Weniger als ein Viertel der Bewerber um Lehrerstellen sind Lehrer

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Auf Sachsen-Anhalts jüngste Ausschreibungsrunde für Lehrkräfte haben sich überwiegend Seiteneinsteiger beworben. Zudem gab es auf 166 der 562 ausgeschriebenen Stellen keine Bewerbungen, wie das Bildungsministerium auf Nachfrage in Magdeburg mitteilte.

Schneller ins Lehramt – dank Seiteneinstieg. Foto: Shutterstock

Demnach meldeten sich 436 Bewerberinnen und Bewerber, 97 von ihnen waren ausgebildete Lehrkräfte. Eingerechnet wurden Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, Lehrkräfte mit erstem Staatsexamen und Ein-Fach-Lehrkräfte. 339 Bewerberinnen und Bewerber waren Seiteneinsteiger.

Die zusammen 436 Interessenten gaben laut Ministerium 1813 Bewerbungen für die ausgeschriebenen Stellen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen ab. Mehrfachbewerbungen sind üblich. Die Ausschreibungsrunde war im November gestartet worden und lief bis zum 21. Januar. Die nächste Ausschreibungsrunde folgt voraussichtlich am 1. Februar bis Ende des Monats.

Auf die Frage, wie viele Lehrkräfte in diesem Jahr eingestellt werden sollen, antwortete das Bildungsministerium: «Als realistisch anzunehmende Größe eines Einstellungspotenzials im laufenden Kalenderjahr kann man sich gut an den Vorjahren orientieren, in denen immer ca. 900 bis 1000 Lehrkräfte eingestellt wurden.» News4teachers / mit Material der dpa

News4teachers-Podcast: Plötzlich Lehrer – der Sprung ins kalte Wasser! Reporterin begleitet Seiteneinsteiger fast drei Jahre lang

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12 Kommentare
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Ach Gottchen
3 Monate zuvor

Wundert das wirklich noch irgendjemand?

Realist
3 Monate zuvor

Wenn man einen Berufsstand systematisch über Jahrzehnte als Sammelbecken für Versager diffamiert, wenn man die dort Beschäftigten für jedes gesellschaftliche Problem verantwortlich macht und von ihnen die Lösung dieser Probleme ohne zusätzliche Unterstützung verlangt, wenn man einen Beruf als „intellektuell nicht herausfordernd“ und Lehrkräfte als „Befehlsempfänger“ disqualifiziert, wenn man praktisch jede Bildungsreform aus ideologischen Gründen durchdrückt und die Personen an der Basis ignoriert, wenn man über Jahre als einzige Infektionsschutzmaßnahme „Fenster auf!“ auch bei tiefsten Minusgraden propagiert und dem damit offensichtlich als überfordert angesehenen Lehrkräften „Anleitungen zum richtigen Lüften“ in die Hand drückt, wenn man statt Arbeitszeitverkürzung und Homeoffice zur Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes vorschlägt, Teilzeit zu verbieten, Lerngruppen zu vergrößern und „Achtsamkeitstraining“ durchzuführen, wenn man zweistellige Reallohnverluste durch lächerliche Tarifabschlüsse zementiert und das Ganze als „bestes Ergebnis aller Zeiten“ feiert, ja dann muss man sich nicht wundern, wenn es jetzt heißt:

Game Over!

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Musketier
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Sie bringen es auf den Punkt.
Arbeiten sie im Studienseminar?

kann man bei ihnen einen Antrag auf Homeoffice einreichen, sagen wir 2 Tage pro Woche.
Haben doch die Kollegen in der Verwaltung auch 🙂

Katze
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Wenn man die Kollegen, welche noch Leistung einfordern und sich der von Eltern und SL „gewünschten“ Noteninflation verweigern, diffamiert …
Aussage Landesamt für Schule und Bildung (Sachsen): „Wir müssen doch den Eltern etwas anbieten.“ Nein, uns muss man Bedingungen in einem leistungsorientierten Schulsystem anbieten, damit wir nicht alle in Teilzeit oder vorzeitige Rente fliehen.

Carsten
3 Monate zuvor
Antwortet  Katze

Wie geht das denn aus, wenn man hier die Fürsorgepflicht des Dienstherrn einfordert ?

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  Carsten

Nullrunde

Beli
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ich würde gerne mehrere grüne Daumwn geben…

Enjoy your chicken Ted
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Unsere SL-Mitglieder zählen als Verwaltungskräfte und dürfen daher offiziell Homeoffice machen. Ich empfehle keinem mehr Lehrer zu werden.

Petra Lehr.
3 Monate zuvor

ach du meine Güte. Das wird zu ungerecht.

Langsam sollen SuS und Lehrkräfte auch in den Genuss von homeoffice kommen können oder wie man sagt ‚homeschooling‘

Das ist sonst ungerecht und 2. klassig

Und Gen. möchte sowieso homeoffice

Dil Uhlenspiegel
3 Monate zuvor

Täglich 3x 5 Einheiten von Wegsanse D5, auf der Zunge zergehen lassen.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Aber der Karl streicht doch die Erstattung von homöopathischen Behandlungen bei den K(l)assenleistungen …

Carsten
3 Monate zuvor

Ich warte noch auf die Entscheidung des OVG Magdeburg zur „Vorgriffsstunde“. Da könnte der Kaiser ganz schön nackt dastehen . . .