Philologen geben der neuen KMK-Präsidentin Hausaufgaben mit auf den Weg: Bedingungen im Schuldienst verbessern!

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BERLIN. Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) hat das Amt der Präsidentin der Kultusministerkonferenz übernommen. „Bildung in Zeiten des Wandels – Transformation mutig gemeinsam gestalten“, so lautet die Leitidee, unter die sie ihre Amtszeit bis zum 31. Dezember 2024 gestellt hat. Streichert-Clivot hat dabei durchaus etwas vorzuweisen: Der Bildungsmonitor der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft setzte das Saarland in seinem Dynamikranking auf Platz eins aller Bundesländer. Der Philologenverband gibt der SPD-Politikerin schon mal Hausaufgaben mit auf den Weg.

„Was wir brauchen, sind Transformationskompetenzen für die Zukunft“: die neue KMK-Präsidentin Christine Streichert-Clivot (SPD). Foto: MBK / Jennifer Weyland

In einer Zeit tiefer Veränderungen brauche es mehr als nur die Aneinanderreihung von Einzelthemen. Erforderlich sei ein System, „das auf wissenschaftliche Expertise setzt, das eigenes Handeln mutig und kritisch hinterfragt und nach nützlichen und positiven Formen des Miteinanders strebt“, sagt Streichert-Clivot.

„Stellen wir gemeinsam die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft in den Mittelpunkt unseres Handelns. Nur mit starken Kindern und Jugendlichen können wir alle auch auf eine starke Zukunft bauen. Eine Zukunft, in der die Menschen die analoge Welt und das digitale Miteinander gestalten. Dazu brauchte es ein vernetztes Denken. Bildungsgerechtigkeit gelingt dann, wenn alle an einem Strang ziehen“, so die neue KMK-Präsidentin. „Was wir brauchen, ist mehr Teilhabe und Partizipation junger Menschen an Entscheidungen in Schule und Gesellschaft. Was wir brauchen, sind Transformationskompetenzen für die Zukunft. Wir brauchen Bildungsorte, an denen alle gerne lernen, starke Fachkräfte für einen echten Bildungsaufbruch und eine KMK, die unverändert die Interessen von jungen Menschen verteidigt. Die agil agiert, nicht nur reagiert.“

Als wichtigste Handlungsfelder hatte Streichert-Clivot nach ihrer Wahl im Dezember Fachkräftemangel, Lehrkräftegewinnung und -qualifizierung, die digitale Transformation des Lehrens und Lernens sowie den Umgang mit Künstlicher Intelligenz an Schulen benannt.

Streichert-Clivot hat in ihrem Beritt durchaus eine gute Bilanz vorzuweisen. Das Saarland verbesserte sich in der wissenschaftlichen Bildungsstudie „Bildungsmonitor 2023“, die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft alljährlich erstellt wird, zwischen 2013 und 2023 um 7,1 Punkte – und belegt damit (noch vor Hamburg) im Dynamikranking-Platz eins. Minuspunkt: Im Saarland besteht ebenfalls ein enger Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg in Klasse 4. Pluspunkte dagegen: Nur wenige Kinder wiederholen eine Klasse. Es gibt eine gute Schüler-Lehrkräfte-Relation an den Grundschulen.

„Es geht darum, die Strukturen der KMK an die Erfordernisse der neuen Zeit anzupassen“

Der saarländische Minister der Finanzen und für Wissenschaft, Jakob von Weizsäcker (SPD), wird als zuständiger Ressortkollege der Präsidentin für den Bereich Wissenschaft und als Mitglied des KMK-Präsidiums die entsprechenden Sitzungen während des Präsidentschaftsjahres leiten. Von Weizsäcker: „Es geht darum, die Strukturen der KMK an die Erfordernisse der neuen Zeit anzupassen.“

Hintergrund: Die Unternehmensberatung Prognos hatte die internen Strukturen der Kultusministerkonferenz (KMK) durchleuchtet – und kam zu erschreckenden Ergebnissen: Das höchste deutsche Bildungsgremium erscheint in dem unter Verschluss gehaltenen Bericht, der News4teachers vorliegt und über den wir berichteten, als bürokratischer Riesenapparat, der jede Menge Papier ausstößt, aber kaum zu relevanten Entscheidungen kommt.

Der Philologenverband gratuliert Streichert-Clivot – und mahnt gleichzeitig schnelles Handeln an. „Dass sie Themen wie Lehrkräftegewinnung und -qualifizierung in den Blick nimmt, begrüßen wir. In diesem Zusammenhang fragen wir: Was kann es Wichtigeres in Zeiten von Lehrkräftemangel geben, als gerade die erfahrenen Lehrkräfte möglichst lange im Dienst zu halten? Setzen Sie sich in der KMK dazu konstruktiv mit unserem Vorschlag auseinander!“, forderte Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing in Richtung der SPD-Politikerin.

Der Blick des Verbands fällt auf die erfahrenen Kollegen und Kolleginnen, unter anderem auf die sog. „Babyboomer“, auf diejenigen, die das Bildungssystem stabilisieren, die solide ausgebildet wurden, die unterrichten können und die für die Schülerinnen und Schüler möglichst lange erhalten bleiben sollten – ebenso wie für die nachfolgenden Lehrkräfte, die sie unterstützen und beraten können, wenn ihnen die Gelegenheit dazu gegeben wird. Lin-Klitzing: „Es wäre geradezu fahrlässig, ihr Potential nicht länger auszuschöpfen!“

Deutschlandweit wurden zuletzt 17 Prozent der pensionierten Lehrkräfte wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand entlassen. 59 Prozent ließen sich vorzeitig pensionieren und nur 21 Prozent erreichten die gesetzliche Altersgrenze. Damit der Großteil der Lehrkräfte länger im aktiven Dienst bleiben kann, müsse die Altersermäßigung deutlich erhöht werden, so Lin-Klitzing: „Wenn Lehrkräfte ab 55 Jahren zwei Stunden, ab 60 vier Stunden und ab 62 sechs Stunden Altersermäßigung bekämen, ist meine Hypothese, dass eine große Anzahl deutlich länger im Dienst bleiben würde. Wer also bis zur Regelaltersgrenze arbeitet, muss ab 63 für dasselbe Geld nur noch mit einem Dreivierteldeputat unterrichten.“

In der verbleibenden vollen Arbeitszeit sollten diese Lehrkräfte neue Kollegen und Kolleginnen, Quer- und Seiteneinsteiger unterstützen, immer noch nötige Verwaltungsaufgaben übernehmen oder beispielsweise Klassenreisen und Veranstaltungen vorbereiten. Jüngere Lehrkräfte bekämen dadurch mehr Zeit für ihre eigentliche Kernaufgabe: den Unterricht.

Lin-Klitzing: „Darüber hinaus muss in Zeiten des Lehrkräftemangels den 21 Prozent der Lehrkräfte, die mit Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt wurden, die Möglichkeit eingeräumt werden, freiwillig weiter unterrichten zu können. Deshalb sollte es keine Höchstgrenze für Zuverdienst geben. Dementsprechend ist umgehend die Zuverdienstgrenze für pensionierte Lehrkräfte auszusetzen, damit diese mit genau dem Stundenmaß eingesetzt werden können, mit dem es ihnen selbst möglich und der aktuell notwendigen Unterrichtsversorgung dienlich ist, ohne dass die Pensionäre deshalb finanzielle Einbußen erleiden. Und selbstverständlich darf es keinen Ausschluss von Rentnern und Pensionären bei Sonderzahlungen für Lehrkräfte geben.“ News4teachers

Vorbild Hamburg: Wie haben Sie es geschafft, die Schulen der Hansestadt nach oben zu bringen, Herr Rabe?

 

 

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konfutse
3 Monate zuvor

Mit einer Umsetzung des Vorschlags zur Altersermäßigung könnte ich mich tatsächlich anfreunden (in BW ist die Altersermäßigung faktisch keine…..).Da würde ich tatsächlich die Karten neu mischen und darüber nachdenken, doch nicht mit 63 zu gehen.

Heide Blume
3 Monate zuvor
Antwortet  konfutse

Wobei die lt. Text schon gleich viel arbeiten sollen, nur nicht unterrichten.

Kohlrabi
3 Monate zuvor

Man konnte hier jahrelang immer nur den Ruf nach mehr Geld lesen (Gehalt), ok, nicht von allen, aber von den meisten und es gab immer die Warnung einer Minderheit, dann reicht es nicht für bessere Arbeitsbedingungen, aber das interessierte die anderen nicht, Hauptsache mehr Geld (Gehalt). Man muss eingestehen, die Mehrheit hat sich durchgesetzt und nun ist es, es ist nichts mehr da für bessere Arbeitsbedingungen. Die verschlechtern sich gerade zusehens.

Stefan
3 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Aber es gibt doch nicht mehr Gehalt?
Für Beamte in Bayern gab es folgende übertrage Tarifabschlüsse mit Inflation im Vergleich:

2023 0% 5,9%
01.12.2022 2,8 % 6,9%
01.01.2021 1,4 % 3,1%
01.01.2020 3,2 % 0,5%
01.01.2019 3,2 % 1,4%

Summe 10,6% 17,8%

Quelle für Tarifverträge: https://www.oeffentlichen-dienst.de/tarifrunden/2021.html
Bonuszahlungen und die Augenwischerei lasse ich hier mal raus, da es viel mehr um Pensionssteigerungen usw. geht als um 200 Euro.
Quelle für Inflation: https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/inflation-wie-hoch-die-inflationsrate-in-deutschland-aktuell-ist-/26252124.html

Tatsächlich gut war der Abschluss von 2019, hier war die Inflation noch nicht abschätzbar. Aber in den letzten 5 Jahren haben wir – 7,2 % im Vergleich zur Inflation. Als Beamter ist es schlicht Aufgabe des Dienstherren, angemessen zu alimentieren. Im Gegenzug sitze ich im goldenen Käfig und stehe anders zur Verfügung. Das macht der hier aber nicht. Selbst wenn ich den Abschluss TVL von 2023 (5,5% ab 01.02.2025 – zudem fast Ende der Laufzeit, was sich sicherlich auf den Folgeabschluss auswirkt) draufrechne, reicht das nicht, um die Inflation von 2019 bis 2023 auszugleichen. Von mehr Geld kann hier also keine Rede sein.

Tigerente
3 Monate zuvor
Antwortet  Stefan

Grundschullehrer, die nun A13 bekommen (in mehreren Bundesländern), haben dadurch ein Plus von gut 500 Euro. Das fehlt allerdings in ihrer Rechnung. In mehreren Bundesländern ist das geschehen.

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  Tigerente

Ist so, aber deshalb haben die anderen noch lange keine Gehaltserhöhung erhalten.

Stefan
3 Monate zuvor
Antwortet  Tigerente

Hans Malz hat’s ja schon darunter geschrieben. Ich bin nicht an der GS, daher freue ich mich für die Kollegen, das bringt meinem Geldbeutel, in dem das nicht ankommt, aber nur wenig.

NochEinLehrer
3 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Da ich diese Behauptung, es würde ständig nur „mehr“ Geld gefordert und das hätte es gegeben (vor allem A13 für „alle“) jetzt unter mehreren Beiträgen gelesen habe und es mich wirklich ärgert, weil es so falsch ist, hier mal eine kurze Rechnung:

Ich habe mal in der aktuellen Besoldungstabelle des Saarlandes nachgesehen, weil diese mich persönlich betrifft. Der Sold in A13 ist in jeder Erfahrungsstufe ca 11%-12% höher als A12 (tendenz mit zunehmender Stufe fallend).

Von 2020 ausgehend, gingen Lohnsteigerungen von ca 4,55% in unseren Sold ein. In der Gleichen Zeit sind die Preise aber um ca 21,04% gestiegen. Das heißt man bekommt für den Sold aktuell noch Waren im Wert von ca 86,4% dessen was man im Jahr 2020 von seinem Sold bekommen hätte. Das ist ein Kaufkraftverlust von 13,6%.

Es bekommt also jetzt nicht die A12er mehr Geld. Sondern alle weniger als noch 2020. Bei denjenigen, die von A12 zu A13 aufgestuft wurden ist es nur deutlich „weniger“ weniger, als bei denen die zuvor auch schon A13 hatten.

Um einem Argument gleich vorzugreifen: Die Einnahmen der Länder haben sich in der Zeit grob mit der Inflation mitentwickelt. Man gibt die nominell höheren Einnahmen nur lieber wo anders aus, als beim eigenen Personal.

Tigerente
3 Monate zuvor
Antwortet  NochEinLehrer

Wie gerade geschrieben, A13 statt A12 macht doch gut 500 Euro mehr aus.

NochEinLehrer
3 Monate zuvor
Antwortet  Tigerente

Ich versteh den Einwurf gerade nicht. Ich hab doch geschrieben, wie sich die Relationen verhalten. Nominalwerte nutzt man bei sowas nur zur Verschleierung der Entwicklung. Nominal sind die Unterschiede zwischen A12 und A13 (im Saarland) ca 455€ (11,9%) auf Erfahrungsstufe 4 und ca 545€ (10,9%) auf Erfahrungsstufe 12. Während der Unterschied nominal zu wachsen scheint mit den Stufen, sinkt er in Relation zum Lohn.

Nichts davon ändert aber etwas daran, dass selbst die „Neu“ A13er dieses Jahr mit A13 weniger kaufen können als noch 2020 mit A12. Alle die zuvor schon A13 hatten stehen relativ nur noch schlechter da.

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Meine Wahrnehmung der Beiträge ist da etwas anders:
Mehr Geld wurde zwar gefordert, aber nicht mit dem platten Hintergrund, mehr haben zu wollen, sondern:
Die Ungleichbezahlungen von Grundschullehrern auszugleichen.
Lohnerhöhungen als Inflationsausgleich vergleichbar mit anderen Berufsfeldern.
Annäherung der Bezahlung von Angestellten und Beamten.
Bezahlung von unbezahlter Mehrarbeit, Stichwort Arbeitszeiterfassung.
Mir persönlich reicht die Bezahlung, wenn die (unbezahlte) Aufgaben-/Anforderungsfülle abnimmt, auch wenn bei den Tarifabschlüssen in der Vergangenheit schon häufiger gespart wurde. (Ich sehe demnach auch nicht, wo sich die „Geldgierigen“ durchgesetzt hätten.)
Die Verantwortung für einen Geldmangel im Bildungsbereich auf die Bezahlung der Arbeitskräfte zu schieben, ist ziemlich schräg, denn schließlich entscheidet die einzelne Lehrkraft ja nicht über die Verteilung von Geldern, sie kann noch nicht einmal durch einen Streik die Gesellschaft lahmlegen, wie es in anderen Bereichen geschieht.

Realist
3 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

„es ist nichts mehr da für bessere Arbeitsbedingungen“

Quatsch. Immer noch Rekordsteuereinnahmen. Mehr als 1000 Milliarden Euro. Die Inflation und damit die Steuereinnahmen steigen viel stärker als die Personalkosten im öffentlichen Dienst. Es handelt sich um Umverteilung. Man WILL das Geld nicht in den öffentlichen Dienst investieren, sondern verfolgt andere „Projekte“.

Was der genaue Plan ist, wenn man den öffentlichen Dienst und damit die Funktionsfähigkeit der staatlichen Verwaltung gegen die Wand fährt, ist mir noch nicht ganz klar. Aber reine Blödheit oder Unfähigkeit auf Politikerseite wird es nicht sein.

Lera
3 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Es kann also nur ENTWEDER halbwegs angemessen bezahlt werden ODER halbwegs zumutbare Arbeitsbedingungen geben.

Das würde den Lehrermangel erklären.

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Nochmal, wie unter jedem dieser Beiträge. Es haben nicht alle mehr Geld bekommen, sondern die Besoldungsstufen sind angeglichen worden. Das war mehr als notwendig!
Wir fordern (eigentlich alle) gute Bezahlung und(!) bessere Arbeitsbedingunen. Wobei „bessere“ schon milde ist, eigentlich fordern wir „Arbeitsbedingungen“. Ist das denn so schwer zu verstehen?

„Es ist nichts mehr da“ ist natürlich auch falsch. Das Geld ist ja nicht weg, sondern nur woanders. Wenn man die Prioritäten halt nicht (trotz) jahrelanger Beteuerungen) auf Bildung setzt, dann kriegt man halt auch keine.

Tigerente
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Dass nur Besoldungsstufen angeglichen wurden, durch die man dann mehr Geld/Gehalt bekommt, ist doch Wortklauberei. Bedeutet die Angleichung der Besoldungsstufen (A13 für alle) nicht mehr Geld/Gehalt?

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  Tigerente

Aber nicht für mich, ich bekomme keinen Cent mehr. Also ist das keine Gehaltserhöhung im klassischen Sinne, da es einen Großteil der Lehrer gar nicht betrifft.

Chris
3 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

„ die Warnung einer Minderheit, dann reicht es nicht für bessere Arbeitsbedingungen, aber das interessierte die anderen nicht, Hauptsache mehr Geld (Gehalt)“

Hätten wir nicht mehr Gehalt bekommen, hätten wir gar nichts bekommen. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass etwaige Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen nicht spätestens in der nächsten Legislaturperiode wieder einkassiert worden wären.

Pete
3 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Sie kommen mir langsam wie eine kaputte Schallplatte vor. Unter zig Beiträgen findet man diese Behauptung von Ihnen und jedes Mal kommt nichts vom Gegenwind bei Ihnen an.

Modernisiererin
3 Monate zuvor

Schule verändern und modernisieren. Digitaler aufstellen und für flexible Zeiten einsetzen.
Die Bahn diskutiert über 35 Stunden Wochen und 4-Tage Woche.

Dann muss das auch diskutiert werden für Schulen und deren Arbeitskräftem um sich attraktiv aufzustellen!

Sepp
3 Monate zuvor
Antwortet  Modernisiererin

Selbstorganisiert lernen, sich selbst etwas auswählen, personalisierte Aufgaben, die den Kids wirklich wichtig sind, differenziert und digital angeboten. So hört sich das modern an und wer kann schon gegen solche Modernisierungen sein? –
Hoffentlich genügend Lehrkräfte.

Denn wir sehen gerade, dass die schwächeren Schüler das nicht schaffen. Die bekommen sich nicht organisiert, sind überfordert, können z.T. nicht sinnentnehmend lesen.
Diese Schüler muss man im übertragenen Sinn an die Hand nehmen und sehr eng begleiten.

Natürlich klingt Digitalisierung und Freiheit toll, nur sehen wir gerade, dass wir die Schwachen immer mehr abhängen.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor

Teilt die KMK die Deutung und Emofehlungen der Berater?
Meine mich zu erinnern, dass sie bei letzten Situng ganz zufrieden mir ihrer Arbeit war… Das die Unterlagen (noch) nicht öffentlich sind, könnte dagegen sprechen

Pensionist
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Dass die Unterlagen …

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich gebe Ihnen Recht.
Mich beschleicht der Eindruck, dass die neue KMK-Präsidentin sich an den „Heiligen Kühen“ der KMK vergreifen will. Die Dame wird nicht lange im Amt bleiben. Wer sich an solchen „sakralen“ Dingen vergreift, bekommt im günstigsten Fall einen auf den Deckel (schlechtere Beurteilung), im schlimmsten Fall ist man schnell weg.
Die „Hausaufgaben“ bekommt doch in zwischen jede Person, die der KMK vorsteht! Von den gewünschten Veränderungen habe ich bisher noch nichts bemerkt. Warum ist das so?

Hysterican
3 Monate zuvor

„Was kann es Wichtigeres in Zeiten von Lehrkräftemangel geben, als gerade die erfahrenen Lehrkräfte möglichst lange im Dienst zu halten? Setzen Sie sich in der KMK dazu konstruktiv mit unserem Vorschlag auseinander!“, forderte Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing in Richtung der SPD-Politikerin.

Sorry, aber ich lese daraus nicht eine Aufforderumg dazu, die Arbeitsbedingungen in den Schulen soweit zu verbessern, dass auch die „älteren und erfahrenen LuL der Boomer-Generation“ bereit sind, länger und am besten bei vollem Deputat im Schuldienst zu bleiben, sondern für mich ist klar,dass die KMK diese Empfehlung in der ihr eigenen Art lesen wird – nämlich die Altersgrenze zur Pensionierung weiter hinauszuschieben. z.B. auf 70 Jahre … und diese Entscheidung dann damit begründen, dass sie schließlich nur der Forderung von Frau Lin-Klitzing gefolgt sind.

Daher fordere ich jetzt mal folgendes:

„Es geht darum, die Strukturen der KMK an die Erfordernisse der neuen Zeit anzupassen – und das heißt, die KMK aufzulösen und gänzlich abzuschaffen!“

Lera
3 Monate zuvor

Ich habe überhaupt nichts gegen eine fette Altersermäßigung, denn nur so ist es möglich, bis 65 oder 67 zu arbeiten.

Allerdings muss man dann schon mal fragen, was das eigentlich für ein Beruf ist, den man in Vollzeit nicht bis zum regulären Pensionsalter durchhalten kann und ob es nicht zusätzlich auch einer generellen Absenkung des Deputats bedarf.

Denn natürlich kann man mit der Altersermäßigung ein paar Boomer länger im System halten, dadurch steigt die Attraktivität für Berufsanfänger jedoch nicht nennenswert. 28 Stunden in der GS sind einfach zu viel, auch wenn man es nach 30 oder 40 Jahren dann auf 24 absenkt.

Maximal 20 wären von Anfang an angemessen und die kann man dann gerne hinten raus auf 16 absenken.

Ohne die Boomer-Debatte hier erneut aufmachen zu wollen, erkenne ich bei dem Vorschlag durchaus eine gewisse demographisch bedingte Schlagseite innerhalb des Interessenverbands.

laromir
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Ich finde es schon wichtig erfahrene LuL um System zu haben. Als KL machen mit erfahrenene LuL wesentlich weniger Probleme als die unerfahrenen, die teilweise irgendwas machen und keinerlei Bedarf sehen, sich mal zu erkundigen, wie man das erledigen könnte. Vielleicht hatte ich in den letzten Jahren einfach auch Pech, meine Beobachtung ist jedoch, dass viele der jüngeren LuL gar nicht von der Erfahrung der älteren wissen wollen, sondern glauben, dass sie alles können, bei niedrigsten Aufwand. Ich würde mich sehr freuen, ältere KuK noch länger an meiner Seite zu haben, verstehe aber jede/n, bei diesen Bedingungen die Flucht zu ergreifen. Es ist schon bei voller Gesundheit eine ziemlich hohe Belastung geworden und im Alter wird es ja nicht besser. Auch der Vorschlag mehr andere Tätigkeiten auszuführen und aus dem stärker belastenden Unterricht mehr herausgenommen zu werden, finde ich gut. Aber das wird sicherlich alles nicht passieren. Die meisten KuK im mittleren Alter denken schon jetzt über die bestmögliche Exitstrategie nach, sieht also nicht nach möglichst lange Arbeiten aus.

kanndochnichtwahrsein
3 Monate zuvor

„Wenn Lehrkräfte ab 55 Jahren zwei Stunden, ab 60 vier Stunden und ab 62 sechs Stunden Altersermäßigung bekämen, ist meine Hypothese, dass eine große Anzahl deutlich länger im Dienst bleiben würde. Wer also bis zur Regelaltersgrenze arbeitet, muss ab 63 für dasselbe Geld nur noch mit einem Dreivierteldeputat unterrichten.“
Als erster Ansatz gut!
Reicht nicht nach meiner EInschätzung. Es kommt vor allem darauf an, wie Unterricht verteilt ist.
Wenn Kollgen ab 55 zwar nur noch 23,5 Stunden unterrichten würden, die aber weiterhin über den ganzen Tag/die ganze Woche verteilt sind und das nur noch mehr „Springstunden“ (Vertretungsreserve) generiert, dann wird das wenig zu einem längeren Durchhalten führen.

Helfen würde es, wenn man mit 55 den Tag besser einteilen und wirkliche Erholungspausen einbauen könnte. Unterricht bis maximal x Uhr und mit maximal x Freistunden und maximal x Vertretungsstunden – dann kann man zwischen Unterricht und Vor-/Nachbereitung wirklich mal Durchatmen oder abends früher fertig sein.
DAS wäre ein echter Gewinn.
Außerdem fehlt mir die Bereitschaft der KM, ab 55 z.B. „ohne besonderen Grund“ (bzw. mit dem Grund, dass es einfach zu viel wird) auch über die Altersermäßigung hinaus reduzieren zu können.
Wenn ich z.B. denke, dauerhaft jeden Tag z.B. bis 12 Uhr arbeiten zu können (20 Wochenstunden), sollte das doch möglich sein.

Ansonsten gehen die Leute ganz oder können nicht mehr.

Sepp
3 Monate zuvor

„Helfen würde es, wenn man mit 55 den Tag besser einteilen und wirkliche Erholungspausen einbauen könnte. Unterricht bis maximal x Uhr und mit maximal x Freistunden und maximal x Vertretungsstunden – dann kann man zwischen Unterricht und Vor-/Nachbereitung wirklich mal Durchatmen oder abends früher fertig sein.
DAS wäre ein echter Gewinn.“

Das Problem ist doch, dass solche allgemeinen Regeln nicht allgemein passen:

Manche Kollegen freuen sich über einen staff organisierten Plan mit möglichst viel Unterricht am Stück.
Ich hatte aber mal einen Stundenplan mit montags 8 Stunden am Stück und dienstags 6 Stunden, dabei viel Oberstufenunterricht. Da ich zwei Naturwissenschaften unterrichte und viel experimentieren lasse, sind die Pausen zum Auf-/Abbauen von Experimenten, Bereitstellen der nächsten Materialien usw. draufgegangen. Ich war schon mittwochs fix und fertig.

Viele Dinge muss man in den Naturwissenschaften in der Schule vorbereiten und freut sich über eingestreute Hohlstunden.
Ebenso kann ich mir vorstellen, dass die Sportkollegen vielleicht auch Hohlstunden brauchen, um zwischen dem ständigen Lärm auch mal zur Ruhe zu kommen.

Andere Kollegen sind regelmäßig von Hohlstunden genervt, weil sie wegen weiter Anfahrten gerne einen verdichteten Stundenplan haben wollen und fast ausschließlich nachmittags zu Hause den Unterricht vor- und nachbereiten.

Und zuletzt frage ich mich:
Bei uns werden bevorzugt die Wünsche jüngerer Eltern – meist Mütter – bei der Stundenplanung beachtet, v.a. wegen der Betreuung der Kinder. Wenn man dann noch die Stundenpläne Ü55-Kollegen optimiert, zerschießt man den verbleibenden Kollegen dann völlig die Stundenpläne?

Bei uns hat die MAV inzwischen mit der Schulleitung Regeln zur Stundenplanung festgelegt, um alle Stundenpläne besser zu machen. Die Regeln gelten für alle Kollegen. Und davon kann nur auf expliziten Wunsch der jeweiligen Lehrkraft abgewichen werden.