Schüler fordern Aufwertung nach schwerem Erdkunde-Abi – Schulministerium winkt ab

34

DÜSSELDORF. Abiturienten in NRW fordern in einer Online-Petition nach ihrer Erdkunde-Prüfung eine Anhebung der Klausurnoten. Das Schulministerium sieht jedoch keinen Handlungsbedarf.

Nein. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Das Schulministerium in NRW hat Vorwürfe von Schülerinnen und Schülern zur Themenwahl beim Erdkunde-Abitur zurückgewiesen. «Alle Abituraufgaben im Fach Erdkunde im Leistungskurs entsprechen im Schwierigkeitsgrad den Klausuren der vergangenen Jahre sowie den Abiturvorgaben für die schriftlichen Abiturprüfungen», hieß es am Freitag auf eine Anfrage aus dem Schulministerium in Düsseldorf.

Nach den Leistungskurs-Klausuren in Erdkunde am vergangenen Dienstag hatten Abiturienten eine Online-Petition gestartet. In dieser wird die Themenauswahl als «unfair» bezeichnet und gefordert, die Noten aufgrund der Umstände, um mindestens einen Punkt anzuheben. Der Vorwurf: Im Unterricht seien die abgefragten Themen kaum vorgekommen. «Basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahre hatten wir ganz andere Themen erwartet», heißt es in der Petition, die bis zum Freitagmittag von über 3.300 Menschen unterschrieben wurde.

Das Schulministerium erklärte, Schulen könnten ihren Schülern zwar Abituraufgaben aus den vergangenen drei Jahren zur Vorbereitung zur Verfügung stellen, doch es sei «selbstverständlich zu beachten, dass sich Prüfungsthemen und Aufgabenstellungen von Jahr zu Jahr unterscheiden können». Die diesjährigen Aufgaben hätten mehre Praxischecks durch erfahrene Lehrkräfte durchlaufen und seien von Geografieprofessoren begutachtet worden. Daher sehe man weder Prüf- noch Handlungsbedarf.

Ein Ministeriumssprecher verwies auf immer wieder gestartete Online-Petitionen nach Abi-Prüfungen. Im Jahr 2019 hat eine Petition zum bayerischen Abitur mehr als 75.000 Unterschriften bekommen. Der Vorwurf damals: Die Mathe-Prüfung soll wesentlich schwerer gewesen sein als in den Jahren zuvor. Aufgrund der großen Resonanz prüfte das bayerische Kultusministerium die Aufgaben noch einmal und kam zu dem Ergebnis, bei den Noten nicht nachzubessern. News4teachers / mit Material der dpa

Nach Hin und Her bei der Abiturprüfung: Schülerrat fordert bessere Bewertung

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

34 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Der Zauberlehrling
12 Tage zuvor

Warum werden solche Petitionen nicht schon vorher gestartet?

In Bayern war es in einem Jahr der Fall wegen des Mathe-Abiturs schon vorher online; in diesem Jahr ist das auch der Fall:

https://www.change.org/p/das-mathe-abitur-2024-in-bayern-war-zu-schwer

Das Land lebt von Leistung. Am Drückebergertum wird es verrecken.

Leistung ist aber der Quotient aus Arbeit und Zeit. Einfache Physik.

Finagle
11 Tage zuvor

Und Arbeit ist das Produkt von Kraft und zurückgelegtem Weg, also die Länge der Bank, auf die man mit aller Kraft das Notwendige geschoben hat.

Katze
12 Tage zuvor

Tipp: Für wen ein Abitur zu belastend, zu anstrengend, zu schwierig und kognitiv überfordernd ist, der sollte es einfach lassen. Lehrbetrieb suchen und wertschöpfend arbeiten! Hochschulreife haben (erlangen) die dünnbrettbohrenden, gepamperten Aufwertungsforderer ohnehin nicht.

Florian Becker
„Und dem gleichen Trend folgend werden immer bessere Noten verteilt, landen schnell mal 30 Prozent der Abiturienten bei einem Einser-Schnitt“, sagte Becker. Seine These: „Die jungen Menschen haben gelernt, dass sie Erfolg bekommen, auch wenn sie wenig dafür leisten.“
Bei vielen Menschen hat sich ein starker Glaube dahin entwickelt, dass die Komfortzone etwas Gutes ist. Man hält Herausforderungen von jungen Menschen fern. Damit verhindern wir deren Entwicklung zu handlungsfähigen Erwachsenen, die daran glauben, dass sie selbst für ihren Erfolg verantwortlich sind. Damit verhindern wir, dass sie sich anstrengen und mit Misserfolg umgehen können.“

Die jungen Menschen haben auch gelernt, dass Noten nachbessern und anpassen (anspaßen) zu lassen völlig legitim ist. Ein Grund findet sich immer.

Wuppertal: Amok-Alarm an Gymnasium – Abiturprüfungen abgebrochen„Ob der Alarm mit den Abi-Prüfungen in einem Zusammenhang steht, werde noch geprüft.“
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Gymnasiale Bildung in Deutschland – geliefert wie bestellt!

447
11 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Die „“““Petirionen“““ sind mittlerweile zum jährlichen Schnorr- und Selbstbemitleidungstreff geworden…inklusiver frecher Erwartungshaltung. Stück für Stück werden die wenigen Grenzen noch weiter zurückgedrängt.

anka
11 Tage zuvor
Antwortet  Katze

„Gymnasiale Bildung in Deutschland – geliefert wie bestellt!“
Was aber, wnn die Aufgabenstellung Murks ist?
Liegt es dann noch am Unvermögen der SuS?
Nein, oder?

GriasDi
12 Tage zuvor

Wann fordern AbiturientInnen eigentlich keine Aufwertung ihrer Prüfungen? Aber sie werden diese bekommen – es hat doch kein Kultusministerium mehr einen A… In der Hose.

RSDWeng
10 Tage zuvor
Antwortet  GriasDi

Der letzte Satz beschreibt klar und deutlich die Ursachen für sehr viele Probleme an unseren Schulen heutzutage.

Unfassbar
12 Tage zuvor

Ausnahmsweise sind die Mathematiker mal nicht schuld. Bzw. nicht die einzigen.

FL62
11 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Als ob bei der Erstellung der bescheuerten Abiaufgaben in Mathematik auch nur ein Mathematiker dabei wäre. Sie betreiben hier Rufmord.

uesdW
7 Tage zuvor
Antwortet  FL62

Seien sie dankbar, dass kein Mathematiker diese Prüfungen erstellt. Die wären dann noch sicherlich schärfer und die Schüler könnten diese sicherlich problemlos lösen.

Spass beseite. Bewerben sie sich doch für die Erstellung eines Matheabiturs, wenn sie sich mit Mathematikern und derem Können so gut auskennen.

Lisa
12 Tage zuvor

Ja, das “ Mut zur Lücke“ Konzept. Das kann schief gehen.

Teacher Andi
12 Tage zuvor

Wenn das Schule macht, dass die Abiturnoten per Petition verbessert werden können, dann muss man sich gar nciht erst die Mühe machen, ein Abitur zu erstellen. 12 Jahre Schulzeit reichen für die Aushändigung eines Abi-Zeugnisses, in dem dann individuell nach Textbausteinen ein paar Worte über den Schüler fallen. Reicht. Es strebt sowieso bald keiner mehr eine berufliche Karriere an.

447
11 Tage zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Hierüber sollten wir einmal ernsthaft nachdenken – es wäre die zwangsläufige Entwicklung und der absolut treffende Kulminationspunkt der ganzen „bildungswissenschaftlichen“ Elfenbeinturmkletterer:
– keine Diskriminierung durch Noten mehr!
– kein Notendruck
– gleiche Startchancen für alle
– Lehrer endlich, ENDLICH als reine Lernbegleiter, als Servicekräfte für SuS

und so weiter und so fort.

Was?
Ja was denn?

Die Abschaffung der benoteten Abiturprüfung erfüllt all den (für jeden mit gesundem Menschenverstand erkennbar irrsinnigen) Kram, den:
– Verbände (sic!)
– Bildungs“wissenschaft“
– Schüler
fordern.

Ich bin dabei – für mehr „let it burn“.

Also:
Abiturnoten abschaffen.

"Experte"
10 Tage zuvor
Antwortet  447

Dann bitte auch in der GemS!

Auch hier sinkt das Niwo überproportional zur Note – oder ist es umgekehrt? Grübel…

Extrem gute Noten für nichts.

Auch hier fordern Schüler, Eltern, Anwälte verdammt noch mal! gute Noten.

Ich habe absolut keine Probleme damit, wenn alle Firmen, Unis, Hochschulen etc. Aufnahmeprüfungen machen.

Ich helfe gern beim Lernen.

Bla
11 Tage zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Naja, einfach halt die verbrachte Zeit bzw. „Bis Jahrgangsstufe xy an der Schule.“ als Eintrag/“Zeugnis“.
Noten abschaffen.
Betriebe müssen sowieso ein individuelles Einstellungsverfahrung bzw. ggf. Assessment machen.

Hans Malz
9 Tage zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Warum nicht? 13 Jahre Schule, dann ein Abgangszeugnis und Aufnahmeprüfungen (Vorkurse gibt es eh schon) an der Uni. Wäre zumindest ehrlicher, als das jetzige System.

Dil Uhlenspiegel
12 Tage zuvor

Die Erdanziehung hält die Noten leider am Boden … Geo und so.

Hans Malz
9 Tage zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Wird Zeit für einen Erlass gegen Naturgesetze.

anka
11 Tage zuvor

Wenn die Aufgaben nicht den Vorgaben entsprechen, die in NRW einsehbar sind, dann besteht sehr wohl Grund zur Klage.
Und wenn ein Thema aus der EF drankommt, was in der Qualifikationsphase nur ein Nischenthema ist: dann auch.
Und wenn zwei Themen aus einem Inhaltsfeld gestellt werden: dann erst recht.
Bezug: Erdkunde-LK in NRW 2024.

447
11 Tage zuvor
Antwortet  anka

Ja, also Sapperlotti und Sarotti!

Jetzt sollen die armen SuS in der EF auch noch AUFPASSEN und den Stoff beherrschen, statt in der ach-so-belastenden EF (Stichwort „Üüüübergaaaaahhhng“-Hysterie vor wenigen Jahren) zu einem großen Teil gemässigt zur Schule zu gehen, halt körperlich da zu sein und noch länger in der „Sek-I-Geisteshaltung“ hängen zu bleiben?

Also wirklich, Lehrer sind schon echte Sadisten:
Da prüfen die in der Oberstufe ein 11er-Thema ab…und dann noch ein seltenes..glücklicherweise wird das Ministerium das schon regeln!

Fräulein Rottenmeier
11 Tage zuvor
Antwortet  447

Naja, aber die Regeln und Vorgaben sollte man sich schon halten, also in Bezug auf die Aufgabenstellung….

ed840
10 Tage zuvor

Wenn gegen geltende Regeln und Vorgaben verstoßen wurde könnte man doch den Rechtsweg bestreiten?

"Experte"
10 Tage zuvor
Antwortet  ed840

Dann soll er sogar beschritten werden!

Ist eine Online-Petition so ein Weg?

447
10 Tage zuvor

Es geht ja schon lange nicht mehr um (in der Vergangenheit in Einzelfällen berechtigte) Klagen.
Es ist zum jährlichen Ritual geworden.

anka
10 Tage zuvor
Antwortet  447

Sind sie vertraut mit den Gegebenheiten des Zentralabiturs? Mit den schriftlich vorliegenden Vorgaben des Ministeriums für die jeweiligen Prüfungsjahre?
Ihr post macht mir gar nicht den Eindruck.
Zum Beispiel: „[…]Lehrer sind schon echte Sadisten: Da prüfen die in der Oberstufe ein 11er-Thema ab […]“.
Das ist ja gerade vor dem Hintergrund des zentral gestellten Abiturs: schlichter Quatsch.
Nicht die LuL prüfen hier in einer beliebigen Klausur irgendwas nach eigenem Ermessen. Vielmehr macht das Ministerium dezidierte Vorgaben. Darin nicht enthalten ist Stoff aus dem Jahrgang EF.
Unter anderem darum dreht es sich hier: die dem Ministerium ach so heilige Transparenz wird im Abitur ad absurdum geführt.

447
10 Tage zuvor
Antwortet  anka

Dieses Jahr ist – mal ganz vorsichtig gesagt- nicht mein erstes Abitur. 😉

Von daher sehe ich die Niveausenkungen ja jährlich.
Ich partizipiere auch daran, denn natürlich bereite ich meine SuS so vor, dass jede Menge guter Noten bei rauskommen.

Die Abiturprüfungen stammen nicht nur von Lehrern – sondern werden ja zusätzlich noch „wissenschaftlich“ (hihi) überprüft.

anka
9 Tage zuvor
Antwortet  447

Die Abiturprüfungen werden -zumindest am Gym in NRW- schon von Lehrern* erstellt: reihum werden Schulen auserkoren, deren Fachschaften dann beauftragt werden, für das Fach X die Anzahl Y an Abiturvorschlägen zu liefern. Bevorzugt über die Weihnachtsferien. Aus diesem pool bedient sich dann das Ministerium beim Zentralabitur.
Wer da in Geographie herumgepfuscht hat: wohl eher nicht die dem pool zuarbeitenden KuK und auch nicht die SuS, die auf die Vorgaben auf „Standardsicherung“ für den Jahrgang 2024 vertraut haben.

Die Niveauabsenkungen durch das Zentralabitur: sehe ich auch so. Sehr, bedauerlich, aber politisch so gewollt. Geliefert wie bestellt. Ist aber imho ein anderes Thema.

dauerlüfterin
7 Tage zuvor
Antwortet  anka

Haben Sie schon einmal Mitglieder der entsprechenden Kommission gefragt, wie viele der eingeganenen Abiturvorschläge aus den Schulen denn wirklich zum Einsatz kommen? Ich schon in meinen Fächern. Hat Seltenheitswert.Die gewählten Aufgaben gehen dann ja noch in mehrere Evaluations- und Bearbeitungszyklen, wo sie modifiziert werden.
Fun fact: Als ich mal sowas erstellen musste, habe ich es von der Anlage her so gemacht, dass sie dort hoffentlich nichts damit anfangen konnten.

anka
9 Tage zuvor
Antwortet  447

Ich habe erst eines, erst ein Abitur 🙂
(wenn auch aus NRW)

"Experte"
10 Tage zuvor
Antwortet  anka

Besteht nicht auch die Möglichkeit, einer mündlichen Prüfung?

Sollen sie sich (also alle unzufriedenen Schüler) anmelden, Themenbereich abstecken und dann zeigen, was sie können.

Wir haben längst den Punkt erreicht, in denen kaum noch gekernt, aber gute Noten erwartet werden.

Wenn das am Gym auch so ist, dass gute Noten für wenigste Leistung erhalten – und das von der GS an – haben sich die Schüler Dank unserer Angst vorm Verklagtwerden oder nicht ganz so passender pädagogischer Großzügigkeit schlicht und ergreifend daran gewöhnt!

Nicht sie müssen lernen – wir müssen das Niwo senken!

Angemessene Erwartungshaltung.

anka
9 Tage zuvor
Antwortet  "Experte"

Eine Verbesserungsprüfung können sie beantragen/machen. Ist aber auch mit Risiken (und Zusatzarbeit für die Prüfer*) behaftet…

vhh
10 Tage zuvor

Laut Meldung in wdr.de (tagesschau) haben sich die meisten auf „Landwirtschaft, Tourismus oder Strukturwandel vorbereitet“. In den Vorgaben gehören weder Landwirtschaft noch Tourismus zu den hervorgehobenen Fokussierungen. Mut zur Lücke oder schlicht Dummheit? ‚Das war doch immer dabei‘ – eine sehr optimistische Vermutung, gilt für alle Abiprüfungen, in allen Fächern.

anka
10 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Sich auf die in signalrot hervorgehobenen Fokussierungen/Schwerpunktthemen zu verlassen war und ist auch in anderen Fächern schon immer fahrlässig gewesen: in den Aufgabenstellungen der jeweiligen Jahre schlug sich das so gut wie nie wieder (z.B. Geschichte).
Jetzt bitte mich nicht fragen, was das denn soll: dahinter bin ich auch noch nicht gekommen.

447
10 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Ich glaube, ich bin hier der Freak – zum Abitur muss man natürlich auf alle Themen vorbereitet sein.
Na ja, das sind noch alte Reflexe bei mir, schleift sich schon ab.