Abitur: Erstes Bundesland erkennt Ukrainisch als zweite Fremdsprache an

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WIESBADEN. Manchen jungen Ukrainern fehlt die zweite Fremdsprache für die gymnasiale Oberstufe. Sie müssen vorerst aufs Abitur verzichten. Das soll sich mit einem bundesweit einmaligen Angebot ändern – in Hessen jedenfalls.

Die Anerkennung von Ukrainisch als zweite Fremdsprache erfolgt nicht ganz uneigennützig, wie das hessische Kultusministerium einräumt (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Hessen will nach eigenen Angaben als erstes Bundesland Ukrainisch als zweite Fremdsprache an Schulen einführen. Hintergrund ist einerseits der Wettbewerb um künftige Fach- und Lehrkräfte, wie das Kultusministerium in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Andererseits müssten hier immer wieder ukrainische jugendliche Kriegsflüchtlinge mangels einer zweiten Fremdsprache das Gymnasium etwa zugunsten einer Realschule verlassen und damit zunächst auf das Abitur verzichten. Zwar gebe es auch in anderen Bundesländern einzelne Sprachangebote für Ukrainisch an Schulen, aber nicht als reguläre zweite Fremdsprache.

Hessens Kultusminister Armin Schwarz sprach von einem «klaren Zeichen der Verbundenheit» mit der Ukraine und Europaminister Manfred Pentz (beide CDU) von einem Beitrag, dass Identität und Kultur der Ukraine erhalten blieben. «Denn wir wollen die ukrainischen Flüchtlinge nicht entwurzeln, sie gerade nicht von ihrer Heimat abschneiden, sondern ihnen eine Brücke für eine Rückkehr in die Ukraine bauen», betonte Pentz. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, bezeichnete das neue Bildungsangebot als «eine Anerkennung des Ukrainischen als wichtige europäische Sprache». Es werde junge ukrainische Kriegsflüchtlinge hier entlasten «und allen anderen Ländern in Deutschland ein gutes Vorbild sein».

Ministerium: «Sprache der Kriegsgegner» scheidet oft aus

In Hessen leben laut Kultusministerium rund 20.000 Schülerinnen und Schüler sowie mehr als 300 Lehrkräfte nach ihrer Flucht aus der Ukraine. Abgesehen von Englisch, das als erste Fremdsprache in dem von Russland überfallenen Land meist ab der Grundschule gelehrt wird, müssen junge Flüchtlinge hier rasch für den gesamten Unterricht Deutsch lernen. Als erforderliche zweite Fremdsprache für die gymnasiale Oberstufe käme allenfalls Russisch infrage, was als «Sprache des Kriegsgegners» für die meisten ausscheide, wie das Ministerium erklärte. Ukrainisch als zweite Fremdsprache könne höhere Bildungsabschlüsse ermöglichen. «Viele Berufe im Fachkräftebereich setzen zudem einen weiterführenden Schulabschluss voraus, für dessen Erwerb eine zweite Fremdsprache Vorschrift ist», hieß es weiter.

Neues Sprachangebot startet im August

Von August an im Schuljahr 2024/2025 soll Ukrainisch in Hessen zunächst als sogenannter Schulversuch angeboten werden: Übers Land verteilt starten erste Schulen mit vielen ukrainischen Schülerinnen und Schüler in die Erprobung. Auch Jugendliche ohne
ukrainische Wurzeln können hier dann Ukrainisch als zweite Fremdsprache wählen.

Kultusminister Schwarz erläuterte, neben den Jugendlichen und ihren vorwiegend gut ausgebildeten Eltern aus der Ukraine könnte Hessen künftig weitere Lehrerinnen und Lehrer dieses Staates für hiesige Schulen gewinnen. Laut dem Ministerium können diese erfahrungsgemäß rasch auch auf Deutsch unterrichten. Oft deckten sie «zusätzlich Fächer wie Deutsch als Zweitsprache, Physik, Chemie, Mathematik, Musik, Kunst oder Sport mit aktuell hohen Bedarfen ab und würden spürbar zur Unterrichtsversorgung beitragen». Generell fallen auch in Hessen immer wieder Schulstunden wegen Lehrermangels aus. News4teachers / mit Material der dpa

Rund 33.000 ukrainische Schüler wechseln in Regelklassen – auf einen Schwung

 

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Jürgen
23 Tage zuvor

Schön wie die Politik hier Flüchtlinge in Kategorien unterteilt. Ukrainische Flüchtlinge werden hier defintiv bevorzugt behandelt.
Dass in der Vergangenheit Balkansprachen, Türkisch oder Arabisch als zweite Fremdsprache akzeptiert wurde, habe ich leider nicht erlebt.
Ich gönne es diesen Menschen, dass sie ihre Bildungsabschlüsse machen können und finde es gut, aber man merkt, dass der politische Wille in der Vergangenheit einfach nicht da war, was mich traurig macht und entzürnt.

In Deutschland sind wohl doch nicht alle gleich vor dem Gesetz. Es gibt offensichtlich bessere Menschen.

Unfassbar
22 Tage zuvor
Antwortet  Jürgen

Meines Wissens haben die ukrainischen Kinder noch ukrainischen Unterricht nebenbei. Wenn Ukrainisch in der Ukraine vergleichbar vermittelt wird wie Deutsch in Deutschland, dann kann ich darüber verhandeln. Aber auch nur dann.

Kinder mit Herkunftssprache Balkan, Türkisch, Arabisch usw. haben das im Allgemeinen nicht. Ob sie ihre Herkunftssprache überhaupt auf einem muttersprachlichen Niveau in Wort und Schrift beherrschen, weiß ich auch nicht so genau, weil erstens deren Deutsch in vielen Fällen grammatikalisch sehr einfach ist und — mein eigentliches Argument — das Deutsch von nicht-migrantischen Kindern ähnlicher Sozialisation grammatikalisch genauso einfach gestrickt ist.

Sepp
22 Tage zuvor
Antwortet  Jürgen

„Ukrainische Flüchtlinge werden hier defintiv bevorzugt behandelt.
Dass in der Vergangenheit Balkansprachen, Türkisch oder Arabisch als zweite Fremdsprache akzeptiert wurde, habe ich leider nicht erlebt.
[…]
In Deutschland sind wohl doch nicht alle gleich vor dem Gesetz. Es gibt offensichtlich bessere Menschen.“

Spannend, wie Sie sich hier aus Unwissenheit hier gegen Menschen aus der Ukraine aussprechen!

Beispielsweise gibt es seit 1989 (!) einheitliche Prüfungsanforderungen für das Fach Türkisch im Abitur!
Hier ein Artikel zum Türkisch-Unterricht in NRW von 2006:
https://www.mz.de/deutschland-und-welt/politik/nordrhein-westfalen-land-setzt-bei-integration-auf-turkischunterricht-2618239

Zu Arabisch und Farsi gibt es z.B. hier einen 6 Jahre alten Artikel:
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article176487586/Fremdsprachen-Abiturpruefungen-erstmals-in-Arabisch-und-Farsi.html

JoS
21 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Danke, dass Sie sich mit Fakten gegen rassistisch motivierte Hetze stemmen. Man findet immer jemanden, der noch später als man selbst gekommen ist, den man dann ausgrenzen kann. Leider beobachte ich diesen Mechanismus auch bei Schüler*innen mit Migrationshintergrund, die bekennen AfD wählen zu wollen, weil „es die Flüchtlinge ja leichter haben als wir damals“. Einfach nur ekelhaft sowas.

Grillsportler
23 Tage zuvor

Bin mir nicht sicher, ob ich diese Idee so ganz richtig verstehe:

1) Ukrainischen Schülern soll das Abitur ermöglicht werden, indem sie nun Unterricht in einer Sprache bekommen, die ihre Muttersprache ist.

Inwiefern ist das Abitur denn dann laut Europaminister Pentz eine „Brücke für eine Rückkehr in die Ukraine“, wenn man doch die Ukrainer hier für bestimmte Ausbildungsgänge qualifizieren will?

2) Die Lehrkräfte, die Ukrainisch unterrichten sollen, sollen aus den ukrainischen Zuwanderern rekrutiert werden.

Es bringen also Ukrainer Ukrainern Ukrainisch bei? Und das nur damit diese das Abitur bekommen? Hä?

mama51
23 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Ja! Hä? Ich verstehe es auch nicht!

Sporack
23 Tage zuvor
Antwortet  mama51

Vielleicht mag man es irgendwann es folgender Weise interpretieren und passend umsetzen:

Man braucht zum erfolgreichen Bestehen des Abiturs:

  • eine Sprache (Muttersprache oder Fremdsprache , Dialekte … )
  • eine Naturwissenschaft (in Muttersprache oder Fremdsprache)
  • eine Geisteswissenschaft / Musisches Fach (in Muttersprache oder Fremdsprache)
  • eine „Spezialisierung“ gemäß persönlicher Neigung und Schulangebot

Die meisten Flüchtlingskinder haben in Deutschland offenbar Deutsch als Fremdsprache und zudem in fast allen Fächern.
So viel Fremdsprache haben, meines Wissens, selbst die BiLi-Klassen nicht.

Aber ich sehe auch, dass die sprachliche Herkunft mit zweierlei Maß gemessen wird.

Ex-Lehrer
23 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Schüler am Gymnasium müssen zwei Fremdsprachen belegen, also neben Deutsch eben Englisch und Französisch/Latein/Spanisch, was die Schule eben anbietet. Ohne eine zweite Fremdsprache können Realschüler dann eben in der 11. Klasse (Einführungsphase) neu mit z.B. Spanisch anfangen, um die Abiturvoraussetzungen zu erfüllen. Ukrainisch-Unterricht mit entsprechendem Abschluss nach Jg. 10 oder 11 entlastet die ukrainischen Schüler, vielleicht können sie auch nicht in den Franz/Lat/Span-Unterricht wechseln und müssten das Gym verlassen. Dafür gibt es normalerweise sogenannte „Sprachfeststellungsprüfungen“ (Lesen/Schreiben/Hören/Sprechen), wenn ein Schüler erst so spät nach D kommt, dass er eben über seine Muttersprache entsprechende Fähigkeiten nachweist. Die sind aber aufwendig im Einzelfall zu organisieren, so ist es natürlich in Hessen einfacher – wenn die Umsetzung klappt.

Grillsportler
22 Tage zuvor
Antwortet  Ex-Lehrer

Aber inwiefern qualifiziert Ukrainisch im Abi denn dann die ukrainischen Absolventen für den deutschen Arbeitsmarkt/für das Studium an einer deutschen/deutschsprachigen Hochschule, wenn sie in der Oberstufe ihre MUTTERsprache (und eben keine FREMDsprache) lernen?

Zitat:
„Andererseits müssten hier immer wieder ukrainische jugendliche Kriegsflüchtlinge mangels einer zweiten Fremdsprache das Gymnasium etwa zugunsten einer Realschule verlassen…“

Verstehe es immer noch nicht. Oder soll das deutsche Abitur mit ukrainischen Anteilen dann später in der Ukraine den Zugang zu Arbeits- und Studienplätzen ermöglichen?

Palim
22 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Die Absolvierenden beherrschen dann Deutsch, Englisch und Ukrainisch, ggf. weitere Sprachen.

Damit können sie einen deutschen oder internationalen Studiengang belegen oder eine Ausbildung in einem Beruf beginnen, in dem viele Sprachen nützlich sind, z.B. weil Firmen Dependancen in anderen Ländern haben, kooperieren oder Handel treiben.
An unserer Uni gab es damals „Fachübersetzer“, die neben den sprachlichen Qualifikationen auch solche in Medizin oder Metallbau erlangten, um in diesem Bereich die Sprachmittlung übernehmen zu können.

Unfassbar
22 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Die Ukrainer an meiner Schule können auch russisch. Aber wie denn auch sei, ist global gesehen Ukrainisch ungefähr so relevant wie Niederländisch, sprich überhaupt nicht. Ihren Vorschlag würde ich daher nicht überbewerten. Für Firmendependancen müsste das Ukrainisch nicht nur muttersprachlich sein, sondern verhandlungs- und / oder diplomatensicher. Das dürfte bei nicht-migrantischen Deutschen bei der deutschen Sprache nicht unbedingt selbstverständlich sein.

Besseranonym
22 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Genau und
2 Dep…..gscheite – ein Gedanke; Ähnliches in meinem Post weiter unten.
Es freut mich sehr, denn so würde sich Schule auch weiterentwickeln.

Also @ Grillsportler: weitergrillen und nicht ideologisieren;)

vhh
22 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Darum geht es doch überhaupt nicht! Voraussetzung für das deutsche Abitur ist neben Englisch eine zweite Fremdsprache ab Klasse 7. Diese zweite nicht-deutsche Sprache beherrschen ukrainische Schülerinnen normalerweise, da es ihre Muttersprache ist (es mag noch eine Feststellungsprüfung geben). Diese Schüler müssen fürs Abitur so ganz nebenbei Deutsch auf Oberstufenniveau beherrschen lernen, da ist es ganz vernünftig, die Muttersprache als zweite Fremdsprache anzuerkennen. Das Zielniveau B1 haben vermutlich alle. Der zweite Weg zum Abitur wäre Realschule, Qualifikationsvermerk (trotz Defiziten in Deutsch), zweite Fremdsprache in der Oberstufe (neben Oberstufenunterricht in einer Fremdsprache). Chancengleichheit geht anders..

Lisa
22 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Genau. Eigentlich sollte das allen Nichtmuttersprachlern allmählich ermöglicht werden. Die größte Gruppe wären die türkischen Schüler. Bei Griechisch und Italienisch geht es auch meist, unter anderem weil die sehr aktiven Elternverbände dafür gekämpft haben.

Unfassbar
22 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Die Frage ist jedoch, ob das Türkisch der türkischen Migranten gut genug ist, um den sprachlichen Teil der Abiturprüfung in Türkisch zu bestehen, von türkischer Literatur ganz zu schweigen, zumal dann in NRW auch noch die größte Hürde -Mathematik – verbindliches Abiturfach ist.

Lisa
21 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Nein, Türkisch ist dann ordentliches Lehrfach am Gymnasium. Griechisch auch. Nicht einfach anerkennen, sondern die Schüler müssen das Abitur in der Sprache bestehen.

unfassbar
20 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Eben. Und an der zu geringen Schülerzahl, die das wählt, scheitert die Einrichtung.

Besseranonym
23 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Es bringen ja auch deutsche Menschen anderen Menschen mindestens bis zum Abitur Deutsch bei; wenns immer noch nicht reicht ( wie bei mir )sind sogar noch beliebig Unisemester möglich.

Den mittleren Bildungsabschluss können schon länger Schülerinnen statt mit Englisch mit ihrer Muttersprache( nach Prüfung) erreichen.

Grillsportler
22 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

Es geht hier aber um Fremdsprachenunterricht. In der Oberstufe ist Deutsch eben keine Fremdsprache, für die Ukrainer wäre Ukrainisch eben auch keine zweite FREMDsprache.

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Englisch und Deutsch wären aber für die Ukrainer zwei Fremdsprachen. Wenn diese Schüler ihre Prüfungen in der Ukraine für das Fach „Ukrainisch“ (online evtl.) abgelegt haben, könnte man das mMn. schon anerkennen.
Übrigens konnte der mir persönlich bekannte ukrainische Jugendliche, der seine Prüfungen in der Ukraine online bestand, neben der deutschen und englischen Fremdsprache auch noch russisch. In all diesen Sprachen konnte er sich, soweit ich es aus persönlichen Gesprächen und Beobachtungen beurteilen kann, mündlich und schriftlich ganz gut verständigen. Seine schulischen Leistungen in der deutschen Schule waren übrigens in allen Fächern befriedigend bis gut, obwohl er bis Kriegsbeginn kein deutsch in der Schule hatte.

Besseranonym
22 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Wo ist das Problem?
An beruflichen Schulen geht’s ja auch.
1- meist Englisch/ Französisch/Spanisch ( wenn ein Lehrer dafür da ist ) ansonsten sogar Kooperation mit einem Gymnasium ( wenns der Stundenplan zulässt )
2 – meist Französisch, Spanisch.
……..oder eben was weiß ich – Farsi ( Lehrer vorhanden)

Ukrainisch als 2te Fremdsprache wäre vlt sogar eine gute Wahl. Wer weiß wie nützlich diese Sprache für ehemalige deutsche Schüler ist, wenn es hoffentlich bald an den Wiederaufbau geht.
Exklusive Privatgymnasien bieten Chinesisch, Russisch,……an.
Warum sperren sich staatliche Schulen, hier : Lehrer ? oft gegen win-win-Möglichkeiten ?

nurmalso
22 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Englischsprachige Schüler*innen können in Deutschland auch Englisch als Fremdsprache wählen. An einigen Gymnasien gilt das auch für Türkisch, Niederländisch etc. Da wird den Muttersprachlern nicht der Zugang verwehrt.

Lisa
22 Tage zuvor
Antwortet  nurmalso

Natürlich nicht. Es ist bisher einfach Glückssache, ob man eine Sprache spricht, die an der Schule angeboten wird. Latinos und Spanier nehmen genauso Spanisch.

unfassbar
20 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Und fallen hin, wenn es um Literatur und ihre Analyse geht, teilweise auch an richtiger Grammatik.

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  unfassbar

Literatur und ihre Analyse müssen die ukrainischen Schüler in ihrer Muttersprache bei den (online-) Prüfungen der Ukraine auch beherrschen, soweit ich weiß. Das könnte man doch, bei bestandener ukrainischer Prüfung, entsprechend werten und dafür die D-Kenntnisse wie bei der 1. oder 2. Fremdsprache?

vhh
22 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Es ist aber in Deutschland eine Fremdsprache, das sieht bei spanischen Muttersprachlern nicht anders aus. Aber die sollen sich vermutlich hinten anstellen, wo kommen wir denn hin, wenn schon die erste Generation faire Chancen bekommt. Schon mal versucht, Führerscheinfragen in einer Fremdsprache zu beantworten? Ist im Abitur noch minimal schwieriger.

Lisa
22 Tage zuvor
Antwortet  vhh

In Deutschland können Sie den Führerschein in mindestens zehn Sprachen machen. Tatsächlich sind wir hier großzügiger als andere Staaten.

vhh
22 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Weiß ich, ist aber ein interessanter Test, das mal in der zweiten Fremdsprache zu versuchen. Nur so als Vergleich zu Abiturprüfungen auf Deutsch für Nicht-Muttersprachler

Walter Hasenbrot
22 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Bei englischen oder französischen Muttersprachlern regt sich niemand auf, wenn sie Englisch oder Französisch im Abi belegen.

Die Definition von Fremdsprache ist an Schulen offensichtlich: eine andere Sprache als Deutsch.

Unfassbar
22 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

… was aber nicht fair ist, weil nicht-migrantische Jugendliche sich durch Englisch quälen müssen, wenn migrantische Jugendliche einen Freifahrtschein mit ihrer Herkunftssprache haben. Wird die Herkunftssprache als Ersatz für den Abschluss eigentlich in irgendeiner Form geprüft? Ich weiß nur von den Jugendlichen an meiner Schule, dass sie eine Zeugnisbemerkung aufgrund einer Bescheinigung von der Sprachschule bekommen können.

vhh
22 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

„…Ukrainisch als zweite Fremdsprache an Schulen einführen.“ Zweite Fremdsprache!
‚meiner Schule’=>Lehrer? Armes Deutschland…

Besseranonym
22 Tage zuvor
Antwortet  vhh

🙂 vlt nicht Lehrer, ……
hoffentlich,…..evtl. lernfähig…..

Unfassbar
22 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Was ist an „meiner Schule“ anders zu verstehen als „Schule, an der ich arbeite“?

Wie dem auch sei, müssen exotische zweite Fremdsprachen- alles außer spanisch, französisch, Latein, in ausreichender Zahl gewählt werden, um eingerichtet werden zu können. Daran wird es meistens scheitern, selbst wenn es das erforderliche Personal gäbe.

nurmalso
21 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Es wird überprüft.
Sie können eine Bescheinigung aus dem herkunftssprachlichen Unterricht bekommen oder eine Sprachfeststellungsprüfung machen. Letztere kann auf mehreren Niveaus abgelegt werden, also für HSA,MSA und wahrscheinlich auch fürs Abitur, da habe ich allerdings keine Erfahrung.

Besseranonym
22 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Ich glaube ja, dass Sie mit Ihrem unlogischen Beitrag etwas ganz anderes sagen wollen und ganz genau verstehen.
Möglicherweise geht es ja auch noch anderen Foristen so 😉

Marek
22 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

Ich verstehe ihn so, dass es ungerecht ist, wenn denn Ukrainern Ukrainisch als Fremdsprache anerkannt wird.
Ungerecht ist dann aber eventuell auch, dass an deutschen Schulen Englisch nicht wie in GB oder den USA vermittelt wird.
Aber Grillsportler ist vermutlich keine Sprachlehrkraft. Oder gerade schon?
Aber ich verstehe auch nicht was er will. Ich glaube, Fremdsprachen sollen nur zählen, wenn sie unter Schweiß und Tränen in einem mittelmäßigen Unterricht an einer deutschen Schule erworben wurden. Alle, die zwei oder mehrsprachig aufwachsen können nämlich gar keine „Fremd“sprache.
Komische Ansicht, aber mich wundert eigentlich gar nichts mehr.

Besseranonym
22 Tage zuvor
Antwortet  Marek

🙂 oh ja, mich – manchmal auch nicht.

Lisa
22 Tage zuvor
Antwortet  Marek

Dann geht eigentlich nur noch Latein. Da gibt es zumindest keine Muttersprachler.

Besseranonym
22 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Und altgriechisch, suaheli….. 😉
Wasn Aufstand ( es könnten auch Bestandslehrer eingespart werden, wenn man Muttersprachler Französisch, Spanisch, Farsi…
unterrichten ließe) .

unfassbar
20 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

Nach der Logik könnte jeder Muttersprachler Deutsch auch das Fach deutsch unterrichten.

Besseranonym
19 Tage zuvor
Antwortet  unfassbar

Nö, mancher Muttersprachler sollte vorher z.B. B1 bestehen oder wenn Sk nötig ist den Einbürgerungstest.
Einfach so geht nicht. Nur, es wurde schon so viel Sinnfreies versucht – eine Lösung, wer unterrichten darf, darf! 🙂
( test mündlich und schriftlich) könnte wohl jeder jahrelang das Fach Unterrichtende anbieten.
Nehmen Sie doch einfach die letzten Schulaufgaben/ Abituraufgaben und lassen Sie den Bewerber diese schreiben.

Grillsportler
22 Tage zuvor
Antwortet  Marek

Ich habe gar nichts dagegen, dass ukrainischen Schülern der Zugang zum Abitur wegen der Sprachbarriere erleichtert wird, ich verstehe nur diese bürokratischen Verrenkungen, die man dafür macht, nicht.

Man könnte auch einfach sagen, dass man Ukrainisch (oder natürlich auch jede andere Fremdsprache, die ein Migrant als Muttersprache spricht) als zweite Fremdsprache anerkennt, ohne dass die Schüler irgendwelche Prüfungsleistungen erbringen oder (sninnbefreite) Stunden absitzen müssen. Ist ja deren Muttersprache. Problem gelöst und KuMis, Schulen, Lehrer und Schüler haben sogar noch Arbeit gespart.

Ex-Lehrer
20 Tage zuvor
Antwortet  Grillsportler

Aber eine einfache Anerkennung von Fremdsprachenkenntnissen in dieser Form ist nicht unbedingt sinnvoll. Jemand, der eine Sprache ganz gut spricht, kann noch lange nicht entsprechend lesen oder schreiben (hat das vielleicht auch nie gemacht). Es geht ja gerade darum, eine vergleichbare Kompetenz nachzuweisen, und z.B. ein Level B2 ist im Hören, Lesen, Schreiben (und auch Sprechen) doch mehr, als man vielleicht denkt, sollte es aber auch sein, um vergleichbar mit einem Abschluss nach Jg. 10 oder 11 zu sein.
Und wie schon oben dargestellt. Es gab bisher schon sogenannte Sprachfeststellungsprüfungen für Schüler, die z.B. in Jg. 8 auf ein deutsches Gymnasium wechseln, dort auch gut mitkommen, aber eben in ihrem Heimatland eine andere Fächerbelegung hatten und formal damit eine Belegverpflichtung erfüllen können, um sich auf Deutsch und Englisch zu konzentrieren. Es wäre aber organisatorisch nicht möglich, mal schnell die vielen ukrainischen SuS in Einzelüberprüfungen zu testen. Wie Hessen das genau umsetzt, weiß ich nicht, bin aber gespannt (genügend ukrainische Lehrkräfte mit anerkannter Qualifikation?). Wenn es klappt, prima.

TheTeacher
22 Tage zuvor

Bei aller Kritik an den Kultusministerien, die sie auch häufig verdienen, ist diese Entscheidung eine vernünftige und damit gute Entscheidung. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob das Ministerium die Schulen genügend bei den sicherlich nicht ganz einfach Umsetzungen unterstützen.

Sepp
22 Tage zuvor

Zu meiner Schulzeit konnte man an meiner Schule neben Französisch oder Latein unter bestimmten Voraussetzungen auch Japanisch als 2. Fremdsprache einbringen.

Ein anderes Gymnasium hatte tatsächlich Russisch als 2. Fremdsprache und sogar einen Russisch-Leistungskurs. Der wurde – offensichtlich – von Schülern angewählt, die zu Hause Russisch sprachen.

Inzwischen gibt es sogar Schulen in Deutschland, die Hebräisch als 2. Fremdsprache anbieten.

Es macht doch keinen ernsthaften Unterschied, ob man als Sprachfolge
* Deutsch, Englisch und Latein,
* Deutsch, Englisch und Hebräisch
* Deutsch, Englisch und Japanisch,
* Deutsch, Englisch und Russisch, oder
* Deutsch, Englisch und Ukrainisch
wählt…

nurmalso
22 Tage zuvor

Auch Jugendliche ohne
ukrainische Wurzeln können hier dann Ukrainisch als zweite Fremdsprache wählen.

Auch ohne ukrainische Sprachkenntnisse??
Kann mir das nicht wirklich vorstellen… Die einen lernen dann erst mal die Schrift…
Und die Muttersprachler, was lernen die in der Zeit?

vhh
22 Tage zuvor
Antwortet  nurmalso

Was machen italienische, spanische, russische Muttersprachler? Lässig ihre Stunden in der zweiten Fremdsprache absitzen, Lehrer auf Fehler aufmerksam machen und ansonsten daran arbeiten, in der (ihrer) Fremdsprache Deutsch das Abitur zu bestehen.

Unfassbar
22 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Das würde ich nicht überbewerten. Spätestens wenn es in Richtung Literatur geht, wird es schwieriger. Außerdem müssen Muttersprachler nicht unbedingt in der Sprache schreiben gelernt haben.

vhh
21 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Zielniveau der zweiten Sprache ist B1, da ist noch nicht viel mit Literaturanalyse.

Fräulein Rottenmeier
22 Tage zuvor

Irgendwie hakt es bei mir beim Verstehen des Artikels….
Was ich verstanden habe ist, dass ukrainisch als zweite Fremdsprache für das Erreichen der Vorraussetzung des Abiturs anerkannt werden soll.
Okay….
Aber die Frage, die sich mir stellt ist, was ist mir der Anerkennung anderer Sprachen, z.B. türkisch, arabisch, griechisch?
In NRW haben alle Kinder, deren Herkunftssprache eine andere ist, die Möglichkeit Herkunftssprachlichen Unterricht (HSU) zu belegen. Dafür bekommen sie ab Klasse 1 Zeugnisse und später auch Noten. Dies mündet dann (wenn durchgehend belegt) in eine Sprachfestellungsprüfung mit der entsprechenden Niveaubescheinigung (B oder C oder was weiß ich).
Können diese Kinder, die über eine entsprechende Bescheinigung verfügen, sich dies auch als zweite Fremdsprache anerkennen lassen? Denn das wäre ja nur gerecht….

Egvina
22 Tage zuvor

Ich kenne das von vor mehreren Jahren an der HS, dass Türkisch als Ersatz für Englisch anerkannt werden konnte.

nurmalso
21 Tage zuvor

„In NRW haben alle Kinder, deren Herkunftssprache eine andere ist, die Möglichkeit Herkunftssprachlichen Unterricht (HSU) zu belegen.“
Stimmt so leider nicht. Es müssen schon genug Kinder zusammenkommen und entsprechende Lehrkräfte verfügbar sein. An meiner letzten Schule (ländlich) gab es da nur ganz wenige Möglichkeiten.

Sepp
21 Tage zuvor

Es gibt seit Jahren Schulen in Deutschland, die Türkisch, Arabisch, Farsi und auch Griechisch (eher Altgriechisch, z.T. aber auch moderes Griechisch) als 2. Fremdsprache anbieten. Wie oben geschrieben, hatte zu meiner eigenen Abi-Zeit eine benachbarte Schule Russisch als 2. Fremdsprache angeboten, inklusive Leistungskurs im Abitur.

Insofern müsste eine Schule dann den Sprachunterricht von Beginn an unterrichten, so dass alle Schülerinnen und Schüler auch mitkommen können. Natürlich hat man als „Muttersprachler“ Vorteile.

Es wird noch lange Menschen aus der Ukraine geben, die bei uns leben und arbeiten – und kleine Kinder haben bzw. noch bekommen werden. Was spricht dagegen, wenn ein Kind, dessen Eltern aus der Ukraine stammen und das hier geboren wurde, auch in der Schule systematisch Ukrainisch als (Fremd-)Sprache lernen und dann ins Abitur einbringen kann?

Nach dem Ende des russischen Angriffskriegs wird die Ukraine sich noch mehr zum Westen orientieren und entwickeln. Warum sollten nicht auch deutsche Kinder, wenn sie es wollen, Ukrainisch als Fremdsprache lernen können/dürfen und später diese Fremdsprache auch ins Abitur einbringen?

Kohlrabi
22 Tage zuvor

Da ergibt sich aber wieder die Frage der Gleichbehandlung. Warum gibt es infolge des Ukrainekrieges nun Ukrainisch als zweite Fremdsprache, aber Arabisch gibt es nicht als zweite Fremdsprache, obwohl hunderttausende Arabisch sprechende Menschen seit 2015 zu uns gekommen sind?

Übrigens ist für viele Ost-Ukrainer Russisch die Muttersprache bzw. ein „Gemisch“ aus Russisch und Ukrainisch.

Sepp
21 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Nur weil Sie sich nicht damit beschäftigt haben, sollten Sie nicht gegen andere Menschen hetzen…

Es gibt seit 1989 (!) eine einheitliche Prüfungsanforderungen für das Fach Türkisch im Abitur! Hier ein Artikel zum Türkisch-Unterricht in NRW von 2006:
https://www.mz.de/deutschland-und-welt/politik/nordrhein-westfalen-land-setzt-bei-integration-auf-turkischunterricht-2618239

Zu Arabisch und Farsi als 2. Fremdsprache gibt es z.B. hier einen 6 Jahre alten Artikel:
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article176487586/Fremdsprachen-Abiturpruefungen-erstmals-in-Arabisch-und-Farsi.html

Und zu Russisch:
Es war schon zu meiner Abitur-Zeit möglich, Russisch als Fremdsprache zu lernen und ins Abitur einzubringen. Eine Nachbarschule hatte das sogar als Leistungskurs. Und um dem Punkt vorzubeugen: Nein, das war in den alten Bundesländern, auch hier konnte man schon Russisch als Fremdsprache in der Schule belegen und ins Abitur einbringen…

JoS
21 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Auch hier wieder rassistisch angehauchtes Geraune statt Fakten. Selbstverständlich können auch Arabisch und andere Herkunftssprachen (auch Russisch) anerkannt werden. Hier zum Beispiel in Niedersachsen:
https://bildungsportal-niedersachsen.de/sib/mehrsprachigkeit-interkulturalitaet/sprachfeststellungspruefungen

Egvina
22 Tage zuvor

Ich verstehe die Aufregung nicht.
Die Vorraussetzungen (D+ E+ zweite Fremdsprache auf entsprechendem Niveau) sind doch erfüllt.