
Der erste Abitur-Jahrgang ohne besondere Corona-Erleichterungen hat etwas schlechter abgeschnitten als die Jahrgänge während der Pandemie, aber besser als der letzte vor der Pandemie. Insgesamt kamen die 9.216 Abiturientinnen und Abiturienten nach vorläufigen Zahlen auf einen Notenschnitt von 2,36, wie die Schulbehörde mitteilte.
Während der Abiturjahre mit Corona-Erleichterungen waren die Durchschnittsnoten den Angaben zufolge zwischen 2,27 und 2,31 minimal besser, im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 war sie mit 2,42 etwas schlechter. Das endgültige Ergebnis soll zu Beginn des kommenden Schuljahres vorliegen. Ähnliche Trends gab es laut Schulbehörde in Niedersachsen und Bayern.
«Die Schülerinnen und Schüler können stolz auf das Erreichte sein», betonte Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD). Galten im aktuellen Schuljahr bei den Abschlussprüfungen doch entsprechend einem Beschluss der Kultusministerkonferenz erstmals wieder bundesweit die Vor-Corona-Regeln. «Verlängerte Bearbeitungszeiten der Abiturklausuren, Präzisierung der Themen sowie die Aufgaben-Auswahlmöglichkeit im Fach Mathematik fielen wieder weg.» Die SPD-Politikerin betonte, die Corona-Erleichterungen seien gerechtfertigt gewesen, «gleichzeitig hat ihr Wegfall zu diesem Schuljahr zu fairen Ergebnissen geführt».
Fast 95 Prozent haben das Abitur geschafft
Zum Abitur angetreten waren 9.710 Schülerinnen und Schüler und damit so viele wie zuletzt 2018. Bestanden haben 94,9 Prozent der Prüflinge – nach 96,7 Prozent im Jahr zuvor. Die durchschnittliche Abiturnote lag an den Gymnasien bei 2,25, an den Stadtteilschulen bei 2,52 und an den Beruflichen Gymnasien bei 2,54. Rund 54 Prozent der diesjährigen Abiturienten sind weiblich.
28,6 Prozent der Abiturientinnen und Abiturienten haben nach Angaben der Schulbehörde einen Einser-Schnitt, 49,6 Prozent einen Zweier-Schnitt und 21,7 Prozent einen Notendurchschnitt unter der Durchschnittsnote drei geschafft. «Auffällig ist: 61,3 Prozent der besonders guten Abiturnoten gingen an weibliche Prüflinge, während umgekehrt 54,2 Prozent der eher schlechten Abiturnoten an männliche Prüflinge ging», sagte Bekeris.
Mädchen seit Jahren besser als Jungen
Dass Mädchen generell besser abschneiden, sei schon seit Jahren so und liege wohl am individuellen Ehrgeiz. «Das ist eine Tendenz, die schon sehr lange anhält bei den Mädchen», sagte Bekeris. Behördensprecher Peter Albrecht sprach von einer «unterschiedlichen Anstrengungsbereitschaft», die bei Jungen vor allem in der Abiturphase oft nicht so ausgeprägt sei.
Die Bestnote 1,0 sei 234 Mal an insgesamt 83 Schulen vergeben worden. Die meisten 1,0er Abiture – insgesamt zehn – gab es am Gymnasium Altona, gefolgt von jeweils neun an der Gelehrtenschule des Johanneums in Winterhude, am Marion-Dönhoff-Gymnasium in Blankenese und im Walddörfer-Gymnasium in Volksdorf.
Bester Abiturschnitt am Gymnasium Oberalster
Die besten Abiturzeugnisse an den staatlichen Gymnasien gab es mit einem Notenschnitt von 1,94 am Gymnasium Oberalster in Sasel, am Gymnasium Eppendorf mit 2,0 sowie am Christianeum in Othmarschen mit 2,02. Bei den Stadtteilschulen stachen vor allem die Stadtteilschule Winterhude mit einem Schnitt von 2,10, die Stadtteilschule Bergstedt mit 2,31 sowie die Max-Brauer-Schule in Ottensen/Bahrenfeld mit 2,33 hervor.
Die meistgewählten Prüfungsfächer im schriftlichen Abitur waren laut Bekeris Englisch, Deutsch und Biologie, am wenigsten nachgefragt – nämlich nur von vier beziehungsweise zwei Schülern – waren die Fächer Chinesisch und Portugiesisch. Generell seien die Ergebnisse in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik etwas schwächer ausgefallen als im Vorjahr.
CDU-Opposition alarmiert von den Leistungen in Deutsch und Mathematik
Die CDU-Opposition zeigt sich alarmiert von den Abiturnoten in den Fächern Deutsch und Mathematik. «Durchschnittsnoten von 2,99 in Deutsch und 2,93 in Mathematik sind schwerwiegend und damit nochmals unter das Vorjahresergebnis gesunken», sagte die Bildungsexpertin der Fraktion, Birgit Stöver. Das Abitur solle die allgemeine Hochschulreife bescheinigen. Diese sei jedoch bereits in den vergangenen Jahren von Ausbildungsstätten und Arbeitgebern immer wieder infrage gestellt worden. Der Senat müsse endlich sicherstellen, dass an den Grundschulen die Basisbildung sitze. «Dort entstandene Lücken werden in den weiterführenden Schulen nur noch erkennbar schwer zu schließen sein, wie gerade die Durchschnittsnote im Fach Deutsch deutlich zeigt.»
Die Linken-Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus warf der Schulbehörde vor, die Lage in den Schulen schönzureden – doch dafür gebe es keinen Grund: «Hamburgs Schulsystem ist weder inklusiv noch gerecht.» Seit Jahren verpufften Maßnahmen zur Beendigung der Bildungsungerechtigkeit und der Entkoppelung von Herkunft und Schulabschluss. «Hamburgs Senat muss dringend mehr für ein gerechtes und inklusives Bildungswesen tun», forderte Boeddinghaus. News4teachers / mit Material der dpa
Mädchen sind erfolgreicher in der (allgemeinbildenden) Schule – immer deutlicher
Wo bitte bleiben die Forschungsprojekte, die die systematischen Ursachen für die Benachteiligung der Jungen offenlegen? Wo bleiben die Förderprogramme, wo der Aufschrei?
Genau das dachte ich auch. Eine solch flapsige Bemerkung wie ” Dass – mal wieder – die Mädchen besser abgeschnitten haben, liege an der unterschiedlich ausgeprägten Anstrengungsbereitschaft, mutmaßt die Bildungsbehörde.” Mutmaßt? Das geht nicht. Da gehört eine mehrjährige Studie her, ergebnisoffen. Es könnte ja herauskommen, dass Mädchen intelligenter sind. Wie sagte schon Cato? ” Wären Frauen uns gleich, wären sie überlegen”
Die nächste Nachricht wird dann sein:
“Wir haben kein Problem beim Beschulen von Kindern mit Migrationshintergrund. Die haben einfach keine so ausgeprägte Anstrengungsbereitschaft wie die deutschen Kinder.”
Problem erkannt und schon können wir uns weitere Maßnahmen sparen. So einfach kann das Behördenleben sein…
Wird es nicht geben. Die Ergebnisse könnten ja große Teile der Bevölkerung verunsichern.
Man stelle sich vor bei anderen Gruppen würde der Behördensprecher mal ganz salopp von individuellem Ehrgeiz rumfaseln. Den Aufschrei möchte ich mal hören…
Warum sollte das an einer Benachteiligung liegen?
Muss es ja nicht. Aber ob die Möglichkeit besteht, dass es an einer Benachteiligung der Jungen bei der Benotung liegen könnte, sollte ja laut Mimü ggf. mal erforscht werden. Gibt ja Studien, die empirisch nachweisen, dass bei gleichen Leistungen in den Standardtests die Zeugnisnoten bei Probanden mit dem Merkmal “weiblich” besser ausfallen als bei “männlich”. Da vermutlich auch bei den Abiturschnitten der Großteil der Noten nicht auf der Prüfung selbst beruht, sondern auf den Jahresfortgangsnoten, könnte es schon sein, dass sich auch unter den sehr guten Hamburger Abiturienten überproportional viele schlanke Mädchen, ohne Migrationshintergrund, aus wohlhabenden Familien befinden. Man könnte solche Korrelationen natürlich auch einfach mit Sprüchen wie “Jungs sind halt mal grundsätzlich fauler” abtun, so wie es scheinbar die Behörde sieht.
Das ist durch Ihre Frage, die Sie bei Mädchen so nicht stellen würden, beantwortet.
Nö, wenn ich Erfahrung habe, und die habe ich, dann sehe ich, woran das liegt.
Es ist keine Benachteiligung, sondern ein gesellschaftliche Phänomen. Sie geben hier an anderer ja auch zum Besten, dass Männer geordneter vorgehen, so als wäre es angeboren. Das sagt mir, dass Sie dieses typische Denken, wie Männchen und Weibchen angeblich ticken, auch verinnerlicht haben.
Und dann muss es natürlich eine Benachteiligung von Jungen sein.
Wurden Frauen/Mädchen überhaupt jemals benachteiligt oder liegt das Ihrer Ansicht nach vielleicht nur daran, dass die eigentlich nicht so geordnet vorgehen?
Männer belegen allerdings auch häufiger Physik, das senkt den Abi-Schnitt.
Mädels senken ihren Abischnitt gerne mit einem Pädagogik-LK.
Was ist das? Ein Lehrbuchbeispiel für Stereotypenbildung?
Mein Jahrgang: 14 Teilnehmer am Physik-LK, 13 Männer und eine Frau.
Mein Jahrgang LK-Geschichte: 24 Jungen, ein Mädchen.
Geschichts-Profile an meiner Schule: 60% Mädchen, 40% Jungen.
Chemie-Profile an meiner Schule: ca. 50:50
Ich schrieb hier bereits an anderer Stelle: Bei Ihnen hat offensichtlich kein gesellschaftlicher Wandel stattgefunden.
Ach ja, die schlechten Physik- und Mathelehrer …
Ich glaube, es ging eher um die anspruchsvollen, vorwiegend männlich konotierten Fächer.
Schon klar- und schlimm genug.
Warum haben dann erfahrungsgemäß die Schüler im Durchschnitt schlechtere Noten in den Päda-Kursen als die MItschülerinnen?
Bei uns belegen nur die SEHR Begabten Physik LK, traut sich nämlich sonst keiner.
Der Physik LK hatte dieses Jahr einen Abi- Schnitt von 11,3.
Davon träume ich.
Bei den Durchschnittsnoten in Deutsch und Mathematik sollte man etwas nachjustieren, dann sieht das gleich viel besser aus. Und nur darauf kommt es heutzutage an.
Da traditionell Mädchen unbewusst noch immer so erzogen werden, dass sie meinen, sie müssten besser sein als Jungs, um dieselben Chancen zu haben, und Jungen gesagt bekommen, dass sie von Natur aus ja irgendwie weniger tun, aber trotzdem gut sind, finde ich das Ergebnis durchaus nachvollziehbar.
Wer erzieht denn die Jungs und die Mädchen?
Wer hat die Eltern der Kinder erzogen? Und deren Eltern?
Das ist ein gesellschaftliches Problem.
Lustig ist, dass Sie offensichtlich annehmen, dass nur Frauen Kinder erziehen. Oder was beabsichtigen Sie mit Ihrer Frage?
Das alles ist schon noch etwas komplexer, nicht wahr?
” Das alles ist schon noch etwas komplexer, nicht wahr?” – Eben!
Und wer ernsthaft behaupten möchte, dass sich Väter und Mütter gleichermaßen um Schulthemen kümmern, darf am Frühstückstisch gerne mal die Probe machen.
Na, wie hieß die Grundschullehrerin des Kindes?
Sie schließen also schon von vornherein aus, dass es auch ein Lehrer gewesen sein könnte? Oder haben Sie die weibliche Form hier ganz unbewusst als Stereotyp verwendet?
“Und wer ernsthaft behaupten möchte, dass sich Väter und Mütter gleichermaßen um Schulthemen kümmern …” – tja und woran liegt das? An den Genen oder an der Erziehung? Wer hat denn die Väter und Mütter so “erzogen”?
Deren Väter und Mütter. Und warum setzen Sie “erzogen” in Anführungszeichen? (Ich habe es in Anführungszeichen gesetzt, weil die Funktion hier ja eine andere ist.)
Richtig wäre, da haben Sie recht “so erzogen” – soll heißen, die eigenen Kinder entsprechend der Rollenmodelle erzogen, weil schon die Eltern dieses Rollenmodell von ihren Eltern und diese von ihren Eltern und so fort… vorgelebt bekamen/bekommen. Film, Fernsehen, social media und Co. tun noch ihr übriges dazu. Keine Ahnung wie wir aus diesem Kreislauf rauskommen können. Das muss wohl jeder bei der Erziehung seiner eigenen Kinder für sich entscheiden. Schule kann da nicht viel ausrichten (meine persönliche Meinung). Eine kleine Anmerkung noch: im Osten war man schon mal ein kleines bißchen weiter (auch meine ganz persönliche Meinung und Beobachtung)
Sind sie besser oder werden sie besser bewertet?
Da ja alle Lehrer sehr voreingenommen benoten, werden sie wahrscheinlich nur besser bewertet … wenn sie denn blond und schlank sind.
Richtig – der Haken dabei ist aber doch, dass der überwiegende Teil des deutschen Lehrkörpers weiblich ist und Sexualneid ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Warum bevorzugen die sich auf die Menopause zu Bewegenden ihre jugendlichen, rivalisierenden Geschlechtsgenossinnen dann besser?
Ist das Ironie? Oder wirklich ernst gemeint?
Interessanter finde ich die Frage, warum Männer letztendlich trotzdem häufiger die besser bezahlten Jobs haben.
Genau diese Frage stellte sich auch mir.
Vielleicht weil vermeintlich Klügeren nachgeben ?
Nee, die Klügeren geben Nach-Hilfe. 75 % Frauen im Beruf…
Der Dunning-Kruger-Effekt ist bei Männern meiner Ansichts nach ausgeprägter…
Könnte u.a. daran liegen, dass es dabei vermutlich mehr auf die Auswahl der Studienfächer, Berufsfelder, Karriere- und Familienplanung usw. ankommt, als auf die Abiturschnitte. Ich habe z.B. gelesen, dass man im Lehramt an der Grundschule fast ausschließlich Frauen findet, obwohl es dort weniger finanzielle Aufstiegschancen geben soll als z.B. an Gymnasien oder Berufsschulen. Auch im Vergleich zu Maschinenbau etc. sollen deutlich mehr Frauen ein Studium als Grundschullehrkraft bevorzugen, obwohl Automobilhersteller ihre Ingenieure deutlich besser vergüten sollen als Länder und Kommunen ihre Grundschullehrkräfte usw.
Nun ja, da unsere Gesellschaft nach wie vor eher traditionell – “Mutti kriegt die Kinder nicht nur, sie ist auch besser für die Erziehung geeignet” – geprägt ist, sieht es so aus, wie es aussieht.
Die Ingenieurin kommt nicht weiter, wenn sie erstmal 1-3 Jahre aus dem Beruf ist und dann andauernd wegen kranker Kinder auf der Arbeit fehlt.
Als Grundschullehrerin ist das eher kein Thema.
Ob Frauen hauptsächlich deshalb Lehramt an Grundschulen studieren, weil dort Karriere und Familie besser vereinbar sind als an Gymnasien Berufsschulen oder als Ingenieurin bei einem Automobilhersteller, kann ich als Mann natürlich nicht beurteilen. Es ging aber m.W. eh um die Frage warum Männer häufiger in besser bezahlten Jobs arbeiten und das dürfte m.M.hauptsächlich mit der Berufswahl zusammenhängen.
? Das beantwortet die Frage aber auch. In der Regel sind genau diese schlechter bezahlten Berufe schon irgendwie besser mit Familie vereinbar. Wenn man in Bezug auf Familie-Beruf-im-Einklang weniger Stress in einem etwas schlechter bezahltem Beruf hat, dann wählt man wohl den.
Leider gibt es diesen Teufelskreis.
Kann ich als Mann wie gesagt nicht beurteilen, ob 18/19-Jährige Abiturientinnen bereits bei der Auswahl der Studienfächer oder Berufsfelder die etwaige Vereinbarkeit mit der späteren Familienplanung als Hauptkriterium sehen.
Ach, ist das so? Wie groß ist denn das Gender-paygap zwischen einer Regierungsdirektorin und einem Regierungsdirektor? Wie groß zwischen einem Bäcker und einer Bäckerin, einem Erzieher und einer Erzieherin, einem Montagehelfer und einer Montagehelferin am Band bei VW?
Oder werden die durchschnittlichen Gehälter von typischen Frauenberufen mit denen typischer Männerberufe verglichen?
Wie hoch ist die Teilzeitquote innerhalb der beiden Geschlechtergruppen? Vergleiche ich den Durchschnittlohn vollbeschäftigter Dachdeckergesellen mit dem von teilzeitbeschäftigten Verkäuferinnen oder dem vollzeitbeschäftigter Ingenieure mit dem teilzeitbeschäftigten Ärztinnen, liegt der Gehaltsunterschied evtl. an unterschiedlichen Bedingungen und der individuellen Ausgestaltung des Arbeitsvertrages.
Wären die Gehaltsunterschiede innerhalb von Ehen und eingetragenen Lebensgemeinschaften im Regelfall nicht so groß, bräuchte es das Ehegattensplitting oder die Faktorisierung in Steuerklasse 4 nicht. Nur ist das Folge unterschiedlicher Bezahlung bei ansonsten gleichen Voraussetzungen?
Eine interessantere Frage wäre noch, ob das wirklich so stimmt:
Sicher gibt es mehr Männer als Frauen in wirklich hohen und gut-bezahlten Positionen. Aber m.E. gibt es auch mehr Männer in den “harten”, gefährlichen und körperlich anstrengenden Jobs.
Wie viele Frauen sind Maurer, Zimmerer, Fliesenleger, Lackierer, Industrietaucher, Industriekletterer, Dachdecker oder Gerüstbauer? Wie viele Frauen arbeiten als Abwasserarbeiter, Fischer, Feuerwehrleute, Bergarbeiter, bei Polizei, Bundeswehr, in Sondereinsatzkommandos, in der Kampfmittelräumung bzw. als Sprengmeister*in?
Das soll gewiss nicht heißen, dass Frauen keine anstrengenden Berufe ausüben würden. Aber es ist zu leicht, von Männern in Spitzenpositionen abzuleiten, dass Männer häufiger die besseren Jobs hätten.
Frauen können nicht Maurer, Gerüstbauer etc. sein.
???
Sie meint, Frauen können nur Maurerin, Gerüstbauerin ect sein.
Ist doch leicht durchschaubar.
Hätte ich auch gedacht, wäre da nicht der zweite Teilsatz von Sepp gewesen: „Abwasserarbeiter, Fischer, Feuerwehrleute, Bergarbeiter,“, den Ulrika nicht kommentiert. Frauen können also nicht als Maurer, aber als Fischer arbeiten? Ist für mich nicht logisch.
Naja, die meisten Maurer (m/w/d) arbeiten “außen” und explizit nicht “innen”, dürfte auf Gerüstbauer (m/w/d) ebenso zutreffen.
Eine ehemalige Schülerin hat – eigene Aussage – eine “Maler- und Lackierer-Ausbildung” begonnen, das geht also schon. Mich erstaunt, dass gerade meine technisch und naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen das ganze Gendern mit “-*innen” ablehnen und sich stattdessen auf Inhalte fokussieren.
Auch Sie hätten inhaltlich etwas beitragen können, statt eine sprachliche Nebelkerze zu zünden. Aber vielleicht hatten Sie auch einfach nichts beizutragen…
Das dürfte an der Berufswahl liegen. Männer wählen eher technische Berufe, die gut bezahlt werden. Frauen hingegen wollen öfters “etwas mit Menschen machen” und diese Berufe werden schlechter bezahlt.
… weil Noten überschätzt werde …
… Weil Frauen das Einkommen nicht so wichtig ist wie Männern…
… Weil umgekehrt die Noten den Jungs nicht so wichtig sind wie den Mädels .
Außerdem: Jeder, der mal Jobinterviews geführt hat, weiß, dass Noten nur ein Indikator sind. Ein bis zwei Stunden persönliches Gespräch und ad-hoc gestellte Aufgaben sind viel aussagekräftiger im Hinblick auf einen Bewerber…
Hinzu kommt, dass die Noten nur zu Beginn der Laufbahn relevant sind…
Ich erinnere mich an den selig glücklichen Blick gen Himmel unserer Klassenlehrerin Mitte der 90er, als sie stolz erzählte, dass Mädchen seit einigen Jahren die besseren Abschlüsse hätten. Schon damals, mit 14!, hatte ich mich gefragt, wie das ankommen würde, wäre ein männlicher Lehrer stolz auf bessere Leistungen der Jungs.
Heute erlebe ich bei meinen Kindern, dass Frauenrechte ganz oben auf der Agenda mancher, oft etwas älterer (weil Zeiten des Kampfes um Rechte noch mehr miterlebt) Lehrerin stehen. In Deutsch, Politik, Geschichte, Werte und Normen. So dominant bei manchen, dass man meinen könnte, es gäbe keine anderen Themen.
Dann erzählen angehende Sozialpädagogen und ähnliche, die im Unisaal die einzigen Männer unter hundert Frauen waren, dass es nicht möglich war, dort auch einmal diverse Benachteiligungen von Männern anzusprechen oder gar auch mal die Frau als Opfer in Frage zu stellen.
Tatsache ist, Frauen sind in manchen Dingen nach wie vor benachteiligt, vor allem wenn Krisen wie Corona auftauchen, oder aufgrund ihrer Vorliebe für soziale Berufe. Tatsache ist aber auch, dass Frauen, was vor allem auch unserem Wohlstand zu verdanken ist, längst auch mit an der Macht sind – und sich dort keineswegs besser bewähren! Es gibt so oder so keine besseren oder schlechteren Gruppen, somit auch kein besseres Geschlecht.
Frauen handeln genauso im eigenen Interesse, schaffen genauso Weltbilder und Denkmuster und indoktrinieren.
Mädchen verhalten sich in der Schule oft sozialer – auch und gerade- weil sie gefallen wollen. Jungs lehnen sich derweil zurück, wenn die Mädchen das eh schon übernehmen. Gilt es aber, zu jmd zu halten oder für diesen aufzustehen, für den es keinen Applaus gibt, weil dieser gar nicht als unschuldig und Opfer erkannt wurde, auch nicht von der Lehrerin, dann halten sich die angepassten Mädchen, die gefallen wollen, mitunter zurück und ein Junge bringt sich ein, weil es ja sonst keiner tut und weil es doch egal ist, wenn das keiner wertschätzt. Somit müsste man Jungs eher noch für sozialer halten, was nach diesen Richtlinien aber keine Lehrkraft bewerten würde. Gleichzeitig sieht man aber auch, dass das Klassenklima oft von den Mädchen abhängt! Sind die Mädchen sehr sozial, werden die Jungen mitgezogen. Sind sie es nicht, geht alles drunter und drüber. Hier also wieder ein Pluspunkt für die Mädchen und somit Gleichstand.
Welche Lehrkraft, vor allem, welche Lehrerin hat denn im Unterricht schon einmal Benachteiligung von Jungen in der Schule ausführlich im Unterricht behandelt? Oder von Männern erzählt, die im Sorgerechtsstreit meist den kürzeren ziehen? Oder zwanzig Jahre für ein “Kuckucks-Kind” Unterhalt zahlen, ohne Kontakt haben zu können, weil die Mutter das Kind diesbezüglich negativ beeinflusst? Oder das Problem, klein und zierlich zu sein, zB bei der Partnersuche oder im Sport? Oder die größere Gewalt ggü Schwulen im Vergleich zu Lesben? Wie oft werden dagegen Themen behandelt, die Mädchen stärken sollen?
Vor einer Weile war ein Bericht in der NOZ über eine Anwältin, die sich darauf spezialisiert hat, Männer zu vertreten, denen Vergewaltigung/Missbrauch/sexuelle Belästigung vorgeworfen werden. Übel mit solchen Leuten, denkt man, aber nein. Denn über 90 % der Klienten sind unschuldig! Und nicht unschuldig wegen fehlender Beweise, sondern wegen nachweisbarer Racheakte der Frauen. Männliche Lehrer, die von Schülerinnen angeklagt wurden, können ein Lied davon singen.
Leider ist die Welt ja immer schwarz-weiß gestrickt. Gab zur Genüge Fälle von sexueller Belästigung und Mütter, die mit dem Kind unter der Brücke verhungerten, während der Vater es sich in seinem Chefsessel bequem machte. Gut, also, dass Frauen gehört werden und jetzt mehr Rechte haben. Bessere Menschen sind sie aber nicht und deshalb schlägt die Benachteiligung mitunter ins Gegenteil um. Männer mussten lernen, über den Tellerrand zu schauen – Frauen werden das auch müssen! Die Zeit der Opferrolle ist vorbei. Frauen bekommen Macht, übernehmen Verantwortung – und machen entsprechend Fehler! ZB Mädchen in der Schule zu bevorzugen, weil sie sie besser verstehen, besser zu ihnen passen und sie immernoch für benachteiligt halten. Mädchen sind im doppelten Vorteil : Sind sie schwach, müssen sie beschützt werden, wie früher – da werden Instinkte geweckt. Sind sie frech, gewalttätig, grausam, respektlos – sind es starke Frauen von morgen, das Verhalten wird mitunter positiv interpretiert. So auch von den Eltern!
Schwache Jungen dagegen werden nicht ernst-oder wahr genommen. Starke Jungen, die sich wehren dagegen, sind die bösen Patriarchen von gestern.
Also, dass bessere Noten nur mit unterschiedlicher Anstrengungsbereitschaft oder gar den Genen zu tun haben, ist Humbug!
Das Problem bei der Sache ist, solange man selbst von Diskreminierung profitiert, ist es einem entweder egal oder man unterstützt dies sogar heimlich. Subjektive Gründe lassen sich genug finden, nennt man “Rationalisierung”.
Erst wenn man dann (das Leben ist bekanntlich unberechenbar) “auf der anderen Seite” steht, z.B. indem man Jungs als Kinder hat, fängt man an sich zu echauffieren…
Gilt natürlich auch umgekehrt.
Nun, ich habe das wie geschrieben schon mit 14 hinterfragt und bin weder konservativ, noch war ich eine Studentin mit Genderaktivismus, die sich jetzt echauffiert, weil sie einen Sohn hat. Mein Sohn hat es gut in der Schule, er war nie der “typische” Junge und ist schlau genug, diese Hintergründe zu durchschauen und damit umzugehen ohne sich einzuschleimen oder herum zu heucheln. Laut Lehrer sozial reifer als sein ganzer Jahrgang und bekam schon von diesen das Lehramt empfohlen. Wenn Putin uns angreifen sollte, würde er im Kranken Lager arbeiten und nicht die Waffe in die Hand nehmen. Kann aber nicht nur solche geben, braucht eben auch typische Jungs in der Gesellschaft. Das da ein Unrecht herrscht, bekommt man halt mit, wenn man durch die Kinder wieder mit Schule zu tun hat. Geht da zB auch um die Einstellung von Mädchen – Eltern (habe selber auch eine Tochter) auf Elternabenden.
“und bekam schon von diesen das Lehramt empfohlen. ”
Was hat der Lehrer denn gegen Ihren Sohn?
Wer empfiehlt denn noch das Lehramt(sstudium + Referendariat)?
Also in Richtung “der Sohn wäre bestimmt ein guter Lehrer” … Okay. Dann sollte aber ganz schnell der Zusatz “aber sollte nicht Lehramt studieren, sondern ein ‘Vollstudium’ und dann per Quereinstieg/Seiteneinstieg mal reinschnuppern/einsteigen”.
Ich dachte mir, dass einer hier damit kommt 😉
Wir sind ja schließlich auch “vom Fach”. Da muss das einfach kommen. Stimmt halt auch momentan.
Danke für die Erklärung warum es Gender Studies gibt.
Vielleicht als Ergänzung zu Ihren spannenden Ausführungen:
Jungen sind in ihrer Entwicklung langsamer als Mädchen. Ebenso scheint gerade bei kleinen Jungen erst eine ganze Menge grobmotorische Entwicklung zu laufen, bevor es in die Feinmotorik geht. Jungen sind damit bspw. bei der Handschrift hinterher, während Mädchen schon schön schreiben.
Hinzu kommt, dass es gerade an Grundschulen kaum männliche Lehrkräfte gibt, an denen sie sich orientieren könnten. Ich hatte Kinder in meiner 5. Klasse, die vorher noch nie einen Mann als Lehrer hatten.
Es geht oft darum, dass wir Mädchenförderung betreiben sollen – gerade in den MINT-Fächern. Das darf aber nicht bedeuten, dass Jungen nicht ebenso besondere Förderung und Beachtung benötigen…
Interessant finde ich, dass dieselben Leute, die den Einfluss von Schule auf die Denk- und Verhaltensweisen von Kindern als eher gering betrachten, weil es ja die Eltern sind, die da verantwortlich sind, in dieser Debatte genau umgekehrt argumentieren: Die vielen Lehrerinnen sind dafür verantwortlich, dass Jungen nicht so gut abschneiden.
Meiner Ansicht nach, ist die Gesellschaft insg. das Problem, denn sie hat einen größeren Einfluss auf Eltern als auf Schule. In der Schule versuchen wir ja gerade den gesellschaftlichen Trends ein Stück weit entgegenzuwirken, oder nicht? Der Erfolg hält sich leider in Grenzen.
Ich glaube, man muss das detaillierter betrachten:
Wir haben eine ganze Menge gesellschaftlicher Prozesse, die den Kindern Probleme bereiten. Das fängt ja schon bei Babies und Kleinkindern an, deren Eltern den Kinderwagen durch die Gegend schieben und dabei nicht mit dem Kind interagieren, sondern mit dem Handy. Wenn dann Kinder, wie bei uns in der Klasse, jeden Tag durchschnittlich 11 Stunden alleine bei TikTok verbringen und Abhängigkeitssymptome zeigen, läuft etwas gewaltig schief, besonders auch in den Familien…
Wenn man als Eltern das Kind nicht vor einem BIldschirm parkt, sondern interagiert, mit ihm zusammen die Natur erkundet/entdeckt, nach Regelmäßigkeiten sucht usw., dann ist doch klar, dass dieses Kind viel besser naturwissenschaftlich denken kann als ein mit dem Bildschirm ruhiggestelltes Kind. Und da kann die Schule mit ein paar Unterrichtsstunden, in denen man noch einen vollen Lernplan durchziehen muss, auch wenig ausgleichend wirken.
Bezüglich Jungen und Mädchen wird doch Lehrkräften schon lange eingetrichtert, dass man die Mädchen besonders fördern muss, gerade in den Naturwissenschaften. Wenn man bspw. MINT-freundliche Schule werden will, muss man nachweisen, was man speziell an Mädchenförderung macht. Das mag an sich nicht falsch sein, jedoch darf man halt die Jungen mit ihren Schwierigkeiten nicht aus den Augen verlieren:
Mädchen sind gleichaltrigen Jungen in der Entwicklung voraus. Jungen können im Durchschnitt schlechter lesen, haben schlechtere Feinmotorik und größeren Bewegungsdrang, dem Schule selten gerecht wird. Natürlich schneiden Jungen dann im Vergleich schlechter ab, wenn man nicht besonders auf ihre Bedürfnisse eingeht.
Wenn meine pubertierenden Jungs unruhig werden, lasse ich sie die Treppen hoch und runter laufen. Die freuen sich, dass sie kurz ein bisschen Bewegung haben. kommen danach direkt zurück und arbeiten weiter. Das dürften die Mädchen zwar auch, bisher wollte das aber noch keines. Ebenso haben wir eingeführt, dass die Kinder die Tische verstellen und im Stehen arbeiten dürfen, wenn sie wollen. Das wurde auch von einzelnen Mädchen angenommen. Auch ich als Lehrer kann nicht eine ganze Unterrichtsstunde still rumsutzen, warum sollten es die Kinder?
Ich habe auch Kolleginnen erlebt, die sofort dazwischen gehen, wenn zwei Jungs “aus Spaß” raufen. Das ist doch völlig normal, man muss nur aufpassen, dass es nicht eskaliert.
Gerade wenn man doppelt-gesteckt ist, kann man auch gut mal Jungs und Mädchen trennen und nur mit den Jungs über Themen sprechen, bei denen sie vor den Mädchen zu “cool” sind. Auch da hat man als Mann einen anderen Zugang zu den Schülern und kann ganz anders mit Problemen umgehen…
Insgesamt wundert es mich nicht, dass Mädchen schulisch besser abschneiden als gleichaltrige Jungen. Ich kann aber nicht nachvollziehen, wie man da Jungen einfach weniger Anstrengungsbereitschaft unterstellen kann. Stattdessen müsste man mehr auch auf Jungen und deren Bedürfnisse eingehen.
Weniger Anstrengungsbereitschaft ist aber doch auch ein Ergebnis von Erziehung.
Wenn man so erzogen wird, dass man sich gar nicht so sehr anstrengen muss, weil man doch eh irgendwie schlau/gut/… ist, dann strengt man sich auch nicht so an. Finde ich logisch.
Wenn man mit S*S über ihre Noten spricht, dann ist es erstaunlich, dass Jungen sich im Schnitt oft überschätzen und sich bessere Noten geben würden, bei den Mädchen ist es in der Regel umgekehrt.
Frauen sollen nicht “mehr Rechte” haben, sondern die gleichen Rechte.
Die Definition von “schwach”, “stark” und “Opferrolle” finde ich befremdlich.
Korrekt, aber sie nutzen diese Rechte genauso aus und müssen dann genauso in die Pflicht genommen werden. Kenne eine 70jährige,die einen Professor heiratete, ein Kind bekam, dann kurz darauf mit einem jungen Kerl durchbrannte, Scheidung einreichte und die nächsten 50 Jahre aufgrund der Ehevertragsbestimmungen versorgt war. Ist nie wieder arbeiten gegangen aber mehrmals jährlich ins Ausland vereist und hat sich gesellschaftlich mit Wohltätigkeiten beliebt gemacht.
Solche Eheverträge werden heute, wo Scheidung normal ist, nicht mehr gemacht. Es wird also zurück gerudert und die Waage kommt wieder ins Gleichgewicht. Ein paar Jahrzehnte früher wäre diese Frau mit dem Kind unter der Brücke gelandet und der Professor überhaupt nicht für das Kind zuständig gewesen. Also von einem Extrem ins Andere. Falsch wäre halt, trotz der Situation dieser Frau, immernoch an dem Narrativ der hilflosen Mutter unter der Brücke festzuhalten und somit überhaupt nicht fähig zu sein, die neue Situation objektiv zu beurteilen (deshalb “Opferrolle”).
Von gleichen Rechten kann man in dieser Sache auch nicht sprechen, da die Voraussetzungen (Frau gebärt das Kind, Mann nicht, Frau lernte Erzieherin, Mann ist Professor) unterschiedlich sind. Soll heißen, die Frau könnte weniger zur Kasse gebeten werden, würde der Mann das Sorgerecht erhalten und der Mann braucht keinen Mutterschutz, weil nicht schwanger.
“Kenne eine 70jährige,die einen Professor heiratete … und die nächsten 50 Jahre aufgrund der Ehevertragsbestimmungen versorgt war.”
Also bis 120 😉 Da sollte wohl 17 stehen oder?
Ich denke, es könnte auch damit zusammenhängen, dass Texte häufiger Mädchen ansprechen und diese dadurch einen Vorteil beim Lesen von (Fach-)Texten haben.
Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass Mädchen in der Oberstufe eher aus besseren Spzioökonomischen Verhältnissen kommen als Jungs. Das ließe sich sogar in Hamburg relativ leicht untersuchen.
Wie auch immer, es ist nicht hinnehmbar, dass die Gründe für das bessere Abschneiden der Mädchen nicht genauer untersucht werden.
Ja, naja: Sohn und Freundin von Sohn studieren beide Medizin.
2. Semester: Freundin v.S. wiederholt das 2. S.,weil sie etwas zu perfektionistisch ist, Sohn tröstet und zeigt ihr die eigene Vorgehensweise: du musst nicht alle Bücher lesen, nicht alle Vorlesungen vor- und nachbereiten, nicht alles zu 100Prozent beherrschen. Es kommt darauf an, das Wesentliche zu wissen und Aufwand vs. Ertrag abzuschätzen.
Hat die Freundin verstanden, trorzdem ein zusätzliches Semester gekostet. Beide sind ähnlich begabt (sie: Abischnitt 1,0 – er: 1,9), haben aber völliger verschiedene Herangehensweisen: einmal das “klassische” Mädchen: fleißig, ordentlich und konform und Junge: wie ist das System, was muß ich wie tun und was bin ich bereit wofür zu tun?
Ich fand es wirklich spannend, wie unterschiedlich die Herangehensweisen sind.
Mittlerweile sind beide am Ende des Studiums und auch hier: mit welchen Prios werden welche Schwerpunkte gesetzt?
Freundin v.S.: was interessiert mich, aber immer mit Blick auf: was wäre mit Familie gut machbar?
Sohn: was interessiert mich, wie wird das vergütet und: finde ich das spannend und will mich dort einbringen?
Beide streiten biologische Gesichtspunkte übrigens vehement ab:(gibt keinen Unterschied bei den Geschlechtern).
Ich bin mir da nicht so sicher.
Vielleicht berücksichtigen Sie auch mal andere Faktoren?
Wie ist denn die Freundin Ihres Sohnes groß geworden z.B.?
Sie wollen uns hier doch nicht ernsthaft erzählen, dass Mädchen/Frauen einfach nur fleißiger sind, während Jungen von Geburt an wissen, was notwendig ist, hoffe ich.
Aha. Wenn Jungen schlechter sind als Mädchen “strengen sie sich nicht an”. Wenn Mädchen schlechter sind als Jungen sind sie “benachteilgt” und müssen “mehr gefördert” werden. Warum werden die Geschlechter so ungleich behandelt?
Genau!
So viel zu gleichen Rechten!
Ich würde gerne mal Anekdotisches beitragen.
Fall 1: Vater eines 13jährigen Schülers sitzt mir beim Elternsprechtag gegenüber.
Ich informiere über häufig fehlende Hausaufgaben.
Darauf der Vater milde lächeln:”Ist halt ein Junge.”- “Und weil Ihr Kind einen Penis hat, muss es keine Hausaufgaben machen?”
Fall 2″ Zwillinge, beide 12. Die Eltern wollen nur etwas von den Leistungen des Sohnes wissen.
Das Mädchen spielt keine Rolle.
Fall 3: Die Eltern einer 10.Klässlerin möchten, dass die Tochter das Gymnasium verlässt, ein Mädchen brauche kein Abi.
Das Mädchen hat einen Schnitt von 1,9.
Nein, nicht 1970- letztes Jahr!
Fall 4: Ein Junge schikaniert seine Mitschüler und postet Beleidigungen, bei snapchat gibt es schlimme und ehrverletzende Inhalte über andere SuS. Der 7.Klässler lernt etwas Neues über Würde und Erziehungsmittel.
Die Mutter verteidigt ihren Sohn, die Lehrer/innen hätten ihn “auf dem Kieker”.
Die Jungs haben schlechtere Noten? Und die Mädchen sind womöglich…fleißiger? Oh mein Gott! Und das vermutlich schon in der 2.oder 3. Generation?
Moment, ich hole die Taschentücher…
Ich fordere mit einer Petition einen rückwirkenden Nachteilsausgleich. Die Gesellschaft und die Natur ist schuld, dass die Anstrengungsbereizschaft bei meinen Mitschülerinnen größer war….
Das Problem bei solchen Aussagen ist, dass sie dem aktuellen Narrativ der Bildungsgerechtigkeit widersprechen.
Da werden Milliarden genau dort investiert wo die schlechten Leistungen erbracht werden, da unter Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit, meist im Kontext von Migration, Ergebnisgleichheit verstanden wird.
Daher entsteht beim Lesen diese Diskrepanz.
Der Unterschied in der Anstrengungsbereitschaft ist an sich allerdings auch kein Unterschied in der Anstrengungsbereitschaft sondern ein Unterschied in der Angepasstheit. Jungs sind deutlich weniger angepasst und zuvorkommend als Mädchen. Das liegt schlicht und ergreifend am Testosteron.
In der Schule ist das eine sehr gewünschte Eigenschaft, bei Gehaltsverhandlungen oder Führungskräften ist das aber eher hinderlich.
Da stellt sich eben die Frage, ob es in Ordnung ist, Jungen und Mädchen an den gleichen Parametern zu messen. Das Schulsystem, wie sie ist, ist definitiv an weiblichen Stärken orientiert. Schon allein das ruhig sitzen und zuhören fällt Mädchen viel leichter als Jungen. Und dies hat nichts mit Erziehung oder Anstrengungsbereitschaft zu tun, sondern hat schlicht und einfach naturgegebene Gründe.
Es braucht dazu ganz dringend mehr als “Mutmaßungen”. Als Mutter 2er Söhne beobachte ich diese Sache schon eine ganze Weile und höre das Gleiche von anderen Müttern. Während die Schulkameradinnen meines 7. klässlers 1-er Durchschnitte haben, hält man ihm immer wieder “Möhrchen” vor die Nase: “Wenn Du Dich nur noch ein BISSCHEN mehr anstrengst im Mündlichen, kriegst Du die 1.” Am Ende gibt es IMMER die schlechtere Note, wenn er zwischen 2 Noten steht. Er ist darüber mittlerweile extrem frustriert. Das sich das dann indirekt auf die Anstrengungsbereitschaft auswirkt, ist ihm nicht zu verdenken.
Ich glaube aber auch, dass mündliche Mitarbeit von Mädchen und Jungen extrem schlecht miteinander zu vergleichen sind. Frauen sind eben eher die emotionalen und sehr ausführlichen Redner, während Jungen (besonders in der Pubertät) eher einsilbig sind und es ihnen nicht liegt auszuschweifen. Da müsste das Schulsystem Rücksicht drauf nehmen.