Landeselternkonferenz zur IQB-Studie: Schulsystem ist seit Jahrzehnten unterfinanziert

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Die Landeselternkonferenz (LEK) Nordrhein-Westfalen sieht eine langjährige Unterfinanzierung des Schulsystems als Mitgrund für das zunehmend schwache Abschneiden von Grundschülern in NRW bei Deutsch und Mathe. Im bundesweiten Vergleich sei das Schulsystem in Nordrhein-Westfalen schon seit Jahrzehnten unterfinanziert, kritisierte die LEK in Dortmund.

Sparschwein Bildung? Foto: Shutterstock

Die IQB-Studie hatte offengelegt, dass Viertklässler in NRW in ihren Deutsch- und Mathe-Kompetenzen im Fünf-Jahres-Vergleich deutlich zurückgefallen sind. Beim Lesen schafft inzwischen etwa jeder Fünfte nicht den Mindeststandard, mit der Rechtschreibung hat jeder dritte Viertklässler erhebliche Probleme, wie die vor Kurzem präsentierte repräsentative Länderstudie ergeben hatte. Die LEK sprach von einer «Bildungskrise».

Es zeige sich auch, dass die Bildungsschere zwischen Kindern aus privilegierten und benachteiligten Familien noch weiter auseinander gehe. «Kinder, die gefährdet sind, abgehängt zu werden», müssten schon ab Kita-Alter in den Kernkompetenzen gefördert werden, verlangte der Verband.

Zudem seien Üben und Lernbegleitung im Grundschul-Ganztag von großer Bedeutung. Die hier betreuend tägigen Menschen sollten fortgebildet werden, um «nachrangige pädagogische Unterstützung» vor allem für Jungen und Mädchen aus nicht-privilegiertem Umfeld zu leisten, forderte der LEK-Vorstand. Lehrkräfte müssten dringend von administrativen Aufgaben entlastet werden, um sich auf den Unterricht konzentrieren zu können. Es brauche klare Rahmenkonzepte – eine «Flickschusterei mit immer neuen Förderprogrammen» sei nicht hilfreich. News4teachers / mit Material der dpa

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4 Kommentare
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Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Na! Da bin ich ja froh, dass das endlich jemand sagt!

Machen Lehrys zwar seit Jahren und ständig und dauernd und gefordert wird auch, aber… viel Erfolg!

GriasDi
1 Jahr zuvor

Vielleicht sind ja auch die getesteten Fächer unterfinanziert – und zwar mit Schulstunden. Wenn man diese Fächer für so wichtig hält und sie deshalb dauernd testet, sollteman diese auch mit einer ausreichenden Zahl an Wochenstunden ausstatten. Dann müssen halt andere Fächer Stunden abgeben.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

So, und nun vernetzen Sie sich doch bitte mit den anderen Elternverbänden, planen die große Protestaktion, mobilisieren Sie viele andere Eltern, nehmen Sie Ihre Kids mit auf die Demo …
Ein Schulstreik wäre auch hilfreich. Kann man von langer Hand planen, so dass ALLE Eltern ihre Kids zuhause lassen, ohne dass sie nicht unbetreut sind, weil man das ja im Vorwege bereits geplant hat …
Danke! Und ich unterstütze Sie auch gern dabei.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

DAS würde vielleicht wirklich mal die Politiker aufwecken! Aber da müssten sich ja mal Eltern einig sein, was sie für ihre Kinder und deren Zukunft wollen. Es müsste eine Prioritätenliste mit Forderungen der Eltern und Kinder her. Bisher gehen Eltern in nennenswerter Anzahl nur gegen Masken und Tests auf die Straße. Alles andere scheint unwichtig zu sein oder wird auf Lehrer und Erzieher abgeschoben.