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Hubig lehnt Gleichstellung von Grundschul-Lehrern ab (bekundet aber „Wertschätzung“)    

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MAINZ. Mit breiter Mehrheit hat der rheinland-pfälzische Landtag am Donnerstag einen Antrag der CDU-Fraktion für eine bessere Besoldung von Lehrerinnen und Lehrern an Grundschulen abgelehnt. Neben den drei Regierungsfraktionen SPD, Grüne und FDP stimmten auch AfD und Freie Wähler gegen die Initiative, die Besoldung in vier Stufen bis 2026 von der Gruppe A12 auf A13 anzuheben. Der VBE kritisiert die Ablehnung scharf.

Sorgt mit ihrem Vorstoß für Unmut: die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Foto: Georg Banek / Bildungsministerium Rheinland-Pfalz

Rund 10.000 Grundschullehrerinnen und -lehrer in Rheinland-Pfalz legten die Basis für den Bildungserfolg der Kinder, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). «Uns ist wichtig, dass sie gute Rahmenbedingungen haben.» Dazu gehörten unter anderem multiprofessionelle Teams und Schulgesundheitskräfte, aber auch eine Erhöhung der Besoldung seit 2019 um rund sieben Prozent. «Hier in Rheinland-Pfalz verdienen Einsteiger im Grundschullehramt mehr als in Hessen», sagte Hubig (mit Blick darauf, dass Hessen unlängst eine schrittweise Erhöhung auf A13 angekündigt hat, News4teachers berichtete).

Die Ministerin stellte die Frage: «Warum A 12?» Und gab die Antwort: «Es hängt als Eingangsbesoldung mit der Länge des Studiums zusammen – aber es hat nichts mit Wertschätzung zu tun.»

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Die CDU-Fraktion betonte in ihrem Antrag, dass nur noch vier der 16 Bundesländer ihre Grundschullehrkräfte nicht nach der Besoldungsgruppe A13 oder der Entgeltgruppe E13 bezahlen. «Mit einer Anhebung auf A13 wirken wir aktiv dem Fachkräftemangel entgegen», sagte die bildungspolitische Sprecherin Jenny Groß.

Kaum ein anderes Land habe es geschafft, so viele neue Planstellen in allen Schularten mit ausgebildeten Lehrkräften zu besetzen wie Rheinland-Pfalz, sagte Hubig. «Das schafft nicht Hessen und das schafft auch nicht NRW – und warum? Weil wir unseren Lehrkräften gute Rahmenbedingungen in schweren Zeiten bieten.»

„Man verschläft es, den Kolleginnen und Kolleginnen an den Grundschulen die Wertschätzung entgegenkommen zu lassen, die sie verdienen. Dies verschärft den Lehrkräftemangel weiter“

Der VBE kritisiert die Ablehnung scharf. Landesvorsitzender Lars Lamowski erklärt: „Rheinland-Pfalz lässt sich bei der Besoldung der Lehrkräfte abhängen. 12 von 16 Bundesländern haben sich auf den Weg zu A 13 gemacht. Man verschläft es, den Kolleginnen und Kolleginnen an den Grundschulen die Wertschätzung entgegenkommen zu lassen, die sie verdienen. Dies verschärft den Lehrkräftemangel weiter.“

Die Landesregierung müsse sich „ehrlich machen“ mit Blick auf A 13. „Die Kolleginnen und Kollegen an den Grundschulen unterrichten 50 Minuten pro Schulstunde und nicht 45 Minuten. Dementsprechend ist die Anzahl der Lehrerwochenstunden im Vergleich größer als das, was die Landesregierung angibt. Zudem gibt es im Flächenland Rheinland-Pfalz sehr viele kleine Grundschulen mit entsprechend kleinen Klassen. Im Schnitt bleibt die Größe der Klassen somit verhältnismäßig klein, aber gerade an den größeren Schulen sind die Klassen deutlich voller“, sagt der Verbandsvorsitzende.

A 13 für alle Lehrkräfte sei ein zentraler Aspekt, damit die Grundschulen im Wettbewerb mit den anderen Schulformen bestehen können und sich mehr junge Menschen für den Beruf der Grundschullehrkraft entscheiden. „Obendrauf könnte die Landesregierung auf diesem Weg die strukturelle Diskriminierung etwas abbauen“, führt Lamowski aus. „Schließlich sind die meisten Lehrkräfte an den Grundschulen, die schlechter bezahlt werden als ihre Kolleginnen und Kollegen an den weiterführenden Schulen, Frauen.“ News4teachers / mit Material der dpa

Jetzt sind es nur noch vier Bundesländer, die Grundschullehrern A13 verweigern

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