Neue Wege, Lehrkraft zu werden: „Künftig werden mehr Lehrende mit unterschiedlichen Biografien unsere Schulen bereichern“

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BERLIN. Der Lehrkräftemangel beschäftigt Deutschlands Schulen seit Jahren. Nun wollen die Länder die Ausbildung öffnen, um mehr Personal zu gewinnen: So soll es künftig auch die Möglichkeit geben, mit nur einem Studienfach Lehrer oder Lehrerin zu werden. Die GEW zeigt sich skeptisch. Der VBE lehnt den Vorstoß ab.

Die Kollegien sollen bunter werden – durch unterschiedliche Zugänge in den Schuldienst (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Am Ende der vorvergangenen Woche trat die KMK-Präsidentin, Saarlands Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) vor die Öffentlichkeit. „Die Länder eröffnen neue Wege in das Lehramt“, erklärte sie. „Wir öffnen den Zugang zum Beruf für neue Gruppen, wie Ein-Fach-Lehrkräfte und Quereinsteigende. Dadurch werden zukünftig mehr Lehrende mit unterschiedlichen Biografien unsere Schulen bereichern. Zudem gestalten wir das Studium praxis- und berufsorientierter, indem wir die Studien- und Vorbereitungsdienstphase stärker verschränken. So stellen wir sicher, dass künftige Lehrkräfte frühestmöglich ihr theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen verbinden können. Der Weg ins Lehramt wird dadurch flexibler und lebensnaher!“

Momentan müssen angehende Lehrkräfte in der Regel auf mindestens zwei Fächer studieren. Zudem befürworten die Länder in ihrem Beschluss als zusätzlichen Ausbildungsweg auch duale Lehramtsstudiengänge und ein sogenanntes Quereinstiegs-Masterstudium für Absolventen zum Beispiel von Ingenieurwissenschaften, die sich später entscheiden, noch Lehrerin oder Lehrer zu werden. Mit den Maßnahmen solle kurz- und mittelfristig Lehrpersonal gewonnen werden, hieß es.

Die Koordinatorin der Unionsländer in der KMK, die Schleswig-Holsteinische Bildungsministerin Karin Prien, sagte nach dem Treffen, dass es sich um zusätzliche Wege handeln soll: „Wir gehen nicht ab von der grundständigen Lehrkräftebildung“, sagte die CDU-Politikerin. Man öffne aber die Ausbildung für mehr junge und auch ältere Menschen, die sich für den Lehrerberuf entschieden. „Dadurch werden zukünftig mehr Lehrende mit unterschiedlichen Biografien unsere Schulen bereichern“, sagte Streichert-Clivot.

Das Modell Ein-Fach-Lehrkraft soll es unter anderem Lehrerinnen und Lehrern aus dem Ausland mit nur einem studierten Fach leichter machen, in ihrem Beruf in Deutschland Fuß zu fassen. Auch angehende Mathematiker oder Informatiker, die Lehrer werden wollen, könnten damit angesprochen werden. Sie alle müssten dann nicht mehr ein zweites Fach nachstudieren, was möglicherweise viele davon abhält, Lehrkraft zu werden.

„Die KMK leistet sich einen Beschluss, der den Empfehlungen ihres eigenen wissenschaftlichen Beratungsgremiums zuwiderläuft“

Die Bildungsgewerkschaft VBE wendet sich gegen die Möglichkeit des dualen Studiums und grundsätzlich auch gegen Ein-Fach-Lehrkräfte. „Der Deprofessionalisierung muss Einhalt geboten werden“, sagt der VBE-Vorsitzende Gerhard Brand. „Die KMK leistet sich einen Beschluss, der den Empfehlungen ihres eigenen wissenschaftlichen Beratungsgremiums, der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK), zuwiderläuft.“ Hintergrund: Die SWK hatte duale Lehramtsstudiengänge abgelehnt, weil damit Studierende zum Unterrichten verleitet würden, bevor sie die dafür notwendigen Kompetenzen erworben hätten.

Brand: „Wir rücken kein Stück von unserer Ansage ab, dass es kein duales Studium im Sinne der Einphasigkeit geben soll. Zudem soll es grundsätzlich keine Ein-Fach-Lehrkräfte geben, wenngleich jenen, die in Mangelfächern zunächst nur in einem Fach unterrichten, eine Nachqualifizierung ermöglicht werden muss.“

Brand setzt sich nach eigenen Worten dafür ein, dass Qualität der Lehrkräftebildung gesichert und perspektivisch gesteigert wird. Sie müsse den Herausforderungen vor Ort Rechnung tragen und die angehenden Lehrkräfte optimal darauf vorbereiten, professionell zu agieren. Dafür brauche es eine angemessene Dauer des Vorbereitungsdienstes mit mindestens 18 Monaten und optimal 24 Monaten.

Ein besonderes Anliegen ist dem VBE zudem, die fortlaufende Qualifizierung der Lehrkräfte sicherzustellen. „Dafür muss zum einen die Kohärenz über alle Phasen der Lehrkräftebildung sichergestellt werden. Zum anderen muss sichergestellt werden, dass ausreichend zeitliche und finanzielle Ressourcen bestehen, als dass Lehrkräfte innerhalb der geregelten Arbeitszeit qualitativ hochwertige Fort- und Weiterbildungsangebote wahrnehmen können. Damit wird das Berufsfeld attraktiver und so können auch wieder mehr Menschen für die Arbeit im Bildungssystem gewonnen werden“, erklärt Brand.

„Um mehr Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen oder in diesem zu halten, müssen sich sowohl die Arbeitsbedingungen in den Schulen als auch die Bedingungen in der Ausbildung der Lehrkräfte enorm verbessern“

Die GEW warnt unterdessen vor Tücken in den Details der Neuregelungen. „Der Knackpunkt: Der konkrete Umsetzungsbeschluss fehlt noch, so dass aktuell nicht zu beurteilen ist, welche Auswirkung diese Maßnahmen insbesondere auch auf die Qualität der Lehrkräftebildung haben. Die KMK hat sich zudem nicht einmal auf einen weiteren Ausbau der Ausbildungskapazitäten an den Universitäten und im Vorbereitungsdienst verständigt“, sagt Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied Schule. „Mit ihren Vorschlägen springt die KMK viel zu kurz! Der Lehrkräftemangel wird nicht in seiner gesamten Tragweite erfasst. Er kann nicht erfolgreich bekämpft werden, wenn keine für alle Länder verbindlichen mittel- und langfristigen Maßnahmen vereinbart werden. Die aktuellen Absprachen werden weder den Pädagoginnen und Pädagogen, die an den Schulen mit hohem Engagement arbeiten, gerecht, noch den Zukunftsaussichten der Kinder und Jugendlichen“, kritisiert die Gewerkschafterin.

Sie betont: „Um mehr Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen oder in diesem zu halten, müssen sich sowohl die Arbeitsbedingungen in den Schulen als auch die Bedingungen in der Ausbildung der Lehrkräfte enorm verbessern.“ Beides müsse attraktiver werden. „Es geht einerseits um die Reduzierung von Arbeitszeit, kleinere Klassen und die Entlastung der Lehrkräfte von reinen Verwaltungstätigkeiten, umso mehr Zeit für die pädagogische Arbeit zu haben. Andererseits müssen die Ausbildungskapazitäten an den Universitäten ausgebaut sowie bessere Studien- und Ausbildungsbedingungen geschaffen werden. Theorie und Praxis müssen besser verzahnt, die Qualifizierung der Quer- und Seiteneinsteigenden vorangetrieben sowie die Fort- und Weiterbildung gestärkt werden“, so Bensinger-Stolze.

Der Lehrkräftemangel wird die Schulen besonders oberhalb der Grundschulen nach Prognosen von Experten und Berechnungen der Länder noch über Jahre beschäftigen. Die KMK hatte in ihrer im Dezember veröffentlichten regelmäßigen Dokumentation zum Lehrkräfteeinstellungsbedarf und -angebot steigende Schülerzahlen durch Zuwanderung als einen Grund genannt, dazu kommen ein steigender Personalbedarf durch den Ausbau der Ganztagsbetreuung und erhöhte Anforderungen etwa bei Inklusion und Sprachförderung. Und auch auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt schlägt sich die Bevölkerungsentwicklung nieder: Die «Baby-Boomer-Generation» verlasse das Berufsleben, wobei die nachrückende Generation viel kleiner sei. News4teachers / mit Material der dpa

Wie lassen sich Lehrkräfte gewinnen? SWK: Neuer Zugang – verkürztes Referendariat

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Minna
1 Monat zuvor

Zusätzlich könnte man ja das Problem abgehen, dass das Risiko für Long Covid unter LehrerInnen am höchsten ist.

https://www.rnz.co.nz/news/national/512698/long-covid-teachers-healthcare-workers-most-vulnerable-occupations-report-finds

Außerdem schwächt SARS-CoV-2 das Immunsystem. Weltweit steigen etwa die Fälle von Tuberkulose an – neben vielen anderen Erkrankungen. Da sind stickige Klassenzimmer und verdreckte Toiletten nicht so attraktiv.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Minna

Danke für den Link auf den Bericht, müsste eigentlich jedem klar sein, der sich den Beruf noch antut, man kann den Infektionsquellen im praktischen Betrieb als Lehrkraft gar nicht ausweichen, wenn man ehrlich ist. Und das Immunsystem ist nun einmal kein „Muskel“, den man trainieren kann.

Wenn man sich noch einmal erinnert, wie ungenügend die „Infektionsschutzmaßnahmen“ im schulischen Bereich für Lehrkräfte waren (außer „Fenster auf“ und „Abstand halten“, was bei 30 Personen im Klassenraum natürlich nicht funktioniert, kam da ja nichts), während sich andere Berufsgruppen und Politiker praktisch vom ersten Tag an jahrlang im Homeoffice verschanzt haben (und dies teilweise immer noch tun) und außer „Durchhalteparolen“ und „Balkonklatschen“ für die „systemrelevanten“ Berufe kaum etwas für uns geleistet haben, dazu die ganzen Diffamierungen („Lehrkräfte feiern allabendlich Parties und schleppen das Virus dann in die Schulen um Kinder zu infizieren“), dann ist es klar, was mit dieserStudie passieren wird: Sie wird verschwiegen werden, man wird deren Ergebnisse abstreiten und wer sich darauf beruft wird als „Covid-Spinner“ diffamiert werden.

Gen Z: … ihr wisst schon

Tim Bullerbü
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ich würde gerne noch ergänzen, dass es Schüler/innen nun ausdrücklich erlaubt ist, mit Covid zur Schule zu kommen.

Kohlrabi
1 Monat zuvor
Antwortet  Minna

Auf die Corona-Maßnahmen schaut man heutzutage sehr viel anders:

Geheim-Protokolle enthüllen: Corona-Experten waren gegen Schließung der SchulenLange wurde uns erzählt, Schulen seien Brutstätten des Coronavirus. Nun belegen Sitzungsprotokolle des deutschen Krisenstabs: Die Schließungen waren unnötig. Für alle Experten stand fest: Schulen tragen nicht entscheidend zur Ausbreitung des Virus bei. Die Enthüllung bringt Merkels Regierung – und ebenso die österreichische – in Erklärungsnot….“

https://exxpress.at/geheim-protokolle-corona-experten-waren-gegen-schliessung-der-schulen/

Was ist hier bei n4t dafür und dagegen gewettert worden?!?

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Ein rechtslastiges österreichisches Boulevardblatt als Quelle, sehr vertrauenswürdig. Tatsächlich sind die meisten Wissenschaftler nach wie vor der Ansicht, dass die Maßnahmen wirksam waren:
https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1003913
https://ora.ox.ac.uk/objects/uuid:929243b1-9bcc-4537-8435-5d51bc895621
https://www.science.org/doi/10.1126/science.abd9338

vhh
1 Monat zuvor
Antwortet  Kohlrabi

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/rkifiles-corona-100.html
Ernsthaft? Einfach mal den Krankenstand in Schulen und KiTas während der üblichen, normalen Erkältungszeiten (Corona ist mehr) ansehen. Wer genau hätte den Unterricht machen sollen? Ach so, das war gar nicht so wichtig, es ging nur um Kinder versorgt und fehlende Gelegenheiten für Shopping und Party ? Na dann..

Mika
30 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

0,1Prozent erkrankte Schüler bedeutet eine Inzidenz von 10.000, aber das ist ja nix. Der Exxpress ist ein Schundblatt, gleichzusetzen oder noch schlechter als die BILD.
Am besten lesen Sie noch mal nach, wie das in 2020 war: https://www.deutschlandfunk.de/rueckblick-2020-chronologie-eines-schuljahrs-in-der-100.html#:~:text=13.,die%20Schulen%20vorerst%20zu%20schlie%C3%9Fen.
Und lesen Sie die Originalprotokolle des RKI, da stellt sich das Geschehen ganz anders dar als im Exxpress beschrieben.
Mit freundlichen Grüßen, Mika

Ich habs so satt
30 Tage zuvor
Antwortet  Mika

@ Kohlrabi empfehle ich ein Praktikum in Neuburg an der Donau, damit er sieht, wie immer noch Kinder und Jugendliche nach covid leiden.

„Je jünger die Betroffenen sind, umso gravierender sind die Einschnitte in Ihre Entwicklung“ @Kohlrabi ( ist bei Kohlrabi ähnlich, wenn sie sich zu langsam entwickeln, werden sie hölzern, sorry, der musste jetzt sein.)

Zitat oben aus
https://neuburg.com/aktuelles/chefarzt-dr-med-daniel-vilser-spricht-in-expertenrunde-zu-long-covid-mit-bundesminister-karl-lauterbach-in-berlin_id32054?brickId=search-article6157#collapse-sidebarCollapse

„Denn nach Long Covid und auch nach anderen Infektionen, Operationen oder Traumata kann sich ein Zustand chronischer Beeinträchtigung mit gravierenden Symptomen entwickeln und über Monate oder Jahre hinweg fortbestehen. Ein erfülltes und aktives Leben, wie es vor Long Covid selbstverständlich war, ist dann in weite Ferne gerückt. Jeder Schritt von einem Zimmer ins nächste ist beschwerlich. Sport oder Freizeitbeschäftigungen sind den jungen Patientinnen und Patienten ebenso unmöglich wie der Schulbesuch oder die Erledigung von Hausaufgaben und soziale Interaktionen, die mit Unternehmungen verbunden sind.“

https://www.bmg-longcovid.de/diskurs/gastbeitraege/gastbeitrag-dr-daniel-vilser

Also, weiterhin maximal risk, für alle besonders in der Schule und in KiTa/ KiGa.

Mika
30 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Korrektur: eine Erkrankungszahl von 0,1 Prozent aller Schüler im Dezember 2020 bedeutet eine Inzidenz von 100, die magische Grenze war 50.
Bei ca. 8,3 Mio Schülern an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland sind 0,1 Prozent immerhin 83.000 erkrankte Schüler – allein im Dezember 2020. Nicht so wenig, denke ich.

Wutbürger
28 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Sie meinen die RKI-Originalprotokolle, die von einem, ich zitiere Sie jetzt mal, „Schundblatt, gleichzusetzen oder noch schlechter als die BILD“ erst freigeklagt werden mussten? Warum haben das eigentlich nicht ARD, ZDF, Spiegel, Stern & Co. gemacht?

Und meinen Sie diese RKI-Originalprotokolle, die so sehr geschwärzt sind, dass, wieder zitiere ich Sie, ein „Schundblatt, gleichzusetzen oder noch schlechter als die BILD“ erneut gegen das RKI auf Freigabe klagt?
Warum machen das eigentlich nicht ARD, ZDF, Spiegel, Stern & Co. ?

„Und lesen Sie die Originalprotokolle des RKI, da stellt sich das Geschehen ganz anders dar als im Exxpress beschrieben.“

Das habe ich tatsächlich getan, aber das Geschehen hat sich da nicht ganz anders dargestellt, aber das werden Sie mir sicher im Detail erklären können.

Mittlerweile diskreditiere ich kleine Medien (die vielleicht auch eine andere Ausrichtung haben als es mir gefällt) nicht als „Schundblatt, gleichzusetzen oder noch schlechter als die BILD“, denn diese haben sich als wertvolles Korrektiv erwiesen und gewährleisten eine Berichterstattung und Recherche, die große Medien, warum auch immer, nicht (mehr) können oder können wollen.

Canishine
30 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Für alle Experten stand fest: Schulen tragen nicht entscheidend zur Ausbreitung des Virus bei. „
Klar, geschlossene Schulen verbreiten kein Virus.
Und weil wir regelmäßig getestet und Masken getragen und uns (was ja eigentlich bei Einhaltung der Lüftungsanweisung nicht möglich sein sollte) den A… abgefroren haben.
Ich bin weder sonderlich kälteempfindlich, auch das Tragen der Masken war für mich erträglich, aber wenn man bei einer Aufarbeitung der Coronamaßnahmen über das Vermeiden von Schulschließungen sprechen möchte, dann mögen man sich bitte auch Gedanken darüber machen, wie diese Arbeitsbedingungen (für Lehrer und Schüler) zu vermeiden sind, ohne das Infektionsrisiko weiter zu erhöhen.
Wo doch so gerne erklärt wurde, dass Corona nur ein Schnupfen oder maximal eine Grippe sei, hier möchte man dann doch einen Unterschied gefunden haben : Corona breitet sich nicht in Schulen aus.

447
1 Monat zuvor

Die Überschrift finde ich sprachlich topp gelungen, kommt in Sammlung.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  447

„Künftig werden mehr Lehrende mit unterschiedlichen Biografien unsere Schulen bereichern“
Übersetzt: „Wir pfeifen personaltechnisch auf dem allerletzten Loch und stellen jeden von der Straße weg ein, der einigermaßen lesen, schreiben und rechnen kann und sich als „Lehrender“ identifiziert.“.

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Euphemismus als Überschrift. ChatGPT?

Wer Mathematik annähernd richtig schreibt oder seine Schreibweise vernünftig begründen kann, darf es prüfungsrelevant unterrichten. Das Fach kann beliebig ersetzt werden.

A.J. Wiedenhammer
30 Tage zuvor

Immer, wenn das Wort „bereichernd“ verwendet wird, schrillen bei mir alle Alarmglocken.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Ich stelle mir das für andere Berufe vor „“Dadurch werden zukünftig mehr xy mit unterschiedlichen Biografien unsere Arbeit bereichern.“ Zivile Ingenieure oder Ärzteschaft….. Über die Autobahnbrücke würde ich ungern fahren.

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Niemand würde bei Herzchirurgen das selbe fordern, selbst wenn diese knapp wären.

Sie haben den Punkt getroffen. Nur bei Lehrern kann man so etwas fordern und auch umsetzen. Lehrer kann man ebenso gut werden wie Fußballtrainer oder Virologe.

unverzagte
1 Monat zuvor

Punkt getroffen oder im Ansatz gestreift ?
Sind Tode vergleichbar mit kollektiver Verblödung ?
Oder stirbt Hirn ohne Bildung ?

( Frage für eine Gesundheitsministerin )

HellaWahnsinn
30 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Oh das wird sich ändern:
Mit einigen Jahren Verspätung wird sich das dann auf ALLE Lebensbereiche auswirken.
Lustig wird das nicht …

Sepp
30 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Es gibt bspw. auch Medizinpädagogen, die medizinisches Wissen vermitteln können. Dennoch würde niemand es kritisieren, wenn „richtige“ Mediziner / Ärzte mit Praxiserfahrung die medizinischen Fächer unterrichten.

Hingegen würden Sie sich sicher nicht von einem Medizinpädagogen operieren lassen wollen.

Wenn Sie den Vergleich also unbedingt ziehen wollen, so kann mein Kollege, der frühee Diplom-Physik studiert hat, nach einer „Weiterbildung“ (Referendariat) Physik unterrichten. Einen Physik-Lehrer würde man hingegen vielleicht nicht an den Teilchenbeschleuniger lassen.

Canishine
30 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Nur, weil der Teilchenbeschleuniger (auf den ersten Blick) teurer ist. Außerdem: Der Lehrer ist doch ohnehin schuld :-).
Man kann zu dem Schluss kommen, dass eine verfehlte Bildungspolitik uns auch (heute schon) sehr teuer kommt. Aber da dort viele Faktoren eine Rolle spielen, ist die Kausalität des Schadens nicht so einfach zu erkennen wie bei einem fehlgeschlagenes Millionenexperiment.
Ja, es könnte ein Physiklehrer genauso berufsbegleitend am CERN arbeiten, wenn er denn angemessen und ausdauernd eingewiesen wird. Nur: Wer am CERN würde das kostenlos übernehmen und dabei freiwillig seine eigentliche Aufgabe vernachlässigen?

Sepp
30 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Nein, es geht nicht nur um den möglichen Schaden, sondern um die fehlenden Fachkenntnisse. Wenn jemand nur ein „halbes“ Physik-Studium hinter sich gebracht hat, weil er noch ein zweites Fach studiert hat, plus Pädagogik, Psychologie, Didaktik etc., dann wird er nicht die fachliche Tiefe haben wie ein grundständiger Physiker, der nur das studiert hat.

Warum ist es denn selbstverständlich, dass Medizinstudenten von Ärzten mit Praxiserfahrung ausgebildet werden? – Weil es dort fast ausschließlich um das Fachwissen geht.

Insofern müssten man die ganze Diskussion durchaus differenzieren:

In meinem Chemie-Leistungskus sitzen nur (im positiven Sinne) „Chemie-Freaks“. Die sind so begeistert von Chemie, die würden bei jedem Unterricht mitziehen, solange der nur fachlich anspruchsvoll ist. Da kann man eigentlich kaum etwas falsch machen.

Dagegen braucht man natürlich für die Grundschule oder für eine pubertierende 8. Klasse ganz anderes pädagogisches und didaktisches Rüstzeug.

Wutbürger
30 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Nein, es geht nicht nur um den möglichen Schaden, sondern um die fehlenden Fachkenntnisse. Wenn jemand nur ein „halbes“ Physik-Studium hinter sich gebracht hat, weil er noch ein zweites Fach studiert hat, plus Pädagogik, Psychologie, Didaktik etc., dann wird er nicht die fachliche Tiefe haben wie ein grundständiger Physiker, der nur das studiert hat.

Ein Physiklehrer hat eben keine halbes Physikstudium hinter sich gebracht. Ich kenne selbst Physiklehrer, die ihre Promotion in einem ganz normalen Physikbereich, der nichts mit Schule zu tun hat, machen.
Da Sie weder ein Lehramtsstudium, noch irgendein Studium absolviert zu haben scheinen, sollten Sie lieber still sein und Ihre fehlende Bildung und Kenntnis in dem Bereich nicht so offen und für jeden sichtbar vor sich her tragen!

Die Didaktikmodule nehmen nur einen sehr kleinen Raum im Lehramtsstudium ein, Psychologie gibt es gar nicht und Pädagogische Psychologie hat damit überhaupt nichts zu tun und gibt es sogar noch weniger als Didaktik.
Und im Gegensatz zu den Ingenineur- und NaWi-Studenten haben die Lehramtsstudenten keine Praktikumssemester, sondern machen ihre Praktikas in den Semesterferien, wo die Prüfungen geschrieben werden und sich die reinen Fachstudenten in alle Ruhe vorbereiten können. Die Lehramtsstudenten schreiben sogar die absolut gleichen Prüfungen mit.

Und natürlich unterscheidet sich auch bei den „echten“ Physikstudenten jedes Studium voneinander, weil es auch da unterschiedliche Vertiefungsmöglichkeiten gibt bzw. sogar obligatorisch sind. Einem Geophysiker oder einem Medizinphysiker oder einem Physikchemiker würde auch niemand absprechen Physiker zu sein, aber bei den Physiklehrer scheint das legitim zu sein?!

An ihrem Gequatsche erkennt man einfach nur, dass Sie keine Ahnung haben, weder von Physik, noch vom Lehramt.

Marhat
30 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Trotzdem arbeite ich als Fachlehrerin lieber mit den an Chemie interessierten LN als mit den Anderen. Wieso sollte der Seiteneinsteiger nur für bestimmte Kurse tauglich sein und der Gelernte übernimmt den Rest?

Sepp
29 Tage zuvor
Antwortet  Marhat

Ich unterrichte ehrlich gesagt auch lieber den interessierten Leistungskurs, weil es fachlich anspruchsvoller ist und man begeisterte Schüler hat.

Wir haben auch Kolleginnen und Kollegen, die wollen lieber in den unteren Jahrgängen unterrichten oder in der Oberstufe nur Grundkurse und keine Leistungskurse haben.

Unsere SL achtet auch darauf, KuKs bevorzugt entsprechend ihren Interessen und Fähigkeiten einzusetzen, sofern das geht.

Es geht mir v.a. darum zu sagen, dass die Anforderungen an Pädagogik in den höheren Jahrgängen einfach geringer sind.
Ich stelle es mir selbst z.B. sehr schwierig vor an einer Grundschule zu unterrichten. Ein Quer- oder gar Seiteneinstieg dort wäre für mich sehr schwer.

unverzagte
29 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Sepp, wie bewerten Sie pädagogische Anforderungen in Sek1 Klassen, in denen rechtsextreme Haltungen „normal“ sein sollen ?

Canishine
30 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Ein Physiklehrer, der zwei Jahre weitergebildet wird (die Zeit im Referendariat) kann sich genauso die Fachkenntnis erwerben, um gewisse Aufgaben am Teilchenbeschleuniger durchzuführen.
Danach kann er Erfahrung für die „schwierigeren“ Probleme (die Klasse 8) sammeln. Wenn er denn ausgebildet wird, er benötigt diese Ausbildung.
Mir geht es darum, darauf hinzuweisen, dass man nicht so tun soll, als bräuchte man die Ausbildung und die Erfahrung nicht unbedingt für den Lehrerberuf (über die Qualität und Inhaltsaspekte dieser kann man sicherlich streiten). Das Handwerk eines Lehrers und die persönliche Weiterentwicklung eines Pädagogen ist ebenfalls anspruchsvoll (wie die Arbeit eines Teilchenphysikers, nur mit anderen Ansprüchen).
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass eine reduzierte Lehrerausbildung Konsequenzen sowohl für die Qualität des Unterrichts als auch für das Ansehen des Lehrerberufs nach sich ziehen wird.

Mika
29 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Es freut mich für Sie, dass Sie nur begeisterte SuS in Ihren Leistungskursen haben. Bei mir ist das nicht so. Da sitzen aufgrund der Fächerkombinationen auch nichtbegeisterte und -begabte in den LKs, von den Grundkursen ganz zu schweigen. Und für die brauchen Sie eine hohe methodisch-didaktische und pädagogische Kompetenz, um sie nicht zu verlieren.

Mika
29 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

In meinem Jahrgang haben wir Lehrämtler das komplette Hauptstudium – also ALLE Vorlesungen und Seminare zusammen mit den Diplommathematikern und -physikern absolviert, und dieselben Klausuren geschrieben. Das Pensum bei uns war in dieser Zeit also doppelt so hoch wie bei den Diplomern. Das Hauptstudium dauerte drei Jahre, dann kam bei den Lehrämtlern Pädagogik, Fachdidaktik, Entwicklungsychologie usw. dazu, und wir durften einige Vorlesungen der Diplomer abwählen. Ich verbitte mir die Herabwürdigung meines Studiums als „halbes Fachstudium“!

Realist
29 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Korrekt. Hätte in einem Fach (Gymnasiallehramt) noch genau zwei Seminarscheine und die Diplomarbeit gebracht für das Diplom. Hätte ich mal machen sollen, Zeiteinsatz ca. 1 Jahr zusätzlich, dann wäre ich schon lange aus diesem Wahnsinn raus…

Tim Bullerbü
1 Monat zuvor

Ich übersetze mal schnell: Weil wir die Absicht haben, auch Zukunft nicht in Bildung zu investieren, nehmen wir nun den letzten Strohhalm, der noch dazu billig ist.
Wir sch…auch darauf, ob die Pädagogen sind. Wir sch…auch darauf, ob die vorbereitet sind, ob sie die Chance haben, Freude an diesem Beruf zu haben.
Sie sollen eine Lücke schließen und wenn sie dann verzweifelt, überfordert, ausgebrannt sind —Pech. Die Nächsten bitte.

Marc
1 Monat zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Lehrer kann doch jeder oder nicht? Zumindest wird in NRW so aktiv geworben. Warte noch auf den Quereinstieg als Chirurg. Erfahrungen bisher: Zerlegen einer Weihnachtsgans.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Marc

Schon im Wilden Westen galt “ Wer einen Scheitel ziehen kann, kann auch Zähne ziehen“, und aus den Cowboys ist doch auch was Rechtes geworden….““

uesdW
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Hat sogar bis zum Präsidenten gereicht – vgl. Ronald Reagan

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Wenigstens recht und nicht link.

Beim Thema Grundschullehrer sieht die Politik das aber tatsächlich so. Jeder, der mal Kind war, kann Geundschullehrer. Sogar Männer, um die Genderfraktion zu beruhigen.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Komisch nur, dass man (an meiner damaligen Grundschule, Berlin GS bis Klasse 6) selbst ausgebildete (Gym-)Lehrer nur ungern in den unteren Klassen einsetzte. Warum nur? Kann es daran liegen, dass es doch nicht sooo einfach ist, den Kleinen die Anfänge des Lesens, Schreibens und Rechnens beizubringen, wie von vielen gedacht? Immer wieder mussten die ausgebildeten „Unterstufen-Lehrer“ die Schulanfänger übernehmen und die Gym-Lehrer ernteten dann ab der 3. Klasse die Früchte der Arbeit. Das sorgt für viel Frust bei den Kollegen, die auch gern mal eine Klasse bis zur 6. weitergeführt hätten und nicht immer wieder bei Null anfangen wollen.

Mika
30 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wieso „komisch nur…“? Gymnasiallehrer wissen i.d.R., dass sie nicht zum Unterrichten des Lese-Schreib- und Rechenerwerbs ausgebildet sind, und drängen sich nicht danach, in die Grundschule zu gehen. Viele Seiteneinsteiger sind da völlig schmerzbefreit, egal b Grun- oder weiterführende Schule.

potschemutschka
30 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Genau das meinte ich. Aber leider denken eben zu viele Nicht-Lehrer: „Jeder, der mal Kind war oder ein Kind hat, kann GS-Lehrer.“ – und dann wundert man sich, dass so viele Kinder in der 4. Klasse nicht richtig lesen, schreiben und rechnen können, denn es gibt immer weniger gut ausgebildete GS-Lehrer..

Milla
29 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Meine Kinder können lesen, obwohl sie in der GS waren.

potschemutschka
26 Tage zuvor
Antwortet  Milla

@Minna
Dann hatten ihre Kinder Glück, weil sie von gut ausgebildeten und motivierten GS-Lehrern unterrichtet wurden und dazu noch bildungsaffine Eltern haben (vermute ich mal).

Mika
30 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Letzter Satz: …egal ob Grund- oder weiterführende Schule.

Finagle
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

„was Rechtes geworden….““

– genau mein Humor…

Sepp
30 Tage zuvor
Antwortet  Marc

Warum muss eigentlich immer dieser schiefe Vergleich her und wann merkt man, dass wir Lehrkräfte bei dem Vergleich nicht gut abschneiden?

Es gibt Medizinpädagogen, die medizinisches Grundlagenwissen vermitteln können. Dennoch sind sie keine richtigen Ärzte. Und Medizinstudenten benötigen richtige Ärzte mit Praxiserfahrung in der Ausbildung.

Ein (fachlich ausgebildeter) Arzt kann also lernen, sein Fach zu vermitteln. Ein (Medizin-)Pädagoge hat aber keine so umfassende fachliche Ausbildung, keine Praxiserfahrung und kann nicht im Fach arbeiten. Von einem Medizinpädagogen würden Sie sich sicher nicht behandeln lassen wollen.

Mika
29 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

So wie nicht jeder Fleischermeister als Chirurg beim Menschen eingesetzt werden sollte, soll definitiv nicht jeder, der eine Schule mal als Schüler besucht hat, als Lehrer eingesetzt werden. Es braucht IMMER! vorher die entsprechende Nachqualifizierung. Aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, scheinen die Landesregierungen zu glauben, bei Personen, die als Lehrkraft eingesetzt werden sollen, auf diese vorherige Nachqualifizierung verzichten zu können. Einen zweimonatigen Crashkurs und ein paar Monate Training während des Jobs (für zwei Stunden pro Woche) halte ich für ähnlich unzulänglich wie beim auf Chirurg umsattelnden Fleischermeister.

Sepp
29 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Wie gesagt, bei uns sind es für den Quereinstieg nach einem Fachstudium und 2-3 Jahren Berufserfahrung noch immer die 1,5 Jahre Vorbereitungsdienst, den auch normale Referendare machen. Und diese Vorbereitung sollte auch jeder späteren Lehrperson durchlaufen.

Insofern finde ich den von Marc angeführten Chirurgen-Vergleich noch immer unsinnig:

Im Notfall darf mir gerne ein Hautarzt in den Rachen schauen oder einen aufgeplatzen Finger mit ein paar Stichen nähen. Der hat zwar eine andere Spezialisierung als ein HNO-Arzt oder Unfallchirurg, aber am Ende haben alle das „Fach“ Medizin studiert. Das hat der Fleischermeister halt nicht.

Mika
25 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In Brandenburg brauchen Sie kein Fachstudium, um als Lehrer eingesetzt zu werden – ein Bachelor in irgendwas reicht. Sie durchlaufen eine vierwöchige „Grundqualifizierung“ und dann gehts ab in die Schule. Dort haben Sie dann für ein Jahr begleitend zum Job alle zwei Wochen einen Seminartag, und das war’s. Ach ja, rein theoretisch haben Sie auch einen „Mentor“ an der Schule, der Sie unterstützt. Dieser bekommt dafür 100€ brutto mehr pro Monat und eine Abminderungsstunde pro Woche. Viel Zeit hat der also nicht für Sie.
Tja, und danach können Sie mit A11 verbeamtet werden. Sollte Ihr Bachelorabschluss einen Schulfachbezug haben, steht Ihnen sogarA12 zu.
Für mich ist das keine zum Studium auch nur annähernd vergleichbare Nachqualifizierung, um auf Kinder losgelassen zu werden. Aus meiner Sicht ist das ein Feldversuch am lebenden Kind, wie weit man das Niveau senken kann, bis die Stange beim Limbo purzelt.

GriasDi
1 Monat zuvor

Ich hoffe, ich kann dann mein aufwändigeres Fach ablegen.
Außerdem hoffe ich, dass alle Quereinsteigenden durchs Referendariat müssen und auch Lehrproben halten müssen. Wie in allen anderen Berufen auch.
Ansonsten kann man allen nur empfehlen, nicht auf Lehramt zu studieren, sondern den Quereinstieg zu wählen.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  GriasDi

„… kann man allen nur empfehlen, nicht auf Lehramt zu studieren, sondern den Quereinstieg zu wählen.“

Korrekt. Und das ist mittlerweile seit mindestens drei Jahre die korrekte Handlungsempfehlung für alle Studienanfänger. Warum sich auf die „Einbahnstraße“ Lehramt festlegen, wenn alles andere viel mehr Chancen bietet? Notfalls geht man eben ins Lehramt, wenn alles andere nicht klappt. Selbst Verbeamtung nur mit Bachelor ist ja mittlerweile möglich. Den Verdienstnachteil wegen Master + Referendariat holt man sowieso nicht mehr auf (wurde hier schon oft vorgerechnet).

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  GriasDi

Ich weiß nicht, in welchem Bundesland Sie sind, aber hier in NDS müssen Quereinsteiger zumindest 2-3 Jahre Berufserfahrung nach dem Studium haben und dann auch 1,5 Jahre Vorbereitungsdienst mit den normalen Referendaren ableisten. Insofern gibt es da auch entsprechende Unterrichtsbesuche. Ich finde nicht, dass das einfacher ist als ein reguläres Lehramtsstudium zu absolvieren.

Außerdem muss ich sagen, dass bei uns an der Uni die Veranstaltungen in Pädagogik, Didaktik und Psychologie nicht wirklich auf den Beruf angepasst waren. Hauptsächlich die Fachdidaktik war wirklich sinnvoll. Die wirklich praxisrelevanten Punkte kamen dann größtenteils nach der Uni.

Aber im Endeffekt stellt sich damit ja die wichtige Frage:
Lernt man im Lehramtsstudium etwas, das so absolut wichtig und grundlegend ist, dass man es nicht in einem anderen Zusammenhang (z.B. im Vorbereitungsdienst oder in einer Art Aufbaustudium) vermitteln könnte? Wie bekommt man diese Inhalte dann an den Mann/die Frau?

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

In NRW auch so ähnlich. D.h., man hat bereits verdient und konnte eventuell schon was ansparen. Der Vorbereitungsdienst ist dann bei vollem Gehalt (eine Stufe drunter, meine ich) und vom vollen Deputat gehen 5-7 Stunden ab. Also verdient man auch da schon Geld.

Das Referendariat für Quereinsteiger ist offiziell genau so, wie bei den anderen. Allerdings reicht das, wenn man mit „ausreichende“ durch den Quatsch durchkommt, den Job an der Schule hat man ja und später fragt eh niemand mehr danach. Also nur „Brot und Butter“ Stunden in den Besuchen und gut ist. Ist also deutlich einfacher und wird besser bezahlt.

Im Lehramtsstudium war hautpsächlich Theorie (Pädagogik, Psychologie und Philosophie) und natürlich Fachwissenschaft und Didaktik. War also nicht alles schlecht und einiges nützt mir wirklich heute.

Ist also schwierig. Aber raten kann ich den jungen Leuten absoult zum Seiteneinstieg.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

Wer im Referendariat noch was anderes macht als Brot-und-Butter-Stunden, dem ist heutzutage eh nicht mehr zu helfen. Jetzt mal das eigene Ego beiseite: Haben Sie bei diesen Showstunden auch nur irgendetwas für den späteren Beruf nützliches mitgenommen? Also ich nicht.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Zweijähriges Referendariat erinnere ich weniger bis gar nicht als „Quatsch“. Quatsch mögen meine eigenverantwortlichen Stunden gewesen sein, doch auch sie waren Erfahrungen, wie es beim nächsten Mal unquatschiger laufen könnte.
Zu den Showstunden: Was in der Zirkusmanege vermittelt wurde, hat sich zumindest mir bestens eingeprägt – nicht zuletzt der aufwendig demonstrierten methodischen Vielfalt wegen . Könnte auch daran liegen, dass diese Stunden nicht ausschließlich für das Publikum initieert wurden. Weiter liegt es garantiert an überzeugenden Seminarleitungen sowie großartigen Mentorinnen.
Seiteneinsteigerinnen tun mir ebenso wie Kolleginnen, die deren „Referendariat“ nun mal eben nebenbei miterledigen sollen, entsprechend sehr leid.

JoS
30 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Da sind Sie aber die große Ausnahme oder die Erinnerung ist etwas getrübt. Diese tolle „methodische Vielfalt“ ist im Alltag zumindest mit einer Vollzeitstelle unmöglich durchzuführen, außer Ihr Tag hat mehr Stunden als der anderer Leute.

Unverzagte
30 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Kein Grund sich zu empören, Jo’s, niemand erwartet von Ihnen Methodenvielfalt oder Zaubertricks und schon mal gar nicht innerhalb einer Stunde. Gibt also keinen Grund mich anzupampen nur weil wir unterschiedliche Erinnerungen haben. Schönen Feierabend noch.

JoS
29 Tage zuvor
Antwortet  Unverzagte

Keine Ahnung, warum Sie meinen sehr sachlich gehaltenen Beitrag als „anpampen“ missverstanden haben. Dass es eine gewaltige Diskrepanz zwischen den Showstunden im Referendariat und den Brot-und-Butter-Stunden im Alltag gibt, ist ja nun wirklich keine kontroverse Aussage.

unverzagte
28 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Naja, da Sie Verallgemeinerungen in Kombination mit „etwas getrübten Erinnerungen“ für „sehr sachlich“ halten, gehe ich jetzt auch von einem Missverständnis aus.

Neben unbestrittener Diskrepanz von Zirkus – und Alltagsstunden ging es um den allgemeinen Wert des Referndariates. Offenbar gibts auch Leute, die diese Zeit insgesamt für sich wertschätzen. Sollen die nun rosa Brillenträger*innen sein, weil sie Ihre Erfahrung nur ansatzweise teilen können ?

Mika
30 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Ich hatte ein sehr gutes (zweijähriges) Ref, in dem ich vieles gelernt habe, von dem ich heute noch zehre. Ja, es war hart, das stimmt, und im ersten Jahr hab ich viel Mist gebaut. Im zweiten Jahr ist dann der Groschen gefallen, und ich habe extrem profitiert. Mag eine Ausnahme sein, aber men Ref war hilfreich.

JoS
30 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Ich fand es überhaupt nicht hart, nur die unnötige Profilierungssucht einzelner Fachleiter*innen war extrem nervig. Wenn man in deren Unterricht hospitiert und sieht, wie sehr sie selbst schwimmen, aber auf der anderen Seite wird erwartet, dass man sich ihren oft fragwürdigen Vorstellungen von gutem Unterricht anpasst, ist das schon schwierig zu ertragen. Dazu kommt die oft intransparente Notenvergabe, die mangelnde Vergleichbarkeit und die höchste unterschiedlichen Anforderungen je nach Studienseminar oder sogar Seminarleitung. Ich bin froh, dass es jetzt schon viele Jahre zurückliegt, allerdings sehe ich in meinem Umfeld, dass sich noch nicht viel zum besseren geändert hat.

Sandrina
29 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Ich habe den Eindruck, dass nicht nur einzelne Fachlehrer eine Ürofilierungssucht haben sondern die allermeisten Lehrer.

Hans Malz
30 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Ein Fachleiter hat mir mal erklärt, dass es vergleichbar mit Köchen ist. Man muss lernen ein „Fünf-Gänge-Menü“ zu kochen. Erst dann darf man in die Küche – Ohne Witz, ist wirklich so gewesen. Ich habe mich dann nicht mit ihm angelegt, weil der Referendar zwischen den Stühlen hing.

JoS
30 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Ja, genau das ist wohl die Denkweise. Um mal im Bild zu bleiben: Ist die Ausbildung in einer Sterneküche wirklich hilfreich, wenn man hinterher in der Systemgastronomie arbeitet? Ich bezweifle es stark.

Unverzagte
30 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Wäre es hilfreicher, „nur“ für Systemgastronomie vorbereitet zu werden und in einer Sterneküche zu landen?

Finde Metapher Küche für Schule übrigens sehr passend.

Hans Malz
29 Tage zuvor
Antwortet  Unverzagte

Ja, aber dann sollte man nicht die „Haute Cuisine“ erlernen, sondern handwerklich gutes und gesundes Essen zaubern können. Das wird im Referendariat nur wenig angeboten. Die spinnen sich da einen Methodenquatsch zurecht, der im realen Leben überhaupt keine Anwendung findet. Dafür können viele dann aber nicht 28 Stunden (in NRW) unterrichten, weil sie nur Zeug gelernt haben, dass enorme Vorbereitung braucht und im Alltag nicht einsetzbar ist.

Die Sterneküche gibt es übrigens an keiner Schule, die ich kenne. Und das sind so um die 70. Die kochen alle mit Wasser.

unverzagte
29 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Das eine muss das andere ja nicht zwangsläufig ausschließen.
Mag sein, dass wir vollkommen unterschiedliche Erfahrungen im Ref gemacht haben. Von „gesponnenem Methodenquatsch“ kann ich nichts berichten oder habe diesen für mich anders bewertet.
Teilen kann ich Ihre Sicht, dass die minutiös geplanten glitzernde Zirkusstunden später in der 1:1 Umsetzung absurd werden, dennoch waren Sie für mich alles andere als sinnbefreit. Auch als Vollzeitlehrerin konnte ich auf einige dieser Zauberstunden, selbst wenn es nur Ausschnitte waren, zurück greifen, eben weil sie komplett geplant und sogar entsprechend erprobt vorlagen.

Wie kommen Sie zu 7 und mehr bekannten Schulen ?

JoS
29 Tage zuvor
Antwortet  Unverzagte

Ich habe mein Referendariat an einer der (vermeintlich) besten Schulen des Landes gemacht, zumindest wenn man nach dem Abiturschnitt und dem Ruf geht. Selbst da war keine „Sterneküche“ möglich oder nötig, zumindest nicht mit einer Vollzeitstelle. Wie andere schon schrieben, kommt es im Alltag auf ganz andere Qualitäten an als im Referendariat.

GriasDi
30 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Was die an der Uni machen ist mir eigentlich egal, ich hab dazu auch nirgends was geschrieben. Didaktik und Pädagogik dort ist eh für den A…

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  GriasDi

Quereinsteiger müssen durchs Referendariat, ansonsten wären es Seiteneinsteiger. Definitionssache … Ist aber meines Wissens nach (momentan) so (definiert).
Seiteneinsteiger müssen schon jetzt nicht durchs Referendariat.

„Wie in allen anderen Berufen auch.“
In welchen denn, außer Staatsexamens-Studiengänge/-Berufe? In meiner Berufsausbildung musste ich weder ein Referendariat machen, noch Lehrproben wie im Referendariat. Dafür ist halt eben eine Berufsausbildung (+ Einarbeitungen, Unternehmen) zuständig.
Kenne auch keine Berufsausbildung, wo das so wäre …

So ist es:
– Nicht auf Lehramt studieren
– Bei Wunsch auf Verbeamtung:
-> Quereinstieg (mit Referendariat, Pflicht)
-> Alternativ: Versetzung von einer anderen Beamtensparte (falls Möglich/gewünscht)
[Quereinstieg > Lehramt]
– Ohne Wunsch auf Verbeamtung:
-> Seiteneinstieg
[Seiteneinstieg > Quereinstieg > Lehramt / Außer man mag freiwillig das Referendariat machen als „Ausbildung“]

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Bla

Quer-oder Seiteneinsteiger… in Brandenburg alles Wumpe. Mit nem Bachelor in Irgendwas wird man nach ein paar Stunden „Seiteneinsteigerqualifizierung“ verbeamtet, bei Bezug zu einem Unterrichtsfach mit A12. Wozu noch Lehramt studieren? Sind doch nur Kinder und Jugendliche, um die es geht.

Bla
27 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Echt? Scheint dann wieder stark bundeslandspezifisch zu sein. In Bayern ist es anders zumindest. Dort wird (noch) unterschieden.

Marhat
1 Monat zuvor

Die Lehrkräfte an einer Einrichtung hatten schon immer unterschiedliche Biografien. ?
Bereichen=erweitern der Heterogenität ist sinnvoll?
Für wen?

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Marhat

Das Erweitern von Heterogenität unter LuL ist sicher erstrebenswert (Stichwort role-models für die eine oder andere bildungsfernere Klientel, jeder couleur).
Aber: ob das oben beschriebene Sparmodell genau dazu taugt? Da halte ich es ganz mit Tm aus Bullerbü: „sollen eine Lücke schließen und wenn sie dann verzweifelt, überfordert, ausgebrannt sind —Pech. Die Nächsten bitte.“
Fazit: Und wieder eine Chance vertan. Das wird sicher nicht die letzte sein.

Teacher Andi
1 Monat zuvor

Wie soll das bitte funktionieren? Ein Fach? Dann werden alle Religion oder Sport wählen, die korrekturintensiven Fächer wären außen vor.
Wie soll man den Lehrern vor Ort erklären, dass sie nun trotz Studium, den Strapazen der Referndarzeit, den langjährigen Demütigungen nun gleichgestellt sind mit Quereinsteigern, die verständlicherweise Gleichbehandlung fordern werden? Das hohe Ross der Lehrerausbildung wird einfach so abgesattelt, nachdem man früher nichts recht machen konnte? Da möchte ich mal die Seminarlehrer hören.
Was ist mit den vielen angestellten Lehrern, die jahrzehntelang aus Engagement und beruflicher Motivation nun feststellen müssen, dass die Verbeamtung nun nachgeworfen wird, nur um den Lehrermangel abzuschwächen? Werden die dann flugs nachbeamtet mit rückwirkender Pensions- und Ausgleichszahlung?
Und die Forderung nach besseren Bedingungen steht zwar im Raum, wird aber kaum umgesetzt werden, so dass die Problematik des Lehrermangels, wenn er überhaupt durch diese Maßnahme behoben wird, erneut entstehen wird. Die jetzige Generation ist nicht mehr bereit, sich diesen unzulänglichen Voraussetzungen auszusetzen.
Ich befürchte, dass die ganzen Vorstöße aus einer Not heraus entstehen und wie schon so oft wenig durchdacht sind, zu den bestehenden Problemen werden neue hinzukommen.
Einzig und allein eine grundlegende Reform der pädagogischen Ausbildung mit wirklich engagierten und nicht abgehobenen Seminarlehrern und aufrichtig und einfühlsam angeleiteter Praxis ist ein Ansatz, den ich begrüßen werde. Denn in dieser Form vertreibt der zweite Ausbildungsabschnitt die Leute eher als er sie gewinnt.

uesdW
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Welt verändert sich, die Anforderungenen ändern sich, die Ausbildungen ändern sich, die Schülerschaft ändert sich.
Nur weil ich vor langer Zeit die Strapazen des Referendariats durchgemacht habe, kann ich doch nicht erwarten, dass deshalb alle neuen Lehrkräfte das auch durchzumachen haben.
Es gibt viele Sachen die hier verbessert werden können und sicherlich auch schon verbessert wurden.
Vieleicht heißt in Bildung und Zukunft investieren auch, dass „alte“ Zöpfe abgeschnitten werden müssen. Mit das war schon immer so, würden wir heute noch in Holzhütten (auch wenn manches Schülgebäude daran erinnert) und zu Fuß (auch wenn es manchem Schüler gut tun würde und den Verkehr vor den Schulhäuseren entlasten würde) in die Schule gehen.

Hans Malz
30 Tage zuvor
Antwortet  uesdW

Genau deshalb ja die Empfehlung: Lass das mit dem Lehramtsstudium! Von dem anderen hast Du mehr.

Karl Heinz
1 Monat zuvor

Wie stellt man sich das eigentlich vor?
Beamte, Angestellte, Lehrkräfte mit 2 Fächern, mit einem Fach und Seiteneinsteiger*innen, die ihr Fach „ableiten“…
Alle sollen über kurz oder lang die gleiche Arbeit erledigen, werden aber sehr unterschiedlich entlohnt

Zudem braucht es dann Schulleitungen, die auch wirkliche Management-Skills vorweisen können, um die unterschiedlichen Biographien zielführend einzusetzen…

Alex
1 Monat zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Ach, deshalb denkt NRW jetzt über „Schulmanager“ nach! https://forumwk.de/2024/02/24/nrw-prueft-entlastung-von-lehrern-durch-schulmanager/

Sepp
30 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Bei großen Forschungszentren gibt es auch z.T. „Doppelspitzen“ aus kaufmännischem und wissenschaftlichem Geschäftsführer.

Ein analoger Ansatz für größere Schulen ist doch gar nicht schlecht, wenn eine Person eher in der pädagogisch-didaktischen Weiterentwicklung arbeitet und die andere Person eher organisatorische, rechtliche und verwaltungstechnische Aspekte im Blick behält.

Hans Malz
30 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Ich bewerbe mich an meiner Schule dann als CTO. Natürlich mit mindestens A15.

anka
29 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Chief Telefoning Officers werden doch sicher A16Z bezahlt, möchte ich hoffen.

Realist
1 Monat zuvor

„Reduzierung von Arbeitszeit“

GdL hat sich ja jetzt mit der 35-Stunde-Woche durchgesetzt.

Dagegen stehen die durchschnittlich ca. 45 Stunden pro Woche, die Lehrkräfte ackern müssen…

Ich wiederhole meine Prognose: Die Schulen werden DER LETZTE Bereich sein, in welchem es die 35-Stunden- bzw. 4-Tage-Woche gibt. So in ca. 20 Jahren wird es soweit sein in den Schulen (Vergleiche 40-Stunden- bzw. 5-Tage-Woche: In den 50er-Jahren in der Metallindustrie eingeführt, in den 70er-Jahren war es dann auch in den Schulen soweit…)

Bevor es soweit ist, wird das „System Schule“ mit Quer-, Seiten-, Ein-, Aus- und sonstigen Absteigern geflutet, bevor sich die Arbeitsbedingungen verbessern.

Gen Z: …

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

„GdL hat sich ja jetzt mit der 35-Stunde-Woche durchgesetzt.“

… für Beschäftigte im Schichtdienst!

uesdW
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Die Bahn sucht händeringend Lokführer. Also Chance nutzen und wechseln. Den Schulalltag hinter sich lassen und in 4 Jahren eine 35 Stunden-Woche haben und die Landschaftsfahrten genießen. (Es sein den, die Automatisierung der Züge hat diesen Superjob beseitgt.)

Sandrina
29 Tage zuvor
Antwortet  uesdW

Mach! Bitte!!!

Mariechen
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ich denke immer öfter, dass wir es auch nicht besser verdient haben. Statt in Konferenzen usw. den Mund aufzumachen wird geschwiegen, hinterher gemeckert und irgendwann (GS!) die Stelle reduziert, um das teilweise auch selbst hochgesteckte Pensum zu erreichen. Mit voller Stelle müsste ich dann regelmäßig am WE arbeiten, was ich bei A12 und an einer Inklusionsschule gar nicht einsehe. Also dauert es halt länger oder wird nicht gemacht. Papier ist geduldig… So ist jedenfalls mein Plan

Autobahnabfahrt
1 Monat zuvor
Antwortet  Mariechen

Ja, das stimmt. Die Meisten schweigen und meckern hinterher bzw. im vertrauten Umfeld. Die mangelnde Streikbereitschaft ist ein Zeichen dafür.

Kohlrabi
1 Monat zuvor

Noch mehr? In Berlin sollen schon jetzt weniger als 50% der Lehrer an Grundschulen eine klassische Lehrerausbildung haben. In einzelnen Stadtbezirken sollen noch deutlich weniger sein:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlins-bildungskrise-verscharft-sich-regional-nur-noch-zehn-prozent-ausgebildeter-lehrer-nachwuchs-10469329.html

Ich dachte immer, das sei eine Übergangslösung. Wenn jetzt Lehrer mit nur 1 Fach auch als Lehrer an Schulen arbeiten dürfen, was eher ausländische Lehrer anbelangt, stellt sich die Frage nach der Vergütung neu! A/E13 für alle wurde immer mit der gleichen Ausbildung aller Lehrämter begründet.

Macht es nun beim Gehalt keinen Unterschied mehr, ob man 1 Fach oder 2 Fächer studiert hat? Warum soll man dann noch 2 Fächer studieren?

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Kohlrabi

„Macht es nun beim Gehalt keinen Unterschied mehr, ob man 1 Fach oder 2 Fächer studiert hat? Warum soll man dann noch 2 Fächer studieren?“

Genau deshalb wird es wohl weiterhin einen Unterschied geben. Die Ein-Fach-Lehrer sind ein willkommenes Sparmodell. Und ich wage die Prognose, dass diese trotzdem fachfremd eingesetzt werden, so wie es heute oft schon außerhalb des Gymnasiums üblich ist.

laromir
1 Monat zuvor

Alles schön und gut, wird aber wahrscheinlich nicht so viel bringen, wie erhofft. Oder landen dann alle die in der Schule, die sonst kein Möglichkeiten haben? Woölen wir das? Wenn überall die Bedingungen besser werden, warum sollte man seinen Job verlassen? Wer möchte sich bitte verschlechtern, wenn er nicht muss? Wo jetzt immer mehr (auch Beamte) aus dem Beruf aussteigen, sollte man genau hinschauen.Nur ein Fach ist doch okay, wenn man damit auch ausländische Lehrkräfte einstellen kann, insofern sie genügend Deutschkenntnisse haben. Kenne jetzt 2 Fälle, da ging dies leider schief, weil die Erklärungen auf Deutsch nicht so erfolgen konnten, dass die Kinder sie verstanden haben. Ansonsten schon mal ein Plan, denn wer woanders schon Lehrkraft war, der sollte es hier auch sein können. Davon abgesehen, hab ich schon seit Jahren deutlich mehr Stunden in nur einem Fach und anderen geht es da genauso. Wer ein Mangelfach hat, hat meist doch kaum Optionen in seinem zweiten Fach eingesetzt zu werden. Was halt keiner da oben kapieren will: Bessere Arbeitsbedingungen würden mehr Stunden generieren. Wenn Teilzeit mal echt Teilzeit wäre, dann würde ich noch ein paar Stunden drauf legen und andere auch. Derzeit „retten“ sich aber alle in Reduzierung oder in Dienst nach Vorschrift. Zumindest, wenn man noch irgendwas von seinem Leben und seiner Gesundheit haben möchte. Wo wir beim nächsten Punkt wären. Gesunde Lehrkräfte = weniger Entfall = entspannter Eltern usw. Was nutzen weniger geschulte Lehrkräfte, wenn man sie ebenfalls krank macht? Nicht so schlimm, weil keine „echten“ Lehrkräfte? Nette Einstellung. Und was ist, wenn man Zeit und Geld in deren Ausbildung steckt und die nach kurzer Zeit wieder kündigen? Wäre das Geld dann wo anders nicht besser investiert? Leider habe ich mal wieder das Gefühl, dass man Ursachen ignoriert oder nicht bedenken möchte und stattdessen an den Symptomen herumdoktort. Ich kann mir auf einen entzündeten Splitter im Fuß zwar jeden Tag ein neues buntes Pflaster kleben, das die hässliche Rötung verdeckt, wird dann bunter und ich seh den Splitter nicht, aber besser wird es dann halt nicht.

Thomass
1 Monat zuvor

‚Bereichern…“ Weil ja auch die jetzige Pädagogenschaft komplett lebens- und praxisfremd und verschnarcht ist? Auch die Zwischentöne sollte die Dame beachten.

Dejott
1 Monat zuvor

Es wäre schön zu wissen, was die Politik unter dem Wort „bereichern“ versteht.
Meint man damit eine weiterhin hohe Anzahl an Quereinsteigern, die, machen wir uns nichts vor, ihr Handwerk beim Arbeitseinstieg nicht beherrschen?
Meint man damit, das weiterhin Quereinsteiger verpflichtet werden, die zur Hälfte völlig geeignet, zur Hälfte aber ungeeignet sind. Das Motto der Schulämter lautet dann: Ony the strong survive. Ausbaden müssen das die Schulen selbst.
Meint man mit bereichern, dass die Zahl der Kolleginnen und Kollegen, die angelernt werden müssen, immer größer wird?
Meint man mit bereichern, dass die Kollegien immer weiter gespalten werden? In Angestellte und Beamte, Quereinsteiger und geundständig Ausgebildete, in Einfach- oder Zweifachlehrer?
Ich weiß nur, dass diese Euphemismen wie “ bereichern“ die Kolleginnen und Kollegen immer weiter ankotzt. Und dass man es leid ist, so einen Unsinn aus der Politik zu hören.
Stattdessen sollte man sich endlich damit beschäftigen, Schule für alle zu verbessern und die Dinge ehrlich beim Namen zu nennen.
Wenn ich beispielsweise das schönfärberische Gequatsche auf dem Bildungsblog meiner sächsischen Landesregierung lese, wird mir schlecht. Und da sachlich-kritische Kommentare zensiert werden, weiß man, wie der Hase läuft.

447
30 Tage zuvor
Antwortet  Dejott

Man benutzt Begriffe wie „bereichern“, wenn man weiß wie (professionelles) Framing funktioniert.
Die Dame wird entsprechende Berater haben – denn gegen alles mit „Bereicherung“ darf keiner was sagen. Eigentlich. Ein paar Freche tun das trotzdem – aber die Masse läuft mit.

unverzagte
29 Tage zuvor
Antwortet  447

Lassen Sie sich Ihren persönlich bevorzugten Maulkorb bitte nur einmal passend aufsetzen oder tun Sie es gar selbst ?

Masse läuft weiterhin aufrecht.

FL62
28 Tage zuvor
Antwortet  Dejott

“ . . . Quereinsteigern, die, machen wir uns nichts vor, ihr Handwerk beim Arbeitseinstieg nicht beherrschen?“

Im Unterschied zu studierten Pädagogen, wollten Sie noch hinzufügen.

Tester
30 Tage zuvor

Ich hätte da eine Idee, die den Lehrkräftemangel (wenigstens etwas) entgegen wirken könnte:

Eine drei-vierjährige Ausbildung zum Grundschullehrer.

Im ersten Jahr liegt der Fokus besonders bei Pädagogik und Psychologie. Hierfür wird es hauptsächlich Theorie-Unterricht geben. Dennoch würde es in der Ausbildung schon Praktika geben, wo die Auszubildenen den Schulalltag kennenlernen. Gleichzeitig würden diese auch LuL unterstützen.
Im zweiten Jahr wird intensiver auf die Hauptfächer eingegangen. Die Auszubildenen werden auch hier Praktika machen müssen.
Im dritten Jahr legen sich die Auszubildenen fest, welche zwei Fächer sie unterrichten wollen. In diesen Fächern wird dann intensiver unterrichtet. Die Auszubildenen werden hierbei schon ihre eigene Klasse leiten mit der Unterstützung der LuL.

Um die Ausbildung machen zu dürfen, benötigt es ein Führungszeugnis sowie muss man über 18 Jahre sein. Interessierte sollten Abitur oder Realschulabschluss haben mit guten Noten in den Hauptfächern.

Wäre nur so eine Idee von mir… Realisiert wird das garantiert nicht.

potschemutschka
30 Tage zuvor
Antwortet  Tester

Man könnte sich ja auch mal ansehen, wie die Unterstufenlehrer-Ausbildung in der DDR war – kommt Ihrer Idee schon ziemlich nahe. Ach nee, war ja alles schlecht, Diktatur und so!

Mariechen
30 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sie immer mit der Unterstufen Ausbildung in der DDR … klar war nicht alles schlecht, aber ne Diktatur war es wohl auf jeden Fall.

Mariechen
30 Tage zuvor
Antwortet  Tester

Warum fällt Ihnen diese glorreiche Idee der Reduzierung denn nur für GS Lehrkräfte ein?
Man kann dann auch entsprechend reduzieren bei Förderlehrkräften, Gym … also einfach weiter runter mit dem Niveau. Interessant, dass man immer dort beginnt, wo die Grundlagen gelegt werden. Am Bau kommt hoffentlich niemand auf die Idee am Fundament zu sparen….

potschemutschka
29 Tage zuvor
Antwortet  Mariechen

Es geht mMn. nicht um Reduzierung, sondern um „Spezialisierung“. Das hätte für die Kinder/Schüler einige Vorteile, für die KuMis allerdings Nachteile (weniger Verschiebungsmasse). Auch in der Erzieherausbildung fände ich eine Spezialisierung besser. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob man mit Kindern im Alter von 0-3, 4-6, 6-10, …. oder mit Jugendlichen/jungen Erwachsenen arbeitet.

unverzagte
29 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Eine „Spezialisierung“ findet in Ausbildungen zur Erzieher*in statt. Der Norden leistet hier seit Jahrzehnten ganz sicher nicht allgemein unbemerkt Pioniersarbeit.
Intensiv werden Auszubildende auf diverse Berufsfelder innerhalb der vierjährigen Ausbildung vorbereitet. Bitte, gern.

Mariechen
29 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

„Eine drei-oder vierjährige Ausbildung zum Grundschullehrer.“ „…oder Realschulabschluss…“ Das nenne ich Reduzierung der Ausbildung und nicht Spezialisierung. Das geht überhaupt nicht, da der Beruf sehr viel anspruchsvoller ist als die meisten glauben. Momentan wird jeder Praktikant reingeschickt, wenn Not am Mann ist und die Auswirkungen sind verheerend für die Kinder.
Zum Thema Spezialisierung: es würde reichen, wenn Kinder mit Förderbedarf im Lernen von dafür ausgebildeten Förderlehrern unterrichtet werden und nicht von mir. Dafür bin ich nämlich nicht ausgebildet!

dickebank
29 Tage zuvor
Antwortet  Mariechen

Generalist – eine Person, die in vielen Bereichen grundlegende Kenntnise hat.
Spezialist – eine Person, die zu wenigen Dingen sehr gute Kenntnisse hat.
Experte – Person die alles über Nichts weiß.

potschemutschka
28 Tage zuvor
Antwortet  Mariechen

Vergleichen Sie ernsthaft gut! ausgebildete Grundschullehrer mit Praktikanten?
Ich bin/war übrigens Sonderschullehrerin und habe in 40 Dienstjahren mit sehr vielen v Kollegen mit unterschiedlichster Ausbildung/Spezialisierung zusammengearbeitet.
Und ja, mit Ihrem letzten Absatz haben Sie vollkommen recht. Das liegt aber nicht an den Förder/Sonderschul-Lehrern, sondern daran, dass eben zu wenig ausgebildet/spezialisiert werden/wurden. Es ist für die „Bildungsexperten“ billiger Generalisten, statt Spezialisten zu haben, besser ist es nicht!
(siehe auch den Kommentar von @dickebank)

Mariechen
28 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nein, ich vergleiche nicht GS Lehrer mit Praktikanten. Aber wenn halt keine Leute da sind, ist man schnell dabei die Ausbildungszeit zu verkürzen. Und Ahnungslose meinen, dass GS jeder kann, da die meisten wissen wieviel 3 plus 3 ist.

potschemutschka
28 Tage zuvor
Antwortet  Mariechen

Da gehe ich mit! 🙂

Wutbürger
28 Tage zuvor
Antwortet  Tester

Kaum war A13 für die Grundschullehrerinnen da, da war A13 für die Grundschullehrerinnen auch schon wieder weg… 3 Jahre Ausbildungsberuf dürfte dann A7 oder A8 bedeuten. Dagegen klingt A12 dann wie eine Sehnsucht aus längst vergangenen Tagen…

Mariechen
28 Tage zuvor
Antwortet  Wutbürger

A13… wiso wieder weg? Wie kommen Sie darauf?

Dil Uhlenspiegel
27 Tage zuvor

‚Tschuldigung, ich bin aus dem Satzverständnis gefallen, liegt vielleicht an den gehaltvollen Worten: Wer will sich jetzt nochmal bereichern?