BERLIN. Mit Warnstreiks, Kundgebungen und Protestaktionen an mehr als 70 Hochschulen in Deutschland haben Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Montag bessere Bezahlung gefordert.
Unter dem Motto «Schluss mit prekärer Wissenschaft» hatte ein Bündnis aus Gewerkschaften, Initiativen, Studierendenvertretungen und hochschulpolitischen Organisationen für einen Aktionstag mobilisiert. Es nahmen nach Angaben der Gewerkschaften jeweils Hunderte Menschen an den Kundgebungen in verschiedenen Städten teil, darunter Hamburg, Dresden, Köln und München.
Rund 1500 Menschen legten laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) allein in Berlin ihre Arbeit nieder. «Wir sind bei dieser Tarifrunde so viele Hochschulbeschäftigte auf der Straße wie nie zuvor, sagte die Vorsitzende des GEW-Landesverbandes Berlin, Martina Regulin.
«Wir stehen natürlich auch noch dafür da, dass wir gerade hier in Hamburg für eine Staatstaatenzulage eintreten, weil das Leben in den Ballungsräumen so teuer geworden ist», sagte Lars Reißmann von der Technischen Universität Hamburg am Rande der Kundgebung in der Hansestadt. Ihrer Forderung nach einer monatlichen Stadtstaatenzulage von 300 Euro wollen die Gewerkschaften am Mittwoch mit einem gesonderten «Stadtstaaten-Streiktag» in Berlin, Hamburg und Bremen Nachdruck verleihen.
Für studentische Beschäftigte an den Hochschulen wollen die Gewerkschaften einen Tarifvertrag durchsetzen. «Von uns gibt es etwa 300.000 bundesweit und viele von uns sind prekär beschäftigt», sagte Hannes Lundius, studentische Hilfskraft an der Universität Hamburg. «Viele von uns sind betroffen von Dauer- und Kettenbefristung, haben kaum Mitbestimmungsrechte.» Für bessere und sichere Arbeitsbedingungen fordere man deshalb einen Tarifvertrag. «Bis jetzt sind wir die größte Tariflücke im Öffentlichen Dienst», meinte Lundius.
Das Hochschulbündnis erhebt zudem Forderungen, die über die Tarifrunde hinausgehen. Dazu zählen etwa höhere Bafög-Sätze, eine grundlegende Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes und eine Forschung und Lehre, die unabhängig von Drittmitteln und Projektförderung ausfinanziert ist.
Für Dienstag ruft Verdi nun zu einem bundesweiten Warnstreik von Auszubildenden und Studierenden auf. In Hamburg betrifft das nach Gewerkschaftsangaben unter anderem Auszubildende und (Dual-)Studierende der Bezirksämter und Landesbetriebe, Schulen und Feuerwehr, die Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg sowie studentische Beschäftigte. Zu einer Kundgebung am Vormittag vor dem Gewerkschaftshaus wird auch der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke erwartet.
Im Rahmen der laufenden Tarifrunde für die Angestellten der Länder fordern die Gewerkschaften eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Zudem verhandeln die Gewerkschaften um einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte. Auch die massenhaften Befristungen an Hochschulen seien ein Thema. Mindestens 35 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen unbefristet angestellt sein, fordert Verdi. Hinzu kommen Forderungen, die über die Tarifrunde hinausgehen. Dazu zählen höhere Bafög-Sätze und eine Forschung und Lehre, die unabhängig von Drittmitteln und Projektförderung ausfinanziert ist.
In den nächsten Tagen sind Warnstreiks mit Kundgebungen unter anderem in Gelsenkirchen, Köln, Wuppertal, Bielefeld, Münster, Dortmund und Duisburg geplant. News4teachers / mit Material der dpa
Mittwoch dann wieder in Berlin. Nicht nur die Lehrer. Alle Landesbediensteten sind aufgerufen. Mal schaun, wie viele meinen, jetzt ist mal eine Gehaltserhöhung angebracht und wie vielen es wieder egal ist……
gegen den Reallohnverlust und teuren Sprit
Ich streike nicht. Die Angestellten streiken, damit die Beamten mehr Geld bekommen oder wie?!