Mann bedroht Kita-Kinder und Erzieherinnen mit Messer – er bleibt frei

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ASCHAFFENBURG. Ein Mann läuft durch den Garten eines Kindergartens. Er hat ein Messer dabei und schnappt sich ein Kind. Letztlich wird niemand verletzt, aber der Schrecken sitzt tief, auch weil der Verdächtige auf freiem Fuß ist.

Die Polizei will den Man überwachsen (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Das Motiv eines mit einem Messer bewaffneten Mannes, der auf einem Kita-Gelände in Aschaffenburg Kinder und Erzieher bedroht haben soll, ist auch Tage nach dem Vorfall weiter unbekannt. Die Vermutung, der 30-Jährige könnte psychisch krank und eine Gefahr für andere sein, habe sich in einer Psychiatrie nicht bestätigt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Mann sei auf freiem Fuß, dürfe sich Kindergärten allerdings nicht mehr nähern. Das Aufenthaltsverbot werde polizeilich überwacht. Der 30-Jährige wohnte bis zu dem Vorfall in dem Haus, in dessen Erdgeschoss sich die Kita befindet.

Der Verdächtige hatte am vergangenen Donnerstag Kinder und Personal verängstigt. Er war im Garten des Kindergartens gewesen und hatte ein Messer dabei. Den Ermittlungen zufolge hatte der 30-Jährige zeitweise sogar ein Kind am Arm gepackt. Die Mitarbeitenden holten laut Polizei die Kinder nach Innen und riefen die Einsatzkräfte. Derweil soll der Verdächtige außen vor einer Fensterscheibe gestanden und weiter das Messer in der Hand gehalten haben. Gegen den Mann werde wegen Bedrohung ermittelt.

Eine Streife konnte den 30-Jährigen schließlich mit Pfefferspray überwältigen, er kam in eine psychiatrische Einrichtung. Ein Arzt stellte dort jedoch keine Anhaltspunkte für eine Fremdgefährdung durch eine psychische Krankheit fest, sodass der Mann wieder entlassen wurde. Am Montagabend informierten Stadt und Polizei die Eltern der Kinder und Mitarbeiter der Kita über den Stand der Ermittlungen und über Betreuungsangebote. News4teachers / mit Material der dpa

Verwirrter Mann mit Messer versetzt Kita-Personal und Kinder in Angst

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8 Kommentare
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RainerZufall
11 Tage zuvor

„schnappt sich ein Kind“ und am Arm festzuhalten sind meiner Auffassung nicht gleichwertig und macht mich misstrauisch: hat er mit dem Messer in der Hand Menschen mit ebendiesem gedroht? Oder führte er es sich „lediglich“ – immer noch irre – mit sich in die Kita?

„Ein Arzt stellte dort jedoch keine Anhaltspunkte für eine Fremdgefährdung durch eine psychische Krankheit fest […]“
Also eine ganz normale Anzeige oder was steht der Bedrohung mit einer Waffe im Wege?

mama51
10 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

„Ein Arzt stellte dort jedoch keine Anhaltspunkte für eine Fremdgefährdung durch eine psychische Krankheit fest […]“

Ich hoffe für die Betroffenen, dass er Recht hat.
Der Arzt kann nachts vermutlich gut schlafen. —Leute gibt`s …

Realist
11 Tage zuvor

Na gut, dass er keine Politiker bedroht hat…

GS in SH
11 Tage zuvor

Er wohnt in dem Haus, in dessen Erdgeschoss sich die Kita befindet, darf sich der Kita aber nicht mehr nähern? Wie soll das gehen?

mama51
10 Tage zuvor
Antwortet  GS in SH

… nächste Frage!!!!

Biene
8 Tage zuvor
Antwortet  GS in SH

Umzug! Blöd, dass es mit dem Finden einer Neuen Bleibe nicht einfach wird.
Mir tun die Kinder und Erziehenden leid, die das ausbaden müssen. Weil er höchst wahrscheinlich mit diesem Vorfall, das erste mal aufgefallen ist, bleibt er auf freiem Fuß. (Letzter Satz kann leider nicht anders formuliert werden. Bei anderen Informationen, bitte teilen!)

A.J. Wiedenhammer
10 Tage zuvor

„Die Vermutung, der 30-Jährige könnte psychisch krank und eine Gefahr für andere sein, habe sich in einer Psychiatrie nicht bestätigt, “

Das verstehe ich nicht. Wenn jemand mit Messer fuchtelnd auf Kita-Gelände herumläuft, sogar Kinder am Arm packt, ist der „nur“ dann eine Bedrohung, wenn er psychisch krank ist? Ich denke, wer so etwas tut ohne (erkennbare) psychische Erkrankungen, der dürfte fast noch gefährlicher sein.

Lisa
9 Tage zuvor

Das ist umgekehrt wie bei Herr Mollath, der seiner Frau die Autoreifen aufgeschlitzt hatte. Normalerweise wäre dieser wegen Sachbeschädigung und auch evtl. versuchter Körperverletzung angeklagt worden. Da er aber als psychisch krank eingestuft wurde, kam er in die Forensische Psychiatrie und hat da sieben Jahre verbracht, während die eigentliche Tat bei einem gewöhnlichen Straftäter vermutlich weniger eingebracht hätte.

Dieser hier muss jetzt auf seinen Prozess warten, tut das aber in Freiheit, da er nicht psychisch krank ist.