Entspannung an Grundschulen? Studie sagt schon Überschuss an Lehrkräften voraus

60

STUTTGART. Nach Lehrermangel bald Lehrerüberschuss? Eine neue Studie prognostiziert für die Grundschulen eine Entspannung der Lage – in Baden-Württemberg jedenfalls. Das dortige Kultusministerium warnt allerdings vor zu viel Euphorie.

Bald schon wieder zu voll? Foto: Shutterstock

Bald Überschuss statt Mangel: An den Grundschulen in Baden-Württemberg könnte der Lehrermangel wegen des Rückgangs der Geburtenzahlen in wenigen Jahren überwunden sein. Das geht aus einer Studie des Bildungsforschers Klaus Klemm hervor, die am Freitag in Stuttgart vorgestellt wurde. Klemm hatte im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg den Lehrkräftebedarf bis 2035 berechnet. Bis Mitte der Zwanzigerjahre sei mit einem schwachen Überangebot an Lehrkräften zu rechnen, das dann weiter wachsen werde, heißt es in der Studie. 2035 rechnet der Bildungsforscher sogar mit einem Überangebot von rund 7.000 Lehrerinnen und Lehrern im Grundschulbereich.

Das Kultusministerium plädierte für einen vorsichtigen Umgang mit den Prognosen Klemms. Bedingungen könnten sich schlagartig ändern, wie etwa der 24. Februar 2022, also der Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine, gezeigt habe, teilte ein Sprecher mit. «Außerdem ist zu beachten, dass – so wie der Mangel an Lehrkräften aktuell regional unterschiedlich ausgeprägt ist –, auch nicht davon auszugehen ist, mit den zusätzlichen Lehrkräften im Grundschulbereich überall im Land dann auch alle Stellen besetzen zu können», sagte der Sprecher. Es werde weiter schwierig bleiben, Stellen in unbeliebteren Regionen zu besetzen.

GEW: Prognose macht Hoffnung auf Verbesserungen

Auch die GEW betonte, es sei klar, dass die Situation an den Schulen nie zu hundert Prozent planbar sei. So sei die Zahl der geflüchteten Menschen schwer kalkulierbar, sagte die GEW-Landeschefin Monika Stein am Freitag in Stuttgart. Die Bildungsgewerkschaft sieht in den Prognosen aber dennoch eine Chance: «Die neue Prognose macht Hoffnung, dass wir in Verbesserungen für die Grundschulen eintreten können», sagte Stein. Durch die zusätzlichen Lehrerinnen und Lehrer eröffneten sich Spielräume für die Grundschulentwicklung, die eine Chance für die Bildungspolitik in Baden-Württemberg seien.

Darauf sollte Grün-Schwarz aus Sicht der GEW-Chefin auch bei den Haushaltsberatungen achten. «Ich habe natürlich die Sorge, dass sinnvolle Dinge eingespart werden, weil Sparen tatsächlich für die Haushaltsberatung eines der obersten Primate ist», sagte Stein.

Konkret fordert die GEW, die zusätzlichen Lehrkräfte für Verbesserungen wie weniger Schülerinnen und Schüler pro Lehrkraft, Investitionen in die Sprachförderung, den Einstieg in den Ethikunterricht an Grundschulen, mehr Lehrkräfte für Schulen mit einem besonders hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler sowie den Ausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen einzusetzen. Etwa 400 000 der knapp 1,5 Millionen Schüler und Schülerinnen im Südwesten besuchen die gut 2 400 Grundschulen.

Ministerium: Spielräume werden dringend benötigt

Das sieht das Kultusministerium nicht sehr viel anders. «Die nun entstehenden Spielräume werden dringend für die erforderlichen Mehrbedarfe bei der Sprachförderung und für den anstehenden Rechtsanspruch im Ganztag benötigt», teilte der Sprecher mit. Zudem könnten die Lehrkräfte beim Startchancen-Programm zum Einsatz kommen oder nach einer Weiterqualifizierung an weiterführenden Schulen arbeiten.

Die Opposition im Landtag warnte davor, wegen der Prognosen zu früh Entwarnung zu geben. «Mit der Nachricht eines eventuell drohenden Überangebots an Lehrkräften geht man auch das Risiko ein, Interessentinnen und Interessenten von der Aufnahme eines Grundschullehramtsstudiums abzuschrecken», sagte die FDP-Abgeordnete Alena Fink-Trauschel. Stattdessen müsse der Grundschulbereich so ausgestattet werden, dass gewisse Schwankungen der Schülerzahlen gut bewältigt werden können. Die SPD betonte, die Prognose dürfe nicht dazu führen, dass die Landesregierung die Hände in den Schoß lege. «Wir brauchen im Land endlich eine Lehrkräfteversorgung, die nicht immer nur auf Kante genäht ist», sagte die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Katrin Steinhülb-Joos.

Den prognostizierten Überschuss an Lehrkräften führt Bildungsforscher Klemm – der unlängst auch eine entsprechende Studie für ganz Deutschland vorgelegt hatte (News4teachers berichtete) – vor allem auf einen Rückgang der Geburtenzahlen zurück. Das Statistische Landesamt teilte am Freitag mit, die Geburtenzahlen in Baden-Württemberg seien im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 2014 gesunken. Etwa 97 500 Kinder seien im Land zur Welt gekommen. Das seien rund 7000 weniger Geburten als im Jahr 2022.

Die relativ niedrige Geburtenzahl sei vor allem auf eine gesunkene Geburtenrate zurückzuführen. So habe sich die durchschnittliche Kinderzahl je Frau von 1,63 im Jahr 2021 auf 1,4 im Jahr 2023 verringert. Gründe für den Rückgang sieht das Statistische Landesamt unter anderem in der schlechteren Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufgrund des Erzieher-Mangels und bei den gestiegenen Wohnungskosten. Auch gesellschaftliche Krisensituationen könnten demnach dazu beigetragen haben. News4teachers / mit Material der dpa

Studie: Lehrermangel an Grundschulen schneller überwunden als gedacht – wegen Kindermangel

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

60 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Unfassbar
1 Monat zuvor

Wie von mir vorhergesagt: die aufgrund der Werbung zusätzlich fertig studierten Grundschullehrer rutschen genau ins Überangebot hinein.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Die Idioten sind halt nicht dazu in der Lage, anhand von demografischen Daten Prognosen zu erstellen.

Das wissen wir mittlerweile … also warum aufregen.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Vor allem die Prämisse, dass es keine großen Fluchtbewegungen in den nächsten Jahren gibt, halte ich für sehr gewagt angesichts der realen geopolitischen Situation in und um Europa.

Marc
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Warten wir erstmal ab. Die Migration läuft ja ebenfalls noch ungebremst weiter.

Erschreckend finde ich eher die sinkenden Geburtenraten. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass es eher die Kinder bei gut ausgebildeten Leuten sind, die fehlen. Denn dort treffen die Probleme aktuell am heftigsten zu. Und gerade dort brauchen wir Kinder, die zukünftig Nettosteuerzahler werden.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Marc

Geliefert wie vom modernen Feminismus gewünscht. Also alles gut.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Stimme zu.

Geliefert wie bestellt.
Ganz wertneutrale Beobachtung.

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Ja, ganz neutrale AfD-Propaganda.

Tim Bullerbü
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Das ist nicht wertneutral, sondern ausgesprochen (ab)wertend.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Nö.

Wenn ich mir gleich die oben erwähnten Kirsche-Sahne-Stückchen bestelle, weil die halt so gerne will und so dolle mag…dann werde ich die vom dem durchaus freundlichen Kellner bekommen.

Die Kalorien habe ich dann mitbestellt.

Vielleicht will ich es nicht wahrhaben – ist aber trotzdem so.
Vielleicht will ich aller Welt verbieten, mir das mitzuteilen – ist aber trotzdem so.

Egal was ich in Sachen Kirsch-Sahne gleich unternehme…ich bestelle, also kriege ich geliefert. Und zahle dafür.

Keine Abwägungsfrage – der eine sieht es so, der andere so, wieder wer noch anders.

Aber wenn ich die Stückchen gleich bestelle (und seien wir mal ehrlich, ich werde sie bestellen, weil ich es halt so will!) ist es ganz alleine meine Bestellung, bei der die Verantwortung liegt.

Könnte mir ja auch Schwarzbrot und Tafelwasser plus Gemüse reinziehen.

Tim Bullerbü
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Aber wir sprechen von Menschen. Nicht von Knäckebrot oder Kuchen.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Jaja, wer kennt sie nicht, die Scharen fortpflanzungswilliger Männer, die in ihrem unbedingten Wunsch nach Pflege und Erziehung von Kind zwei bis 6 von der Partnerin zurückgewiesen werden mit den Worten: „Vergiss es! Die Bedingungen in der Gesellschaft sind zwar optimal, zumal Du Dich ja mindestens zur Hälfte genauso an Haushalt, Pflege und Erziehung beteiligst wie ich, aber als moderne Feministin kann ich mehr als 1,34 Kinder nicht vertreten!“

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Die AfDler mal wieder.

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Und jetzt stellen Sie sich mal vor, alle Lehrerinnen würden aus dem Beruf ausscheiden, um die von der AfD geforderten vier Kinder zu bekommen.

Das klingt wie eine ziemlich dumme Idee.

Tim Bullerbü
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Nicht, wenn man das Mutterkreuz wieder einführt. Das wäre dann eine wunderbare Sache für alle, die Frauen gerne “ wie früher“ haben möchten.
Ich frage mich immer, was für introvertierte, unsichere, frustrierte Männer sich solche Frauen wünschen.
Huch, habe die Antwort ja gerade selber gegeben. Ich Dummerle.

Tim Bullerbü
1 Monat zuvor
Antwortet  Marc

Weil Kinder von Eltern mit geringer Schulbildung alle Sozialschmarotzer werden?
Bitte um Erläuterung dieser steil nach rechts zeigenden These

JoS
30 Tage zuvor
Antwortet  Marc

Oder man qualifiziert einfach Kinder und Jugendliche unabhängig von der sozialen Herkunft. Aber das lehnen Sie wohl ab?

Mina
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Auch wieder nicht recht…
Eine Lösung: es wird beim Abschluss festgelegt, mit wie vielen Stunden die neuen Lehrkräfte arbeiten dürfen/müssen. Verordnete VZ/TZ.
Auch nicht recht…

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Aber doch nur, wenn alles so bleibt wie es ist, und die Chance nicht genutzt wird, Schule umzugestalten. Das tun unsere vorausschauenden Landespolitiker sicherlich, oder?….. Oder?

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor

Spannend, wie man von einer einzigen Geburtenrate (2023) eines Jahres gleich auf einen Überschuss bei Grundschullehrern schließen kann. 2021 gab es noch einen Zuwachs der Geburten von 56.000. In diesem Jahr wurden annähernd genauso viele Kinder geboren wie 2016, also etwa 795.000. In den Jahren dazwischen schwankten die Zahlen und gingen tendenziell leicht zurück…..
Ich halte die Aussage von Klemm für reinen Populismus….

Inselbegabung
1 Monat zuvor

Werden eigentlich die Gehälter wieder gesenkt, wenn es einen Lehrerüberschuss gibt? Sie waren doch erhöht worden, um Lehrer „anzulocken“. (???)

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Inselbegabung

Nein, sie werden sukzessive erhöht, um endlich gleiche Bezahlung für gleiche Abschlüsse zu realisieren (was man schon 2009 ! hätte machen müssen).

GriasDi
1 Monat zuvor
Antwortet  Inselbegabung

Noch gibt es keinen Überschuss.

Marc
1 Monat zuvor
Antwortet  Inselbegabung

Au ja. Wäre ich stark für. Seit Jahren studieren zu viele Leute für Gym/Ge, also bitte alle Gymnasiallehrer direkt auf A11.

JoS
30 Tage zuvor
Antwortet  Marc

So stimmt das nicht, es entscheiden sich nur zu wenige Gymnasiallehrkräfte für Schulformen wie IGS/ISS oder gar HS/RS, denn selbstverständlich können Gymnasiallehrkräfte das alles. Also sollte man vielleicht entweder über Zuschläge oder das Deputat entsprechende Anreize setzen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Cool, also nicht für ALLE Kinder, die jetzt in der Schule sind, aber die spätere Entspannung birgt bestimmt Chancen. Wahrscheinlich plant das Ministerium bereits die Stärkung JETZIGER Jahrgänge, bspw. bei der Befähigung zu Abschluss, Ausbildung und/ oder Studium -___-

uesdW
1 Monat zuvor

Sie sollen einfach mal mit einer Ausstattung von 120% je Schule rechnen, damit Ausfälle (Krankheit, Fortbildung….) ohne Unterrichtsausfall kompensiert werden kann.
Wenn dann immer noch ein Überschuss an Lehrkräften da ist, dann reden wir von Entspannung

Stefan
1 Monat zuvor
Antwortet  uesdW

Also das wollen wir jetzt wirklich vermeiden. Das wäre verantwortungsvoll und vorausschauend. Am Schluss würde das sogar klappen!

Dejott
1 Monat zuvor

Und jetzt rechnen wir den Lehrer und Pädagogenbedarf mal nicht von Schreibtischen in irgendwelchen Büros aus und schauen konkret von Schule zu Schule: Wieviel und welches Personal brauchen wir wirklich, um diese konkreten Kinder vor Ort richtig gut zu fördern, für sie da zu sein und Inklusion dabei echt zu leben.
Ach, was red ich. Passiert ohnehin nicht. Und am liebsten bescheißen wir uns bei der Bildung selbst.
Und damit wir irgendwas machen, kümmern wir uns ums Gendern.

Mein_Senf
1 Monat zuvor

Das glaube ich erst, wenn der Überschuss da ist! Bei uns haben wir seit Jahren keinen Förderkurs mehr für Englisch oder Mathe – auch fallen einige Stunden ständig aus. Wenn es einen Überschuss gebe, könnten wir den SuS endlich das zukommen lassen, was ihnen zustünde.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Mein_Senf

Noch nimmt die Kinderzahl ja zu. Es ist aber schon bekannt, wie viele Kinder in fünf Jahren schulpflichtig werden.

Alex
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ach, Sie wissen schon jetzt, wie sich die Zuwanderung in 5 Jahren entwickelt?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Mein_Senf

Ein Blick auf den Globus und die von ALLEN gesellschaftlich relevanten Akteuren geforderte faktische Politik der Masseneinwanderung wird den „Überschuß“ verdampfen lassen wie Regentropfen auf dem Holzscheit, das ich gerade in meinen Ofen gelegt habe.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Richtig, aber dann braucht man auch Lehrer und Erzieher für alle Fächer und Schularten + DaZ-Lehrer, oder wird den Zuwanderern das Kinderkriegen verboten? Also besteht der Lehrermangel auch weiterhin!

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Frage ist, ob diese Zahl an Menschen schon bei der Schätzung des Lehrerbedarfs eingeflossen ist.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, sage ich ja.
Bisher sind ja schon viele Fachkräfte gekommen, aber es sind zu wenige. Es braucht deutlich mehr.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Komisch, die letzten Jahre kamen einige Millionen aus verschiedenen Erdteilen.
Was auch kein Wunder ist, sondern völlig verständlich.
Scheint ja so schlimm dann hier doch nicht zu sein.

Ich wiederhole:
Angesichts des glasklaren Wunsches aller relevanten Akteure in der Bundesrepublik ist es klar, dass es weiterhin sehr viel Einwanderung geben wird.

Ich wiederhole ebenfalls:
Angesichts dieser Realität ist jede Vorstellung irgend eines „Überschusses“ an Lehrkräften (egal welche Schulform) schlicht grober Unfug – schon weil diese „Überschüsse“ wahrscheinlich selbst wieder hoch „““gerechnet“““ sind.

Tim Bullerbü
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Und ich wiederhole: Es geht nicht um den Wunsch einer Regierung.
Es gibt einen Schengenraum. Und es gibt europäische Gesetze. Wenn die Ihnen nicht passen, machen die das Kreuz bei der Europawahl eben bei der Partei, die das Blaue vom Himmel verspricht.

Marc
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Fachkräfte stört eher die hohe Steuerlast und Abgabenlast. Dazu ist Deutsch eine schwere Sprache.
Echte Fachkräfte aus Asien hören halt lieber was vom American Dream, als vom deutschen Sozialstaat. Was interessiert echte Fachkräfte der Sozialstaat? Die wollen einfach mehr Netto vom Brutto.
Ich weiß nicht mehr welcher Ökonom das war, aber einer hatte es mal trefflich formuliert.
„Mit einer geringen Steuerlast. Freiheit und einem schlanken Staat lockt man Fachkräfte. Ein starker Sozialstaat lockt vor allem die, die ihn brauchen. Also Geringqualifizierte.“ Wir machen es also genau falsch.

Orionus
1 Monat zuvor

Was ich lustig finde, wenn wir den Lehrer*innenmangel „überwunden“ haben, dann haben wir endlich genug Lehrer*innen, um schön in Klassen mit 30 Schüler*innen zu unterrichten. Das ist Mal eine Perspektive: Bald haben wir nur ein absolut beschissenes Schulsystem und nicht mehr eine absolute Vollkatastrophe…
Das sind Aussichten…

Sepp
1 Monat zuvor

Es werden Zahlen prognostiziert für Kinder, die erst in 5 Jahren geboren werden und dann 2035 in die Schule kommen. Die Zahlen können doch nur sehr unsicher sein, da wir keine Ahnung haben, was die nächsten Jahre politisch (Migration, Krieg, …) bringen werden.

Ein Überschuss von 7.000 Grundschullehrkräften bedeutet übrigens auch nicht, dass die alle „zu viel“ sind. Bei ca. 2.200 Grundschulen in Baden-Württemberg bedeutet das 3-4 Lehrkräfte mehr pro Grundschule. Gerade im Hinblick auf Inklusion und Integration ist das wohl auch nötig. Also wäre der Unterricht zumindest nicht komplett auf Kante genäht und man vielleicht auch besser fördern.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

Das Land wird sich weigern, diese zusätzlichen Lehrer einzustellen. Sie müssen bedenken, dass die Finanzlage immer schlechter wird aufgrund von der Schuldenlast, der Renten, der Sozialausgaben usw.

Achim Albrecht
1 Monat zuvor

Sollte die GEW bei den Ideen, was mit den künftigen neuen Grundschullehrerinnen und Grundschllehrern verbessert werden könnte, die seit Jahrzehnten zu hohe Unterrichtsverpflichtung vergessen haben? Kann ich mir nicht vorstellen. 28 Wochenstunden Unterricht bei voller Stelle liegen um vier bis sechs Wochenstunden über dem EU-Standard, also mit allem drum und dran bis zu einem vollen Arbeitstag Sie sind ein Hauptgrund für die vielen „freiwilligen“ Teilzeit-Grundschullehrerinnen. Hinzu kommt, dass Schulleiterinnen und -leiter an Grundschulen, vor allem auch ihre Stellvertretenden Schulleiterinnen und -leiter viel zu viel Unterricht erteilen müssen. Die sind immer im Unterricht, wenn’s in der Schule gerade irgendwo Probleme gibt. Zeit zu „leiten“ haben sie nicht. Deswegen haben wir in nur wenigen Grundschulen wirklich Unterrichtsalltag, wie ihn sich z.B. die Gutachter des Deutschen Schulpreises vorstellen, aber in viel zu vielen Grundschulen pädagogischen Stillstand. Also rein mit dem „Überschuss“ in relevante Verbesserungen.
achim albrecht

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Achim Albrecht

Dem ersten Teil stimme ich uneingeschränkt zu. Mit den Schulleitern ist das so eine Sache. Die Leitungsermäßigung wurde durchaus deutlich erhöht (zumindest in NRW), und da die SL selbst den Stundenplan erstellt, kann sie sich natürlich schön in irgendwelche Förderstunden planen, die dann immer ersatzlos entfallen, wenn mal wieder ein wichtiger Leitungstermin ansteht. Geht aber nur, wenn die Schule personell gut besetzt ist. Ich hab übrigens zu Beginn meiner Lehrtätigkeit einen Schulleiter gehabt, der auch noch Klassenlehrer war. Für heutige SL absolut undenkbar.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Man merkt Ihnen in Ihren Ausführungen deutlich an, dass Sie nicht den blassesten Schimmer von Schulleitungsaufgaben haben.

unverzagte
1 Monat zuvor

Generation Golf, der sich Fräulein Rottenmeier zugehörig wähnt, würde schreiben: “ Heul doch “ – blasse Retourkutsche.

Wenn Sie sich z.B. vorstellen können, eine zusätzliche Klassenleitung zu übernehmen, dann schreiben Sie das doch, anstatt „Ahnungslosigkeit“ zu mokieren.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Nein, ich kann mir nicht vorstellen eine Klassenleitung mit den dazugehörigen Aufgaben zu übernehmen! Da muss ich auch nicht heulen, weil ich dies nicht schaffen würde. Ich leite entweder eine Schule mit allen vielfältigen Aufgaben und mache dies gründlich, zuverlässig und mit extrem viel Engagement oder ich leite eine Klasse und mache dies gründlich, zuverlässig und mit extrem viel Engagement. Beides ist nicht möglich! Daher gebe ich in ein bis zuweilen zwei Klassen Mathematikunterricht. Das tue ich mit viel Liebe und auch da habe ich schon genug neben dem Unterricht zu tun. Aber das schaffe ich gerade noch….
Und wenn hier jemand schreibt, dass die Leitungszeit doch so sehr erhöht wurde, dass es scheinbar doch ein Klacks ist, alle Aufgaben gut zu bewältigen, der hat meiner Meinung nach keinen blassen Schimmer vom Leiten einer Schule!
Noch so ein Spruch aus meiner Golf-Generation: wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die F…..e halten….
Okay, das war jetzt zu hart….sorry….

447
1 Monat zuvor

Stimme zu.

Die kritisierten Ausführungen sind (egal welche Schulform) schlicht Unfug.

Klar, es gibt soooooo viel Entlastung….NICHT.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Ja, ich habe nichts dagegen, wenn jemand nur auf seinen Teller schaut, aber dann soll man wenigstens zugeben, dass man vom anderen Teller keine Ahnung hat.
Wer meint, dass SL-Aufgaben nur darin bestehen, den Stundenplan zu machen und dann und wann die selbst gelegten Förderstunden wegen angeblicher wichtiger Leitungstermine ausfallen zu lassen, dem spreche ich jedwede Kompetenz des anderen Tellers ab!

Unverzagte
1 Monat zuvor

Geht doch, Fräulein R.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

Was geht?

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Und ich wähne mich nicht zugehörig zur Generation Golf, ich gehöre de facto dazu…..und finde das sogar irgendwie schön…..

-mm-
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich glaube, sie sind nicht fair. Bei uns im Kollegium, dass mal ein Jahr lang in die Aufgaben reinschnuppern durfte, weil es schlicht und ergreifend keine Schulleitung gab, wollte keiner, als es dann um die Besetzung dieses Postens ging, den Job übernehmen. Auch nicht ohne Klassenleitung. Und das hatte seine guten Gründe.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  -mm-

Stimmt, wäre unfair, bin ich ganz bei Ihnen.
Ging mir ausschließlich um all die hiesigen Kommentare, die sich lediglich selbst erhöhen, indem sie das Gegenüber gering schätzen mit unterstellter Ahnungslosigkeit ohne auch nur ansatzweise inhaltlich zu argumentiern.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Ah….jetzt habe ich es verstanden!
Aber Sie haben schon gelesen, was Marie da so von sich gegeben hat….da erhöht sich jemand auch kräftig, in dem die Arbeit einer SL in Zweifel gezogen wird.
Daher mein Kommentar….

Riesenzwerg
30 Tage zuvor
Antwortet  Marie

Unsere SL hat immer eine eigene Klasse!

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Achim Albrecht

Das wäre ein Traum!

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor

Wir befinden uns 2024 doch schon in der Mitte der Zwanzigerjahre.

Wo ist denn das leichte Überangebot an Lehrkräften, das die Studie für diesen Zeitraum beschreibt?

Wenn die Studie die Gegenwart schon falsch beschreibt, sollte man bei ihren Voraussagen für die Zukunft mehr als skeptisch sein.