Philologentag: „Bis heute gibt es keine echten Konzepte gegen den Lehrkräftemangel“

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GOSLAR. In mehr als 200 aus den Schulen vorgelegten Anträgen mit bildungs- und berufspolitischen Kernforderungen haben die über 300 Delegierten des Philologentages 2023 aus den niedersächsischen Gymnasien, Gesamtschulen, Oberschulen und Studienseminaren in Goslar ihre Forderungen an die Politik bekräftigt, endlich den vielen Arbeitsgruppen und Absichtsbekundungen Handlungen folgen zu lassen – und für Entlastung zu sorgen.

„Wertschätzung kommt von Wert“: Der Philologentag forderte bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte. Foto: Philologenverband Niedersachsen

Verbandsvorsitzender Christoph Rabbow stellte in seiner Rede fest: „In den letzten Jahrzehnten ist bildungspolitisch zu wenig geschehen, um substanziell etwas zu verändern. Bis heute gibt es keine echten Konzepte, die das Kernproblem Lehrkräftemangel beseitigen. Man kommt sich vor wie in einem Achtsamkeitsseminar: Jedes Bundesland sucht nach seinem eigenen heilsamen Weg. Sei es eine Werbung in den Lehrberuf für Seiteneinsteiger am Stuttgarter Flughafen, die Rückholaktion pensionierter Lehrkräfte in Schleswig-Holstein, dem Abwerben von Lehrkräften durch finanzstarke Bundesländer wie Bayern, der Einstellung von Bachelorabsolventen als Bildungsamtmänner und -frauen in Brandenburg, eine zusätzlich verordnete Stunde Mehrarbeit in Sachsen-Anhalt, Kürzungen in der Stundentafel oder dem geplanten Zusammenlegen von Unterrichtsfächern in Niedersachsen. Das ist alles mehr gewollt als gekonnt. Es ist weder gut gemacht noch gut gedacht, weil es das Kernproblem, gut qualifizierte Lehrkräfte zu gewinnen und langjährig im Beruf zu halten, völlig verfehlt.“

Die Schwerpunkte der Beratungen bildeten vier Resolutionen, die die aktuellsten Themen und drängendsten Probleme an den Schulen abbilden. „Wir haben Beschlüsse zu den wichtigen Themen Gesunde Schule für alle, Künstliche Intelligenz, Besoldung sowie Einheitsschule, Einheitslehrer, Leistungsabsenkung, gefasst. Wir erwarten von unserer Kultusministerin, dass sie diese Konzepte nicht nur mit in Gesprächskreise mitnimmt, sondern diese auch endlich umsetzt und so deutliche Verbesserungen für Schulen, Lehrkräfte und Lernende schafft“, so Rabbow.

Entlastung und Wertschätzung seien die Voraussetzungen für eine gesunde Schule. An die Adresse von Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) richtete Rabbow den Appell: „Die Anerkennung unserer Arbeit durch Ihre Briefe, Frau Ministerin Hamburg, ist nett gemeint und wir nehmen Ihnen die Ernsthaftigkeit ab, allerdings kann man sich am Ende des Monats nichts davon kaufen. Wertschätzung kommt von Wert und da erwarten wir ganz konkrete Vorschläge. Außerdem muss es möglich sein, die von uns erwarteten Aufgaben auch leisten zu können und es dürfen nicht ständig neue Aufgaben von immer weniger Schultern getragen werden. Lehrergesundheit ist Bildungsgerechtigkeit.“

Hamburg hatte in ihrem Grußwort an den Philologentag betont, dass die inhaltlichen Impulse des Philologenverbandes im Ministerium immer Gehör fänden. Sie bot an, „die dicken Bretter der Bildungspolitik gemeinsam zu bohren.“

Die inhaltlichen Diskussionen und Appelle machten allerdings deutlich, dass insbesondere Bestrebungen der Landesregierung, die Schulstruktur langfristig zu verändern, auf Ablehnung stoßen. „Der Philologenverband sieht die Köpfe der Kinder und Jugendlichen als die Ressourcen des Landes Niedersachsen und lehnt eine Schul- und Bildungspolitik ab, die sich dem Primat der Vereinheitlichung von Struktur, Lehre und Inhalten unterwirft. Um Bildungsgerechtigkeit zu schaffen, bedarf es eines differenzierten Bildungssystems, in dem das Gymnasium mit seinen kennzeichnenden Ansprüchen und seinem spezifischen Niveau bewahrt bleibt. Nur so kann man der Heterogenität und Vielfalt von Kindern und Jugendlichen gerecht werden“, hieß es.

Als Impulsgeber „begeisterten“ (laut Pressemitteilung des Verbands) Dr. med. Alexander Jatzko, Chefarzt am Klinikum Stillachhaus Oberstdorf, mit einem Vortrag zu Thema „Digitale Welt – Analoges Gehirn: Auswirkungen auf die Schule und Gesellschaft. Was können wir tun“ sowie Andrej Priboschek vom Nachrichtenmagazin News4teachers zum Thema „Nur Stress und Frust? Wie die Bildungspolitik für ein gesünderes Schulsystem sorgen könnte“, die Delegierten.

„Das System Schule steht unter erheblichem Druck und muss heute mehr denn je enormen Belastungen standhalten. Zu hoher Druck auf ein System ist ungesund. Wir haben auf diesem Vertretertag Lösungen gesucht und gefunden. Die politisch Verantwortlichen sind am Zug, es ist Zeit zum Handeln. Die niedersächsische Landesregierung und besonders Frau Hamburg sollten unsere Konzepte und Vorschläge direkt umsetzen, um Niedersachsens Schulen wieder zukunftsfähig zu machen“, so Rabbow. News4teachers

Philologentag – Verband schlägt angesichts der Bedingungen in Schulen Alarm: „Lehrkräfte ergreifen die Flucht“

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Tim Bullerbü
7 Monate zuvor

Ich unterrichte in Niedersachsen. Immer wieder ertappe ich mich dabei, dass mir einfällt, dass ich ja eine Kultusministerin habe. Was macht die eigentlich? Ich höre und sehe von der gar nichts.
Das ist ja ein Zustand, den manche zur Abwechslung mal angenehm finden können, so im Sinne von: nervt nicht, macht nichts kaputt.
Aber während wir in der Schule den Dominoeffekt durchspielen: Unterricht von Kranken wird von Gesunden so lange übernommen, bis die auch zusammenklappen, frage ich mich schon, ob meine oberste Dienstvorgesetzte eigentlich ahnt, wie verdammt scheiß ernst die Lage ist!!!

jagdstolz
7 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Seien Sie froh. Ein Kultusministerium von dem man nichts hört, ist eigentlich der Idealfall.

Vierblättriges Kleeblatt
7 Monate zuvor

Das ist ja auch wieder nicht wahr?! Jahrelang ist bei der Bekämpfung des Lehrermangel auf mehr Gehalt gesetzt worden. In Berlin kann man das schön verfolgen:

Erster Versuch: Einstellung mit Erfahrungsstufe 5 bei Neueinstellung (damals die höchste Erfahrungsstufe, soll bis zu 1600 Euro mehr ausgemacht haben).

Zweiter Versuch: A bzw. E 13 für alle. Es soll noch einmal gut 500 Euro für die Grundschullehrer mehr ausgemacht haben. (Damals hieß es immer, keiner will mehr Grundschullehrer werden, weil die weniger verdienen als die anderen. Jetzt heißt es, keiner will mehr Gymnasiallehrer werden, weil die nicht mehr bekommen als ein Grundschullehrer.)

Dritter Versuch: Wiederverbeamtung. Das macht dann noch einmal mehr netto vom Brutto aus (einige hundert Euro, je nach Steuerklasse, Familienstand, Kinderanzahl…). Es hieß immer, da wandern Hunderte oder Tausende aus Berlin ab, wenn sie nicht verbeamtet werden. Aber das war immer Unsinn.

Im Prinzip kam diese ganzen monetären Maßnahmen immer denen zugute, die bereits Lehrer waren bzw. sich bereits für ein Lehramtsstudium entschieden hatten. Somit brachte es de facto keinen einzigen Lehrer mehr ins System.

Einfach nur mehr Geld ausschütten, ist für die Politik immer am einfachsten. Nur halt oft nicht zielführend. Aber, red mit der Kuh Französisch……….. (Volksmund)

Wasserzeichen
7 Monate zuvor

Stimmt. So war es.

Dazu kam noch die Hauptstadtzulage. Ein Berliner Beamter klagt, weil er die 150 Euro brutto nicht bekommt. Der verdient nach A14. Was bekommt man mit A14? 6000 Euro?

dickebank
7 Monate zuvor

E13 für tarifbeschäftigte Lehrkräfte an GS, HS, RS und anderen Schulformen der SekI ist primär keine Gehaltsanhebung sondern die rechtliche Antwort auf die geänderten Studienbedingungen (Homogenisierung der Regelstudienzeit). In NRW beträgt der garantierte Gehaltszuwachs bei einer Regelbeförderung 460 EUIR und kostet im Regelfall für fünf Jahre eine Erfahrungsstufe. Hinzukommt dass das 13. Monatsgehalt auf 40% der Monatsbezüge sinkt.

Kaffeetasse
7 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Jetzt wollen Sie uns also erzählen, dass mehr Geld nicht mehr Geld ist, oder wie?

Den Rest lese ich hingegen mit Interesse.

dickebank
7 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Solange das Mehr an Geld durch die gestiegenen lebenshaltungskosten aufgezehrt wird eher nicht.
Die 460 EUR sind ja auch noch Sozialabgabenpflichtig und besteuert werden sie auch noch. Da bleibt unter’m Strich so viel mehr nicht übrig. Hinzu kommt ja noch, dass der Prozentsatz für das 13. Monatsgehalt beim Aufstieg innerhalb der Laufbahngruppe zwei vom ersten ins zweite Einstiegsamt abgesenkt wird.

ichgehe
7 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Wo, in welchem Bundesland, gibt es ein 13. Monatsgehalt???

mama51
7 Monate zuvor
Antwortet  ichgehe

DAS möchte ich auch gerne wissen … Für Beamte in Hessen NICHT, für Angestellte aber wohl!

ichgehe
7 Monate zuvor
Antwortet  mama51

In Brandenburg gibt es gefühlt 20 Jahre kein 13.Gehalt, auch kein Weihnachts- und Urlaubsgeld.

dickebank
7 Monate zuvor
Antwortet  ichgehe

Für Angestellte in NRW. Es wird von vielen fälschlicherweise als Weihnachtsgeld bezeichnet, ist aber entsprechend der tariflichen Vereinbarungen eine Jahressonderzahlung (Einmalzahlung), die gestaffelt nach den Vergütungsgruppen lediglich zu festgelegten Prozentsätzen der monatlichen Reglvergütung gewährt wird.
Bei einer Eingruppierung zu E13 sind es 40% eines Monatsbezuges.

Christabel
7 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Sie können es noch so oft erklären, unsere verbeamteten KuK wollen es anscheinend nicht verstehen. Meine diesjährige Jahressonderzahlung betrug 32,5 Prozent, vor Steuern natürlich. Das reicht bei mir immerhin für die Bezahlung einer Jahresrechnung.
Vielleicht sollte die Redaktion einmal einen informativen Text zu den tatsächlichen Unterschieden schreiben, ich habe es satt, dass ich von Beamten, denen ich übrigens nichts neide, ständig wegen des sagenhaften Weihnachtsgeldes angefeindet werde!

Sami
7 Monate zuvor

Mehr Geld ist aber auch das, worauf die meisten Lehrer bei ihren Forderungen setzen.
Eine grundlegende Reform könnte neben vielen vielen Verbesserungen eben auch „Verschlechterungen“ an einigen Stellen mit sich bringen. Und das wollen alle tunlichst vermeiden, auch wenn damit eine generelle Verbesserung verhindert wird. Der Mensch ist nun mal oft ein egoistischen Depp.

Fakten sind Hate
7 Monate zuvor

Zum zweiten Versuch: Ich bin schon am überlegen, ob ich meine Sek2-Stelle aufgebe und eine Sek1-Stelle annehme. Dann hätte ich zwar 100Euro netto weniger (Unterschied zw A13 und A13Z) dafür aber weniger Prüfungen und Klausuren abzunehmen.

Unfassbar
7 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Wieso weniger Prüfungen? Das geht nur bei zwei Mal Fächergruppe 2 und wird nur nennenswert weniger bei Biologie oder Geschichte. Als Konsequenz hätten Sie aber dann mehr Kurse, Schüler und Konferenzen.

Ralph Steb
7 Monate zuvor

weil mittlerweile einige die Schulen verlassen und Gen Z nicht nachkommen möchte bei den Bedingungen, die ihnen angeboten werden

Gym hat zuletzt auch verloren und hat ständige Nullrunden trotz Mehrarbeit
Grundschule wird gleichgestellt

Abibonus ???

Alter Pauker
7 Monate zuvor
Antwortet  Ralph Steb

Abibonus?????? Was soll das sein?
Der Ausgleich für 8 Berichtszeugnisse in der Grundschule????? Und das ständig, während längst nicht jeder jedes Jahr Abi abnimmt!!!
Wäre mal verdammt spannend, wer da mehr und länger arbeitet!!!!

dauerlüfterin
7 Monate zuvor
Antwortet  Alter Pauker

Können Sie stecken lassen.
Die Personaldecke ist mittlerweile so gestrickt, dass alle KuK mit den abiturrelevanten Fächern und entsprechender Ausbildung, d.h. jeder der in diesem sensiblen Bereich keinen Schaden anrichtet, in irgendeiner Weise ins Abitur involviert sind, z.B. auch durch Zweitkorrekturen oder Protokolle bei mündlichen Prüfungen. Und ja, das ist auch arbeitsintensiv und auf den Punkt zu liefern.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Alter Pauker

An Gemeinschaftsschulen verfassen Gymnasiallehrkräfte auch Berichtszeugnisse (bei uns in Jg. 5 u. 6; an anderen Schulen sogar von 5-7) UND nehmen Abitur ab. Nur mal so … Wir nehmen auch noch ESA und MSA ab.

Egvina
7 Monate zuvor
Antwortet  Alter Pauker

Das deutlich niedrigere Deputat wird von den Philologen auch immer gerne „vergessen“. Ich habe das an anderer Stelle in Arbeitswochen umgerechnet. Ich meine, es waren pro Schuljahr rund 7.

Ich_bin_neu_hier
7 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

„Ich habe das an anderer Stelle in Arbeitswochen umgerechnet.“ – Das beruht natürlich auf der unbewiesenen (und meines Erachtens unzutreffenden) Grundannahme, dass die zeitliche Belastung außerhalb des Unterrichts gleich ist.

Mit anderen Worten: Sie haben da etwas missverstanden oder Sie müssen nachweisen, dass gleiche Stundenzahl an unterschiedlichen Schulformen im Endeffekt die gleiche zeitliche Belastung ergibt.

Unfassbar
7 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Dafür sind Korrekturen und Vorbereitung erheblich aufwändiger.

Ich_bin_neu_hier
7 Monate zuvor
Antwortet  Alter Pauker

Es gibt nach meinem Kenntnisstand Arbeitszeitstudien zu diesem Thema, die genau diese Frage beantworten. Ob sie alle hinreichend aktuell sind (schließlich wird immer mehr draufgepackt…) oder jedes Bundesland in seinen Eigenheiten erfasst wird, vermag ich freilich nicht zu sagen.

Elsponsch
7 Monate zuvor
Antwortet  Ralph Steb

Und wo ist jetzt das Problem daran, dass die Grundschulen gleichgestellt werden?

Fakten sind Hate
7 Monate zuvor
Antwortet  Ralph Steb

Der Abibonus ist die Zulage bei A13Z. Diese macht etwa 100Euro netto im Monat aus. Soweit ich weiß, ist diese aber nicht Ruhegehaltsfähig.

Christabel
7 Monate zuvor

Klassen vergrößern und „anlasslose Teilzeit“ verbieten ist auch ein sehr vielversprechendes Konzept. Klappt bestimmt. Mir erzählen bereits junge KuK, die erst wenige Jahre dabei sind, dass sie einfach nicht mehr können.

Ragnar Danneskjoeld
7 Monate zuvor
Antwortet  Christabel

Aber das ist doch unfassbar krass! (Das ist nicht gegen Sie gerichtet.)
Als ich vor 16 Jahren gestartet bin, da habe ich lauter Sachen gemacht, on top und ohne Deputatstunden. Weil ich Bock drauf hatte. Weil ich mich beweisen wollte. Weil ich Oberstudienrat werden wollte. Weil ich blöd war.
Das Durchschnittsalter bei Frühpensionierungen ist in BW seit Jahren rückläufig. Kein Wunder, wenn bereits die ganz jungen Kollegen schon an ihre Grenzen geführt werden – wie geht es dann erst den „alten Säcken“…?

ichgehe
7 Monate zuvor

Den alten ,,Säcken“ gehts schlecht. Aber diesen wird immer wieder ,,eingesalmt", wie wichtig sie sind (,,Goldstaub"), müssen on top und ohne Anrechnungsstunden, die Neuen und demnächst Neuen anleiten bzw. unterstützen. Da etliche junge Kollegen sich gut zu schützen wissen und sich geschmeidig unterm Radar bewegen, dürfen erfahrene Hasen all zusätzlichen Aufgaben (wegen ihrer Zuverlässigkeit, so die SL) auch noch erledigen. Fazit: weit über 60h pro Woche sind keine Seltenheit!
Deshalb... mir reicht
s … ich gehe!

Wutbürger
7 Monate zuvor
Antwortet  ichgehe

„“Da etliche junge Kollegen sich gut zu schützen wissen und sich geschmeidig unterm Radar bewegen, dürfen erfahrene Hasen all zusätzlichen Aufgaben (wegen ihrer Zuverlässigkeit, so die SL) auch noch erledigen.

…oder sie lernen sich ebenfalls zu schützen und sich geschmeidig unter dem Radar zu bewegen (oder bilden so etwas wie ein Rückgrat heraus).

Für Blödheit gibt es kein Mitleid.

Dagmar Schäfer
7 Monate zuvor

In BW gibt es einen Volksantrag und Petition – GUTE Schule JETZT- die ein Lösungskonzept für eine BILDUNGSWENDE anbietet,
das direkt und bei jedem Kind ankommend,
auch die Attraktivität des Grundschulberufs steigern wird.

Das ist die Doppelbesetzung aller Grundschulklassen mit Lehrkräften. Nur so können die notwendige pädagogische Flexibilität, kindgerechte Stundenpläne, zeitgemäßer guter Unterricht (z.B. Deeper learning, CoKonstruktion), Persönlichkeitsbildung und viele andere Aufgaben geleistet werden. Das ist Kindergrundsicherung, die wirken wird.

Der Grundschulberuf muss endlich durch zielführende Rahmenbedingungen professionalisiert werden. Lehrkräftegesundheit gleich Bildungsgerechtigkeit.

Ein verlässliches Team für alle Grundschulklassen sichert Kompetenzaufbau, Demokratiebildung und soziales Miteinander.

Wenn die Verantwortlichen einen sofortigen Personalplan für einen Zeitrahmen von 10 Jahren aufstellen, ist das Ziel Doppelbesetzung in allen Grundschulklassen durchaus schaffbar: weniger Studienabbrecher, höhere Attraktivität des Berufes,….

Es geht darum, jetzt endlich einen ambitionierten Lösungsansatz zu schaffen und nicht weiter mit Kleinkram und Flickschustern auf die Bildungsschieflage zu reagieren. Wir brauchen den zivilgesellschaftlichen Willen, mal etwas Großes für Kinder und Gesellschaft anzupacken.

Darum die Petition hier digital unterschreiben: https://www.openpetition.de/!jxbss

oder: BW Wahlberechtigte bitte mitmachen beim Volksantrag GUTE Schule JETZT BW!
Einfach FORMBLATT AUSDRUCKEN unter
 http://www.laestigbleiben.de
und möglichst bald, per Brief an uns senden. Die Übergabe wird am 9.1.24 stattfinden. Wir brauchen 39 000 Unterschriften.
Danke an alle weiteren UnterstützerInnen Land auf und Land ab.

Lera
7 Monate zuvor
Antwortet  Dagmar Schäfer

„Das ist die Doppelbesetzung aller Grundschulklassen mit Lehrkräften. Nur so können die notwendige pädagogische Flexibilität, kindgerechte Stundenpläne, zeitgemäßer guter Unterricht (z.B. Deeper learning, CoKonstruktion), Persönlichkeitsbildung und viele andere Aufgaben geleistet werden.“

So sehr ich eine durchgehende Doppelbesetzung mit echten Lehrern befürworte, so sehr sehe ich die Hoffnung, dass dadurch alle Probleme gelöst werden, kritisch.

Letztlich folgt diese Hoffnung dem ausgelatschten und erfolglosen Weg der aktuellen Bildungspolitik, die Erreichbarkeit pädagogischer Wunder durch „mehr Personal“ in der Zukunft zu postulieren.

Stattdessen wäre es angezeigt, die heute vorherrschenden, politisch induzierten, unrealistischen Erwartungen an Schule deutlich zurückzuweisen, um den Lehrerberuf wieder attraktiver zu machen. Denn täglich an unerfüllbaren Erwartungen zu scheitern, macht sicher nicht zufrieden.

Unfassbar
7 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Halb so große Klassen empfinde ich als sinnvoller als Doppelbesetzung.