Bundeskanzler: Verpflichtende (zentrale) Deutsch-Tests in Schulen alle zwei Jahre

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MANNHEIM. Bundeskanzler Scholz hat die Rhein-Neckar-Region besucht. In Mannheim stellt er sich den Fragen von rund 170 Bürgerinnen und Bürgern. Denen brennt ein Thema unter den Nägeln, für das der Chef der Bundesregierung nur am Rande zuständig ist: die Bildung. Trotzdem bezog er Positionen.

Hatte als Hamburger Bürgermeister durchaus mal etwas mit der Schulpolitik zu tun: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Foto: Shutterstock / Midary

Bei seinem Besuch in der Rhein-Neckar-Region hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein Thema begleitet, für das er nur teilweise zuständig ist: die Bildung. Bei einem Unternehmensbesuch wollten Auszubildende vom Kanzler wissen, wie er die handwerkliche Ausbildung attraktiver machen wolle. Und auch bei einem Bürgerdialog in Mannheim brannte die Bildung den Fragestellern unter den Nägeln wie kaum ein anderes Thema – und das, obwohl Schulpolitik in Deutschland eigentlich Sache der Bundesländer ist.

Eine Mutter aus Mannheim berichtete dem Kanzler etwa von ihrem Sohn, der auf eine Gesamtschule geht. Dort könnten 80 Prozent der Klassenkameraden nicht richtig Deutsch. Aus Scholz‘ Sicht ein Problem: «Es ist wichtig, dass alle, die hier aufwachsen, die deutsche Sprache lernen und beherrschen», sagte der Bundeskanzler. Um Deutschkenntnisse von Kindern besser und gezielter fördern zu können, brauche es häufige Vergleichstests an deutschen Schulen. «Ich bin dafür, dass man alle zwei Jahre vergleichende Test durchführt. Nicht um die Schüler zu testen, sondern um zu wissen: Wo ist der Stand der Fähigkeiten?», sagte Scholz am Donnerstag vor rund 170 Bürgerinnen und Bürgern in der Alten Schildkrötfabrik in Mannheim.

Die Ergebnisse dieser Tests solle man dann nicht als Statistik, sondern für politische Entscheidungen nutzen. «Um dann zum Beispiel in Schulen, wo das nicht so gut entwickelt ist, sofort nachzuschauen.» Zudem sei es wichtig, so der Kanzler, vor allem an den Anfang der Bildungskarriere zu schauen. «Wenn es uns gelingt, ein flächendeckendes Angebot gebührenfreier Kitas zu schaffen, dann würde das bedeuten, dass die Kinder schon gut Deutsch sprechen, wenn sie in die Grundschule kommen», sagte Scholz.

«Was sind die Sozialindikatoren? Wie sind die Bildungserfolge? Wie sind die Bildungsvoraussetzungen? Wo das alles ganz schwierig ist, da stecken wir einfach mehr rein»

Ebenfalls hilfreich für Bildungsgerechtigkeit wäre es aus Sicht von Scholz, Gelder vermehrt dort einzusetzen, wo die Herausforderungen am größten sind. «Was sind die Sozialindikatoren? Wie sind die Bildungserfolge? Wie sind die Bildungsvoraussetzungen? Wo das alles ganz schwierig ist, da stecken wir einfach mehr rein», sagte Scholz. Man müsse gemeinsam überlegen, wie es möglich werde, dass die teuerste, prächtigste und modernste Schule genau in einem solchen Stadtteil gebaut werde.

Nachholbedarf sieht der Kanzler auch beim Erlernen neuer Fähigkeiten, etwa im Bereich der künstlichen Intelligenz. Es sei sehr sinnvoll, wenn an Schulen auch Programmieren gelehrt werde. «Wir brauchen Kompetenzen, wir müssen Dinge selbst können», sagte Scholz. Das gelte aber nicht nur für Schüler und Studierende. «Wenn in einem Unternehmen über den Fuhrpark gesprochen wird, kann jeder mitreden. Jeder hat sich schon mal mit Autos beschäftigt. Jeder hat eine Idee, wo das Steuer und das Gaspedal ist. Bei künstlicher Intelligenz ist das nicht so Allgemeinwissen.» Das müsse sich ändern. Auch Musiker oder Anwälte müssten das Thema so gut verstehen, dass sie mitreden könnten.

Bei den sogenannten Kanzlergesprächen reist Scholz durch alle 16 Bundesländer, um dort mit Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren. Er war in den vergangenen zwölf Monaten unter anderem in Cottbus (Brandenburg), Marburg (Hessen) und Füssen (Bayern). Begonnen hatte die Reihe im Juli 2022 in Lübeck (Schleswig-Holstein), Mannheim war die elfte Station des Kanzlers.

Zuvor hatte Scholz am Nachmittag den Technologie-Konzern Freudenberg in Weinheim nahe Mannheim besucht. Dort besichtigte der Kanzler die Produktion von Gasdiffusionslagen, die Unternehmensangaben zufolge eine Schlüsselkomponente von Brennstoffzellen sind. Zudem sprach er mit Auszubildenden. Auch hier kam schnell die Sprache auf das Thema Bildung, genauer die berufliche Ausbildung. Eine Auszubildende fragte den Kanzler, was die Bundesregierung dafür tue, um junge Leute für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern.

«Man muss erstmal darauf kommen, dass man etwas im Handwerk machen kann, wenn die Eltern und die Tanten alle etwas ganz anderes machen»

Ein Vorschlag von Scholz: In Filmen und im Fernsehen sollten mehr handwerkliche Berufe gezeigt werden. «Ich wünsche mir, dass es auch häufiger im Fernsehen und im Film vorkommt, dass die Berufe der Stars auch etwas mit der Realität zu tun haben», sagte Scholz. Zudem müsse man deutlich mehr über diese Berufe sprechen. Früher hätten viele junge Menschen einfach den Beruf ergriffen, den die anderen in ihrer Familie gemacht hätten. Das sei schon lange nicht mehr so. «Deswegen muss man erstmal darauf kommen, dass man etwas im Handwerk machen kann, wenn die Eltern und die Tanten alle etwas ganz anderes machen», sagte Scholz. News4teachers / mit Material der dpa

Herr Bundeskanzler, die Bildungskrise gefährdet Deutschlands Zukunft – kümmern Sie sich darum!

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Ernsthaft?
5 Monate zuvor

Und springen hier jetzt alle wieder übers Stöckchen?
Wann kommen die Eignungstests für Politiker endlich?

Rüdiger Vehrenkamp
5 Monate zuvor

Alle zwei Jahre testen? Nachschauen? Und dann? Ich glaube die Lehrkräfte wissen sehr wohl, wo die Probleme bei den einzelnen Schülern liegen. Wozu gibt es Klassenarbeiten? Wozu sammeln Lehrer die Hefte ein?

Und wer soll bitte wann Kinder mit Sprachdefiziten noch mehr fördern? Es braucht nicht mehr Analysen, die ohnehin nur das Offensichtliche bestätigen, es braucht Lösungen. Und genau die liefert die Politik einfach nicht. Hier ist das Credo: Lehrer müssen mehr fördern. Toll.

Sandra
5 Monate zuvor

Das ist wie bei Delfin4 in den Kitas damals…. Da wussten die Erzieher* innen auch in der Regel wie es um den Sprachstand der Kinder stand.

Lisa
5 Monate zuvor

Ich glaube, da steckt das ewige Grundmisstrauen des Staates gegen den Bürger drin: Sie könnten einen Schüler zu viel melden und ungerechtfertigt Förderung bekommen. Daher die beabsichtigten Tests.

Do43
5 Monate zuvor

„Vom vielen Wiegen wird die Sau nicht fetter“ Woher soll das Personal für die Förderung kommen? Wäre es an den Kitas und Schulen vorhanden, würden die schon den Förderunterricht organisieren.
So bleibt von der Aussage von BK Scholz:
Ich wollte auch Mal was dazu sagen, was man umgangssprachlich als bla-bla bezeichnet.

Honduraner
5 Monate zuvor

Das ist ja wie im Land Berlin. Nachdem dort die CDU an die (Bildungs-)Macht kam, hat sie erstmal was getan? Mehr Klassenarbeiten. Weil – so deren Glaube – alles besser wird, wenn man öfter testet. Warum das so sein soll, hat sie allerdings nicht erklärt.

Ich sehe, dass ich dann immer weniger flexibel arbeiten und auf Schülerbedürfnisse eingehen kann. Ich muss ja die Lernkontrollen schaffen und die müssen entsprechend vorbereitet werden (Stoff vermitteln, üben…). Ich komme also zu nichts anderem mehr und wenn die Zeit knapp wird, „beauftrage“ ich die Eltern, zuhause zu üben, denn dafür habe ich keine Zeit mehr.

Das Ergebnis kann man sich ausmalen (bildungsferne vs. bildungsnahe Elternhäuser). Folge? Damit die Ergebnisse besser werden: Laut Senat noch mehr Klassenarbeiten, noch mehr Testungen! Oder „laut mir“: Alles bis ins Detail vorsagen, was dran kommt, damit das Ergebnis passt und man sich nicht rechtfertigen muss. Obwohl man gute Argumente hat (s.o.). Aber die will ja keiner hören.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Ganz genau. Je enger die Vorgaben und die Taktung der Tests, desto mehr Bulimie-Lernen und Schönung der Ergebnisse ist angesagt. In Berlin hat man das mit der Veröffentlichung der Abidurchschnittsnoten der einzelnen Schulen auf die Spitze getrieben. Ein Beispiel: Als ich dort vor Jahren an einer der Top-3-Schulen gearbeitet habe, hat sich die Schulleitung gezielt in die erste mündliche Prüfung des Tages gesetzt und dann so abstrus geschönte Noten durchgesetzt, dass der Kommission bei den folgenden Prüflingen aus Gründen der Verhältnismäßigkeit gar nichts anderes mehr übrig blieb, als reihenweise zweistellige Zensuren zu verteilen. Und das nur, damit man in den Medien gut dasteht und dementsprechend viele Anmeldungen bekommt.

Mr X
5 Monate zuvor

Wie immer leeres Gesabbel ohne konkrete Vorschläge, die er selber umsetzen kann.

Riesenzwerg
5 Monate zuvor

Aha! Alle zwei Jahre einen Test. DIE Lösung schlechthin!

Aber Moment.

Ich dachte, das wäre Aufgabe der VERA-Prüfungen….. Den Leistungsstand zu ermiiteln, alle zwei Jahre….

Wie kann man sich nur jahrelang soooo irren?

Die VERAs zählen ja nicht! Nicht zur Note, nicht als Klassenarbeit, nur für Mehrarbeit nütze.

Die digital abrufbaren Auswertungen interessieren (außer mich) generell niemanden.

Eltern und Schüler bleiben völlig unbeeindruckt, wenn das Leseniveau der 8-Klässler beim Lesestand ESA ganz unten attestiert wird.

Nur wir Deutschlehrkräfte drehen (schon sehr sehr lange, lieber erschrockener Herr Scholz) am Rad und fragen uns (verzeiht die Verallgemeinerung), wieso wir nicht so arbeiten dürfen, wie es sinnvoll ist.

Zum Beispiel sehr viel lesen?
Zum Beispiel Rechtschreibung einfordern?
Zum Beispiel lange Texte einfordern?
Zum Beispiel Schreibgeschwindigkeit trainieren lassen?

Das sind nur ein paar Beispiele. Da können wir mehr.

Und ich frage mich, warum ich PPP im Deutschunterricht machen muss? Bilder ohne Sinn und Verstand zum selbstgewähkten Thema zulassen muss, damit das arme Kind keine inhaltlichen Zusammenhänge lernen darf.

Wieso sind sinnlose und falsch geschriebene Stichworte, die aus der Internet“recherche“ herausgekopiert werden, ok?

Wieso sind in den Projektpräsentationen ganze Textpassagen und Texte (die inhaltlich definitiv nicht verstanden werden) akzeptiert und dürfen vorgelesen werden?

Bloß keine Nachfragen stellen!

Ich habe nicht die Zeit, alle Texte zu prüfen. Die Sticks kommen aus „Sicherheitsgründen“ zehn Minuten vor dem Referat zum Vitenscannen an.

Alle zwei Jahre ein Test soll’s reißen.

Verdammt noch eins!

Man darf gespannt sein.

uesdW
5 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Könnte jetzt etwas ironisch sein
Z.B. 1) lange lesen, wozu. Alle Informationen werden in der Zwischenzeit vorgelesen, entweder als Audiofile oder der Rechner nimmt es einen ab. Podcast ist auch viel entspannter. Bücher sind schwer und da muss man ja ständig umblättern. Mss man erst wieder lernen, nach dem ganzen wischen.

Z.B. 2) wenn die Rechtscheibung eingefordert wird, kommt die LRS-Bescheinigung und dann intressiert mich das Ganze nicht mehr.

Z.B. 3) Länger als 30 Minuten am Stück schreiben, geht ja gar nicht und z.B 4) schnell schreiben trainieren schon gar nicht, am besten noch auf Papier. Lernen soll doch Spass machen!

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Das geht mal gaaaaarrrnicht!

Warum?

1. Es würde sofort extrem auffallen, wie viele „Voooorurteile!!!!1“ stimmen – dies würde aktuelle metapolitische Narrative bedrohen.

2. Was Sie vorschlagen würde zwar wirklich helfen – ABER das wäre sogar noch schlimmer als die jetztigen Probleme…denn: Der jahrzehntelange Ideoligieunsinn, der sich längst so tief und rostrot eingefressen hat, dass er zu Glaubenssätzen mutiert ist…der würde dann aufgebrochen werden.

3. Und am allerschlimmsten: Was braucht es zum „lange Texte schreiben“, „selber lesen“ und Co. ? Riiiichtiiiig, (auf deutsch) Zwang, weil das keinen „Spaß“ macht, sich die Belohnung und das gute Gefühl was geleistet zu haben SPÄTER einstellt.
Was nun wiederum braucht es dafür?
Riiiiich-tisch: Lehrer, die was zu sagen haben.
Lehrer, die entgegen des Bildungs- und Kulturverfalls Schüler unter Druck setzen können („Druck!“ Er hat das böse Wort gesagt! Darf der das???), zu lesen, rechnen, schreiben – AUCH WENN DIESE DAS NICHT WOLLEN.

Ja, oh je!
Wo kämen wir denn da hin?
Halli-hallo, Lehrer die von Schülern/Eltern was tatsächlich fordern und DURCHSETZEN können, was diese nicht wollen? In der Schule?

Geht ja garnicht, demontiert diese Bildungsdrohne…

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  447

So isses – seufz.

Mo3
5 Monate zuvor

Wieder einmal purer Populismus, der es jetzt bringen soll?!? Und vielleicht sollte man einfach mehr Geld ins gesamte Bildungssystem stecken – nur so eine Idee …

Hans Malz
5 Monate zuvor

Ich frag mich wirklich, ob die mal kurz nachdenken oder ein paar Experten (nein, nicht die SWK) fragen, bevor die sowas an die Presse geben.
Danach frage ich mich allerdings, ob das bei anderen Themen, bei denen ich keinen so tiefen Einblick habe, auch so ist … und dann bekomme ich echt Angst.

Anne S.
5 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Der sogenannte „dummy-Arbeitgeber“? 🙂

Herrlich!

Maggi
5 Monate zuvor

„Die Ergebnisse dieser Tests solle man dann nicht als Statistik, sondern für politische Entscheidungen nutzen. «Um dann zum Beispiel in Schulen, wo das nicht so gut entwickelt ist, sofort nachzuschauen.»“
Eine politische Entscheidung wäre ja, dass nach dem Test, bei einer entsprechenden Punktezahl nur eine bestimmte weiterführende Schulform besucht werden kann und nicht die Eltern ihr Kind auf ein Gymnasium schicken, da es ihrer Meinung nach ja hochbegabt ist. Kostet sogar mal kein Geld.
Zudem sei es wichtig, so der Kanzler, vor allem an den Anfang der Bildungskarriere zu schauen. «Wenn es uns gelingt, ein flächendeckendes Angebot gebührenfreier Kitas zu schaffen, dann würde das bedeuten, dass die Kinder schon gut Deutsch sprechen, wenn sie in die Grundschule kommen», sagte Scholz.“
Ja, wo sind denn diese Kitas und Erzieher*innen? Es gibt das Anrecht auf einen Kita-Platz, doch kann der meist nicht erhalten werden, da es nicht die Erzieher*innen gibt. Mehr Geld wäre hier seid Jahren nötig – aber lieber 100 Milliarden in die Bundeswehr, die eh keinem Angriff standhalten kann, da es viel zu wenige Soldaten gibt, um eine effektive Verteidigung aufzuziehen.
Bei künstlicher Intelligenz ist das nicht so Allgemeinwissen.» Das müsse sich ändern. Auch Musiker oder Anwälte müssten das Thema so gut verstehen, dass sie mitreden könnten.“
Diese Kompetenz zeigen Politiker*innen immer wenn es um das Thema Bildung geht. Mangelhaftes Halbwissen als Wissen verkaufen wollen und deshalb schlechte Entscheidungen treffen. Nicht jeder muss alles können. Die Künstler müssen keine KI bedienen können, denn sonst kann jeder gleich die KI ein Bild oder ein Musikstück erstellen lassen – dann brauche ich keine Künstler mehr. Hat schon mal jemand versucht, ein politisches Problem durch eine KI lösen zu lassen? Politiker meinen doch die Kompetenzen zu haben – warum braucht es dann Lobbyberater und das obwohl es den wissenschaftlichen Dienst gibt?
Scholz schafft es wie immer sich wegzuducken und hinter allgemeinen Plattitüden zu verstecken. Wie war das mal mit „Wer Führung fordert, bekommt welche?“

ginny92
5 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Geben sie mal bei ChatGPT die Frage nach der Lösung der Bildungskrise ein. Sie werden lachen aber da kommen bessere Vorschläge als die von der Politik.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Wissen Sie was – ich habe ChatGTP mal (auch in Details) zur Lösung bildungspolitischer Probleme befragt.

Erschreckend, Teil 1:
1. Sobald ich den Bot anwies, die Empfehlungen in konkrete Befehle zu übersetzen, waren die Ideen gut bis sehr gut!
2. Die Lösungen waren BESSER als übliche Vorschläge, wahrscheinlich weil dieser spezifische Fragebereich nicht durchzensiert ist, so dass eben nicht politkonforme Antworten kommen. Der typische „Stiftungs“- und „Bildungswissenschaft“-Quark war jedenfalls nicht dabei!

Erschreckend, Teil 2:
Das Ding ist ja nicht mal eine echte KI! Trotzdem schon so gute, realistische Ergebnisse…und mal ehrlich: Wie krass ist das, dass ein statistisches Korrelationsmodell in 30 Sekunden bis 1 Minute bessere Ergebnisse liefert als unsere „großen Chefs“?

KI-overlords, bitte erscheint bald, diese Drohne steht bereit…

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Ich habe ChatGPT 4.0 unter Bing befragt. Es kam der übliche Quark heraus. Auf meine Nachfrage, warum Übung nicht genannt wurde, kam sinngemäß „Übung ist wichtig, jedoch muss auch [Quark]“.

eine-diagnose-für-sich
5 Monate zuvor

Das nenne ich Zukunftskonzepte: sofort nachschauen, gemeinsam überlegen, das Fernsehen nicht vergessen. Danke, Herr Bundeskanzler!

Dil Uhlenspiegel
5 Monate zuvor

Vgl. die letzten 20 Jahre.

TaMu
5 Monate zuvor

Immer wieder hört es sich so an, als müssten alle Familien für die Kita bezahlen. In Baden Württemberg ist es so, dass die Elternbeiträge gestaffelt nach Einkommen berechnet werden und manche Familien deshalb gar nichts bezahlen müssen. Für Geschwisterkinder, die ebenfalls die Kita besuchen, zahlen die Eltern zumindest geringere Beiträge und in unserem Landkreis gar nichts. Es ist also nicht so, dass alle Familien gezwungen sind, sich für die frühkindliche Förderung ihrer Kinder arm zu zahlen.
Weshalb sollten Eltern nicht anteilig für die Förderung und Betreuung bezahlen? Wieso kommt immer wieder der Ruf nach kostenloser Kinderbetreuung? Es wäre doch sinnvoller, dieses Geld in die Qualität der Einrichtungen zu stecken und beispielsweise für bestimmte Förderungen und Tätigkeiten Personen einzustellen, die nicht Erzieher sein müssen (Logopäden, Hauswirtschaft und Kochen, Ergotherapeuten…).
Da finanziell schwächere Familien bereits entlastet sind, sehe ich keine Notwendigkeit für einen unterfinanzierten Bildungsbereich.

Maggi
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Es gibt einen Fachkräftemangel in diesem Bereich. Dies hat damit zu tun, dass die Ausbildung teilweise durch die Auszubildenden bezahlt werden muss. Außerdem sind die Gehälter zu niedrig, als dass sich mehr Personen für diese Arbeit interessieren. Von den Rahmenbedingung – bin kein Experte, aber die Gruppengröße, das Anspruchsdenken der Eltern und die Bürokratie wird hier bestimmt auch einen negativen Ausschlag geben.
Ja mit Geld könnte man hier einiges verbessern, aber ich bezweifle, dass es in der angespannten Arbeitsmarktsituation (mehr offene Stellen als Arbeitnehmer), Menschen in Bereiche zieht, die schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Wertschätzung und geringen Verdienst ziehen. Das Auslagern mancher Tätigkeiten an andere Fachkräfte wird da genauso klappen wie an Schulen – nämlich nicht. Zumal ein Ergotherapeut oder Logopäde in der freien Wirtschaft ein vielfaches verdient, als jemand in einem Kindergarten.
Für viele finanziell schwächere Familien ist es lukrativer auf den Kitaplatz zu verzichten und das Elterngeld zu bekommen. Leider ist das z. T. der Fall. Wenn beide voll verdienen und einen einigermaßen gut bezahlten Beruf nachgehen, ist das Elterngeld kaum ein Anreiz, da man mehr finanziellen Verlust macht, als wenn man einen Kitaplatz bezahlt. Wenn der Kitaplatz immer kostenlos ist, braucht es kein Elterngeld mehr und es würde die Motivation zu arbeiten evt. steigern.

gehtsnoch
5 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

„Für viele finanziell schwächere Familien ist es lukrativer auf den Kitaplatz zu verzichten und das Elterngeld zu bekommen.“
Ist das in echt so?
Elterngeld können sie auch dann bekommen, wenn Ihr Kind für einen Teil des Tages von anderen Personen betreut wird, gilt auch bei Tagesmüttern oder KiTa.
Für weitere Kids in der Familie können sie einen Zuschlag auf das Elterngeld erhalten, den sogenannten „Geschwisterbonus“.

Mo3
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

In NRW sind inzwischen die letzten beiden Kindergartenjahre beitragsfrei, ebenso i.d.R. Geschwisterkinder, selbst wenn sich das andere Kind in den beitragsfreien Jahren befindet. Auch wenn wir damals von der Beitragsfreiheit im letzen KiTa-Jahr (damalige Regel) profitiert haben, habe ich den Sinn auch nicht ganz gesehen, weil die Beiträge, wie oben angegeben ja nach Einkommen gestaffelt waren.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Ob Baden Württemberg in der Beziehung als Vorbild taugt? Dort ist man laut SWR bundesweites Schlusslicht bei der KiTa-Betreuung. Laut einer Verbandssprecherin der KiTa-Fachkräfte könnten dort Anspruch und Wirklichkeit auch nicht weiter auseinander liegen.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Geben Sie mir genug Geld und vor allem die Freiheit das EINZUSETZEN (nix neue Wasserköppe in der Verwaltung, nix NGO-Indoktrination, nix Logineo-Quark“projekte“, nix „interdisziplinär-sektionales Günstlingsversorgen“) – Bauzeit plus zwei Jahre (Einstellungszyklen), stehen die Schulen topp da.

Als erstes werden die Klos renoviert.
Und wenn irgendeinem Sesselp****ser die „nicht-EU konforme Ausschreibung der Rohrleitungen auf Nicht-Recaaaaiiiiklingpapier“ nicht gefällt, wird der einfach ausgelacht – und das solide Familienunternehmen vor Ort ohne Ausbeuter-Subunternehmen beauftragt.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor

Ob der Junge der Mutter noch irgendwas davon erleben wird? …

Anne
5 Monate zuvor

Und wieder einer, der glaubt, dass die Sau vom Wiegen fett würde.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Das Hauptproblem sind ja gar nicht mal die Tests, sondern erstens die Art wie sie durchgeführt werden. Warum werden die Lehrkräfte damit behelligt, anstatt externe Hilfskräfte dafür zu nutzen? Und zweitens bringt die Testerei nichts, wenn daraus keine Konsequenzen folgen. Es müsste für Schulen mit besonders schwachen Ergebnisse zusätzlich Stellen und Ausstattung geben, beispielsweise verpflichtende Leseförderung für bestimmte Schüler im Nachmittagsbereich. Aber all das würde ja Geld kosten.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Messungen ohne Konsequenzen sind sinnlos.

Mir fällt allerdings spezifisch im deutschen Sprachraum auf:
Für viele Deutschsprechende ist das PAPIER, NICHT das wozu es da ist, ein echtes Argument!

So lustig, wenn man einmal anfängt es zu sehen, sieht man es überall:

„Da ist ein Problem! Lösung wäre x!“
„Aber x ist wegen [setze obskure, sinnlose, oft auch zahnlose Vorschrift ein] nicht möglich, weil da steht was auf Papier!“
„Ach so, ja gut, dies ist ein treffendes Gegenargument, weil Papier!“

Der sachliche Gehalt von X spielt keinerlei Rolle.

vhh
5 Monate zuvor

….sondern für politische Entscheidungen nutzen. «Um dann zum Beispiel in Schulen, wo das nicht so gut entwickelt ist, sofort nachzuschauen.»… Politisch und Entscheidung in einem Satz, von einem Olaf Scholz schon sehr mutig. ‚Nachschauen‘ = politisch für ‚Druck machen‘, im üblichen Sprachgebrauch: besorgt und verbesserungsorientiert überprüfen.
«Wenn es uns gelingt, ….» – tut es aber seit Jahrzehnten nicht, warum sollte das anders werden?
Die prächtigste Schule (Freud lässt grüßen, Pracht = zur Schau stellen, nicht unbedingt Inhalt) im Brennpunkt? Bessere Betreuungsschlüssel wären sinnvoller, Zuwendung erreicht mehr als Tablets und digitale Tafeln.
Jeder muss über alles mitreden können. Dumme Frage: Warum? Es redet sowieso schon jeder über alles, auch ohne etwas davon zu verstehen. Zum Beispiel Politiker über Bildung.
Ach Scholz, es gibt etliche Fernsehformate, meist Serien, wo Autoschrauber, Köche, Gärtner, Bauhandwerker die Hauptrolle spielen. Sieht nur kein Jugendlicher, die sehen lieber die Beziehungskrisen von Influencern. Scheint irgendwie spannender zu sein. So ganz nebenbei: Dass man etwas im Handwerk machen kann, vermittelt auch die schlechteste Schule, aber s.o., Politiker und Bildung.

JoS
5 Monate zuvor

Von mir aus können sie auch jährlich testen, solange die Lehrkräfte den Quatsch nicht durchführen und auswerten müssen. Eigentlich sollten mittlerweile alle aus der Testeritis seit Pisa gelernt haben, dass diese Art von Erhebung nichts bringt, wenn daraus keinerlei zielführende Konsequenzen folgen, aber bei Scholz ist davon wohl nichts angekommen.

ed840
5 Monate zuvor

Mehr Gebührenfreie KiTas und die Probleme wären erledigt? Wenn das an der Gebührenfreiheit der KiTas hinge, müssten dann die Kinder in Berlin bei VERA und IGLU nicht alle anderen Bundesländer mit gebührenpflichtigen KiTas outperformen? Wenn ich richtig informiert bin, ist aber eher das Gegenteil der Fall. Wird wohl wie fast immer eine Kombination verschiedener Faktoren sein, die solche Dinge beeinflusst. Politiker neigen aber gerne dazu, einfache Lösungen für komplexe Probleme anzubieten.

Teacher Andi
5 Monate zuvor

Oh, Herr Bundeskanzler äußert sich zu bildungspolitischen Themen. Das hat ihm wohl ein Berater zugesteckt, nachdem seine Präsenz in diesem Bereich mehr als dürftig war. Der Satz „die Berufe der Stars haben etwas mit der Realität zu tun“ hätte ich gerne ergänzt mt der Bemerkung „die Berufe in der Politik allerdings nicht.“ Er kann es nicht.

Realist
5 Monate zuvor

Vorschlag:

Wir machen das und schicken die „Tests“ dann per LKW ans Kanzleramt zur Korrektur. Meinetwegen auch per FAX oder als PDF zum Selberausdrucken.

Und Schüler, die förderbedürftig sind, machen dann ein Praktikum im Bundestag, damit sie dort wenigstens „Parlamentsdeutsch“ lernen.

Win-Win für alle, oder?

DerechteNorden
5 Monate zuvor

Das Schlimme ist ja das nicht Bevölkerung, die nicht als Lehrkräfte arbeiten, ihn dafür bejubeln. Die denken dann, dass das doch eine sinnvolle Maßnahme ist.
Und das ist Teil des Problems.
Jemand schrieb bereits, dass solche Äußerungen reiner Populismus seien. Leider wirkt der, weil sehr viele Menschen sich nicht mehr wirklich über wirklich wichtige Dinge informieren.

Lisa
5 Monate zuvor

Wer glaubt, dass Tests die Schüler fördern, der glaubt auch, dass das MRT die Krankheit heilt, wegen der untersucht wird.

kanndochnichtwahrsein
5 Monate zuvor

„Früher hätten viele junge Menschen einfach den Beruf ergriffen, den die anderen in ihrer Familie gemacht hätten. Das sei schon lange nicht mehr so.“
Doch, das ist immer noch weitgehend so:
Wie viele Kinder von Nichtakademikern studieren wirklich?
https://www.hochschulbildungsreport.de/2021/chancengerechte_bildung

Jetzt die Problematik umzudrehen, ist irgendwie irritierend!
Wir sollen also ernsthaft Jugendliche aus Nichtakademikerhaushalten weiterhin fördern, damit sie studieren können – und gleichzeitig Kindern aus Akademikerhaushalten vermitteln, dass sie eine „nicht so hochwertige“ (nicht meine Einstellung, aber über Jahrzehnte so vermittelt) Ausbildung machen sollen als ihre Eltern???
So langsam kriege ich einen Knoten im Hirn, wenn ich versuche, meinen Job als Lehrkraft mit all den vielfältigen und widersprüchlichen Aufgaben, die auf uns abgeladen werden, unter einen Hut zu bekommen.

Obendrein werde ich wirklich sauer: Wenn wir Kinder aus „echt bildungsfernen“ Familien – z.B. aus Aslybewerberfamilien, Arbeitsmigrantenfamilien – sich tatsächlich von der „Tradition“ ihrer Familie gelöst haben, gut Deutsch gelernt , andere berufliche Perspektiven entwickelt und vor allem bei vielen Mädchen ein neues Rollenverständnis, ein in ihrer Familie nicht übliches Selbstvertrauen entwickelt haben und ihre Zukunft nicht beim „Sozialamt“ sehen, am Ende dann abgeschoben werden.
Motivation zu Anstrengung und Orientierung sieht anders aus.
An diesen Stellen haben wir Lehrer GAR KEINEN Einfluss auf die Bildungskarrieren der Schüler.
Im Gegenteil, unser Einsatz, die investierte Zeit und Energie bei Lehrkraft wie Schüler/in wird einfach verbrannt! Weil jemand meint, jemand müsse nicht in Deutschland sein. Und das gerade dann, wenn eine erfolgreiche Erwerbstätigkeit sprachlich und bildungsmäßig möglich wird…
Mir stinkt es – das alles, diese Sprüche aus der Politik, diese weltfremden Ideen, dieses Abwälzen auf die Schule, egal was wem auch immer querkommt!
DAS MUSS ENDLICH AUFHÖREN!
Wir müssen uns als Gesellschaft entscheiden, ob wir Bildung wollen oder nicht.
Dann darf auch nicht weggeschickt werden, wer bereit ist, die Angebote anzunehmen und arbeiten zu gehen, Steuern zu zahlen…

GriasDi
5 Monate zuvor

Und dann kommt das selbe raus wie immer.

baaaal1
5 Monate zuvor

Hat ihm etwa Britta ins Ohr geflüstert? Weil seine Ehefrau einmal im bildungssektor tätig war, heißt dies nicht zwangsläufig, dass Kompetenz sippenbehaftet ist… und.. welche Kompetenz?

Lessi
5 Monate zuvor

Im Grunde ist es doch so: Herr Scholz wurde öffentlich dazu mehrheitlich und wiederholend aufgefordert, etwas gegen die Missstände in der Bildung zu unternehmen. Mit seinem Vorschlag (mit einer Pseudo-Aktion), der (die) nichts kostet, kann er sein Häkchen dahinter setzen. Fertig.
Motto: Schön, ein anderer macht`s!

baaaal1
5 Monate zuvor

Hat ihm etwa Britta ins Ohr geflüstert? Weil seine Ehefrau einmal im bildungssektor tätig war, heißt dies nicht zwangsläufig, dass bei Kompetenzen sippenhaftung existiert.. und.. welche Kompetenz?

Michi
5 Monate zuvor

Man brauch keine häufigeren Vergleichstests. Man brauch vor allem Zeit und Mittel für die Sprachförderung. Am Besten ontop oder als B-Lösung muss das Fach Deutsch grundlegend umgestaltet werden.