BERLIN. Die Kultusminister der Länder haben zum 75. Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes zur Verteidigung des Rechtsstaats auch im Bereich der Bildung aufgerufen. «Wir dürfen ihn nicht als selbstverständlich wahrnehmen, sondern müssen ihn verteidigen und für ihn einstehen», hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung der Kultusministerkonferenz (KMK). Demokratiebildung habe aktuell an Bedeutung zugenommen. Schulen, Hochschulen und Kultureinrichtungen sollten Lernorte sein, in denen Demokratie vorgelebt, erlebt und eingeübt werde.
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Die saarländische Bildungsministerin und aktuelle KMK-Präsidentin Christine Streichert-Clivot (SPD) sagte zur Rolle der Bildungseinrichtungen: «Kinder und Jugendliche erlernen hier bewusst Perspektivübernahmen und Empathie, üben konstruktiven Streit, lernen Mehrdeutigkeit und Meinungspluralismus auszuhalten und zu tolerieren sowie sich intensiv mit demokratischen Werten und Prinzipien auseinanderzusetzen.»
In ihrer gemeinsamen Erklärung betonen die Kultusminister die Wichtigkeit von Grundsätzen wie Rechtsstaatlichkeit oder Menschenwürde bei Diskussionen im Unterricht über historisch-politische Fragen. «Die notwendige Überparteilichkeit staatlichen Handelns ist hierbei nicht mit Wertneutralität zu verwechseln. Positionen oder Stellungnahmen, die diesen Werten widersprechen oder diese angreifen, können nicht neutral und erst recht nicht widerspruchslos stehengelassen werden», heißt es.
Und weiter: «Unsere Demokratie hat innere und äußere Feinde, das erleben wir an vielen Orten und in vielen Bereichen. Die derzeit zu beobachtende Bewegung für Freiheit, Demokratie und Mitmenschlichkeit und gegen Intoleranz und Ausgrenzung aus der Mitte der Gesellschaft ist ein beeindruckendes Zeichen für unsere lebendige Demokratie. Daran beteiligen sich auch viele Schülerinnen und Schüler sowie Studierende, Lehrende in Schule und Hochschule, Mitglieder multiprofessioneller Teams sowie Kulturakteure, Künstlerinnen und Künstler. Sie alle können sich gewiss sein: Die Kultusministerkonferenz steht an ihrer Seite! Unsere Demokratie und unser Grundgesetz als unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung sind nicht verhandelbar.» News4teachers / mit Material der dpa
Hier geht es zur vollständigen Erklärung.
Widersprüchlich wird die aktive Verteidigung der Demokratie in ihrem Verhältnis zu Religionen. Denn dieses Verhältnis funktioniert eigentlich nur mit Werteneutralität. Denn sonst müsste eine ernsthafte Diskussion über beispielsweise die Wertigkeit der körperlichen Unversehrtheit des Kindes gegenüber der religiösen Beschneidung geführt werden. Ist nur ein Beispiel, es gibt viel mehr Punkte, an denen religiöse Vorstellungen mit freiheitlich – demokratischen Grundsätzen in Konflikt treten.
Es greift zu kurz, den einzigen Gegner im Rechtsextremismus zu sehen.
Uns ist nicht bekannt, dass eine religiöse Partei sich anschickt, in einem Bundesland die Landesregierung zu übernehmen. Uns ist auch nicht bekannt, dass religiöse Extremisten sich im Herz der deutschen Demokratie tummeln würden – im Gegensatz zu Rechtsextremisten. Gerne hier nachlesen: https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/afd-bundestag-rechtsextreme-mitarbeiter-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ist halt der Unterschied zu Klimakleber*innen die gewalttätig werden KÖNNTEN, woken Genderbefürworter*innen, die Sprachpolizei spielen wollen KÖNNTEN, „vermeindlichen“ Transmenschen, die anderen in Umkleiden auflauern KÖNNTEN, etc.
Und bspw. Rechtsextremist*innen, welche die Demokratie und Menschenrechte abschaffen WOLLEN.
Bedenkend, dass sich, sobald die Buchstabenfolge ‚gender‘ in irgendeiner Form auftaucht, (nicht nur) hier ereifert wird, als gäbe es kein Morgen, ist die Stille hier geradezu ohrenbetäubend.
Klingt logisch und einfach. Warum wird kein AfD-Verbot geprüft?
Müssen die erst anfangen, Menschen zu essen? Höcke klagt sein Leid auf Twitter, dass Deutsche sich ihrer Identität nur mit SA-Parolen bewusst werden können, UND ICH muss meinen Schülern die wehrhafte Demokratie beibringen? Spannend!
Was ist denn mit dem Text des Grundgesetzes? Sollten nicht wenigstens die Anfangsteile allen Schülern bekannt gemacht werden? Während meiner Schulzeit bekamen alle ein gedrucktes Exemplar geschenkt. Heute gibt’s den Text im Internet. Es wäre aber fatal, wenn nur über das GG geredet wird, ohne es auch nur ansatzweise von innen zu kennen.
Mit Verlaub, Ihre Einlassung zeugt von Unkenntnis und Polemik. Schüler:innen erhalten auch heute noch ein gedrucktes Exemplar des Grundgesetzes, und in den Curricula aller Bundesländer wird es fachlich und inhaltlich konkretisiert. Wer es also nicht „ansatzweise von innen“ kennt, sollte sich an die eigene Nase fassen, statt hier schlau daherzureden.