Mehr Abordnungen, weniger Teilzeit, (noch!) keine Mehrarbeit: Wie Feller dem Lehrermangel begegnen will

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DÜSSELDORF. Lehrermangel und Unterrichtsausfall sind seit Jahren Alltag an etlichen Schulen in NRW. Die Lösung der Probleme ist eine gewaltige Aufgabe. Die neue Schulministerin stellt ein Maßnahmenpaket vor. Ein Eimer Wasser auf eine brennende Hütte, ätzt die SPD-Opposition. Auch die GEW zeigt sich enttäuscht – allerdings gleichfalls erleichtert, weil es (zunächst) keine Vorgriffstunden geben soll.

Hat mit dem Le: Dorothee Feller (CDU). Foto: Bezirksregierung Münster

Mehr Seiteneinsteiger, Alltagshelfer, weniger Klassenarbeiten und rigorosere Abordnungen sollen helfen, den Lehrermangel in Nordrhein-Westfalen zu lindern. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) stellte am Mittwoch im Fachausschuss des Düsseldorfer Landtags ein umfangreiches Maßnahmenkonzept vor. Nicht auf ihrer Liste: eine Wochenstunde Mehrarbeit für alle Lehrer – zumindest vorerst.

Für Lehrerverbände und Opposition bleiben viele Fragen offen. Vor allem: In welchem Umfang und bis wann kann die Lehrer-Lücke damit geschlossen werden? «Effektive, kurzfristige Maßnahmen, die das System entlasten würden, fehlen weiterhin», bilanzierte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Ayla Çelik. Auch die Ministerin sieht die Schulpolitik vor einer «der größten Herausforderungen». Hier eine Übersicht wesentlicher Maßnahmen und Bewertungen.

Mehrarbeit: Feller räumte Spekulationen ab, dass eine Stunde Mehrarbeit pro Woche für Lehrer anstehe. «Das machen wir bewusst nicht», sagte sie. «Wir haben uns derzeit dagegen entschieden, an die Arbeitszeitregelung zu gehen.» Auch, wenn dies die einfachste Lösung gewesen wäre. Eine solche Option mache nur Sinn, wenn man den Betroffenen gleichzeitig zusichern könnte, dass es gleichzeitig auch zusätzliches Personal für ihre Schulen gebe. Das sei aber derzeit in vielen Regionen «nicht so einfach umzusetzen». Der SPD-Abgeordnete Frank Müller kritisierte, damit halte Feller eine falsche Option «im Köcher».

Seiteneinstieg: Die Möglichkeiten, Seiteneinsteiger zu beschäftigen, werden erweitert. Das soll vor allen Grundschulen diesen, die besonders von Lehrermangel betroffen sind. Auch Fachkräfte mit der Befähigung zum Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen sollen die Möglichkeit erhalten, dauerhaft an einer Grundschule eingestellt zu werden. Der schulpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Andreas Pinkwart, unterstützt die Öffnung des Seiteneinstiegs. Der Lehrerverband Bildung und Erziehung pocht aber auf eine intensive Qualifizierung und einen berufsbezogenen Einsatz.

„Wenn mehr Menschen mit unterschiedlichen Professionen, Kenntnissen und Fähigkeiten den Weg als Lehrende und Unterstützende, als Seiten- und Quereinsteigende, als Helferinnen und Helfer in die Schulen finden sollen, dann muss es vordringlicher Auftrag der Landesregierung sein, diese Menschen professionsspezifisch einzusetzen, sie intensiv zu qualifizieren und entsprechend fortzubilden. Denn es geht um die Erziehung und schulische Bildung unserer Kinder und Jugendlichen“, so erklärte VBE-Landeschef Stefan Behlau.

Berufskollegs: Neben der Primarstufe hat auch das andere Ende der Bildungskette seit Jahren massive Besetzungsprobleme. Daher wird der duale Master am Berufskolleg für Bachelorabsolventen von Universitäten geöffnet und um mehrere Fachrichtungen erweitert.

Lehrernachwuchs: Lehramtsanwärter konnten auch bisher schon freiwillig den Anteil ihres selbstständigen zusätzlichen Unterrichts von bis zu drei auf bis zu sechs Wochenstunden erhöhen. Diese Maßnahme soll entfristet werden. Die Mehrarbeit werde, wie bisher, bezahlt, betonte Feller.

Ausländer: Für Lehrer aus anderen Staaten soll der Einstieg in den Schuldienst erleichtert werden. Dafür sollen Sprachhürden, die jetzt schon vor einer Nachqualifizierung stehen, gesenkt werden. Für eine dauerhafte Übernahme bleibt es aber beim bisher verlangten Standard.

Fachkräfte: Zum 1. August 2023 werden die Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte in der Schuleingangsphase, multiprofessionelle Teams für Inklusion in der Sekundarstufe sowie für Förderschulen um insgesamt 825 erhöht. Schon jetzt könnten solche Positionen zunächst auf freien Lehrerstellen besetzt und im August «umgebucht» werden, sagte Feller.

Alltagshelfer: Auf unbesetzten Lehrerstellen können auch Alltagshelfer befristet eingestellt werden, die – ähnlich wie bereits in den Kitas – nicht-pädagogische, einfache Aufgaben übernehmen sollen – etwa bei der Vorbereitung von Klassenräumen.

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Klassenarbeiten: Die zentralen Prüfungen in Klasse 10 (ZP-10) können künftig an allen Schulformen eine Klassenarbeit ersetzen. Zur Entlastung der Lehrkräfte werde die Bandbreite der verpflichtend zu schreibendenden Klassenarbeiten in den Fächern mit ZP-10 an allen Schulformen von vier bis fünf auf drei bis fünf abgesenkt, sagte Feller. Aus Sicht des SPD-Bildungsexperten Jochen Ott müsste die Zahl von Klassenarbeiten und Klausuren ebenso wie Lehr- und Stundenpläne viel grundsätzlicher hinterfragt werden. «Die Hütte brennt», sagte er. Statt mit dem Löschflugzeug komme die Ministerin aber nur mit dem Wassereimer.

Abordnungen: Abordnungen von Lehrkräften an besonders belastete Schulen sollen intensiver genutzt werden. Ein vorübergehender Einsatz an einer anderen Schule sollte auch länger als ein Schulhalbjahr dauern können, sagte Feller. Sie denke an bis zu zwei Jahre. Bei Neueinstellungen sollte das an allen Schulformen künftig klar sein.

Einsatzradius: Lehrkräfte, die aus einer Beurlaubung oder Freistellung von mehr als acht Monaten in den Schuldienst zurückkehren und nicht an der bisherigen Schule eingesetzt werden möchten, sollen künftig im Umkreis von bis zu 50 Kilometern zum Wohnort eingesetzt werden. Bislang seien bis zu 35 Kilometer «gelebte Praxis» gewesen, ohne dass dies durch eine Rechtsgrundlage abgesichert gewesen wäre, erklärte Feller. Das habe die Bezirksregierungen vor erhebliche Schwierigkeiten gestellt, Lehrpersonal nach tatsächlichem Bedarf einzusetzen.

Teilzeit: Bei Teilzeitanträgen, die nicht im Zusammenhang mit familiären Gründen stehen, soll künftig gezielt geprüft werden, ob nicht der Lehrkräftemangel als dienstlicher Grund einer Genehmigung – zumindest im beantragten Umfang – entgegensteht. Der Verband Lehrer NRW bezeichnete das als fatales Signal. «Man gewinnt keine Lehrer, wenn man den Lehrerberuf unattraktiver macht», mahnte der Vorsitzende Sven Christopher.

Rekrutierung: Für eine Lehrerwerbekampagne sind für das kommende Jahr rund eine Million Euro vorgesehen.

Zeitplan: Die Voraussetzungen für das Gesamtpaket sollen bis zum 1. Mai 2023 stehen. Bis dahin seien Erlasse und Verordnungen anzupassen, erläuterte Feller.

Statistik: An den Schulen des Landes sind nach jüngsten Daten des Ministeriums rund 8000 Lehrerstellen nicht besetzt. Die meisten Lehrerinnen und Lehrer fehlen nach wie vor an den Grundschulen, dort sind mehr als 3400 Stellen vakant.

GEW-Landeschefin Ayla Çelik zeigte sich angesichts des vorgestellten Handlungskonzeptes zur Unterrichtsversorgung enttäuscht: „Wir haben schon heute knapp 8.000 unbesetzte Stellen, die Landesregierung hat 10.000 neue Lehrkräfte im Koalitionsvertrag versprochen – diesem Ziel wird das Handlungskonzept nicht gerecht. Der Lehrkräftemangel ist eines der drängendsten Probleme, die die Bildungspolitik lösen muss.“

„Die Bekämpfung des Lehrkräftemangels kann nur mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen einhergehen“

Die Gewerkschafterin gab sich dagegen erfreut, dass der gewerkschaftliche Widerstand gegen die Vorgriffsstunde gewirkt habe: „Das wichtigste Fazit des Tages: Ministerin Feller hat angekündigt, dass es – zumindest vorerst – das zunächst angedachte Mittel der Vorgriffsstunden zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels nicht geben wird. Dies ist ein Etappensieg, der ohne den Einsatz der Gewerkschaften nicht möglich gewesen wäre. Eine Erhöhung der Arbeitszeit ist den Lehrkräften nicht zumutbar und mit uns als Gewerkschaft nicht machbar. Die Lehrkräfte arbeiten bereits jetzt über ihre Belastungsgrenze hinaus. Die Arbeitsbedingungen müssen besser werden, nicht schlechter, damit wir Menschen für das System gewinnen! Die Bekämpfung des Lehrkräftemangels kann nur mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen einhergehen“, so meinte sie.

Ähnlich äußerte sich Anne Deimel, Co-Vorsitzende des VBE NRW:  „Wenn ständig über das Limit hinaus gearbeitet werden muss, weil das notwendige Personal fehlt, ist kontinuierlicher Unterrichtsbetrieb eine Illusion. Leider hat die Politik allzu lange vor der dramatischen Realität des Personalmangels die Augen verschlossen – nicht nur in NRW. Das vorgelegte Maßnahmenbündel zeigt aber zumindest, dass die Landesregierung die Notsituation ansatzweise anerkennt. Es reicht eben nicht, einfach Stellen in die Haushaltsentwürfe zu setzen, sondern diese müssen mit Menschen besetzt werden. Klar ist aber auch, dass es gerade in dieser Notlage darum gehen muss, die Menschen zu stärken und zu entlasten, die tagtäglich der Mangelsituation in den Schulen trotzen und den Schulbetrieb für unsere Kinder und Jugendlichen am Laufen halten.“ News4teachers / mit Material der dpa

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Ron
1 Jahr zuvor

Solange wir das Schulsystem nicht wieder zu einer stringend lernorientierten Veranstaltung auf Halbtagsbasis rückgestalten, werden die Maßnahmen nur kurzfristig wirksamen Feuerwehrcharakter haben.

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ganztag ohne entsprechend viele Lehrer geht eben nicht!
Irgendwann muss das doch mal jemand einsehen…
Lieber 5 oder 6 Stunden arbeiten als 7 oder 8 Stunden „aufbewahren“ auf Teufel komm raus.
Auf Unterricht konzentrierter Halbtagsbetrieb würde auch gleich die Zahl der Vertretungsstunden und damit die Zusatzbelastung der Lehrkräfte reduzieren.
Vielleicht halten dann mehr Lehrer länger durch.

Unterricht, so viel wie Lehrer zur Verfügung stehen und danach für die Kinder/Familien, die drauf angewiesen sind, eine Betreuung/Hort mit Lernhilfen.
Das müssen nicht ausgebildete Lehrer machen.

Hannah
1 Jahr zuvor

Warum arbeiten Lehrer*innen bei euch im Ganztag? Welches Bundesland und welche Schulform?

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hannah

Gesamtschule NRW – wenn alle Stunden gegeben werden (können), sind die Lehrkräfte mehr oder weniger täglich von 8 bis 16/17 Uhr vor Ort. Eigener Unterricht, Vertretungsstunden, Mitbetreuung, Klassen aufteilen, Pausenaufsichten, dazwischen schnell irgendwas vorbereiten – und zu Hause kommt dann der große „Rest“ der Arbeit, den man in sog. Springstunden nicht erledigen konnte. Solange man in Schule anwesend ist, ist immer auch Arbeit. Vorbereiten, Telefonieren, Besprechungen, Abstimmungen mit Kollegen, Lernplattform füttern, Akten wegheften, Kopieren…
Durch die Verteilung der eigenen Unterrichsstunden auf die Zeit zwischen 8 und 16 Uhr hat der Dienstherr die Kollegen doch im Grunde schon 35, 40 Stunden pro Woche vor Ort. Alles andere kommt obendrauf.
50-Stunden-Wochen sind damit vorprogrammiert.

Würde man aber zu einem mit dem tatsächlich vorhandenen Personal incl. Reserven noch gut organisierbaren Halbtag zurückkehren, wäre alles konzentrierter zu organisieren und könnten Lehrkräfte auch wieder in Ruhe Unterricht vorbereiten.
Vermutlich würde auch der Unterricht angenehmer für alle Beteiligten, wenn die Kids nicht schon morgens um 8 genervt sind von der Aussicht, wieder erst im Dunkeln nach Hause zu kommen oder zappelig von dem Gefühl, während eines ihnen nicht vermittelbar langen Schultages das Leben zu verpassen.
Man sollte auf das Wesentliche reduzieren. Dann sehen vielleicht Kinder und Eltern auch wieder ein, wozu Schule gut ist.
Hätte ich es zu eigenen Schulzeiten gut gefunden, zwangsweise zu „rhythmisierter Aktivität“ von 8 bis 16 Uhr plus Fahrtzeiten gezwungen zu sein, wenn darin vieles stattfindet, das mir nichts gibt?
Damit meine ich den Zwang zu gemeinsamen Mittagspausen, zu Fördern und Fordern in einer Form, die nicht dem eigenen Lernverhalten entspricht, zu Gruppenarbeit und Parnterarbeit, zu „hochpädagogischen“ immer neuen gerade in den Seminaren vermittelten Unterrichtsformen und Methoden (die in der Regel die Schüler nicht umsetzen können, weil ihnen die Grundlagen fehlen), zu „sozialem“ Lernen, dem die Grundlage einer Basiserziehung in der Familie fehlt… vor allem, wenn dabei die grundlegend notwendigen Kompetenzen (Lesen, Schreiben, Rechnen, Allgemeinbildung) nicht mehr zum Tragen kommen???
Lehrer können die Gesellschaft nicht retten, wenn man sie regelmäßig über die Grenzen der Belastbarkeit treibt.
Kinder können nicht lernen, wenn man sie in starre Systeme zwängt, deren Sinn nicht vermittelbar ist.
Eltern werden keine Verantwortung mehr übernehmen, wenn ihre Kinder nur noch nervende – weil überreizt oder übermüdet – Feierabendgäste sind.
Entweder gibt es ausreichend Kollegen, die eine gute Ganztagsschule stemmen können – oder man verzichtet besser darauf, den Anspruch auf Ganztagsschule jetzt auch noch auszudehnen.
Betreuung ja, aber nicht Unterricht bei fehlenden Lehrerkapazitäten!

Christiane
1 Jahr zuvor

Das macht ja aber keinen Sinn… jeden Tag von 8-16 Uhr, das 5 Tage die Woche bei einer Regelstundenzahl von ? 28/26 Stunden? Da ist aber ein schlechter Stundenplaner am Werk….

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ähem, bisschen einfach, nicht wahr?
Sie sollten fordern, dass wir alle schleunigst daran arbeiten, unsere Gesellschaft auf Vordermann zu bringen. DAS ist nämlich das eigentliche Problem.
Gestaltet man nur Bildungseinrichtungen nach Ihren Vorstellungen um, würde es nämlich noch viel, viel schlimmer. Wie sollte man damit denn die gesellschaftlichen Probleme beheben können?

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ah, Sie geben also zu, dass wir GESELLSCHAFTLICHE PROBLEME haben? Prima, dann sind wir da schon mal einer Meinung.

Sie wollen diese scheinbar damit lösen, dass Kinder und Jugendliche möglichst lange zwangsweise in der Schule aufbewahrt werden – in der Hoffnung, dass Anna-Sophia irgendeine positive Wirkung auf den Rest der Truppe hat.

Ich dagegen würde mit der Kuschelpädagogik und den Stuhlkreisen aufhören und klar Leistung in der Halbtagsschule anbieten und einfordern. Effektiver Unterricht, gegliedert nach Schulzweigen. Meine Überlegung dahinter: Weniger Leerlauf und klare Anforderungen mit entsprechenden Rückmeldungen sind motivationsfördernd und geben weniger Zeit für „Scheiße bauen“.

Nachmittags dann freiwillige Angebote im Hort, Mädchentreff usw. mit anderen Betreuern und möglichst an einem anderen Ort.

Ich würde in einer heutigen Ganztags- und Gemeinschaftsschule als Schüler schlicht verrückt werden. Was für eine unschöne Atmosphäre ohne Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten. Ich wäre vermutlich auch Schulverweigerer oder Bildungsprolet geworden.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ach, ja. Ein neuer Thread mit lauter Menschen, die nicht differenzieren, sondern lieber einfach nur zurück in eine Vergangenheit wollen, die es so nie gab, und meinen, dass sie damit due aktuellen Probleme lösen könnten.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich sage es Ihnen ganz offen: Meine Kinder sind nicht dafür da, um irgend jemand Fremdes zu therapieren oder zu integrieren. Sie gehen in die Schule, um selber zu lernen. Wir sind heilfroh, nicht in einem Problemgebiet zu wohnen und freuen uns, die Möglichkeit haben, die Kinder in eine halbwegs vernünftige Halbtagsschule schicken zu können. Wir brauchen da keine Kuschelecken und keine Bespaßung. Einfach nur Bildung im klassischen Sinne. Mir tun die Familien leid, die in Problemgebieten wohnen. Was für ein Leid für Kinder, die NICHT täglich das soziale Zusammenleben physisch neu aushandeln wollen, die einfach nur Kind sein möchten und die Begabung und den Drang zum Lernen haben. Was passiert mit Heranwachsenden, die selbst in der Schule Angst haben müssen, allein aufs Klo zu gehen, die als Hurensöhne oder Schlampen tituliert werden und in dauerlauten Chaosklassen sitzen, in denen der zu bemitleidende Lehrer mehr Dompteur denn Lehrer sein muss.

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Danke für diese Ausführungen. Es gibt Klassen, da schaffen es 5 SuS den anderen den Unterricht zu vermiesen oder die anderen so unter Druck zusetzen, dass sie sich nichts mehr trauen. Kinder randalieren usw. Kinder sollten in Ruhe lernen können und nicht dafür gemobbt werden, dass sie lernen wollen.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Lieber Ron, Sie scheinen zu vergessen, dass niemand Ihren Kindern zumutet, irgendwen zu therapieren. Das wäre eine Erwartung, die selbst an Lehrende schlicht als Kompetenz überschreitend zu bewerten ist.
Intergrationsbemühungen hingegen können lehrreich sein, was jetzt bitte nicht als unbedingtes Argument pro Inkusion zu verstehen ist.
Kuschelecken eignen sich übrigens auch als Rückzugsort, den Kinder benötigen, wenn es Ihnen nicht gut geht. Kommt öfter vor, dass jemand dann dort abgeholt werden muss.
Darf Schule nicht auch Spaß machen? Schon verständlich, dass Sie sich freuen, nicht in einem Problemgebiet zu wohnen, dennoch weiß ich, dass hier lebenswichtige Dinge gelernt werden können, die nach der Schule nicht nur von Nachteil sind.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich möchte Ihre wichtige Arbeit an einer vielleicht problematischeren Schule nicht kritisieren. Sie ist in jedem Fall psychisch anstrengend. Ich würde aber gerne die Spielregeln des Lernens ein Stück verändern.

PaPo
1 Jahr zuvor

Freue mich bereits auf die Abordnung, weg vom paradiesischen Gymnasium: Haben ja immerhin auch eine 104-prozentige Personalversorgung!

… dass auch uns realiter mind.(!) ein halbes bis ganzes Dutzend an Kollegen fehlt, um überhaupt noch den Status Quo mit überfüllten Klassen und unzumutbarer Arbeitsbelastung auf Kosten der Unterrichtsqualität und des Sinn und Zwecks von Schule insg. einerseits und der psychischen und physischen Gesundheit des (noch) präsenten Personals überhaupt ein wenig länger leisten zu können… geschenkt!
Geschenkt auch, dass die Personalversorgung nur auf dem Papier besteht, daraus keinerlei Vertretungsreserve resultiert (bei ’ner halben handvoll Krankmeldungen, die – quelle surprise – immer mehr zunehmen, ist hier bereits Land unter, fällt flächendeckend der Unterricht aus), Kollegen zur Personalversorgung gezählt werden, die ich (ihrerseits krankheitsbedingt) noch nie gesehen habe, seit ich vor vier Jahren hier angefangen habe, und generell nicht einkalkiert wird, wie hoch denn der Bedarf an diesem und jenem Fach ist und wieviele Kollegen wir für die jeweiligen Fächer haben (in Erdkunde für die komplette Oberstufe – ca. 300 Schüler – sind es bspw. aktuell ganze zwei Kollegen, während die Schüler wie wild dieses Fach gewählt haben). Ebenso geschenkt, dass wir von vorgesetzter Stelle vorerst niemand Neuen mehr einstellen dürfen – 104 % und so… nicht, dass sich hier auf dem Lande überhaupt Bewerber finden würden (und ich meine damit z.T. wortwörtlich null Bewerber). Und wen kümmert es da, dass uns altersbedingt bis Jahresende nochmal ein halbes Dutzend Kollegen verlässt?

Damit ist die Personalversorgung immer noch besser als an den Grundschulen, da lässt man sich getne abordnen, wird alle Probleme magisch lösen… von der Zufriedenheit der Abgeordneten ganz zu schweigen. Oder der Attraktivität des Jobs insg., oder… oder… oder…

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Ganz ehrlich und ohne respektlos sein zu wollen: viele Gymnasiallehrer sind für die Arbeit mit Grundschülern nicht geeignet! Das liegt nicht nur an der großen Heterogenität der Klassen, der Anspruch, z.B. an die Abstraktionsfähigkeit, ist allgemein zu hoch. Und viele sind überfordert, wenn Kinder noch nicht einmal die grundlegendsten Basics (z.B. Mengenerfassung) beherrschen. Auch der Duktus geht über die Kinderköpfe hinweg.
Frust von allen Seiten ist vorprogrammiert.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Richtig! Aber eime Predigt vor Bekehrten:
Unsere Unterstufe ist bspw. für mich bereits eine Zumtung, aus den ihrerseits genannten Gründen. Dass die Kidner auch noch ironie-/sarkasmusresistenz sind ist i.V.m. meinem Zynismus eine absolute Katastrophe. Glücklicherweise werde ich nur im Notfall bei den 5ern und 6ern eingesetzt.
Aber das sind ja Probleme, die fernab des Erfahrungs- und Verstehenshorizonts unserer KuMis sind, als ob das alles austauschbare Dinge wären, die man auf dem Altar der Verwahrung opfern könnte.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Ironie und Sarkasmus müssen hart und schwer trainiert werden – sonst verstehen es die Kids wirklich nicht.

U.a. deswegen fallen ja auch so viele auf fake news rein….. die eigentlich keine fake news, sondern ironie-messages sind.

Bodo
1 Jahr zuvor

Über 8.000 fehlende ausgebildete Lehrkräfte und diese Lösungsansätze dazu passen eindach nicht.

Dietmar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bodo

Es gäbe ja schon diverse ausgebildete Lehrkräfte, die im Land NRW arbeiten wollen würden. Aber die dürfen sich oftmals nicht bewerben. Zum Beispiel sind höhengleiche Bewerbungen auf A-14-Stellen verboten.

Lieber ordnet das Land ab oder lässt billige Seiten- und Quereinsteiger ohne geeignete Ausbildung auf die SuS los.

Qualifizierte Lehrkräfte dürfen nicht kommen, unqualifizierte Lehrkräfte werden umworben. Ist das die neue Qualitäts-Offensive der Landesregierung?

Alex
1 Jahr zuvor

Also kann ich schon mal davon ausgehen, dass mein Teilzeitantrag abgelehnt wird. Na wunderbar. Als ob die Leute aus Spaß ihre Stunden reduzieren wollen. Was wird die Folge sein? Die Kollegen werden krank und der Mangel wird noch größer.

Ute, gerne Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Aber auf dem Papier ist die Unterrichtsversorgung besser. Das ist das einzige, was die Kumis interessiert. Ganz bitter.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Wenn die Politik nicht ganz schnell aufwacht, wird alles in einem riesigen Chaos enden. Ich kenne derzeit keinen Kollegen, der nicht Möglichkeiten für seinen kompletten Ausstieg, eine Reduzierung seines Stundenplans, die möglichst frühe Pensionierung oder die Versetzung an eine vermeintlich bessere Schule plant. Das ist doch ein Desaster. Wir waren eigentlich mal eine ganz nette Schule.

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Sieht bei uns ähnlich aus. Ich finde Ausstieg mittlerweile auch immer attraktiver.

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Ich habe in meinen Teilzeitantrag als Begründung geschrieben:
„zur Prävention eines kostspieligeren Vorruhestandes“
Mal sehen was passiert.

Sissi
1 Jahr zuvor

🙂 Beförderung,
Für besonders ausgeprägter Denkfähigkeit ?

Wird wohl ausfallen, ist derzeit nicht erwünscht.

Iri-Hor
1 Jahr zuvor

Wenn man Lehrern, die dem Ausbrennen mit Teilzeit versuchen entgegenzuwirken, Teilzeit erschwert oder gar verbietet, werden nur mehr Lehrer ausbrennen und dann krankheitsbedingt Wochen und Monate fehlen. Was ist dann dadurch gewonnen?

Carabas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Sie haben mehr Geld auf dem Konto, wenn sie krank zu Hause sind und vor Langeweile dann auf Amazon schoppen gehen. Das ist doch bestimmt auch eine Art von Fürsorge

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carabas

Cool!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carabas

JETZT verstehe ich das! Das ist eine verkappte Klimaschutzaktion von Frau Feller!

Teufel aber auch – hat die es drauf! 🙂

Müde
1 Jahr zuvor

Liebe Redaktion! Berichtet ihr bald noch über die Neuregelungen im Familienzuschlag in NRW und die damit einhergehende Benachteiligung von angestellten Lehrkräften?

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wieso wird mal geschaut?! Leude?!

Gustav
1 Jahr zuvor
Antwortet  Müde

Naja, der ist allgemein unfair.
Warum bekommt ein Beamter in Düsseldorf so viel mehr als im Kreis Kleve? Mir kann keiner erzählen, dass die Mieten dort so viel höher wären. Zumal hier u.a. Kitagebühren verlangt werden, die es in Düsseldorf nicht gibt.
Laut Tabelle hätte ich aktuell unter Berücksichtigung der Beiträge rund 1000€ netto mehr pro Monat.

Manfred Meyer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gustav

So ist das System. Nicht gerecht, aber so ist es nunmal. Mal hat man Glück, mal hat man Pech. Aber nun ja, so ist es eben.
Aber lieber nicht maulen, das System hält auch viele viele Vorteile bereit. Also lieber einfach freuen.

Klugscheisser
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gustav

In Ddorf wird wieder für KiTas bezahlt.

Gustav
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klugscheisser

„Weiterhin gilt in Düsseldorf:
Die Betreuung von Kindern im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt in Tageseinrichtungen für Kinder (Kitas) und in der Kindertagespflege ist in allen Einkommensstufen beitragsfrei. Das Verpflegungsentgelt bleibt von der vorherigen Regelung unberührt.“
Liest sich für mich anders.

Christiane
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gustav

Meine reichen Verwandten in DDorf lachen sich tot! Die müssen nichts zahlen, wir in Bielefeld nach Einkommen.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Müde

Der Familienzuschlag in dieser Höhe ist nicht nur gegenüber den angestellten LehrerInnen unfair, sonder auch kein Leistungsanreiz, wenn man durchs Kinderkriegen deutlich mehr Geld verdient als durch eine Beförderung.

Kinderlose müssen sich ebenfalls veräppelt vorkommen.

Anna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Stimme zu. Warum bekommen Singles keinen Ortszuschlag? Auch diese zahlen – je nach Ort – deutlich mehr Miete! Wäre schön, wenn dem nachgegangen werden könnte.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anna

Und tragen diese höhere Miete in der Regel auch noch allein!

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ja genau, ist ja nicht so, dass bei Kindern mindestens einer (maximal) nur halb arbeiten kann (wenn man die Kinder denn auch mal sehen und sie nicht dauerhaft abschieben möchte) oder dass auch Kinder immer teurer werden, weil die doch tatsächlich essen, trinken und im Warmen spielen möchten und auch noch Kleidung und Wohnraum benötigen und auch noch Spielzeug…und vor allem, eigentlich wichtiger als alles andere: Zeit (!) – und Liebe – ja, wirklich unverschämt, dass mal was für Familien mit Kindern gemacht wird!

JamieJones
1 Jahr zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Darum geht es nicht… Es geht darum, warum nur Beamte diese Unterstützung bekommen. In Köln ist das bei 2 Kindern ein Gehaltsunterschied von ca. 1200 Euro!

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  JamieJones

Ich habe auf Herrn „Hasenbrot“ geantwortet, dem ging es genau darum.
Dass es – nicht nur beim Familienzuschlag – solch eklatante Unterschiede zwischen verbeamtet und angestellt gibt, ist unter aller Sau, das darf aber nicht dazu führen, dass es keine Verbesserungen für Familien bei Beamten geben soll.

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  JamieJones

Im Jahr oder im Monat?

JamieJones
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Im Monat

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Wenigstens etwas, das in diesem Land mal für Kinder getan wird.

Müde
1 Jahr zuvor
Antwortet  Müde

Ich finde es auch einfach nur krass! Versteht mich nicht falsch, ich gönne allen Menschen mit Kindern mehr Geld, aber ein Zuschlag in der Höhe?! Das ist schon absurd (zumindest in Köln mit Mietstufe 6).

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Müde

Ohne in Köln zu wohnen und mit viel, viel weniger Familienzuschlag:

Such doch mal in Köln eine familiengerechte Wohnung für 4 Personen. Vo einem Haus möchte ich gerne nicht reden. Und dann versuche mal, die Miete ansatzweise mit einem Lehrergehalt zu bezahlen.

Ich habe in der Familie Ingenieure, Chemiker und Mathematiker, die lachen sich scheckig über die Bezahlung von Lehrern. Dass Angestellte leer ausgehen, ist wieder einmal der Skandal. Dass endlich mal Familien finanziell profitieren, ist mehr als überfällig. Strom, Wasser, Heizung etc – ALLES wird viel viel teurer mit Kindern, das darf man nicht vergessen.

Ist hier aber eigentlich gar nicht das Thema- aber irgendwie dann schon wieder, da gerade Familien mit den „tollen“ Beschlüssen (erzwungene Versetzung nach Elternzeit, Radius 50km) wieder einmal die Gelackmeierten sind.

laromir
1 Jahr zuvor

Wenn ich mit Teilzeitstelle noch jeden Tag 1 – 2 h Fahrzeit dazu bekäme, wäre meine Bilanz ja noch mieser. Tolle Idee also.

Georg
1 Jahr zuvor

Wieso eine Klassenarbeit vor den Osterferien eine solche Entlastung sein soll, verstehe ich nicht. Brutal sind die wenigen Wochen nach Ostern mit Abitur, ZP, Notenkonferenzen, Feiertagen und ggf. sehr frühem Ferienbeginn. Dadurch wird ja auch die Gewichtung der drei Arbeiten für die Gesamtnote höher.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Wenn es ungemütlich wird, dann wird Entscheidungsgewalt gerne von oben an die Schulen selbst delegiert. Aber dort, wo diese Entscheidungsgewalt gebraucht wird, das System der Subsidiarität verpflichtet sein sollte, ist alles von oben normiert:
Warum kann die Schule, können die Fachkonferenzen und einzelnen Fachlehrer nicht zumindest selbst entscheiden, wieviele Klassenarbeiten geschrieben werden?

In NRW ist das Schuljahr (dank der – wie immer – herausragenden Ferienregelungen) ohnehin abartig kurz, fällt aktuell unfassbar viel Unterricht aus (mehr als ohnehin jahreszeitüblich), wird man mit (redundanten und gleichzeitig unnötig langen) Konferenzen und (verpflichtenden) Zusatzterminen zugeschüttet, hatte in unserem Fall die QA im Haus (mit entsprechenden Sperren für z.B. Klassenarbeiten) und fährt gleichzeitig die (m.E. unangemessene) Regelung, nicht mehr als zwei Klassenarbeiten pro Klasse und Woche schreiben zu dürfen…

… das Resultat: Ich habe zwischen den einzelnen Klassenarbeiten teilweise nicht mal vier Stunden Nettounterricht halten können. Worüber soll ich da schreiben und was soll der Sinn dieser Leistungsüberprüfung sein?

Und da kommt ja noch drauf, dass jede einzelne Klassenarbeit immer mehr und mehr an Belastungen darstellt: Mit Hauptfächern an der Backe gibt es da ohnehin ein Ungleichgewicht, so dass man etliche Klassen und Kurse betreuen muss, die zudem bis zum Platzen gefüllt sind. Hinzu kommt, dass die Schüler immer… ja, machen wir es kurz.. schlechter werden, breitflächig. Mit dem Kredo der Positivkorrekturen verbunden, kommt man da gar nicht mehr zur Ruhe. Ich habe mittlerweile ein Drittel der Schüler (am Gymnasium, jahrgangsstufenübergreifend), die es bspw. in Englisch oder einem meiner sozialwissenschaftlichen Fächer nicht mehr schaffen, einen einzigen Satz ohne mind.(!) zwei bis drei Fehler (Grammatik insg., Ausdruck, Kohärenz, Kohäsion und Inhalt insg.) zu schreiben, vom Schriftbild (oder gar dem Stil) ganz zu schweigen. Und jetzt wurden Oberstufenklausurzeiten nochmal verlängert, was die Schüler natürlich nicht für die dringend notwendige Korrektur nutzen, sondern um noch mehr zu schreiben, noch mehr Fehlerhaftes, so dass wir noch länger an den Korrekturen sitzen. Wie hoch war noch gleich die offizielle Annahme (zur Berechnung von Arbeitszeiten für den halbjährlichen Ausgleich), dass Klausurkorrekturen pro Klausur dauern sollten? IIRC 30 Min., oder? *lol*

Das sind Baustellen, die jeder Lehrer kennt, die auch schwerwiegend an der Attraktivität des Jobs nagen, die Belastbarkeitsgrenzen der Kollegen überstrapazieren, die aber schlichtweg nie in den polit. Debatten vorkommen. Wie auch, entscheiden doch dort Menschen, die davon k.A. haben und sich auch nicht in entsprechende Situationen hineinversetzen können (selbst wenn es ihr Job ist).

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Ich hab gestaunt. Bei mir an der Schule werden seit Jahren in Deutsch insgesamt 6 Klassenarbeiten pro Schuljahr geschrieben, davon 1 schriftliche Leistung als Lesetagebuch. Ist aber eben auch Korrektur.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Vieles ist übernommen vom Masterplan Grundschule. Vieles im handlungsplan konkret und vieles nebulös. Ob es wirken wird in den nächsten 10 Jahren? Keine Ahnung…

CoronaLehren
1 Jahr zuvor

Ideen.

Erfolg?

Abwarten.

Mo3
1 Jahr zuvor

Flickschusterei

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Was sonst? Kurzfristig hilft nur Flickschusterei, da für längerfristige Maßnahmen die personellen Ressourcen fehlen. Wo sollen den mittelfristig die 8.000 zusätzlichen Lehrkräfte herkommen, die derzeit in NRW fehlen. Abgesehen von der momentanen Krankheitswelle, die zu vielen Adhoc-Vertretungen führt, gehen von den um die 30-jährigen Kolleg*innen in nächster Zeit viele in Mutterschutz und Elternzeit. Gleichzeitig scheiden aber viele Boomer aus dem Dienst aus. Bei den über 50-jährigen Kolleg*innen kommen dann evtl. noch pfegebedürftige Angehörige dazu, so dass diese vermehrt Stunden reduzieren oder Pflegezeiten beantragen. 10% bis 15% der Planstellen sind also zeitweise unbesetzt. Vertretungskräfte gibt es aber keine. D.h. im Ganztag müssen mehr oder weniger 3 bis 4 WS apriori gekürzt werden – also entweder ganze Angebote (AGs etc.) wegfallen lassen oder in den Doppeljahrgängen Stundentafeln einkürzen (Sport statt 6 WS im Schuljahr auf 4 WS einkürzen und dergl. mehr).
Wenn ich vom nominellen Ganztag mit einem Angebot von 32 bis 34 WS aber 3 bis 4 Ws streiche, dann habe im Prinzip einen Halbtag bzw. einen Langtag und vier Tage mit Halbtag bis einschließlich 5. Stunde.

Hätten die Kitas nicht die gleichen Personalprobleme, könnte man ja die Aufgabenbereiche Bildung und Erziehung an den allgemeinbildenden Schulen aufteilen, nur dafür fehlt es an allen Ressourcen.

Ergo jede Schule, die über eine mehr als 90%-ige Unterrichtsversorgung verfügt, darf sich zukünftig glücklich schätzen. 8.000 nicht besetzte Stellen heißt nämlich mindestens 8000 mal 25,5 (rd. 200.000) fehlende Lehrerstunden. Die meisten davon übrigens im GS-Bereich.

Die Lehrkräfte, die heute fehlen, sind vor 15 bis 20 Jahren nicht ausgebildet worden, nicht angestellt worden oder aber inzwischen abgesprungen.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Man darf nicht müde werden, dies zu erwähnen:
8000 für den (kurzfristigen) Erhalt des absolut unakzeptablen Satus Quo… und dies auch nur auf dem Papier.

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Wie viele Lehrkräfte werden denn immer ausgebildet? Wieso werden dazu nie Zahlen genannt? Wieso wird nie gesagt, welche Fächer man braucht?

Ich möchte auch dazu sagen, dass es in NRW über 1000 ausgebildete Sek. II Kräfte gibt, die in den letzten Jahren eine Sek. I Stelle angetreten sind und dort auch bleiben, weil das Land keinen Laufbahnwechsel ermöglicht/ermöglichen will. Das kommt ja noch dazu. Da studiert man auf Sek. II, macht das Examen und wird dann später so eingesetzt bzw. hängen gelassen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Hans Maiaer
tingel
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Im Grundschulbereich sind es (in NRW) sogar 28 und nicht nur 25,5 Lehrerstunden pro Woche pro Stelle die fehlen. Und da sollen ja die meisten LehrerInnen fehlen.

Markus
1 Jahr zuvor

Eine echte Entlastung wäre eine Fokussierung auf den Unterricht und das Abbauen der Zusatzbelastungen als Lehrerin und Lehrer. Der eigentliche Unterricht macht nur noch einen kleinen Teil der Tätigkeit aus, die Verwaltungsarbeit dagegen wird mehr und mehr. Und die Digitalisierung hilft nicht, weil sie entweder schlecht gemacht ist oder durch den Datenschutz konterkariert wird (nur als Beispiel seien hier die Verbandbücher genannt, die nicht mehr im Verbandskasten gelagert werden dürfen. Jetzt gibt es einen Abreißblock, der dann an zentraler Stelle abgegeben werden muss zur Aufbewahrung.)

Bernie
1 Jahr zuvor

Alle Jahre wieder…
Egal, wer in Sachen Bildung gerade etwas zu sagen hat; es gibt irgendwelche Ideen und der Rest meckert. Ein „WOW“ seitens der Lehrkräfte ist das noch nicht.
Imemrhin: Mehr Respekt vor dem Lehrberuf ist ein netter Gedanke. Nicht wie ein ehemaluger Kanzler, der Lehrer als faule Säcke bezeichnete…

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bernie

Und der Respekt Fellers sieht so aus, dass sie erst einmal Teilzeit einschränken und Abordnungen ausweiten will.

Was soll das mit Respekt zu tun haben?

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Passt doch zur allgemeinen Stellenbeschreibung für die KMK

Gesucht werden Personen:

-mit langjähriger Partei-Mitgliedschaft
-ohne bisherige Erfolge
-mit extrem stark ausgeprägten Selbstbewusstsein
-unterdurchschnittlicher Arbeitsmotivation
-völlig frei von logischem Denken und Kreativität
-starkem Geltungsbedürfnis
-IQ möglichst unter 80
-einem Charakter, der bewirkt, dass selbst die eigene Oma sie nicht mag.
-der Fähigkeit als Spitzen-Blender der Presse selbst Scheiße als Gold zu verkaufen

Das haben Sie alles zu bieten?

Dann sind Sie unsere Frau / unser Mann.

Wir bieten Narrenfreiheit, unterwürfige Mitarbeiter die noch unfähiger sind als Sie selbst, ein warmes trockenes Büro mit Heizung und Luftfilter, unbegrenzt Kaffee und eine völlig anspruchslose, gut dotierte Folgebeschäftigung bei einer parteinahen Organisation.

Nehmen Sie die Chance wahr und leben Sie ihre Unfähigkeit im vollen Umfang aus.

Frau F. und ihre „neue“ Bildungspolitik erkennt man da doch voll und ganz wieder.

lehrer002
1 Jahr zuvor

Ganz ehrlich: Ich hätte lieber 1-2 Stunden mehr an meiner Stammschule zu unterrichten (Vorgriffsstunden) als bis zu zwei Jahre durch die Gegend geschickt zu werden. Allein der Fahrtweg frisst da doch schon mehr Zeit als das Vorbereiten und Halten der Vorgriffsstunden!

Diese Abordnungen in dem geplanten zeitlichen und örtlichen Umfang sind unmöglich. Auch der erhöhte Versetzungsradius von 50 km trägt nicht zur Attraktivität des Berufs bei.

Was die Unterrichtsqualität angeht, finde ich auch schlimm, dass Gym-Lehrer sogar ohne jegliche fachliche Qualifikation (z.B. mit Spanisch und Französisch) dauerhaft an die Grundschulen gesteckt werden sollen. Da sollte meiner Meinung nach eine OBAS Form entwickelt werden, wie sie jetzt für die Seiteneinsteiger geplant wird, wobei die Ausbildung in Mathe oder Deutsch auch etwas schmalspurmäßig ist: Mathe und Deutsch sollte Standard sein.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

1-2 Vorgriffsstunden!
Auf was greifen Sie denn vor? Auf die besseren Zeiten die irgendwann kommen werden und in den Sie dann die schon gehaltenen Vorgriffsstunden wieder zurück bekommen???

Entweder sind Sie ein riesiger Optimist oder Sie beabsichtigen noch 50 Jahre im Schuldienst zu verbleiben. Das ist nach meiner Einschätzung nämlich die Dauer die es brauchen wird um z.B. 5 Jahre a 2 Stunden Mehrarbeit wieder zurück feiern zu können.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Als Gym-Lehrer scheinen 26,5 Stunden ja noch machbar, aber an Grundschulen dann 29-30?? Keine Chance! Außerdem hilft das nicht, wenn in der 6. Stunde massenhaft LK, aber kaum noch Klassen da sind…

Ute, gerne Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Mit 26, 5 Stunden, zwei Korrekturfächern, 30 SuS pro Klasse, Klassenleitung, Abitur,…ist das nur zu machen, wenn man sich schlecht vorbereitet, schlampig korrigiert oder vollständigen Freizeitverlust in Kauf nimmt.

lehrer002
1 Jahr zuvor

Die Alternative ist aber (Teil-)Abordnung! Und das bedeutet Pendeln bis sonstwo. In der Zeit habe ich aber locker zwei Unterrichtsstunden vor- und nachbereitet und gehalten. Und das ist nicht ansatzweise so anstrengend wie das Fahren auf deutschen Straßen und Autobahnen.

Ute, gerne Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Die Alternative muss sein, dass mehr Studienplätze geschaffen werden, mehr Ausbildungsplätze/Referendariat.
Gerne auch Honorarkräfte als kurzfristige Unterstützung. Aber die Alternative, die derzeitigen Lehrkräfte noch weiter auszupressen, ist keine Alternative und sollte auch so nicht verstanden werden.
Das ist eine Drohung durch den Dienstherren: Unterrichte mehr, sonst ordne ich dich ab.

Alex
1 Jahr zuvor

„Unterrichte mehr, sonst ordne ich dich ab.“ Das Gegenteil wird leider kommen. Ich werde zwangsweise auf volle Stelle hochgestuft, damit gilt unsere Schule als überbesetzt, also wird zusätzlich zur Zwangsvollzeit auch noch abgeordnet. Und wen trifft es da? Die Leute ohne Kinder, also genau die, deren Teilzeitanträge abgelehnt werden…

Ute, gerne Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Stimmt. So ist es leider. Bei uns gab es in den letzten zwei Jahren 9 Abordnungen. Ohne Ausnahme Kinderlose.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Mal ganz abgesehen von dem Stress, dort pünktlich anzukommen und die Klasse nicht unbeaufsichtigt zu lassen, weil man noch im Stau steckt oder kurz vor der ohnehin schon knappen Abfahrt ein „kurzes“ Gespräch führen musste…..

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Wenn man von einer Linderung des Mangels durch Neuausgebildete ausgeht, dann gibt es spätestens ab 2030 wieder ausreichend Grundschullehrkräfte. Wenn man insgesamt bis dahin zwischen acht und sechzehn Stunden mehr gibt, also ein bis zwei pro Jahr, könnte man in den folgenden acht Jahren diese weniger geben (also dann bis 2038 weniger Deputat). Alternativ sollte man die Möglichkeit schaffen, sich diese auszahlen zu lassen.

Dieses Modell wäre auf jeden Fall tausendmal besser und finanziell und zeitlich weniger belastend als diese irren Abordnungen „schulform, schulamts- und bezirksübergreifend“. Wenn ich zwei Tage die Woche 50 km oder mehr eine Strecke fahren muss, dann kostet mich das mehr Zeit und Nerven, als eine zusätzliche Stunde zu geben. Vielen KollegInnen geht es ähnlich.

hans malz
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Also sollte ich zusätzlich zu meinen 2-3 Mehrarbeitsstunden in der Woche noch 1-2 Vorgriffstunden arbeiten? Mal nachrechnen … 28 + 4 = 32. Sind auch genug Stunden um noch eine Korrekturklasse mehr zu bekommen. Nö!

Einer
1 Jahr zuvor

Insgesamt also noch mehr Aufgaben und damit noch mehr Arbeit neben der Kernaufgabe. Ist das Recht auf Teilzeit nicht irgendwo im Arbeitsrecht festgeschrieben? Wird aber wohl bei Beamten wieder anders sein. Aber die Einschränkung der Teilzeit macht den Job (Job ungleich Beruf/Berufung) uninteressanter. Aber dann werden man wieder fünf Praktikanten für eine Woche zusammengestellt und müssen eine Werbe-PowerPont über die Vorzüge der Lehrerberufes erstellen. Und das kostet dann 1 Million.

Feller (nicht Fehler) ist seit Mai im Amt und dies ist so ziemlich ihre erste Aktion. Was hat sie 6 Monate gemacht?

Last edited 1 Jahr zuvor by Einer
Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Sich eingearbeitet

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Vielen Dank für den Lacher!!

….in was denn bitte sehr??
Ich glaube eher, dass Frau Feller in den letzten – ihren ersten – Monaten von den anderen Kretins der KMK auf Spur gebracht wurde…und ihre Ankündigungen gehören zum Initiationsritual der KMK, demnach man erst richtig dazu gehört, wenn man so richtig einen rausgehauen hat, der sowohl dem System nicht wirklich hilft noch den LuL gerecht wird.

Hier gehört sogar noch eine wichtige Steigerung dazu:
Wie gestalte ich den Lehrberuf, dass sich möglichst wenige Vollabsolventen dafür finden lassen?

Das ist auf jeden Fall gelungen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Nach dem wechsel von der FDP zur CDU war das MSB erst einmal mit sich selbst beschäftigt. Die leidigen Personalien mit Ausnahme des Staatssekretärs müssen ja erst einmal mit dem PR durchgekaspert werden. Der Wechsel an der Spitze führt auch zu Personalentscheidungen auf der Unterabteilungsleiterebene, teilweise sogar bis hinunter auf die Referentenebene. Solche Rochaden benötigen Zeit und vor allem mediale Ruhe, da helfen Ankündigungen nicht – sie stören eher.

Koko_Lores
1 Jahr zuvor

Ob das die Arbeit für mögliche neue Lehrer attraktiver macht, wenn man z.B. nach einer Elternzeit 50 km weit weg abgeordnet werden kann, wage ich zu bezweifeln. Man kann sich ja auch nicht so einfach was neues suchen, wenn einem der Weg zu lang ist.
Außerdem würde ich persönlich bspw. auch jetzt schon 2-3 Stunden die Woche mehr machen, wenn mein Arbeitsweg kürzer wäre und ich bin täglich „nur“ 1 Stunde und 10 Minuten insgesamt unterwegs.

Manfred Meyer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Koko_Lores

Niemand pendelt gerne. Und auch: in der Regel kann man sich den Arbeitsweg nicht aussuchen. Auch wenn es große Misstände gibt: ein sicherer Arbeitsplatz ist in Zeiten von Krisen und fast 50% von Insolvenz bedrohter Unternehmen echt viel viel wert.
Unmut ist nur zu verständlich, aber sämtliche Lebensrisiken als Zumutung zu verstehen ist ein wenig überheblich.
Alle sind froh um jede einzelne Lehrkraft, die unterrichtet. Daraus kann sich aber kein Anspruch auf unablässiges Hofiert-werden ableiten. Der Mangel verschwindet nicht durch Vermeidungsstrategien.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Manfred Meyer

Sie haben absolut Recht: Lehrkräfte wurden die letzten 20 Jahre unablässig hofiert. Genau deshalb gab es viel zu viele Bewerber für diesen Job, und auch viel zu viele junge Menschen belegten Lehramtsstudiengänge. Dem muss ein Ende gesetzt werden! Ich bewundere genau wie Sie die vereinten Bemühungen der Kultusministerien, den Lehrerberuf immer unattraktiver zu machen: sie sind immer erfolgreicher in ihrem Bemühen.
//für sarkasmusresistente Foristen: Sarkasmus off!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Manfred Meyer

Es stimmt:

Man kann sich den Wohnort aussuchen. Und damit entscheidet man sich für oder gegen lange Fahrzeiten.

Bei uns führte das oft dazu, dass mehr oder weniger ortsansässige Kollegys die Zusatzaufgaben am Nachmittag und am Wochenende – da hatten wir u.a. unsere Präsentationstage – übernahmen.

Bei anderem kann ich so nicht zustimmen – ich werde nicht hofiert, ich werde beleidigt und gedemütigt, missbraucht und ausgebeutet, dauerhaft überlastet und bestimmt nicht mit Fürsorge oder Arbeitsschutz überschüttet.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Ich bin es einfach nur müde diese ganzen Prachtideen der KMK zu hören.

Ein Pferd, dass kurz vor dem Zusammenbruch steht, wird nur durch Pflege, gutes Futter und den warmen Stall wieder fit.
Wenn man für all das zu faul oder zu geizig oder zu dumm ist, dann sollte man das Pferd konsequenter Weise schlachten.
Ihm mal beherzt die Sporen zu geben bringt da auch nichts.

Weniger Teilzeit wird mehr Burn-Outs bringen. Die Leute machen ja nicht aus purer Freude am beruf mal so etwas weniger.

Abordnungen klingt so harmlos. Wir haben zwei Standorte einer Schule in etwa zwei Kilometer Entfernung. Das ist schon purer Stress in der Pause zu wechseln. Wenn man dann noch geniale Stundenplaner hat, kommt wirklich Freude auf. Wechsel in Stunden zwischen den eigentlich keine Pause ist. 10.30 Ende der 3. Stunde in Standort 1 und die 4. Stunde dann in Standort 2. Beginn 10.30. Das hebt das Wohlbefinden.
Wird beim Einsatz in unterschiedlichen Schulen und Schulformen bestimmt noch toller. Wer will sich das entgehen lassen.

Mehrarbeit???
Mehrarbeit für Lehrer die ihre „normale“ Arbeitszeit entweder gar nicht schaffen (siehe Teilzeit) oder gerade so auf dem letzten Zacken. Wie groß die Bereitschaft dazu ist, könnte man an der überwältigenden Menge der LuL ablesen die freiwillig aufstocken weil sie sich langweilen.

Gutsherrenart von Leuten die weder wissen noch wissen wollen, was ab geht. Die wollen nur, dass die Statistik stimmt.

Kann böse nach hinten los gehen.

Interessiert aber nicht oder den verantwortlichen nicht klar.

Last edited 1 Jahr zuvor by Schattenläufer
Rike
1 Jahr zuvor

Ein komplett über viele Jahre kaputt gespartes System – und eigentlich wissen es alle. Deshalb möchten ja die jungen Menschen auch nicht den Lehr- oder Erzieherberuf ergreifen. Eigentlich ist es egal, ob wir hier von Kita, GS oder weiterführenden Schulen sprechen, auch egal, welches Bundesland: die Situation ist mehr oder weniger überall gleich.
In der breiten Bevölkerung werden die Berufe im Bereich Bildung und Erziehung nicht wertgeschätzt. Wir haben eine Dienstleistung zu erbringen und basta. Dazu ein langer Forderungskatalog, was wir alles wie möglichst schnell und ohne Diskussion oder Unterstützung zu leisten haben.

Dabei bringen die Menschen uns doch das Wertvollste, was sie haben: ihre Kinder, die Zukunft unserer Gesellschaft. Und die vertrauen sie uns an, ohne sich um die Bedingungen der Bildung zu interessieren. Ach ja, den Erziehungsauftrag treten sie ja auch noch zu 100% an uns ab! Wenn man sich mal überlegt, welchen Einfluss wir auf die Kinder haben (können) ist die Naivität und Sorglosigkeit der (meisten) Eltern schon erschreckend.

Aber wie ich schon oft äußerte: solange die Eltern nicht zu Millionen auf die Straße gehen und für bessere Bedingungen im Bildungsbereich und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf demonstrieren wird sich gar nichts ändern. Es ist immer noch Luft nach unten… leider.

Eva
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rike

Warum sollen die Eltern auf die Straße gehen? Diese fordern doch das, was Frau Feller nun umsetzt. Für Eltern sitzen wir um 13 Uhr auf der Terrasse in unserem XXL Einfamilienhaus und schwenken das Weinglas!
Wir LehrerInnen müssen auf die Straße gehen und streiken!!! Und dann die Meckerköpfe: „Beamte dürfen aber nicht streiken!“
Dann bitte das Meckern einstellen! Wir werden sicherlich nicht ALLE entlassen, wenn wir uns als Einheit gegen Dinge wehren und uns Gehör verschaffen.
Es ist die einzige Möglichkeit, dass sich etwas verbessert. Für uns und die Kinder. Man muss sich nur trauen! Wer es nicht versucht hat schon verloren.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Eva

Welche Konsequenzen müssen eigentlich verbeamtete Lehrer fürchten, wenn sie streiken? Entlassung sicher nicht, bei dem Lehrermangel. Abmahnung und Eintrag in die Personalakte? Das stört nur, wenn man aufsteigen möchte. Welche anderen konsequenzen drohen sonst noch, außer Gehaltsabzug. Weiß da jemand Bescheid?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja – Abmahnung mit Gegenzeichnung bei der feierlichen Übergabe, die nach 7 Jahren aus der Akte verschwindet und das Geld für die gestreikten Stunden wird einbehalten. Naja, und böser Blick von der Schulleitung.

Ich habe fertich – mehr ist nicht passiert – in SH 2009 bei Streik der GEW.

Das Geld habe ich übrigens von der GEW erstattet bekommen – für alle Meckerer über eine Gewerkschaft, die nicht funktionieren kann, wenn keine Mitgliederys da sind, die auch aktiv werden…..

Bei ambitionierten Kollegys sah das allerdings anders aus – die konnten nicht so ohne Weiteres Schulleitung werden ….. da hat die GEW die Gerichtsprozesse begleitet.

dickebank
1 Jahr zuvor

Generell positiv bleibt anzuerkennen, dass das MSB sich nicht für die Wiedereinführung des Lehrerinnenzölibats eingesetzt hat:)

Weitere Vorgriffstunden – aka Deputatserhöhung – gehen schon deshalb nicht, weil die große Zahl der Boomer, die in den nächsten 1 bis 3 Jahren aus dem Dienst ausscheiden, diese überhaupt nicht mehr abbauen könnte. Angesichts dieser erwartbaren Klagewelle deutet das MSB zu mindest teilweise Einsichtigkeit an.

Eine zusätzliche Wochenstunde bei 40 Unterrichtswochen entsprechen zwei zusätzlichen Wochen mit einer AU, die einzig machbare Möglichkeit Mehrarbeitsstunden durch Freizeitausgleich zu kompensieren.

0815
1 Jahr zuvor

Bevor man Kolleginnen zwangsweise abordnet oder Teilzeit verbietet, sollte man Lehrkräften von außerhalb erlauben, im Landesschuldienst NRW zu arbeiten. Zurzeit sind beispielsweise die A14-Stellen auf Stella nicht für Oberstudienräte aus anderen Systemen geöffnet. Wenn eine Oberstudienrätin aus einem anderen System oder Bundesland in NRW arbeiten möchte, muss sie sich zur Studienrätin downgraden lassen. Warum macht es NRW solchen Leuten so schwer?

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  0815

Hier werden sogar potenzielle Studienräte zu Lehrern downgegradet und das Ministerium sagt noch, man habe sich das ja bewusst ausgesucht und nicht, weil es keine SII Stellen gab.

Dietmar
1 Jahr zuvor
Antwortet  0815

Es ist schon der Hammer: Die Landesregierung ordnet lieber Lehrkräfte gegen ihren erklärten Willen ab, anstatt Oberstudienrätinnen und Oberstudienräten die Möglichkeit zu geben, in NRW zu unterrichten, wenn sie dies wollen.

Es ist wirklich nicht zu verstehen, warum die Landesregierung einerseits über Lehrermangel jammert und andererseits die Immigration von Oberstudienrätinnen und Oberstudienräten über die Formulierung von Stellenausschreibungen auf STELLA verunmöglicht.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dietmar
dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dietmar

Darum geht es aber nicht. In NRW ist eine A14-Stelle an die Übernahme zusätzlicher Aufgaben gebunden. Im höheren Schuldienst sind das Beförderungsstellen, im gehobenen Schuldienst sind das Funktionsstellen.
Wenn A14-besoldete Lehrkräfte aus einem anderen Bundesland nach NRW abwandern, werden sie entsprechend der ausgeschriebenen Stelle eingruppiert. Ist die Stelle mit A13 dotiert, bekommt jeder Bewerber auf die Stelle auch nur A13, egal ob er bereits die A14 woanders erreicht hat.
Lehrkräfte, die mit der Lehrbefähigung für GY/GE in NRW den Vorbereitungsdienst abgeschlossen haben und an eine Schule der SekI oder an eine GS gehen, werden in NRW auch nur mit A13 besoldet.

Auf gut-deutsch, der Wechsler ist überqualifiziert. Gut, dass das im gehobenen Dienst nicht passieren kann, da gibt’s A12 auch für langjährig Beschäftigte.

Fräulein Lipgloss
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

@dickebank: NRW braucht Lehrkräfte – sehr viele Lehrkräfte. Es gibt Oberstudienrätinnen und -räte, die gerne in NRW arbeiten würden, sich aber nicht höhengleich bewerben dürfen. Statt diese ausgebildeten und bewährten Lehrkräfte mit offenen Armen willkommen zu heißen, setzt NRW lieber Seiten- oder Quereinsteiger ein, ordnet ab und reduziert gegen der erklärten Willen der Lehrkräfte Teilzeit. Ist das im Sinne von LuL und SuS??? Ich denke nein!!!

Alex
1 Jahr zuvor

Tja, NRW braucht nun mal derzeit keine Oberstudienräte, NRW braucht Gundschullehrer. Bewerben Sie sich doch dort, gibt im Moment A12 mit 1. Zulage auf dem Weg zu A13 in 5 Jahren.

Ilse aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

NRW braucht jede Lehrkraft. Die Zeit des Rosinenpickens ist schon lange vorbei.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ilse aus NRW

Nur leider wollen die Damen und Herren Oberstudienräte eben nicht für deutlich weniger Gehalt in den Grundschulen arbeiten.

Dietmar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Das Gehalt eines Oberstudienrats hängt nicht von der Schulform ab. Auch an Grundschulen wird A14 bezahlt: SGV Inhalt : Gesetz zur Anhebung der Ämter von Schulleiterinnen und Schulleitern an Grund- und Hauptschulen | RECHT.NRW.DE Einfach mal auf STELLA (STELLA – NRW) schauen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Ich kann mir auch vorstellen, dass sie dafür nicht ausgebildet sind.

Das kann vermutlich nur schief gehen….. wer weiß?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Nun, das ist nicht richtig, aber als verbeamtete Lehrkraft …. ist man verpflichtet …. und das wusste man vorher.

Ich befürworte die betriebenen oder verhinderten Maßnahmen keineswegs – sie haben in diese Situation (konsequenzlos für die Glorreichen) geführt und das muss ausgebadet werden.

Leider von Beamtys, die diesen Bund für`s Leben eingegangen sind.

Und nein – ich befürworte das nicht, ich sage nur, dass das im Gesamtpaket „Beamtentum“ enthalten ist und sich die Glorreichen darauf stützen können und das auch tun.

Leider scheint es bei den Glorreichen irgendwie kein Gesamtpaket zu geben….. das Verantwortung beinhaltet zum Beispiel.

Dietmar
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ist es wirklich richtig, bei den Bewerbungen von Oberstudienrätinnen auf die Einhaltung der Spielregeln zu pochen und parallel dazu das Schulsystem für Quer- und Seiteneinsteiger ohne Referendariat und manchmal sogar ohne geeignetes Fachstudium zu öffnen?

Weil das Land NRW keine höhengleichen A14-Bewerbungen zulässt, muss sich das Land NRW dann andernorts um noch mehr Lehrkräfte ohne Referendariat und manchmal sogar ohne adäquates Studium bemühen. Denn jede Lehrkraft die nicht im Schuldienst des Landes NRW ankommt, ist eine Lehrkraft, die ZUSÄTZLICH FEHLT. Kann es sich das Land wirklich erlauben auf diese Oberstudienräte zu verzichten? Und wer bezahlt den Preis dafür?

Den Preis bezahlen z.B. diejenigen, die nun abgeordnet werden und deren Teilzeit gegen ihren erklärten Willen aufgestockt wird. Aber auch die SuS bezahlen einen Preis, weil in der Folge weniger qualifizierte LuL im System unterrichten und die SuS nun manchmal nur noch verwahrt oder bespaßt werden.

dickesbrett
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Warum sollte es denn ok sein, dass sich Lehrkräfte, die sich bereits für eine Sonderaufgabe bei einem anderen Bundesland qualifiziert haben, beim Land NRW nicht höhengleich auf eine Stelle bewerben können, die ebenfalls an eine Sonderaufgabe gekoppelt ist? Folgen solche Verfahren nicht dem Prinzip der Bestenauslese und sollten für alle geeigneten Bewerber offen sein?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickesbrett

OMG, natürlich können die sich bewerben. Nur muss der Übernahme der Personalrat des zuständigen Schulkapitels bei der Bezirksregierung zustimmen. Und die werden der Übernahme widersprechen, es gibt ja genügend Bewerbungen auf Beförderungsstellen aus dem eigenen Beritt.
Da es in NRW schon lange keine anlasslosen Beförderungen mehr gibt, gibt es einen Haufen leute, die nach zig Jahren immer noch im Eingangsamt verharren. Dann die Beförderungsstellen mit Bewerbern aus den anderen Bundesländern zu besetzen, stößt auf Unverständnis. Die Beförderung auf eine Stelle „Mitarbeit bei …“ wird hier im Regelfall ausgesprochen, wenn der bewerber diese Funktion schon jahrelang ausgeübt hat und eine passende Beförderungsstelle der Schule von der Bez.-Reg. zugewiesen wird. Dass die Personalräte sich da quer stellen, ist doch nicht verwunderlich.

Iggo
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Nein, sie dürfen sich leider nicht bewerben. Einfach mal nachschauen: https://www.schulministerium.nrw.de/BiPo/Stella/online

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Iggo

So richtig missverstehen kann man sich nur in der selben Sprache!

Ich schrieb sie – die Auswärtigen – dürfen sich bewerben. Ich gehe auch davon aus, dass sich die Bewerber kompetent bewerben können. Das bedeutet aber eben nicht, dass die Bewerbung Aussicht auf Erfolg hat. Bewerber anderer Bundesländer sind nämlich ausgeschlossen. Warum das so ist, habe ich erläutert.

Es ist aber nur der weg über STELLA verschlossen, LEO und OLIVER stehen ja offen. Nur werden da ganz reguläre Stellen angeboten. Dem Schulkapitel GY werden aber derzeit kaum Stellen zugewiesen. Aus diesem Grund werden auch SEKII-Anfänger mit der zusage auf eine spätere Stelle an einem GY für 2 bis 3 Jahre zu A13 im GS-Bereich eingesetzt. Aufgrund dieser eklatanten Mangellage werden also in erster Linie Stellen in den GS und in Schulen der SekI ausgeschrieben. Hier übertrifft die Zahl der ausgeschriebenen Stellen sogar die potentieller Bewerber.

Dietmar
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Haben die Personalräte wirklich ein Vetorecht? Können Sie mir die rechtliche Quelle nennen? Vielen Dank im Voraus!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dietmar

Personalvertretungsgesetz des Landes NRW.
Bei Personalentscheidungen ist der Personalrat zu beteiligen, bei Personalangelegenheiten besteht Mitwirkungsrecht.

Jörn Bohn
1 Jahr zuvor

Wie immer ist es schwer zu ertragen, wenn Menschen meinen, das Innenleben von Schule haarklein beurteilen zu können, ohne es es überhaupt zu kennen. (Außer, dass sie selbst mal Schüler waren.)
Wenn sie dann noch besserwisserisch Lösungsvorschläge aus der Tasche zaubern-kann ich in aller Regel nur noch müde mit dem Kopf schütteln.

Eva
1 Jahr zuvor

Wie wäre es denn, einfach mal die Schulpflicht abzuschaffen?
Es wird sicherlich nicht nur mir so gehen, dass beschulunwillige SuS den Alltag erheblich erschweren. Nicht nur LehrerInnen, sondern auch Schulleitungen und die SuS einer Lerngruppe. Ständig muss ich mir einen Schüler vorknöpfen, hinter Attesten und Entschuldigungen herrennen, Fehlzeiten für Bußgelder weitergeben oder massive Kämpfe im Unterricht austragen, da viele schlicht NICHTS tun (wollen). Unsere Lerngruppen (Gesamtschule) haben Klassenstärken von 28-33 SuS. Gute 20-30% schwänzen regelmäßig oder sitzen ihre Zeit nur ab. Die SuS, die gerne zur Schule gehen, kommen viel zu kurz. Keine Schulpflicht= weniger Korrekturen, weniger Kämpfe, kleinere Klassen, angenehmes Lernklima, individuelle Förderung, weniger Eltern- und SL-Gespräche, weniger Personalbedarf, weniger LuL die in Teilzeit arbeiten müssen.

Christabel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Eva

Dann muss aber auch die juristische Grundlage für die entsprechenden Noten und ein etwaiges Bussgeldverfahren glasklar sein. Solange SuS Atteste nachträglich einreichen dürfen und die „Beweislast“ ausschließlich bei der KL liegt, hat man mit den Schwänzern immer nur noch mehr Arbeit. In der SEK I sollten andere Bedingungen gelten als in der SEK II, aber es gibt ja auch nicht genug Schulsozialarbeiter, um die Verweigerer in die Beratung schicken zu können.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christabel

Bei uns müssen „Atteste“ und „Entschuldigungen“ akzeptiert werden, die drei Monate oder mehr nach der „Erkrankung“, von der der Dok nichts weiß oder wusste.

Oft lassen sich die Schülys die Fehlzeiten geben, damit sie anschließend doch eine „Entschuldigung“ mitbringen können.

Das alles ist an Lächerlichkeit und erzwungener konsequenter Konsequenzlosigkeit mit Dauerüberlastung für NICHTS als noch mehr Arbeit nicht zu überbieten.

Dietmar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Eva

Womit werden die SuS, die dann im schlimmsten Fall weder lesen noch schreiben können, noch sonst irgendwas gelernt haben, später ihren Lebensunterhalt verdienen? Wollen wir das?

Christabel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dietmar

Das frage ich mich auch, aber da ist nicht nur die Schule in der Verantwortung, sondern die gesamte Gesellschaft, oder? Wir können Fehlzeiten und mangelnde Leistungsbereitschaft erst einmal nur dokumentieren, für die Therapie sind wir weder ausgebildet noch verantwortlich, das ist nun mal an erster Stelle das Elternhaus. Und für die Folgekosten kommt wie immer der Steuerzahler auf!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dietmar

Ähm, bocklos zu Hause oder bocklos in der Schule – kommt in der Regel auf das Gleiche heraus.

Der Unterschied ist – diejenigen, die lernen wollen, dürfen das! In der Schule! Mit fachlicher und pädagogischer Betreuung! Ohne Störenfriede!

Ob das des Rätsels Lösung ist, weiß der Geier. Aber der aktuelle Stand ist auch nicht gut.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Eva

Eine Abschaffung der Schulpflicht wäre nur eine endgültige Kapitulation der Schulen, die nicht in der Lage sind, das Schulrecht und ihre eigenen Hausregeln klar durchzusetzen.

Leider ist das einigen Gesamtschulen in NRW zu unbequem. Mir reicht es schon, wenn ich sehe, wie sich ehemalige SuS dann in der Sek I machen. An der Realschule läuft es (klare Linie, Führung, gute Leistungen), an der Gesamtschule nicht (Unlust, Schulschwänzen, keine klare Linie an der Schule, gute Noten, aber keine guten Leistungen) Und das alles bei SuS mit gleichen Grundschulleistungen!…
Damit möchte ich jetzt nicht einzelnen engagierten KuK an Gesamtschulen die Schuld zuschieben, aber Fakt ist, dass es vielerorts mit den Gesamtschulen in NRW nicht läuft.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Warum wohl gehen einige auf die Realschule und andere auf die Gesamtschule?

Tummeln sich auf der Gesamtschule die lernbegierigen Kids? Kann ich mir kaum vorstellen….

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor

Kann einer hier zuverlässig einschätzen oder angeben, ob die Zahl der ausgebildeten Refs in den letzten Jahren abgenommen hat?

Ich frage mich bei solchen Zahlen immer, was die ganzen neu ausgebildeten SII Kräfte machen sollen, wenn sie gar keine SII Stelle mehr bekommen.

Ich bin selber Laufbahnwechsler und warte seit Jahren auf einen Wechsel in die SII, was für mich in den letzten Jahre herbe Scheiße ist. Wie sieht es da also mit den Refis aus? Werden die zwangsläufig auch in die Sek. I Laufbahn wechseln müssen, um überhaupt einen Job zu kriegen? Mir fehlen hier Zahlen.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Noch vor nicht allzu langer Zeit hatten wir 3 Refs gleichzeitig in der Schule (Grundschule, NRW). Inzwischen gibt es Jahre, in denen gar kein Ref. kommt. Insofern scheint, zumindest in Grundschulen, die Zahl der Referendare tatsächlich abzunehmen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

An Grundschulen werden Sie wohl keine Refs gehabt haben – allenfalls LAAs.
Gäbe es Referendar*innen an GS, HS und RS sowie GemS, SekS und in der SekI der GE, wäre das Thema „A13 für alle“ längst Geschichte.

Der Vorbereitungsdienst in Primarstufe und Sekundarstufe II wird Lehramtsanwärterzeit und nicht als Referendariat bezeichnet.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ist mir schnurzpiepegal, wie das heißt, es werden weniger!

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Also im Internet trifft man schon merkwürdige Menschen. Es heißt Ref. So oder so.

Ute, gerne Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Ich habe einen Lehrauftrag an der Uni. Studierende berichten, dass man einen Schnitt unter 2, 0 brauche, um sofort einen Referendariatsplatz zu bekommen. Allerdings Niedersachsen. Aber das kann doch echt nicht wahr sein.

lehrer002
1 Jahr zuvor

Das ist falsch und überall einsehbar! Das war zuletzt vor über 10 Jahren so…

Ute, gerne Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Ich gebe wieder, was mir berichtet wird. Der Link ist von Hamburg. Und jetzt sind Sie dran. Kann man ja angeblich überall lesen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Ich bin bei uns (allerdings SH) jetzt seit 10 Jahren an dieser GemS – ein Referendar.

Ständig Praktikant:innen, aber nur einer, der sein Ref bei uns gemacht hat.

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Wie kann man auf eine ganz normale Sachfrage mit einem Dislike reagieren?!

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Man reagiert lediglich persönlich auf Sie, Ihren Nicknamen, möchte sich ab reagieren und mag eine Beteiligung simulieren, da zu faul, einen sinnigen Beitrag zu verfassen.
Gar nicht weiter ernst nehmen, diese unnötige Negativität.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Die KMK hat den Knall einfach noch nicht gehört.

Es fehlen Lehrer, keiner, oder zumindest zu wenige, wollen den Beruf mehr machen.

Dann ordnen wir eben mal ein paar extrem unbeliebte Dinge wie Mehrarbeit, Abordnungen und verminderte Teilzeit an. Dann wird das schon, das motiviert junge Leute bestimmt Lehrer zu werden.

Respekt vor solch einer Weitsicht.

Noch Ideen?

All-Morgendliches wiederholen des Diensteids für alle Kollegien in Chor. Wer nicht laut genug mit macht wird aufgeschrieben.

Eine Stange mit einem Hut des Kultusministers auf dem Schulhof. Jeder Lehrer muss den Hut morgens beim Betreten des Gebäudes mit Verbeugung grüßen.

Ansonsten werden diese Maßnahmen verpuffen.
Kollegen in Teilzeit, sind ja aus einem Grund in Teilzeit. Wenn das nicht mehr bewilligt wird, werden viele krank werden oder wechseln.
Mehrarbeit wird auch noch die Leute an der grenze über diese hinaus bringen.
Mit unmotivierten und überlasteten, abgeordneten LuL werden die Gast-Standorte sicher auch ihre Freude haben. Ist ja menschlich. Ich will etwas nicht, es belastet mich und im nächsten Jahr bin ich wieder weg. Da werde ich mir mit Sicherheit kein Bein ausreißen.

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

A) Ich glaube, dass nach wie vor viele Sek. II Lehrkräfte ausgebildet werden. Was wird mit denen passieren?

B) Ich denke, dass diese Änderungen gar nicht zu den Studies durchdringen werden bzw. diese in ihrer Entscheidung beeinflussen werden.

HorchHorch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Ich denke schon, dass die aktuelle Politik die Berufswahl junger Menschen beeinflussen kann. Warum sollen die jungen Leute bestimmte Fächer studieren, wenn die Gefahr besteht, dass der Dienstherr einen nicht in diesen Fächern einsetzt, sondern einen sogar an eine andere Schulform viele Kilometer entfernt vom selbstgewählten Lebensmittelpunkt abordnet? Das ist doch wirklich kein attraktives Beschäftigungsangebot.

Zitrat
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Leider weiß man nicht, ob die Abordnungen nicht in Versetzungen über gehen und man braucht, um sich wegzubewerben, auch wieder eine dienstliche Beurteilung von der Schule. Gibt man sich da bewusst faul könnte es auch schwierig werden. Man wird durch so eine Abordnung in eine Sackgasse gegen den Willen gefahren.

Charlotte
1 Jahr zuvor

Kann man dieses Absurdum von Feller irgendwie verhindern oder stoppen? Die Fahrstrecke zur meiner Schule länger als 50 km, aber per Luftlinie sind es leider weniger weniger als 50 km. Jeden Tag war ich mehr als zwei Stunden unterwegs auf der Hin- und Rückfahrt und war dadurch geschlaucht und nicht mehr so leistungsstark wie anfangs.
Meine letzte Hoffnung war die wohnortnahe Versetzung nach Elternzeit, nachdem ich schwanger geworden bin. Bis zur Beendigung der Elternzeit wird aber die neue 50 km Regel gelten. Wie soll ich das mit einem Kleinkind schaffen? Denkt diese Frau überhaupt an die Folgen und was sie damit den Lehrkräften antut, die gerne arbeiten möchten,statt sich wegen Burnout krankzuschreiben?
Kann man dagegen etwas unternehmen?

Zitrat
1 Jahr zuvor

Hier ein Beispiel:
Die Weiterbildungskollegs/Abendgymnasien der BezReg Düsseldorf müssen zum 1.2. etwa 20 KuK abgeben. Schulleitungen entscheiden über die Lehrkräfte, besonders die mit aktuell stark vertretenen Fächern werden ausgewählt. Angeblich seien die WBKs im Schnitt zu 140% belegt wegen sinkender Studierendenzahlen in den letzten Jahren.

Die KuK werden allesamt an Förderschulen geistige Entwicklung, Hauptschulen oder Flüchtlingsförderklassen geschickt. Keiner, den ich kenne, will dahin. Keine Auswahl, Mitsprache etc., sondern knallharte Top-Down Verfügung. Klar formuliertes Ziel ist die dauerhafte Versetzung. Dazu mehr Stunden (rd. 27 statt 22h am WBK), keine Beförderungsmöglichkeiten und Perspektivlosigkeit. Wüsste man, dass es nur für ein halbes Jahr ist und man dann zurückkommt oder sich eine Schule frei aussuchen könnte, könnte man sicher darüber hinwegsehen. Aber so wird es nicht sein.

Ausgewählt wurden übrigens nur A13 Lehrkräfte, möglichst Vollzeit in den entsprechenden aktuell überbesetzten Fächern. Wer Teilzeit beantragt hatte, eine Funktionsstelle oder ein Mangelfach vertritt, hat Glück.

Was soll man dazu sagen? Ich finde es aus Lehrersicht sehr deprimierend.

Last edited 1 Jahr zuvor by Zitrat
Christiane
1 Jahr zuvor

Ich würde ja kein Problem mit mehr Schülern haben… die Hälfte meiner Klasse spricht kaum Deutsch, da muss eh ein anderer Unterricht gemacht werden, aber mein Raum ist jetzt mit 28 Kindern bereits so klein, dass ich nicht mehr zu den Kinder laufen kann, da einfach kein Platz ist… von Sitzkreisen etc. Träume ich nur… und ich habe schon einen der größten Räume…

Jenny Guenther
1 Jahr zuvor

Frau Feller kann gerne bei uns, Standortfaktor 5, eine Woche Vollzeit arbeiten. Danach können wir vllt. nochmal über Teilzeit diskutieren :-). Bei uns würden die meisten das Pensum Vollzeit nicht schaffen. Selbst junge motivierte LehrerInnen melden Teilzeit an. Das wird Burnout, viele Krankheitstage und sogar Kündigungen zur Folge haben.

gehtsnoch
11 Monate zuvor

Und in NRW war es kein Scherz zum 01. April,
im nun umgesetzten Paket Handlungskonzept „Alltagshelfer“ wurde auch mitgeteilt:

… Im Bereich der Lehrkräfteausbildung erfolgt die Umsetzung auf dem Verordnungswege. Im Mittelpunkt stehen dabei Maßnahmen für die Grundschule und das Berufskolleg:

  • Der Seiteneinstieg mit einem berufsbegleitenden zweijährigen Vorbereitungsdienst wird für das Lehramt an Grundschulen geöffnet. Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger mit entsprechenden Hochschulabschlüssen können damit die volle Lehramtsbefähigung für die Grundschule erwerben. Das war bislang nicht möglich.
  • Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen können ihren Vorbereitungsdienst zukünftig auch für das Lehramt an Grundschulen oder für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar-und Gesamtschulen aufnehmen und die entsprechende Lehramtsbefähigung erwerben.
  • Lehrkräfte mit der Befähigung für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen erhalten zukünftig die Möglichkeit, dauerhaft an einer Grundschule eingestellt zu werden, auch wenn ihre Lehrbefähigungen kein Fach der Grundschule abbilden.
  • Der Duale Master für die technischen Fachrichtungen des Berufskollegs wird für Bachelorabsolventinnen und Bachelorabsolventen von Universitäten geöffnet und auf neue berufliche Fachrichtungen ausgedehnt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvieren ein berufsbegleitendes lehramtsbezogenes Masterstudium für das Lehramt an Berufskollegs. Nach Abschluss des dualen Masterstudienganges erfolgt ein berufsbegleitender Vorbereitungsdienst.

Außerdem werden folgende weitere Maßnahmen umgesetzt:

  • Lehrkräften aus Drittstaaten soll der Einstieg in den Schuldienst erleichtert werden. Das bisher erforderliche Sprachniveau C2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen wird für den Zugang zu sog. Ausgleichsmaßnahmen auf das Niveau C1 festgesetzt. Für eine dauerhafte Übernahme muss jedoch weiterhin das Niveau C2 erreicht werden.
  • Jede Neueinstellung von grundständig ausgebildeten Lehrkräften soll zukünftig mit der Möglichkeit einer Abordnung an besonders belastete Schulen verbunden werden. Voraussetzung ist, dass die abordnende Stammschule ausreichend gut mit Lehrkräften versorgt ist.

Die aufgeführten Maßnahmen treten zum 1. Mai 2023 in Kraft.

Hier in der Langversion