Herr Bundeskanzler, die Bildungskrise gefährdet Deutschlands Zukunft – kümmern Sie sich darum!

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BERLIN. Angesichts „einer der schwersten Bildungskrisen seit Gründung der Bundesrepublik“ haben mehr als 90 Gewerkschaften, Bildungsverbände, Eltern- und Schülervertretungen spürbare Investitionen von Bund und Ländern in die Bildung gefordert. „Ein enormer und sich vergrößernder Mangel an Lehrer*innen und Erzieher*innen trifft auf ein veraltetes, unterfinanziertes und segregiertes Bildungssystem, das sozial ungerecht ist. Kinder und Jugendliche werden viel zu oft nicht ausreichend auf die Zukunft vorbereitet, und notwendige Aufgaben wie Digitalisierung und Inklusion wurden viel zu lange verschlafen“, so heißt es in einem gemeinsamen Appell, der sich an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) richtet. Die Unterzeichner plädieren sie für eine „echte Bildungswende“.

Zunächst mal ein Bildungsgipfel, der den Namen auch verdient: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Foto: Alexandros Michailidis / Shutterstock

„Viele Kitas und Schulen beklagen, dass sie aufgrund der nicht kindgerechten Personalausstattung und der Überlastung ihren Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen können“, so heißt es in dem Papier, das unter anderem von der GEW, vom Bundeselternrat, vom Kinderhilfswerk, vom Montessori Bundesverband und vom Deutschen Gewerkschaftsbund unterzeichnet wurde. Knapp 50.000 junge Menschen verließen jedes Jahr die Schule ohne Abschluss.

„Die Bildungskrise raubt Kindern und Jugendlichen Zukunftschancen, verbaut ihnen Lebenswege und erschwert gesellschaftliche Teilhabe“

Tendenz: weiter abwärts. „Schlechte Lernbedingungen erzeugen schlechte Leistungen. Schüler*innen lesen, schreiben und rechnen immer schlechter, wie der jüngste IQB-Bildungstrend zeigt. Dabei hängt der Bildungserfolg in unserer Gesellschaft immer noch maßgeblich von der sozialen Herkunft ab. Bildungschancen sind extrem ungleich verteilt und der wachsende Mangel an Lehrkräften und Erzieher*innen verschärft diese bereits bestehende Ungleichheit weiter. Die Bildungskrise raubt Kindern und Jugendlichen Zukunftschancen, verbaut ihnen Lebenswege und erschwert gesellschaftliche Teilhabe. Sie belastet ganze Familien sowie die Gesundheit von Erzieher*innen und Lehrer*innen. Die gesellschaftlichen Folgen der sich ausbreitenden Bildungskrise sind enorm. Eine hohe Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft verfestigt die Spaltung unserer Gesellschaft und beschädigt das Vertrauen in die Demokratie. Der Fachkräftemangel verschärft sich und Armut wird reproduziert.“

Neben den sozialen und wirtschaftlichen Folgekosten stelle sich auch die Frage nach den ökologischen Herausforderungen. „Schließlich erleben wir neben der Bildungskrise eine Klimakrise, die unsere gesamte Gesellschaft vor existentielle Herausforderungen stellt. Das Bildungssystem muss Zukunftskompetenzen fördern und den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angepasst werden, allen voran der Klima- und Biodiversitätskrise, aber auch dem veränderten Umgang mit Wissen und Medien. Doch wie soll ein veraltetes und überlastetes Bildungssystem junge Menschen sinnvoll auf die Zukunft vorbereiten und einen substanziellen und notwendigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten, wenn dafür im Alltag in Kita und Schule kaum Zeit bleibt?“

Das, was aus der Politik dazu komme, sei völlig unzureichend. „Der sogenannte ‚Bildungsgipfel‘ vom März 2023 hat wenig zur Lösung der Bildungskrise beigetragen, sondern vor allem die zerrüttete Bund-Länder-Kooperation im Bildungsbereich und das mangelhafte Verständnis von Partizipation auf Seiten der politischen Verantwortlichen offenbart. Bei diesem Gipfel, der gerade einmal drei Stunden dauerte, kam so gut wie niemand zu Wort, der oder die aktuell täglich in einer Schule oder Kita lernt oder arbeitet“, so heißt es.

Auch beim Lehrkräftemangel gebe es kein Licht am Ende des Tunnels. „Die jüngsten Empfehlungen der ständigen wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusminis-
terkonferenz (KMK) vom Januar 2023 sind größtenteils dysfunktional: Mehrarbeit, die Einschränkung von Teilzeit und ein bisschen Yoga als Stress-Ausgleich. Wir stellen uns dagegen, den Lehrkräftemangel auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen. Umso erschreckender ist, dass ein Teil dieser Vorschläge in manchen Bundesländern gerade Realität wird.“

„Wer die Bildungskrise lösen will, muss Druck aus dem überlasteten System nehmen“

Gefordert wird von Bundeskanzler Olaf Scholz, zunächst mal einen Bildungsgipfel auszurichten, der den Namen verdiene – und zwar unter Einbeziehung der Länder sowie Vertreterinnen und Vertretern von Zivilgesellschaft und Bildungspraxis. Zweiter Punkt: ein Sondervermögen Bildung, das – wie das Sondervermögen Bundeswehr – mit 100 Milliarden Euro ausgestattet ist, um notwendige Investitionen zu finanzieren. Darüber hinaus sei eine Ausbildungsoffensive für Lehrkräfte und Erzieher*innen notwendig, um wenigstens perspektivisch die Personalnot in den Einrichtungen zu lindern. Last but not least: die Schule auch inhaltlich zukunftsfähig zu machen, in dem zum Beispiel die Lehrpläne überarbeitet werden, „um Freiräume für die intellektuelle, emotionale und soziale Entwicklung der Schüler*innen zu schaffen und die Bildungsqualität zu erhöhen“.

Fazit der Unterzeichner: „Wer die Bildungskrise lösen will, muss Druck aus dem überlasteten System nehmen und die Leute beteiligen, die tagtäglich direkt mit Kita und Schule in Berührung sind.“ News4teachers

Hier geht es zu dem vollständigen Appell.

Breitseite gegen Stark-Watzinger: Stiftungen und Verbände fordern von Scholz einen Bildungsgipfel – einen echten!

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Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor

Nö!

(die Antwort des BRD-Kanzers auf die Titelfrage)

Achtung, kein Zitat!
Aber eine Hypothese, weil:
so antwortet der immer 😉

Gelbe Tulpe
11 Monate zuvor

Denke nicht, dass die Initiative viel bringen wird. SOL, Inklusion, Schreiben nach Gehör, nachlässiger Matheunterricht und Ganztagsschule werden die Schülerleistungen weiter abstürzen lassen.

emma
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Die Methode schreiben nach Gehör gibt es nicht. Das wurde aber schon 1000mal erklärt.

Faktensammler
11 Monate zuvor
Antwortet  emma

emma schrieb: „Die Methode schreiben nach Gehör gibt es nicht. Das wurde aber schon 1000mal erklärt.“

Natürlich gibt es die, sie heißt nur offiziell anders. Jürgen Reichens Lese-Lernmethode „Lesen durch Schreiben“ ist der größte Bockmist, der in den letzten 30 Jahren in den Grundschulen „ausprobiert“ wurde. Übrigens völlig egal, ob im immer wieder behaupteten „Methodenmix“ oder „pur“.
Mittlerweile kennt so ziemlich jeder, der mit diesem Wahnsinn jemals konfrontiert war, das ganze Desaster unter dem landläufigen Titel „Schraibn nach Gehöa“.
Aber das wurde mittlerweile sicher schon 1.000.000 mal erklärt.“

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Faktensammler

Kann ja jeder schnell behaupten, dass die Kinder alle nach dieser Methode unterrichtet wurden.
Erhebungen zeigen ein anderes Bild.

D. Orie
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

In Bezug auf den Rechtschreiberwerb ist es eher die Silbenmethode, die sich sehr ungünstig auswirkt. Aber da will keiner ran.

Jette
11 Monate zuvor

Neben der Bereitstellung von Ressourcen (Geld) ist es m.E. enorm wichtig, dass die Arbeit der Schulbehörden von unabhängiger Stelle unter die Lupe und grundsätzliche strukturelle Änderungen in Angriff genommen werden.
In dieses starre, ineffiziente und völlig veraltete System mit einem Personalmanagement wie vor 80 Jahren Geld hereinzustecken, heißt ein totes Pferd reiten.

Aus meiner Sicht braucht es drei Schritte:

  1. Den Druck aus dem Kessel nehmen, wie im obigen Appell gefordert
  2. Eine Analyse der Arbeit im Ministerium, in den Regierungspräsidien und vor allem den Schulämtern. Hier sollten auch Lehrkräfte und Eltern im Rahmen einer Evaluation mit eingebunden werden. (Lehrkräfte und Eltern werden nie gefragt, es werden immer nur pseudowissenschaftliche Studien bemüht. Die Personen, die Schule täglich erleben, werden dagegen komplett ausgeblendet)
  3. Im Anschluss umfassende strukturelle Änderungen, verbunden mit einem drastischen Bürokratieabbau und einer Verschlankung der personellen Strukturen in den Schulbehörden,- parallel dazu eine Verstärkung der pädagogischen Fachkräfte (Lehrer, Sozialarbeiter, Assistenten) in den Schulen.


Wie lange dauert es noch, bis die Politiker die sich abzeichnende Katastrophe wahrnehmen und entsprechend handeln?

Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Jette

Alles richtig, aber passieren wird das Gegenteil. Hier stand doch vor ein paar Tagen ein Artikel über die Reaktion NRWs auf die IGLU-Studie:
https://www.news4teachers.de/2023/05/fellers-bildungsrevolution-kuenftig-entscheiden-die-buerokraten-des-ministerteriums-welches-unterrichtsmaterial-geeignet-ist/

Da wird nicht die „Basis“ gestärkt, sondern es werden mehr Vorschriften (ministerielle Vorgabe des zu verwendenden Unterrichtsmaterials) und mehr Kontrolle (über hundert neue Fach“berater“) kommen.

Ein System, dass seit über hundert Jahren von Misstrauen gegenüber denjenigen geprägt ist, die die wirkliche Arbeit machen (Lehrkräfte), und durch eine stetig steigende Anzahl an Vorschriften, Regelungen, Verordnungen und Erlassen die Kontrolle immer engmaschiger und rigider macht, wird sich nicht von selbst reformieren. DIe Bundesländer werden sich dieses „ideologische Spielfeld“ names Schule nicht nehmen lassen, weil es praktisch der letzte Politikbereich ist, indem sie noch eigenständig reagieren können, und der Bund hat nichts zu sagen. Es wird weiter abwärts gehen mit dem „System Schule“, die Forderungen, was Schule alles (zusätzlich) leisten muss, werden immer mehr und immer lauter werden (jetzt ist Schule schon für das Wahlergebnis in anderen Staaten verantwortlich…), das Personal wird immer knapper werden (wer tut sich das noch freiwillig an, wenn er muss? Gen Z wird es sich nicht antun, höchstens diejenigen, die keine Lust mehr auf die Gig-Economy haben und demnächst als „Null-Fach-Lehrer“ oder „Nur-Abitur-Lehrer“ anfangen werden und auf der Suche nach einer neuen „Erfahrung“ sind…), die Abwärtsspirale wird zur Absturzspirale: Game Over.

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Die Null-Fach-Lehrer gibts in BB schon: Bachelor in Irgendwas reicht, dazu zwei Jahre berufsbegleitendes BlaBla (ich hab grad einen solchen in Betreuung – es ist haarsträubend, wie die alleingelassen werden. Die Qualifizierung ist ein Witz!)

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Jette

Es geht beim Regieren irgendwie immer nur um die Ausgaben, die während der jeweiligen Legislaturperioden anfallen, nicht um die Kosten, die schlechte Politik in der Zukunft anrichten könnte. Von daher wird nie etwas passieren, denn jetzt müsste man erstmal ganz viel Geld in die Hand nehmen. Und da wären wir wieder beim Anfang.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Christian Lindner hat doch schon klargestellt, dass alle Ministerien (außer Verteidigung) sparen müssen. Welches Sparschwein hat sich in den letzten Jahrzehnten besonders bewährt? Wo kommen die wenigsten Proteste?

Alx
11 Monate zuvor

Achtung, Triggeralarm:

Ich denke es ist eher eine Krise der Schülerschaft. Genauer gesagt: Eine Krise der entkernten Familien.
Die Rahmenbedingungen sind besser als es gemeinhin bemängelt wird.
Gruppengrößen sind kleiner als früher, die Methoden offener und die Lehrer einfühlsamer, mehr auf Augenhöhe.

Die Schülerschaft hat sich geändert. Wo früher an Dorfschulen einfach alle Schüler in einem Raum saßen und man trotzdem hören konnte, wenn ein Bleistift herunterfiel gelingt es heute in Kleingruppen kaum noch mit einer Klangschale die Kinder für 10 Sekunden auf den Lehrer zu fokussieren um innerhalb der Aufmerksamkeitsspanne den Arbeitsauftrag in einfacher Sprache zu übermitteln.

Woran liegt das?

Ich will niemandem zu nahe treten, aber ich vermute, dass es an den gesellschaftlichen und medialen Veränderungen der letzten 30 bis 50 Jahre hängt.
Wo früher die Kinder nach der Schule von Mama mit dem Mittagessen erwartet wurden und dann mit ihren Freunden auf der Straße gespielt haben bis Papa nach Hause kam, da kommen heute die Kinder später als die Eltern aus der Ganztagsbetreuung. In immer mehr Fällen kommt abends auch kein Papa nach Hause, wenn es wirklich gut für Papa läuft, dann sieht er seine Kinder maximal am Wochenende.
Die Freunde von der Straße heißen heute Alexa, Siri und ChatGPT oder wohnen im TV.

Schuhe binden ist bald ein verlorenes Kulturgut. Früher kam man nicht in den Kindergarten, bevor man nicht die Schuhe binden konnte und sauber war.
Heute ist es die absolute Ausnahme, dass Kinder bei Eintritt in den Kindergarten sauber sind und sprechen können.

Immer weniger Familien schaffen es, Zeit miteinander zu verbringen, auch weil immer weniger Ehen halten.
„Erziehung“ an sich wird mittlerweile häufig kritisiert und die Kinder werden auch im Kindergarten im Rahmen des „pädagogischen Konzepts“ immer weniger angeleitet.

Jungs und Mädchen sollen gleich sein und werden immer früher und heftiger mit sexuellen Themen konfrontiert. Über das Internet aber auch in Institutionen in denen Ali ermutigt wird, seine weibliche Seite durch das Tragen von Kleidern zu erkunden.

Kinder werden heutzutage permanent wegorganisiert. Es ist mittlerweile auch kaum noch anders möglich, weil die Gehälter so niedrig sind, dass es finanziell höchst schwierig ist, dass ein Partner bei den Kindern bleibt.

Gleichzeitig sollen die Kinder möglichst viel Haltung mitbekommen. Kinder sollten sich nicht permanent um das Klima sorgen müssen. Auf allen Kanälen (die Kinder eigentlich überhaupt nicht nutzen sollten) und in den Institutionen bekommen die Kinder suggeriert, dass die Klimakrise uns bald alle dahinrafft. Wohlgemerkt ohne Beleg und aufgrund der Tatsache, dass uns weder der saure Regen noch das Ozonloch umgebracht haben auch eher unwahrscheinlich.

Es ächzt und knirscht an allen Ecken und Enden in der Gesellschaft und grundlegende Dinge sind aus den Fugen geraten. Völlig egal, wie viel Geld wir in das System pumpen, wir werden lediglich Symptome einer krankenden Gesellschaft behandeln. Die Wurzel davon liegt an anderer Stelle.

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber nicht für die Projektionen. Wir werden weder die Emissionen weltweit stoppen, noch an den Folgen des Klimawandels aussterben.
Es wird schwieriger werden Gebäude zu versichern weil es mehr Extremwetterereignisse geben wird und wir müssen eventuell auf effizientere Anbaumethoden umsteigen.

Wir betreiben einen Kampf gegen Windmühlen. Ironischerweise mit Windmühlen.

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich glaube nicht, dass die Menschheit am Klimawandel aussterben wird, weil der dafür viel zu langsam geschieht. Einen atomaren Weltkrieg, der den ganzen Planeten weitgehend unbewohnbar macht, halte ich für wahrscheinlicher.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie sind noch optimistisch in der Redaktion?

Ich nicht!

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

In der Reihenfolge:

noch – ja – weitgehend – ja – nur die gewünschten – nur die mit der richtigen Haltung – Geschmackssache – ja – nicht mehr (war keine Impfung vergleichbar mit der Masernimpfung) – falsch (hat abgenommen)

Ihren letzten beiden Sätzen stimme ich voll zu. Es wird nur bei ungewünschten Problemen unterbunden.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Was für ein schönes Plädoyer für eine optimistische Grundhaltung….
Damit gehe ich jetzt zufrieden in den Garten und zupfe ein bisschen Unkraut….äh unerwünschte Wildkräuter 🙂

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nein. Das soll nur aufzeigen, dass das Klimagehampel durchaus anderen Zielen als dem Klima dienen kann. Und damit setze ich den Aluhut wieder ab.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Selbst wenn die Menschen aussterben,
wem schadet das?

Es wird neue Arten geben. Solange Leben auf der Erde existierten kann, wird es „Leben“ geben.
Auch wenn es nicht „menschliches“ ist.

Evolution wird auch ohne Menschen stattfinden.
Wo ist das Problem?

TaMu
11 Monate zuvor

Es ist ja auch viel einfacher zu sagen „die Menschen sterben aus“, als ich sterbe oder mein Kind (Name) stirbt HEUTE am Klimawandel, weil JETZT mein Dorf überflutet wird oder um uns herum gerade JETZT 200 Kilometer Umkreis vertrocknete Savanne ohne Wasser sind. Wenn es um Sie, Ureinwohner Nordost, gerade so aussehen würde, wie es tausende Menschen heute erleben, würde ich mich sehr wundern, wenn Sie Ihrem Tod und dem Ihrer Liebsten so stoisch entgegen sehen würden.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Außer in der Sache mit der Klimakrise stimme ich ihnen in allen Punkten zu und muß gestehen, daß ich beim Lesen ihres Kommentars fast ein paar Tränen verdrückt hätte, weil sie mir so aus der Seele sprechen.
Nur, was nützt es diese Dinge immer wieder anzusprechen, wenn sich der Großteil der Gesellschaft taub stellt. Die meisten Menschen wollen diese Gesellschaft genauso, wie sie jetzt ist. An den Verwerfungen, zu denen das führt, wird dann symptomatisch herumgedoktert – sprich, es braucht halt noch mehr Ganztagsangebote, noch mehr „da sind die Schulen und Kindergärten in der Pflicht“, noch mehr und noch frühere Konfrontation mit Themen, die m.E., zumindest im Kindergarten nichts zu suchen haben, und es braucht NATÜRLICH immer auch mehr und noch mehr Digitalisierung, am besten schon in der Kita.
Tja, aber leider, leider wird trotzdem nichts besser. Was kann man da bloß tun. Ich hab’s! Wir brauchen einfach flächendeckende Ganztagsbetreuung für alle Kinder von 1 bis mindestens 12 Jahren und selbstverständlich Projektwochen für Umwelt, Ernährung, Toleranz und Diversität und wir brauchen gaaaanz dringend mehr Digitalisierung und seit neuestem müssen wir unbedingt den Kindern einen sinnvollen Umgang mit KI vermitteln.
Was wir auf KEINEN FALL brauchen können, sind Eltern, die WENIGER arbeiten müssen, um MEHR Zeit für ihre Kinder zu haben.
Wir sollten es auch tunlichst vermeiden, familiäre Strukturen zu stärken und bitte, bitte KEINE Rollenklischees – Mütter, die sich freiwillig für weniger Erwerbs- und mehr Familienarbeit entscheiden würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten, müssen wir konsequent von diesem scheußlichen und moralisch höchst verwerflichen Tun, abhalten.
Wir müssen alles, alles dafür tun, um Frauen in Männerberufe und Männer in Frauenberufe zu bringen, wir müssen dafür sorgen, daß die Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufgehoben werden, weil die sind uns alle von der bösen patriarchalischen Gesellschaft aufgedrückt worden und keinesfalls evtl. ein klitzekleines bißchen naturgegeben.
Ja,ja, ich weiß, das ist „widerlich“, „rechts“, „AfD-Sprech“, „frauenverachtend“, „queerfeindlich“, „reaktionär“…..
Aber, hey, ich bin ’ne alte, weiße Boomerin – was habt ihr erwartet.
Keine Sorge, in 20, 30, max.40 Jahren, sind wir alle ausgestorben.
Dann können die „jungen Leute“ endlich machen, was sie wollen.
Ach, @Alx, in einem Punkt müßte ich ihnen doch noch widersprechen: Kinder mußten noch nie Schuhe binden können, wenn sie in den Kindergarten kamen. Das sollten sie erst bis zum Schuleintritt gelernt haben.
Sie mußten aber „sauber“ sein, um in den Kindergarten gehen zu können. Müssen sie heute nicht mehr. Da dürfen sie, bis sie vier sind, in die Windel kacken.
Sie können aber schon als Zweieinhalbjährige, das tablet bedienen – man muß schließlich Prioritäten setzen, in dieser hochtechnologisierten Welt.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich hab ja den menschengemachten Klimawandel ausdrücklich NICHT geleugnet. Ich hab in einem anderen Post, sogar die hysterischen Reaktionen auf Habeck und die Wärmepumpe, kritisiert. Ich bin FÜR Klimaschutz.
Daß man in diesem Forum, von anderen Foristen, mit den oben angeführten Zuschreibungen betitelt wird, wenn man familienpolitisch konservative Positionen vertritt, ist aber nun mal Tatsache. Mit dem Vorwegnehmen dieser Zuschreibungen in meinem Post, wollte ich denjenigen lediglich den „Wind aus den Segeln“ nehmen.
Was Klimaschutz und Migrationspolitik betrifft, liege ich in keinster Weise auf einer Linie mit der AfD, weshalb ich diese Partei weder wähle noch unterstütze.
Außerdem liegt es mir fern, Menschen aufgrund ihrer sexuellen Idendität zu be- oder verurteilen. Mir gefällt nur die Art und Weise und vor allem die Vehemenz nicht, mit der dieses Thema medial dauerpräsent in die Köpfe der Leute gehämnert, und, (sogar in Kindersendungen), versucht wird, biologische Tatsachen völlig auf den Kopf zu stellen.
Und ich weiß, daß ich damit von vielen als „rechts“ eingeordnet werde. Das ist hier schon mehrmals passiert. Deshalb nehme ich das in meinen Posts inzwischen manchmal, sozusagen „prophilaktisch“, ironisch vorweg.
Wenn sie das als Werbung für die AfD auslegen, haben sie mich gründlich mißverstanden, oder ich habe mich falsch ausgedrückt.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Marion beschreibt die REALITÄT und rührt nicht die Werbetrommel für die AfD. Allerdings nutzt die AfD diese Realität, die viele Menschen unzufrieden macht, gerne für sich. Vielleicht, nur vielleicht, sollten sich die anderen Parteien auch mal mehr mit der realen Welt der Bürger beschäftigen? Ansonsten kommt das böse Erwachen bei den nächsten Wahlen. Das kann doch keiner ernsthaft wollen, denn die AfD ist definitiv keine ALTERNATIVE für D, aber ist es die Ampel, oder die CDU/CSU? Ich weiß es wirklich nicht.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Danke, Potschemutschka 🙂

Stina
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Volle Zustimmung. Danke.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Volle Zustimmung an Marion und Potschemutschka! Aber auch ich bin ja nur eine aussterbende weiße Boomerin…

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Den Unterschied zwischen Konservatismus und Rechtsradikalismus muß MIR keiner erklären. Den kenn ich sehr gut.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich lese gerade den Roman von Juli Zeh und Simon Urban „Zwischen Welten“. Darin werden die Probleme unserer Zeit (Klimakrise, Gendern, Rassismus, Stadt/Land, Ost/West, Ukrainekrieg, …) aus verschiedenen Perpektiven betrachtet. Kein einfaches Schwarz-Weiß-Schubladendenken. Es geht auch um die „Neutralität“ von Journalismus und die Rolle von social media. Ein sehr lesenswertes Buch m. M. n. – jedenfalls für Menschen, die nicht in irgendeiner Blase leben (wollen).
@Redaktion Ihnen lege ich das Buch besonders ans Herz, denn darin geht es z. B. auch darum, wie Journalismus in der heutigen Zeit funktioniert/ oder auch nicht und wie schnell Menschen in der heutigen Zeit in irgendwelchen Schubladen landen und welche Folgen das haben kann.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Marion Werbung für die AfD zu unterstellen ist also keine Schublade? Also für mich steht Marion sehr weit weg von Afd, aber wahrscheinlich ist meine Wahrnehmung gestört und ich bin selbst ein AfD-naher russischer Bot, ohne es zu merken.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
… nicht nur durch Anmeldung mit vollem Namen erledigen sich manche Komment(ator)e(n). Einige wurden hier schon ins „stille Asyl“ verdrängt (nicht unbedingt von der Redaktion, aber von anderen Foristen), weil sie in Schubladen gesteckt wurden, in die sie nicht gehören (u. a. Andre Hog, Pit2020, Marion zwischenzeitlich schon mal und ich befürchte, bald wieder …) Ich war auch schon öfter an diesem Punkt, aber bisher siegte stets meine Sturheit.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dass die Springer-Presse, die hierzulande die meiste Stimmung machen kann und es auch ständig tut, nicht neutral ist, weiß man ja wohl. Die Folgen sehen wir fast täglich. Deren Schlagzeilen reichen, damit Leute sich aufregen und sogar AfD wählen.
Unfassbar!

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich lese keine Springer-Presse, ich bevorzuge seriöse Medien. Allerdings gehe ich auch mit offenen Augen und Ohren durch die Welt. Beruflich, privat und durch meine ehrenamtliche Tätigkeit und meine Fremdsprachenkenntnisse habe ich sehr viele Kontakte zu Menschen aus unterschiedlichen Millieus (betreffs Bildung, Religion, Herkunftsland, Muttersprache, Familienstand,…). Ich unterhalte mich mit diesen Menschen und versuche deren Probleme und Sorgen ernst zu nehmen und wenn ich kann zu helfen und SACHLICH zu diskutieren, wenn ich anderer Meinung bin. Schon als Kind wurde mir in meiner Familie beigebracht, Menschen zuzuhören und nicht pauschal Urteile über sie zu fällen, ohne die Gründe für deren Verhalten zu ergründen.Ich habe auch gelernt, dass man nicht immer jedem seine Meinung aufdrängen soll/kann.
Ja, auch ich habe Schubladen, allerdings nur 2: eine für MENSCHEN, die andere für A…L…ER. (in die 2. gehören für mich u. a. AfD, Fanatiker und Extremisten aller Art)

Schade
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich verstehe Marions Aussagen ganz anders als sie, liebe Redaktion.
Die Gesellschaft krankt daran, dass in immer weniger Familien jemand die ZEIT, die KRAFT und den WILLEN hat, für die Kinder da zu sein – und das merkt man den Kindern leider auch überdeutlich an!

Es ist ein Irrglaube, dass dies eine Betreuungs- und Bildungseinrichtung wie Schule, Kindergarten, Hort etc. übernehmen kann. Sie könnte die notwendige Beziehungsintensität nicht einmal herstellen, wenn sie personal- und ausstattungstechnisch optimal aufgestellt wäre. aber unter den derzeitigen Bedingungen gelingt das schon mal gar nicht!

Wegen mir können statt der klassischen Mutter-Vater-Kind Familien auch gerne gleichgeschlechtliche Eltern, diverse Eltern, polyamore Elterngruppen oder Alleinerziehende in bunten WGs die Kinder aufziehen. Wichtig ist doch bloß, dass die Kinder auf ihrem Weg intensiv begleitet werden, jemand ganz viel Zeit und Kraft und Liebe für sie hat um sie zu erziehen. Und wenn es doch auf ein traditionelles Rollenmodell in gegenseitigem Einverständnis hinausläuft, dann sollte das doch auch ok sein, oder?

Was läuft in unserer Gesellschaft falsch, dass viele Eltern ihre Erziehungsaufgabe kaum noch wahrnehmen können oder wollen? Wie kann es sein, dass ein Kind ab dem 1. Lebensjahr quasi bis zum Abendbrot wegorganisiert werden soll/muss?
Wie kann es sein, dass auf meinen Anruf „das Kind übergibt sich“, „hat eine Platzwunde“, „fiebert“ immer mehr Eltern spontan sagen: „Aber ich kann es jetzt nicht abholen!“ Das Kind ist in Not, verdammt noch mal! Hier wird gegenüber vielen Eltern von Arbeitgeber-, aber auch von Kollegenseite offenbar (moralischer) Druck aufgebaut, ja der Arbeit den Vorzug vor den Bedürfnissen des eigenen Kindes zu geben. Das ist krank!

Wir schielen immer nach Skandinavien mit den ach so tollen Betreuungseinrichtungen, die quasi rund um die Uhr geöffnet haben und das Kind perfekt verwahrt wird. Aber das ist leider nicht mal die halbe Wahrheit!
Davon abgesehen, dass die Klassen und Betreuungsgruppen nur halb so groß sind wie an deutschen Schulen und Kindergärten, sind sie auch noch deutlich wohnlicher, großzügiger und kindgerechter ausgestattet. Da kann man es vermutlich deutlich besser aushalten als in unseren Legebatterie-gleichen Klassenräumen, die auch am Nachmittag der Betreuung dienen.

Aber der wichtigste Punkt ist: in der skandinavischen Gesellschaft ist Familienleben etwas wert. Es gebt 1001 Arbeitszeitmodell, um Arbeit und Familienleben wirklich adäquat unter einen Hut zu bringen, es ist völlig in Ordnung, der Freizeit einen hohen Stellenwert zu geben und selbstverständlich darf jeder zu Hause bleiben/nach Hause gehen, wenn das eigene Kind krank wird. Aber diesen Teil der Wahrheit verschweigt man hier. Hier werden nur Betreuungszeiten immer weiter ausgedehnt, Erziehungsaufgaben an völlig überlastete Schulen und Kindergärten delegiert und Fremdbetreuung als einzig glückselig machender Weg propagiert. Eltern wird suggeriert, dass sie alles getrost den Einrichtungen überlassen können, die wuppen das schon!
Damit fahren wir aber gerade unsere ganze Gesellschaft gegen die Wand!

Schade
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Marion hat mehrfach betont, dass ihr das Gedankengut der AfD fern liegt. Ich kann dies auch nicht in ihren Beiträgen erkennen. ich selber (schade, dass ich das betonen muss) bin so weit von der AfD entfernt wie die Sonne von der Erde.

Aber ich sehe, dass das „immer höher, schneller, weiter“ unserer Gesellschaft gerade den Kleinsten so gar nicht gut tut. Und um mal zum Ausgangsthema zurückzukommen: Bildung mag Ländersache sein, aber Familien- und Sozialpolitik ist eindeutig (auch) die Aufgabe der Bundesregierung. Und diese wird meines Erachtens sträflich vernachlässigt und chronisch unterfinanziert. Und „der Wirtschaft“, die von uns Arbeitnehmern grenzenlose Flexibilität erwartet, wird in Hinsicht auf flexible Arbeitsmodelle und kreative Betreuungslösungen viel zu wenig auf die Füße getreten.

Ich wünsche mir für meine Kinder, dass es ihnen möglich ist, eine Familie zu gründen UND sich für diese ausreichend Zeit nehmen zu können UND weiterhin ihrer hochqualifizierten Arbeit nachzugehen. Und zwar ohne irgendwann im Burnout zu enden oder ein permanent schlechtes Gewissen zu haben. Und wenn einer von Ihnen phasenweise dafür einige Jahre berufliche Auszeit benötigt, dann wünsche ich ihnen, dass dies weder permanente Geldsorgen noch berufliche Zukunftsängste auslöst. Herrgott, sie sind 12 oder 13 Jahre zur Schule gegangen und haben mindestens 5 Jahre studiert, warum sollte man dann nicht auch mal drei Jahre zu Hause bleiben können, ohne gleich den beruflichen Anschluss zu verlieren?

Und da in der Tat ja die Jungen die Alten finanzieren müssen UND wir dringend mehr Kinder haben sollen, sollte man den Jungen doch auch Bedingungen schaffen, die ihnen ermöglicht, beides miteinander in Einklang zu bringen Und zwar OHNE dass es auf Kosten der Kinder und ihrer Eltern geht, oder?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Volle Zustimmung!

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Danke, sie sprechen mir da wirklich sehr aus der Seele. 🙂

PFK
11 Monate zuvor
Antwortet  Schade

So sehe ich das auch. Danke für das Einbringen eines Aspektes eines inklusiv humanistischen Weltbildes

AnjaLE
9 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Das ist absolut wahr und besser hätte ich es selbst nicht ausdrücken können. Seit einigen Jahren läuft hier im gesamten Kontext etwas ganz schief in unserem Land. Ich habe das Gefühl die ganze Gesellschaft ist krank und die Dinge werden nur noch von einem Extrem ins andere betrachtet. Die Diskussionen werden sehr überhitzt geführt und eine goldene Mitte in den meisten Dingen des Lebens scheint es auch nicht mehr zu geben. Was für eine Gesellschaft sind wir, in denen Eltern doch tatsächlich in der Kinderkrippe die Aussage tätigen: „ich dachte sie machen das mit der Kindererziehung?“(ist so wirklich in der Praxis passiert).
Da muss ich mich doch fragen, und ich bin sicher nicht die einzigste,was hier im gesamten schief läuft.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Ich bin auch ne alte weiße Boomerin und denke nicht so wie Sie. Alter hat damit eigentlich nichts zu tun, dass man erkennen kann, dass Mütter nicht per se alles richtig machen. Und dass „Mutti bleibt zuhause, bis jedes Kind vier ist“ eben nicht die Lösung ist.
Ich kenne genügend Kids, die weder Kita noch Kindergarten besucht haben und sehr vieles nicht können.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich hab ja auch nirgendwo behauptet, daß Mütter per se alles richtig machen und daß „Mutti zu Hause bleiben muß, bis das Kind vier ist.“

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Mein Beitrag fällt in die Rubrik „Übertreibung als Stilmittel“.
Tatsache ist, dass heutzutage immer mehr Mütter gibt, die zuhause mit ihren Kids sind UND diese nicht ausreichend erziehen und/oder fördern.
Wie soll das denn anders werden, wenn der Staat hier nicht eingreift?
Diese Kinder werden nie ähnliche Chancen haben wie Kids aus dem Bildungsbürgertum. Und unserer Gesellschaft hilft das auch nicht, da das lauter mehr oder weniger gescheiterte Existenzen sein werden.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja, diese Mütter gibt es auch.
Es gibt inzwischen aber auch, häufig sogar akademisch gebildete, Eltern, die ihre Kinder im Krippenalter, in die Vollzeitbetreuung geben. Nicht weil sie beruflich so eingespannt sind, sondern weil sie die Erziehung, Bildung und Betreuung ihrer Kinder, lieber in „professionelle“ Hände geben. Die glauben tatsächlich, daß sie ihren Ein- bis Dreijährigen zu Hause nicht genug Förderung würden zukommen lassen können.
Manche Eltern fragen, ob es wirklich sein müsse, das Kind schon mit knapp zwei in die Krippe zu schicken. Eigentlich bräuchten sie es ja noch gar nicht, aber alle aus ihrem Bekanntenkreis geben die Kinder mit spätestens zwei in die Krippe, und nun hätten sie Angst, ihr Kind könne etwas versäumen.
Die Menschen sind inzwischen so weit, daß sie glauben, Kindheit ohne möglichst frühen Kitabesuch, wäre irgendwie nicht normal.
Sorry, das widerum, finde ich nicht mehr normal. Das so vielen Eltern inzwischen offenbar wichtige Erziehungskompetenzen abgehen, liegt vielleicht auch daran, daß sie
1. Selbst schon, wie selbstverständlich, überwiegend mit Vollzeitkita aufgewachsen sind und gar nichts anderes mehr kennen und/oder 2.daran, daß ihnen inzwischen soviele Erziehungsaufgaben- und pflichten von den Kitas abgenommen werden, daß sie es verlernt haben.
Und 3., sind viele mit der Betreuung des eigenen Nachwuchses komplett überfordert, weil sie glauben, ihren Kindern nichts mehr verbieten zu dürfen. Sie möchten daß ihre Kinder glücklich sind und verwechseln das mit materieller Verwöhnung und dem Gewähren allzu vieler Freiheiten.
Im Kindergarten merken wir das auch an dem, was Alx oben so anschaulich schildert: Mit der Klangschale die Aufmerksamkeit einer Gruppe von Kindern auf den Erzieher zu fokussieren, klappt nicht mehr so einfach. Die müssen zum Großteil einzeln angesprochen werden. Und selbst dann reicht es oft noch nicht, dann muß du wirklich zu jedem einzelnen hin, sie z.B. an der Schulter berühren und nochmal erklären, worum es jetzt geht.
Das war mal einfacher.
So sind viele, viele, ganz kleine und banale Alltagsdinge immer schwieriger geworden, die aber in der Summe das Arbeiten wesentlich schwerer machen, als es das früher mal war.
Woher kommt das?
Woher kommt diese allgemeine innere Unruhe, dieses Hibbelige, dieses Unkonzentrierte, dieses Ungeduldige?
Ich glaube, darin spiegelt sich unsere Lebensweise, die ja auch immer hibbeliger, unruhiger, hektischer wird. Keiner hat mehr wirklich Zeit. Morgens muß es schnell gehen – man muß zur Arbeit, die Kinder in die Schule, Krippe und/oder den Kindergarten.
Beim Abholen soll es auch oft schnell gehen, man hat noch einen Termin oder muß noch Einkaufen oder ist aus sonstigen Gründen in Eile. Das Kind muß da mitgehen, egal wie es morgens drauf ist oder womit es nachmittags beim Abholen gerade beschäftigt ist. Der Alltag besteht heute schon für die Allekleinsten aus einem Müssen, Müssen, Müssen und zwar nach dem Takt der Erwachsenenwelt.
Andererseits werden ihnen materiell fast alle Wünsche erfüllt und sie werden bei allem und jedem gefragt, wie sie es gerne hätten, auch bei Fragen, die zu entscheiden, eigentlich in der Verantwortung der Erwachsenen läge. Das ist dieser eklatante Widerspruch, der sich auftut:
Einerseits nach Partizipation in Kitas rufen, aber bei der alles entscheidenden Frage, ob das Kind überhaupt schon in die Krippe will, da wird oft GEGEN den lautstark geäußerten Willen des Kindes entschieden. Weil, naja, wir wissen ja warum….
Paßt halt alles nicht mehr so wirklich zusammen.

AnjaLE
9 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Absolute Zustimmung!

Schade
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Darf ich mal vermitteln? Ich glaube, dass Sie beide aneinander vorbei reden. Natürlich machen Mütter nicht per se alles richtig, das hat Marion auch nie behauptet.

Aber es gibt viele Eltern, die sehr zerrissen und sehr kraftlos versuchen, es allen recht zu machen. Verantwortungsvolle Jobs, streben nach materiellem Wohlstand, vermutlich beste Absichten für die Kinder, aber in einem Hamsterrad gefangen und die Kinder kommen dabei viel zu kurz. Familienstrukturen stärken ist auch meiner Meinung nach sehr wichtig, und da geht bestimmt sehr viel Kreativeres als „Mutti zurück an den Herd“. Kindererziehung kostet sehr viel Kraft und Zeit und unsere Gesellschaft würde sehr gut daran tun, Eltern dafür mehr Freiräume und Anerkennung zu verschaffen.

Und dann gibt es Eltern, die sich ihrer Selbstwirksamkeit offenbar überhaupt nicht bewusst sind. Die nicht erziehen, sich nicht kümmern, die nicht fördern, selbst wenn sie den ganzen Tag zu Hause sind. Das ist schlimm, schlimm für die Kinder und auch schlimm für uns all Gesellschaft. Aber allein mit längeren Betreuungszeiten wird man dieses Elend nicht kompensieren können, diese Kapazitäten haben wir gar nicht.
Meines Erachtens müssten gerade diese Eltern sehr viel intensiver ab Geburt der Kinder begleitet werden und ihnen die Dringlichkeit des Kümmerns nahe gebracht werden (statt ihnen das Erziehen und das Kümmern auch noch abnehmen zu wollen). Und ja, ich fände es auch wichtig, dieses Kümmern vehement einzufordern. Es geht nicht an, dass Kinder nicht dem Arzt oder Therapeuten vorgestellt werden, dass Termine nicht eingehalten werden, dass man nicht mit den Kindern aufsteht und sie ohne Frühstück aus dem Haus gehen, dass Erstklässler Videospiele ab 18 spielen dürfen usw. und dass müsste auch entsprechend reglementiert werden.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich denke, die Gesellschaft hat den Eltern die Verantwortung aberzogen. Verständlich, dass man Leid für Kinder verhindern und das man aufklären will. Die Nebenwirkung war leider, dass Eltern den Erziehungsauftrag INNERLICH abgegeben haben. Sie gehen davon aus, sich darauf verlassen und auch erwarten zu können, dass die Einrichtungen dieses professionell erledigen und haben immer wieder erklärt bekommen, dass ihr eigenes zutun die unproffessionellere, schlechtere Wahl ist. Damit haben sie sich arrangiert, trauen sich einerseits bezüglich Erziehung nichts mehr zu und sind gleichzeitig bequem /erleichtert, um diese Aufgabe, wo man so oft scheitern kann, drumherum zu kommen. Diejenigen, die sich der Aufgabe wiederum stellen, versuchen Zuhause (nach den unzähligen Nanny-Sendungen, Erziehungsratgebern, ect) Pädagogen zu sein. Das sind sie aber nicht, selbst wenn sie woanders dies als Beruf ausüben. Die oberflächliche Pseudo-Pädagogik von Eltern äußert sich in Form von endlosem Verständnis, Nachgiebigkeit, Nachsicht, eigenem Zurückstecken, pausenloser Hilfestellung – mit den bekannten Folgen des unselbständigem, narzistischem Prinzen Kind, das nur seine Rechte, aber nicht die Rechte Anderer kennt. Aber auch, wenn die Eltern beruflich Pädagogen sind, ist es nicht angebracht, Zuhause als Pädagoge zu arbeiten. Eltern sollten nicht immer wohlüberlegt, korrekt handeln und stets kontrollierte Emotionen haben.Ihre Eltern brauchen Kinder als Menschen, mit Emotionen, Fehlern, Grenzen. Wenn die Eltern einerseits halbwegs psychisch intakt sind, empathisch und ehrlich am Kind interessiert, aber auch mal nicht „funktionieren“, Fehler machen, genervt, ungerecht sind, dann erleben Kinder ihre Eltern authentisch als Menschen und entwickeln sich gut. Wir haben aber auf der einen Seite „professionell“ agierende Eltern, denen es damit um ihr Ansehen und ihren Stand in der Gesellschaft und ihre Auszeichnung als „gute“ (professionelle, pädagogisch wertvoll agierende, bessere) Eltern geht und nicht darum, menschlich, authentische Eltern zu sein. Und auf der anderen Seite haben wir das gegensätzliche Extrem der vernachlässigenden Eltern aufgrund sozialer Missstände und psychischer Krankheiten. Hier fehlt die Fürsorge, dort gibt es Überschuss – die Auswirkungen sind ähnlich. Dann gibt es noch den komischen Mix, das Kind einerseits auf den Thron zu setzen und gleichzeitig wegzuorganisieren. Ergebnis der gesellschaftlichen Manipulation, weil man gelernt hat, dass eigenes zutun nicht wertvoll ist, man unemanzipiert wirkt und zudem auf eigene Bequemlichkeiten und zeitliche/finanzielle Vorteile verzichten müsste. Psychologisch sehr wirkungsvoll, jmd zu überreden eine schwierige Aufgabe abzugeben und dadurch für das Ergebnis nicht gerade stehen zu müssen und zusätzlich noch persönliche Vorteile und Eigennutz (Geld, Eigenheit) zu haben.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich verstehe nicht alles. Wer ist denn „die Gesellschaft“?
Sind Eltern nicht Teil der Gesellschaft?

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Gesellschaft sind die, die in diesem Fall ihre Augen auf die Eltern richten. Die Öffentlichkeit, die Medien, die Kunden im Supermarkt, die den Kopf schütteln über die Mutter eines quengelnden Kindes, Fahrgäste im Bus, die genervt sind, weil eine Mutter ihr Kind nicht bändigt, oder doch bändigt, konsequent ist, oder nicht konsequent ist, überbehütet oder ignoriert(Handy). Die Eltern, die in der Situation im Blickfeld sind, sind in dem Moment nicht Teil der Gesellschaft aber können es dann wiederum an anderer Stelle sein, wenn sie nicht direkt betroffen sind.

Die Pädagogen waren zu übereifrig in dem Versuch, Eltern beizubringen, alles richtig zu machen, wurden von Medien herangezogen, sind öffentlich zu Wort gekommen, haben jede Menge Bücher geschrieben oder im TV die „Super-Nanny“ gespielt und jeder Mutter, die mal genervt war oder dem Kind Vorwürfe gemacht hat, erklärt, dass sie sich immer schön den Spiegel selber vorhalten soll und das Problem bei sich selber suchen und auf Augenhöhe robbend allzeit Verständnis fürs Kind aufbringen sollen und davon ist es nie genug. Pädagogen/Pädagogik sind /ist mitverantwortlich dafür, dass manche Eltern gar nicht mehr erziehen um eben nichts falsch zu machen. Das wurde alles medial ausgeschlachtet, die Politik und Wirtschaft hat auch ihren Nutzen gesehen und es hatte alles enorme Auswirkungen auf die Gesellschaft (hier inklusive Eltern). Eltern stehen als für die Zukunft verantwortlich am Pranger, alle Verfehlungen der Kinder, alle Eigenheiten liegen in deren Verantwortung. Genauso alle Leistungen der Kinder. Wer nun ein Kind auf dem Gym hat, ist ein Held, wer eines auf der Hauptschule hat, ist Abschaum. Entsprechend das Theater in Klasse 4. Zu keiner Zeit und in keinem anderen Land ist elterliche Erziehung so zu einem moralischen Spielball geworden. Es gehört scheinbar zum Status eines angesehenen, sozialstarken Menschen über die Eltern die Nase zu rümpfen und den Untergang herauf zu beschwören. Jeder „Kaninchenfurz“ eines Kindes wird erzieherisch hinterfragt. Früher war ein wildes Kind einfach wild. Heute hat es tausend Krankheiten und Störungen, die Eltern stehen am Galgen bezüglich jeden Fehlverhaltens. Das merken die Kinder und fühlen sich für ihr eigenes Verhalten nicht mehr verantwortlich. Das merken die Eltern und manche eignen sich die Strategie an, sich dem anzuschließen und selber auf die Eltern „herabzublicken“ um sich dann da herauszunehmen. Letztendlich kommt dann die Maschinerie in Gang, den Eltern ihre Kompetenzen komplett abzusprechen und auf Ganztag Einrichtungen umzuverlagern. Dadurch fällt alles am Ende auf die Pädagogen zurück und mittlerweile beginnt es schon, dass eben die Pädagogen für jeden „Kaninchenfurz“ verantwortlich sind. Es ist einfach zuviel des Guten!

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Meine Rede: Weniger wäre manchmal so viel mehr.
In jeder Hinsicht.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das ist ein Beispiel dafür, wie einem Positionen untergeschoben werden, die man gar nicht vertritt.
Ich plädiere lediglich dafür, nicht ausschließlich auf die, möglichst frühe, Betreuung in Kitas zu setzen, sondern Familien, die das gerne möchten, die Möglichkeit zu geben, Kinder im Vorschulalter überwiegend selbst zu betreuen.
Wer beruflich nicht zurückstecken will, soll auch nicht dazu gezwungen werden.
Natürlich muß es die Möglichkeit zur Betreuung in Krippe und Kindergarten geben, für die die das wollen oder brauchen und auch für Kinder, die zu Hause unter eher ungünstigen Umständen aufwachsen. Das hab ich aber schon so oft betont, daß es langsam öde wird.
Es geht mir nicht darum, Mutti an den Herd zu verbannen.
Es geht mir darum, den Blick auf unsere Lebens- und Wirtschaftweise zu richten, die dem „Immer höher, immer weiter, immer schneller, immer mehr“ huldigt und dabei alles und jeden niedertrampelt, der nicht mithalten kann.
Ich persönlich finde einfach, daß unsere Gesellschaft, nach langen Jahren, in denen vieles für viele immer besser wurde, nun an einem Punkt ist, wo vieles für viele eher schlechter wird, und ich frage mich, ob wir irgendwo auf diesem Weg übersehen haben, daß wir, anstatt immer noch einen Gang höher zu schalten, lieber einen Gang hätten zurückschalten sollen.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Es geht hier nicht nur um berufstätige Eltern, sondern – und das schrieb ich explizit- um solche, die zuhause mit ihren Kids sind.
Bitte lesen Sie doch mal, was ich genau schreibe.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Diese Eltern arbeiten gar nicht!

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Manchmal glaub ich, sie denken ich käme vom Mond.
Das statistische Bundesamt hat, Stand 1.3.2020 festgestellt, das 99% aller 3 bis 6jährigen ohne Migrationshintergrund eine Kita besuchen. Von denen mit Migrationshintergrund sind es 81%, also deutlich weniger.
Natürlich wäre es hinsichtlich Spracherwerb und Integration, umgekehrt besser.
Insgesamt wird aber deutlich, daß die überwältigende Mehrheit aller Kinder, vor dem Schuleintritt einen Kindergarten besucht, im Gegensatz zu früheren Zeiten, wo das weit weniger selbstverständlich war. Wir haben heute allerdings auch einen wesentlich höheren Migrantenanteil. Wenn nun fast 20% dieser Kinder nie einen Kindergarten besucht haben, dann fällt das schon ins Gewicht.
Da müßte man verstärkt darauf hinarbeiten, daß vor allem die Eltern dieser Kinder, darüber aufgeklärt werden, wie wichtig der Besuch eines Kindergartens für den Erwerb der deutschen Sprache und somit für den späteren Schulerfolg ihrer Kinder ist.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Vorweg: Ich bin nicht dafür, dass alle Kinder in Deutschland ab spätestens drei in die Kita müssen. Aber …

Es sind doch nicht nur Kids von Migrant*innen. An meiner Schule haben wir auch viele „biodeutsche“ Kids, die einen sehr interessanten Werdegang haben. Davon sprechen einige so schlecht trotz z.T. sogar fünf Jahren Grundschule.
Ich bin inzwischen so weit zu sagen, dass alle Kids mit drei Jahren dahingehend untersucht werden müssen, ob sie bestimmte Dinge können u.a. unsere Sprache, damit sie in Kitas und Kigas gezielt gefördert werden müssen.
Gleichzeitig bin ich dafür, dass Familien so gestärkt werden, dass Modelle wie „beide 70%“ eingeführt werden. Dabei müssen die AG verpflichtet werden, bei Beförderungen nicht diskriminieren zu dürfen und flexible Arbeitszeiten sowie Homeoffice anbieten zu müssen.

Das Problem bei freiwilligen Entscheidungen ist immer, dass zu viele sie nicht annehmen. Leider immer diejenigen, deren Kids es am nötigsten hätten.
Wir könnten auch alle machen lassen, wie sie es für gut befinden. Dann darf sich allerdings niemand über irgendwelche Missstände aufregen, was jetzt aber auch hier ganz laut der Fall ist.
Auch hier im Forum wird immer wieder irgendwas von Eltern gefordert. Das lesen die aber nicht und das verstehen (egal ob mit oder ohne Migrahigru) die auch gar nicht. Dass deren Verhalten ihren Kindern schadet, merken die auch nicht wirklich. Und vielen Foristas hier sind die Kids komplett egal, da das ja der Job der Eltern sei und man deshalb auch nichts tun müsse. Hier beißt sich die Katze aber in den Schwanz, denn diese Leute bremsen quasi alle Maßnahmen aus. meckern tun sie aber trotzdem.
Und so weiter und so fort.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich habe weiter unten auf einen Post von ihnen geantwortet, in dem ich genau das frage: Ob sie eine Kigapflicht ab drei wollen.
Da konnte man diesen Kommentar von ihnen noch nicht lesen. Ich nehme diese Frage hiermit zurück.
Ich stimme da in einigen Punkten durchaus mit ihnen überein. Was die Sache mit dem Modell, beide arbeiten 70%, betrifft: Der Ansatz mag nicht schlecht sein. Ich bin mir aber nicht sicher ob bei beide 70% wirklich genug Zeit für die Familie bleibt. Aber einen Versuch wäre es ja wert.

Ursel
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Ja, oft sind Rückschritte mit Rückbesinnung auf bewährtes Erfahrungswissen mehr Fortschritt als stures Fortfahren.
Ich bin zuversichtlich, dass sich diese Erkenntnis allmählich durchsetzt. Sie kann gar nicht anders, weil die Menschen zunehmend sehen, wohin ein Fortschritt führt, der nur „Immer höher, immer weiter, immer schneller, immer mehr“ kennt und dabei die Bodenhaftung verliert.

Stina
11 Monate zuvor
Antwortet  Ursel

„…….und dabei die Bodenhaftung verliert.“

Und sich ihre Existenzgrundlagen (Klimakrise !) zerstört.

Wenn die Landwirtschaft nicht mehr länger als CO2- Quelle ( Massentierhaltung, Überdüngung…), sondern wieder als CO2- Senke dienen soll, soll das, weltweit(!), durch eine Rückkehr zu ökologisch und artenreichen kleinbäuerlichen Betrieben geschehen.
So wohl eine Empfehlung eines internationalen Klimarates.
Diese Betriebe sollen dann optimalerweise wieder familiär geführt werden.

Ein Zurück zur Agrargesellschaft von 1960…..

Klingt sympatisch….
Benötigt aber Menschen mit Bereitschaft zum Verzicht.

Stina
11 Monate zuvor
Antwortet  Stina

Sorry, sollte Treibhausgasquelle und nicht CO2- Quelle heißen.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Stina

Wir sind viel zu viele Menschen für Ihren Traum. Erstmal muss die Zahl der Einwohner*innen ganz stark zurückgehen.

Stina
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wieso MEIN Traum ?
Wie ich schrieb, ist das eine Empfehlung eines internationalen Gremiums, welches Maßnahmen entwickelt, um der Klimakrise angemessen zu begegnen.
Falls Sie Interesse haben: L.Neugebauer und B.Ulrich „Noch haben wir die Wahl“ So heißt das Buch.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Stina

Sorry, ich hatte das so interpretiert.

Hmm
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich pflichte Marion bei, dass auch „Dauerkitas“ keine Lösung sind, wenn zu Hause die familiären Strukturen nicht stimmen. Ich konnte, als ich nach Deutschland kam, kein Deutsch und habe, man glaube es kaum, vor der Grundschule nicht einmal einen Kindergarten besucht. Trotzdem ist aus mir etwas geworden, weil zu Hause meine Eltern, die übrigens selbst kaum Deutsch können und nur einfache Arbeiter sind, die Erziehung ihrer Kinder sehr ernst genommen haben. Übrigens auch bei meiner Schwester so, die heute erfolgreich als Ärztin arbeitet. Wieso kann es daher nicht die Lösung sein, familiäre Strukturen wieder mehr zu stärken, statt ständig nach noch mehr Fremdbetreuung zu rufen?

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Hmm

Verstehe ich nicht. Lassen wir also Kinder, deren Eltern z.B. nur Ungarisch sprechen bis sechs am besten zuhause, weil Sie ein so tolles Beispiel sind?
Der beste Freund meines Mannes ist auch erst mit zehn und ohne Deutschkenntnisse aus der Türkei zu uns gekommen. Auch aus ihm wurde etwas.
Was ist aber mit all den anderen?
Und spreche hier nicht nur von Menschen mit Migrationshintergrund.
Vier Jahre ist für Kinder aus bestimmten Familien zu spät.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und wie bringen wir diese Eltern dazu, ihre Kinder ab drei, oder am besten noch früher, in die Kita zu geben? Zwang? Pflicht? Wer legt dann fest, „du mußt, du mußt nicht“? Oder gilt die Pflicht dann für alle? Für alle Kinder ab drei Jahren gilt dann eine Kindergartenpflicht? Für wie viele Stunden am Tag?
Und wenn jemand sich weigert?
Wird das Kind dann von der Polizei abgeholt? Oder werden die Eltern zu einer Geldstrafe verdonnert? Was schwebt ihnen da denn so vor?

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Schulpflicht kriegt man ja auch durchgesetzt.
Aber ist wohl auch egal. Bleiben die eben über Generationen abgehängt und bei N4T können sich viele immer schön über diese Menschen aufregen.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Also „Kita-Pflicht“ für ALLE? Ab welchem Alter? Wo kommen Personal und Räume her? Oder doch nicht für alle, welche Kriterien gelten dann und wer legt die fest?

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Habe ich nicht geschrieben. Kann eine wissenschaftliche Kommission festlegen.

Last edited 11 Monate zuvor by DerechteNorden
potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Also nur eine Utopie, weit weg von der Realität.

Stina
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Eine Möglichkeit wäre vielleicht,einzelne Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt durch einen umfangreichen Sprachtest zu erweitern.
Wenn der Test Mängel aufweist, wird den Eltern ein Kita- Besuch ihres Kindes dringend empfohlen. Ich gehe mal davon aus, dass die allermeisten Eltern sich sehr wünschen, dass ihr Kind sich altersentsprechend entwickelt und einer Kita- Betreuung dann zustimmen werden.
Alle Eltern müssen über diese Vorsorgeuntersuchungen informiert werden, evtl. per Postanschreiben.
Diese Vorsorgeuntersuchungen könnten durch gesetzliche Verbindlichkeiten u.U. gestärkt werden..

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Stina

Könnte ich mir auch vorstellen.

Cuibono
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Nun, die Schweiz macht es genau so.

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Dann war mein Kindergarten da wohl eine Ausnahme mit dem Schuhe binden.
Laut meiner Mutter war das gefordert.

Maggi
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Sie stellen hier jede Menge Thesen auf, belegen diese aber nicht.
Ich erkenne, dass Sie wie Herr Merz von der CDU den antiquierten Familienbild der 50iger und 60iger Jahre nachtrauern. Besser war diese Zeit vor allem für den Mann, da der Rest weniger Rechte hatte. Es sind genau diese Herrschaften, die für dieses Wirtschaftssystem gekämpft haben, was die Belange der Wirtschaft priorisieren und soziale Themen vernachlässigt hat.
Hier nachlesbar: https://www.tagesspiegel.de/politik/abschied-vom-wahren-christlichen-sozialismus-6601519.html

Die Agenda 2010 unter Schröder war auch ein Geschenk an die Wirtschaft und hat den Billiglohnsektor gestärkt. Aufgehoben wurde seither nichts und dies führt dazu, dass die Konzerne ihre Gewinne einfahren, aber die Löhne nicht steigen.

In vielen Bildungsplänen ist inzwischen Nachmittagsunterricht vorgesehen, da man trotz mehr Stoff das G8 eingeführt hat. Auch wieder auf Wunsch der Wirtschaft, damit die Fachkräfte schneller zur Verfügung stehen.

Das hat nichts mit Familienmodellen zu tun, sondern mit Folgen von politischen Entscheidungen. Aber da muss man recherchieren und Inhalte abwägen, das ist anstrengend und nicht so schön populistisch.

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Definieren Sie bitte Populismus in Bezug auf meinen Post.

Mir geht es um die Kinder. Welchen Beleg hätten Sie denn gerne?

Soll ich Ihnen belegen, dass Kinder Alleinerziehender häufiger Gesundheitsprobleme haben, häufiger Verhaltensauffällig sind und mehr schulische Probleme haben. Soll ich Ihnen belegen, dass Alleinerziehende häufiger von Armut betroffen sind?

Soll ich Ihnen belegen, dass die Klassenteiler heute niedriger sind, der Anteil verhaltensauffälliger Kinder steigt?

Dass der Medienkonsum immer stärker zunimmt und Kinder sexualisierte Inhalte konsumieren?

Soll ich ihnen die Handreichung „Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben – Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindlicher Inklusionspädagogik
Handreichung für pädagogische Fachkräfte der Kindertagesbetreuung“ verlinken?

Soll ich meine Erstklässler filmen, die ernsthaft Angst haben dass sie in 10 Jahren den Hitzetod sterben?

Eine Studie zur veränderten Kindheit?

Was darfs denn sein?

Maggi
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Was mich irritiert ist, dass sie die Korrelation zwischen allen aufgezählten Problemen und dem veränderten Familienmodellen, außer ich habe das falsch verstanden. Falls das der Fall ist diese monokausale Erklärungen durchaus populistisch: mit einer intakten traditionellen Familie ist alles besser.
Ihr Ansatz würde viele weitere Erklärungen außer acht lassen. Unter anderem auch die Studien, die zeigen, dass Kinder aus Familien, die trotz andauernder Probleme der Eltern miteinander, da man sich nicht scheiden lassen will, verhaltensauffällig sind.

Grundsätzlich sind Kinder aus einem stabilen sozialen Umfeld, egal wie dieses aussieht, verhaltensunauffälliger als Kinder die ein solches Umfeld nicht haben.

Ich halte es mit der Definition der Encyclopedia of Democracy zum Thema Populismus.

NichtErnstZuNehmen
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Mir geht es um die Kinder…
Das haben FiDK auch behauptet. Und die Irren, die in Kandel demonstriert haben auch… Die gesamten Anti Masken Querlutscher auch.

Last edited 11 Monate zuvor by NichtErnstZuNehmen
Marion
11 Monate zuvor

Sie sind einer der Foristen hier, wegen denen ich in meinem obigen Post, selbstironisch, den Vorwurf des AfD-Sprechs vorweggenommen habe, was die Redaktion mir jetzt hartnäckig als „Werbetrommel-Rühren“ für die AfD auslegt.
Den Grund sieht man hier. Keinerlei inhaltliche Auseinandersetzung, mit dem Kommentar von Alx. Alles was von ihnen kommt, sind pauschale Beschimpfungen und Verunglimpfung. Niemand muß der gleichen Meinung sein, wie @Alx oder wie ich oder wie sonst irgendjemand in diesem Forum.
Aber wenn man, außer persönlicher Angriffe, nichts zu sagen hat, könnte man ja lieber mal die Klappe halten.
Schildern sie doch einfach, wie sie zur Thematik stehen, ohne verbal auf Mitforisten zu spucken.
Komischerweise werden Posts wie ihre, von der Redaktion nicht gerügt.
Ich habe meinen (angeblichen) Faux Pas mit der Erwähnung der AfD versucht zu begründen. Trotzdem wird er mir von der Redaktion weiter oben, bereits zum zweiten mal unter die Nase gerieben.
Selbstverständlich ist es das Recht der Redaktion, hier einzuschreiten und Kommentare einzuordnen, oder auch gar nicht zu veröffentlichen.
Eine gewisse Einseitigkeit nehme ich da aber schon wahr.

Alx
11 Monate zuvor

Der Klassiker darf in keiner Diskussion fehlen. Wenn man argumentativ nicht weiterkommt, stelle man den Gegner einfach in die rechte Ecke.
Weltbild gerettet.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

In den 80ern haben wir uns in der GS schon gefragt, wie es wohl mit der Umweltverschmutzung weitergeht und wie es dann in Zukunft aussieht. Dazu gibt es die sehr erfolgreiche Kinderserie:“Es war einmal…. der Mensch“ von Ende der 70er,wo das auch thematisiert wird. Es wurde auch zB bei Löwenzahn die Massentierhaltung thematisiert und Peter Lustig hatte mit einem Fahrradreifen und einem Dynamo versucht, Strom zu erzeugen.
Auch andere Sorgen der Erwachsenen hatten die Kinder stets mitzutragen und konnten nicht verschont werden. Nachkriegszeit, Flucht, Naturkatastrophen, Tschernobyl. Ich glaube, es fällt manchen schwer zu akzeptieren, dass wir jetzt eben auch nicht in einer heilen Welt leben, trotz Wohlstand und es mag sein, dass die 60er bis 80er hier im Land auch ungewöhnlich unbelastet waren.
Was hat das Beispiel „Murat spielt Prinzessin…“ hier verloren? Wo ist der Unterschied zu „Sophie +Tom spielen traditionell Mutter, Vater, Kind“ und erfüllen damit erwachsene Vorstellungen von Rollenaufteilung und inwiefern ist das weniger sexualisiert?
Alleinerziehende sind übrigens oft nicht die Ursache von verhaltensauffälligen Kindern, sondern mit ein Ergebnis! Probleme, psychischer Art, Suchtprobleme, Arbeitslosigkeit, Bindungsprobleme zB aufgrund traumatischer Kindheitserlebnisse, fehlendes Selbstwertgefühl, ect bedingen verhaltensauffällige Kinder, materielle – und Beziehungsprobleme. All das führt oft dazu, dass der Partner das Weite sucht und lieber ein neues, einfacheres Leben führt. Das Ergebnis ist Alleinerziehung – das Kind war aber schon vorher auffällig. Übrigens gibt es auch Ergebnisse, die keiner hören möchte, nämlich das Alleinerziehende, die natürlich nicht alle grundsätzlich Probleme haben, durchaus auch Punkten. So hatten sie in einer großen TV-Quizshow in Erziehungsfragen die Nase vorn vor den Paaren, Großeltern ect. Außerdem gibt es auch Ergebnisse, dass Alleinerziehende weniger rebellierende Jugendliche haben. Aus Sicht mir und meines Sohn ist das ganz logisch:Wenn man sich gegen zwei Elternteile behaupten muss, hat man mehr Macht gegen sich und somit mehr Anpassungsdruck und stellt den dadurch mehr in Frage. Letztendlich kann ich Ihnen auch sagen, wie sehr Kinder unter Eltern leiden, die täglich streiten und sich hassen. Aber nach 15 Jahren haben diese Bekannten ja endlich einen Schlußstrich gezogen. Dadurch gehen die verstörten, bindungsunfähigen Kinder natürlich in die Kategorie „Kinder Alleinerziehender“ ein….. Man denke sich seinen Teil!

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Kennen Sie das Beispiel von Opa Gerd, der seit seiner Jugend schon Kettenraucher ist, aber trotzdem fit wie ein Turnschuh?

Genauso ist es mit ihren Beispielen zu Alleinerziehenden. Natürlich gibt es Fälle in denen es klappt, nur halt auch auffällig viele Fälle in denen es nicht klappt.
Zudem erklärt ihr Ansatz auch nicht warum der Anteil Alleinerziehender permanent zunimmt.

Wie unterscheidet sich das vom Mutter-Vater-Kind-Spiel? Mutter-Vater-Kind spielen die Kinder aus intrinsischer Motivation, ganz ohne Handreichung und Indoktrination.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Nein, durchschauen Sie die Heteronormativität! Das ist keine intrinsische Motivation. Oder warum finden Mädchen heute rosa so toll (sämtliche Barbieverpackungen), früher war es aber das „kleine rot“ der Jungs!

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Murat spielt Prinzessin….“ ist eine Handreichung für Kitas, wie mit dem Thema Geschlechtervielfalt umgegangen werden kann. Nichts dagegen einzuwenden.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, daß es im Kindergarten, auch ohne Klugscheißerbroschüren, als völlig selbstverständlich gilt, daß Murat Prinzessin sein darf, wenn er will.
Wir hatten bei uns auch so einen kleinen „Murat“. Der hat sich jeden Tag mit einer Mädelstruppe in der Puppenecke in Schale geschmissen und ist mit seinem goldenen Glitzerröckchen durchs Zimmer getanzt. NIEMANDEN hat das gestört. NIEMAND hat darüber auch nur ein Wort verloren.
Das war in Kitas schon vor dreißig Jahren überhaupt kein Problem. Wenn Paula lieber in die Feuerwehr-oder Polizeiuniform geschlüpft ist, als ins Lillifee – Kostüm, dann hat das auch keine Sau interessiert. Dafür waren und sind Verkleidungsecken schon immer da gewesen. Damit Kinder in andere Rollen schlüpfen und sich ausprobieren können.
Nur daß damals noch keiner auf die Idee gekommen ist, Murat könnte vielleicht in Wahrheit ein Mädchen sein und Paula wäre vielleicht lieber ein Junge.
Nein. Man hat es als das genommen, was es wohl auch war: Kindliche Lust am sich verwandeln, am Rollentausch, am Eintauchen in andere Welten.
Es ist auch kein Riesenthema mehr in Kitas, wenn Kim und Finn zwei Mamas (oder zwei Papas) haben. Wenn ein Kind fragt, dann erklärt man eben, daß es viele verschiedene Familien gibt und das das völlig i.O. ist. Da muß ich mit Kigakindern aber kein großes Aufklärungsprojekt über unterschiedliche Geschlechtsidenditäten daraus machen.
Ich glaube manchmal, in den Köpfen der Leute existiert immernoch die Vorstellung vom Kindergarten aus den 50er Jahren, wo Schwester Mathilde darauf geachtet hat, daß keiner aus der Reihe tanzt, die Mädchen sich im Sticken übten, während die Jungs sich gegenseitig mit Stöcken jagten.
So war das schon 1988, als ich mein Vorpraktikum machte, nicht mehr und bis heute hat sich da noch viel mehr getan.
Mädchen und Jungs dürfen spielen, was sie wollen, dürfen anziehen, was sie wollen und ob sie von Mama u. Papa oder von Mama u. Mama oder Papa u. Papa oder Mapa und Pama in den Kindergarten gebracht werden, spielt für uns keine Rolle. Ist alles erlaubt, alles ok. und genau diese gelassene Haltung vermitteln wir, auch ohne großes Gedöns, an die Kinder.
Ich weigere mich aber, schon im Kindergarten, den Kindern den Floh ins Ohr zu setzten, nur weil ein Junge lieber mit Puppen spielt und rosa Kleidchen trägt, wäre er im „falschen“ Körper.
Das mag ja so sein. Vielkeicht ist er aber halt einfach nur ein Junge, der gerne „mädelstypisches Zeug“ macht.
Ob er wirklich im falschen Körper lebt, kann er später immernoch herausfinden.
Vorschulalter halte ich für zu früh. Viel lieber vermittel ich ihm die Botschaft, daß es völlig ok. ist, als Junge Puppen und rosa Glitzerkram toll zu finden.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Richtig! Mehr Gelassenheit =Toleranz) würde uns allen gut tun. Mein persönlicher Eindruck ist aber: die, die am tolerantsten sein wollen, haben die größten Probleme damit, andere Meinungen, anderes Verhalten „gelassen“ zu akzeptieren oder sich wenigstens sachlich damit auseinanderzusetzen.
„Am gefährlichsten sind die Meinungen, die sich für Überzeugungen halten. Denn sie wollen nicht nur recht haben, sie wollen auch noch das richtige Recht.“ (Wolfdietrich Schnurre)

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Gelassenheit ist gut, aber etwas ganz anderes als Toleranz.
Viele verwechseln Toleranz leider auch mit Indifferenz.

Anne
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sie beschreiben exakt meinen Eindruck, potschemuka!
Herzlichen Dank auch für das Zitat von Wolfdietrich Schnurre. Der gute Mann trifft ins Schwarze.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich äußere meine Meinungen immer am gelassensten, wenn ich das Gefühl habe, eh schon gewonnen zu haben, zB weil ich zur Mehrheit gehöre und mir alle den Rücken stärken. Gehöre ich zur Minderheit habe ich entsprechend das Gefühl, mehr kämpfen zu müssen. Logisch, oder?
Komisch, warum sind die Gender-Gegner nicht gelassen, obwohl sie die Mehrheit stellen?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Vielleicht weil die Gender-Befürworter allen anderen ihre Meinung aufzwingen wollen und nicht sachlich und gelassen den Gender-Gegnern gegenübertreten (man könnte ja sagen: jeder gendert oder nicht, mal sehen, was sich durchsetzt).

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das heißt ja, wir MÜSSEN jetzt alle Gendern gut finden, weil’s die AfD schlecht findet.
Hoffentlich behauptet die AfD morgen nicht, die Erde wär ’ne Kugel und würde sich um die Sonne drehn.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nichts. Wollt’s nur mal erwähnt haben.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Berliner Zeitung“ vom 6. Juni 2023 (keine Springer-Presse):
„Deutschlands Sonderweg selbst in der Gendersprache befördert vor allem eins – die weitere gesellschaftliche Spaltung, die Stärkung rechter Ränder.“ die Autorin des gesamten Artikels (Birgit Walter) nennt auch ein konkretes Beispiel: „Meine Freundin wird von ihrer Chefin zu einem maßregelnden Arbeitsgespräch einbestellt, weil sie den genderkritischen Text der Berliner Zeitung in den sozialen Medien weiterverbreitet hat. Sie arbeitet in der Zentrale einer Berliner Bank, die eigens eine Mitarbeiterin für „gendersensible“ Fragen beschäftigt.“

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

„Es ist leichter, ein autoritäres Regime zu Fall zu bringen, als ein liberales System vor seiner eigenen Zerrüttung zu schützen.“ (Botho Strauß)
…. „Stärkung rechter (und auch extrem linker) Ränder)

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Gelassenheit bedeutet für mich in diesem Fall: die Gender-Diskussion aus der Schule raushalten, bis gesellschaftlich eine Einigung gefunden wurde. Es gibt wirklich genügend andere Probleme in unseren Schulen. Ansonsten bekommt die Afd m. M. n. noch mehr Oberwasser („Minderheiten indoktrinieren unsere Kinder“).

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Warum wird z. B. an meiner ehemaligen GS in der Schülerzeitung gegendert? Meiner Meinung nach, die ich auch den „Herausgebern“ mitteilte, ist das an einer Grundschule mit mehr als 50% bildungsferner Elternhäuser und entsprechen niedrigem Leseniveau vieler Kinder und, vielen Kindrn nichtdeutscher Herkunft (viele Eltern, die kaum D können) keine gute Idee. Meine Befürchtung : die mit viel Mühe und Liebe gestaltete Schülerzeitung landet spätestens nach 2 gelesenen Sätzen im Papierkorb. Die Antwort auf meine Bedenken, dass macht man heute so in Schülerzeitungen.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Gendern war nicht die Idee der Schüler (Grundschule), sondern der Erwachsenen, die die AG leiten. An einer weiterführenden Schule sieht das sicher schon anders aus.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

P. S. Als ich im GS-Alter war, habe ich den Lehrern und Pionier-Leitern damals auch noch fast alles geglaubt, vor allem, wenn mir gesagt wurde, dass es für eine gute Sache ist!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Gäbe es die roten Daumen noch, hätte ich wahrscheinlich schon mindestens 10. Aber mich wundert, dass kein einziger Gegenkommentar bisher kam ( „Das war ja in einer Diktatur, das kann man mit heute niicht vergleichen“). Ddas ist doch sonst immer das Totschlag-Argument?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Ich habe nicht die Schüler „zur Rechenschaft gezogen“, auch nicht die AG-Leiter. Ich habe nur gegenüber den Erwachsenen meine Bedenken geäußert.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Weil ihnen die Minderheit ungefragt neue, durch nichts legitimierte, Sprachregelungen überstülpt, die die Mehrheit nicht will. Da können sie noch so oft sagen: „Ist doch alles freiwillig.“
Stimmt nicht. Keiner wurde gefragt, ob er z.B. Nachrichten im Gendersprech hören will.
Jetzt müssen wir uns den Mist zwangsweise anhören, bezahlen Gebühren dafür und kriegen am Ende noch Ohrenkrebs.
Aber alles freiwillig. Danke, Anke!

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Wenn Sie so kommen, dann drehen wir den Spieß doch einfach um: Nicht alle Menschen möchten das generische Maskulinum hören. Die wurden auch alle nie gefragt, wie sie das finden und müssen es z.T. schon seit über 50 oder 60 Jahren ertragen, ob wohl sie die ganze Zeit Gebühren bezahlt haben.
Sie sehen, das Argument geht auch nicht.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das ist ein klassisches Dilemma: „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“ und wie löst man dieses Dilemma? Auf Ihre Vorschläge bin ich echt gespannt.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sei’s wie’s mag. Ich schalt spätestens nach dem dritten *innen um oder ab.
Gegenderte Texte „übersetzte“ ich im Geiste in Normaldeutsch.
Ich weigere mich hartnäckig, mich am Ende noch an diesen hirnlosen Unfug zu gewöhnen.
Ich hoffe, ich werde nie so abstumpfen, daß ich bei Wortungetümen wie Autofahrende oder Ärzt*innen nicht mehr zusammenzucke.
Dann würde ich wirklich anfangen, mir Sorgen zu machen.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Liebe Marion, ein Buchtipp von mir: George Orwell „1984“, oder auch „Schöne, neue Welt“ von Aldous Huxley. (Aber wahrscheinlich kennen sie diese Klassiker schon. Ich muss komischerweise in letzter Zeit immer öfter an diese „Utopien“ bzw. „Dystopien“ denken.)

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sie haben da was nicht verstanden, wenn sie die beiden Romane in diesem Kontext als Lesetipp bringen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wieso?

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Warum fragen Sie? Das ist doch total offensichtlich.
Außerdem ist das, was Sie da insinuieren, höchst fragwürdig. Es würde bedeuten, dass die Bundesrepublik auf dem Weg zu einer Diktatur ist.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Danke, da ist es ja das „Totschlag-Argument: „Diktatur!“. Ist doch ein tolles „Argument“, passt irgendwie immer, wenn einem keine besseren Argumente einfallen. Allerdings wird es auf Dauer auch irgendwie langweilig.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Vielleicht überlegen Sie einfach mal, was Sie schreiben? Wozu denn solche „Buchtipps“, wenn Ihnen das Thema „Diktatur“ so langweilig erscheint?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Haben Sie die Bücher gelesen? Ich schon und deshalb machen mir so einige Entwicklungen in unserer Gesellschaft Angst!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Vielleicht haben Sie und ich die Bücher einfach nur aus verschiedenen Blickwinkeln gelesen? Im Gegensatz zu Ihnen habe ich den direkten Vergleich DDR und BRD. Hinzu kommen noch familiäre Erlebnisberichte aus der Nazi- und Nachkriegszeit (Flucht/Vertreibung, Willkommenskultur in D für Vertriebene, …), sowie Auslandserfahrungen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Obwohl, ich glaube Sie haben doch recht, das passt nicht ganz. Bei „Neusprech“ wurde die Sprache extrem vereinfacht und die Worte gekürzt. Die Sprache unserer Politiker und das Gendern sind da doch total anders, eher das Gegenteil. War also ein schlechter Vergleich von mir. (Ist das jetzt Ironie oder doch nicht – weiß ich im Moment selbst nicht so genau.)

Ursel
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Fragt sich nur, nach wem es gehen soll, wenn Wunsch und Wille in dieser Frage zweigeteilt sind.
Schon in der Schule bringen wir doch den Kindern in strittigen Fragen die Lösung durch Abstimmung nahe. Wer ist dafür, wer ist dagegen und wem ist es egal (enthält sich der Stimme)?
Dann wird gezählt, die Sache ist geklärt und es herrscht Frieden. Nebenbei lernen die Kinder auch noch, Meinungsverschiedenheiten auf demokratischem Weg beizulegen.

Nur wenn es undemokratisch zugeht und die größten Schreihälse sich mit Empörungsgeschrei durchzusetzen versuchen, andere Meinung als „gemein“ oder „ungerecht“ beschimpfen und deutlich machen, dass sie keineswegs die „böse“ Mehrheitsmeinung anerkennen, wird’s hässlich.

Nein, rechter Norden, in der Genderfrage die Mehrheitsmeinung beiseite zu lassen, die Marion zu Recht ernst nimmt, und einfach nur zu sagen „dann drehen wir den Spieß doch einfach um“, ist eine Mogelpackung. In einer Demokratie muss man Mehrheiten hinter sich versammeln, um den Spieß auf anerkanntem Weg umdrehen zu können.
Wenn eine überwältigende Mehrheit der Frauen die Gendersprache ablehnt und sagt, sie habe nie unter dem generischen Maskulinum gelitten, sich in ihrem Geschlecht auch nie von ihm ausgegrenzt gefühlt und es deshalb auch nicht „ertragen“ müssen, dann stimmt etwas mit Ihrer Beweisführung nicht.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Ursel

„Es kommt nicht so sehr darauf an,dass die Demokratie nach ihrer ursprünglichen Idee funktioniert, sondern, dass sie von der Bevölkerung als funktionierend empfunden wird.“ (Rudolf Augstein)

  • AfD im Moment bei 18% steigend
  • SPD im Moment ebenfalls 18% Tendenz?

Ursachenforschung für diese erschreckenden Umfrageergebnisse? Man schiebt den Schwarzen Peter hin und her. Schuld sind immer nur die anderen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Heute,eine Woche später liegt die AfD schon bei 19%. Wenn das so weiter geht …

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Ursel

Ich würde eine Umfrage, wie Mädchen und Frauen es finden, wenn immer nur die männliche Form verwendet wird, sehr begrüßen. Ich wette, dass sehr viele etwas gegen das generische Maskulinum haben. (Ich rede hier ganz bewusst nicht vom *Gendern.)
Eine solche Umfrage gibt es nicht.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die kannte ich noch nicht, sie bestätigt aber meine Vermutung.
Vielen Dank!

Egvina
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich kriege den Link leider nicht auf. War das eine representative Umfrage oder eine Umfrage mit Beteiligung nach Lust und Laune?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das generische Maskulinum ist nicht die männliche Form, sondern sexusindifferent.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nichts für ungut, aber wenn Sie so argumentieren, dann brauchen wir auch gar nicht mehr zu kommunizieren.

Georg
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das lässt sich in der Schule ganz einfach empirisch testen. Die Durchsage für fitzefrei muss nur in der Form „Alle Schüler haben nach der fünften Stunde hitzefrei“ getätigt werden. Ich möchte die Schülerinnen sehen, die brav in der sechsten Stunde noch im Klassenraum sitzen.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Was wohl heutzutage passiert, wenn gesagt würde, dass alle Schüler müssten länger bleiben, um Müll zu sammeln?

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Ursel

Lesekompetenz, Sahra?

Stina
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Vielleicht weil sie ihre Kinder vor evtl. trendigen Fehlschritten schützen möchten ?
Geben Sie doch mal in die ZDF Suchmaske, „Detransition: Für sie war die Geschlechtsangleichung der falsche Weg“, ein.

TaMu
11 Monate zuvor

Was soll er denn ändern, wenn an die Heilige Kuh nicht Hand angelegt werden darf: auf das Recht der Wirtschaft und der Eltern, den Bildungsbetrieb als Ganztags- Betreuungseinrichtung zu nutzen. Was einmal passend ausgesehen hat, kann mit dem vorhandenen Personal nicht bedient werden. Also wird die sogenannte Bildungsgerechtigkeit immer mehr durch viel zu große Klassen, viel zu wenig guten Fachunterricht durch ausgebildete Lehrkräfte ohne Dauerausfälle bei gleichzeitiger Inklusion ohne flankierende Maßnahmen verwässert, statt zu sagen, hier fehlt das Personal. Deshalb müssen wir von Betreuung statt Bildung… oh nein, ich wollte natürlich schreiben, Betreuung bei gleichzeitig guter Bildung wieder abrücken. Wir müssen dieses Gesetz kassieren. Wir können das nicht leisten und Bildung geht vor. Ob Herr Scholz das sagen wird?

Witzeheft
11 Monate zuvor

Scholz ist der ideale Baumarkt-Mitarbeiter. Nie da, wenn man ihn braucht und wenn er mal da ist, dann braucht ihn keiner.

Georg
11 Monate zuvor

Scholz ist noch passiver als Merkel. Von ihm wird also nichts kommen. Konkrete Maßnahmen würden ja Wählerstimmen kosten. Außerdem ist Bildung Ländersache.

Last edited 11 Monate zuvor by Georg
Mo3
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

… und Schüler dürfen meist noch nicht wählen. Und solange keine Partei es wirklich besser macht, wird dieses Politikfeld ohnehin nicht wahlentscheident sein. Man weiß ja inzwischen, das man nicht alles glauben soll, was einem im Wahlkampf versprochen wird. Da kann man noch soviele neue Lehrerstellen schaffen wollen, wenn sie dann am Ende nicht besetzt werden können.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Schauen wir mal, was kommt. Zumindest ist hier eine seltene Gelegenheit, eine Lanze für die FDP zu brechen, die mit den Ländern in Gespräch über Chancengleichheit ohne Gieskanne im Gespräch ist…

Ansonsten halt dranbleiben und darauf warten, dass bei besserer Leistung die politische Bildung, moderne Technik, emotionale Kompetenz oder Klimaschutz auf der Strecke bleiben -__-

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor

Alles wird besser,
aber nichts wird gut.

Wir Teutschen retten z.Z.:
das Klima,
die Biodiversität,
den verminderten CO2-Ausstoss,

ich lach mich schlapp.

Und schaue ich mir meine Umwelt an:
Kohlekraftwerke,
geschretterte Wälder (für Windmühlen),
Braunkohletagebaue.

So richtig „öko“ 🙂

Ingo Völzke
9 Monate zuvor

Das Beschreiben von Lerndefiziten Ende der Grundschulzeit, dass vermehrte Abbrechen von Ausbildungen hat seine Ursachen so gut wie nicht in den Schulen. Unsere Schulen sind deutlich besser als früher, in den 50ger u. 60 Jahren ging die Generation zur Schule, die dieses Land so positiv entwickelt hat und die Schulen hatten ein sehr einfaches Niveau. Was fehlt sind die Voraussetzungen für Selbstsicherheit, Neugierde, Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen. Dies alles lernt man nur in der Familie, besonders in den ersten Jahren. In den ersten gut 2,5 Jahren braucht jedes Kind uneingeschränkt die Mutter, so bildet sich Vertrauen und grundsätzliche Selbstsicherheit und die bildungsfördernde Neugierde. Ein Vater kann dies nicht bieten. Verlustängste im Bezug zur Mutter produziert Stresshormone, die die Entwicklung des Gehirns einschränken. Grundsätzlich müssen Kinder mehr Zeit mit Ihren Eltern verbringen. Das fördert positive Charaktereigenschaften, hier verbindet sich stärker das Emotionale mit dem Lernen. Denn nachhaltiges Lernen funktioniert nur auf Basis von emotionalen Situationen und Begleitung, verstetigt sich auch besser. Das alles wird in einer KITA im Grundsätzlichen nicht möglich sein, es ist doch deutlich sachlicher und immer im Gruppenstress.. Dies gilt auch für Ganztagsbetriebe im Grundschulalter. Krippen ab dem ersten Lebensjahr gefährden kindliche Entwicklung. Wenn wir mehr stabile Bildung für unsere Kinder haben wollen, brauchen wir hier grundsätzliche Veränderungen und Stärkung der Eltern-Kind-Beziehungen. Dieses muss unser Land, die Politik und soziale Einrichtung als Erziehungsziele deutlich mitteilen. Eltern müssen grundsätzlich weniger arbeiten. Jeder nur maximal 30 Std. die Woche, das hieße, ab mittags kann immer ein Elternteil Zuhause sein. Kinder haben dann mehr Zeit mit ihren Eltern. Das alles würde auch die heutige Art der Familienorganisation stark entlasten und Gewinne im Bereich Entspannung und Familienzeit bringen. Das schützt Beziehungen (fast 50% Scheidungsrate). Zwei 30 Std.-Gehälter reichen ja wohl für eine Familie. Bildung wird in den Institutionen angeregt, weiterentwickelt, aber die Voraussetzungen werden hauptsächlich im Beziehungsfeld der Familie geschaffen! Die Forschung sagt das seit Jahren, aber die Wohlstandsgesellschaft will es nicht wahrnehmen.

Heidger Brandt
7 Monate zuvor
Antwortet  Ingo Völzke

Das Problem sind doch nicht die Familien und die Kinder, die Sie beschrieben haben.