Grundschüler sollen gemeinsam lesen üben („im Chor oder im Tandem“)

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Zur Verbesserung des Lernerfolgs der Brandenburger Schüler sollen Grundschüler in Brandenburg vom kommenden Schuljahr an gemeinsam lesen. Etwa 15 bis 20 Minuten sollen vor allem die Kinder der Klassen zwei bis sechs nach dem Vorbild des Hamburger Lesebands an den meisten Unterrichtstagen laut lesen, etwa im Chor oder im Tandem.

Lesen fällt nicht immer leicht. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Damit sollen die Lernergebnisse der Brandenburger Schüler verbessert werden, die in den vergangenen Bildungsstudien in den Fächern Deutsch und Mathematik schlecht abgeschnitten hatten.

Bislang hätten schon 130 Schulen ihr Interesse bekundet, berichtete das Bildungsministerium am Donnerstag. In Brandenburg gibt es rund 460 Grundschulen. Darüber hinaus kann das Leseband auch in den Jahrgangsstufen 7 und 8 in der Sekundarstufe 1 eingeführt werden. Das Leseband werde bereits in einem Drittel der Hamburger Grundschulen erfolgreich eingesetzt, so das Ministerium.

Brandenburg wolle an den guten Erfahrungen von Hamburg anknüpfen, sagte Bildungsminister Steffen Freiberg. «Ich bin sehr optimistisch, dass die Lesekompetenz vor allem bei Grundschülerinnen und Grundschülern dadurch spürbar verbessert werden kann.» News4teachers / mit Material der dpa

Nach dem Iglu-Schock: Kultusminister wollen das Lesen in der Grundschule stärken

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56 Kommentare
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Gelbe Tulpe
10 Monate zuvor

Im Chor lesen? Das kenne ich aus afrikanischen Schulen. Interessant, wie man mitunter von anderen Ländern lernen kann.

Michael Felten
10 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

In Asien ist das auch verbreitet. Und trägt zu deren Erfolgen bei. Wer selbst etwa im Chor singt, weiß um das Mitreißende & Einprägende chorischer Aktivitäten.

Dil Uhlenspiegel
10 Monate zuvor

Wissenschaflicher Hintergrund der Lesemethode ist hier veranschaulicht:
https://www.news4teachers.de/wp-content/uploads/shutterstock_586096970-533×261.jpg

Pit2020
10 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil Uhlenspiegel

😉 🙂

vhh
10 Monate zuvor

Jetzt noch dazu das Einmaleins im Chor, alles abgelesen von Tablet oder Digitaltafel, und wir haben endlich den Zusatznutzen der Digitalisierung gefunden.
‚Im Chor‘ wird zusätzlich als Musikstunde angerechnet, die soziale Komponente in der Gruppe ist auch dabei, goodbye Lehrermangel, was ein Leseband so alles leistet.
Alles prima, so lange es für die Eltern wie Schule und Lernen aussieht.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor

Hatte gute Erfahrungen mit dem Tandemlesen sammeln können. Inzwischen in der 7. (Förderschul-)Klasse setzen sich noch schwächere Schüler*innen mit stärkeren in Tandems zusammen. Viel mehr „gleichzeitige“ Lesezeit 😀

Hans Malz
10 Monate zuvor

Ist das denn auch „wissenschaftlich fundiert und vor allem wirksam“, wie Frau Feller, das in NRW möchte?

Michael Felten
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

evidenzbasiert – durch die Erfolge etwa der Asiaten …

Against Fremdbetreuung
10 Monate zuvor

Eltern sollen mit ihren Kindern lesen, ihnen vorlesen, statt ihnen dauernd Technik-Schnickschnack zur Verfügung zu stellen bzw. selbst zu konsumieren.

Monika, BY
10 Monate zuvor

Sehr gerne(!), aber lasst dann die Eltern zwischen Präsentunterricht und Homeschooling selbst zu entscheiden.
 
Die Kinder in deutschen Schulen haben nicht einmal ein gemeinsames Frühstück, sogar das Wasser müssen sie in den Flaschen zur Schule schleppen und aus dem Brotzeitbox essen. Jahrelang.
 
Und das findet dieses Land ganz normal, weil anscheinend die Menschen dieses Landes so arm sind, dass sie kein Geld haben, um seinem Kind das gemeinsame Frühstück in der Schule zu bezahlen.
 
Eltern haben in diesem Land alle möglichen Pflichten, aber was Schule und ihr Kind betrifft, keine Rechte.

Und das findet dieses Land ganz normal auch.

Es ist schon komisch wie viele etwas gegen Bildungspolitik haben und gleichzeitig unterstützen die Paradoxe, die das Bildungssystem zum Kollaps brachten.
 

Against Fremdbetreuung
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Wenn Sie dafür sorgen, dass es eine parallele Online- Schule gibt- ich meine nicht das unsägliche Zuschalten oder die Extrawürste, die die Fachlehrperson dann auch noch machen, dulden, organisieren soll- von mir aus.
Und was die Pflichten angeht: Schauen Sie mal ins Grundgesetz und ins Sozialgesetz und ins Steuergesetz. In dem einen steht etwas von elterlicher Sorge, in den anderen geht es um Familienleistungen des Staates bzw. Berücksichtigung von Elternleistungen durch steuerliche Vergünstigung. Sie haben also die Pflicht und die finanzielle Berücksichtung, Ihre Kinder selbst zu ernähren.

Bla
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Hätte ich grundlegend nichts dagegen.
Muss man halt durchdacht, geplant und gezielt dann durchsetzen. Dazu rechtlich (Gesetzesänderung) und uneinklagbar (Bestand vor Gericht).
D. H. aber auch die Elternhäuser zu „prüfen“, ob wirklich Bildung stattfindet. Abschlüsse dann als Externe.

Das kommt auf die Schule und Kommune an. Leider ist das bei einigen noch so … Traurig.

Da hätte kaum eine Lehrkraft/Schule etwas dagegen, wenn es mehr Geld für Schulen und auch das Essen gäbe. Das wäre toll. Liegt aber leider nicht an den Lehrkräften, dass es oft eher schlecht, als recht ist.

Das Selbe gilt witzigerweise oft für Lehrkräfte. „Nachsitzen“ als verpöhnt und als harte Strafe … Alles wird den Schulen aufgelastet und die Rahmenbedingungen fehlen (meistens) dafür. Schuld ist sowieso die Schule/Lehrkräfte.

Was heißt hier unterstützen? Das „wir“ Lehramt studiert haben und in der Schule arbeiten? Naja, das ist halt unser Job. Die Vorgaben macht wer anderes …
„Wir“ geben konstruktives Feedback und sprechen die Mängel an. Die Forderungen auf Seiten der Lehrkräfte sind doch immer wieder zu lesen:
– Mehr Entlastung
– Kleinere Klassen
– Gute Rahmenbedingungen
– Mehr Zeit für die Arbeit (direkt mit den Kindern)
– Weniger Bürokratie
– Bessere Ausstattung und funktionierende Räumlichkeiten (warmes Wasser, Toiletten)
– Gesundes Essen
– Inklusion, Ganztag, Differenzierung soweit es die Rahmenbedingungen an der Schule/vor Ort eben zulassen [und NICHT „ohne Limit – schaun wir einfach mal“]
– … Usw. … Usf. …

Monika, BY
10 Monate zuvor
Antwortet  Bla

„Da hätte kaum eine Lehrkraft/Schule etwas dagegen, wenn es mehr Geld für Schulen und auch das Essen gäbe.“

Aber, nein. Das sollten die Eltern alleine bezahlen. Unterstützung ist da selten nötig. Ich meine, wir reden über Deutschland und kein Kaviar zum Frühstück. Wenn das in viel ärmeren Länder machbar ist…

Inzwischen kenne ich und bestimmt wir alle so viele aus der Ukraine….viele diesen Menschen regeln alles alleine. Keine Hilfe. Natürlich gibt es immer Bedürftigen, immer und überall, auch in weniger reichen Länder bekommen sie Unterstützung, aber die sind nicht so viele, wie man behauptet.

Dem Rest kann ich mir nur anschließen.

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

„Wenn das in viel ärmeren Länder machbar ist…“

Jo, das kommt bestimmt gut: eine Kelle Hirsebrei in den Napf…

Übrigens: Kind kommt gerade von Klassenfahrt. Zelten und Selbstverpflegung. Einen Tag gab’s Erbsensuppe (Kind sagt: lecker). Zwei Drittel der Kinder hat nicht einmal probiert, weil irgendwie matschig und komische Farbe (eben Erbsensuppe). Also ab zum Kiosk…

Also, generell bin ich schon der Meinung, dass ich mich als Elternteil um ausreichend und annähernd gesundes Essen für mein Kind zu kümmern habe. Das mache ich ja auch, wenn das Kind gerade nicht in der Schule ist.

Wir können allerdings auch über kostenlosen Essenslieferservice für alle und jeden nachdenken…

Tigrib
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Was Eltern haben hierzulande keine Rechte, sondern nur Pflichten?
Echt jetzt?

Frühstück aus der Brotbox, wie furchtbar!

Cuibono
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Liebe Monika,

ich glaube, Sie haben da etwas Wichtiges übersehen: allein vor dem letzten Kindergeburtstag musste meine Freundin 2 Wochen lang überlegen, Pläne machen, mit den anderen Müttern absprechen, verwerfen, neu planen u.s.w. um eine sehr überschaubares Essen für alle Kinder bereit zu stellen. Es galt zu beachten: 1x Zöliakie, 1x Diabetes, 2x Laktoseintoleranz und 2x Allergien hinsichtlich Nüssen, 1x helal. Außerdem hatten auch andere Mütter noch Spezialwünsche.

Da würde ich mir als Schulträger bei den derzeitigen Zuständen auch einen schlanken Fuß machen, zumal die Lehrer dann bestimmt auch noch überwachen sollen, dass kein Kind vom eigenen Speiseplan abweicht.
Solange der Bildungsbereich ist, wie er nun mal ist – keine Ressourcen und immer abwegigere Forderungen, ist es wohlfeil noch eine drauf zu setzen.

Vielleicht bleiben wir erst mal auf dem Teppich.

Palim
10 Monate zuvor

Das setzen die Lehrkräfte in den anderen Bundesländern sicher gerne um, wenn ihnen, wie in Hamburg, insgesamt 108 h über vier Jahre in der Stundentafel zur Verfügung gestellt werden, statt 92 oder 94 h.

Andernfalls geht diese Lesezeit vom bisherigen Unterricht ab und es werden andere Inhalte gekürzt werden müssen, die dann nur in Bundesländern mit vielen Stunden in der Stundentafel angeboten werden

Iri-Hor
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Man kann viel Spielkram weglassen und sich auf das Üben konzentrieren. Was wird nicht alles gemalt und gebastelt im Unterricht an Grundschulen. Und wo wird nicht alles im Unterricht gefrühstückt oder Mittag gegessen. Ja, muss auch sein, aber in der Unterrichtszeit?

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Spielkram? Was soll das sein?

Basteln, ja, im Kunstunterricht, zur Förderung der Motorik, zu Aspekten der räumlichen Wahrnehmung … und sonst?
Malen, klar, im Kunstunterricht, zur Visualisierung von Gedanken, z.B. im Religionsunterricht, oder die grafische Darstellung von Rechengeschichten in Klasse 1+2.

Wo wird denn im Unterricht gefrühstückt und was zählen Sie als Unterricht.
Bei uns sind die Frühstückspausen außerhalb der Unterrichtszeit und übrigens tägliche Arbeitszeit der Lehrkräfte, die nicht gezählt wird und über die die 5-stündige verlässliche Beaufsichtigung gewährt wird.

Darum geht es aber gar nicht.
Es macht einen Unterschied, ob ich 108 Unterrichtsstunden in der Stundentafel der 4 Jahre habe oder nur 92.
Man schaut in ein Land, will in einer Einzelmaßnahme Erfolg sehen, beachtet aber nicht die Bedingungen, sondern übernimmt die Maßnahme, sofern sie kostenneutral eingebunden werden kann.

Aber auf den kostenneutralen Vorschlag, man könne einfach auf Pausen verzichten, hatte ich schon gewartet.

Hornveilchen
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Bei uns wird auch im Unterricht gefrühstückt. Das sind jeden Tag gut 10-15 Minuten. Meist am Ende der 2. oder am Anfang der 3. Stunde.

Monika, BY
10 Monate zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Neulich begründete eine GS-Lehrerin die Frage, warum Kinder nicht aus dem Bücher lernen, damit, dass die Bücher zu schwer sind für die Kinder zu tragen. Deshalb bringt man den Kinder den Stoff hauptsächlich durch Arbeitsblätter.
 
Aber 1,5 l Wasser und Brotzeitbox mit z.B. Obst sind nicht zu schwer jeden Tag mit nach Schule zu schleppen.
 
Absurder geht es nicht.

Against Fremdbetreuung
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

1,5l Wasser für den Vormittag? IHRE Kinder gehen ja sicher nicht in die GTS.

Monika, BY
10 Monate zuvor

 
Vormittag?
 
Trinken ihre nicht das Wasser? Ich meine ab 8 Uhr morgens bis 13 oder 16 Uhr nachmittags trinken sie kein Wasser?? Nein sie gehen nicht in GTS. Aber sie sind ein halber Tag, manchmal auch mehr da.
 
Und immer wieder das Gleiche. Klar. Was für ein Argument.

Was?? Vormittag, und sie brauchen sooo viel Wasser?

Ja, rechnen wir am besten, wie viel Wasser braucht das Kind pro Tag oder pro Stunde, damit wir sehen, ob sie überhaput das Wasser in der Schule brauchen.

Nach zwei Stunden Sportunterricht trinken sie noch mehr. Oder sie sollen durstig sein, nur weil so einigen Lehrer und Bildungsminister so passt.

Schrecklich, dieser Mentalität einiger Menschen, die immer noch in der Vergangenheit leben.

Marie
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Meine Güte, dass es im Artikel um lautes Lesen geht, haben Sie aber schon mitbekommen, oder?

FelBe
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Auch wenn die Ausstattung der Schulen dürftig ist, einen Wasserhahn mit fließendem Trinkwasser zum Nachfüllen gibt es dann doch.

U.L.I.
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Keine/r meiner Schüler*innen schleppt täglich 1,5 l Wasser mit zur Schule! Die haben 0,5 oder 0,7 l Flaschen dabei. Brauchen sie mehr, nutzen sie den Wasserhahn oder den Kasten Mineralwasser zum Auffüllen…!

Und natürlich lernen wir auch mit bzw. aus Büchern! Die werden aber nicht täglich hin- und hergetragen, sondern verbleiben in den Eigentumsfächern in der Schule.

Monika, BY
10 Monate zuvor
Antwortet  U.L.I.

Woran basieren sie dieser Behauptung?
Meine schon, und nicht nur meine. Reality check.  Und beide kommen mit leeren Flaschen nach Hause.

Die Schüler bekommen was sie bekommen können. Und damit sollen sich zufrieden stellen.

Wir diskutieren hier über das Wasser, ob die Kinder 0,5 oder 0,7 oder 1,5 l mitschleppen. Ein Witz.

Hauptsache, sie schleppen mindestens zwischen 1 kg bis 2 kg Wasser und Essen zusammen mit. Statt Bücher.

U.L.I.
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Äh, what?
Meine Behauptungen basieren auf meinem täglichen reality-check, also dem, was meine Schüler*innen so mitbringen an Wasser und was sie so nachfüllen…
Dass wir hier so witzig über den Wasserkonsum von Kindern diskutieren, ist übrigens auf ihrem Mist gewachsen. In dem Artikel geht es um das Tandem-Lesen, nicht das Tandem-Trinken.

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ich kenne eigentlich keine Schule, in der nicht inzwischen ein Trinkwasserspender steht. Dann gibt man dem Kind eine kleine Trinkflasche für die ersten Stunden mit und bei Bedarf kann in der Pause aufgefüllt werden. Notfalls ginge das auch am Wasserhahn. Die reinste Empörungsnebelkerze.

Monika, BY
10 Monate zuvor

 
In viele Schulen gibt es nur 2-3 für die ganze Schule. Und stellen Sie sich vor, 1000 Schüler und 3 Wasserspender. Wunderbar hygienisch. Kein Wunder so prächtige Grippewellen jedes Jahr. Corona ganz abgesehen.
 
Trinke Sie auch als Lehrkraft aus Wasserspender? Wohl kaum.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Wir haben keinen Trinkwasserspender, aber besonders gutes, geprüftes Trinkwasser kommt aus dem Wasserhahn in jedem Klassenraum.
Und ja, die Lehrkräfte trinken es auch.

Das Gewicht des Schulranzens soll nur 10-12% des Kindergewichts betragen.
Unter anderem deshalb gibt es Verlage, die den Inhalt der Bücher in mehrere Hefte schreiben, sodass man immer nur einen Teil transportiert. Darum ist der Inhalt nicht schlechter.

Zudem nehmen die Kinder nur die Materialien mit, die sie zu Hause noch benötigen.

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Warum sollte ich meine Wasserflasche nicht an öffentlichen Wasserspendern auffüllen? Ich trinke oft aus Wasserspendern. Sogar in Wartezimmern.

1000 Schüler/3 Wasserspender trifft hier ziemlich genau zu: Wenn jemandes Flasche leer ist, füllt er sie kurz auf und hat genug für den Rest des Schultages. Was soll daran denn unhygienisch sein? Wir reden hier übrigens von Schulen! Aus dem direkten Zusammenleben vieler Schüler fallen mir doch etliche andere Begebenheiten jenseits von Wasserspendern ein, bei denen ich hygienische Bedenken wirklich nachvollziehen könnte . Was soll man da machen? Wieder Homeschooling allein zuhause vorm Rechner?

Cuibono
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Himmel, warum sind Ihre Kinder in einer deutschen, öffentlichen Schule?
Ich verrate Ihnen, was Sie machen können: finden Sie genug andere Eltern, die dieselben Ansichten und Forderungen wie Sie vertreten und gründen Sie eine eigene Schule. Haben andere vor Ihnen so gemacht. Ist natürlich anstrengend und zeitintensiv, aber es ist ja für die Kinder.
Alles Gute

Iri-Hor
10 Monate zuvor

Es war nicht alles schlecht, was früher war. Da zeigt es sich wieder. Viele neue Methoden haben nur zu Wirrwarr geführt und die Leistungen sind weiter gesunken. Am meisten freuen sich die Kinder auch heutzutage über Unterrichtsausfall…….

Michael Felten
10 Monate zuvor

Hier im Westen neigte man immer schon zu einer gewissen Überheblichkeit gegenüber Methoden anderer Länder.

In Asien spielen chorische Aktivitäten beim Lernen eine wichtige Rolle. Was zu den dortigen Erfolgen beiträgt. Wellenreuther hat das hierzulande bekannt gemacht.

Wer selbst etwa im Chor singt, weiß warum chorische Aktivitäten so effektstark sind:

  • weil einen das Gemeinschaftliche mitreißt und besonders einprägend wirkt
  • weil einem eigene Fehler ohne Beschämung diskret/undercover auffallen

Geht sogar in Mathe – bei Regeln oder schwierigen Fachbegriffen.

Fast banales Beispiel: „Pro-por-tio-na-li-täts-fak-tor“ gemeinsam aussprechen lernen. Erst ganz langsam, dann immer schneller. Nachher kann’s jeder*. Sonst können’s manche nie.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Michael Felten

Lesen ist aber nicht Nachplappern oder schwierige Wörter im Chor sprechen, es braucht zunächst Einsicht in die alphabetische Strategie und den Aufbau geschriebener Sprache.
Gerade weil dies zu kurz kam, hat man vom gemeinsamen Lesen des gleichen Fibeltextes zum gleichen Zeitpunkt Abstand genommen.

In einer Klasse mit Vielleser:innen und noch nicht alphabetisierten Kindern wird man unterschiedliche Materialien und Ansätze nutzen müssen, wenn man allen das Lernen ermöglichen will.

Cuibono
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Oder die Klassen wieder in Gruppen (A, B, C) einteilen? Aber dann sind wir wieder bei der äußeren Differenzierung.

Blöd aber auch…

Lisa
10 Monate zuvor

Im Chor, der Gruppentisch, die Jungs, die Mädchen, jeder, der was Rotes , Blaues, Grünes trägt….der Lehrerin leise vorlesen, dem Nachbarn….ist das wirklich neu? Gehörte zu den didaktischen Grundlagen. Auch Leserätsel und die Lösung mir ins Ohr flüstern mit Abklatschen, das ist so Erstleseunterricht. Die Diskussion darüber kommt mir ein wenig vor wie das Rad neu erfinden.

Monika, BY
10 Monate zuvor

Ja, man entdeckt hier das warme Wasser und dann wundert sich man, warum es nicht klappt.
 
Ich habe mich immer gewundert, warum Kinder wenigstens in der Grundschule nicht am Unterricht lesen, aber schon die Mikrobiologie kennen müssen.
 
Der Staat rechnet schon viel zu lange mit dem Elternhaus. Nun, haben die Eltern, besonders Mütter dem Staat die Rücken gezeigt. Ergebnis können wir deutlich erkennen.
 
In vielen Länder liest man abwechselnd laut am Unterricht, bis zum 8. Klasse sogar. Ja, tatsächlich findet man dafür die nötige Zeit.

Monika, BY
10 Monate zuvor

Hier ist ganz normal und breit erwartet, dass das Elternhaus dem Kind Lesen, und nicht nur das Lesen beibringt, praktisch alles für eine Note hoher als 3. Warum muss man dann überhaupt das Kind dafür in der Schule schicken? Ah, ja, das Gesetz aus dem Jahr 19…und etwas.
 
In deutschen Schulen unterrichtet man heute nur noch bis Note 3, das goldene Mitte, nicht? und das ist für das ganze Land absolut akzeptable.
 
Das nennt man Indoktrination.
 
Dieses ganze politische Gerede ist einfach nur noch lächerlich. Probleme, dass dieses Land hat, sind wesentlich tiefer.

U.L.I.
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Steht BY für Bayern?
Skurril, was Sie hier schreiben.
NRW, wo ich unterrichte, gehört auch zu Deutschland und ich erwarte nicht, dass die Eltern meinen Schüler*innen das Lesen beibringen! Ich erwarte, dass Eltern Lesevorbilder sind, ihren Kindern allabendlich etwas vorlesen und (in Absprache mit mir und bei Bedarf) auch das Lesen zusätzlich Zuhause mitunter etwas trainieren…

In NRW erhalten die Schüler*innen bis einschließlich Klasse 2 noch keine Noten. Daher kennen sie die Note 3 auch nicht. Dennoch unterrichte ich sie. :-/ Sorry, aber mir fällt es schwer zu verstehen, was sie meinen bzw. an Unzufriedenheit ausdrücken zu wollen… In deutschen Schulen unterrichtet man heute nur noch bis Note 3, das goldene Mitte, nicht? und das ist für das ganze Land absolut akzeptable.“

Monika, BY
10 Monate zuvor
Antwortet  U.L.I.

Frage ist eben, warum Sie als Lehrer überhaupt etwas von den Eltern, was Bildung betrifft, erwarten?
 
Und gleichzeitig unterbinden man den Eltern Homeschooling, sonst hat man mit Ordnungshüter oder Jugendamt zu tun.
 
Richtig Skurril, oder etwa nicht?

U.L.I.
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Für Sie ist es schon zu viel, wenn ich erwarte bzw. wünsche, dass Eltern als (Lese-)Vorbilder fungieren?
Ja, skurril und befremdlich Ihre Ansichten. Ich bleibe dabei.
Und nein. Ich unterbinde nix. Auch kein Homeschooling. Glücklich damit waren wir auf Dauer aber auch nicht. Es fehlte etwas. Etwas sehr Entscheidendes.

Monika, BY
10 Monate zuvor
Antwortet  U.L.I.

„Sorry, aber mir fällt es schwer zu verstehen, was sie meinen bzw. an Unzufriedenheit ausdrücken zu wollen… „In deutschen Schulen unterrichtet man heute nur noch bis Note 3, das goldene Mitte, nicht? und das ist für das ganze Land absolut akzeptable.““

Ausgeblendet einfach, wie viele andere, die gegen die Bildungspolitik sind, aber trotzdem unterstützen sie. Deshalb verstehen Sie es nicht.
 

Reine Erfahrung und Aussagen vielen Eltern, Lehrer und schließlich Statistiken – Millionen Euro für die Nachhilfe.
 
Viele Eltern wollen es, aber nicht unter den Bedingungen, dass das Kind ein halbes Tag oder in höheren Klassen fast ganzen Tag in der Schule sitzt und dann erwartet man Unterstützung vom Elternhaus, und zwar reichlich, für die Leistung.

Monika, BY
10 Monate zuvor
Antwortet  U.L.I.

Und das gleiche gilt übrigens auch für die GS. Ja, Bayern. Nicht natürlich in allen GS, aber kommt schon zu häufig vor.

Von den nicht deutschsprachigen Eltern wurde z.B. erwarte und sogar direkt werden sie gedrängt sich beschulen zu sollen, um ihren Kindern mit Deutsch und Mathe helfen zu können.

Das habe ich tatsächlich mit eigenen Ohren mitbekommen. Die Mutter brach danach in Trennen aus und wird seit zwei Jahren richtig von der Lehrerin deshlab gequellt, dass sie ihrem Sohn nicht helfen kann. Wir stehen seitdem in Kontakt.

 Dem Kind hat Keiner aus der Schule geholfen, ganz im Gegenteil. Arbeitsblätter, die er nicht vollständig ausfühlte, werden regelmäßig zurückgeschickt mit Ermahnungs-E.Mail, statt mit dem Kind in der Schule die AB durchzugehen und eigentlich auch mit den anderen Schülern.
 
Ja, wir kämpfen dagegen. Warum? weil wir es können. Für diese Menschen stehet selten jemand da.

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Jetzt fällt mir wieder ein, warum ich generell nicht zu viel von (jedem) Elternhaus erwarte…

Daddy Cool
10 Monate zuvor

Vielleicht sollten die Eltern täglich 10 min aufbringen und gemeinsam mit ihren Kinder lesen.

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor
Antwortet  Daddy Cool

Na, aber wenn sie nun vielleicht gar keinen „Spaß“ daran haben… (wie ich neulich hier las.)

Daddy Cool
10 Monate zuvor

Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Es muss den Eltern „Spaß“ machen. Viele von ihnen fahren ihre Jungs 2 bis 3 x in der Woche auf den Fussballplatz, weil sie in ihnen die großen Stars von morgen sehen. Dann gibt’s noch dazu die Spiele an den Wochenenden. Da können Eltern so richtig aus sich rauskommen. Das kann bis zur Vernetzung in Chat-Gruppen gehen. Das die großen Stars von morgen ihren eigenen Kontoauszug lesen bzw. die monatlichen Ein- und Ausgaben addieren können sollten, dass steht offenbar weit unten auf der Spaß-Liste.

Last edited 10 Monate zuvor by Daddy Cool
Hornveilchen
10 Monate zuvor
Antwortet  Daddy Cool

Natürlich sollten Sie das. Tun sie aber nicht alle. Und nun überlassen wir diese Kinder ihrem Schicksal?

Wozu sind Sie Lehrer geworden? Wegen Privatversicherung und Beamtenpension?

Daddy Cool
10 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

https://www.planet-wissen.de/sendungen/sendung-analphabetismus-100.html

Das Phänomen ist doch nicht neu. Neben der Schule gibt es sehr gute Angebote, bei denen sich Hilfe geholt werden. Man muss sich nur mal bewegen. Ein Lehrer ist für ALLE Schüler da, auch für die leistungsstarken. Nur diese scheinen offenbar keine Lobby mehr zu besitzen.

Julia
10 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Jedenfalls nicht, um den Eltern alles abzunehmen.
Übrigens können Sie sich derlei Anwürfe sparen- warum haben sich Eltern Kinder angeschafft? Warum überlassen die ihre Kinder ihrem Schicksal? Wenn gar nichts mehr hilft, soll ich als Lehrkraft aus Heroismus, Selbstverleugnung, Gutmütigkeit und Pflichtübererfüllung alles ausbügeln? Vergessen Sie`s!

Privatversicherung und vor allem Beamtenpension sind nach fast 30 Dienstjahren ein starkes Motiv, nicht (komplett) umzusatteln.

Oberkrämer
10 Monate zuvor
Antwortet  Daddy Cool

Eltern könnten doch aber auch 1 Stunde täglich aufbringen und ihren Kindern alles beibringen, was die Lehrer in der Schule nicht geschafft haben, oder? Dann hätten es die Lehrer soooo schön einfach.

Daddy Cool
10 Monate zuvor
Antwortet  Oberkrämer

Sie ahnen gar nicht wie viele Eltern ihren Kindern hochwertige außerschulische Angebote wahrnehmen lassen weil die schulischen Angebote gefühlt immer weniger werden. Viele kosten nicht mal viel Geld, werden vom Bund und/oder Land finanziert… Eltern investieren nicht (nur) in ein Grundstück oder in ein Auto investiert sondern in die Bildung der eigenen Kinder.

Julia
10 Monate zuvor
Antwortet  Oberkrämer

Stimmt- eine gute Idee!

ysnp
10 Monate zuvor

Die Lautlesetandems sind schon eine Weiterentwicklung vom chorischen Lesen, das man so noch von der eigenen Schulzeit kennt. Ich arbeite damit erfolgreich und habe vor 10 Jahren, als das noch relativ neu war bei 4 teachers intern selbst ein Material dazu veröffentlicht. Angeregt wurde ich durch eine Fortbildung dazu. Dort sahen wir, wie Rosebrock/Nix diese Art wissenschaftlich begleitet haben (Filmaufnahmen von Schulklassen, Interviews, Erklärungen). Es wundert mich, dass es fast 10 Jahre gedauert hat, bis Lautlesetandems zum Standard gehören.
Hier eine Erklärung der Lautlesetandems, die ich auf die Schnelle gefunden habe:
https://www.biss-sprachbildung.de/btools/lautlesetandem/
Dennoch brauchen die Schüler mehr Übung als nur das Tandemlesen, d.h. die zusätzliche nahezu tägliche10minütige laute Leseübung außerhalb der Unterrichtszeit bis zu einer guten Leseflüssigkeit wäre während der Grundschulzeit angebracht. Wer sich daran hält, erreicht in der Regel die Leseflüssigkeit auch noch während der Grundschulzeit.