Pisa-Schock: „Kann man nicht der Schulpolitik anlasten!“ Philologen machen Eltern mitverantwortlich

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KIEL. „Die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie zu den Schülerleistungen in Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften sind unbefriedigend und können in dieser Form nicht hingenommen werden“ – meint der Philologenverband Schleswig-Holstein. Er macht vor allem vier Faktoren verantwortlich, darunter: die Eltern.

Zunehmendes Desinteresse? Foto: Shutterstock

„Dabei ist es der sich abzeichnende Trend, der uns alle beunruhigen muss“, erklärte Landesvorsitzende Barbara Langlet-Ruck, „mehr noch als die konkreten Ergebnisse, wonach sich deutsche Schülerinnen und Schüler im Mittelfeld der international getesteten 15-jährigen wiederfinden. 2018 standen sie besser da.“ Die Ursachen für den Leistungsabfall sieht der Verband „zuallererst“ in den pandemiebedingten Schulschließungen zu Beginn dieses Jahrzehnts, als sich „der Glaube, Fernunterricht könne den Präsenzunterricht ersetzen, als Illusion herausgestellt“ habe. Zum anderen komme dem muttersprachlichen Unterricht in Deutschland wie auch dem Mathematikunterricht und der Förderung der Naturwissenschaft hier nicht dieselbe Bedeutung zu wie in vergleichbaren Ländern.

Und schließlich sei auch die zweite große Migrationswelle innerhalb eines halben Jahrzehnts dafür verantwortlich, dass die Kommunikation in deutscher Sprache nicht mehr dieselbe Qualität habe wie im vergangenen Jahrzehnt. Auch sei nicht zu übersehen, dass der Anteil unzureichend qualifizierter Lehrkräfte in Deutschland zunehme (Quereinsteiger, Seiteneinsteiger, duales Studium). Dies sei eine Folge des immer dramatischer werdenden Lehrermangels, der eine gesamtgesellschaftliche Kampagne und attraktive Berufsangebote für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer notwendig mache.

Barbara Langlet-Ruck bemängelt auch ein zunehmendes Desinteresse in den Elternhäusern, wo das Interesse an den Bildungsinhalten sowie der Leistungsgedanke allzu häufig ins Hintertreffen gerate. „Dies kann man nicht der Schulpolitik anlasten“, ergänzte sie. News4teachers

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Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor

Nö, wartet mal. anka hat neulich schon zugegeben, dass er/sie es war.
anka, das stimmt doch, oder?

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ich habe das auch gelesen … wobei du – lieber Dil – ja gefragt hast, ob sie nicht auch Rom angezündet hat. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass es ankas kleine Schwester Nora war… da hätten wir schon zwei Schuldige!

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Die Frage ist doch nicht „wer“ ist @anka sondern „wie viele“.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil Uhlenspiegel:
Ja, so ist es.
Das hier sind nur FAKEnews.
Ich war’s.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

So, bitte. Können also alle weitermachen wie bisher. Das hat sich ja bewährt.

takethemickey
4 Monate zuvor

„Zum anderen komme dem muttersprachlichen Unterricht in Deutschland wie auch dem Mathematikunterricht und die Förderung der Naturwissenschaft hier nicht dieselbe Bedeutung zu wie in vergleichbaren Ländern“ – da ist doch wohl „die Förderung“ der Casus verrutscht, liebe Redaktion…

Konfutse
4 Monate zuvor

Barbara Langlet-Ruck bemängelt auch ein zunehmendes Desinteresse in den Elternhäusern, wo das Interesse an den Bildungsinhalten sowie der Leistungsgedanke allzu häufig ins Hintertreffen gerate. „Dies kann man nicht der Schulpolitik anlasten“, ergänzte sie. 

Sehe ich schon etwas differenzierter: Wenn meine obere Schulbehörde und mein Dienstherr Bildungseinrichtungen immer mehr zu Dienstleister degradieren, dann kommt halt diese Einstellung von Eltern zur Schule bzw. zur Bildung heraus. Oder wer vermittelt in den letzten Jahrzehnten vehement, dass es möglich ist, ohne Engagement, Leistung und Bemühung ein Schulabschluss zu erhalten?

Ale
4 Monate zuvor

Da bin ich anderer Meinung:
Eltern sollen voll arbeiten, Schulen bieten „Betreuung mit Hausaufgabenaufsicht“ an. Ab der ersten Klasse, nur die Aufsicht sind keine Lehrer sondern im Besten Fall Erzieher. Die müssen dann viele Kinder „Beaufsichten“, eine HIlfe gibt es nicht und kann man auch nicht fordern. D.h. nach Arbeit daheim noch Kontrollen, Übungen und Klassenarbeitsvorbereitung. Wie soll das gehen? Bildung kostet Geld, entweder durch fehlende Arbeitskraft oder durch zusätzliche Lehrkräfte. Und wer glaubt, dass man die Effektivität von Hausaufgaben mit einem Elternteil in einer großen Gruppe spiegeln kann, der irrt sich. Aber bleiben wir bei Söder: wir verbieten das Gendern, dass hiflt uns aus der Misere raus.Wenn nicht entwickeln wir eben analog zur Immunschud die „Präsenzschuld“ und sagen wie die Ärzte „die wird hoffentlich irgendwann rum sein“.

P.S.: 2 Lehrer, seit Wochen massive Überstunden wegen Krankheitsausfall. Tochter in 1. Klasse, Zwillinge in KiTa. Alle mit den Kräften am Ende.

Dejott
4 Monate zuvor

OK. Die Eltern sind mitverantwortlich. Und nun?

Lisa
4 Monate zuvor

Genau das ist es doch, was Deutschland angelastet wird, dass die soziale Herkunft und die Elternhäuser überhaupt solch eine große Rolle spielen.

BeWa
4 Monate zuvor

Ich denke, dass der Anteil der Eltern bzw. deren mangelnde Anteilnahme „an allen Dingen erzieherischer Natur“ unterschätzt wird.

In „meiner“ Einrichtung sind die Familien i.d.R. finanziell sicher bis gut situiert, in denen mit Migrationshintergrund wird deutsch gesprochen und das letzte Kind mit diagnostiziertem „besonderen Bedarf“ hatten wir vor 5 Jahren.

Trotzdem hat in den letzten ca. 10 Jahren das Sprachvermögen der Kinder leicht abgenommen
…. und Aufmerksamkeit/Konzentration drastisch.

Natürlich ist das nur von anekdotischer Evidenz …
Trotzdem:
Elterngespräche dauern bei uns zwischen 45 und 60min. Sie enden mit ganz konkreten Vorschlägen unsererseits, wie z.B. die Konzentrationsfähigkeit des Kindes zu Hause gefördert werden kann.
Bis vor 10 Jahren waren Eltern geradezu begeistert und haben Rat auch umgesetzt.
Jetzt wird Vorschlägen schweigend bis ablehnend begegnet
=> „Sowas macht uns keinen Spaß!“
=> „Das geht mit dem Kind nicht!“
=> „Das lernen die Kinder doch in der Schule!“
=> „Dafür ist doch die Kita da!“
(Wir sind eine Halbtagseinrichtung!)
Bis hin zu: „Scheißleistungsgesellschaft!“

So grauenvoll ich es finde, dass wir Kinder so früh im Leben und über so viele Stunden des Tages hinweg institutionalisieren, aber die Ganztagsschule sehe ich als bedauerliche Notwendigkeit.

Die Tatsache, dass das Personal dafür nicht da ist, ignorieren wir dann einfach weiter geflissentlich.

Kurz gesagt:
Wir sollten uns nicht darauf verlassen, dass sich die Mehrheit der Eltern in D in einer irgendwie gearteten Erziehungsverantwortung bezüglich der Grundlagen für den Bildungserwerb sieht.
Wahrscheinlich können die Eltern das auch einfach nicht umsetzen.
Wir jedenfalls begrenzen die Elterngespräche jetzt auf 30min, denn länger hält die Aufmerksamkeits-/Konzentrationsspanne bei vielen Eltern nicht mehr.

Blau
4 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Welche Tipps gebt ihr da um die Konzentrationsfähigkeit zu steigern? Ich habe kA davon, aber würde das den Eltern meiner SS auch gerne vermitteln.

cerebrummt
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Smartphone weg, Tablet weg, Laptop/Computer weg, Konsole/Playstation weg.
Sportverein, Musikverein und am Wochenende ab in die Natur. Lesen, basteln, am Moped schrauben, Rasen mähen, Spülmaschine ausräumen, schwimmen, Freunde in der Realität treffen, …

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Ein rein geschmacklich/historischer Hinweis und Denkanstoß:
ich kürze Schülerinnen und Schüler lieber mit SuS ab als mit SS.
(Da gab es mal so einen „Fliegenschiß der deutschen Geschichte„, Alexander Gauleiter, AfD, zwischen 1933 und 1945, da waren die obenauf)

BeWa
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

cerebrummt hat schon gute Vorschläge gemacht. Ich würde noch Tischspiel/Puzzle hinzufügen, bin aber dem Tablet nicht ganz abgeneigt, weil es fantastische Lernspiele gibt. Bezogen auf Kinder mit A/K-Problemen oder Verzögerungen in der Sprachentwicklung, ist die Toniebox für mich allerdings „des Teufels“.

Grundsätzlich ist alles gut, das die Aufmerksamkeit bindet (=fokussiert)
UND
ein geringes Hintergrundrauschen hat
UND
nicht nebensächlich und unter Zeitdruck
stattfindet
UND
zu Ende gebracht wird.

Begleitende, immergleiche Motivationssätze – so bildhaft wie möglich –
sind sehr hilfreich: „… und jetzt fährt das Scherenauto auf die Linienstraße. Vorsicht! Kurve! …“

Kindern, welche sich im Bereich der Kognition schwertun, ist sehr mit ordnungsgebenden und kategorisierenden Verfahren geholfen:
„Hast Du alle Stifte? Zähl mal! Welche Farben sind hell, welche dunkel?“

Aber ich habe leicht reden, denn wir EuE haben so viel mehr Möglichkeiten als LuL schon prophylaktisch tätig zu werden. Und wir haben eine andere Bindung zum einzelnen Kind und wissen über es wahrscheinlich auch mehr, können uns Probleme besser erklären.

Störungen bei Aufmerksamkeit und Konzentration sind individuell sehr unterschiedlich.
Einige unserer Kinder haben Probleme mit der Konzentration, sind aber sehr aufmerksam und kommentieren wirklich alles umgehend.
Die kompensieren womöglich ihre Defizite.
Hier sind blickführende und „Scheuklappen herstellende“ Verfahren zielführend („Schau auf meine Hand!“, „Wohin rollt die Kugel? Zeig ihren Weg mit dem Finger!“)

Es gibt auch Kinder, die konzentrieren sich extrem, sind weg vom Geschehen, bekommen scheinbar nichts mit und wirken zerstreut. Denen muss man einfach nur Zeit geben, wieder zurückzufinden.

Letztlich gibt es wohl nur ganz wenig, das für alle gut ist:
Einbindung der Kinder in das Alltagsgeschehen („Mülleimer rausbringen“), Entschleunigung des Alltags („Wald“) und den Alltag als pädagogisches Übungsfeld sehen („Nicht dem Kind zeigen, wie man den Reißverschluss schließt und nachdem es das „kann“, diesen wieder selbst schließen, weil es schneller geht.“)

Wir („Die Kinder“) brauchen allgemein Ruhe.
Während meine Kolleginnen aus den anderen Einrichtungen berichten, dass sie hektisch rumrennen wie die Hühner, ständig in der Krisenintervention stecken und am Dienstende ausgepumpt sind, stehe ich die halbe Zeit rum und warte, bis die Kinder mit ihrem Kram fertig sind.
Ich mache mir gar nicht den Druck, dass die Kurzen schnell in den Schnee kommen, weil ich das selbständige Anziehen schon als Lernschritt erachte.

AvL
4 Monate zuvor

Jetzt sind auch noch die Eltern schuld, aber es sind doch auch nicht alle Eltern, oder wie soll ich diese pauschalisierte Aussage aus Schleswig-Holstein verstehen, die mit ncihts begründet wird und somit zu einer Platitüde verkommt ?
Welche Eltern sind denn nun gemeint ?
Sind es denn etwa auch jene Eltern, die sich in ihrer Freizeit der Gegensteuerung neuzeitlicher Methoden im selbst organisierten und und dem eigen initiativ-unstrukturierten Vermitteln von Basiskenntnissse entgegenstellen, damit die eigenen Kinder nachhaltig am Erfolg und mit Hilfe eines positiven Feedback selbstsicheres Lesen, Schreiben und Rechnen vermitteln.
Es gelingt doch erst durch Wiederholungen von Aufgaben, Lerninhalte automatisiert dem menschlichen Gedächtnis zu vermitteln, damit diese sich langfristig einprägen.
Was nutzt ein selbsterforschendes Lernen im Anfangsunterricht, wenn eindeutig Falsches sich selbstständig angeeignet wird.
Und dann wird es in Abhängigkeit von der Lernperson in Teilen unterlassen, ein strukturiertes Arbeiten den Schulanfängern zu vermittelt.
Und hier in NRW wird es erst ab der dritten Klasse ernst mit dem Feedback, denn dann erst werden Noten vergeben, und das Gelernte entpppt sich als Flop, weil die Kinder immer noch lautorientiert nach eigenen Regeln schreiben, da vorher nicht anleitend die häufigsten Grapheme vermittelt wurden, geschweige denn dass eine strukturierte Leselernvermittlung erfolgt.
Ab da wird wieder umgelernt, danke auch dafür nach Düsseldorf.

Meine Elternperspektive auf die Zukunft ist ein sicheres, automatisiertes Lesen und Schreiben durch nachhaltiges Lernen am Erfolg, ohne dass Falsches sich eigen initiativ und weitgehend selbständig angeeignet wird, denn Fehler verhindern eine Automatisierung im Langzeitspeicher.

Blau
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Also meine Kinder haben in NRW schon in der ersten Klasse mit Rechtschreibtraining begonnen und parallel dazu auch selbst freie Texte geschrieben mit Anlauttabelle. Nach und nach wurden die Texte dann von der Rechtschreibung her besser. Vor allem konnten sie aber sehr viel schneller lesen als schreiben und dabei geht es doch bei der Anlautmethode (lesen durch schreiben). Die Hefte zum Rechtschreibtraining werden ab Kl.1 regelmäßig eingesammelt und korrigiert, also gibt es auch Feedback abseits von Noten (ab Kl.3).

Trotzdem aber muss mein Kind aich zuhause seine Fehler verbessern, darauf bestehe ich. Auch mit 2 arbeitenden Eltern (Lehrer) und 3 Kindern zuhause, diversen Sportvereinen… ist dafür noch Zeit.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Die Phonem-Graphem-Beziehung (Laut-Buchstaben-Beziehung ) ist nicht 1 : 1 übertragbar in das orthographische deutsche Schriftsystem, denn neben den Hauptgraphemen, wie zum Beispiel dem f ( für )für den Laut (Phonem) /f/ , existieren noch die Grapheme ff-v- ph ( Riff, von, Phon).
Der Laut (Phonem) des langen /i:/ wird repräsentiert durch ie, ih, i und ieh in den Wörtern (die,ihr,wir, Vieh) .
Anlauttabellen beinhalten Fehlerquellen wie i Igel für den Langvokal /i:/, c für Computer .

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Versetzen Sie sich bitte einmal in die Lage von Kindern mit einer auditiven Wahrnehmungsstörung , einer auditiven Verarbeitungsstörung, Kinder mit einem fremdsprachigen Migrationshintergrund und von Kindern, die eine stark dialektgeprägte Sprachfärbung sprechen.
Die erstgenannten beiden Personenkreis sind nicht in der Lage die einzelnen Laute zu differenzieren, weil sie diese nicht in die einzelnen Laute aufschlüsseln können, um die Wörter in der Lautfolge zusammensetzen zu können.
Die Kinder mit einer dialektgeprägten deutschen Sprachabweichung werden in ihrem Sprachbereich nicht die deutsche Standartsprache verschriftlichen können .
Das gleiche gilt für fremdsprachige Kinder.

Hinzu kommt, dass der Einbau der vielen Fehler beim Aufbau der eigenen Regelbildung des Kindes die Schreibautomatisierung behindert bzw. vollständig unterbindet.
Das Fehlerpotential einer falschen Übertragung des Lautbildes in die Anreihung der Grapheme bietet zahlreiche dokumentierte Fehler, die den Schritt zur Lese-und Schreibautomatisierung verhindern.
Mit Nichten wird das Lesen entsprechend der deutschen Standartlautierung mit den insgesamt 19 Kurz- Langvokalen den drei Doppellauten und dem Schwa-Laut- e vermittelt. Der Schwa-Laut mit dem Graphem <e > wird dann ohne Anleitung als langes /e:/ gesprochen.
Ein weiteres Beispiel ist das Graphem < ch >, das in Christ, Charme, weich, Dach sehr unterschiedliche Phoneme/Laute abbildet .
Einfach mal laut sprechen und selbst hinhören, mit welchen überfordernden Herausforderungen Schreibanfänger mit der Anlauttabellen-Pädagogik nach Reichen/ Brügelmann konfrontiert werden.

Küstenfuchs
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Ich weiß jetzt nicht, wie man aus der Aussage „zunehmendes Desinteresse im Elternhaus“ gleich das Fass aufmachen kann, dass alle Elternhäuser gemeint seien. Vermutlich sind die Eltern, die „in Ihrer Freizeit“ Ihren Kindern helfen (ist das Freizeit oder Teil des Elternjobs?), doch möglicherweise nicht gemeint? Könnte ja vielleicht sein, aber was weiß denn ich schon (obwohl ich Dr. Langlet-Ruck seit Jahren kenne). Oder haben wir nur die Überschrift und nicht den Artikel gelesen?

Oelpaul
4 Monate zuvor

Und das merken die erst jetzt

Beatrix
4 Monate zuvor

Verstehe ich nicht. Noch vor wenigen Jahren hieß es, das System müsse so aufgestellt werden, dass es ohne die Eltern auskommt. Um die Chancengleichheit zu sichern. Und jetzt so eine Aussage? Wie man es macht, macht man es als Eltern falsch. Aber das kennen wir ja schon.

Langlet-Ruck würde sich übrigens wundern, wie die Ergebnisse aussähen, wenn die Eltern tatsächlich so passiv wären wie sie selbst zu meinen scheint. Dass das Schulsystem überhaupt noch irgendwie funktioniert, liegt zu einem guten Teil genau daran, dass Eltern seit Jahren immer mehr Geld zuschießen, immer öfter ausgefallene Stunden mit den Kindern selbst erarbeiten und immer mehr Frondienste am und im Gebäude ableisten. Ohne uns wäre doch schon lange vollends Schluss. Was wir leisten, wird immer mehr, statt weniger.

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Beatrix

Haha, … ohne die Eltern auskommt. Um die Chancengleichheit zu sichern. Wie naiv der Politik sowas zu glauben. 20 Kinder im 1. Schuljahr, 1 Kind mit Förderbedarf, 2 Kinder, die kein Wort Deutsch sprechen ( inklusive der Eltern), kaum Förderunterricht… wenn es nicht so traurig wäre, wäre es lustig!

Tina
4 Monate zuvor

Ich bin ein Elternteil. Wir arbeiten beide Vollzeit und haben 2 Kinder, 9. und 7. Klasse auf dem Gymnasium. Meine Mutter war Lehrerin für Deutsch und Sport, musste aber nach der „Wende“ (ja, ich bin ein Ossi) bis auf Fremdsprachen viele Fächer mit unterrichten.
Nach 9 Jahren Kinderschulzeit hängt mir die Schule ehrlich zu den Ohren raus. Ich habe keine Lust mehr mich damit zu befassen. Ich bin enttäuscht, wie man ein funktionierendes Schulsystem so runterwirtschaften kann.
Meine Kinder hatten „Schreiben nach Gehör“- totaler Schwachsinn. Will jemand wissen, warum die Rechtschreibung so schlecht ist. Das Genannte ist ein Grund. Mangelndes Schreiben üben, blöde Arbeitshefte mit Lückentexten, fehlende Diktate…usw. Mathe ohne ernstzunehmende Erklärung von Regeln, alles nur spielerisch, wenig Wiederholungen durch wenig Hausaufgaben. Ganz zu schweigen von 3 Klassenlehrern beim Großen in 4 Jahren Grundschule, 3 Klassenlehrer und 31 Mitschüler bei der Kleinen nur im ersten Schuljahr. Ernsthaft, ich kann endlos weiterschreiben. Ich war immer dabei, unterstützend, fordernd. Aber oft forderten unsere Lehrer nichts oder erklärten zu wenig, dass die Kinder überhaupt grundlegend den Stoff verstehen. Trotzdem reichte es oft für eine 1 oder 2. Von der Corona-Sch…mal kaum zu reden, digitaler Unterricht? Ha. Kopierte Zettel, die kaum ein Lehrer zurück haben wollte. Ich hoffe, meine Kinder halten durch. Sie werden das Gymnasium sicher schaffen. Die Anforderungen meines Gymnasiums hätten sie auch geschafft, zu meiner Zeit. Heute nicht mehr. Der Vermittlungsstatus ist beschämend, in Art und Menge. Und solche Fächer wie Ethik und Religion sollten nach der Grundschule entfallen, da gäbe es Wichtigeres z.B. 100% Physikstunden statt nur 50%, generell Informatik (hatte mein Großer nicht, da Lehrer 2 Jahre krank) und er wird es in der Schule auch nicht mehr haben, gibt es ab der 9. Klasse nur im begrenzten 18-Personen-Wahlpflichtkurs.
Ich bin von Anfang an im Elternrat, oft bei beiden Kindern. An der Grundschule hatten wir alle zusammengehalten, Eltern und Lehrer (übrigens 5 Lehrer für 6 Klassen über 2 Jahre, soviel Arbeit für die Lehrer und ohne Unterstützung der Behörden darüber, geht gar nicht. Sie waren toll, wenn auch einzelne Lerninhalte nicht gut waren).
Aber das Gymnasiums ist belastender. Viele Lehrerwechsel, auch mehrfach im SJ, Namen merke ich mir schon nicht mehr, ständig neue Stundenpläne, und diese Quereinsteiger nerven z.B theoretischer (langweiliger) Physiker ohne pädagogisches Händchen.
Mensch, lasst die Lehrer arbeiten, Bildung UND Erziehung. Weniger Bürokratie und Dokumentationswahnsinn. Mehr das Wesentliche. Gern auch mit digitaler Unterstützung, aber der Lehrer bleibt Hauptperson. Und bitte etwas Vertrauen in Lehrer und Eltern und in die Fähigkeiten unserer Kinder. Sie könnten so viel mehr leisten und dann später in ein tolles Leben starten, in dem sie etwas für die zukünftige Gesellschaft leisten können.