anging. In gemischten Kollegien war dies meiner Erfahrung nach nicht der Fall. Von dem her empfehle ich eher an weiterführende Schulen zu gehen, wo das Verhältnis männlich zu weiblich ausgeglichener ist.
– Grundschulkinder werden heute häufig auch krank zur Schule geschickt, da die Eltern berufstätig sind und nicht auf Urlaub verzichten wollen bzw. es sich damit leicht machen. Hingeschmierter Rotz an der eigenen Kleidung muss man akzeptieren, gehört aber sicherlich nicht zu jedermanns Lehrervorstellung. Auch dass man dadurch häufig selbst Krankheiten abkriegt (nach 5 Jahren hat man dann fast alles durch) oder sie in die eigene Familie schleppt, wenn man selbst nicht mehr daran erkrankt (bei mir Magengrummeln, meine Kindern kotzten!) gehört dazu.
– Die Klassen sind an Grundschulen weitaus heterogener als an weiterführenden Schulen. Dies bedeutet, dass man im Idealfall weitaus stärker differenzieren muss, als an weiterführenden Schulen.

Kurz gefasst: Warum an eine Grundschule gehen, wenn man es woanders einfacher hat beim Vorbereiten, weniger Stunden unterrichten muss und dazu noch mehr Geld bekommt? Wer dann noch lieber in einem eher gemischten Kollegium arbeiten möchte, als der Hahn im Korb zu sein, für den ist die Sache doch eindeutig!

Noch etwas: Einige Punkte könnten frauenfeindlich verstanden werden, dies ist aber nicht meine Absicht. Ich beschreibe nach meinen selbst gemachten Erfahrungen, nicht nach Ideologien, o.ä.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hirschlgruber

All diese Gründe betreffen natürlich auch Frauen. Aber Sie haben insofern recht, dass Männer ihre Berufswahl ggf. rationaler angehen. Und natürlich liegt es auch am Geld.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Ja, Männer sind immer so rational. – Oh Mann, …
Nichts für ungut. Frauen sind nicht weniger rational. Da werden auch knallharte Entscheidungen getroffen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Lauter Männer, die denken, Frauen entscheiden nicht rational? Wow, und die unterrichten also junge Menschen? Da liegt also der Hase im Pfeffer.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hirschlgruber

Herr Kollege, Sie sprechen mir aus der Seele. Grüße aus dem Ländle in BaWü. Stay strong!

Kaila
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hirschlgruber

Nicht nur Lehrer haben das Problem mit kranken Kindern in der Schule, auch in Kindergärten und Betreuungseinrichtungen für Geistig Behinderte gibt es das mit Klienten die krank ankommen und betreut werden müssen. Überstunden macht man im Behindertenbereich auch und Respekt oder irgendwelche Aufstiegschancen gibt es im Behindertenbereich auch nicht, dafür haben die Oberen bei Caritas und Diakonie schon gesorgt! Juckt aber keinen in der Gesellschaft! Und finanziell spielt man in der Behindertenhilfe in ner ganz (weiter unten) anderen Liga als der Grundschullehrer! Und zum Schluss,ich kenne einen MANN, der ist auch Grundschullehrer! Er wollte Realschullehrer werden, hat auch ein paar Semester das studiert, ist dann wegen zu hohem Niveau auf Grundschule umgestiegen!

Also nicht nur die „Arme Grundschulehrer Karte spielen“

Hornveilchen
1 Jahr zuvor

Die Männer sind von den Frauen an Grundschulen verdrängt worden, seit immer mehr Frauen arbeiten. Vor 100 Jahren waren auch Grundschullehrer vor allem männlich. Kleine Kinder scheinen eine Domäne der Frauen (geworden) zu sein. Ein Mann kommt sich da seltsam vor.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Komischerweise nicht, wenn er Schulleiter ist.

Hoffnung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Ich kenne nur Schulleiterinnen an unseren Grundschulen, weit und breit:)

mississippi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Sie werden Schulleiter, ist/wirkt „männlicher“ als Grundschullehrer.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Das liegt meiner begrenzten Erfahrung nach daran, dass viele Frauen schlicht nicht WOLLEN. An meinem Standort sind z. B. (wie wohl an vielen Schulen) grob 75% der KuK weiblich und grob 25% männlich.
Bei allen Beförderungsämtern ist es exakt umgekehrt, obwohl JEDE antretende Frau im Konkurrenzfall sofort gewinnen würde. Auf das was ich anpeile hat sich trotz mehrfacher individueller Ansprache (!) keine Frau beworben – obwohl mehrere Kolleginnen (w) sicherlich genau so geeignet wären.

Tja, was soll ich sagen… nachdem ich jetzt grob nen Jahr gewsrtet habe, hole ich es mir halt… und schmeisse selbstverständlich die Brocken sofort hin, falls aus dem Nichts dann nach über 12 Monaten eine Dame auftaucht.

Wer aktiv-verweigernd TROTZ glasklarer Bevorzugung (w steht hier auch für „win“) keine Führung übernehmen will… ja, soll man die Leute dann zwingen, oder was?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Das ist an meiner Schule (einer GemS in SH) nicht so. Da bewerben sich Kolleginnen und Kollegen, wenn es um Beförderungen und Funktionsstellen geht.
Wo arbeiten Sie denn, wenn man mal fragen darf?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

GS mit dem vollem Klimbimm-Programm.

Ich habe jetzt einfach mal angenommen, dass stark verschobene Aufteilungen der klassischen Geschlechter im Schulwesen bei starkem Überwiegen der Frauen „normal“ sind. Hatte das vor längerer Zeit gelesen und dann auch nicht mehr hinterfragt bzw. auch nicht anders erlebt.

Wie gesagt, die paar Frauen die wollen steigen logischerweise sofort auf – bei „uns“ zumindest sind das aber ganz wenige, eben grob umgekehrt proportional zu ihrem Anteil.

Für eine wirklich gut dotierte Stelle in der SL wurde z. B. bei uns ne regelrechte (übertrieben gesagt) Kampagne intern gefahren… trotzdem keine Interessenteninnen. Na ja, und da bewirbt sich dann logischerweise kein Mann drauf. Eine Frau von ausserhalb hat dann konkurrenzlos gescored – und macht den Job glücklicherweise super.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ihre Schule scheint mir recht speziell zu sein, mit Verlaub.
Und offensichtlich gibt es ja woanders andere Frauen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Schon. Klar gibt es die. Ändert an den absoluten Verhältnissen halt auch nur genau… nix. Ob nun 75%, 85% oder 95% – wenn extrem viele Frauen trotz gesetzlich vorgeschriebener, zwingend umgesetzter Bevorzugung sich nicht mal bei INDIVIDUELLER ANSPRACHE (damit es bloß eine Frau wird, ganz wichtig) bereit erklären anzutreten… tjoah. Ist dann wahrscheinlich das strukturelle Patriarchat oder sowas. 🙂

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei mir war es aber genau so.

Schon im Studium mit 90% Kommilitoninnen.

Ein Vortrag im Plenum?
„Alx, wir haben abgestimmt dass du das machst.“

Personalrat der LAA.
„Hey, ich schlage Alx vor.“

Ich habe im Plenum vor über hundert LAAs und der Seminarleitung gesagt, dass ich eigentlich keine große Lust darauf habe.

„OK Alx, machst du dann den Personalratsvorsitzenden?“

Momentan bin ich bei:

„Hey Alx, kannst du nicht mal ein paar Schulleitungsaufgaben für mich übernehmen…“

Was soll Man(n) machen…?

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

Nachfrage an den roten Daumen:
Was hätte ich Ihrer Meinung nach anders machen sollen oder müssen?

Wild
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

Ich kenne es genauso aus Bundesoberbehörden. Man hat bei einer Leitungsstelle über ein halbes Jahr gewartet, weil sich keine Frau beworben hatte. Es half auch nichts alles persönlich anzusprechen. Am Schluss musste man die Stelle dann „leider“ an einen jungen Mann vergeben. Diese Erfahrung der „Gleichberechtigung“ hallt mir bis heute nach…

Marc
1 Jahr zuvor

A13 macht den Job für Männer definitiv attraktiver. Am Ende müssen aber auch mehr Beförderungsstellen eingerichtet werden. Das Gymnasium ist für einen Familienernährer meist noch die lohnendere Wahl.

Jolander
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Gerade kann man lesen, in Berlin bekamen neueingestellte Lehrer eine Gehaltszulage von bis zu 1600 Euro. Die fällt jetzt wegen der Verbeamtung weg. Bei den neuen neueingestellten Lehrern. Aber selbst das hat den Lehrermangel nicht beseitigt!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jolander

Die 1600€ brutto dürften ungefähr die Nettodifferenz zum Beamtennetto ergeben. Die Pensionsunterschiede sind aber eine andere Baustelle.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jolander

Solche Maßnahmen sind mittelfristig zu betrachten. Frühestens nach 2-3 Jahren würde man einen Effekt sehen (Seiteneinsteigerausbildung), da die Gehaltssteigerung sich erstmal herumsprechen muss.

Und Berlin… Naja.. Für junge Lehrer kurzzeitig interessant, weil Partystadt. Jedoch werden sie schnell merken, dass sie mit ihrem Gehalt sich nichtmals eine Haus leisten können. Ich behaupte Brandenburg hat keine so extremen Probleme mit dem Lehrermangel.

Chris
1 Jahr zuvor

Ich sehe für männliche Lehrer an Grundschulen mehrere Probleme:

  • Zumeist wollen Männer vollzeit arbeiten. Da wären dann 30 Unterrichtsstunden/Woche zu leisten. Wenn man jetzt bedenkt, daß die Grundschüler nur Mo-Fr von der 1. bis zur 6. Stunde in der Schule sind, muß der Stundenplaner dem Vollzeit-Kollegen schon einen Stundenplan ohne jede Springstunde hinzaubern, damit der sein Deputat überhaupt abarbeiten kann. Die Grundschüler in der 1. Klasse haben gar nur die 1. bis 4. Stunde. Entsprechend nimmt die Schule lieber zwei Teilzeit-Lehrerinnen als einen Vollzeit-Lehrer.
  • Männern wird auch heute noch unterstellt, daß sie den Job des Lehrers nur machen, weil sie ihn als Sprungbrett nutzen könnten, um sich an den Kleinen zu vergehen. Mit der Begründung hat es jedenfalls damals als ich Zivi war meine Oberschwester abgelehnt männliche Pfleger in der Kinderklinik einzustellen.
  • Klar mag das Gehalt gut sein, wenn man es mit dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung vergleicht. Allerdings setzt die Lehrtätigkeit heute ein Master-Studium voraus. Vergleicht man das Gehalt mit den Gehältern der Uni-Absolventen mit Master- oder Diplom-Zeugnis in der Tasche, sieht die Sache schon ganz anders aus.
  • Es findet eine systematische Diskriminierung statt. Warum z.B. gibt es sogar in Grundschulen mit einem Frauenanteil von über 90% eine Gleichstellungsbeauftragte? Wir haben bei uns an der Schule, mit dem Verweis darauf, daß der Frauenanteil weitaus größer ist als der Männeranteil, einmal versucht einen Gleichstellungsbeauftragten zu wählen. Dieses wurde uns aufgrund gesetzlicher Vorgaben verweigert.
Jolander
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Das Meiste klingt für mich völlig absurd, mindestens aber ahnungslos. Ein Master reicht nicht zum Lehrersein. Ein Master entspricht ja nur dem ehemaligen 1. Staatsexamen. Das ist keine abgeschlossene Lehrerausbildung.

Dass Männer meistens Vollzeit arbeiten wollen und es für sie nur Vollzeit ist, wenn sie auch 40 Stunden im Job sind, ist ja sowas von absurd. Mit z.B. 28 Unterrichtsstunden hat man eine Vollzeitstelle. Dazu kommt all das, was man außerunterrichtlich auch noch zu tun hat. Das kann die 40 Stunden wöchentlich phasenweise weit überschreiten.

Und der größte Witz, dass „man“ glaube, männliche Lehrer an Grundschulen würden nur auf eine Gelegenheit für einen Missbrauch lauern. Mein Gott, was ist das für ein aberwitziger Unsinn. Ich meine, dass die Gesamtbevölkerung das glaube.

Wer immer nur auf die schaut, die mehr verdienen, wird auch immer unzufrieden sein. Als Lehrer BEGINNT man heutzutage meist mit 4000 Euro brutto. Und das steigt Jahr für Jahr. Sie scheinen jede Bodenhaftung verloren zu haben.

Last edited 1 Jahr zuvor by Jolander
Chris
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jolander

Keine Sorge, ich weiß auch, daß man zum Lehrer noch das Referendariat und das 2. Staatsexamen benötigt, ich habe den Zinober ja selber mitgemacht, wenn auch für eine andere Schulform. Aber je länger eine Ausbildung dauert, desto besser muß der Job nachher bezahlt werden. Entsprechend müßte man die Lehrergehälter mindestens mit dem Master-Abschluß vergleichen und da dann noch eine Schüppe drauf legen. Lehrergehälter jedoch mit dem Durchschnittseinkommen der Bevölkerung zu vergleichen, in das auch die Löhne ungelernter Arbeiter eingerechnet sind, ist eine Herabwürdigung des Berufs durch Herrn Rabe. Vielmehr müßte er die Lehrerbezüge mit seinen eigenen Bezügen vergleichen, um gerecht zu sein.

Und ja, in meinem Bundesland arbeiten wir sogar 41 Stunden, nicht bloß 40. Darin enthalten sind bei mir 25,5 Deputatsstunden. Diese 25,5 Deputatsstunden sind für den Stundenplaner aber auch kein Problem, weil an unserer Schule die Schüler über alle Schulklassen verteilt insg. 52 Stunden/Woche in der Schule sind. Da kann der Stundenplaner den Einsatz planen. Aber was will man machen, wenn man 30 Deputatsstunden hat, die Schüler in ihrer Gesamtheit aber nur 28 Stunden/Woche in der Schule sind? Hat man als Grundschullehrer gar eine 1. Klasse, so sind die Schüler sogar bloß 20 Stunden/Woche verfügbar, eben Mo-Fr in den ersten vier Stunden. Wie soll man in einer solchen Konstellation vollzeit unterrichten?

Für die Erkenntnis, daß man nicht 30 Stunden unterrichten kann, wenn die Schüler nur 28 Stunden da sind (Mo-Do: 1.-8. Stunde; Fr. 1.-6. Stunde), brauche ich nicht einmal studiert zu haben, da reicht mir die 2. Klasse der Volksschule.

Daher sind Teilzeitkräfte für Grundschulen wesentlich vorteilhafter. Diese kann man als Stundenplaner nämlich auch gleichzeitig einsetzen. Blöd nur, daß damit dann wieder sehr viele Männer raus sind.

Und was die Mißbrauchsunterstellung angeht, brauche ich gar nicht zu googeln. Da reichen mir die eigenen Erfahrungen. Damals als Zivi in einer Kinderklinik hatten wir einen einzigen männlichen Pfleger, der eingestellt wurde, als die Oberschwester in Kur war. Ihrer Meinung nach hatten Männer in einer Kinderklinik nichts zu suchen, weil sie den Job nur wählen würden, um sich an den Knirpsen vergehen zu können. Ich kam selber mit ihr auch nur klar, weil ich als Zivi einen Stellungsbefehl hatte, also nicht freiwillig dort war. Damit fiel ich durch ihr Raster, schließlich war ich eben nicht freiwillig da.

Und was die 4.000 € Brutto angeht, ist das nicht viel, wenn man sich ansieht was davon netto übrig bleibt und der Tatsache Rechnung trägt, daß der Lehrer erst einmal den Verdienstausfall während des Studiums und des Referendariats aufholen muß. Ich rechne es meinen Azubis jedenfalls in jedem Jahrgang vor. Am Ende unterscheidet sich mein Lebenseinkommen und das der Azubis nur um ca. 50.000-80.000 €, dafür bin ich aber das volle Risiko eingegangen nach Studium und Referendariat nicht übernommen zu werden und dann mit Anfang 30 komplett mittellos dazustehen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jolander

Tatsächlich befürchte ich, dass Grundschulschule für die Gesellschaft „Kindergedöns“ ist, weshalb Mann, der Versorger, nicht in diesem Bereich (auch Kita) nicht tätig sollte, wenn er was auf sich hält.
Zeigt wieder einmal mehr, wie wenig weit wir gekommen sind.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich wollte Grundschullehramt studieren – Mein NC war aber zu schlecht.
Hab dann nochmal im Studium versucht zu wechseln -> Wurde auch abgelehnt …
Würde mich mal interessieren, wie viele dadurch auch wegfallen.

Peter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jolander

Das ist sachlich falsch. Die Bezüge in Bayern stiegen früher alle 2 Jahre, jetzt je nach Dienstalter nach 4, 5 Jahre.

Peter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jolander

Nachtrag:
Einstieg bei 3500 Brutto.

Kaila
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

„Klar mag das Gehalt gut sein, wenn man es mit dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung vergleicht. Allerdings setzt die Lehrtätigkeit heute ein Master-Studium voraus. Vergleicht man das Gehalt mit den Gehältern der Uni-Absolventen mit Master- oder Diplom-Zeugnis in der Tasche, sieht die Sache schon ganz anders aus“

Blödsinn! Selbst ein Master Absolvent mit nem Abschluss in IT oder Wirtschaftsingenieurswesen verdient oftmals WENIGER als ein Lehrer! Und selbst wenn er mehr verdient, das sind vielleicht 500 Netto mehr im Jahr! Nach 10 Jahren im Job kann das anders aussehen, aber in den ersten 2 bis 5 Jahren ist der Lehrer definitiv im Vorteil!

Ich arbeite im IT-Consulting und gerade die Gehälter für Einsteiger sind weit unter A13! Zumal im Consulting keine Beamtentum-Mentalität herrscht, sondern dieses „wir glauben an den Digitale Transformation Scheiß und stehen da voll dahinter, egal wieviel Überstunden wir machen“. Consultants werden teuer beim Kunden abgerechnet, aber der Consultant bekommt nur die Krümmel davon! Und in der Startup Szene ersetzt der Getränkeautomat mit Freigetränke für alle und der schicke Kicker und die schöne PS5 ein entsprechendes Gehalt!

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kaila

Da kenne ich ganz andere Zahlen von ITlern … Davon abgesehen, dass eben nicht alle A13 einsteigen. Und nicht sonderlich viel höher kommen.
Die Ausbildung ist zudem auch geringer. Wenn wir das Ref mal mitzählen als „Einstieg“, würde das auch anders aussehen … Kann man immer so oder so sehen 😉

Doppel A15
1 Jahr zuvor

Die Gründe sind bekannt: Geld und Prestige
Da braucht man kein Modellprojekt.

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Doppel A15

Daher braucht es gleiche Besoldung, gleiche Beförderungsmöglichkeiten und gleiches Studendeputat.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Doppel A15

Solche „Modellprojekte“ werden so lange durchgeführt, bis man die offensichtliche Realität verschleiern kann, weil es ein mal „klappt“ – danach ist das dann „der aktuelle Stand“, für immer.

Ron
1 Jahr zuvor

Die Kinder verlieren durch die Verweiblichung der Schule jeglichen Bezug zur Männlichkeit. Das beginnt in der Kita, setzt sich fort in der Grundschule und manifestiert sich auch bereits in der Sek 1. Mein Eindruck ist sogar, dass manche Schüler besser bei Männern lernen würden, wenn es sie denn gibt.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wofür gibt es denn Väter?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Scheidungen sind das größere Problem als fehlende männliche Lehrer.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Trotz Scheidung können sich Väter um die Kinder kümmern. Ich kenne persönlich viele,bei denen es gut klappt, obwohl es bestimmt nicht einfach ist. Ich kenne aber auch viele Scheidungsväter, die sich nur um die „schönen“ Dinge am Wochenende oder Urlaub kümmern, aber den schnöden Alltag den Müttern überlassen.

HansWurst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Da sind wir ja jetzt Mal auf Georgs Quelle gespannt. Oder wieder Mal alles nur Hirngespinste?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Ich würde mich nicht wundern, wenn Georg auch noch eine Quelle findet, die beweist, dass Frauen einen geringeren IQ haben als Männer und dass die Frauen an der hohen Scheidungsrate schuld sind.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Der durchschnittliche IQ ist ungefähr gleich, bei Frauen ist die Streuung geringer als bei Männern, was erklärt, dass es am oberen und unteren Rand (starke Hoch- und Niederbegabung ab drei Standardabweichungen) mehr Männer und im mittleren Bereich mehr Frauen gibt. Das erklärt im Übrigen den höheren Frauenanteil beim Abitur, deren im Schnitt auch besseres Abitur und damit den höheren Anteil bei z.B. Medizin (der sich dann bei der Übernahme von Praxen wieder zugunsten der Männer verschiebt).

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Dazu hätte ich gern eine Quellenangabe.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Zwar ohne die Originalquelle, aber Focus sollte reichen:

Intelligenz: Männer schlauer als Frauen – FOCUS online

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Quelle ist nicht nötig, weil eine Konsequenz aus einer Scheidung in den meisten Fällen eine Trennung des Vaters von den Kindern (mit Ausnahme jedes zweiten Wochenendes oder so) ist. Ansonsten verweise ich auf das „aber“ bei potschemutschka, ergänze aber noch den Zahlmeister, den der Vater spielen muss.

Ansonsten dürfen Sie mir gerne begründen, weshalb Sie eine alleinerziehende Mutter mindestens genauso gut für die Kinder, insbesondere die Söhne, halten wie Mutter und Vater. Oder geht es mal wieder nur um inhaltsfreie Polemik?

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Warum sieht man beim Elternabend und beum Kinderarzt eigentlich überwiegend Mütter? Sind das alles Alleinerziehende?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Kann mir bitte mal jemand das mit den roten und grünen Daumen erklären. Ich bin kein „digital native“. Bisher dachte ich: grün bedeutet Zustimmung, rot Ablehnung des Kommentars. Soweit, so gut. Wie ist das aber bei Fragen? Grüne Daumen erkläre ich mir so: interessante Frage, wüsste ich auch gern. Aber roter Daumen? Heißt das, solche Fragen stellt man nicht, oder interessiert mich nicht, oder was? Ich wüsste es wirklich gern, um in Zukunft meine Fragen anders zu formulieren oder Fragen zu vermeiden, die nicht political correct in manchen Augen sind.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die politisch nicht korrekten Fragen sind oft die besonders wichtigen und klugen Fragen. Daher stellen Sie sie ruhig. Zustimmung von Trollbuster & Co haben Sie nicht nötig.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das weibliche Entwicklungsprogramm könnte eher dazu neigen, das Überleben zu gewährleisten und sich der Sicherheit des Mittelfeldes zu erfreuen.“

Quelle: Intelligenz: Männer schlauer als Frauen – FOCUS online

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das kann ich Ihnen gerne erklären, Georg :

Um Kinder großzuziehen braucht es ein ganzes Dorf. Ältere und Jüngere, Männliche und Weibliche, Melancholische und Cholerische, Aktive, Passive, Gleichaltrige, gute und schlechte Freunde, Leute die oberflächlicher sind aber anpacken können, Leute die emotionaler sind und emphatischer, Praktiker, Theoretiker, Stärkere, Schwächere…

Das alles kann die eine Familie, zu der man gehört, niemals bieten. Sie ist auch nicht so groß, dass man dort lernen könnte, sich einer Gruppe unterzuordnen (und gleichzeitig Individualist zu bleiben) – dafür braucht es Kiga und Schule. Dort verbringen Kinder auch praktisch die Hälfte ihrer Kindheit, weshalb es nicht unwichtig ist, dort auf eine heterogene Gesellschaft zu treffen.

Das eine Kind hat keinen Vater/Mutter, das andere Kind keine Geschwister, das nächste Kind keine Großeltern… Nicht alles zu haben und das zu kompensieren ist ebenfalls wichtig für das Aufwachsen. Genauso wie es schlecht für Kinder wäre, wenn ihre Eltern nie etwas falsch machen würden, weil sie dann nicht lernen können, mit Frust umzugehen.

Mutter und Vater sind also eine Sache von vielen, die ein Kind brauchen könnte. Es geht aber auch anders, was nicht bedeutet, dass männliche oder weibliche Bezugspersonen ganz fehlen sollten. Meine Kinder sind mit Mutter (und Oma) aufgewachsen und entwickeln sich weitaus besser als manche Kinder aus angeblich „heilen/vollständigen“ Familien.

Es hat viel mit Religion, Materialismus und gesellschaftlichen Frieden ( jeder Mann darf EINE Frau haben, diese darf keinen Ehebruch begehen, jeder hat per Ehevertrag einen Menschen „sicher“ – so früher, klappt heute halt nicht mehr) zu tun, dass sich das Mutter-Vater-Kind(er) – Modell durchgesetzt hat und NICHT (!) mit Natur, was uns die Machtgesellschaft und auch die Demo für alle immer vorgaukeln will. Von Natur aus hätten wir aus Sicherheitsgründen eher im Gruppen Verband gelebt.

Deshalb ist es auch Quatsch, von natürlichen und unnatürlichen Familien zu reden oder den Regenbogen Familien Egoismus vorzuwerfen und den Kinderwunsch der klassischen Familie nicht als eben genau dasselbe zu betrachten, nämlich egoistisch! Niemand zeugt ein Kind, weil er dieses selbstlos liebt, sondern es gibt immer ein (egoistisches) Motiv, was auch nicht schlimm ist. Man kann nicht jemanden selbstlos lieben, den man noch garnicht kennt! Ist das Kind da, ändert sich die Lage schlagartig und es wird zur Lebensaufgabe, sich genau darin zu üben : Es geht um dich, nicht um mich. – Im Grunde wollte man aber genau deshalb ein Kind haben – um sich darin zu üben, die Bedürfnisse eines Anderen über die eigenen zu stellen.

Das wiederum ist auch das A und O für das Kind, eben geliebt zu werden. Die konservativ-klassische Familie macht es sich einfach :Sie erklärt ihr Modell einfach für natürlich und somit im Sinne des Kindes und somit für nicht egoistisch, im Gegenteil zu Regenbogen Familien, das ist absolut dumm (Warum habe ich bereits erklärt).

Und wenn Sie jetzt mit Zahlen kommen, dass Kinder es mit Alleinerziehenden im Durschnitt deutlich schlechter haben, dann bedenken Sie die Umstände! Sitzt man alleine vorm Lehrer, vorm Anwalt oder sonstwo, man wird immer leichter angegriffen. Die Kinder von Alleinerziehenden werden als hilfloser betrachtet und sind gefährdeter für Missbrauch u a. Man wird schneller ausgebeutet, respektloser behandelt.
Dazu die finanzielle Lage und aus eigener Erfahrung
, respektlose Vermieter vor allem, wenn man alleinerziehend ein Haus mietet, das gibt nur Schikane von stolzverletzten Männern und deren hochnäsigen Ehefrauen („der Rasen muss aber mal wieder… , bei uns sieht es aber gepflegter aus…“ ). Mich hat die Mehrfachdiskriminierung (Alleinerziehend, Geringverdiener, ect) mit den Jahrzehnten krank gemacht – und nicht wegen meiner pflegeleichten Kinder, sondern wegen der Gesellschaft (die einen scheinbar unbedingt scheitern sehen will, fürs eigene Selbstwertgefühl!) und wegen der man ständig KÄMPFEN muss!

Jetzt werden Sie sagen :Kinder von Alleinerziehenden sind öfters auffällig – ja, bei den Fällen, die ich kenne, waren die das mitunter schon vorher, zB weil die Eltern sich hassten! Manchmal machen es sich Väter von schwierigen Kindern auch einfach, indem sie gehen und die Probleme der Mutter überlassen. Die Alleinerziehung ist also oft nicht die Ursache für ein schwieriges Kind, sondern das Resultat, das daraus folgt.

In der Statistik, welche Kinder mit der größten psychischen Stärke aufwachsen, liegen schwule Paare übrigens vorn! Aber bevor es jetzt Neider gibt, auch die sind keine besseren Menschen und auch hier liegt die Ursache in äußeren Umständen : Schwule Elternpaare sind nämlich durchweg reich!

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe den Eindruck – und hier spreche ich aus rein persönlichen Erfahrungen bzw. Erzählungen – dass männliche Kollegen im Durchschnitt (!!!) experimentierfreudiger und abenteuerlustiger sind, mehr Begeisterung und Interesse für Politik, Naturwissenschaften und Geschichte bei Schülern wecken können und diese insgesamt stärker Richtung Selbständigkeit lenken. Diese Entwicklungsmöglichkeiten gehen gerade in den Grundschulen mit ausschließlich weiblichen Lehrkräften verloren.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Da mögen Sie recht haben. Trotzdem sollte die Rolle der Väter nicht unterschätzt werden. Ja, es gibt Unterschiedein den Interessen zwischen Männern und Frauen (aber auch da gibt es individuelle Ausnahmen), deshalb sind beide Seiten wichtig, aber eben nicht nur in Schule und Kita.

Doppel A15
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Niemand hält die Herren davon ab, sich in KiTa, GS usw. zu betätigen. Dann würde nachweislich auch das Gehaltsniveau steigen.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Doppel A15

Gute Gehälter kommen eben nicht aus dem Nichts, sondern müssen regelmäßig erkämpft werden. Frauen meiden Gewerkschaften und noch mehr die direkte Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber. Auch in der Politik sind sie seltener anzutreffen, treten weder in Parteien ein noch lesen bzw. kommentieren sie gerne politische Themen in Zeitungen. Eigentlich schade.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Da stimme ich zu. Das Interesse meiner Kolleginnen an gewerkschaftlicher Beteiligung geht gegen Null. Für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Gemeckert wird permanent, aber sich aktiv dafür einsetzen, dass sich etwas verbessert, möchte kaum eine.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Aha, also in der GEW sind ja sehr viele Frauen aktiv. Unser ÖPR ist mit drei Frauen und zwei Männern besetzt.
Bitte nicht pauschale Aussagen treffen. Danke!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Was hat jetzt die Frauenquote bei der Besetzung von Personalstellen mit der generellen Beteiligung (Mitgliedschaft) von Frauen zu tun?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Lesen Sie Grundschullehrers Beitrag, auf den ich geantwortet habe, einfach nochmal. Danke!

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Grubdschullehrer schreibt von seinen jammernden Kolleginnen, die sich nicht aktiv einsetzen.

Das ist definitiv keine Pauschalisierung.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

? Doch, denn ich kann Ihnen versichern, dass das eben nicht überall so ist. Also ist das sehr wohl eine Pauschalisierung.
Wenn ich als Mitglied des ÖPR an Fortbildungen teilnehme, sind da inzwischen mehr Frauen als Männer.

GEW-nee!
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und die GEW ist ja auch sooo erfolgreich! Wie war das mit dem Tiger und dem Bettvorleger?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  GEW-nee!

Und? Trotzdem sind dort viele Frauen aktiv, oder nicht?
Bei meinen ÖPR-Fortbildungen sind eigentlich nur Frauen, die diese leiten.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Gewerkschaftliche Beteiligung von Astrid Henke (GEW SH), Susanne Lin-Klitzing (Bundesvorsitzende des DPhilologen-Verbands, Maike Finnern (Bundesvorsitzende GEW) … zählen also nicht?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

In unserem Bildungssystem und mit seiner grundsätzlichen emotional-sozialen Ausrichtung… da ist es doch völlig egal, ob da vorne jetzt ein m, w oder d (oder sonstwas) steht.

Ich bin immer wieder verwirrt davon, was eine höhere Quote an m-Lehrern da jetzt ändern soll… Schulstoff und systemische Ausrichtung bleiben sich doch gleich.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ich sehe zwischen durchschnittlichen Männern und Frauen große Unterschiede, die eben auch in den Schulalltag und den Unterricht abstrahlen.

Ich (männlich) war eben mit meiner 13-jährigen Tochter bei unserer Photovoltaikanlage und habe mit ihr Verschattungsversuche mit dem Stromzähler gemacht, dann haben wir die Fische im Teich beobachtet und im Internet nachgeguckt, warum junge Goldfische eigentlich schwarz sind. Beim Mittag haben wir uns außerdem über Aktiendepots unterhalten und wie man den KGV einzelner Werte ausrechnet. (Nein, kam nicht von mir.) Gestern waren wir auf dem Longboard unterwegs und haben einen virtuellen Reiterhof geplant. Alles Themen und Aktionen, die nicht von mir kamen, die aber bestimmte Kinder durchaus interessieren können, wenn sie so etwas vorgelebt bekommen. Mit meiner Frau bzw. ihrer Mutter macht meine Tochter ganz andere Dinge. Da geht es eher um Fürsorge und Geborgenheit, um Tagesstruktur, Bastelarbeiten usw.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Natürlich gibt es in Wirklichkeit große Unterschiede zwischen m und w.

Ich meinte das in Bezug auf Schule, die eben (wie wohl in jeder Gesellschaft) halt die offizielle und sagbare „Wahrheit“ verkündet – und da sind Aktiendepots natürlich irgendwie unanständig und doppelplus-ungut kapitalistisch, Longboards sind nicht klimaneutral usw. usf.

Und ob da der Multiplikator, der vorne steht und so „das Übliche“ verkündet nun m, w oder d ist…
… provokant gesagt: Ich verstehe die Sehnsucht danach nicht, dass statt einer realen Frau (oder z. B. einey Transpersony) dann eine „psychologische Frau“ (im Bio-Gewand eines männlichen Körpers) vorne stehen soll.

Dass ich persönlich finde, dass Sie da alles richtig machen (z. B. ökonomische Grundbildung statt Wolkenhausen, NW statt Agitprop) ist ja dann nochmal was anderes. (Gerade Finanzgrundbildung haben wir unserer Tochter auch ordentlich vermittelt… und ihr natürlich eingeschärft, da in der Schule nicht „negativ aufzufallen“ mit)

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Und Ihre Tochter wird dann vielleicht mit ihrer eigenen Tochter anders umgehen, als Ihre Frau und Schwiegermutter. Ist doch super, dass Sie das nicht unterdrücken.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Was die dann macht in ihrer Kindererziehung ist ja dann ihre Sache. Ein Kernmerkmal erfolgreicher Menschen ist ja bei uns, dass man eben offiziell das übliche sagt und privat macht was wirklich funktioniert.

Meine Frau arbeitet übrigens im Finanzbereich, da brauche ich mit meinen paar Popel-ETFs und coin-Geschichten und Rohstoffexperimenten garnicht aufmucken. 🙂

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ich finde es schön, dass es noch ein paar lehrende Exoten gibt, die sich vom grün-gesandstrahlten Gesellschaftshorizont nicht komplett vereinnahmen lassen, sondern mit sozialer Marktwirtschaft und freier Wirtschaft noch was anzufangen wissen.

HansWurst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wenn Worte die Gesinnung zeigen…

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

? Der Markt regelt alles, was? Oh Mann, sogar Joe Biden hat erkannt, dass das nicht so toll funktioniert mit der freien Wirtschaft.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die kommunistische Fraktion erlebt in diesen Tagen gerade das Waterloo ihrer Visionen. Die Umverteilung kommt an ihre Grenzen, die Planwirtschaft scheitert schon im Startblock. Warten wir einfach noch zwei Monate.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

So ein – mit Verlaub – Unfug. Wir sind so weit weg vom Kommunismus und Planwirtschaft, dass ich mich frage, was mit Ihnen los ist, dass Sie das so wahrnehmen.
Wen meinen Sie überhaupt mit „Die kommunistische Fraktion“?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wenn man irgendetwas an der FdpWählerschaft kritisiert, zB den Neoliberalismus auf Kosten Anderer, dann wird einem als Totschlagargumemt immer vorgeworfen, man sei ein Kommunist! Sehr schwarz-weiß!
Fehlende soziale Stärke wird immer mit Wirtschaftsstärke entschuldigt “ Dadurch, dass wir so hinter dem Geld her sind, schaffen wir ja auch Arbeitsplätze!“
Gleichzeitig wollen diese Leute nicht verstehen, dass nicht nur die Armen von den Reichen profitieren, sondern auch umgekehrt! Ohne Arme, gibt es keine Reichen. Bezahlt die Armen angemessen, schafft Maschinen ab, um Arbeitsplätze zu schaffen und alle Produkte werden so teuer, dass es den Reichen ans Geld geht – die Schere schließt mehr und mehr. Das nur, um mal daraufhin zu weisen, dass der reiche Fdpler nicht immer der einzig wichtige und tolle ist, vor dem Andere auf die Knie fallen sollen. Aber auch da, Ausrede Nummer 1 „Du bist wohl Kommunist?!“

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das liegt mehr an der Diskursunfähigkeit heutzutage.
Das was Sie beschreiben führt aber unweigerlich zu Problemen, weil wir nicht nur untereinander im Wettstreit stehen, sondern auch mit anderen Ländern konkurrieren müssen.
Bezahlen wir alle besser produzieren die Firmen woanders.
Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie ein Geschäftsführer wären: würden sie Millionen in eine Firma investieren, finanzielle Risiken auf sich nehmen, die Verantwortung für viele hunderte Mitarbeiter übernehmen, wenn sie dafür danach genau soviel haben wie jemand, der ihre Maschinen bedient?
Natürlich nicht.

Güter sind immer und überall ungerecht verteilt.
Selbst, wenn wir heute Tabula Rasa machen würden und alles Geld gleichermaßen unter allen aufteilen würden, würde sich die Verteilung nach kurzer Zeit wieder einstellen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Alx
Megalodon
1 Jahr zuvor

Solche Projekte sind doch schon so oft gestartet worden, genauso wie all die Projekte, um Leute zurückzuholen, die abgewandert sind oder die in Pension gegangen sind. Ich glaube, da verdient sich vor allem eine Agentur eine goldene Nase und mehr kommt nicht dabei heraus.

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  Megalodon

Ich muss mich wiederholen:
WAS sagt der Rechnungshof denn daaaazu? Uijuijui!!!

Alx
1 Jahr zuvor

Männer wollen vielleicht auch nicht von Herr Rabe wachgeküsst werden?

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Warum? Weil es ein Knochenjob ist mit geringer, gesellschaftlicher (und politischer!) Anerkennung, der schlecht bezahlt ist (E11 vs. E13).

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Eben.

Abgesehen davon kommt als Nachbrennner noch etwas ganz banales hinzu: Die hübsche junge GrundschullehrerIN wird (egal, was sie offiziell sagt und wie sehr sie sich politkorrekt – feministisch bekennt) vielleicht mit so manchem nach Hause gehen oder auch längerfristig zu Hause bleiben… also, einem kernigen Bauarbeiter (Körper), besser aber Ingineur (Bildung) , Rechtsanwalt (Geld) oder vielleicht ’nem Gymmi-Lehrer (Status).
Aber der „nette Malte aus Kindergarten/Grundschule“, ach ja, tihihi-lach, ist ja „schon ein ganz netter“… aber „doch nicht SO“.

Von daher…

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ich kenne einige GrundschullehrerINNEN, die den Gegenbeweis angetreten haben.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

Was positiv für diese Personen spricht, da ihre Handlungen mit ihren Worten übereinstimmen. Ist doch prima.

Und an dem üblichen Doppelstandart genau nix ändert.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ja, Pauschalurteile sind immer gern gesehen bei bestimmten Menschen. Und so wird dann auch diskutiert. Leider auch hier.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Irgendwo muss man anfangen. Zum Beispiel beim „Standartfall“. Das differenziert sich in längeren Diskussionen ja oft aus.

Kynnefjäll
1 Jahr zuvor

Vielleicht liegt es auch daran, dass Frauen von Natur aus sich lieber um kleinere Kinder kümmern als Männer. Dass Frauenjobs schlechter bezahlt sind, ist eine Frechheit, da müssten wir Frauen mal was dagegen tun.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kynnefjäll

Dann sollte man wohl all den Männern, die sich gern um ihre auch kleinen Kinder kümmern, sagen, dass sie falsch gepolt sind, was?

Dass Frauenjobs schlechter bezahlt sind, wird frau nicht verändern können, solange die Gesellschaft so ist, wie sie ist. Selbst Frauen denken ja, dass sie nicht in die Politik gehören, weil sie dort nicht bestehen könnten. Hier schreibt jemand, Frauen seien weniger rational in ihren Entscheidungen …, Sie selbst „von Natur aus …“ Da fragt man sich dann schon, wie sich da etwas ändern soll.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

In Deutschland herrscht freie Berufswahl und auch in Parteien kann jeder Mitglied werden.

Angesichts der klaren Positionierung mehrerer etablierter, relativ großer Parteien mit klarem Bekenntnis pro Feminismus – brauchen die geknechteten Frauen nur wählen zu gehen. Soweit mir bekannt ist die Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung knapp weiblich. Diesem Stimmendruck könnte sich die Politik unmöglich entziehen, sofern sie das überhaupt will.

Genau so könnten Frauen streiken, Gewerkschaften gründen oder reine Frauenfirmen eröffnen – so ganz ohne die Knute des Patriarchats. (Ist soweit mir bekannt legal)

Auf gehts.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Offensichtlich haben Sie meinen Beitrag entweder nicht wirklich gelesen oder Sie haben ihn nicht verstanden.
Wenn ich von Gesellschaft spreche, meine ich selbstredend auch Frauen. Ganz klar sind die Teil des Problems.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja, dann habe ich Sie wohl falsch verstanden, mein fail.

Lera
1 Jahr zuvor

Neben den genannten, eher äußerlichen Gründen, gibt es auch welche, die in der GS selbst, in der Kultur dort liegen.

Seit der „Machtübernahme“ hat sich dort überspitzt gesagt eine Kultur der Klangschalen und Filzpantoffeln breit gemacht.

Männer sind theoretisch und offiziell sehr erwünscht, allerdings nur, wenn sie diese Kultur zu 100% abfeiern.

Ansonsten wird dir als Mann von GS-Kolleginnen auch schnell mal jegliche Eignung für den Beruf abgesprochen, Standardvorwurf: Der kann nicht mit Kindern umgehen.

Was helfen könnte: Mehr echte Offenheit für einen anderen Stil, für mehr Wettbewerb und weniger Ringelpiez und vielleicht wird in einzelnen Stunden auch mal gar nichts gesungen, es gibt keinen gottverd… Sitzkreis und ganz eventuell dürfen sich die Kinder bei mir in beliebiger Reihenfolge aufstellen oder sogar total individuell in die Pause gehen.

Ich bin trotzdem GS-Lehrer geworden und ich mag den Beruf. Leicht war es aber nicht immer und auf dem Weg sind viele Männer abgesprungen. Schon an der Uni ging das los, z.B. durch genderbesoffene Dozentinnen, die meinten, den Männeranteil von 5% auf Null drücken zu müssen, weil sie ansonsten patriarchale Strukturen fürchten. Miesepetrige Professorinnen, die ihre eigenen Diskriminierungserfahrungen im Hochschulkollegium unreflektiert an Studenten weiterreichen, frustrierte Seminarleiterinnen und bratzige Tutorinnen besorgen dann den Rest.

Disclaimer (traurigerweise notwendig):

Es gibt viele richtig tolle Kolleginnen, mit denen ich gerne arbeite und die oben beschriebene Phänomene ebenso dumm und verwerflich finden wie ich.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

„Kultur der Klangschalen und Filzpantoffeln“ – selten so gelacht. Aber, mal ganz im Ernst: Die Arbeit an den Grundschulen ist alles andere als gemütlich. Und das wird eher das Problem sein.

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Ich hatte als Mann in der Grundschule nie (!) ein derartiges Problem.

Nur im Referendariat war eine Fachleiterin, die ständig Gefühlskreis machen wollte und dann peinlich beleidigt war, wenn man gesagt hat, dass einem heute die Sonne gerade einmal nicht aus dem Allerwertesten scheint.
Das hat aber alle gleichermaßen genervt.

Ernst Schuberth
1 Jahr zuvor

Gebt den Schulen den notwendigen Gestaltungsfreiraum und macht sie nicht zum Spielball von Politikern, die hoffen, dort ihr politisches Programm durchsetzen zu können. Weder politische noch ökonomische Interessen dienen wirklich der Erziehung. Lasst Eltern, Lehrer und Schüler ‚ihre‘ Schule machen!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ernst Schuberth

Dann gibt es auch Leerdenker-und Fundischulen…. bißchen Mitverantwortung sollte der Staat schon haben!

Kaila
1 Jahr zuvor

„Nach Angaben der Schulbehörde erhält ein Berufsanfänger bei A13 in der Stufe 1 monatlich 4.360 Euro brutto“

Eine Bodenlose Unverschämtheit! Solche Einstiesgsgehälter bekommen in der Realität nichtmal Absolventen aus der IT und diese Branche boomt bekanntlich wie noch nie zu vor! Und in der IT sind Überstunden auch vorprogrammiert! Was lernen die Kinder den aufm Gymnasium? Da liest man dan Effie Briest oder sowas, völlig bedeutungsloses Zeug, braucht keiner! Und das was man dort in Mathe und Physik lernt, der Professor an der Uni der dort Mathematik für Informatiker oder Ingenieure lehrt, der lacht sich schief drüber! Und im Vergleich mit den wirklich wichtigen Jobs wie Arzt, Handwerker, Straßenbauer, Pflegepersonal usw sind die Lehrer sowas von überbezahlt!

Christabel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kaila

Also, an Ihrem Beitrag erkennt man schon, dass ein bisschen mehr Deutschunterricht nicht gerade geschadet hätte!

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kaila

Sie haben vergessen *Ironie* dazuzuschreiben.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kaila

Die zentrale Frage wäre ja dann wohl „Warum sind Sie eigentlich nicht Lehrerin, wenn man da für Null Leistung bequem mehr Kohle abgreifen kann als ein Informatiker oder Arzt?“

Der Job ist nicht vererbbar. Jeder darf. Seltsamer Weise will momentan niemand.

Was Sie da von sich geben stammt aus der BILD. Dem Sprachrohr für Neid und Volksverhetzung.

Handwerker, Straßenbauer und Pflegepersonal haben eben nicht Studiert. Daher verdienen sie eben etwas weniger. Das durch gleiche Bezahlung zu beheben ist in der DDR schon schrecklich schief gegangen. Bei gleicher Entlohnung für Handwerker und Akademiker tut sich niemand ein Studium an.
IT Experten sind in der Bezahlung stark von ihrer Berufserfahrung abhängig und erreichen später Gehälter von denen Lehrer nur träumen können.
Ein Arzt mit gut gehender Facharzt Praxis würde über die Entlohnung eines Lehrers wahrscheinlich tränen lachen.
Ist ok so. Er hat ja auch vorher in Assistenzarztzeit und Praxis kräftig investiert.

alter Pauker
1 Jahr zuvor

Ich war einer. Ein männlicher Lehrer*in an einigen Grundschulen.
Exot in einer Frauenwelt. Behandelt oft genug nicht als Exot, sondern als Idiot, nach dem Motto: „das kannst du doch so gut…, also wenn du das nicht schaffst…, der Pauker wird’s schon richten“ . Unerwünscht in manchem Lehrerzimmer, wenn die Frauen unter sich sprachen und es schlagartig still wurde, wenn ich die Tür zum Lehrerinnen Zimmer öffnete. Der beste Weg aus Gründen der Selbsterhaltung, vor allem auf emotionaler Ebene war es, als Quasi-Neutrum aufzutreten.
Fast eine Revolution habe ich im Versammlungs-Saal ausgelöst. Es war einmal, vor fast 20 Jahren, eine große Personalversammlung unterhalb einer Stauferburg, (erinnern Sie sich vielleicht?) , als ich von ganz hinten aus dem überfüllten Saal einen Männerbeauftragen, parallel zu Frauenbeautragt*innen, also einen Vertreter für Chancengleichheit (ich sagte „Gleichbehandlung“) der Männer forderte, da sich im Laufe der letzten 20 Jahre die Vorzeichen, dies ganz besonders an Grundschulen, deutlich geändert hatten. Es schien mir für GS nur gerecht, und wichtig. Nicht nur für mich, als einziger während vieler Jahre an einigen GS, sondern auch für die paar anderen Kollegen an GS.
Ich verließ diese große Veranstaltung daraufhin emotional ziemlich desolat, auch wegen der nicht enden wollenden, ätzenden Kommentare einiger mir fremder, um mich herumstehender Damen – Pardon Kolleginnen. Auch wenn man sich unter dem Begriff Kollegin normalerweise etwas Positives vorstellt.
 
Das ist mein Anteil zur Erklärung, warum es in den GS so wenige Männer geben könnte, Obwohl diese Wesen männlichen Geschlechts, für viele Kinder aus unvollständigen Familien, die häufig ausschließlich von Frauen erzogen werden (nicht abwertend gemeint- dafür aber Schande über alle Drückeberger- Väter!) und dabei kein vertretbares „Männerbild“ (doofes Wort aber mir fällt kein besseres ein) kennen lernen, eigentlich so sehr wichtig wären.
 
Entschuldigung, wenn sich das alles ziemlich ungut lesen mag, aber so war’s und ich habe nichts erfunden.
A Propos: der Minus – Daumen ist der Rechte.