Tonne verabschiedet sich als Kultusminister – in den nächsten Politiker-Job

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Nach fünf Jahren auf einem undankbaren Kabinettsposten übernimmt Niedersachsens bisheriger Kultusminister Grant Hendrik Tonne ein Amt außerhalb der Landesregierung. Der 46-Jährige führt künftig mit der SPD-Fraktion die stärkste der vier Landtagsfraktionen an. Von 2013 bis 2017 war Tonne bereits parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion. Dass ihm diese Aufgabe Spaß gemacht hat, hatte er oftmals betont.

Und tschüss: Niedersachsens scheidender Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Foto: Foto-AG Melle, derivative work Lämpel is licensed under CC BY 3.0

Tonne wurde in Bad Oeynhausen in Nordrhein-Westfalen geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bremen, wo er später auch wissenschaftlicher Mitarbeiter war. Tonne hat das erste und zweite juristische Staatsexamen absolviert – von 2007 bis 2017 arbeitete er als Rechtsanwalt. Bei der Landtagswahl am 9. Oktober gewann er seinen Wahlkreis Nienburg/Schaumburg direkt.

In den vergangenen Jahren als Kultusminister standen unter anderem der Lehrermangel sowie die Belastungen durch die Corona-Pandemie im Mittelpunkt seiner Arbeit. Für die verhältnisäßig geringe Unterrichtsversorgung an den Schulen und den Fachkräftemangel an den Kitas musste Tonne viel Kritik einstecken.

„Was denkt der Kultusminister eigentlich von seinen Lehrkräften?“

Der Sozialdemokrat bekam aber auch immer wieder Lob und Anerkennung für seine kommunikative Art. In der Pandemie schrieb er häufig Briefe an Schüler und Eltern, die allerdings nicht bei jedem gut ankamen.

So verbat sich Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR, Tonnes Hinweis an die Schulen nach den Schulschließungen im Mai 2021, dass „diese Woche … eine Woche des Ankommens ohne Druck sein [muss]“. Der VNL/VDR-Vorsitzende: „Was denkt der Kultusminister eigentlich von seinen Lehrkräften? Es handelt sich hier um Pädagoginnen und Pädagogen, für die es selbstverständlich ist, dass die Schülerinnen und Schüler erst einmal Zeit zum Eingewöhnen erhalten, wenn sie nach teilweise langer Abwesenheit in die Schule zurückkehren.“

Schülern und Lehrkräften, die sich angesichts der Lüftungsvorgaben über kalte Klassenräume beklagten, beschied Tonne lapidar: „Frische Luft ist gesund“. Der Politiker ist verheiratet, hat vier Kinder und spielt gerne Tischtennis, Schach und Badminton. News4teachers / mit Material der dpa

Die neue Kultusministerin hat im Wahlkampf angekündigt, Elektriker und Erzieherinnen unterrichten zu lassen

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2 Kommentare
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Julia
1 Jahr zuvor

Und tschüss!

Echt
1 Jahr zuvor

Ich empfand ihn als Kultusminister zumindest bemüht. Die Berichte über die anderen 15 seiner Zunft wirkten auf mich häufig noch viel praxisferner und selbstdarstellerisch. Ist natürlich nur ein subjektives Empfinden. Es kann schlimmer kommen.