Abordnungen treffen fast 10.000 Lehrkräfte – Schulministerin Feller kündigt weitere an

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DÜSSELDORF. Der Lehrermangel ist eine der größten Herausforderungen für die Schulen – auch in Nordrhein-Westfalen. Das Land steuert mit einem Handlungskonzept dagegen – es zeigt Wirkung. Trotzdem sollen Lehrkräfte weiter an unbeliebte Standorte abgeordnet werden.

„Mit offenen Armen“: Dorothee Feller, Schulministerin von NRW. Foto: Bezirksregierung Münster

Die Maßnahmen der nordrhein-westfälischen Landesregierung im Kampf gegen den Lehrkräfte- und Personalmangel an den Schulen zeigen nach Angaben von Schulministerin Dorothee Feller (CDU) Wirkung. In NRW arbeiteten inzwischen rund 7.000 Menschen mehr im Schuldienst als noch vor eineinhalb Jahren, sagte Feller am Freitag in Düsseldorf.

Allein 5.300 Stellen seien seit Ende 2022 zusätzlich mit Lehrerinnen und Lehrern sowie Fachkräften wie Sozialpädagogen besetzt worden. Dahinter verbergen sich Feller zufolge aber mehr Köpfe, denn nicht alle zusätzlichen Kräfte arbeiteten Vollzeit. Hinzu kämen rund 1500 Alltagshelferinnen und -helfer vor allem an Grundschulen, die die Lehrkräfte von nicht pädagogischen Tätigkeiten entlasteten. Zugleich kündigte die Ministerin weitere zeitlich befristete Abordnungen von Lehrkräften an unterversorgte Schulen an.

Lehrer-Abordnungen auch Gutes abgewinnen

Gegenwärtig sind von den Bezirksregierungen knapp 9.300 Lehrkräfte von ihren Stammschulen abgeordnet worden – knapp die Hälfte davon an besonders vom Lehrkräftemangel betroffene Grundschulen. Bis zu zwei Jahre können diese Abordnungen dauern. Zum neuen Schuljahr würden weitere Abordnungen vorbereitet, sagte Feller.

Ihr sei bewusst, dass die Maßnahme umstritten sei, räumte sie ein. Zugleich warnte sie davor, diesen Schritt nur negativ zu sehen. Die Schulen, die dadurch zusätzliche Lehrer bekämen, seien «unheimlich dankbar» für abgeordnete Lehrer. Es gebe Grundschulen, die andernfalls nicht für jede neue erste Klasse eine Klassenlehrerin oder einen Lehrer bekommen hätten. In ihren Gesprächen mit abgeordneten Lehrkräften hätten diese auch gesagt, dass sie von den Schulen, Kindern und Eltern «mit offenen Armen» empfangen worden seien.

Umstritten ist auch die intensive Prüfung von Anträgen auf voraussetzungslose Teilzeit. Damit sei die Teilzeit aber nicht abgeschafft, sagte Feller. Vielmehr seien erneut mehr als 13.000 Anträge auf voraussetzungslose Teilzeit genehmigt worden. Aktuell seien das etwa 600 Anträge weniger.

Kampf gegen Lehrermangel ein langer Weg

Die nächsten detaillierten Zahlen zur Personalausstattung an den Schulen sollen Anfang Juni vorliegen. Nach Angaben des Schulministeriums fehlte Mitte 2023 an den öffentlichen Schulen in NRW Personal im Umfang von mehr als 6700 Lehrerstellen. Feller rechnete damit, dass es im Saldo bei der kommenden Berechnung etwa 400 unbesetzte Stellen weniger geben werde als vor einem Jahr. «Der Lehrkräftemangel ist nicht von heute auf morgen entstanden und wird genauso wenig von heute auf morgen zu beheben sein», sagte sie. Erschwerend komme der allgemeine Fachkräftemangel in vielen Branchen hinzu.

In ihrem Koalitionsvertrag hatten CDU und Grüne angekündigt, 10 000 neue Lehrerstellen in das System Schule zu bringen. Feller sieht die Umsetzung dieses Ziels auf einem guten Weg und sprach von ermutigenden Zahlen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland gibt es rund 5400 Schulen.

Nach Ansicht des Bildungsverbandes VBE kann dagegen von ermutigenden Ergebnissen noch lange nicht gesprochen werden. «Dafür ist der Mangel an Lehrkräften nach wie vor zu eklatant», erklärte der Landesvorsitzende Stefan Behlau. Vor allem Abordnungen und die Erschwerung der Teilzeit sorgten an den Schulen für Frust und Unruhe. «Die Gefahr ist groß, Lehrkräfte durch diese Maßnahmen zu verlieren.»

Die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dilek Engin, sagte: «Die Zahlen sind zwar grundsätzlich ein Fingerzeig in die richtige Richtung – allerdings unter Schmerzen erkauft. Das System der Abordnungen und die Restriktionen bei der Teilzeit sind und bleiben Flickschusterei.»

Weitere Maßnahmen gegen Lehrermangel

Feller kündigte weitere Maßnahmen an, um Personal für die Schulen zu gewinnen. So werde das Alltagshelfer-Modell im kommenden Schuljahr 2024/25 auf die Klassen 5 und 6 an Haupt- und Realschulen ausgeweitet. Der Seiteneinstieg mit einem zweijährigen berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst werde für das Lehramt für sonderpädagogische Förderung geöffnet. Die Hinzuverdienstgrenze für Beamtinnen und Beamten werde weitere fünf Jahre bis Ende 2029 ausgesetzt.

Damit bleibt es für pensionierte Lehrerkräfte attraktiv, wieder oder weiter zu unterrichten. In den vergangenen Jahren habe sich die Zahl der Lehrkräfte, die im Rentenalter weiter unterrichteten, auf 1543 erhöht und damit mehr als verdreifacht, sagte Feller.

Ende 2022 hatte die Ministerin ein Handlungskonzept für eine bessere Unterrichtsversorgung vorgelegt. Inzwischen seien beispielsweise mehr als 160 Vertretungslehrkräfte entfristet worden. Mehr als 160 Lehrkräfte aus dem Ausland hätten erfolgreich die Anerkennung ihrer Qualifikationen beantragt.

Aufholen in Mathe

Nach dem schlechten Abschneiden nordrhein-westfälischer Schüler bei großen Vergleichsstudien will die Landesregierung ihre Projekte zur Verbesserung der Basiskompetenzen im Rechnen ausweiten. Das Mathematik-Projekt PIKAS werde auf die Sekundarstufe I bis zur 9. Klasse erweitert. Damit sollen Lehrkräfte auch an weiterführenden Schulen förderbedürftige Schüler besser unterstützen können. Dabei arbeitet das Schulministerium mit der TU Dortmund zusammen.

«Wir stellen den Lehrkräften konkrete Unterrichtsideen zur Verfügung, die sie unmittelbar in ihrem Unterricht einsetzen können, um die Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu sichern», sagte der Mathematikdidaktiker Christoph Selter. Im Sommer erhalten alle Grund- und Förderschulen in NRW zudem eine Kartei mit speziellen Aufgaben, um die Lernstände von Schülern zu erheben. Auf den Karteikarten gebe es auch konkrete Förderanregungen. Auch Online-Seminare würden den Lehrkräften angeboten. Von Dorothea Hülsmeier, dpa

Daumenschrauben gegen den Lehrermangel: Schulministerin zieht positive Zwischenbilanz, Verbände widersprechen

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87 Kommentare
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Alex
23 Tage zuvor

An meiner Schule wurden nur die TZ-Anträge der Eltern genehmigt, was tatsächlich für Unmut sorgt, da manche „Kinder“ schon 16 oder 17 sind und ganz bestimmt keine Mami mehr mittags zu Hause brauchen. Die Kollegen, deren voraussetzungsloser Antrag abgelehnt wurde, haben jetzt Anträge auf Überprüfung der Dienstfähigkeit gestellt. Laut Aussage des Personalrates gehen derzeit 90 bis 95 % dieser Anträge durch. Positiver Nebeneffekt für die Kollegen: mit diesem „Schein“ darf gegen den Willen des Betroffenen nicht abgeordnet werden. Geliefert wie bestellt, würde ich sagen.

Spirale
22 Tage zuvor
Antwortet  Alex

1) Recht ist Recht. Wenn TZ so geregelt ist, dass es bis zur Vollendung des 18 LJ ist, dann ist das ebenso. Pech für die Kinderlosen.

2) Glaube ich nicht, dass 90%-95% durchgehen. Aber selbst wenn: Dann wird das Verfahren eben genauer angewendet, Problem aus Sicht der Landesregierung gelöst.

Ragnar Danneskjoeld
22 Tage zuvor
Antwortet  Spirale

zu 1) Ja, Recht ist Recht. Rechte kann man aber ändern. Dieses sollte man ändern.

Blume :-)
22 Tage zuvor

einfach mal ins homeoffice bzw. homeschooling gehen. Dann brauchen sie auch nicht stundenlang im Ruhrpottstau zu stehen 😉

Heuwägelchen
20 Tage zuvor
Antwortet  Blume :-)

Mir ist immer noch unklar, wie diese lockig- flockige homeoffice bzw. homeschoolingzeit (so hört sich das an) aus Sicht der Lehrkräfte verbracht werden soll.

Sechs bis sieben Stunden Videokonferenz?

dickebank
22 Tage zuvor

Kann das Land ja machen, aber Bundesrecht bricht Landesrecht.

Btw TZ muss auch bei Pflegebedürftigkeit der Eltern oder anderer naher Angehöriger gewährt werden.

Mike M.
18 Tage zuvor
Antwortet  Spirale

Bei uns dürfen die Eltern mit Kindern um Alter von 14, 16, 17 Jahren auch Wünsche an den Stundenplan stellen, möchten keine Oberstufe und bitte auch keine Exkursionen, Klassenfahrten.
Zur Belohnung gibt es Familienzuschlag und 30 Tage „krank“ ohne Nachfragen.
Tja, Pech für die Kinderlose, die das alles mittragen.

Unfassbar
23 Tage zuvor

„Ihr sei bewusst, dass die Maßnahme umstritten sei, räumte sie ein. Zugleich warnte sie davor, diesen Schritt nur negativ zu sehen. Die Schulen, die dadurch zusätzliche Lehrer bekämen, seien «unheimlich dankbar» für abgeordnete Lehrer. […] In ihren Gesprächen mit abgeordneten Lehrkräften hätten diese auch gesagt, dass sie von den Schulen, Kindern und Eltern «mit offenen Armen» empfangen worden seien.“

„Nett“ von der Ministerin, dass sie nicht an die oft jungen Lehrer, die für die Schulform der Abordnung nicht ausgebildet sind und dort auch nicht dauerhaft bleiben werden, denkt. Leuchtende Kinderaugen reduzieren weder den Arbeitsaufwand noch bezahlen Rechnungen.

Alex
22 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Die Schulen, denen die LK entzogen werden, sind vermutlich deutlich weniger „dankbar“.

Spirale
22 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Das Zitat liest sich auch viel mehr wie Propaganda. 😉

Mo3
23 Tage zuvor

Dazu passt der extra3 Beitrag von letzter Woche: Quereinsteigerin (mit Klassenleitung) wurde nicht mehr verlängert, weil der Regierungsbezirk ja vergleichsweise gut ausgestattet ist. Das Problem ist in den Schulämtern anscheinend noch nicht angekommen.

Biene
19 Tage zuvor
Antwortet  Mo3

Nein, der Grund ist vermutlich folgender: Die Dame ist bereits in einem Jahr, in dem sie auf eine Festanstellung oder gar Verbeamtung pochen könnte. Schulamt/Ministerium: „Schnell weg mit der, die kostet uns sonst zu viel!“ Das Ganze wird weniger plakativ sondern, meist etwas eloquenter kommuniziert.
Sie dürfen diese Vorgehensweise gerne auf ALLE anderen Länder im Bundesgebiet übertragen.

JoS
23 Tage zuvor

Abordnungen können punktuell notwendig erscheinen, um einen Personalmangel mit schwerwiegenden Auswirkungen kurzfristig abzufedern. Allerdings deutet das Ausmaß in diesem Fall darauf hin, dass hier einfach nur die Statistik entlastet und nicht mehr auf eine Passung zwischen Bedarf und den Fähigkeiten der abgeordneten Lehrkräften geachtet wird. Außerdem müssten jetzt zwingend Maßnahmen ergriffen werden, um das Problem langfristig zu lösen. Denkbar wären Anreize bezüglich der an „Mangelschulen“ zu leistenden Stundenanzahl oder Zulagen, aber auch Stipendien oder eine Reform der Ausbildung. Ich sehe allerdings nichts davon.

ginny92
22 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Exakt Abordnungen können so blöde wir sie finden kurzfristig nötig sein. Was hier passiert ist aber Flickschusterei, denn gerade an den Grundschulen wird dort auch nach den 2 Jahren nicht massiv mehr Personal vorhanden sein.
Dazu stößt die Art wie einige Abordnungen erfolgen nicht unberechtigt auf wenig Gegenliebe.
Ein weiterer Punkt der zu kurz kommt ist, dass eine Abordnung im Regelfall Mehrbelastung bedeutet die keine Entlastung findet.

Mike M.
18 Tage zuvor
Antwortet  ginny92

Als ich vorletztes Jahr an eine Grundschule abgeordnet werden sollte, hatte ich Schnappatmung.
Ich unterrichte Oberstufe, ich weiß nicht, wie man Kindern das Lesen beibringt.
Dafür gibt es gut ausgebildete Grundschullehrkräfte.
Ich kann ja auch nicht Stochastik unterrichten, nur weil ich zufällig Sportlehrer bin.

Der Zauberlehrling
22 Tage zuvor

„Kampf gegen Lehrermangel ein langer Weg“
NEIN!

  • Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden mehr als spürbar erhöhen
  • Personalführung statt Personalverwaltung
  • Arbeitsschutz in Schulen umsetzen
  • durch Richterspruch notwendige Zeiterfassung umsetzen
  • Anzahl der sinnlosen Reformen reduzieren
  • Tue Gutes und rede darüber – echte Veränderungen kommunizieren

Dann hat der Lehrermangel ein Ende!

Der Kampf gegen den Lehrermangel kann so einfach sein. Man muss nur die Wurzel des Übels packen!

Kohlrabi
22 Tage zuvor

Aha. Schön, dass Sie es so genau wissen. Und alle anderen sind „dumm“.

Hans Malz
22 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Nicht alle anderen nur das Schulministerium. Und wahrscheinlich auch nicht dumm, nur geizig und unglaublich arrogant.

Pete
22 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Also die Maßnahmen der Kumis kann man zumindest nicht als klug bezeichnen…

447
21 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Die Entscheider sind es definitiv – WENN man es als „klug“ definiert, echte Bildung zu fördern.
Natürlich sind sie nicht wirklich „dumm“ – sie haben nur eben völlig andere Ziele als zumindest eine große Teilmenge der Lehrer.

Ich bin mal am Poolrand, Akku laden…

Der Zauberlehrling
19 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Ich weiß es nicht „so genau“, ich fühle nur, was mich beschäftigt und habe das „zu Papier“ gebracht.

Sie können aber anderer Meinung sein, auch das respektiere ich.

Wie Sie den Bezug meiner Zeilen zu „alle anderen sind dumm“ herstellen, entzieht sich meinem Verständnis.

RainerZufall
22 Tage zuvor

Ich kaufe meinem Neffen neue Schuhe. Sind zwar viel zu klein, aber deutlich größer als die vor 1,5 Jahren 😉

Ein grimmigerer Gesichtsausdruck, passend zum Artikel, würde mich ja schon ein wenig vertrösten

Walter Hasenbrot
22 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Wer Feller schon einmal aus der Nähe gesehen hat, weiß, dass nicht nur ihre Politik eine Mogelpackung ist, sondern auch ihr Pressefoto.

HellaWahnsinn
22 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Machen Sie grad Pause von Wertschätzung oder was wollen Sie mit “ Wer Feller schon einmal aus der Nähe gesehen hat“ sagen?

Walter Hasenbrot
22 Tage zuvor
Antwortet  HellaWahnsinn

Wahrheitsliebe fängt bei den Fotos an, die man von sich verbreitet. Warum sollte ich einer Person auch nur ein Wort glauben, die schon versucht. mich in die Irre zu führen, bevor sie das erste Wort gesagt hat?

Vergleichen Sie doch einfach mal die beiden Bilder.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/nrw-schulministerin-dorothee-feller-ruft-lehrer-auf-mit-schuelern-gegen-rechts-zu-protestieren-a-0b9eac17-557a-426b-8aee-c3dce412f1ac

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Gilt das nur für Frauen oder auch für Männer?

Walter Hasenbrot
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mit grob verfälschten oder völlig veralteten Fotos machen sich auch Männer lächerlich und unglaubwürdig.

447
21 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das ist der Weg. +like

RainerZufall
21 Tage zuvor
Antwortet  447

Das war nicht, was ich mit meinem Kommentar beabsichtigte… -___+

Der Zauberlehrling
19 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Jeder hat mal einen schlechten Tag, auch Frau Feller.

Als Kultusminister*in noch gut auszusehen, das ist wahrlich keine einfache Aufgabe.

Walter Hasenbrot
18 Tage zuvor

Es ist überhaupt nicht ihre Aufgabe, gut auszusehen.

Thomas
22 Tage zuvor

Was passiert eigentlich, wenn im ÖD die 4-Tage Woche kommt, weil sie dann fast überall ist? Gehen die Schulen dann mit?
Nicht, dass die guten NRW Lehrkräfte noch kündigen und zu ‚besseren‘ Jobs abhauen.

Walter Hasenbrot
22 Tage zuvor
Antwortet  Thomas

Kündigen werden wohl nur wenige, aber der Beruf der Lehrkraft wird natürlich immer unattraktiver. Warum sollte ein junger Mensch heute den Beruf ergreifen, wenn er weiß, dass er zunächst einmal sehr unattraktive Arbeitsbedingunen haben wird und noch nicht einmal weiß, wo seine Arbeitsstelle ist?

Familienpanung und -gründung ist so nur schwer möglich. Dafür muss man sich ja bezüglich des Ortes der Arbeitsstellen beider Partner absprechen können.

dickebank
22 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Jede vierte Lehrkraft in NRW ist gar nicht verbeamtet.

Kohlrabi
22 Tage zuvor
Antwortet  Thomas

Welcher Beamte kündigt und verliert damit alle seine Vorteile? (Ich weiß, es gibt eigentlich keine. Deshalb wollen ja fast alle verbeamtet werden.) Alle bisher bekannten Zahlen dazu lagen unter 1%.

Ragnar Danneskjoeld
22 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Also ich kenne ein paar. Die meisten kündigten relativ früh, so dass sich die Verluste in Grenzen hielten. Für wen es subjektiv zu spät war, flüchtete sich gerne in die Elternschaft und/oder Teilzeit. Viel relevanter für die Versorgung sind jedoch alle jene Lehramtsinteressenten, die bereits vor, während oder nach dem Referendariat abgehen.

Biene
19 Tage zuvor

Wer im Ref geht, hat hin und wieder evtl. auch Pech mit den Seminarlehrkräften, oder er/sie wird im Ref schlecht behandelt, weil war ja immer schon so (Überbelasten, und schauen, wie die Anwärterschaft damit umgeht), weitere Möglichkeit die Anwärterschaft hat erkannt, dass die Erzeugerschaft der vor ihnen unruhig sitzenden Sprößlinge ein Teil des Problems sind, noch eine andere Möglichkeit: Die Wirtschaft hat mit einem besseren Arbeits-Freizeit-Verhältnis inkl. Fürsorgepflicht (ab)geworben.

SchadeMarmelade
19 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Es hängt stark von der Schule ab. Ab meiner Schule, ein Kollegium von eigentlich ca. 80, tatsächlich aber nur ca. 49 plus die Abordnungen haben in den letzten zwei Jahren 5 KollegInnen den Dienst quittiert. Die waren aber auch alle noch unter 40.

Blume :-)
22 Tage zuvor
Antwortet  Thomas

Dann wird auch eine 4-Tage Woche in Schule eingeführt werden: Mo.- Do.
Klaro, denn Ungerechtigkeit kann ich gar nicht leiden 😀

Unkraut :-(
19 Tage zuvor
Antwortet  Blume :-)

Welche Ungerechtigkeit?
Ich bin zunehmend genervt von der Forderung nach einer 4-Tage Woche und Homeoffice bei Lehrern. Dass das Modell, das in manchen Berufen umsetzbar ist bei Lehrern einfach nicht greift scheint für manche hier einfach zu schwierig zu verstehen sein.
Ich stelle mal eine andere Frage: warum finden denn in der unterrichtsfreien Zeit z.B. keine Elterngespräche statt? Die könnten auch online erfolgen.
Ich kann Ungerechtigkeit auch nicht leiden.

Mika
19 Tage zuvor
Antwortet  Unkraut :-(

Hab ich angeboten (die Gespräche in der unterrichtsfreien Zeit): sowohl am Samstag als auch in den Ferien während der üblichen Geschäftszeiten von 8 – 16 Uhr. Mit letzterem (an 5 Tagen die Woche, Samstag von 8.00 – 12.00) war ich deutlich besser als die öffentliche Verwaltung. Korrigieren muss ich sowieso, ob ich das daheim oder in der Schule mache, war mir egal – also hab ich die Termine anbieten können. Hat keiner einen Termin in der unterrichtsfreien haben wollen.

Kohlrabi
22 Tage zuvor

NRW ist ein guter Beweis, dass es nie an der Verbeamtung lag, wie gerne behauptet wurde, denn NRW verbeamtete ja schon immer (die meisten Lehrer). So wurde mit dem Ringen um die Wiederverbeamtung in vielen ostdeutschen Bundesländern einfach nur jahrelang Zeit und dann Geld verplempert.

In Berlin folgte nun auf die Wiederverbeamtung die Anhebung des „Renteneintrittsalters“ auf 67 für fast alle Beamten. Naja, aber das ist anderswo ja schon lange so.

Die Abordnungen gehören auch zum Beamtenstatus. Wer das eine will, muss das andre mögen. Ist halt so. Über die Vorteile des Beamtenstatus regt sich ja auch keiner auf (kein Beamter).

Mika
22 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Angestellte Lehrkräfte werden genauso an andere Schulen abgeordnet.

dickebank
22 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

… und zum Tarifbeschäftigtenverhältnis. In NRW gelten bezüglich Abordnungen und Versetzungen die gleichen Regularien für Tarifbeschäftigte und für Beamte.

dickebank
22 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

In NRW ist jede vierte Lehrkraft tarifbeschäftigt – entweder weil sie beim Berufseinstieg älter als 38 Jahre alt gewesen ist oder weil bei der amtsärztlichen Eingangsuntersuchung medizinische Ausschlussgründe für eine Verbeamtung diagnostiziert worden sind.

Walter Hasenbrot
21 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

In NRW wird man bis zum Alter von 42 Jahren verbeamtet.

Uwe
21 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Inzwischen. Als ich Verbeamtet wurde hatte ich die Altersgrenze ganz knapp geschrammt, die lag bei 32.

Walter Hasenbrot
19 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Seit 2016 liegt die Altersgrenze für die Verbeamtung in NRW bei 42. Davor lag die Altersgrenze bei 40. (Ich glaube, ab 2010)

Hans Malz
21 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das wurde in den letzten 20 Jahren mehrfach geändert. 42 ist halt nur das momentane Höchtsalter, aber auch die Antwort auf alle Fragen.

Schotti
21 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Und es sind je nach Region teils deutlich mehr. An einigen Dorfschulen kommen seit Jahren nur noch Angestellte nach, da keine Planstellen mehr ausgeschrieben werden, sondern lediglich befristete Verträge vergeben werden. Dort sind Beamte mittlerweile schon in der Minderheit.

Canishine
22 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

So wurde mit dem Ringen um die Wiederverbeamtung in vielen ostdeutschen Bundesländern einfach nur jahrelang Zeit und dann Geld verplempert.“
Wofür genau?

ginny92
21 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Es gibt schon einen großen Unterschied zwischen man muss eventuell mit einer zeitweisen Abordnung mit Augenmaß und unter Einhaltung der Führsorgepflicht rechnen und „wir schieben unser Personal mal so hin und her damit es irgendwie noch hin haut“.
Es ist zum Beispiel ein Unterschied zwischen dem man rechnet als Lehrkraft mit der Ausbildung Sek 2 natürlich damit an eine Gesamtschule Abgeordnet werden zu können. Dann aber an einer Grundschule zu landen, haben die meisten die im letzten Jahrzehnt ihre Lehrbefähigung erworben haben, wohl nicht gerechnet. Ich finde es auch fraglich ob das wirklich sinnvoll ist.

Gustav
21 Tage zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Wieso sollte man sich über die Vorteile aufregen? Machen Angestellte doch auch nicht.

McFly
22 Tage zuvor

Wie wahrscheinlich alle KuMis und Bundesländer rechnet sich NRW die Statistiken bis zum Gehtnichtmehr schön.
Trotz G9-Aufstockung (der Effekt, dass wir ein zusätzliches Schuljahr draufbekommen und entsprechend deutlich mehr KuK im System bräuchten, was aber erst 2026 in der Statistik ausgewiesen werden wird, kommt dazu) gab es in unserem Regierungsbezirk seit drei Jahren keine Möglichkeit mehr, Gymnasialstellen neu auszuschreiben, Ausnahme waren Stellen, bei denen die neuen KuK sofort an Grund-, Gesamt-oder Berufsschulen für 3-5 Jahre abgeordnet wurden. Begründung: Der Regierungsbezirk sei stellenmässig überdurchschnittlich gut besetzt, Gymnasien hätten 106% Stellen.
Das wird dann pauschal festgesetzt und führt zum Einstellungsstopp für alle.
Auch unserer Gymnasium habe demnach 104% Besetzung, aber-und da wird es perfide- die Neuabordnungen, die noch keine Sekunde bei uns unterrichtet haben, immerhin 4 KuK in Vollzeit, gehören zu den 104% (ich vermute mal, dass die in der Statistik doppelt aufgeführt werden).
Daneben gibt es dann drei KuK mit langfristiger Erkrankung, auch die gehören zu den 104%. Zwei schwangere Kolleginnen, die nicht unterrichte, sind auch dabei.
Wenn man das alles mal runterrechnet, sind wir realistisch bei unter 90% Besetzung- ist gemeldet und bekannt, interessiert aber keinen.
Dazu kommt eine komplett unausgewogene Fächerverteilung, die ja auch in keiner Statistik auftaucht. Wir haben z.B. 14 Leute, die Biologie unterrichten könnten, aber nur einen, der Chemie machen kann und darf.
Am Ende führt das bei angeblich 104% Besetzung dazu, dass ich in diesem Schuljahr jetzt schon 75 Vertretungsstunden zur Abrechnung eingereicht habe (zusätzlich zu den zwei Wochenstunden, die ich eh schon mehr mache).
Aber die Statistik weist eine Verbesserung aus-Danke Frau Feller!

JoS
21 Tage zuvor
Antwortet  McFly

Mein Vorschlag: Unterhalten Sie sich doch einfach mal mit den Kolleg*innen an den Gesamt- oder Grundschulen. Da muss niemand Spekulationen und Rechenspiele anstellen, um auf eine Abdeckung um die 90% zu kommen und fachfremder Unterricht ist eher der Regel- als der Ausnahmefall. Vielleicht merken Sie dann ja, was für Luxusprobleme Sie hier so wortreich beklagen.

Mo3
21 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Von „Luxus“ kann man hier wohl an keiner Stelle sprechen.

JoS
21 Tage zuvor
Antwortet  Mo3

Doch, kann man. 104% Abdeckung selbst vor Abordnungen ist ein traumhafter Wert, der in den meisten Bundesländern nicht einmal angestrebt wird. Ich glaube, die Forderung der GEW lag bei 106%. Realistisch sind Werte (wohl gemerkt die offiziellen zu Schuljahresbeginn) von 90-95%, wobei die Gymnasien in der Regel höher und anderen Schulformen niedriger liegen.

PaPo
20 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Sie haben das mit den 104 % nicht richtig verstanden…

(a) Darin enthalten sind auch Kollegen, die gar nicht zur Verfügung stehen, weil sie langristig erkrankt, abgeordnet, schwanger, in Elternzeit etc. sind.

(b) Für die Kalkulation der „Abdeckung“ ist zudem völlig unerheblich, welche Fächer in welcher Stärke vorhanden sind – theoretisch kann man eine „Abdeckung“ von 104 % haben, die ausschl. aus Musik- und Religionslehrern (keine Abwertung meinerseits intendiert) besteht. Unterricht ist damit nicht machbar. Die 104 % sorgen dann auch dafür, dass wir niemanden mehr einstellen dürfen, auch wenn kein Kollege mehr da ist, der das Fach unterrichtet.

(c) Diese „Abdeckung“ kommt auch nur zustande, wenn man mit diesen utopischen Klassenteilern operiert, die überall zugrundeliegen und in NRW nochmal extrem hoch sind. Wir können auch das Doppelte an Schülern in jede Lerngruppe packen, dann haben wir plötzlich 208 % an „Abdeckung“… bis dann noch mehr Kollegen langristig oder permanent ausfallen.

Bei uns an der Schule ist es genau so wie bei @McFly, Kollegen, die die nächsten jahre halb oder komplett an andere Schulen abgeordnet sind (ist bei Neueinstellungen, so wir überhaupt mal welche haben, die Regel), uns uns den anderen Schulen aber zu 100 % veranschlagt werden, Langzeiterkrankte und so massive FÄcherunterversorgung, dass wir ein Gros des obligatorischen(!) Angebots (auch in Fächergruppe 1) reduzieren bis einstampfen müssen. Wir haben trotz (ebenfalls) 104 % an „Abdeckung“ bei den aktuellen Klassenteilern mind.(!) zwei Dutzend Kollegen zu wenig.

Und die Ruhestandswelle läuft jetzt erst so langsam an…

Und besonderes Bonmot:
Gerade die Grundschulen, die unsere Kollegen abgeordnet bekommen, wollen diese gar nicht. Hier wurde eine um die Ecke alleine mit drei Kollegen von uns und noch ein paar anderer Schulen bedacht… und die waren nichtmal für den Ersten „unheimlich dankbar“, im Gegenteil.

Was soll immer diese vollkommen unangebrachte Neiddebatte, dieses gegeneinander Aufwiegeln?

Fräulein Rottenmeier
20 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

„Gerade die Grundschulen, die unsere Kollegen abgeordnet bekommen, wollen diese gar nicht. Hier wurde eine um die Ecke alleine mit drei Kollegen von uns und noch ein paar anderer Schulen bedacht… und die waren nichtmal für den Ersten „unheimlich dankbar“, im Gegenteil.“

Das kann man sicherlich nicht pauschalisieren, aber da sich die Didaktik und vor allem die Methodik schon sehr unterscheiden, ist es für Grundschulen nicht immer ein Gewinn. Anfänglich ist der Aufwand die Kollegen „grundschultauglich“ zu machen sehr hoch. Es funktioniert in den seltensten Fällen, dass man die Kollegen alleine unterrichten lassen kann, vor allem in der Vorbereitung sind sie sehr auf Unterstützung angewiesen….man steckt also erstmal viel Energie rein, bevor was zurückkommt…..
Aber wie gesagt, das kann man nicht pauschalisieren, denn es gibt auch Sek II Kollegen, an denen sind ganz super Grundschullehrer vorbeigegangen…..davon hatten wir schon ein paar und waren ganz traurig, als sie weiterzogen….

PaPo
20 Tage zuvor

Natürlich ist das nicht pauschalisierbar, es ist eine von Schule zu Schule selbstverständlich unterschiedliche Sache. Ich wollte damit vielmehr darauf hinaus, dass die Abordngungen einfach ‚von oben‘ geschehen, ohne dass die für die Abordnungen Verantwortlichen sich überhaupt nach bedarf u.ä. bei den Schulen erkundigen… da wird mit der Gieskanne verteilt.

Fräulein Rottenmeier
20 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Auf 104 % muss man nun auch nicht gerade neidisch sein, wenn man bedenkt, dass 100 % bedeutet, lediglich die Pflichtstunden abdecken zu können. Darin enthalten sind keine Förderstunden, keine AGs, keine Sprachförderung und nur ein Kollege für den Schwimmunterricht…..von allem nur das absolute Minimum mit einem Klassenteiler zum Fürchten…..

JoS
19 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ich habe das sehr wohl richtig verstanden und wenn Sie meinen Kommentar richtig gelesen hätten, dann wüssten Sie das auch und hätten sich die vielen Worte sparen können.

PaPo
19 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Ihr Kommentar straft Ihre Behauptung jetzt Lügen… abgesehen davon, dass Sie in solchen Diskussionen eigtl. immer irgendwelche (neidvollen) Aversionen gg. Gymnasien/Gymnasiallehrer artikulieren. Aber eeläutern Sie mir gerne, wie Sie den Beitrag von @McFly richtig verstanden haben wollen, wenn dort bereits die 104% an „Abdeckung“ als Zahlentrickserei, als Fiktion entlarvt wurde, und Sie trotzdem vom vermeintl. „Luxus“ einer solchen „Abdeckung“ schreiben, als hätten wir wirklich eine solche an Gymnasien…

JoS
19 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ich habe eine Aversion gegen mich selbst? Interessant, was Sie so alles zu wissen glauben.
Ich erkläre es Ihnen nochmals: Die 104% am Gymnasium sind auf der gleichen Basis „getrickst“ berechnet worden wie die 9x% an einer Schule anderer Schulform. Dementsprechend besteht immer noch ein Vorteil für’s Gymnasium. Jetzt endlich kapiert?

PaPo
18 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Offensichtlich hegen Sie diese Aversion, ja. Ihre ggü. Gymnasien und Gymnasiallehrern eindchlägigen, despektierlichen Kommentare sind hier ja bekannt. Zudem sind Sie doch „Gymnasiallehrer an der IGS“, also nicht Gymnasiallehrer, sondern Gesamtschullehrer. Das zum Einen. Und Sie bezeichnen es als „Engstirnigkeit“, wenn nicht alle Lehrer Gesamt- oder vielmehr Einheitsschullehrer sein wollen (s.
https://www.news4teachers.de/2024/05/analyse-die-verbreitete-sozialauswahl-der-schuelerschaft-schadet-dem-gymnasium-nicht-die-kritik-daran/#comment-595499). Das zum Anderen.

Ich erkläre es Ihnen nochmals:
Niemand hier hat nicht verstanden, dass die gleichen Zahlentricksereien an allen Schulformen ausprobiert werden und andere Schulformen ggü. dem Gymnasium dann trotzdem den Kürzeren ziehen…außer Ihnen vielleicht, scheint Ihnen ja erst jetzt zu dämmern, dass die 104% an Gymnasien eben keine 104% sind, nachdem man Sie mit der Nase darauf gestoßen hat (oder Sie haben sich äußerst ungeschickt ausgedrückt). Und Fakt bleibt, dass Sie das mit der zu kurzen Decke nicht verstehen und hier Stimmung gg. Gymnasien und Gymnasiallehrer machen, von Privilegien und Co. bei demjenigen fantasieren, dem das Wasser bis zu den Augen steht, weil der Vergleichsperson das Wasser bis über die Augen steht. Das könnte kontraproduktiver und despektierlicher kaum sein.
Jetzt endlich kapiert? 🙂

JoS
18 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Es wundert mich, dass ich ausgerechnet Ihnen das ernsthaft erklären muss, aber wenn man Lehramt an Gymnasien studiert und den Vorbereitungsdienst am Gymnasium erfolgreich absolviert hat, dann ist man Gymnasiallehrer. Selbst dann, wenn man an einer Grund-, Haupt-, Real- oder eben Gesamtschule eingesetzt wird.
Nachdem ich Ihre Bildungslücke in diesem Punkt hoffentlich schließen konnte, können wir nun zu Ihrer Falschbehauptung kommen. Lesen Sie doch einfach weiter oben im Thread meine Antwort an Mo3 von vor 2 Tagen, da habe ich alles nötige zu den statistischen Tricksereien und der vergleichsweisen Privilegierung der Gymnasien geschrieben.

Ich glaube zwar nicht daran, dass Sie es jetzt endlich verstehen, aber im Gegensatz zu anderen Lehrkräften gebe ich auch bei vermeintlich hoffnungslosen Fällen nicht so schnell auf 🙂

PaPo
18 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Nö. Sie sind Gesamtschullehrer und Proponent eines Gesamtschul- resp. Einheitsschulsystems – q.e.d.
Und Spoiler: u.a. geht es ja um Ihre Antwort an @Mo3. Ich glaube zwar nicht daran, dass Sie es jetzt endlich verstehen, aber im Gegensatz zu anderen Lehrkräften gebe ich auch bei vermeintlich hoffnungslosen Fällen nicht so schnell auf.

Schotti
18 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Natürlich stehen die Gymnasien im Vergleich immer noch deutlich besser da als andere Schulformen. Weil sie die Lehrer besser bezahlen dürfen, können sie mehr Personal gewinnen. Darum möchte der Großteil des Lehrernachwuchses Gymnasiallehrer werden. Das ist der ganze Zauber, einfache Marktwirtschaft.

Ob man das jetzt Privileg, politischer Wille oder einfach nur Glück nennen möchte ist ja nebensächlich.

McFly
21 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Ich bestreite gar nicht, dass es an anderen Schulformen und Schulen noch deutlich schlechter aussieht und wir vielleicht sogar noch privilegiert sind (was noch erschreckender erscheint). Was ändert das aber an der Kernaussage meines Posts, dass die Statistik in NRW geschönt wird und nicht die Arbeitsrealität widerspiegelt?! Antworten wie Ihre spielen dem Ministerium vollkommen in die Karten, weil man das „teile und herrsche“-Spielchen wunderbar weiterführen kann.

JoS
21 Tage zuvor
Antwortet  McFly

Die Kernaussage ihres Posts ist eine andere, als Sie behaupten und Sie ziehen die falschen Schlussfolgerungen aus Ihrer Erkenntnis, dass hier ein „teile und herrsche“ vorliegt. Statt sich über die in der Tat ungeeignete Methode zum temporären Ausgleich zwischen den Schulformen zu beklagen, sollten Sie doch vielmehr danach fragen, wie man die unselige Privilegierung einer Schulform auf Kosten aller anderen beenden und dann gemeinsam für bessere Bedingungen an allen Schulen kämpfen kann.

McFly
20 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Lesen Sie einfach den ersten Satz des Ursprungspost, da steht es. Wenn Sie dann mal unbefangen weiterlesen, kommen Sie auch darauf, dass die 104% bei uns ja vorne und hinten nicht stimmen (als Beispiel für die These, dass die Statistik geschönt ist).
Und vielleicht kommen Sie dann auch zu der Erkenntnis, dass die Decke einfach zu kurz ist und wenn man Sie zu einer Seite rüberzieht, es an der anderen Stelle fehlt.
Ihre Vorstellung, dass man nur (den Mangel) „gerecht“ verteilen müsse, trägt nicht.
Man müsste Geld in die Hand nehmen, das System insgesamt genau und vor allem ehrlich überprüfen, man müsste Arbeitszeiten erfassen und auf dieser Basis Konzepte erstellen und sicherlich in vielen Fachbereichen und Schulformen neu einstellen. Macht aber keiner, wenn man ja auch total gut nachweisen kann, dass es besser wird.

JoS
19 Tage zuvor
Antwortet  McFly

Na und? Die 90%(+-x) an anderen Schulformen werden auf der gleichen Grundlage berechnet. Es bleibt dabei, dass die Gymnasien verhältnismäßig privilegiert sind und das können Sie auch nicht wegdiskutieren.

JoS
19 Tage zuvor
Antwortet  McFly

„Ihre Vorstellung, dass man nur (den Mangel) „gerecht“ verteilen müsse, trägt nicht.“

Mit haltlosen Unterstellungen können Sie bei mir keinen Blumentopf gewinnen, damit blamieren Sie sich nur selbst. Ich habe mich hier sehr klar zu dem Thema geäußert und tue das auch weiterhin.

Palim
19 Tage zuvor
Antwortet  McFly

Nur, dass die anderen Schulen in der Statistik dann nicht auf 104%, sondern auf unter 90% kommen, und auch da die von Ihnen genannten Langzeiterkrankten oder anderweitig Fehlenden ebenso enthalten sind, man also noch weit unter diesen Zahlen landet.

Die Abordnungen finden statt, weil andere Schulen erheblich schlechter versorgt sind.
Wenn also Einstellungsstopp und Abordnungen nicht sein sollen, wie soll man dann die Grund-, Haupt- unf Förderschulen ausstatten?

AvL
19 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Danke für ihren Hinweis,
und ich möchte mich bei Ihnen und
Ihren Kollegen einmal dafür danken,
dass Sie und andere Kollegen sich täglich
diesen widrigen Verhältnissen im Personalmangel,
aber auch manchen schwierigen Eltern
und deren Kindern stellen, die Ihr Engagement
nicht immer zu schätzen und zu würdigen wissen.
Danke

Mika
19 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Unser Gymnasium hat für das kommende Schuljahr eine offizielle Personaldeckung von 86%. Davon gehen noch Langzeiterkrankte, Schwangere und Teilabgeordnete (Fortbildung, alle möglichen Kommissionen etc.) weg. Effektiv sind wir bei nicht mal 70%. Der Seiteneinsteigeranteil beträgt ca. 20%, ausgebildete Kollegen müssen z. T. fachfremd unterrichten, um überhaupt Unterricht in einzelnen Fächern anbieten zu können. Mit dieser Ausstattung, welche von vornherein die Einhaltung der Stundentafel unmöglich macht, sollen wir SuS zum Abitur führen. Sie sehen: die Gymnasien sitzen längst mit den anderen Schulformen gemeinsam im Boot.

PaPo
19 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Sie haben es doch gelesen:
Das sind ja „Luxusprobleme“, die Sie „wortreich beklagen“, „Privilegierung[en]“, die Sie monieren. 😀

Warum muss ich nur daran denken:
https://www.youtube.com/watch?v=09WZcjqm3os

@McFly hat schon Recht, das „teile und herrsche“-Spielchen zeitigt bei einigen hier, die es selbst nichtmal mehr merken und die inzwischen Gymnasien und Gymnasiallehrer als Feindbild ausgemacht haben, wundersame Wirkungen………

Uwe
21 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Also wir an der Hauptschule haben eine Abdeckung von 104%, wir bekommen Kolleg*innen von Gymnasien abgeordnet, gesehen hat die aber noch keiner: Die erkranken alle ganz überraschend und sind nie aufgetaucht.

JoS
20 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Das kommt mir bekannt vor. Ich musste in einem ähnlichen Fall auch einmal einspringen und mich an eine Grundschule abordnen lassen. Traurig, dass Kolleg*innen zu solchen Mitteln greifen.

Unfassbar
18 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Schwangerschaftsvertretungen einer Schule mit sofortiger Abordnung an eine andere Schulform gibt es auch regelmäßig.

Unfassbar
18 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Vielleicht ist das auch besser so für Ihre Schule.

Fräulein Rottenmeier
21 Tage zuvor
Antwortet  McFly

„…aber-und da wird es perfide- die Neuabordnungen, die noch keine Sekunde bei uns unterrichtet haben, immerhin 4 KuK in Vollzeit, gehören zu den 104% (ich vermute mal, dass die in der Statistik doppelt aufgeführt werden).“
Die sind bei Ihnen in SchiPs geführt, aber mit 0 Stunden, d.h sie fallen nicht in die prozentuale Ausstattung. Und ja, die sind an der Abgeordneten Schule auch geführt, aber dann auch mit den unterrichteten Stundenzahlen. Falls das anders sein sollte, muss man das bei der nächsten Meldung sofort bemängeln….
Schwangere/im Mutterschutz/langzeit Erkrankte befindliche Lehrer gehen leider voll in die Statistik ein, was zu einer echten Schieflage führen kann….ebenso ist die Fächerkombi egal….
Ja, ich staune auch immer wieder, wie die Lehrerausstattung berechnet wird und was so alles nicht bedarfserhöhend ist….
Unser Schulamt verlangt jetzt seit neustem, dass jede Schule eine eigene Personalauflistung und Schülerauflistung führt und in einen Ecxeltabelle einträgt….da kommen dann schon eklatante Unterschiede zutage…..

Hysterican
21 Tage zuvor
Antwortet  McFly

Vielen Dank!
Genau so sieht es aus … und da hilft es auch gar nicht, den uralten Zwist zwischen Beamten und Angestellten wieder aufzumachen … diese Ungerechtigkeit gehört beseitigen… hat aber mit dem, was Frau Feller da von sich gibt, überhaupt nix zu tun.
Zumal es keine Garantie gibt, dass man z.B. nach einer Abodnung als Sek2-Lehrkraft direkt mit Diensteintritt an eine Grundschule für 2 bis 4 Jahre nach der Rückkehr ins Sek2-System dort verbleiben darf.

Man kommt für ein halbes Jahr an (s)ein Gymnasium… versucht sich wieder dort einzuarbeiten und das erforderliche fachliche Niveau wiederherzustellen und wird dann, weil man ja schließlich so jung und ohne Kinder ist wieder an eine andere GS angeordnet.

Das immer wieder vorgebrachte Argument, dass man das als Gegenleistung für seine Verbeamtung einzubringen bereit sein muss erscheint mir eher wie ein hämisches „bäbäbä, das hast du nun davon!“

anka
18 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Nach meiner Ansicht gibt es keinen Zwist zwischen Angestellten und Beamten.
Es gibt sehr wohl beef zwischen Angestellten und den Ministerien/BRs für die ungleiche Bezahlung. Und andere Nachteile (z.B.: kein stufengleicher Höheraufstieg).

Schotti
21 Tage zuvor
Antwortet  McFly

Schwangere könnten außerdem durchaus arbeiten, so wie sie es in den meisten Firmen und Ämtern auch tun. Es müsste lediglich der Arbeitsschutz eingehalten werden. Nur möchte sich der Dienstherr nicht um so eigentlich selbstverständliche Dinge wie Lärmschutz, geeignete Sitzmöbel, Arbeitszeitgrenzen oder Schutz vor Gewalt und Infektionen kümmern.

Hysterican
21 Tage zuvor
Antwortet  Schotti

Fakt ist aber auch, dass z.B. KuK, die gerade Eltern geworden sind, v.a. auch aufgrund der miesen Arbeitsbedingungen in ihren Schulen bewusst entscheiden nochmal in die Elternzeit zu gehen bzw.die Elternzeit max zu nutzen.

Bei uns in der Anstalt sind das z.Z. 3 KuK, die ganz deutlich formulieren,dass sie sich von der SL und vom derzeitigen Schulsystem nicht weiter kujonieren lassen wollen und daher die Rückkehr in die Elternzeit in Anspruch nehmen. In einem Fall ist es sogar so, dass die K* diesen Wiederausstieg für die Zeit nach den nächsten Herbstferien plant, um unserer SL nochmal zusätzlich Stress zu bereiten,weil diese sich über die „mittlerweile normalen“ Untzlänglichkeiten des Systems hinaus im maximalen Maße dumm und ungerecht anstellt.

„Ich bin dann mal weg!“ Dieser HaPeKerkeling-Satz ist mittlerweile Programm….und ich kann es verstehen.

Mark Bergmann
21 Tage zuvor

„Der Seiteneinstieg mit einem zweijährigen berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst werde für das Lehramt für sonderpädagogische Förderung geöffnet.“

Gibt es das auch irgendwo auf einer offiziellen Seite zu lesen. Ich hab das nirgendwo gefunden. Wäre für unsere Fachlehrer finanziell eine wichtige Information.