Mecklenburg-Vorpommern gewährt vom kommenden Schuljahr an neuen Lehrern einen Zuschuss, die eine besonders schwer zu besetzende Stelle im ländlichen Raum antreten. Der Zuschuss beträgt monatlich 424,25 Euro brutto für vier Jahre, wie Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Montag in Schwerin sagte. Dies entspreche zehn Prozent des Grundgehaltes.
Gewährt werde der Zuschlag neu in den Schuldienst des Landes eingestellten Pädagogen, die eine schon mehrfach erfolglos ausgeschriebene Stelle als Mathematik-, Informatik-, Biologie-, Chemie- oder Physiklehrer an einer Regionalen Schule im ländlichen Raum annehmen. Als ländlicher Raum gelte dabei alles außerhalb der Städte Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Stralsund, Greifswald und Wismar.
Das Programm gilt Oldenburg zufolge für 50 Stellen – so viele gebe es aktuell in MV, auf die die genannten Kriterien zutreffen. Pro Jahr stünden gut 250 000 Euro aus dem Haushalt zur Verfügung, dazu habe es Absprachen mit dem Finanzministerium gegeben. Gestrichen werde dafür an anderer Stelle nicht, betonte sie.
Die ersten Stellen mit dem Zuschlag, die im Ausschreibungsportal im Internet mit einem Euro-Zeichen markiert seien, werden den Angaben zufolge an diesem Dienstag freigeschaltet. «Wir versuchen alles mögliche», sagte Oldenburg über den jüngsten Versuch, Lehrer zu gewinnen. Bundesweit herrsche Lehrermangel. Die Zahl junger Menschen im studierfähigen Alter reiche nicht aus, um die große Zahl altersbedingter Abgänge aus den Lehrerzimmern in den kommenden Jahren auszugleichen.
Wie groß der Mangel an Lehrkräften in den naturwissenschaftlichen Fächern besonders an Regionalen Schulen im ländlichen Raum ist, illustrierte die Ministerin mit einigen Beispielen. So sei an der Regionalen Schule Wolgast (Landkreis Vorpommern-Greifswald) eine Stelle für Mathe und Physik bereits elfmal erfolglos ausgeschrieben worden, in Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) eine Stelle für einen Biologielehrer neunmal, in Mühlen-Eichsen (Nordwestmecklenburg) eine Stelle für Biologie und Chemie fünfmal. News4teachers / mit Material der dpa
Angehende Lehrer sollen in ländlichen Regionen ausgebildet werden (damit sie bleiben)
Kurz nachgerechnet:
Mecklenburg-Vorpommern, Einstieg A13, Einstiegsstufe 4, Steuerklasse 1: 4242,48 € (brutto), 3365,23 € (netto). Nun das Ganze + 424 € (brutto), dann landet man netto bei ca. 3610,64€ (für 4 Jahre)
Bayern: Einstieg A13 als Realschullehrer, Einstiegsststufe 5, Steuerklasse 1: 4774,01€ (brutto), 3697,76 € (netto) – und das Ganze ist nicht nur auf 4 Jahre begrenzt.
Noch irgendwelche Fragen?
Genau. Wenn es um gleichen Lohn für gleiche Arbeit geht, sollte man mal über die Ländergrenzen hinweg schauen. A13 in MV bedeutet immer noch rund 500 Euro weniger als A13 in Bayern. Oder wie man hier schon lesen konnte, A13 in MV ist wie A12 in Bayern.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?
Der eigentliche Vorteil bei einer Tätigkeit auf dem Lande dürfte wohl darin bestehen, dass Wohnungen billiger sind und dass auch Normalverdiener sich ein eigenes Häuschen leisten können. Dafür ist möglicherweise dann die Infrastruktur eher trostlos. Mein Geheimtip: kleinere Orte in Ostsee-Nähe. Gute Luft, im Sommer nicht zu heiß, und man muss nicht die ansonsten überhöhten Preise für einen Urlaub an der See bezahlen.
Die Lebenshaltungskosten in Städten explodieren und aufm Land gibt’s nun 10% mehr Gehalt? Wirklich lustig und leider voll an der Realität vorbei. Wie wäre es stattdessen mit Anreizen durch spürbare Entlastung? Würde deutlich mehr Sinn machen.
Seltsam, dass dieser Zuschlag mit der Tarifgemeinschaft und dem Abstandsgebot zur nächsten Gehaltsstufe vereinbar ist, während es in Berlin hieß, mehr als die jetzt versprochenen 300 Euro für nicht verbeamtete Lehrer sei nicht möglich, eben wegen der Tarifgemeinschaft und dem Abstandsgebot zur nächsten Gehaltsstufe.
Was stimmt da nicht?
Gut gefragt!
Wenn diese Zulage in Bayern „Buschzulage“ genannt wird – heißt es dann in Meck-Pom „Pampa-Zulage“??
…ich frag ja nur mal so?