Keinen Bock auf Arbeit? Generation Z will viel verdienen – pocht aber gleichzeitig auf eine „gute Work-Life-Balance“

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BERLIN. Der gesellschaftliche Sinn des Berufs und das positive Image sind vielen jungen Menschen offenbar doch weniger wichtig, als angenommen, zeigt eine Umfrage der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD).

«Arbeit ist das halbe Leben.» Mit diesem alten Sprichwort kann die junge Generation heute nicht mehr viel anfangen. Das belegt eine repräsentative Umfrage der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD). Unter dem Dach der Industrie- und Handelskammer haben sich im Verband der Wirtschaftsjunioren junge Unternehmer und Führungskräfte zusammengeschlossen.

Doch hedonistischer als man gemeinhin glaubt? Experten scheinen einige Forderungen der jungen Generation an ihren Arbeitsplatz allerdings durchaus sinnvoll. Foto: Shutterstock

Gute Verdienstmöglichkeiten sind für 81 Prozent der jungen Befragten im Alter von 15 bis 25 Jahren am wichtigsten. Dicht gefolgt sind diese von der Aussicht auf eine gute Work-Life-Balance, die 74 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig ist. Auf dem dritten Platz steht mit 71 Prozent die Aussicht auf abwechslungsreiche Tätigkeiten.

An der Online-Umfrage haben vom 5. bis zum 10. September 1012 Männer, Frauen und divers-geschlechtliche Personen im Alter teilgenommen. Die Altersgruppe von 15 bis 25 Jahren gehört im weitesten Sinne der sogenannten Generation Z an, zu der in etwa die Geburtenjahrgänge ab 1995 gezählt werden.

Sinn und Zweck weniger wichtig: Überraschend – entgegen manchen Klischees ist ein hoher gesellschaftlicher Sinn und Zweck des Berufs lediglich für rund die Hälfte der Befragten essenziell. Das gilt auch für das positive Image des Berufs und die Möglichkeit, Führungsverantwortung zu übernehmen. Auf dem letzten Platz landet die Möglichkeit zur Gründung oder Selbstständigkeit, für nur 40 Prozent der jungen Menschen ist dies ausschlaggebend.

Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, blickt ähnlich auf die Generation: «Für junge Menschen ist erst einmal die berufliche Perspektive wichtig.» Der ideale Job müsse krisenfest und zukunftsorientiert sein.

Silke Anger, Leiterin des Forschungsbereichs Bildung, Qualifizierung und Erwerbsverläufe am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), hat die Generation Z anders kennengelernt. «Am wichtigsten ist jungen Menschen der Spaß an der Tätigkeit. Auf Platz zwei steht Sicherheit», sagt sie. Ein hohes Einkommen liege bei den meisten lediglich im Mittelfeld.

Gen Z will Wertschätzung und Lob: Ob sich junge Menschen für eine Stelle entscheiden, hängt auch vom Chef ab. Laut der WJD-Umfrage wünscht sich mehr als die Hälfte Wertschätzung und Lob. Ein Vorgesetzter soll für 43 Prozent offen und bereit für Veränderung sein. Erst auf dem dritten Platz landet die fachliche Kompetenz (38 Prozent).

Ein fairer und wertschätzender Umgang sei unentbehrlich, stellt auch Julian Uehlecke, Jugendreferent beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), immer wieder fest. «Man könnte meinen, Tätigkeiten wie Kaffeekochen oder den Parkplatz fegen seien aus der Zeit gefallen, aber leider ist das für viele Auszubildende Realität.» Ein Drittel der Azubis werde außerdem regelmäßig zu Überstunden verdonnert.

Grüne Berufe im Kommen: Viele Unternehmen reagieren. Sie würden nachhaltiger, diverser und digitaler, heißt es von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Grüne Ausbildungsberufe, die sich mit der ökologischen Transformation beschäftigen, würden beliebter, sagt Uehlecke.

Weißer Kragen statt Blaumann: Größere Probleme mit einem Mangel an Fachkräften haben handwerkliche Arbeitgeber: «Das Handwerk leidet mittlerweile, weil junge Menschen und deren Eltern mit sogenannten Weiße-Kragen-Berufen mehr Bildung verbinden als mit sogenannten Blaumann-Berufen», warnt Esser. Der weiße Kragen («White Collar») stehe für Bürojobs.

Das Handwerk sei mit Klischees behaftet, so Esser. Beim Gas- und Wasserinstallateur, heute Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, hätten viele das Schleppen von schweren Heizungen und Reparieren von verstopften Toiletten im Kopf. Das Berufsbild habe sich aber stark gewandelt. «Heute ist es ein ganz wichtiger und zum Teil digitaler Transformationsberuf.»

Dabei haben sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit die Berufswünsche junger Menschen in den vergangenen Jahren kaum geändert. Bei Frauen sind die Berufe der Medizinischen Fachangestellten, der Kauffrau für Büromanagement und Verkäuferin gefragt. Die Männer wollen am liebsten Kfz-Mechatroniker, Fachinformatiker oder Verkäufer werden.

Bremsklotz Corona: Dem Berufswunsch stand in einigen Fällen aber Corona im Weg. Bei 30 Prozent der Befragten der WJD hatte die Pandemie einen Einfluss auf den Berufsweg. Auch Experte Esser hält fest: «Die Nachfrage nach Ausbildungen ist während der Corona-Pandemie zurückgegangen und hat sich seitdem nicht erholt.»

Aufgrund des demografischen Wandels ist die Generation Z in einer starken Verhandlungsposition. Hat sie dabei zu hohe Ansprüche oder ist sie einfach nur selbstbewusst? «Früher war man darauf bedacht, sich in Betrieben einzufinden und Leistung zu zeigen – weniger bereits vor dem ersten Arbeitstag mit eigenen Ansprüchen zu kommen, was man heute tut», sagt Esser.

Die Forderung nach einer Vier-Tage-Woche und mehr Freizeit könne denen, die aus einer anderen Generation stammen, erst einmal fremd vorkommen, wie auch Expertin Anger festhält. «Aber auf den zweiten Blick ist die eine oder andere Forderung vielleicht sinnvoll.» Von Kilian Genius, dpa

Der Generation Z ist die „Work-Life-Balance“ wichtig (doch die Bedeutung differenziert)

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Inselbegabung
5 Monate zuvor

Viel verdienen und wenig dafür tun müssen. So ist das, ja. Ich finde, da ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  Inselbegabung

Früher, gebe ich gerne zu, habe ich auch so gedacht, wie Sie.

Inzwischen sehe ich das aber anders und kann Gen-Z, wenn auch nicht immer und bei allem, hier verstehen.

Als ich jünger war, da gab es einen Arbeitzplatzmangel und was man sich da gefallen lassen musste…
Nun, jetzt leben wir in einer Zeit des Arbeitnehmermangels. Ich finde es da nur gerecht, wenn Arbeitnehmer dann auch ihre Forderungen stellen, so wie es im umgedrehten Fall ja auch war.

Und wenn ich sehe, wie unser Arbeitgeber uns Lehrer, trotz Arbeitnehmermangels, behandelt, bin ich hier klar auf Seiten von Gen. Z und ich finde, ja, das fällt mir auch – weil ich anders geprägt bin – schwer, wir Lehrer sollten dem Dienstherr viel mehr und viel deutlicher zeigen, dass es einen Mangel an Lehrern und eben keinen Überschuss gibt und ihm deutlich machen, dass er uns besser in den Allerwertesten kriechen sollte.

Achin
5 Monate zuvor

Ein Label für eine ganze Generation ist doch ziemlich vereinfachend und auch alles andere als unumstritten:

https://www.quarks.de/gesellschaft/sind-label-wie-generation-x-y-z-unsinn/

Vielsagender ist beispielsweise die Sinus-Milieu-Studie, die nicht nur auf Jahrgangskohorten schaut. Da heißt es immer „vielfältige Gesellschaft“ und „Individualisierung“ und dann wird so ein Einheitsbrei vermarktet, wobei auch das Erkenntnisinteresse der „Wirtschaftsjunioren“ beachtenswert ist.

Georg
5 Monate zuvor

Den heutigen Jugendlichen wird tendenziell so viel abgenommen, dass sie nie die Notwendigkeit von langer Arbeit lernen konnten.

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Und gleichzeitig tragen sie durch die Vielzahl der Informationen die ganze Last der Welt auf ihren Schultern….

SoBitter
5 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Boomer Cringe

Die Kids haben doch Recht. Die Arbeit wird in diesem Land zu schlecht bezahlt. Das muss sich ändern.

Leister
5 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Boomer hin oder her- nur 2 Fragen:

  1. Wer soll die Arbeit (Dienstleistung, Handwerk) konkret tun?
  2. Was sind sie, wir bereit, für diese Arbeit zu zahlen?

Und was sich dann ändern wird, wird man sehen. Und wo.

Pete
5 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Es gibt keine Notwendigkeit zu langer Arbeit. Lange Arbeit zeugt von Fehlplanung und Unterbesetzung. Crunch times und Co sind Armutszeugnisse kaputter Systeme.

Lanayah
5 Monate zuvor

Kein Bock auf Arbeit ist vielleicht der falache Titel. Die Generation Z ist ja durchaus bereit zu arbeiten. Sie legt dabei Wert auf korrekte Bezahlung, wertschätzenden Umgang und ein Leben neben der Arbeit. Da ist ja nichts gegen zu sagen. Ganz im Gegenteil: Wir erleben und lesen doch in diesem Forum ständig, was die Unvereinbarkeit von Arbeit und Familie mit Kindern macht. Außerdem sind Frauen durch diesen Missstand oft benachteiligt.
Nach den Regeln der Marktwirtschaft ist diese Generation in der Lage Bedingungen auszuhandeln und es ist gut, wenn sie es tut.

Jockel
5 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Nach den Regeln der Marktwirtschaft muss dennoch am ende das Betriebsergebnis stimmen, wenn man weiter nach Gusto leben will.

Jens
5 Monate zuvor
Antwortet  Jockel

Nach den Regeln der Marktwirtschaft gehen die Unternehmen welche sich nicht an geänderte Rahmenbedingungen anpassen. (Die Gen Z als arbeitnehmer und Kunden) Pleite.

Heute gibt es stattdessen Subventionen und dann wettert man noch gegen die Gen Z.

uesdW
5 Monate zuvor
Antwortet  Jens

Wenn es doch nur so einfach wäre, aber.
– Unternehmen passen sich an und verlagern Produktionen ins Ausland
– ich rufe auf zu Klimastreik und gehe danach und kaufe mit das „Einweg“ T-Shirt für 4 Euro (Wo es herkommt ist egal
– ich rufe nach höhren Gehältern, aber wehe die Preise beim Lieblingsitaliener ändern sich.
– ich möchte die 4Tage Woche, aber am Samstag bis um 20:00 Uhr zum shoppen gehen.
……..
Gilt aber nicht nur für GenZ.

Leister
5 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

So ist es.

Jockel
5 Monate zuvor

Sollen sie wollen. Das Leben wird auch da vieles schleifen.
Am Ende muss der Lebensunterhalt verdient, die Arbeit gemacht werden. Und wenn die geburtenstarken Jahrgänge (jetzt und in den kommenden Jahren) die Betriebe (oft Handwerk) verlassen, nützen social media und Homeoffice weniger.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Jockel

Mir scheint, dass Sie schon vom Leben geschliffen sind. Ganz ehrlich: Ich als Millennial am oberen Rand freue mich, dass die junge Generation mehr auf sich achtet und die Lügen des Neoliberalismus nicht mehr ohne Weiteres glaubt.

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Unter früheren Generationen würde der Wohlstand in Deutschland aufgebaut. Inzwischen stagniert dieser, während andere Länder und Regionen dieser Welt ein hohes Wirtschaftswachstum aufweisen.

Diese Entwicklung mag Sie erfreuen. Mal schauen, wie darauf im zwanzig oder dreißig Jahren geschaut wird.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Die erste Generation macht das Geld,
die zweite Generation verwaltet es
die dritte Generation studiert Kunstgeschichte
die vierte Generation verjubelt das verbliebene Geld.

Dirk Meier
5 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Heute kann man in den Nachrichten lesen, dass Deutschland dieses Jahr trotz einer deutlich geringeren Einwohnerzahl Japan als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ablöst. Natürlich wachsen China, Indien und einige andere Länder schneller, aber bis diese pro Kopf das deutsche Niveau erreichen, wird es noch lange dauern, wenn es ihnen überhaupt gelingt.

Das deutsche BIP ist seit dem Jahr 2000 übrigens um 90 % gewachsen. Stagnation sieht sicherlich anders aus!

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Den Artikel habe ich auch gelesen. Dort wird aber auch erklärt, dass es sich hierbei um statistische Effekte handelt (Wechselkurs, denn es wird in Dollar gemessen, Inflation wird nicht berücksichtigt, usw.).

Japan ist leider auch ein schlechtes Beispiel dafür, wie ein Land aus der Spitzengruppe der Länder abrutscht. Ein anderes Negativbeispiel ist Argentinien, welches diesen Rutsch schon Jahrzehnte früher vollzogen hat, denn in den 1950er Jahren gehörte es noch zu den reichsten Ländern der Welt.

Fräulein Rottenmeier
5 Monate zuvor

„Gute Verdienstmöglichkeiten sind für 81 Prozent der jungen Befragten im Alter von 15 bis 25 Jahren am wichtigsten. Dicht gefolgt sind diese von der Aussicht auf eine gute Work-Life-Balance, die 74 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig ist. Auf dem dritten Platz steht mit 71 Prozent die Aussicht auf abwechslungsreiche Tätigkeiten.“

Gilt das nur für die Generation Z? Ich bin nun weit entfernt von dieser Generation, würde mich da aber in dieser Priorisierung durchaus anschließen und sehe es ganz speziell für meinen Beruf als Lehrerin (jetzt SL) in groben Zügen auch erfüllt. Der Aspekt der work-Life-Balance war zumindest während meiner Zeit als Landschullehrerin mehr als erfüllt. Ich konnte wunderbar Familie und Beruf vereinbaren…..das hat sich erst in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Die Alimentation ist m.M.n. auch passabel und abwechslungsreich ist meine Tätigkeit ganz bestimmt 😉

Dasselbe gilt für die Forderung nach Lob und Wertschätzung, ein Aspekt welcher bei vielen Arbeitgebern noch großer Ausbaubedarf besteht…..

Blau
5 Monate zuvor

Ganztagsschullehrerin hier. WorkLifeBalance ist mies. Man ist oft 4 Tage die Woche von 8 bis 16 Uhr auf der Arbeit (oder noch länger) und muss dann noch abends und am Wochenende an den Schreibtisch. Ferien sind entspannter, aber dazwischen ist es dafür sehr viel geballter Stress.
Wertschätzung erfährt man kaum, aber Kritik von allen Seiten.
Abwechslung hat man ja, aber zur Stressreduktion wäre mir etwas weniger Abwechslung lieber.
Ich glaube nicht, dass dieser Job die Kriterien erfüllt, außer bei der Bezahlung

Gelbe Tulpe
5 Monate zuvor

Ein anständiges Gehalt bei einer 30-Stunden-Woche will ich auch, und ich stamme aus der Generation x.

Gelbe Tulpe
5 Monate zuvor

Bei einem Sechsstundentag lassen sich Arbeit und Kindererziehung besser vereinbaren. Es wird eh Zeit, denn vor 25 Jahren hatte ich in der Fabrik auch nur Siebenstundentage.

uesdW
5 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Schön, warum dann nicht in der Fabrik geblieben?

JoS
5 Monate zuvor

Es sei den jungen Leuten gegönnt. Für die Nachwuchsgewinnung im Bildungswesen bedeutet das allerdings nichts Gutes, solange es keine grundlegenden Verbesserungen gibt.

mama51
5 Monate zuvor

Gen Z will Wertschätzung und Lob…

Ja, für was denn eigentlich?
Dafür, dass sie auf der Welt sind?
Dass ihre Eltern Schule, Ausbildung, Studium (häufig) finanziert haben?

Bevor jemand wertgeschätzt und/oder gelobt werden kann, müsste doch wohl zuerst etwas geleistet worden sein. Oder sehe ich da was grundlegend falsch?

„Arbeit ist das halbe Leben“ = 4-Tage- Woche?/ besser nur 3 Tage?: Joa, dann hat man u. U. eben auch nur „das halbe Geld“… Wem das reicht? …neuestes Handy, schönes Auto
oder E- Lastenfahrrad o.ä., 3x Urlaub im Süden pro Jahr, Skiurlaub und Segeltörn… etc. ???
Also, ich weiß nicht, was sich manche junge Leute so vorstellen.

Bei dem Begriff „Work – Life- Balance“ rollen sich mir regelmäßig die Fußnägel nach oben.

Und dann wird noch quasi vom „doppelten Verdienst“ geträumt…+ eine hohe Rente wollen sie vielleicht dann auch noch haben? Am besten so mit Anfang 50, spätestens mit 60… oder so?

Na, dann „HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH“!

Ich kann es nicht glauben 🙁

Lehrermensch234
5 Monate zuvor
Antwortet  mama51

„Bevor jemand wertgeschätzt und/oder gelobt werden kann, müsste doch wohl zuerst etwas geleistet worden sein. Oder sehe ich da was grundlegend falsch?“ – Ja, Sie sehen da etwas definitiv grundlegend falsch!

Aber das werden Sie zu Lebzeiten mit Sicherheit nicht mehr verstehen lernen. Es tut mir sehr leid für Sie, dass sie diesen Mist den Sie da geschrieben haben scheinbar wirklich glauben.

„Bei dem Begriff „Work – Life- Balance“ rollen sich mir regelmäßig die Fußnägel nach oben.“ – Bei mir rollen sich regelmäßig die Fußnägel nach oben, wenn ich sowas kleinkariertes, seelisch abgestumpftes und menschlich vollkommenen daneben liegendes wie Ihren Beitrag lese.

Was Sie glauben oder nicht glauben können, ist Gott sei Dank uninteressant für das große Ganze.

Der Zug in Richtung „Leben > Arbeit“ rollt, unaufhörlich. Eine Grundhaltung gegenüber diesem Mysterium Leben und der eigentlich wunderbaren Fülle die dieses zu bieten hat, wie die Ihre stirbt aus.

Und das ist richtig so.

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben (gemäß Ihrem Namen) 51 Jahre Ihres Lebens damit verbracht die Propaganda von Firmeninhabern und Superreichen nicht nur zu propagieren sondern auch zu leben, sofern Sie sich nicht zu diesen dazuzählen können.

Vielleicht erkennen Sie eines Tages, dass es auch hätte anders gehen können. Auch als Sie noch jünger waren. Aber das bezweifle ich.

Einen angenehmen Tag und falls Ihnen gerade der Puls geht, denken Sie daran: im Zweifelsfall ein bisschen kompensatorisch etwas erledigen gehen. Das hilft doch immer, oder nicht?

Wasserzeichen
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrermensch234

Ich bin voll auf Seiten der @Mama51, die Sie da so unflätig angreifen, Wertschätzung nur für dich selbst offensichtlich einfordernd.

Teacher Andi
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrermensch234

Kann es sein, dass es Leute gibtm die einfach eine andere Meinung haben von gewissen Theman als Sie? Das hängt sehr stark von Erfahrungswerten, dem Alter, dem Umfeld ab. Kein Mensch kann seine eigene Meinung als die allgemeingültige darstellen, wie es hier oft gemacht wird. UInd es entspricht schon gar nicht einer guten Diskussionskultur, Kommentatoren, die eine von Ihrer abweichende Meinung haben derart zu beschimpfen und herab zu würdigen.
Eins muss ich noch loswerden: die jungen Leute hätten viel mehr kostbare Work-Life-Balance, wenn sie sich nicht stundenlang jedenTag von den digitalen/sozialen Medien knebeln lassen würden. Ist meine Meinung, aber vielleicht wird das ja als sinnvolle Freizeitbeschäftigung gesehen. Jeder wie er mag, aber bitte andere nicht bevormunden.

Federfuchs
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrermensch234

O-Ha, was ist das denn für eine Schimpfkanonade? Sie bestätigt aber letztendlich nur „auf Umwegen“, was die Mama51 geschrieben hat: „Bevor jemand wertgeschätzt und/oder gelobt werden kann, müsste doch wohl zuerst etwas geleistet worden sein.“ Ich glaube, Sie sind noch sehr, sehr jung und unerfahren.

Na ja
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrermensch234

Mir geht gerade der Puls, wenn ich lese, wie Sie sich an mama51 abarbeiten. Müssen Sie etwas kompensieren?

Clara
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrermensch234

Natürlich sollte jede(r) zuerst geliebt werden, bedingungslos und ohne etwas geleistet zu haben. Das ist aber die Welt der Familie und engen Beziehung. „Draußen“ müssen Anerkennung und Wertschätzung durchaus erst erworben werden – und zwar durch integres Verhalten und gewissenhafte Arbeit, was auch Selbstüberwindung und Disziplin erfordert.
Ich finde den abschätzigen und aggressiven Ton Ihres Posts hochgradig kontraproduktiv.

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrermensch234

Dann sagen Sie mir mal, wofür man einen Menschen loben soll, wenn dieser nichts leistet?

Sybille, 48
5 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Für
– Empathie
– Hilfsbereitschaft
– gute Fragen
– faires Spielen
– Ehrlichkeit
….

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  Sybille, 48

Was Sie aufzählen, sind eher Kompetenzen, die erst dann löblich sind, wenn diese zu tragen kommen (also eine Leistung erbracht wird).

– Hilfsbereitschaft ist erst dann löblich, wenn diese auch zur erbrachten Hilfe wird
– Empathie ist erst dann löblich, wenn diese an richtiger Stelle entgegengebracht wird
– gute Fragen sind dann löblich, wenn diese gestellt werden und zu einem Mehrwert in einer Debatte Gespräch führen
– usw.

Und ob eine Person als Ganzes gelobt werden sollte, hängt auch davon ab, was diese insgesamt tut. Ein gesunder Mensch, der sehr empathisch ist, aber lieber von Transferleistungen lebt als eine Arbeit aufzunehmen, lebt nun Mal auf Kosten anderer und ist egoistisch. Ist das insgesamt zu loben?

Auf der anderen Seite kann es einen nicht so empathievollen Menschen geben, der ein Handwerksunternehmen gründet und mehrere Arbeitsplätze schafft. Dadurch profitiert die Gesellschaft durch die direkt erbracht Leistung (zB. Heizungsmontage), durch Arbeitsplätze und durch höhere Steuerzuflüsse und Sozialabgaben, mit denen der Sozialstaat finanziert werden kann.

Was ist nun löblicher?

mama51
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrermensch234

🙂 Na, da hat’s ja jemand nötig! 🙂

Meine Oma sagte gerne:
Der getroffene Hund bellt…???

Herzliche Grüße

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrermensch234

Unfassbarer Kommentar!

Wertschätzung – Fremdwort?

Gelbe Tulpe
5 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Eigentlich geht es mehr darum, dass man auch als junger Mensch respektiert und nicht als eine Art Mensch zweiter Klasse oder Ballast behandelt wird. Es geht also nur darum, dass sich die Arbeitgeber höflich benehmen. Und das ist ja ein selbstverständlicher Wunsch. Die Älteren wollen ja auch, dass die Jungen im Kriegsfall für sie kämpfen.

Wasserzeichen
5 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Das wird leider vollständig ausgeblendet. Schul- und Berufsausbildung, manchmal schon die Kindergärten finanziert der Staat bzw. finanzieren „die Alten“ mit ihren Steuern. Sozialer Ausgleich? Soziale Wohltat? Bringt gar nichts, es wird genommen, vergessen und wieder neu geklagt und gejammert, was alles was kostet und was man sonst noch gerne hätte.

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  Wasserzeichen

Es gibt offenbar immer mehr Menschen, die das Vorhandene als Selbstverständlich ansehen:

Sei es kostenlose Schulbildung sowie Studium. Sei es die gesamte Infrastruktur inklusive Gesundheitswesen und Verkehrswegen. Sei es die innere Sicherheit.

Damit all das funktioniert Bedarf es aber einer Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft der Menschen. Es gibt im Leben nichts umsonst (auch wenn es sich für manche aufgrund des Sozialstaates offenbar so anfühlt…)

Sybille, 48
5 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Es gibt aber sehr viel zwischen Faulheit und einem ausbeuterischen Arbeitsverhältnis.

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  Sybille, 48

Natürlich. Aber ab wann wird es Ausbeuterisch? Und ab wann kann man von einem Leben auf Kosten der Gesellschaft sprechen?

Ist ein 40 Stunden Job mit 30 Tagen Urlaub im Jahr ausbeuterisch?

Ist es evtl Gegenüber der Restgesellschaft ausbeuterisch, gar nicht zu arbeiten und von Transferleistungen zu leben?

Sascha Z.
5 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Das erscheint mir populistisch. Natürlich gibt es viele Menschen, die nicht arbeiten und Bürgergeld, Sozialleistungen bekommen und zwar aus gutem Grund.
Arbeitslos, krank, Altersarmut…das nennt man Sozialstaat.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Sascha Z.

Pssst …. weiß ja keiner, dass im GG keine Arbeitspflicht verankert ist.

Teacher Andi
5 Monate zuvor
Antwortet  Sascha Z.

Es gibt aber auch nicht wenige, die den Sozialstaat ausnutzen. Es hilft nichts, dies auszublenden.

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Ich las es so, dass es um Wertschätzung IN der Arbeit geht, nicht vorher. Die muss nicht verbal sein. Wenn mein Arbeitgeber mir Luftfilteranlagen in die Klassenzimmer stellen würde, fühlte ich mich ganz ohne Worte sehr gewertschätzt.

Lanayah
5 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Im Umkehrschluss ist es für mich ein Mangel an Wertschätzung, dass es keine Luftfilteranlagen in den Klassen gibt.

uesdW
5 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Na ja, ich hätte gerne Höhenverstellbare Tische, einen Wasserspender, im Sommer eine Klimaanlage, ein Lehrerzimmer mit kostenlosen Kaffee …..
schließlich gibt es Unternehmen, die ihre Mitarbeiter so wertschätzen, dass,sie so etwas zur Verfügung stellen.

Allerdings muss man natürlich etwas auf den Kasten haben, dass man dort auch einen Job bekommt.

Lanayah
5 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Eine bessere Wertschätzung der Lehrergesundheit würde vermutlich zu weniger Krankentagen und somit zu einer besseren Unterrichtsversorgung führen.
Auf den kostenlosen Kaffee und den Wasserspender kann ich verzichten. Die Klimaanlage wäte im Sommer schon manchmal notwendig im Sinne des Arbeits-und Gesundheitsschutzes.

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Das könnte aber such danit zusammenhängen, dass der AG verpflichtet ist, auf die AN-Gesundheit zu achten.

Keine Wertschätzung – rechtliche Absicherung ?!

Sybille, 48
5 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Und Kinder oder alte oder kranke Menschen, die nichts „leisten“ , müssen nicht wertgeschätzt werden?
Wertschätzung wird nur an Leistung für den Staat, das BIP gemessen?
Ich hoffe SEHR, dass Sie das so nicht gemeint haben.

SoBitter
5 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Okay Boomer.
Ich kann es nicht glauben

Christabel
5 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Da haben Sie aber ein feines Wort gelernt, so oft wie Sie es wiederholen! Können Sie auch etwas zur Diskussion beitragen, das nicht von ageism geprägt ist?

Mathe macht glücklich.
5 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Lob für was ? einverstanden …
Wertschätzung ? Kollegen, die seit Jahren nur Zeitverträge bekommen und sich in den Sommerferien arbeitslos melden müssen. Da ist noch Luft nach oben …
„Work – Life Balance“ ? An unserer Schule haben wir einen hohen Anteil an Lehrkräften mit reduziertem Deputat. Das ist doch in Ordnung im Sinne des Schlagwortes …

vhh
5 Monate zuvor

Welche Generation war anders? Meine (60er) ziemlich sicher nicht. Erhofft haben wir uns solche perfekten Stellen genau heute, auch wenn die Realität etliche Bewerber pro Ausbildungs- oder Studienplatz waren. Gesagt haben wir’s nicht, gefragt hat uns auch niemand, Klappe halten und funktionieren, wo kämen wir denn da hin? Insofern, träumen ist erlaubt und wenn die potentiellen AG diesen Träumen etwas entgegen kommen können, gibt das zufriedenere Mitarbeiter. Will hier jemand kein gutes Gehalt mit selbst anzupassender Work-Life-Balance? Nur kein Neid, wenn sie das ‚ganz frech‘ äußern, lieber stolz sein – unsere Erziehung…

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Ihr Verweis auf die 60er bringt es gut auf den Punkt. Nach meiner Wahrnehmung gab es bspw. in den 90ern viel mehr Langzeitstudenten als heute (denen war die Work-life Balance offenbar sehr wichtig).

Anders gesagt: Es gab schon immer junge Menschen, die eher hedonistisch eingestellt waren. Der einzige Unterschied zu heute scheint eher darin zu liegen, dass heute die Nachfrage an Arbeitskräften das Angebot übersteigt.

Der Markt wird diese Diskrepanz aber lösen. Erste Auswirkungen sind sichtbar: Restaurants reduzieren die Öffnungszeiten oder schließen. Metzger und Bäckereien schließen schon seit Jahren. Und ich würde wetten, dass es beim Thema Kinderbetreuung, sowohl bei Kitas als auch Ganztagsschulen bald eine Entwicklung zurück zu weniger Betreuung geben wird.

Leister
5 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Richtig, der Markt wird es lösen. Wer kein Vermögen hat- woher auch immer- muss irgendwann für seinen Lebensunterhalt arbeiten.

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  Leister

Das stimmt, zumindest sofern die Transferleistungen der jeweiligen Person nicht ausreichen.

Blau
5 Monate zuvor

Tja also Wertschätzung, Lob und Work-Life-Balance findet man nicht im Lehrerjob. Als Erzieher bestimmt auch nicht.

Fräulein Rottenmeier
5 Monate zuvor

Ich verstehe die Äußerungen ala „da rollen sich mir die Fußnägel hoch“ nicht. Die Forderungen nach guter und angemessener Bezahlung, guter Vereinbarung von Beruf und Freizeit, nach Wertschätzung und Lob und nach einer abwechslungsreicher Tätigkeit sind doch die gleichen, die wir als Lehrer immer wieder – vor allem hier in den Foren – lautstark zum Ausdruck bringen.
Es mag ja vielleicht persönliche anekdotische Evidenz sein, aber aus dem Jahrgang meines Sohnes und dem meiner Tochter (zwei Jahre nacheinander Schulabschluss) sehe ich nicht einen einzigen, der sich faul und voller Anspruchshaltung auf die Haut gelegt hat. Entweder wurde ein Studium oder Lehre begonnen und das mit dem gleichen Ehrgeiz, wie es meine Generation (X) an den Tag gelegt hat. Die meisten Studenten haben sich einen Nebenjob besorgt und sind z.T. auf Wohnungssuche, um auf eigenen Beinen zu stehen.

Offenbar haben einige Kommentatoren hier vergessen, dass sie auch mal jung und am Anfang ihres beruflichen Lebens standen und dass man Träume haben darf, dass man von seinem Leben in Saus und braus spinnen darf, dass man seine Freiheit, die Ungebundenheit noch genießen darf.
Und ja, vielleicht hat die Generation Z die einzigartige Möglichkeit sorgfältig zu schauen und zu überlegen, ob der angestrebte Beruf der richtige ist und die Chance zu nutzen, auch Forderungen zu stellen. Die Möglichkeit hätte ich auch gerne gehabt, denn für mich und viele andere war klar, in bestimmten Berufen waren die Aussichten so mau, dass man es besser ließ (z.B. Sozialpädagogik, soziale Arbeit, Architektur, Maschinenbau,…)
Auch ich hatte nach dem Abitur keinen Plan. Mein Vater las in der Zeitung, dass Grundschullehrer gesucht wurden, da bin ich nächsten Tag in die Uni gefahren und habe mich eingeschrieben…..so ähnlich haben andere das auch gemacht….so nach dem Motto „passt schon“….glücklicherweise hat es das auch….aber als ich dann fertig war, gab es nichtmal Vertretungsstellen….
Was bin ich froh, dass die Perspektiven für meine Kinder heute ganz andere sind und sie sogar frei wählen können, sich mehrmals umorientieren können und dass es heutzutage auch kein Makel mehr ist, wenn es Brüche im Lebenslauf gibt….im Gegenteil, für viele Arbeitgeber wird diese Menschen dann erst richtig interessant.

Fazit: Es ärgert mich, dass hier so viele so auftreten ala „warum soll es die Generation Z besser haben als wir. Die sollen gefälligst die gleichen (oft gefühlt miesen) Arbeitsbedingungen haben wie wir.“
Man muss auch gönnen können!

Fräulein Rottenmeier
5 Monate zuvor

Und ich möchte noch etwas hinzufügen zum Thema Workshop-Life-Balance: Wie die Jugendlichen heute, habe auch ich fein beobachtet, welche Berufe ich auf keinen Fall später machen wollte. Meine Eltern waren/sind selbstständig mit damals zwei kleinen Handwerksbetrieben und haben ihr Leben lang hart gearbeitet (mein Vater seit der 14 Jahre alt war, meine Mutter seit sie 15 war). Sie gingen morgens aus dem Haus und kamen abends wieder. Die Existenz war leidlich gut gesichert, ab und an war aber auch Geldsorgen da. Mein Vater hätte mich gerne als Nachfolgerin gehabt, aber mir war tatsächlich schon in der sechsten Klasse klar, dass das auf keinen Fall meine Zukunft würde. Mir war sehr klar, dass mein Beruf dafür da sein würde, mein Leben (wie es auch immer verlaufen würde) zu finanzieren (und möglichst sicher) und nicht anders herum. Da bin ich der Generation Z wohl 40 Jahre zuvor gekommen…..
Ich gehe übrigens ganz stark davon aus, dass ich mit solchen Überlegungen und Beobachtungen nicht alleine dastehe….

dickebank
5 Monate zuvor

Jau – ich arbeite, um zu leben, und ich lebe nicht, um zu arbeiten.
Ich habe auch nicht für die leuchtenden Kinderaugen unterrichtet. Ich habe Unterricht gegeben, damit am Ende des Monats die Bezüge auf dem Konto gelandet sind.

Und noch eines an die vielen Experten hier:
In den letzten Jahren vor meinem Ausscheiden habe ich immer mehr Stunden laut Bilanz unterrichtet als sie dem vereinbarten Wochenstundendeputat entsprachen. Am Ende meines Beruflebens habe ich die Wochenstundenzahl erhöht, damit die bilanzierten Ü-Stunden zurück gegeben werden konnten. Gut, hat nicht ganz geklappt, 1, 54 Ü-Std. habe ich dem armen Land NRW geschenkt. – Hauptsache raus aus der Schule. In vielen Fällen wird das Sabbatjahr teilweise – in einigen Fällen komplett – über die über mehrere Jahre kommulierten Ü-Std. finanziert.

Btw die bilanzierten Ü-Std. haben nichts mit der Mehrarbeit zu tun, die mit halbjährlichem Abstand finanziell vergütet wird, da ein Überstundenausgleich durch Freizeit nicht gewährt wird.

JoS
5 Monate zuvor

Danke, Sie drücken genau das aus, was ich denke. Als ich aus der Schule kam, war Deutschland angeblich der „kranke Mann Europas“ und die Zukunftsaussichten sahen dementsprechend schlecht aus. Aber anstatt deshalb auf die jüngere Generation neidisch oder gar wütend zu sein, freue ich mich ehrlich für sie, dass sie wenigstens in diesem Bereich weniger Sorgen haben müssen.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor

Die jungen Leute sind in einer guten Verhandlungsposition – gut für sie!
Deutschland war es gewohnt, die 400€-Jobber auszubeuten, unbezahlt länger arbeiten zu lassen und sehenden Auges in die Rentenkatastrophe zu schicken. Diese Zeiten ändern sich zum Glück.

Das Handwerk muss unbedingt gestärkt werden, sollte sich aber auch mal überlegen, was der Ausbildungsabbruch mit zu vielen Studierenden zu tun haben soll bzw. ob sich die Ausbildung mal gaaaanz langsam an das 21. Jahrhundert herantasten sollte…

Dil Uhlenspiegel
5 Monate zuvor

Ok, überzeugt. Ich möchte bitte der GenZ beitreten.
Was muss ich dafür tun / nicht tun / nicht mehr tun?

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Einfach nur sich als Generation Z definieren. Klappt beim Gender doch auch.

Hans Malz
5 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Den Jungbrunnen finden – vermute ich jetzt einfach mal.

Lehrer_X
5 Monate zuvor

Viele widerliche Kommentare. Drehen wir mal die Perspektive:

Rente nicht sicher. Für niemanden. Warum also abbuckeln?
Es ist erwiesen, dass gerade in akademischen (Büro)Jobs kürzere Arbeitszeiten oft effizienter sind. Warum also abbuckeln?
Eigenheim ist für viele kein erreichbares Ziel mehr. Warum also abbuckeln?
Deutschland ist so unglaublich kinderfeindlich, Familie gründen bietet auch immer weniger Anreiz.
Homeoffice ist für viele Betriebe möglich. Die Chefs rufen aber mit sinnbefreiten Aktionen wieder ins Büro, was Lebenszeit kostet.
Firmenchefs und Politiker machen es vor, dass es nicht mehr um Leistung geht, sondern leben genau das vor: mit den richtigen Kontakten geht das alles schon. Vetternwirtschaft hier und da, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern – man bekommt doch alles mit. Cum ex? Leistung lohnt sich? Dass ich nicht lache.

Die Liste kann man ewig länger führen. Stattdessen meckern die Leute hier im Forum, was sich die Jungen erdreisten, Respekt einzufordern!

… das hätten wir als Gesellschaft alle schon viel früher machen sollen. Aber nach mir die Sintflut.

447
5 Monate zuvor

Gen Z spiegelt einfach den gesellschaftlichen Zustand („glücklicherweise“ für die Politik individualisiert, nicht politisiert) zurück:
Für WAS konkret soll man denn das formal schon immer bestehende Recht auf eine individuell bequeme Lebensweise opfern? (Das natürlich normalerweise nicht ausgereizt wurde, weil dann eben garnix mehr geht)
Vor allem, wenn die Eliten es schamlos genau so vormachen, ja, selbst Bundestagsabgeordnete und Minister nicht einmal im Leben gearbeitet oder z.B. ein Studium zu Ende gebracht haben?

Darüber dann zu jammern und klagen ist lächerlich – und wird in Gen Z zu Recht niemanden erreichen.

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Piscis primum a capite foetet.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Ich bin verlockt, mit einer „esse delentam“(?)-Variante zu antworten…tue es aber nicht und lasse lieber die kleinen Rotoren summen…schwebe-schwebe.

Clara
5 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Latinus stupides semper impressat … oder so ähnlich!

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  Clara

😀

Autobahnabfahrt
5 Monate zuvor

Alle rufen immer nach dem Staat und gehen wie selbstverständlich davon aus, dass „Vater Staat“ Unmengen Geld hat, mit denen er alles finanzieren kann und soll, was sich seine Kindern, die Bürger, wünschen und niemand macht sich Gedanken darüber, woher „Vater Staat“ das Geld nimmt, naja, eben auch von den Bürgern, seinen Kindern. Was an der einen Stelle mehr ausgegeben wird, wird an der anderen Stelle eingespart oder wollen alle mehr Steuern zahlen, das könnte eine Lösung sein, aber ich höre das immer anders.

Früher wurde dann reflexartig gesagt, bei den Rüstungskosten sparen. Seit dem Ukrainekrieg sagt man das nicht mehr. Linke führen gerne die Vermögenssteuer ins Feld. Soll aber mehr Verwaltungskosten bringen als „Gewinn“ und führt zur Abwanderung der Vermögenden, dann ist da auch nichts mehr zu holen. Die Kommunisten haben es auch schon mal mit einer „besseren Verteilung des Reichtums“ versucht. Die Ergebnisse sind bekannt. Die Wirtschaft ging in allen kommunistischen Ländern zugrunde und sie verarmten. Es wurden nicht alle „gleich reich“, sondern nur „gleich arm“.

Also woher soll das Geld kommen?! Wer soll weniger erhalten, damit andere mehr haben?

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Autobahnabfahrt

Sie vertreten da einen rational-kollektiven Anspruch, der langfristig zu Erfolg und Wohlstand führt – geht also heute garnicht mehr, ist wahrscheinlich „rääächtz“ oder sowas.

Wo das fast unfassbar viele Staatsknete-Geld hin ist?

Sie fragen, Drohne 447 antwortet!

Drei Alltagsbeispiele:

1. Ich suche meine heilige BezReg auf, Schule-und-Krams-Dezernat: Davor steht ein ca. 3 m hohes modernes Kunstwerk, Materialwert als Schrott wäre schon ein paar Tausender…vollelektrische Türen überall, Räume klimatisiert (!), Toiletten frisch renoviert, gekachelt und von Wasser, Licht bis Klospülung ist alles mit neuester Sensorik gesteuert….

2. Ich fahre in meiner Stadt an einem Neubaugebiet vorbei – da werden staatlicherseits für gewisse Zwecke Häuser gebaut: Strahlendes weiß, unter galvanisiertem Stahl geht nix bei den Geländern, Solarplatten, teils Dachbegrünung (!!! google die Preise, yo digga!) – das Beste ist gerade gut genug. Einige Bauwagen erkenne ich – die creme de la creme in unserer Stadt…auch vom Preis her…

3. In einem Randbereich eines Waldes meines Landkreises finden Bauarbeiten statt. Dort leben (stinknormale) Fledermäuse. Damit die jetzt auch ein (natürlich mitten in massivem Baulärm NICHT von Wildtieren, von Fledermäusen gar zehmal nicht angenommenes!) Zuhause haben – werden aufgrund von spinnerten Grünbürgern gewisse Tierbehausungen (Betonklötze) errichtet – JE STÜCK SECHZIGTAUSEND EURO. Ja, richtig gelesen, je Stück!

Ich hoffe, anhand dieser drei Beispiele Ihre Frage hinreichend beantwortet zu haben – der Staat hat (für Spinnereien, Sonderwünsche und seine Privatarmada aus Praktikerbehinderern) faktisch unbegrenzt Mittel.

Bonusantwort:
4. in unserer Lehrertoilette wurde der Warmwasserboiler (Marke „zehn Jahre alt und verranzt) zum Händewaschen ausgestöpselt, kein warmes Wasser. Begründung: ZU TEUER.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Ich fahre in meiner Stadt an einem Neubaugebiet vorbei – da werden staatlicherseits für gewisse Zwecke Häuser gebaut: Strahlendes weiß, unter galvanisiertem Stahl geht nix bei den Geländern, Solarplatten, teils Dachbegrünung (!!! google die Preise, yo digga!) – das Beste ist gerade gut genug.

Ich möchte lösen: Sie kommen aus der Stadt Willich?

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Wutbürger

Drohnen wie ich werden bundesweit produziert – die Stadt ist wohl austauschbar.

Christabel
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Sie hatten jemals warmes Wasser??? Neid Neid Neid

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Christabel

An einem von drei Waschbecken, ja.

Nun sind die fetten Jahre vorbei! 🙁

Lisa
5 Monate zuvor

Corona hat auch gezeigt, wie schnell sich das Leben ändern und alles auf was man gebaut hat, den Bach heruntergehen kann. Krieg und Klimawandel sind auch nicht dazu geeignet, junge Leute dazu zu animierem, für die Zukunft zu schaffen. Die jungen Leute sind teilweise wirklich frustriert. Einige, mit denen ich mich unterhalten habe, denken auch ans Auswandern und würden dann durchaus ranklotzen, das ist merkwürdig. Wir hatten aber schon in den Achtzigern von der Elterngeneration gehört, dass wir nicht mehr wüssten, was harte Arbeit ist. Und es gab einen längeren Spruch, da erinnere ich mich nur an den Schluss:
“ Und an der Bahre grinst der Tod: Kaputtgerackert – Vollidiot!“

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Aufgrund der immer weiteren Erhöhung des Rentenalters ist an dem Spruch viel dran.

Anne
5 Monate zuvor

Bei allem Verständnis: wenn junge Menschen nach einem 8-Stunden-Arbeitstag heulend auf dem Sofa „zusammenbrechen“, dann läuft da gewaltig was schief.
https://www.focus.de/panorama/welt/es-dauert-f-ng-forever-gen-z-influencerin-bricht-nach-vollem-8-stunden-arbeitstag-in-traenen-aus_id_232545248.html

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Nicht drauf reinfallen: Seit ca. 3 Monaten und entsprechendem Viral-Trend in den USA mit gleichem Muster (verwöhnte Göre heult über Anforderungen für normale Menschen) – schwappt das halt rüber.

Ironie daran: Mit ein paar solcher Videos verdient Frau Influenzua-in mehr als jeder „hart arbeitende Mensch“ in einem halben oder ganzen Berufsleben (wenn es echt viral geht, folge-pushes für die anderen Videos usw. usw.).

Realist
5 Monate zuvor

Hier sehr schön zusammengefasst aus Sicht der Gen Z:

„Why Gen Z and Millennials ‚don’t want to work anymore'“

https://twitter.com/LiberalMut/status/1721428609930338711

Lässt sich zum Großteil auch auf Deutschland übertragen.

Fakten sind Hate
5 Monate zuvor

Man muss sich einfach mal die Rahmenbedingungen hier in DE anschauen, um die junge Generation besser zu verstehen.

Wenn man einen normalen Job mit 2400Euro Brutto annimmt und damit 40Jahre in die Rentenkasse einzahlt, dann erhält man eine derart geringe Rente, dass man trotzdem zum Amt/zur Tafel gehen muss. Die Rente beträgt in diesem Fall etwa 1300Brutto, von welcher die Krankenkassenprämien, die Miete und Medikamente abgehen. Wie viel bleibt wohl noch fürs Essen und die Freizeit übrig? Wer will dafür 40 Jahre arbeiten? Mit dem Bürgergeld lebt es sich später auch nicht viel schlechter.

Wenn man als junger Mensch eien Familie gründen und dazu noch ein höher gestecktes Ziel, wie z.B. ein Hausbau plant, dann kommt man mit einem Normalojob nicht sehe weit. Als Lehre mit 3500netto und einer Sparrate von 2000Euro kann ich mir beispielsweise maximal eine Eigentumswohnung leisten. Warum also Vollzeit arbeiten?

Realist
5 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Wenn es mit Inflation und Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst so wie jetzt noch ein paar Jahre weiter geht, dann MÜSSEN Sie Vollzeit arbeiten um zu überleben: Lehrkräftemangel gelöst!

Man könnte vermuten, da steckt ein Plan dahinter…

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Damit meine oben skizzierten tollen Projekte von den Steuern finanzi….MOMENT MAL.

Fräulein Rottenmeier
5 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Schlimm, nicht wahr?

Mika
5 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

„ Wenn man einen normalen Job mit 2400Euro Brutto annimmt…“
Also für einen „normalen“ Job, der jetzt kein Studentenjob o.ä. ist, kann man wohl von mehr als 15€ brutto pro Stunde ausgehen, zumindest wenn derjenige eine Ausbildung hat.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Das haben viele „Putzfrauen“ gem. BAT (bar auf Tatze) – also gleichviel Netto wie Brutto:)

TaMu
5 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Leider nein. Viele Betriebe bezahlen für kaufmännische Tätigkeiten oder für Sekretariat in Vollzeit genau Euro 2400 brutto und das jahrelang nach einem Realschulabschluss und einer Ausbildung. Genau so geht es MTA in Arzt- und Zahnarztpraxen. Ich tausche mich gerade mit zwei betroffenen Personen aus, die Anfang/Mitte 40 schwer krank geworden und seitdem schwerbehindert sind und den Antrag auf Erwerbsminderungsrente nicht stellen, weil sie mit ihrer Rente nicht über die Runden kommen würden. Arbeitsfähig sind sie aber auch nicht mehr. Mit diesem Verdienst konnten sie sich bei voller Arbeit weder eine vernünftige Rente aufbauen, noch etwas sparen. Jetzt versuchen sie, mit zusammen gebissenen Zähnen irgendwie noch 20 Jahre durchzuhalten, was ihnen schadet und auch der Arbeit nicht gut tut.
GenZ ist nicht blind und nicht blöd. Wenn sie so etwas miterleben, und das tun sie auf ihrer Arbeit und in ihren Familien, dann ziehen sie daraus ihre Konsequenzen .

Sascha Z.
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Und ich habe noch Herrn Spahn im Ohr, der dazu riet, dass die alleinerziehenden Mütter, die besonders armutsgefährdet sind, doch einfach selber für ihre Altersvorsorge jeden Monat ein paar hundert Euro zur Seite legen sollen. Selten so bitterlich gelacht.

Mika
5 Monate zuvor
Antwortet  Sascha Z.

Ja, Herr Spahn ist völlig abseits der Realität unterwegs.

Mika
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Wer als ausgebildete und erfahrene Fachkraft für 15€ brutto Stundenlohn arbeitet (und sich verbessern möchte), sollte sich wegbewerben. Die Kommunen und viele Firmen suchen! 15€ sind die Untergrenze für ungelernte Aushilfskräfte in der Gastro, und selbst da werden inzwischen deutlich höhere Löhne gezahlt.

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ich gebe Ihnen zum Teil recht.

Zumindest für Familien, bei denen die Eltern keine Ausbildung haben oder eine Ausbildung in schlecht bezahlten Berufen ist es aus ökonomischer Sicht für die Betroffenen oft attraktiver auf Transferleistungen zu setzen und „nebenher“ etwas dazuzuverdienen. Das ist rein ökonomisch nachvollziehbar, denn das Nettoeinkommen ist in dieser Kombination nicht schlechter (evtl. sogar besser) und es steht mehr freie Zeit zur Verfügung.

Für Menschen mit einer soliden Ausbildung in gefragten Berufen sehe ich dies aber komplett anders. Hier darf man das Einstiegsgehalt nicht als Maß nehmen, denn es ergeben sich viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Ich habe Arbeitskollegen, die mit 15 Jahren eine einfache Ausbildung begonnen haben und im Laufe der Jahre so weit aufgestiegen sind, dass sie mit manchen Hochschulabsolventen gleichziehen könnten. Das geht aber nur, wenn auch der Wille und eine langfristiges Ziel da sind. Und eben dieser scheint bei vielen jungen Menschen heute seltener vorhanden zu sein.

Problematisch sehe ich es aber in der Tat, dass es aufgrund der hohen Abgaben es für Arbeitnehmer auf der einen Seite und hohen Transferleistungen auf der anderen Seite zu einem Ungleichgewicht gekommen ist, der die Arbeitsaufnahme in unteren Einkommensstufen unattraktiv macht.

Und gleiches gilt beim Thema Vollzeit vs. Teilzeit. Mal abgesehen von den hohen Abgaben auf Einkünfte rutschen manche Eltern beim Kinderbetreuungsbetrag in eine höhere Beitragsstufe, wenn sie paar Stunden mehr in der Woche arbeiten. Das ist eher Sozialismus als soziale Marktwirtschaft.

Sascha Z.
5 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Behaupten Sie hier ernsthaft, dass die Arbeitnehmer so viele Steuern bezahlen, weil es so viele faule Menschen gibt, die Sozialleistungen beziehen?

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  Sascha Z.

Das habe ich nicht behauptet. Wie kommen Sie darauf?

Worauf ich aber hinaus möchte: Jeder Transferleistung, sei es finanziell oder als Dienstleistung, stehen Mehrkosten auf anderer Seite gegenüber. Dieses System funktioniert nur dann gut, solange die Anzahl der Menschen, die Transferleistungen empfangen deutlich kleiner ist als die Anzahl der Menschen, die diese erarbeiten.

Sascha Z.
5 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ich möchte noch ergänzen: Wenn 8-10 Millionen Menschen in Deutschland voll berufstätig sind, aber ihr Gehalt so gering ist, dass es vom Staat aufgestockt werden muss, dann stimmt etwas mit den Gesetzen nicht. Und nicht mit der Generation Z.

TaMu
5 Monate zuvor
Antwortet  Sascha Z.

Das betrifft viele Berufstätige mit Ausbildung. Manche gehen noch zweimal in der Woche am Abend Regale in Supermärkten einräumen, um Unterhalt für die Kinder zahlen zu können. In Urlaub gehen diese Leute nicht. Es betrifft die damals vom Arbeitsamt in Realschulen beworbenen Ausbildungen im kaufmännischen Bereich und die Arbeit in Arztpraxen. Viele empfinden das heute als Falle.

DerDip
5 Monate zuvor
Antwortet  Sascha Z.

Nun stellt sich die Frage: Was stimmt mit den Gesetzen nicht? Sind die Transferleistungen zu hoch und kommen daher zu nah an die niedrigeren Gehälter ran? Sind etwas die Sozialabgaben zu hoch wodurch auch bei kleinen Einkommen dass Netto weit vom Brutto entfernt ist?

Melissentee
5 Monate zuvor

Ich messe die jungen Leute nicht daran, was sie bei Umfragen angeben. Ich messe sie daran, was sie im Job leisten. Und da ist jeder Job, egal ob einfache Tätigkeit oder Manager Position, gefragt. Und mir sind sehr viele junge Leute begegnet, die mitanpacken und sich nicht darüber beschweren, wenn es mal länger wird. Die ungefragt länger bleiben. Das suche ich bei älteren Kolleginnen und Kollegen manchmal vergeblich.
Viele von uns entstammen einer Generation, die sich von Praktikum zu Praktikum gehangelt hat und zu spüren bekommen, was es heißt, einer unter vielen zu sein. Wie es ist, wenn schon der nächste vor der Tür steht, wenn man einmal nicht so tut, wie der Chef gerne möchte. Ich glaube, dass wir diese Erfahrungen mit in die Bewertung der jungen Leute hinein tragen. Warum soll es den jungen Leuten besser gehen als uns? Ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie nicht mehrere 100 Bewerbungen schreiben müssen, bis sie eine Stelle haben. Ich wünsche Ihnen auch kein tyrannischen Chef. Ich wünsche Ihnen Work Lifebalance. Ich wünsche mir aber auch, dass sie bestrebt sind, in ihrem Leben etwas zu erreichen und mit anpacken, wo es nötig ist und ich glaube fest an fest daran, dass das bei den meisten der Fall ist. Wir reden uns nur über diejenigen auf, die sich das herausnehmen, was wir uns selbst manchmal gewünscht hätten in der Tretmühle.

Nordlehrer
5 Monate zuvor

Ich sehe in vielen Bestrebungen, die der Generation Z zugeschrieben werden eine deutliche Verbesserung für alle. Es ist ja nicht so, dass alle Menschen es toll finden, wie es vorher war. Es ist ja nichtmal so, dass irgendetwas an den jetzigen bzw. früheren Strukturen besser war. Hier in den Kommentaren steht, dass man erst einmal etwas leisten soll, bevor man etwas fordert. Hier in den Kommentaren steht, dass man keine Wertschätzung bekommen kann, bevor man etwas dafür getan hat.
Da ist halt die Frage, was man unter Wertschätzung versteht. Ich finde es zum Beispiel bereits wertschätzend, wenn Arbeitsplätze nach den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden ausgerichtet sind und nicht so wie es gerade passt oder eben möglichst billig. Ein höhenverstellbarer Tisch im Büro oder ergonomische Bestuhlung ist zum Beispiel wertschätzend. Eine Werkstatt mit kurzen Wegen zum Material ist wertschätzend usw.
Und auch die Forderungen: Daran ist ja überhaupt ncihts überzogen. Es gibt ausreichend viele Studien, die zeigen, dass die Produktivität und die Effizienz durch Dinge wie Home-Office oder eine Viertagewoche deutlich zunehmen. Wenn es empirische Grundlagen dafür gibt, wieso sollte man dann nicht etwas fordern, dass das eigene Leben verbessert und den Arbeitgebenden nichts kostet?
In den meisten Fällen reduziert sich bei einer Viertagewoche die Arbeitszeit um 4 Stunden von 40 auf 36, da dann 9 statt 8 Stunden pro Tag gearbeitet wird. Dafür ist die Motivation dann eben deutlich höher.
Früher hat man zudem psychische Erkrankungen ignoriert oder belächelt. Das ist heutzutage ganz anders. Es haben nicht so viele Menschen Depression oder Burnout, weil sie verweichtlich sind. Es gab das früher genauso, es wurde nur nicht diagnostiziert. Ein Großteil aller Alkoholiker ist aufgrund einer Depression da hinein gerutscht.
Unsere eigene Zufriedenheit und mentale Gesundheit ist somit eines der höchsten Güter, die wir haben, aber eben auch eines, dass in den derzeitgen bzw. früheren Strukturen keine Rolle gespielt hat. Wieso also nicht auch mal auf dieses Gut achten?
Die anzahl an Menschen, die ihre Arbeit hassen, ist ja nun auch nicht gerade klein. Wer noch nie in der Situation war, kann vielleicht nicht nachvollziehen, wie belastend das ist. „Arbeit ist das halbe Leben“ heißt es in dem Artikel. Wie gesund kann es sein, wenn man sein halbes Leben hasst?
Ich habe eigentlich einen Beruf, den ich liebe, aber aufgrund der Umstände im letzten Jahr, habe ich meine Arbeit sehr gehasst. Das hat sich sehr stark auf mein restliches Leben ausgewirkt. Jetzt sind dieBedingungen wieder deutlich besser und ich gehe jeden Tag gerne zur Arbeit. Ich bin wieder ein völlig anderer Mensch.

Ich bin daher der Meinung, dass bessere Arbeitsbedingungen, der wichtigste Schritt ist, um den Fachkräftemangel auszugleichen. Zum Beispiel bei Pflegeberufen. Alle wissen, wie zermürbend die sind. Wenn man dort die Arbeitsbedingungen entsprechend verbessern würde, würden sicherlich auch wieder mehr Menschen diesen Beruf ausüben. Natürlich würden kürzere Schichten oder weniger Schichten pro Woche die Personalnot auf dem Papier erstmal verschlimmern, aber der Beruf würde durch neue Attraktivität auch neue Menschen ansprechen. Die im Moment dort arbeitenden Menschen müssten dann zwar bis genug Personal da ist, so weitermachen wie bisher, aber das müssten sie auch ohne das Versprechen, dass es besser wird. Aber so würde es eben besser werden.

Ich finde es auch seltsam, dass abseits von der IG Metal so etwas selten in Tarifverhandlungen eine Rolle spielt.
„Wir wollen 8% mehr“
„Wir können nur 2% bieten“
„Wir nehmen 5% und einen zusätzlichen Urlaubstag“
„Wir bieten 2,5%“
„Sagen wir 4%, einen Urlaubstag und zwei Tage die Woche die Möglichkeit für Home-Office“

Der Urlaubstag klingt erstmal so, als würde es den Arbeitgebenden etwas kosten, aber auch dort zeigen Studien, dass mehr Urlaub zu weniger Krankheitstagen führt. Und damit meine ich nicht solche Krankheitstage, die aufgrund von Unlust entstehen.
Und wie oben bereits erwähnt, gibt es genug Studien, die zeigen, dass Home-Office die Produktivität steigert. Der Arbeitgebende hat auch dadurch keine Mehrkosten, aber die Arbeitnehmenden einen großen Gewinn. Wenn sich Arbeitgebenden höhere Gehälter oder irgendwelche Prämien nicht leisten können, haben Arbeitnehmende ein viel größeres Verständnis dafür, wenn es trotzdem Versuche gibt, ihnen Wertschätzung entgegen zu bringen. Wie mehr Urlaubstage oder eben eine Arbeitnehmendenzentriete Arbeitsplatzgestaltung.
Zufriedenere Mitarbeitende sind immer auch ein Gewinn für den Betrieb, da sie deutlich mehr leisten können und häufig dann auch wollen.

Realist
5 Monate zuvor
Antwortet  Nordlehrer

Eine schlüssige Argumentation.

Und fast jeder Punkt spricht dagegen, als Lehrkraft zu arbeiten…

Lena Hauenstein
5 Monate zuvor

Junge Leute verstehen Marktwirtschaft? Dann hat der Politikunterricht ja was gebracht.

Judith
5 Monate zuvor

Ersetze „Generation Z“ durch „Lehrkräfte“.