Tarifstreit: Was haben Lehrkräfte zu erwarten? Krach in Kiel um Beamtenbesoldung lässt nichts Gutes erahnen

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KIEL. Die allermeisten der knapp 800.000 Lehrkräfte in Deutschland blicken – angesichts inflationsbedingter Reallohnverluste – mit Spannung auf die bevorstehenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder. Die betreffen zwar zunächst nur die Angestellten. Die Ergebnisse werden aber in der Regel dann auf die Beamtinnen und Beamten übertragen. In Schleswig-Holstein kocht unterdessen ein Streit um die Beamtenbesoldung hoch – die Verbissenheit, mit der dort gerungen wird, lässt nichts Gutes für die Tarifrunde ahnen.

„Das Wehklagen hat bereits begonnen“: Die Gewerkschaften erwarten einen harten Tarifstreit. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Da wird auf die Poststelle des Dienstleistungszentrums Personal (DLZP) des Landes Schleswig-Holstein einiges zurollen – schätzt die GEW. „Wegen der Sturheit der Landesregierung in Person von Finanzministerin Monika Heinold dürften sich im DLZP demnächst die Postkisten stapeln. Nach fruchtlosen Gesprächen mit der Finanzministerin haben der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften GEW, GdP und ver.di einen Aufruf an Beamt*innen und Versorgungsempfänger*innen in Schleswig-Holstein gestartet: Sie sollen Anträge auf amtsangemessene Alimentation stellen“, so erklärt die Gewerkschaft. Denn die Besoldung sei für das Jahr 2023 mit hoher Wahrscheinlichkeit verfassungswidrig. „Nur wer noch bis zum 31. Dezember einen Antrag stellt, kann seine Ansprüche sichern“, heißt es.

„Die Gewerkschaften hätten sich und dem DLZP den ganzen Ärger gerne erspart. Weil die Landesregierung aber auf stur geschaltet hat, bleibt uns nun nichts anderes übrig. Wir stellen unseren Mitgliedern Musteranträge auf amtsangemessene Alimentation bereit, damit sie zu ihrer verfassungsgemäßen Besoldung kommen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke. Die sich anbahnende Antragswelle habe sich die Landesregierung selbst zuzuschreiben.

„Beamtinnen und Beamten dürfen von ihrem Dienstherren zu Recht erwarten, gemäß der Verfassung bezahlt zu werden“

Im Vorfeld des Aufrufes hatten sich der DGB und seine Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes um eine schriftliche Vereinbarung mit der Landesregierung bemüht. So wollten sie der Unsicherheit unter den Betroffenen begegnen. Die Landesregierung blieb jedoch dabei, erst im Jahr 2024 rückwirkend für das Jahr 2023 für eine verfassungskonforme Besoldung sorgen zu wollen. Zugleich erklärte sie, Anträge zu deren Überprüfung im Jahr 2024 nicht mehr zuzulassen.

Die GEW-Landesvorsitzende zeigte nach eigenem Bekunden „nicht das geringste Verständnis“ für diese Haltung der Landesregierung. „Verfassungsgemäße Besoldung ist kein Spielball. Beamtinnen und Beamten, Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger dürfen von ihrem Dienstherren zu Recht erwarten, gemäß der Verfassung bezahlt zu werden“, so Astrid Henke.

DGB und Gewerkschaften rufen jetzt zu Anträgen auf, damit ihre Mitglieder ihre individuellen Ansprüche wahren können. Ohne einen entsprechenden Aufruf wäre eine juristische Überprüfung der rückwirkenden Besoldungsgesetzgebung für 2023 nicht mehr möglich. Erst im kommenden Jahr wird sich zeigen, ob weitere juristische Schritte notwendig werden.

Der DGB hatte bereits im Juli von der Landesregierung zeitnahe Gespräche über die Beamtenbesoldung gefordert und vor einer Klagewelle gewarnt. Durch das Bürgergeld und die Anhebung der Sozialhilfe werde vermutlich schon in diesem Jahr das Mindestabstandsgebot in den untersten Besoldungsgruppen der Beamtinnen und Beamten nicht mehr eingehalten werden können, hieß es zur Begründung. Um die verfassungsgemäße Besoldung auch für 2023 zu gewährleisten, müsse es kurzfristig Gespräche geben.

„Hier muss schnell eine Lösung her“, sagte die DGB-Landesvorsitzende (und ehemalige GEW-Landesvorsitzende) Laura Pooth. „Uns gegenüber hat die Landesregierung betont, die verfassungsgemäße Beamtenbesoldung rückwirkend für 2023 bei der nächsten Anpassung der Besoldung und Versorgung zu verwirklichen.“ Deshalb werde es die notwendigen Korrekturen absehbar erst im nächsten Jahr geben. „Dadurch geraten Beamtinnen und Beamte in einen Terminkonflikt, da sie ihre Ansprüche spätestens bis zum 31. Dezember 2023 beantragen müssen“, erläuterte Pooth. Im Falle einer Ablehnung der Anträge drohten langwierige und kostenintensive Gerichtsprozesse.

„Es dürfte im Interesse aller Beteiligten liegen, eine Antrags- beziehungsweise Klagewelle zu vermeiden“, meinte Pooth. „DGB und Landesregierung sollten sich schnell zusammensetzen und eine schriftliche Vereinbarung zum weiteren Umgang mit der verfassungsmäßigen Beamtenbesoldung treffen.“ Darin könnten auch Eckpunkte der geplanten rückwirkenden Regelung für das Jahr 2023 aufgenommen werden.

Das Problem: Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold hält angesichts der zugespitzten Haushaltslage eine Dämpfung der Personalkosten für unvermeidlich. „Es wird eine Begrenzung von Personalbudgets geben müssen“, sagte die Grünen-Politikerin im August. Über die Dimension wollte sie wegen der laufenden Beratungen in der schwarz-grünen Koalition nichts sagen. „Wir sind im Kabinett in einer intensiven Debatte darüber, wie wir für 2024 die Lücke von rund einer halben Milliarde Euro schließen können.“ Der Etatentwurf soll im Dezember stehen, nach der nächsten Steuerschätzung.

„Wir kommen aus drei Krisenjahren, sind mitten in einer Kriegssituation in Europa, haben eine hohe Inflation und eine schwierige Lage für die Wirtschaft“

Hintergrund: 35 Prozent der Ausgaben entfallen auf das Personal, das über Jahre aufgestockt wurde. Die Lage ist so fatal, weil zwei Negativfaktoren zusammenfallen: Die für 2023 erwarteten Steuereinnahmen sinken zum Vorjahr deutlich und Kosten steigen vor allem inflationsbedingt zum Teil dramatisch. „Die Lage ist so schwierig, wie ich sie in meiner elfjährigen Amtszeit und zuvor seit 1996 als Abgeordnete noch nicht erlebt habe“, sagte Heinold. „Wir kommen aus drei Krisenjahren, sind mitten in einer Kriegssituation in Europa, haben eine hohe Inflation und eine schwierige Lage für die Wirtschaft.“ Das schlage direkt auf den Haushalt durch.

Die Schwankungen sind enorm. 2022 hatte das Land 1,3 Milliarden Euro mehr an Steuereinnahmen als geplant, und 2023? In den ersten sieben Monaten flossen 6,63 Milliarden Euro an Steuern in die Landeskasse, 676 Millionen weniger als im gleichen Zeitraum 2022. Allein im Juli gab es einen Rückgang um 162,8 auf 826 Millionen Euro. „Das sind extreme Entwicklungen mit großen Ausschlägen“, sagte Heinold.

Der Streit wirft einen Schatten auf die bevorstehende Tarif- und Besoldungsrunde im öffentlichen Dienst der Länder. Am 11. Oktober wollen die Gewerkschaften ihre Forderungen laut „Öffentlicher Dienst News“ auf den Tisch legen. Ab dem 26. Oktober werde dann über einen neuen Tarifvertrag für die Angestellten der Länder in der ersten Runde verhandelt. Verdi-Chef Frank Werneke erwartet schwierige Tarifverhandlungen. „Im Moment bin ich nur verhalten optimistisch“, sagte Werneke im August gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“. Denn die Finanzminister der Länder hätten schon „das große Wehklagen“ begonnen. „Diese Tarifrunde wird also kein Selbstläufer.“ News4teachers

„Mehr war nicht durchzusetzen“: GEW und Beamtenbund mit Tarifeinigung zufrieden

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Carsten
6 Monate zuvor

„Zugleich erklärte sie, Anträge zu deren Überprüfung im Jahr 2024 nicht mehr zuzulassen“ – immer schön Widerspruch gegen den Bezügebescheid einlegen um die Rechte zu wahren. Haben die Länder erwartet, bei dieser Wirtschaftspolitik ungeschoren davonzukommen ?

Küstenfuchs
6 Monate zuvor

Wieso hat die GEW diesen Aufruf nicht schon letztes Jahr gestartet wie es der Beamtenbund getan hat? Denn auch 2022 war die Alimentation nicht amtsangemessen und wer keinen Antrag gestellt hat, wird auch bei einer entsprechenden Rechtssprechung nichts bekommen (anders als für die Jahre 2007-2021, wo demnächst ein Urteil in Karlsruhe kommt).

Bernd
6 Monate zuvor

Wir können über insgesamt +5% bei langer Laufzeit froh sein, was angesichts der anderen tarifabschlüsse, der rentenerhöhung, der bürgergelderhöhung und der inflationsprämie für ordinäre (nicht der rentner, weil zu teuer) ein schlechter Witz ist.

Marc
6 Monate zuvor
Antwortet  Bernd

Zugegeben sind die aufgezählten Dinge Ausgaben des Bundeshaushalts. Aber es lohnt sich mal die Ausgaben der Länder zu studieren. Wofür die letzten Jahre viel Geld aufgewendet werden musste und wo Kosten gestiegen sind. Manches erstaunt einen da schon sehr. Die Regierungen bürden sich viele Kosten auf, die man nicht unbedingt haben müsste.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  Bernd

Fünf Prozent? Optimist! Hier ein aktuelles Fundstück aus den Medien:

„Denn die Konjunktur bricht gerade ein und im Herbst stehen außerdem die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst an. Bislang sind im Haushalt nur anderthalb bis zwei Prozent höhere Löhne eingeplant.

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburg-haelt-Schuldenbremse-ein-und-macht-Plus,geschaeftsbericht138.html

Und Hamburg ist bekanntermaßen eins der reicheren Bundesländern…

Das wird eine ganz bittere Tarifrunde für den TV-L und damit auch für die Beamten…

Aber Gen Z erkennt das und sagt sich:
„Lehramt (und öffentlicher Dienst der Länder)? Ich bin doch nicht blöd!“

Marc
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Die letzte Tarifrunde war schon eine Lohnkürzung. Jetzt nochmal deutlich unter Inflationsrate und deutlich unter TV-öD von Bund und Kommunen würde denke ich zu massiven Protesten führen. Wir reden hier dann tatsächlich von summierten Reallohnverlusten von 20% in 4 Jahren von 2021 bis eventuell 2025.

Fragezeichen
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Also dann, Marc, hoch die Fahnen und raus auf die Straße!

Alex
6 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Dito.

Lisa
6 Monate zuvor

Mindestens die Hälfte der Probleme sind hausgemacht. Eine radikale Energiewende im kleinen Deutschland ist am Anfang einer Rezession keine gute Idee, dazu kommen ein Zuwachs an Bürokratie, ein aufgeblähtes föderales System, in dem zwanzig Mal wiederholt wird, was ein einziges Ministerium schaffen müsste, die Schaffung von Pullfaktoren wie bedingungsloses Grundeinkommen de facto für jeden…etc.Der geplante Wiederaufbau der Ukraine steht noch bevor.Der Anfang vom Ende ist es tatsächlich, wenn der Staat seine Leute nicht mehr ordentlich bezahlt, so war es sogar schon im Römischen Reich. Haben wir wirklich nur ein Einnahme – oder eher ein Ausgabeproblem? Woher kommen die Schwankungen? Inflation gab es 2022 auch schon.

Marc
6 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Natürlich ist es ein Ausgabeproblem. Wir haben aber seit Corona und eigentlich schon seit der Finanzkrise 2008 verlernt mit Krisen selbstständig umzugehen und uns immer mehr auf Papa Staat zu verlassen, der alles bezahlt und abfedert. Der Sozialstaat hat schwindelerregende Größe erreicht, der Anteil an Konsumausgaben im Jahreshaushalt ist so hoch, dass Investitionen nur noch über Sondervermögen, sprich Schulden, laufen können. Der Staat glaubt er sei selber zuständig Wohnungen zu bauen wie damals in der DDR. Er mutet sich immer mehr Aufgaben zu, wo er eigentlich nichts zu suchen hat. Förderungen hier, Subventionen da, Hilfen dort. Dazu noch massiv gestiegene Zinsausgaben.
Es stimmt vieles nicht. Und gespart wird dann natürlich als Erstes bei den „reichen Staatsdienern“. So drückt man die Einkommensziehharmonika zusammen und driftet langsam in Richtung Sozialismus ab. Achja aber offiziell verlautet man natürlich dass niemandem etwas weggenommen wird…. ist ja klar.

Carsten
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

„wir“ ist etwas unpräzis. 2008 wurden die Banken – sprich deren Aktionäre – gerettet. Ich war kein Bankaktionär.

Marc
6 Monate zuvor

Schon der alte Tarifabschluss vor 2 Jahren hatte rechnerisch bei 2.8% Erhöhung einen Reallohnverlust von 12 Prozent etwa zur Folge. Dank der Inflation. Geht man von etwa 5 Prozent Inflation die nächsten zwei Jahre aus, würde sich das auf stolze 22% summieren. Bin gespannt wie der Abschluss dann für die nächsten Jahre aussieht. Ich ahne böses.

Svea
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Ist das nicht in allen Bereichen so?

Alter Pauker
6 Monate zuvor
Antwortet  Svea

Nein! In der Wirtschaft gab es sehr gute Tarifabschlüsse. Plus Inflationsprämie.

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Selten so einen, ich sage mal a.) unbelegten Stuss lesen müssen oder b.) man weiß einfach nichts mit dem Begriff „Reallohnverlust“ bei posaunten 12 bzw. 22 Prozent anzufangen.

SoBitter
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Wieso korrigieren Sie Marc dann nicht? Dass seit Jahren die Abschlüsse bei den Lehrern unter der Inflation liegen, sollte auch Ihnen klar sein.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

@gehtsnoch ist entweder vom Bund Besorgter Steuerzahler oder von der Initiative Neue Staatliche Misswirtschaft…

noch nicht gemerkt?

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ihre Kommentare waren auch mal besser, zumindest nicht aus der unwissenden Not heraus nun persönlicher Natur. Da helfen auch drei Nicknames nicht.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Nö, habe immer denselben Nicknamen.

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Wo soll man da beginnen?

  • Terminus?
  • Berechnungsformel Reallohn-Verlust?
  • Korrekte Zahlen des Verbraucherpreis-index für die jährliche Inflationsrate?
  • Ausgehend von Tarifvertrag öD –>nebst erfolgte Lohnanpassungen seit 2020?
  • inkludierte bisher gezahlte IAP?
  • Kalte Progression berücksichtigen?

In der Schule müssen SuS auch die Aufgaben mit den Rechenwegen niederschreiben für die volle Punktzahl und da stellt sich die berechtigte Frage: wie @Marc zu den Ergebnissen kommt.

Marc
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Wir hatten die letzten zwei Jahre Inflationsraten von 8 und 4 Prozent. Im Jahresmittel. Zuzüglich 2 Prozent für gewichtete Lebensmittel. Denn die offiziellen Zahlen decken den typischen Warenkorb nicht annähernd ab. Macht also 12 bis 14 Prozent. Abgezogen des Tarifabschlusses von 2.8 Prozent komme ich auf 11 bis 12 Prozent. Was ist daran falsch?

Wir gehen weiterhin von Inflationsraten deutlich über 4 Prozent aus. Sagt die EZB. Das wird auch länger so bleiben. Macht in Summe also über 20% in zwei Jahren. Verglichen mit 2021.

Carsten
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Eine interessante Dynamik ergibt sich aus der Forderung der BVerG danach, dass bei den kleinen Beamten der Abstand von 15 % zur sozialen Grundsicherung gewahrt sein, dass darauf aufbauend die höhere Qualifikation gewahrt werden und die Grundsicherung hochgradig inflationsfest sein muss.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

@gehtsnoch kennt offensichtlich den Begriff „Reallohn“ nicht und denkt dabei an Auszahlung in Naturalien…

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Zumindest bekommen Verbeamtete diesen „Reallohn“ nicht einmal. Aber träumen ist erlaubt …

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Inflationsrate Deutschland:
2020 (100,0) + 0,5 %
2021 (103,1) + 3,1 %
2022 (110,2) + 6,8865 %
2023 (116,8) + 5,9891 % (Schätzung)

Die Höhe der Inflationsrate in Deutsch­land lässt sich aus dem Verbraucherpreisindex (Klammerwerte) berechnen, der vom Statistischen Bundesamt ermittelt wird.

Verbraucherpreisindex, September 2023:
+4,5 % zum Vorjahresmonat (vorläufig)
+0,3 % zum Vormonat (vorläufig) 
Harmonisierter Verbraucherpreisindex, September 2023:
+4,3 % zum Vorjahresmonat (vorläufig)
+0,2 % zum Vormonat (vorläufig)

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/09/PD23_387_611.html#:~:text=Gemessen%20wird%20sie%20als%20Ver%C3%A4nderung,voraussichtlich%20um%200%2C3%20%25.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Ja, macht kumuliert 17,4% seit 2020. TV-L ist seit 2020 nur um 7,4% gestiegen. Macht 9,3% realen Einkommensverlust.
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/

Nicht berücksichtigt dabei sind, dass der Verbraucherpreisindex „hedonisiert“ ist, d.h. z.B. das Smartphone wird bei der Berechnung der Inflationsrate immer billiger, weil es mehr leistet, obwohl die Preise absolut gesehen steigen, und dass die Dinge des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Energie, …) eine deutlich höhere Inflationsrate aufweisen, wie jeder merkt, der selbst einkaufen und tanken muss (und sich nicht im (echten) Homeoffice verkrümeln kann, oder nur den Arbeitgeber-finanzierten Dienstwagen fährt und sich bei diesem in der subventionieren Kantine täglich den Bauch vollschlägt…)

SoBitter
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Abgesehen davon, dass Marc algebraisch addiert hat, sind seine 22% nicht so weit weg von Ihren 17%. Völlig unabhängig davon wird der Tarifabschluss ein sehr schlechter Witz werden.

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Marc hatte zudem von „die nächsten 2 Jahre 5% gesprochen“. Nimmt man für 2024 demnach 5% dazu, dann ist man bei 22%.
Würde man mit 2 Jahre 2024+2025 meinen, dann wäre das sogar noch mehr. Würde dann sowieso aud die >20% kommen.
Man muss nur mal genau lesen.

447
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Wer glaubt denn den geframten Mist?

„Harmonisiert“ – oha, was wurde denn da wie „harmonisiert“?
„Index“, hmmh, grübel-grübel, was wird da nochmal wie schöngerechnet?

Ernsthaft…bitte mal mit beschäftigen.

Faktisch haut Inflation in der Wirklichkeit locker mit 10% rein.

Walter
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

„Über 20 % in zwei Jahren“, dann sollten aber schon 35 % gefordert werden.
Mindestlohn stieg ja auch in der kurzen Zeit um 25 %.

Alex
6 Monate zuvor
Antwortet  Walter

Bürgergeld steigt im Januar um 12 %.

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  Alex

12% bei 500 € bei Existenzminimum sind aber auch nicht gleich dem Geldwert von 12%, gescheige 20 % bei 5.000 € in der Wohlfühloase, oder?

Alex
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

12% mehr fürs Nichtstun?? Dann doch lieber 12% mehr für Leute, die diesen Staat mit ihrer Arbeit am Laufen halten und das Ganze mit ihren Steuern finanzieren.

Sami
6 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Bin verwirrt. Wo sind jetzt die Lehrer mit dabei?

Wutbürger
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Wohlfühloase“, soll ich mich jetzt auch noch schämen, weil ich ein Studium und Referendariat, also eine Ausbildung, auf mich genommen habe und jeden Morgen meinen Arsch aus dem Bett bewege, um malochen zu gehen?

Kein Wunder, dass immer mehr Leute, die etwas auf dem Kasten haben, das Land verlassen.

Mari
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Nun dann brauchen wir demnächst keine Entgeltgruppen mehr?
Wenn die „Unteren“ 500€ mehr bekommen und die „Oberen“ paar Euronen, dann schließt sich die Lücke 🙂
Hört sich alles nach einer tollen Lösung an!

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  Alex

*geschweige*

Vierblättriges Kleeblatt
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Was wird Marc tun, um bessere Tarifabschlüsse zu erreichen? Außer Kommentare zu schreiben?

Wird Marc auch streiken? Wird Marc wenigstens mit seinem Gewerkschaftsbeitrag die Streikenden unterstützen, die für die Streiktage kein Gehalt bekommen?

Oder wird Marc erwarten, dass „die anderen“ alles in ihren Kräften stehende tun, damit Marc keine bissigen Kommentare mehr schreibt?

Marc
6 Monate zuvor

Ich bin gewerkschaftlich aktiv. Keine Angst.

Fragezeichen
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Was zu beweisen wäre.

Alex
6 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Beweisen Sie doch das Gegenteil.

Vierblättriges Kleeblatt
6 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Ich wüsste ja zu gerne, inwieweit alle die Zustimmer zu diesem Nörgel-Kommentar bei den nächsten Arbeitskämpfen dabei sind, wenn wir für Gehaltserhöhungen die Arbeit niederlegen!

447
6 Monate zuvor

Sobald „Lehrergewerkschaften“:
1. Gnadenlos und „populistisch“ Gewerkschaften für LEHRER sind und nicht für SPD/Linkspartei (Gew) oder CDU (Philo-Verband) oder Schüler, Eltern, FFF, „NGOs“ usw.
2. sich KLAR UND GLAUBWÜRDIG von führenden (Bildungs-)Politikern durch harte Kritik, scharfe Erklärung und Publikation von Verknüpfungen zwischen „Bildungswissenschaft“, Politik und „Stiftungen“ (Bertelsmann & Co.) abgrenzen
3. Tatsächlich KlageWELLEN durchführen, mit dem Ziel zu stören, lahmzulegen, Druck zu machen

trete ich sofort ein.

Ich zahle dann ausserdem freiwillig den doppelten Beitrag und spende anlassbezogen zusätzlich.
Geld ist nicht die Frage bei mir. Gerade vir drei Tagen habe ich für einen ehrenamtlichen Verein, dessen vehementer Einsatz für eine gute Sache mich überzeugt 1,5 K gespendet. (ohne Spendenquittung, um die geht es mur nicht)

Auf Kuschelgewerkschaften, die vorne rum ein bissl auf „Gewerkschaft“ machen, aber genau die schlimmsten Axiome der Bildungspolitik immer brav mittragen – kann ich verzichten.

Fragezeichen
6 Monate zuvor
Antwortet  447

Naja, behaupten kann man viel. In Berlin streiken sie für bessere Arbeitsbedingungen und kaum jemand macht mit. Wollen die alle keine besseren Arbeitsbedingungen?

Aleidis, von edlem Wesen
6 Monate zuvor

Na, dann schau dich mal beim nächsten Streik um, wer alles neben dir steht und wen du davon kennst. Wohl nahezu keinen.

Nächste Woche hast du in Berlin dazu wieder die Gelegenheit.

Lieber spät als nie
6 Monate zuvor

Muss ich jetzt, auch wenn ich in einem anderen Bundesland verbeamtet bin (NRW), so einen Antrag auf amtsangemessene Alimentation bis Ende des Jahres stellen, um mein Anrecht darauf zu wahren????

Küstenfuchs
6 Monate zuvor

Möglicherweise, schwer zu sagen. In S-H ist eine Sondersituation, da läuft der Streit seit 2007, als das Weihnachtsgeld ersatzlos gestrichen wurde.

Unverzagte
6 Monate zuvor

Gew vor Ort fragen, Personalräte sollten das auch wissen…

gehtsnoch
6 Monate zuvor

Scheinbar muss dieser Antrag/Widerspruch in jedem Kalenderjahr für das laufende Jahr (Geltendmachungserfordernis im laufenden Haushaltsjahr)
neu gestellt werden.
Ob die Sicherung der Ansprüche wohl für alle 16 BL gelten müsste?

kk_9
6 Monate zuvor

Das sollte man jedes Jahr tun – und zwar unabhängig vom Bundesland (per Einwurfeinschreiben). Meist wird am Ende des Jahres online von Verbänden/Gewerkschaften ein passendes Musterschreiben veröffentlicht.

In letzter Zeit fällt auf, dass das Land die Widersprüche nicht mehr bestätigt. Die Ansprüche können verjähren, weshalb man nachhaken und den Verzicht auf Einrede der Verjährung einfordern sollte. Wenn dann immer noch keine Bestätigung erfolgt: Klage erheben, bevor die Ansprüche verjähren. Im Regelfall wird das Land das aber nicht wollen und nach ein oder mehreren erneuten Schreiben einem ein entsprechendes Schreiben zukommen lassen.

Der Aufwand ist gering, kann aber zu einem späteren Zeitpunkt zu einer hohen Nachzahlung führen aufgrund der zzt. unzureichenden Alimentation. Ohne Widersprüche gibt’s aber nix.

K. Frey
6 Monate zuvor

Moin, kann mir jemand den Antrags-Link senden? Vielen Dank für die Information.

Sekundarstufenfrau
6 Monate zuvor

Reallohnverlist liegt doch irgendwo zwischen 15-20 Prozent.
Lehrer haben die 3000 Inflationsprämie noch nicht bekommen, andere Arbeitnehmer in branchen hingegen schon zum Jahresanfang und können das verzinsen.

2,5 Prozent in 2022 war wenig und dieses Jahr nix? Echt?

Woanders gibt es 12 prozent und 4 tage Woche mit flexiblem Arbeiten montags und freitags im homeoffice zuhause.

Wo sind die Verbesserungen in Schule? Was ist wichtig? Wie bekommt man neue Arbeitskräfte in die Schule? Wie verhindert man eine Abwanderung von Arbeitskräften in Schule?

Realist
6 Monate zuvor

Gen Z hat die Lösung auf ihre Fragen: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Realist
6 Monate zuvor

Eigentlich hilft jetzt nur noch ein unbefristeter Streik aller Angestellten, die unter den TV-L fallen. So wie es die amerikanische Automobilarbeiter-Gewerkschaft (UAW) gerade vormacht. Die fordern aktuell (nocj) 30%-Erhöhung, die Autobauer sollen schon 20% geboten haben:
https://www.youtube.com/watch?v=JJwPfRASeII&t=1601s

An den Schulen würden der Unterricht der streikenden Angestellten dann selbstverständlich nicht vertreten, sondern es würde nur „beaufsichtigt“ werden, mehr muss ein Beamter in so einem Fall nicht tun, da ein „Arbeitskampf“ eine grundgesetzlich geschützte Sache ist („Tarifautonomie“).

Wer sich noch von solchen Schlagworten wie „soziales Gewissen“, „Dienst an der Öffentlichkeit“, „die armen XYZ können doch nichts dafür“ verar.. lässt, hat nichts kapiert…

Wutbürger
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

…und die Beamten sind ja auch nicht die Gesündesten und gerade ist ja auch Grippezeit…

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ein Pro für gewerkschaftliches Handeln muss immer immer mit provokativen krawalligen Äußerungen in der Form massig heißer Luft einhergehen?

Mari
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Die GEW und streiken? HAHAHAHAHA

Karl Heinz
6 Monate zuvor

Das bedeutet zunächst, dass die Gewerkschaften genauso stur sein müssen.
Auch Entschlossenheit bzgl. möglicher Streiks sollte gezeigt und durchgezogen werden.
Und sie brauchen einen guten Draht in den Medienlandschaft.
Das wird natürlich nicht einfach, wenn eine stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung zuuuufällig zur Intendantin des RBB berufen wird…
(„Laut einem juristischen Gutachten wurde die Wahl zur neuen Intendantin des rbb von gravierenden Mängeln bestimmt.“)

SoBitter
6 Monate zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Die Lehrergewerkschaften sind nicht so hart die die GdL, außerdem können sie das Land bei Weitem nicht so lahm legen wie die Lokführer. Selbst wenn ausnahmslos alle streikberechtigten Lehrer streiken würden, wäre die Kinderbeaufsichtigung aufgrund der vielen verbeamteten Lehrer sichergestellt. Beides spielt den Bundesländern als Arbeitgeber in die Hände.

Bücherleser
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Wenn wirklich ALLE mitmachen würden, würde es schon Aufmerksamkeit erregen. Verbeamtete Lehrer dürfen ja nicht als Streikbrecher eingesetzt werden, also nur zur Beaufsichtigung. so könnten ja alle Schüler den ganzen Schultag auf dem Pausenhof spielen und lärmen (unter Aufsicht) – die Anwohner wird es erfreuen. Vielleicht könnten die Schüler da auch ein paar Plakate malen, vielleicht helfen auch ein paar Eltern (denen die Zukunft ihrer Kinder nicht egal ist) mit … Ich weiß, es ist nur ein Traum …

Bücherleser
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Ergänzung: Nur für mehr Geld zu streiken, überzeugt m. M. n. weniger (v. a. Eltern und Schüler), als sich gemeinsam für bessere Lernbedingungen einzusetzen.

Vierblättriges Kleeblatt
6 Monate zuvor

„… Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder. Die betreffen zwar zunächst nur die Angestellten. Die Ergebnisse werden aber in der Regel dann auf die Beamtinnen und Beamten übertragen.“

Genau. Das muss man wissen. Die Beamten profitieren von den Tarifabschlüssen der angestellten Lehrer, denn nur die angestellten Lehrer dürfen für Tarifabschlüsse streiken. Und nur für Gewerkschaftsmitglieder gelten zunächst die Abschlüsse der Tarifverhandlungen. Sie werden dann nur auch auf die Nicht-Gewerkschaftsmitglieder übertragen, um zu verhindern, das muss man so klar sagen, dass alle, die auch den Tarifabschluss haben wollen (meistens geht es ja um Gehaltserhöhungen), den Gewerkschaften beitreten und sie damit stärken, denn die Streikenden bekommen für die Streikzeiten kein Gehalt und werden dafür von den Gewerkschaften entschädigt (Streikgeld). Je voller die Streikkasse, desto länger können also Gewerkschaftsmitglieder streiken.

Wer aus den Gewerkschaften austritt, wie hier so oft „stolz“ verkündet wegen irgendwelcher Banalitäten, schwächt daher immer die, die für unsere Gehälter und Arbeitsbedingungen streiken. Das muss einem auch klar sein. Und wer die eine Gewerkschaft schlecht findet, soll bitte eine Alternative nennen und uns erklären, wie man ohne Gewerkschaft (es muss ja nicht die GEW sein) mehr erreichen kann?!? Das fehlt bei der Nörgelei immer.

Aleidis, von edlem Wesen
6 Monate zuvor

Richtig! So sieht’s aus.

Realist
6 Monate zuvor

IG Metall fordert übrigens eine Stundenlohnerhöhung von faktisch 18,7%:

„Die Vertreter der Arbeitnehmer wollen erstmals die Vier-Tage-Woche als Standard für die Industrie durchsetzen, wenngleich faktisch die Wochenarbeitszeit dadurch nur von derzeit 35 auf 32 Stunden sinkt. Des Weiteren soll es ein sattes Lohnplus von 8,5 Prozent geben.“
https://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/schlecht-fuer-arbeitslose-kehrtwende-am-arbeitsmarkt-in-welchen-branchen-jetzt-die-stellen-rar-werden_id_218995241.html

Mal sehen, mit was sich Verdi wieder abspeisen lässt… wahrscheinlich im deutlich unteren einstelligen Prozentbereich, auf*s Jahr gerechnet…

Gen Z: „Lehramt (und öffentlicher Dienst)? Ich bin doch nicht blöd!“

Vierblättriges Kleeblatt
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Und wie unterstützen Sie die Streikenden? Streiken Sie mit? Oder sollen das die anderen für Sie tun?

Hysterican
6 Monate zuvor

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und halte solange die Luft an, bis ich das bekomme, was ich haben will.

Habe ich bei Pepe, dem kleinen spanischen Jungen aus „Asterix in Spanien“ gelernt.

Reicht das als Antwort??

Fragezeichen
6 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Ich würde sagen, so machen es die meisten.

Realist
6 Monate zuvor

Wenn bei uns Angestellte streiken sollten, werde ich garantiert keinen Unterricht in den betroffenen Lerngruppe machen, Beaufsichtigung reicht. Das Streikrecht ist nämlich im Rahmen der Tarifautonomie verfassungsrechtlich geschützt, da darf man auch keinen Beamten als „Streikbrecher“ einsetzen.

Lambada
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Huch! An der Schule meiner Kinder wird offenbar schon länger gestreikt. Kein Unterricht, sondern nur Aufsicht ist dort seit Schuljahresbeginn das Motto.
Das ist interessant, hatte ich bislang doch tatsächlich den Eindruck, der Laden ist ein lupenreiner Beamtenhaufen.
Vielleicht erfährt man demnächst mehr. Das ist ja richtig spannend!!

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Danke bzw. zur Nachahmung empfohlen.

Wutbürger
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Beaufsichtigung reicht“

Und genau das ist das Problem. „Beaufsichtigung reicht“ ist genauso als hätte der Unterricht stattgefunden. Das ist das Problem. Wirksam ist der Streik der angestellten Lehrer nur dann, wenn der Unterricht ausfällt, wirklich ausfällt. Es ist also wichtig, dass auch die verbeamteten Lehrer kreativen Widerstand leisten, um den angestellten Kollegen den Rücken zu stärken.

PS Denkt dran, die Grippezeit hat begonnen, also passt auf euch auf! Nicht, dass ihr krank werdet.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Wutbürger

Wenn die „Beaufsichtigung“ ganztägig auf dem Schulhof oder einem öffentlichen Spielplatz/Park stattfindet, könnte das schon Aufmerksamkeit erregen.

Alex
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mmh, die Kiddies haben einen tollen Tag und die Eltern ihre (Betreuungs)Ruhe. Was soll da Aufmerksamkeit geben?

Herr Gesangsverein
6 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Meine Kinder gehen in die Schule, um etwas zu lernen.
Das erwarte ich als Elternteil und im Rahmen der Schulpflicht wird das auch von meinen Kindern erwartet. Und genau das – Lehre – erwarte ich von Lehrern. Nicht Leere und nicht Betreuung.
Es empört mich, mir als zur Gruppe der Eltern gehöriger, von Lehrpersonen permanent unterstellen zu lassen, ich würde meine Kinder nicht erziehen, würde sie nicht betreuen wollen etc.
Dieses permanente Elternbashing ist einfach unerträglich und es wundert mich, dass sich offensichtlich Lehrer mit Kindern vorrangig als Lehrer und erst zweitrangig als Eltern verstehen. Wohingegen anderen Eltern vorgeworfen wird, die Elternrolle ihrer beruflichen Verpflichtung hintanzustellen.

Lera
6 Monate zuvor

Meine Kinder gehen in die Schule, um etwas zu lernen.“

Vielleicht haben Sie Glück und die Schulen Ihrer Kinder haben gute Einzugsgebiete oder anderweitige Besonderheiten.

Im traurigen Normalfall lernen die Kinder in der Schule aber eben nicht mehr effektiv/ genug.

Es geht den Lehrern ja genau darum: Dass Bildung qua Mangelverwaltung und strukturellem Wahnsinn oft nur noch simuliert werden kann. Es steht Bildung drauf und die Hefteinträge lassen bei flüchtiger Sichtung auf Bildung schließen. Aber das ist halt nur das Papier. In den meisten Köpfen ist kaum etwas passiert, da die Rahmenbedingungen schon lange keine echten Unterrichtsgespräche mehr zulassen.

Und dieser traurige Zustand, dieser unfassbare Skandal ruft bei den meisten Eltern WEIT weniger Empörung hervor, als wenn einmal die sechste Stunde ausfällt und Kevin früher nach Hause kommt.

Betreuung > Bildung

q.e.d.

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

IG-Metall, dort wo die Stunde noch 60 Minuten hat und Arbeitszeiterfassung kein Fremdwort mehr ist. Vergleiche sind dazu wie fabulieren.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Meine Stunden haben auch 60 Minuten. Sind Sie überhaupt Lehrer? Dass in den Schulen die „Pausenzeiten“ (der Schüler!) keine Pausen im arbeitsrechtlichen Sinne für Lehrkräfte sind, wissen Sie wahrscheinlich nicht.

GEW-nee!
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ich weiß gar nicht, was ihr wollt, Kolleg:innen?! Gemütlich im luftigen Lehrer:innenzimmer sitzen, Kaffee trinken und über Privates fabulieren- auf dem sonnigen Schulhof während der Pausenaufsicht ein leckeres Brot essen, während um einen herum die Kleinen tollen und spielen. Und nach dem Unterricht gemeinsam mit den Schüler:innen entspannt mit Handtäschen oder leichtem Schultäschen ins E-Cabrio oder aufs Bike schwingen und in die Freizeit cruisen.
So stellt man sich’s vor, so wird es medial präsentiert. So wird es dann wohl sein.

Baumann
6 Monate zuvor

Wenn die IG meta da ca. 10% Erhöhung (wegen Inflation) mit 4-Tage Woche und sowieso schon homeoffice 2-3 Tage rausholt bei ca. 30-32 Stunden Arbeit pro Woche und sich im Lehramt nichts ändert, wird es viel ungerechter und die Kluft zwischen Uniberufen geht viel weiter auseinander.

Es kommen auch nicht mehr so viele nach, wenn Bedingungen und Gehalt zu schlecht sind.

Du musst ja erstaml durchs Studium lange Jahre und dann durchs Ref. und da gibts weniger als in Ausbildungen.

Aleidis, von edlem Wesen
6 Monate zuvor
Antwortet  Baumann

Wenn die IG Metall zum Streik ruft, folgen ihr Massen; wenn die GEW zum Streik ruft, gehen Lehrer massenhaft brav zur Arbeit und schimpfen danach, dass die GEW nichts erreicht hat. Das ist der Unterschied.

SoBitter
6 Monate zuvor

Der GEW können keine Massen folgen, weil nur angestellte Lehrer das dürfen und von denen nur ein kleiner Teil überhaupt Mitglied ist. Allerdings glänzte die GEW in der Vergangenheit eher als politische Partei weit links der Mitte und als Sprachrohr der Regierung, sprich eher arbeitgebernah.

Th.S.
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Die GEW hat die entscheidenden Kompetenzen (z.B. Lohn-Gehaltverhandlung) auf Verdi übertragen und damit sind sie eine Labergewerkschaft -da Verdi nicht die Lehrenden im Auge hat, sondern Ihre Mitglieder.

dickebank
6 Monate zuvor
Antwortet  Th.S.

Das hat die GEW nicht. Dass ver.di die die Führung auf der Arbeitnehmerseite bei Tarifverhandlungen mit der TdL inne hat, liegt am Tarifeinheitsgesetz.Ver.di als „Gemischtwarenladen“ vertritt neben gewerkschaftlich organisierten Lehrkräften und Erzieher*innen eben auch unendlich viele weitere Berufsgruppen im ÖD der Länder.
Und innerhalb der Tarifunion haben es die „Dienstleistungsgewerkschaften“ innerhalb des DGB schwer sich gegen die Übermacht der im dbb organisierten Verbände – wie DStG, GdP, DPolG etc, um nur einige zu nennen – die mitgliederstärker sind, durchzusetzen.

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Th.S.

Jüngste von der GEW in HH durchgesetzte Lohnerhöhung war A13 für alle Grundschullehrenden.

Alex
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Das war keine Lohnerhöhung, das war die längst fällige Umsetzung rechtlicher Vorgaben bzgl. gleicher Studienabschlüsse. Leider werden die Länder in den aktuellen Verhandlungen wohl aber mit genau dieser Behauptung die Gehaltssteigerungen kräftig nach unten drücken.

Fragezeichen
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Alle Angestellten dürfen streiken. In Berlin waren es zuletzt rund 20.000, aber nur etwa 2000 machten mit.

Humtata
6 Monate zuvor

1. Wieso können Gemeinden und der Bund mehr für ihre Angestellten ausgeben als die Länder??
2. Die GEW ist eine Gewerkschaft, in der Beamte sitzen, die auch für Angestellte das Beste rausholen soll! Ein Ding der Unmöglichkeit! Es interessiert sie überhaupt nicht! Das Geld für die GEW kann man sich als Angestellter echt sparen!
3. Jeder Tarifabschluss wurde mit Abzügen zum Beispiel beim Urlaubsgeld (gibt’s nicht mehr! ), beim Weihnachtsgeld (wurde eingefroren ), bei der VBL (Rentenkürzung!!) erkauft. Diese Aufzählung ist nicht vollständig. Dies geschah quasi heimlich, es wurde nie kommuniziert.
4. Der größte Betrug war natürlich die Abschaffung des BAT, damals noch unter Schröders rotgrüner Truppe.
5. Seither gehen die Einkommensunterschiede zwischen Beamten und Angestellten kontinuierlich auseinander.

Alex
6 Monate zuvor
Antwortet  Humtata

Auch oft nicht kommuniziert wird, dass von jeder Gehaltserhöhung bei Beamten direkt ein kleiner Teil als Altersrückstellung einbehalten wird. NRW hat übrigens einen Großteil dieser Rückstellungen in griechischen Anleihen versenkt.

Fragezeichen
6 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Na, woher erwarten Sie das Geld für Ihre fetten Pensionen?!?

Alex
6 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Wunden Punkt getroffen?

AlexZ
6 Monate zuvor

Ich will mal dran erinnern, dass man für unsere Bürgerempfänger seit der Einführung des Bürgergeldes 2x 50 € erhöht hat. Bezogen auf die reinen Lebenshaltungskosten sind das 10 %mehr Lohn, für mit dem Arsch zu Hause auf dem Sofa sitzen. Hier gibt es Einsparpotential. Weil mit schlecht gelaunten und kündigungswilligen Lehrern, Polizisten etc. wird der Staat sehr schwer seinem im Grundgesetz verankerten Pflichten nachkommen können. Unsere Politiker sollten bei so hohem Fachkräftemangel die Sozialleidtungen dämpfen, um die Arbeitsmotivation unser Sofapupser zu erhöhen. Man könnte auch ab nächsten Jahr das Kindergeld auf 3 Kinder begrenzen, eeil wer viele Kinder will sollte diese auch durchfüttern können.

Kevin Stein
6 Monate zuvor
Antwortet  AlexZ

Weil mit schlecht gelaunten und kündigungswilligen Lehrern, Polizisten etc.

Dafür gibt es doch die Verbeamtung. Sie können ja gerne nach 20, 30, 40 Jahren kündigen, aber ich glaube kaum, dass die Mehrheit der Beamten sich ebenfalls zu Sozialfällen machen lassen will.

Ich vermute sogar, dass darauf die Dienstherren bauen.

Walter Hasenbrot
6 Monate zuvor
Antwortet  AlexZ

Unser Grundgesetz kennen Sie offensichtlich nicht so gut.

Das Existenzminimum darf nicht gekürzt werden (Würde des Menschen) und das Kindergeld steht ja nicht den Eltern zu, sondern den Kindern. Hier gilt der Gleichbehandlungsgrundsatz, der verhindert, dass manchen Kindern das Kindergeld verwehrt wird.

Ich hoffe, dass jemand mit einer so unsozialen (um nicht zu sagen: asozialen) Einstellung kein Lehrer ist.

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  AlexZ

Warum fordern Sie nicht eine längst überfällige Vermögenssteuer, anstatt finanziell arme Mitbürger „besparen“ zu wollen? Pfandflaschen sammeln ist übrigens kein freiwilliges Hobby.

Ihr undurchdachter Beitrag ist ein Paradigma für soziale Schwäche.

Alex
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Warum ist eine Vermögenssteuer überfällig? Wenn ich mir mein Vermögen erarbeitet habe – habe ich Steuern gezahlt. Wenn ich es geerbt habe – habe ich Steuern bezahlt. Mit welchem Recht soll dann noch mal besteuert werden?