Kostenfreie Tampons und Binden in Schulen – eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit?

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MAGDEBURG. Jede Frau dürfte schon einmal von der Periode überrascht worden sein. Immer mehr Stimmen setzen sich für kostenfreie Binden und Tampons in Toilettenräumen ein, insbesondere in Schulen und Hochschulen. Aber wie sieht es in der Praxis aus?

Eine gesellschaftliche Aufgabe? Foto: Shutterstock

Dass Frauen und Mädchen kostenlose Menstruationsartikel in Toilettenräumen genauso vorfinden wie Toilettenpapier, ist in Sachsen-Anhalt bislang an wenigen Orten selbstverständlich. Es gibt Vorreiter wie die Hochschule Merseburg, die schon 2020 ein Pilotprojekt startete und gute Erfahrungen machte. In Magdeburg ergab ein Pilotprojekt an 15 ausgewählten Schulen eine durchwachsene Bilanz. Und in Halle stoppte das Landesverwaltungsamt ein solches Vorhaben mit Blick auf die Kosten vor einem Jahr.

Dabei boomt das Thema an vielen Schulen, Hochschulen, in Unternehmen und Verwaltungen – das stellt jedenfalls das Magdeburger Start-Up Periodically fest. Es vertreibt seit rund zwei Jahren Spender für Tampons und Binden. Die Edelstahlboxen, in die 140 Tampons und 50 Binden passen, werden in den Toilettenräumen aufgehängt wie die Spender für Papierhandtücher. Die Nachfrage nach den Spendern steige exponentiell, sagt Periodically-Gründerin Katharina Weißig. Die 24-Jährige und Co-Gründer Corvin Groß studieren Medizin in Magdeburg. Inzwischen haben sie laut Weißig acht Angestellte.

Städte wie Freiburg und Stuttgart, Hamm, Wiesbaden und Bielefeld habe Periodically ausgestattet ebenso wie SAP, Ikea und die Deutsche Bahn. Weißig geht davon aus, dass sich insbesondere die Unternehmen so als fortschrittlich darstellen wollen und den Gedanken der Gleichberechtigung auch auf diese Weise umsetzen. Immer mehr Schulen und Hochschulen kämen hinzu. Periodically mache inzwischen einen Millionen-Umsatz, sagt Weißig. Es gingen immer mehr Anfragen auch aus dem Ausland ein. Ihr Unternehmen exportiere inzwischen in die Schweiz, nach Österreich, Belgien und die Niederlande. «Wir haben auch schon in die USA versandt», sagt Weißig.

Die Idee, die hinter den kostenfreien Tampons und Binden steckt, ist zum einen rein praktischer Natur: Frauen und Mädchen haben die Produkte zur Hand, falls sie unvorbereitet ihre Tage bekommen. Katharina Weißig berichtet, dass sie genau so auf die Idee mit den Spendern gekommen sei. Sie habe ihre Periode in der Uni bekommen und habe sich gefragt, warum sie nun notdürftig Toilettenpapier benutzen müsse. Bei der Recherche fiel ihr auf, dass es selbst Spender für Zahnstocher gab, aber keinen einzigen für Periodenprodukte.

Viel wichtiger sei aber der Gedanke der Geschlechtergerechtigkeit. Frauen haben keine Wahl, sondern bekommen schlichtweg ihre Periode. Sie tragen die Kosten und Lasten dieses noch vielfach tabuisierten Themas. Schottland zählte zu den Vorreitern: Die dortige Regierung legte ein Millionen Pfund schweres Programm auf, um ab 2020 Binden und Tampons gratis zur Verfügung zu stellen. Deutschland schaffte nur einen Schritt und senkte die Mehrwertsteuer für Periodenprodukte von 19 auf 7 Prozent.

Dass der Weg zu kostenfreien Tampons und Binden nicht einfach ist, zeigt das Beispiel Magdeburg: Auf eine Initiative des Stadtrats hin wurden an 15 Schulen insgesamt 74 Spender installiert. Dafür gab die Stadt rund 11.000 Euro aus plus rund 800 Euro für die Erstbestückung. Die Verwaltung errechnete vier Cent je Tampon und fünf Cent je Monatsbinde. Nach der Pilotphase, die bis zu den Winterferien dieses Jahres ging, ergaben Rückmeldungen aus den Schulen, dass die Akzeptanz und Nutzung «sehr durchwachsen sind».

«Hier haben sich wieder mal Theoretiker viel theoretisch Gutes einfallen lassen, nur sieht die Praxis – was für eine Überraschung – leider ganz anders aus»

Die Stadt veröffentlichte die Stellungnahmen der Schulen. Aus den Schulen – von der Grundschule bis zum Gymnasium – hieß es, man erachte es als wichtig, Schülerinnen mit Hygieneartikeln auszuhelfen. Die Spender kamen aber zumeist bei den Schulleitungen nicht gut an: man wolle die Produkte lieber nur bei Bedarf austeilen, denn es seien Binden auf die Toilette, den Boden oder an die Wände geklebt worden. Toiletten wurden verstopft. Teils hätten sich Schülerinnen privat bevorratet.

Aus einem Gymnasium hieß es: «Hier haben sich wieder mal Theoretiker viel theoretisch Gutes einfallen lassen, nur sieht die Praxis – was für eine Überraschung – leider ganz anders aus.» Zwei der drei beteiligten Berufsschulen gaben rundweg positive Rückmeldungen und wünschten sich eine Fortsetzung des Projekts. In der dritten hieß es, die Schülerinnen nutzen nach wie vor in erster Linie ihre eigenen Hygieneartikel.

Katharina Weißig von Periodically erhält hauptsächlich positive Rückmeldungen zu den Spendern. In Grundschulen komme es gelegentlich vor, dass mit den Produkten «gespielt» werde. Ansonsten sei der Umgang sehr verantwortungsvoll. Die Spender seien auch ein perfekter Aufhänger, um in den Schulen über das Thema Menstruation zu sprechen.

In Halle wird es nicht soweit kommen, jedenfalls nicht im Rahmen eines Pilotprojektes: Das Landesverwaltungsamt beanstandete Mitte April 2022 einen Beschluss des Stadtrates von Ende Juni 2021. Der hatte ein Pilotprojekt für eine Schule je Schulform auf den Weg bringen wollen. Die Aufsichtsbehörde bemängelte, dass die erwarteten Kosten von rund 5.880 Euro angesichts der kritischen Haushaltslage der Stadt gegen den Grundsatz der wirtschaftlichen und sparsamen Haushaltsführung verstoßen. Der Stadtrat hob daraufhin seinen eigenen Beschluss auf.

Ganz anders an der Hochschule Merseburg: Sie startete 2019 eine Pilotphase und stellt den Nutzerinnen seit Ende 2020 kostenfrei Binden und Tampons zur Verfügung. Fast 40 Toiletten wurden ausgestattet. Der Schritt habe sich definitiv bewährt, erklärte Hochschulsprecher Christian Franke. «Es gab und gibt positives Feedback dazu und die Periodenprodukte werden genutzt.» Die Kosten tragen anteilig die Hochschule, die Gleichstellungsbeauftragte und alle über den Semesterbeitrag finanzierten studentischen Gremien. Von Dörthe Hein, dpa

Modellversuch mit Gratis-Tampons: „Schulen ziehen ein überwiegend positives Fazit“

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Martina
11 Monate zuvor

Das ist keine Frage von Geschlechtergerechtigkeit, sondern idiotischer Übertreibung des Gerechtigkeitsgedankens.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor

An der Schule meiner Kinder (Realschule) werden die Toiletten fast regelmäßig von Schülern verunstaltet, sodass sich der Schulleiter per Mail an uns Eltern richtete. Er berichtet von achtlos herausgerissenen Papiertüchern aus dem Spender, die nass gemacht und rumgeschmissen werden, von abgerissenen Papiertuchspendern, von Fäkalien an den Toilettenwänden und auf dem Boden. Das beträfe die Jungs- und die Mädchentoiletten. Also kann sich jeder denken, was wohl mit frei verfügbaren Menstruationsartikeln geschehen würde.

Von meiner Tochter weiß ich, dass es im Sekretariat auf Anfrage solche Artikel kostenfrei für die Schülerinnen gibt. Das finde ich eine gute Zwischenlösung.

Monika, BY
11 Monate zuvor

Ich kenne eine solche Gymnasium (es stinkt sogar im Gang neben die Toiletten furchtbar), und auch eine andere, wo die Toiletten ganz anderes aussehen, schön und sauber. Keine von beiden Schulen sind sogenannte „Brennpunkte“ der Gesellschaft. Was auch immer das heißt.

Alla
11 Monate zuvor

Warum soll Menstruation ein Tabuthema sein?
Schon in der 4.Klasse wird ausführlich darüber informiert, auch ganz ohne Spender von Periodically auf den Toiletten.
Aber ’netter Marketing-Versuch‘!

Carsten
11 Monate zuvor

Fest angestellte Reinigungskräfte mit kurzem Draht zum Klassenlehrer könnten das Problem eingrenzen.

Julia
11 Monate zuvor
Antwortet  Carsten

Als Lehrerin bin ich nicht für die Menstruation, die Körperhygiene der Schüler:innen und das Sauberhalten der WC zuständig.

Melissentee
11 Monate zuvor

Nix dabei haben und deshalb Spender mit Hygieneprodukten finde ich naja…. All inclusive Gedanke. Schlimm finde ich aber, dass Frauen/Familien durch Mehrkosten belastet werden und Schulen wieder mal abfangen sollen, was der Staat nicht geregelt bekommt. Niedrigere Steuersätze auf Tampons und Binden, angepasste Regelsätze bei der Grundversorgung.
Wann wacht die Politik auf? Wir schmieren Brote für Kinder, die kein Frühstück bekommen, verteilen Tampons etc.

Und ich adressiere dabei auch die Eltern, die nicht nach ihrem Kindern schauen und ggf das Geld nicht korrekt verwenden. Aber das ist keine Pauschalverurteilung. Über den Anteil mag ich nicht spekulieren

Marie
11 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Die Steuersätze wurden doch gesenkt. Was passierte? Oh Wunder-zunächst wurden die Produkte günstiger, nur um jetzt viel mehr als vorher zu kosten. Diente letztlich also nur der Gewinnmaximierung der Hersteller.

Georg
10 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Das war doch zu erwarten.

Against Fremdbetreuung
11 Monate zuvor

Am besten übernehmen Solidargemeinschaft und Staat gleich das ganze Leben- finanziell, organisatorisch, verantwortlich.

NichtErnstZuNehmen
11 Monate zuvor

Ein Kommentar aus der Hölle

Julia
11 Monate zuvor

Wieso denn das? Oder ist Ihr Name Ihr Programm?

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Julia

ja

NichtErnstZuNehmen
10 Monate zuvor
Antwortet  Julia

Wenn man euch den Spiegel vorhält? Spürt ihr euch eigentlich noch? Was haben Tampons für den Notfall mit Übernahme des ganzen Lebens zu tun? Es ist wirklich erschreckend, wie hier kommentiert wird. Und ich hoffe wirklich, dass ihr keine Lehrer:innen seid.

Georg
10 Monate zuvor

Tampons für den Notfall sollte es schon seit Jahren in so ziemlich jedem Sekretariat geben.

Es würde generell helfen, wenn Sie weniger auf der persönlichen, sondern viel mehr auf der Sachebene bleiben würden.

NichtErnstZuNehmen
10 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Ich bin hier nicht, um dir oder irgendwem zu helfen Georg. Dass du Widerworte nicht magst, ist mir bewusst. Ist und bleibt aber dein Problem. Ich schreibe was ich will, so wie du ja auch. Oder willst du mir das jetzt verbieten? LoL

Marion
10 Monate zuvor

Naja, also jetzt mal ganz ehrlich:
Georgs Einlassungen finde ich meistens auch sehr pauschal, undifferenziert und polemisch.
Muß man nicht mögen.
Aber mit „Widerworten“ geht er wesentlich souveräner um als all diejenigen hier, die sich so sehr auf Seiten der moralisch Überlegenen, als die Guten, als die mit der „richtigen“ Meinung empfinden, daß ihnen die Selbstgerechtigkeit schon aus allen Poren trieft.
Außer persönlicher Angriffe und Empörungsphrasen wie:
„Widerlich“, „…bestimmt kein Lehrer“, „keine Empathie“, „…macht mich total betroffen“,
„blau-braune Soße“, „AfD – Wähler“, kommt da nix, gar nix.
Mag sein, daß das alles auf Georg zutrifft – die Vermutung liegt angesichts vieler seiner Posts nahe.
Aber Leute wie sie, die nichts anderes können, als mit dem moralischen Vorschlaghammer auf alles einzuprügeln, was außerhalb ihres, doch recht eng begrenzten, Weltbildes liegt, die gingen mir, mit Verlaub, echt auf den Sack, wenn ich denn einen hätte.

Georg
10 Monate zuvor

Sie brauchen mir nicht zu helfen (ist es sowieso nicht mehr). Es ging mir um den Sprachstil und den Inhalt Ihrer Beiträge. Aber das wissen Sie auch selbst. Ansonsten verweise ich auf Marions Beitrag, für den ich mich bei ihr bedanke.

Marion
10 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Sie brauchen sich nicht bei mir zu bedanken. Auch mir ging es lediglich um Sprachstil und Inhalt genannter Beiträge.
Ansonsten teile ich ihre Meinung zu sehr vielen Themen, die hier im Forum zur Sprache kommen, nicht.
Vor allem was Migranten angeht, sehe ich die Dinge schon etwas differenzierter. Ich hab zwar keineswegs die rosarote Brille auf, und nehme durchaus wahr, daß wir teilweise Problem mit Migranten aus ganz bestimmten muslimischen Milieus haben, aber die pauschale Diffamierung von Menschen mit (muslimischen) Migrationshintergrund, die ich aus ihren Posts schon oft herauslese, lehne ich ab.
Genauso wie ich es ablehne, wenn jeder Verfasser kritischer Kommentare zu Themen wie Migration, Gendern, LTGBQ, pauschal als „widerlich“, „rechts“,
„AfD-Wähler“, „reaktionär“, „Boomer“ etc. etc., verunglimpft wird. Und so leid es mir tut, das sagen zu müssen, persönliche Beschimpfungen kommen in diesem Forum meistens aus der Ecke der sog. Offenen und Toleranten und zwar auch gegenüber von Foristen, die sich durchaus differenziert äußern, aber halt nicht im Sinne derer, von denen sie dann in die rechte Ecke gestellt werden.

Georg
10 Monate zuvor
Antwortet  Marion

So weit sind wir nicht auseinander.

Julia
10 Monate zuvor

Was für ein Quatsch. Sparen Sie sich außerdem den -falsch geschriebenen- Pluralis Majestatis oder die Anrede „du“ im dienstlichen Kontext.

Monika, BY
11 Monate zuvor

Ich finde die Idee ganz praktisch, besonders für Mädchen und Frauen, die ihre Periode ganz unregelmäßig bekommen.

Against Fremdbetreuung
11 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Dann sollen die Eltern ihren Töchtern das entsprechende Zeug mitgeben!!! Meine Güte!

Monika, BY
11 Monate zuvor

Das tun sie auch, bis zum Einmal, wenn man einmal im Jahr nicht daran denkt – mal tausende Frauen und Mädchen. Es passiert jedem, meine Güte, oder ist das auch so ein Grund die Eltern und Frauen sofort zur Verantwortung zu ziehen.
 
Wie gesagt, praktisch.

Cuibono
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Blödsinn – in der Uni meiner Nichte wurde es sofort wieder eingestellt:
1. gab es Diskussionen, dass alle Toiletten damit auszustatten seien, da nicht-transistierte Transmänner, die noch ihre Mens haben, selbstverständlich auch Zugang auf den Männerklos haben müssten und
2. war kurz nach der Einführung meist nichts da, trotz täglicher Auffüllung.
3. fragt frau üblicherweise ne Freundin oder im Schulsekretariat, falls Mal vergessen.

Die Frage ist ja, warum irgendjemand glaubt, dass der Unsinn der mit Seife und Klopapier gemacht wird (weshalb es auf Schulklos eben nichts davon gibt) aber Tampons und Binden würden hübsch stehen gelassen?

Wie naiv kann man sein?

NichtErnstZuNehmen
11 Monate zuvor

Wo ist denn dein Problem? Meine Güte!!

Against Fremdbetreuung
11 Monate zuvor

Wir haben weder zusammen ein Bier getrunken- noch gemeinsam Kühe oder Schweine gehütet- sind also nicht per du. Also Sie haben möglicherweise ein Problem, ich habe keins. Aber wie bereits oben angemerkt- am besten sorgen, organisieren und finanzieren Solidargemeinschaft bzw. Schule das ganze Leben!

NichtErnstZuNehmen
10 Monate zuvor

Ich schreibe wie ich will. Und ich will weder mit dir noch irgendjemand anderem Bier trinken oder deine Schweine hüten.
Von Binden für den Notfall auf die Finanzierung des ganzen Lebens zu kommen, ist halt komplett am Thema vorbei.

Against Fremdbetreuung
10 Monate zuvor

Tja, Schreibkompetenz ist nicht zu erzwingen- Niveau auch nicht.

Marie
11 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Wer weiß, dass seine Periode unregelmäßig kommt, hat doch sowieso immer einen Notvorrat dabei.

Against Fremdbetreuung
11 Monate zuvor
Antwortet  Marie

…dass ihre Periode,….
Das ist keine Frage allein des Genderns, aber der Grammatik.

Tim Bullerbü
10 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Letzte Woche weinenden 7. Klässlerin. Slip durchgeblutet, der feste Jeansstoff hat da mehr geholfen.
Und keine Mitschülerin hatte eine Damenbinde dabei, zumal auch noch gar nicht alle ihre Periode haben.
Also nein, nicht jedes Mädchen hat einen Notvorrat dabei.
Die Regelung mit dem Klassenraum ist doch prima, Kiste mit Binden und Tampons in jeden Klassenraum. Fertig.

Against Fremdbetreuung
10 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Und wer zahlt? Wieder mal die Lehrkräfte?

Thorsten
11 Monate zuvor

Für die fast perfekt ausgestatteten, neuen/sanierten, gut gedämmten Schulen ist ein Tamponspender sicherlich noch das Tüpfelchen auf dem i. Ansonsten sollten sich die Träger bitte erst einmal auf das Wesentliche konzentrieren. Funktionierende Ausstattung und lerngruppen-angemessen große Räume lassen sich nämlich nicht so einfach mitbringen wie Tampons.

Realist
11 Monate zuvor

Noch eine schwachsinnige Diskussion:

In jeder Schule, die ich kenne, war es selbstverständlich, dass das Sekretariat einen Vorrat ein Hygieneartikeln für Notfälle bereithält. Da versuchen sich wohl wieder, irgendwelche „Social Justics Warriors“ zu profilieren, hier auf Kosten der Schulen.

Und das gerade pubertierende Schüler anfangen Quatsch zu machen, wenn derartige Hygieneartikel frei verfügbar in den Toilettenräumen ausliegen, sollte auch jedem klar sein. Passiert mit Klopapier und Papierhandtüchern ja auch. Sogar in Universitäten… Nebenbei: In der Corona-Pandemie wurde das Toilettenpapier in den Schulen geklaut. Wer kommt als erstes auf die Idee mit kostenlosen, frei ausliegenden Hygieneartikeln ein kleines „Nebengeschäft“ aufzuziehen?

Hygieneartikel umsonst als „Notvorrat“ in den Sekretariaten? Ja, selbstverständlich.

Frei ausliegend in den Toilettenräumen? Lebensfremd in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden.

PaPo
11 Monate zuvor

„Viel wichtiger sei aber der Gedanke der Geschlechtergerechtigkeit. “

Nicht lediglich behaupten, dies habe etwas mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun, sondern erläutern. Es gibt sicherlich situationsbedingt nachvollziehbare Gründe für kostenlose Menstruationsartikel in einigen (öffentlichen) Sanitäranlagen, was diese Gründe aber vom Kundenservice zur Gerechtigkeitsfrage aufwerten soll, außer Marketingsprech von Periodically zu sein, muss man dannn doch fragen.

Mein_Senf
11 Monate zuvor

Alle Mädchen in meinen Klassen wissen, dass ich im Klassenschrank Binden und Tampons habe und sie dürfen sich im Falle daran bedienen. Das habe ich mit ihnen gut besprochen und sie nehmen das auch an.

Marie
11 Monate zuvor
Antwortet  Mein_Senf

An sich super, aber lassen Sie mich raten, Sie finanzieren das natürlich aus eigener Tasche, oder? PS: In meinem Schreibtisch liegt ab dem 3. Schuljahr auch immer ein Notpaket für unvorhergesehene 1. Monatsblutungen…

Chrissy
11 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Angenommen, MeinSenf bezahlt das aus eigener Tasche, würden Sie das dann vorbildlich finden oder ganz schlecht?
Periodically ist ein gewinnorientiertes Unternehmen. Halten Sie deren Engagement für vorbildlich ?

Georg
11 Monate zuvor

Gerecht wäre es, wenn Mädchen etwas vorenthalten werden würde, was Jungs kriegen. Was ist das in diesem Fall?

NichtErnstZuNehmen
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Ernsthaft?
Es wäre gerecht, wenn Frauen was nicht bekommen, was Männer bekommen? Das stellt dein Weltbild sehr gut dar Georg. Endlich lässt du die Maske fallen.

PaPo
11 Monate zuvor

„es“ = kostenlose Menstruationsartikel

„das“ = was (d.h. welche Artikel) bekommen „Jungs“, das sie ggü. Frauen bevorzugt bzw. was Frauen nicht bekommen

Georg
11 Monate zuvor

Stand jetzt: Die Mädchen bekommen kostenlose Menstruationsartikel, Jungs bekommen nichts.

Meine Frage war aufgrund des Gerechtigkeitsbegriffs, ob die Jungs vorher bereits etwas bekommen haben, was die Mädchen vorenthalten wurde.

NichtErnstZuNehmen
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Es wird immer abstruser.

Marie
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Die Jungs dürfen gern meine Periode bekommen, verzichte ich sehr gern drauf.

Chrissy
11 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Jungs und Männer können keine Kinder kriegen.

Marie
11 Monate zuvor
Antwortet  Chrissy

Oh, danke für die Aufklärung, war mir bisher gar nicht bewusst. Ihr Ironiedetektor war wohl defekt?

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Sobald ein Junge seine Periode bekommt, stellen wir ihm bei Bedarf selbstverständlich ebenfalls kostenlos Binden oder Tampons in der Schule zur Verfügung.

Against Fremdbetreuung
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Blödsinn! Gerecht ist nicht synonym mit gleich. Sollte ein Akademiker wissen. Oder sind Sie gar keiner?

Georg
11 Monate zuvor

Ich habe den Gerechtigkeitsbegriff mal genauso verwendet, wie er von den Gerechtigkeitslobbyisten verwendet wird, also im Sinne von Ergebnisgleichheit.

Julia
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Was reden Sie für einen unbelegten und populistischen Unfug! Was bitte verstehen Sie unter „Gerechtigkeitslobbyisten“? Müsste man als Mensch und Christ doch eigentlich grundsätzlich sein?!

Last edited 11 Monate zuvor by Julia
NichtErnstZuNehmen
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Gäääähn

Sandra
11 Monate zuvor

Ich finde das richtig gut. Wie oft gab es Ärger daheim, weil ich „zu viele“ Tampons verbraucht habe. Als hätte ich Einfluss darauf nehmen können. So schnell es ging habe ich sie selbst vom wenigen Taschengeld gekauft um der Diskussion aus dem Weg gehen zu können (ab 12 Jahren). Mir hätte diese Lösung wirkliche Erleichterung verschafft. Ich wäre nie im Leben ins Sekretariat oder zur Lehrerin gegangen um Tampons zu erbetteln.
Vielleicht ist dieser Schritt nur für wenige Mädchen wirklich nötig. Aber mir hätte das damals wirklich geholfen. Daumen hoch dafür.

Julia
11 Monate zuvor
Antwortet  Sandra

Zum Ihrem Eingangssatz: Dann soll es die Solidargemeinschaft zahlen oder wie?

NichtErnstZuNehmen
10 Monate zuvor
Antwortet  Julia

Warum denn nicht???

Against Fremdbetreuung
10 Monate zuvor

Gegenfrage: Warum denn?

Sandra
10 Monate zuvor
Antwortet  Julia

Na das macht dann neben der Kindergrundsicherung nun auch den Kohl nicht mehr fett.
Aber ernsthaft: mir hätte das damals geholfen. Ich bleibe dabei. Ich finds gut.

Lisa
11 Monate zuvor

Nochmal Kompromiss. Es gibt einen Automaten. Aber der hängt nicht auf den unbeaufsichtigten Mädchentoiletten.Sondern auf dem Sekretariat. Das Vandalismus Problem ist halt real.

Chrissy
11 Monate zuvor

Brauchen wir nicht auch dringend kostenlose Zurverfügungstellung von Papiertaschentüchern?

NichtErnstZuNehmen
11 Monate zuvor
Antwortet  Chrissy

Anscheinend brauche wir dringend mehr Empathie

PaPo
11 Monate zuvor

Empathie ≠ Mitgefühl ≠ kostenlose Zurverfügungstellung von Menstruationsartikeln

Man kann sicherlich darüber diskutieren, dass es sinnvoll erscheinen kann, dass die öffentliche Hand in entsprechenden Institutionen derartige Artikel kostenfrei zur Verfügung stellt (ich begrüße Dergleichen), z.B. aus Gründen der Wohlfahrt (um präkeren Lebensverhältnissen von Kindern und Jugendlichen daheim ein Gegengewicht zu bieten, quasi i.S.v. Art. 6 Abs. 2 Satz 2 GG) oder eines (über das notwendige Minimum hinausgehenden) insitutionseigenen Qualitätsanspruchs bei sanitären Diensten. Dies ist aber eine wesentlich komplexere Angelegenheit, denn hier salopp vermeintl. Ungerechtigkeiten ins Feld zu führen oder an die vermeintl. Empathie (wo eigtl. Mitgefühl und daraus mutmaßlich automatisch resultierende Solidarisierung gemeint ist) der Menschen zu appelieren. Damit entwertet man m.E. Gerechtigkeits- und Empathiediskurse und protegiert einer fragwürdigen Diskussionskultur. Es bedarf auch einer Thematisierung von Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG, des Subsidiaritätsprinzips, ökonomischer Fragen u.ä. – hierzu muss man jetzt keine ausurfernde Expertise verfassen, da reicht auch wenigstens eine Thematisierung des Folgenden, denn ein ‚habt euch nicht so und macht endlich mal‘ ohne den mahnenden Zeigefinger in die Richtung Personensorgeberechtigter, ohne Appell an die Selbstverantwortung der Betroffenen und ohne Kostenkalkulation, das ist mir zu viel Entgegenkommen an eine Anspruchshaltung, die alle Rechte aber keine Pflichten will.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Chrissy

Papiertaschentücher stellen die meisten GS-Lehrer, die ich kenne, schon seit Jahr(zehnt)en bereit (aus eigener Tasche finanziert, wie so viele andere Dinge). Das Dauerschniefen hält man nämlich nicht aus (vom Anblick der Rotznasen ganz zu schweigen). Es ist also reiner Selbstschutz. Klar,es kann immer mal vorkommen, dass man kein Taschentuch dabei hat, oder die Packung aufgebraucht ist. Komisch ist nur, dass manche Kinder nie! eine Packung Tempos in der Tasche haben, selbst wenn sie erkältet sind. Sie wissen ja, in der Schule gibt es welche. Schule für manche = Rundum-Sorglos-Paket.

447
10 Monate zuvor

Ich bin dafür, das in alle Toiletten einzubauen.
Am besten gleich morgen.
Was passieren wird ahne ich schon – Erfahrungswerte durch „gratis Papiertücher“ sind reichlich vorhanden.