Pessimistische Jugend sorgt sich um Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt

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WIESBADEN. Die Krisenjahre haben Spuren hinterlassen: Mehr als ein Viertel der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen muss sich bei den Ausgaben einschränken und auch in vielen Elternhäusern gibt es finanzielle Engpässe. Zudem ängstigt der Blick in die Zukunft junge Menschen in hohem Maße. Dies sind Ergebnisse des „Jugend-Finanzmonitors“, den das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Wirtschaftsauskunftei Schufa erstellt hat. Am meisten sorgen sie sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt – und die Demokratie.

Optimismus? Sieht anders aus. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Seit 2018 lässt die Schufa junge Menschen zu ihrer finanziellen Situation, ihrem Finanzverhalten und ihren Zukunftserwartungen befragen. Die Ergebnisse des aktuellen „Jugend-Finanzmonitors“ zeigen: Noch nie – seit Beginn der Befragung – schauten junge Menschen so pessimistisch in ihre finanzielle Zukunft wie heute.

So liegt der Anteil der 16- bis 25-Jährigen, der denkt, dass sie einen gleich hohen oder höheren Lebensstandard erzielen könne wie ihre Elterngeneration auf dem niedrigsten Niveau seit der ersten Erhebung. Der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozentpunkte gesunken und liegt aktuell nur noch bei 49 Prozent. Auch der Blick ins Alter bereitet den jungen Menschen Sorgen: Nur 55 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen – und damit ebenfalls weniger als in allen vorangegangenen Befragungen – meinen, dass ihr Gehalt ausreichen wird, um genügend für das Alter vorsorgen zu können.

„Dieser pessimistische Blick in die Zukunft hängt sicher auch mit den vielen zurückliegenden und aktuellen Krisen zusammen. Die vergangenen Jahre haben den Menschen in Deutschland, gerade auch den Jugendlichen und jungen Erwachsenen viel abverlangt“, sagt Ole Schröder, Vorstand der Schufa Holding AG. „Zudem äußern die jungen Erwachsenen die Sorge, dass die Kosten zur Bekämpfung der aktuellen Krisen auf die kommenden Generationen verschoben werden.“

Sorgenvoller Blick in die Zukunft

Erstmals stellte der Jugend-Finanzmonitor auch die Frage, was die jungen Menschen derzeit am meisten beunruhigt. Allem voran sorgen sich die 16- bis 25-Jährigen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland (80 Prozent). An zweiter Stelle steht für die jungen Menschen die Gefährdung der Demokratie in Deutschland (74 Prozent), dicht gefolgt von der Befürchtung, dass die Kosten für die Krisenbewältigung durch die nachfolgenden Generationen zu tragen sei (72 Prozent) und dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter zunimmt (70 Prozent).

Schröder: „Die Sorgen der jungen Menschen unterscheiden sich wenig von denen der Elterngeneration, die wir ihm Rahmen der Studie ebenfalls befragt haben. Dies verwundert nicht, denn beide Generationen haben die Krisen der vergangenen Jahre gemeinsam erlebt und durchgestanden.“

Spürbare finanzielle Belastungen

Vor allem die Preissteigerung der vergangenen Jahre hat Spuren im Budget hinterlassen: Mehr als ein Viertel der 16- bis 25jährigen gibt an, dass sie sich derzeit weniger leisten können als noch vor einem Jahr. Damit hat sich die finanzielle Situation für einen etwas größeren Anteil in dieser Altersgruppe eher verschlechtert (28 Prozent) als verbessert (21 Prozent ).

Diese finanziellen Entwicklungen wirken sich auch auf die Kaufentscheidungen von Jugendlichen aus, so dass sie weniger Geld ausgeben oder günstiger einkaufen. Dies gilt vor allem für die Freizeitgestaltung (59 Prozent), wie zum Beispiel Restaurant-, Club- oder Kinobesuche. Aber auch bei Produkten des täglichen Bedarfs (51 Prozent) sowie bei der Kleidung (47 Prozent ) ändern sie ihr Kaufverhalten.

44 Prozent der jungen Menschen befürchten, dass Geld für lebensnotwendige Dinge zukünftig fehlen könne (Zustimmung eher bzw. voll und ganz). 22 Prozent haben Angst, dass sie aufgrund gegenwärtiger Krisen Rechnungen nicht mehr bezahlen können oder Schulden machen müssen.

Rund ein Viertel der Befragten (23 Prozent) erlebt auch zu Hause finanzielle Engpässe und eine Verschlechterung der finanziellen Lage. Die 16- bis 25-Jährigen, die selbst nicht so gut bzw. schlecht mit dem monatlich zur Verfügung stehenden Geld auskommen, geben auch überdurchschnittlich häufig an, dass in den letzten zwei Jahren finanzielle Engpässe bei ihren Eltern durch die gestiegenen Preise entstanden sind.

Große Sehnsucht nach Leichtigkeit und Stabilität

Bei all den wirtschaftlichen Belastungen und Sorgen um die Zukunft wünschen sich die Jugendlichen vor allem folgendes für ihren persönlichen Lebensplan: Leichtigkeit, aber auch finanzielle und soziale Stabilität. An erster Stelle bei der persönlichen Lebensgestaltung stehen für die befragten jungen Menschen Selbstverwirklichung, Spaß und Freizeit. 96 Prozent der Befragten erachten dies für sich als sehr wichtig oder wichtig, dicht gefolgt von Einkommen und finanzieller Stabilität (94 Prozent). Aber auch Familie und Bindungen im persönlichen Umfeld haben eine sehr große Bedeutung für junge Menschen (92 Prozent).

Methodik: Vom 28. Juni bis 31. Juli 2024 befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Schufa in einem repräsentativen Online-Panel 1.002 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren zu ihrem persönlichen Finanz- und Konsumverhalten. Ergänzt wurde das Panel der Studie um 505 Erwachsene zwischen 40 und 55 Jahren – damit ermöglicht der Jugend-Finanzmonitor den Vergleich mit der Elterngeneration. Der Fokus der Studie liegt auf den Themen finanzielle Situation, Finanz- und Konsumverhalten sowie auf Finanzkompetenz von Jugendlichen. News4teachers

Sozialstudie: Ein Drittel der Jugendlichen in Deutschland meint, ihren Lehrkräften sei es egal, wie es ihnen geht

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Realistin
1 Jahr zuvor

Seit der Pandemie ist es ungerehct geworden: Die Einen sitzen zuhause und können länger schlafen und in der Mittagspause vorkochen.
Die Anderen stehen im Stau, fahren durch Eis und ackern an der Front
Wenn dann für alle 4-Tage Woche mit Homeofficeanteilen!!!

Timo Hübner
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realistin

Genau! 4 Tage Woche für alle! Und am Freitag arbeiten Ärzte, Lehrer, Bauarbeiter und Metzger von zuhause aus im HomeOffice!

Reibeisen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realistin

Vor der Pandemie war auch vieles ungerecht.
Alle waren 5 Tage bis 18 Uhr und Lehrer waren ab 13 Uhr zuhause bei den Kindern und haben im Garten Zeitung gelesen.
Und nun?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Reibeisen

Was für’n Quatsch…

Und was wollen Sie uns jetzt damit sagen? Das es jetzt genau umgekehrt ist mit dem kleinen Unterschied, dass die Nicht-Lehrer jetzt im Garten sitzen und “Homeoffice” machen, während die Lehrer aufgrund von Ganztag und Co. jetzt bis 18 Uhr in der Schule sind?

Wenn sich alles auf den Kopf gestellt hat, dann wäre es langsam Zeit für 7% Gehaltserhöhung und Bonuszahlungen für Lehrer… jedes Jahr.

Realistin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

deswegen brauchen Bauarbeiter auch bessere Arbeitszeiten!
Deal! Lehrer 4-Tage Woche und 30% Homeschoolinganteil und Büroleute mit übber 2 Tagen im homeoffice 30% Gehaltsverzicht, weil nicht Fahren, länger schlafen, keine Ansteckungen in Räumen, keine kalten Gebäude, kein Schneefall draußen. Sie verstehen

Reibeisen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Nein. Ich behaupte mit keinem Wort, dass Nicjt-Lehrer im Garten sitzen während sie im HO arbeiten.
Ich schreibe, dass der Unterschied zwischen den Arbeitsbesingungen von Lehrern und Nichtlehrern schrumpft und die Lehrer damit ein Problem haben.
Die Bonuszahlungen lasse ich mir eingehen. Welche Kriterien wollen wir hier zugrunde legen? Üblich ist es, dass 100% Sollerfüllung mit dem Grundgehalt abgegolten sind. Für alles darüber hinaus gibt es den Bonus. Der Name ist sprechend.
Ich bin auf die Vorschläge gespannt!

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Reibeisen

Schauen Sie sich die darbenden Autobauer an, da sehen Sie Bonuszahlungen und Gewinnbeteiligungen für jeden auch ohne persönliches Engagement.

Demnächst “financed by Steuerzahler”

Adele Horn
1 Jahr zuvor

Bei den finanziellen Belastungen muss man aber auch Folgendes berücksichtigen: Ab 18 Jahren hat der Nachwuchs anspruch auf Barunterhalt von den Eltern. Unabhängig davon, ob diese geschieden/getrennt sind oder nicht.

Studenten und volljährige Schüler mit eigener Wohnung haben lt. Düsseldorfer Tabelle Anspruch auf Barunterhalt in Höhe von gerade mal 930 Euro pro Monat, wohlgemerkt inklusive Kindergeld. Dieser Wert wird nicht oft (genug) angepasst. Wenn man nun berücksichtigt, wie in den letzten Jahren die Inflation zugeschlagen hat, ist der enorme Kaufkraftverlust völlig logisch und schlicht eine Tatsache. Desgleichen die Schlussfolgerungen, die die jungen Leute daraus für ihre Zukunft ziehen.

Bei den Volljährigen, die noch zu Hause wohnen, sieht es nicht viel anders aus. Zwar sind deren Bar-Unterhaltsansprüche interessanterweise höher angesiedelt, aber die Eltern dürfen das Geld mit den Sachleistungen im elterlichen Zuhause verrechnen. Je höher also die Lebenshaltungskosten, desto weniger Barunterhalt kommt bei den Jugendlichen an.

Persönlich stehen wir als Familie finanziell noch ziemlich gut da, aber wir haben natürlich auch keinen Goldesel im Keller. Mein Sohn hat sich mittlerweile einen Minijob besorgt, weil er feststellte, dass er vom reinen Unterhalt/Taschengeld inzwischen immer weniger fürs spätere Studentenleben ansparen kann.

Jens
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Studenten und volljährige Schüler mit eigener Wohnung haben lt. Düsseldorfer Tabelle Anspruch auf Barunterhalt in Höhe von gerade mal 930 Euro pro Monat

Hahaha, bei einem Nettoeinkommen von 1500 Euro hier im Osten. Ist das alles bekloppt.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jens

Muss dann halt durch BAFÖG ergänzt werden. Was man dann später als Schulden an der Backe hat.
Als Jugendliche in einem Haushalt mit niedrigem oder auch nur mittlerem Einkommen wäre ich heute auch nicht mehr zuversichtlich bzgl. meiner Zukunft — in keiner Hinsicht.

Alter Pauker
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Arbeiten statt jammern wäre die Lösung! Machen Studenten seit Jahrzehnten!

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alter Pauker

Das reduziert allerdings den Unterhaltsanspruch durch die Eltern und lohnt sich daher auch nicht immer. Wir ignorieren das eigene kleine Einkommen unseres Sohnes, aber das ist nicht die Regel.

Karen Blümchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alter Pauker

Studentinnen auch.

Karen Blümchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Bafög muss nur zu 50% zurückgezahlt werden, wenn man es auf einen Schlag bezahlt.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karen Blümchen

Das stimmt so doch gar nicht!
Von der monatlichen BAföG-Leistung sind 50 % als Darlehen gewährt, denn
BAföG besteht aus zwei Teilen.
Eine Hälfte als zinsloses Darlehen, die andere Hälfte als Sozialleistung.
Aktuell gibt es bis zu 992€ als BAföG-Förderung.

“Wer seine Darlehensschuld ganz oder teilweise vorzeitig ablöst, erhält auf Antrag einen prozentualen Nachlass, über dessen Höhe die Informationsseiten des BVA informieren”
Ausführlich beschrieben:
https://www.bafög.de/bafoeg/de/antrag-stellen/merkblaetter/darlehensrueckzahlung/darlehensrueckzahlung.html

AvL
1 Jahr zuvor

dto

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Es ist alles soooo ungerecht.

Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Lehrer betrifft das eh nur in geringem Maß. Wenn man nur einen Teil des Kinderzuschlags zurücklegt kann der Nachwuchs sorgenlos über die Maximalstudiendauer hinaus studieren.

Lisa
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Ich persönlich kenne keinen Studenten, ich kenne etwa 10, der nicht jobbt. Die Mieten und Unterhaltskosten haben so heftig angezogen. Auch wenn die verschulte Universität Arbeiten zunächst erschwert hat, ist jetzt Home Office eine sehr gute Gelegenheit und Arbeitgeber bieten auch flex arbeiten an.
Fast 1000 Euro für jede der Töchter haben wir nun einmal nicht übrig.
Neidisch schauen wir nach Dänemark auf die Studentengehälter.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lisa

Wer wird hier daran gehindert, in Dänemark zu studieren?

Biene
1 Jahr zuvor

Ist die Überschrift jetzt ernst oder ironisch bzw. sarkastisch gemeint? (rhetorische Frage!)
Die Jugend sorgt sich um die Demokratie, so so.
Die Jugend wählt in einigen deutschen Ländern eine dort als rechtsextremistisch eingestufte Partei in deren Parteiprogramm viele undemokratische Ideen stecken.
Liebe Jugend, eure Angst und eure Wahl sind nicht gerade ein Match! Eher ein absolutes Mismatch!

Lisa
1 Jahr zuvor
Antwortet  Biene

Ich dachte das auch! Sind das die gleichen jungen Leute, die AfD wählen?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Biene

Die Jugend ist genauso wenig eine homogene Gruppe wie die Bevölkerung.
Auch wenn bundesweit 20% aller Jugendlichen AfD wählen würden, dann kann es theoretisch sein, dass 80% respektive 75% aller Jugendlichen sich um die genannten Punkte Sorgen machen.
Ich wundere mich über die Posts von euch Lehrkräften.

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Schutzzölle und Fortpflanzungsstreik erhöhen die Gehälter

Karl Heinz
1 Jahr zuvor

wie passt das zusammen:

  • junge Menschen wählen AfD = wenden sich von der Demokratie ab
  • junge Menschen sorgen sich um Demokratie

ich empfinde das als reichlich widersprüchlich…

Demokratie als Thema – aktuell gibt es da was tolles beim ORF

scheint das gleiche Team zu sein, wie beim legendären Blue Eyed Workshop

uesdW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Warum soll das wiedersprüchlich sein?
Nehmen sie das Thema Migration und fragen sie Partei bezogen nach.
Bei der Zusammenfassung lassen sie das Kriterium Partei weg und schon haben sie zwei wiedersprüchliche Aussagen.
Männer sind gegen Abschiebung, Männer sind für Abschiebung

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Die Altersgruppe ist eben doch nicht so einheitlich.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Welche Altersgruppe ist denn einheitlich?

Hannah Halloumi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Vielleicht lässt sich der Widerspruch so auflösen: junge Menschen haben (wie viele Erwachsene übrigens auch) oft ein Demokratieverständnis, das von einer Art “Volkswillen” ausgeht, und dass es Aufgabe von Politiker*innen sei, diesen unmittelbar umzusetzen, oder besser noch: dass Demokratie eigentlich gleichbedeutend mit “direkter Demokratie” sein müsste. Sie denken z.B., dass wenn ein paar Tausend Leute eine Petition unterschreiben, es ein Skandal sei, dass das daraus nicht sofort ein Gesetz werde. Sie finden, dass wenn “wir Deutschen” uns mehr und mehr “überfremdet” fühlen, dann ja wohl mal langsam eine Obergrenze fällig werde, selbst wenn das überhaupt nicht mit der geltenden Rechtslage, auch europaweit oder international, vereinbar wäre.

Sie sorgen sich also um die Demokratie in dem Sinne, dass sie die Politik in diesem Lande als nicht mehr vereinbar mit ihrem Verständnis von Demokratie sehen. Sie empfinden vielleicht eine Kluft zwischen, z.B., den Bürger*innen und ihrer Regierung, die, Stand September, nur noch für 3% der Menschen spricht.

Der Clou ist nun, dass es politische Akteure gibt, Autoritäre v.a. von rechts und neuerdings auch wieder von links, die versprechen, wieder eine “echte” Demokratie zu verwirklichen, im Sinne von: “wir kennen Euren Volkswillen, und wir setzen ihn mit aller Härte um, egal was die Minderheit sagt”.

Vielleicht so in etwa?

GriasDi
1 Jahr zuvor

Zitat:
“Pessimistische Jugend sorgt sich um Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt”
…und wählt AfD.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Genau. Sie wählen AfD, diese wird bei Wahlen in drei Bundesländern stärkste, bzw. zweitstärkste Kraft, hat aber trotzdem weitethin nix zu sagen. Das kann man natürlich richtig finden, da es berechtigte Zweifel daran gibt, ob die AfD eine demokratische Partei ist.
AfD-Wähler, ob jung oder alt, nehmen aber wahr: Niemand von den sog. etablierten Parteien nimmt unseren Wählerwillen ernst.
Eine CDU zieht lieber eine Koalition mit dem BSW in Betracht, als mit der AfD. Die fragen sich vielleicht, was ist am BSW demokratischer als an der AfD?
Mit wem hat die CDU eigentlich die größere Schnittmenge – mit der AfD oder dem BSW?
Warum absolute Brandmauer hin zur einen Seite, zur anderen aber nicht.
Warum gibt es nur Koalitionsdoptionen links-konsevativ, obwohl die große Mehrheit für rechts-konservativ gestimmt hat?
Alles Fragen, die ich mir stelle, ohne damit behaupten zu wollen, ich persönlich fände eine Regierungsbeteiligung der AfD wünschenswert. Trotzdem wäre es doch denkbar, dass das eben doch irgendwie zusammenpasst, nach dem Motto: “Was ist das für eine Demokratie, wo die stärkste Partei als Regierungspartner nicht mal in Erwägung gezogen wird?”
Aus Sicht eines jungen Menschen, der die AfD für eine gute Wahl hält, eine durchaus nachvollziehbare Sichtweise.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Naja, konservativ bezog ich auf die CDU, für die AfD gilt rechts.
Gäbe es eine Koalition aus diesen beiden Parteien, was wohl nicht passieren wird, wäre das eine rechts-konservative Koalition.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn niemand so einen Antrag stellt, dann kann die Partei auch nicht verboten werden. Man traut sich leider nicht. Eine Petition wurde beim Bundesrat eingereicht, aber ……………

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Immerhin tut sich jetzt doch was. Wackere Bundestagsabgeordnete von SPD, Union, Grünen und Linke wagen wohl endlich den Schritt.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Die AfD arbeitet doch gerade noch daran, sich weiter
möglichst von ihrer rechten Seite zu zeigen
und sich möglichst völkisch-patri-ideotisch darzustellen,
siehe die Ereignisse in Erfurt, bei öffentlichen Auftritten
im Fernsehen/Weidel als Mahnerin vor arabischen
Messermännern und arabischen Gruppenvergewaltigern,
oder Beiträgen im Internet, oder bei Schulauftritten in
Brandenburg mit dem Lehrer Dennis Hohl och etc.,
der Kinder einer Montessori-Grundschule über
Massenvergewaltigern aufklärte, damit diese immer gut
schlafen können.
Alles der ganz normale Wahnsinn der massenpsychologischer Methoden, um die letzten Dummen an die Wahlurnen zu treiben,
damit die Nichtwähler wieder wählen gehen.
Die AfD-ler sammeln im Moment noch Gimmick`s für
die Kölner Behörde.
Allerdings gibt es möglicherweise auch Streit um die Farben,
schwarz -rot- gold ist den richtigen Faschisten vielleicht
schon zu bunt- wegen der Vielfalt- die anderen stehen
vielleicht mehr auf schwarz-weiß-rot, wegen der Geschichtswahrnehmung und der erinnerungspolitischen Wende ?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Der Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU gegenüber der Linken ist das Problem, nicht die Brandmauer gegenüber der AfD.

Merz ist geprägt durch den Kalten Krieg und ist der Neuzeit um etliche Jahrzehnte – oder anders gesagt, die Merkel-Epoche – hinterher.

Btw der Blick auf die Geschichte zeigt ja gerade, dass die Rechtsextremisten nicht einmal stärkste Partei im Parlament sein müssen, um die Demokratie – okay, die war in den 30ern nicht die robusteste – auszuhebeln.

PS Das Dilemma in Thüringer landtag wäre vermeidbar gewesen, hätte herr Voigt gegen Ende der letzten Legislatur sich kooperationsbereiter gegenüber der Linken und den anderen Parteien des Regierungsbündnisses verhalten. Die GO wäre dann nämlich resillienter geworden.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Marion, Sie scheinen das Prinzip der parlamentarischen Demokratie so gar nicht verstanden zu haben, wenn Sie hier solche Beiträge verfassen.
Und natürlich dürfen Parteien Brandmauern zu bestimmten Parteien bilden, wenn sie das so richtig finden. Gehört zum Prinzip dazu. Und wenn man die AfD leider noch wählen kann, dann heißt das, dass sie, wenn sie nicht die absolute Mehrheit hat, auch raus sein können muss.
Mir scheint das Problem ganz woanders zu liegen: Viele Menschen sind inzwischen jenseits von Gut und Böse und werden von Leuten wie Ihnen auch noch darin bestärkt, dass das völlig okay wäre.
Ich wohne in einem Bundesland, das auch recht lange abgehängt war. Aber anstatt immer nur andere dafür verantwortlich zu machen, haben wir treu nach dem Landesmotto “Wat mutt, dat mutt” immer weiter gemacht. Wir haben die Energiewende ganz gut hingekriegt. Bei uns arbeiten CDU und Grüne seit einiger Zeit gut zusammen. …

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich habe nicht gesagt, dass Parteien keine Brandmauern zu bestimmten Parteien bilden dürfen. Natürlich dürfen sie das.
Niemand kann eine Partei zwingen, eine Koalition mit einer anderen Partei zu bilden, wenn sie das nicht mit ihren Grundsätzen vereinbaren kann.
Die Wähler können aber auch nicht gezwungen werden, das gut zu finden, auch wenn das nach parlamentarischen Grundprinzipien so in Ordnung ist. Es ist nicht verboten, dass doof zu finden.
Wenn in einem Bundesland rund 60% der Wähler kein rot/grün/links mehr wollen, das durch ihre Wahl zum Ausdruck bringen und dann trotzdem irgendwas zwischen rot und links kriegen, wenn auch unter CDU-Führung, dann ist es nicht verwunderlich, dass die das nicht bejubeln wollen.
Da kann man die AfD noch so sch…. finden. Solange sie zur Wahl steht, solange sie nicht verboten wird, kann sie nun mal gewählt werden.
Mit Wählerbeschimpfung erreicht man da gar nichts. Das dürfte inzwischen ja ziemlich offensichtlich sein.
Wenn sie meinen ich würde Leute darin bestärken wollen, AfD zu wählen, dann irren Sie sich. Mir widerstrebt es nur, jeden zu beschimpfen, jeden für dumm und böse zu erklären, der AfD wählt.
Wenn man daran etwas ändern will, muss man sich vielleicht mal die Mühe machen herauszufinden was die Gründe für die Tatsache sind, dass so viele Menschen ihr Kreuz nicht mehr bei den sog. etablierten Parteien machen wollen.
Ich wähle nach wie vor in diesem Spektrum, um das mal klarzustellen, OBWOHL auch ich mit vielem nicht einverstanden bin, was politisch so entschieden wird. Das tue ich deshalb, weil ich der AfD nicht über den Weg traue. Und zwar NUR deshalb und nicht, weil mich die anderen Parteien mit ihren politischen Konzepten so überzeugen.
Was Umwelt und Klima betrifft, würde ich mich eher als grün bezeichnen, halte aber die Art der Umsetzung, wie die Grünen das betreiben, eher für kontraproduktiv.
Was Migration betrifft, da bin ich schon eher dafür, dass wir wieder eine Kontrolle darüber brauchen, wer ins Land kommt und wer nicht. Ich bin da für eine reduzierte, dafür kontrolliertere Einwanderungspolitik.
Familienpolitisch bin ich eher so aufgestellt, dass Eltern eine echte Wahlfreiheit darüber haben sollten, ob sie Krippenbetreuung in Anspruch nehmen oder ihr Kind die ersten drei Jahre lieber selbst erziehen wollen. BEIDES muss möglich sein und die Interessen des Kindes müssen bei dieser Entscheidung auch eine Rolle spielen.
Ich bin dafür, dass Menschen ihre geschlechtliche Idendität so leben können, wie sie es wünschen. Allerdings bin ich dagegen, dass schon Kinder und Jugendliche, sogar gegen den Willen der Eltern, geschlechtsangleichende Behandlungen vornehmen lassen können.
Insgesamt habe ich wohl ein nach heutigen Maßstäben eher konservatives Weltbild – bin grundsätzlich vielleicht eher der Haltung “weniger Staat – mehr Eigenverantwortung” zugeneigt, wobei ich das auch nicht so ganz pauschal sagen würde, das ist halt so eine leichte Tendenz.
Wenn ich mich sowohl im engeren, als auch im weiteren Umfeld mit Menschen über diese und ähnliche Themen unterhalte, habe ich nicht den Eindruck, dass ich damit besonders hervorsteche. Da gibt es in manchen Punkten Übereinstimmung, in manchen ist man unterschiedlicher Auffassung, aber alles im Rahmen von akzeptabel und auf dem Boden der demokratischen Grundordnung befindlich – ganz normal halt. Nix igitt und pfui und du bist ja sooo AfD!
Wenn Menschen sich im derzeitigen, etablierten Parteienspektrum nicht wieder finden, dann können sie entweder das für sie kleinste Übel wählen, gar nicht wählen oder auf (vermeintliche) Alternativen ausweichen.
Davon Gebrauch zu machen, gehört zur Demokratie dazu.
Wenn durch eine Partei gesichert eine Bedrohung für die Demokratie ausgeht, dann muss es die Möglichkeit geben, gegen eine solche Partei vorzugehen, z.B. durch ein Verbotsverfahren.
Wenn das nicht stattfindet, kann man noch so sehr auf die Wähler eindreschen, die diese Partei wählen, ansonsten so weiter machen wie gehabt und versuchen den Dödeln vom Wahlvolk die eigene Politik noch besser zu “erklären”, besser zu “kommunizieren”, die Leute “mitzunehmen” – wohin eigentlich? – Wird aber nichts ändern, weil die Leute gar nicht so doof sind. Die merken, dass das Phrasen sind, mit denen sie, vornehm umschrieben, für dämlich erklärt werden.
Der Trick hat noch nie richtig funktioniert.
Merke: Wenn ca.2/3 der Menschen mit deiner politischen Arbeit unzufrieden sind und dich deshalb nicht mehr wählen, dann ist die Haltung “ich habe recht – ihr wählt halt falsch” – nicht geeignet, deine Aussichten auf Erfolg bei der nächsten Wahl signifikant zu verbessern.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

“Merke: Wenn ca.2/3 der Menschen mit deiner politischen Arbeit unzufrieden sind und dich deshalb nicht mehr wählen, dann ist die Haltung “ich habe recht – ihr wählt halt falsch” – nicht geeignet, deine Aussichten auf Erfolg bei der nächsten Wahl signifikant zu verbessern.”
Vielleicht sind die Leute aber auch zu egoistisch und/oder dumm.
Sie regen sich doch auch über all die Eltern auf, die ihre Kinder bei Ihnen abgeben, damit sie schön arbeiten können. Die finden Sie doch doof. Unzufrieden sind die aber auch.

Und warum sollten Parteien sich nur anpassen? Sie vertreten ja auch gewisse Prinzipien. Sollen die Grünen a la Söder einfach auf “Atomkraft – ja bitte” umschwenken, um von Kretsche-Fans gewählt zu werden? Ich würde sie dann ja nicht mehr wählen.

Das Thema “soziale”Medien und massive Manipulation habe ich noch gar nicht angerissen.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Was ich nicht verstehe ist, warum Sie jedesmal persönlich werden müssen. Ich habe Sie doch auch nicht persönlich angegriffen. Dass ich Eltern doof finde, die ihre Kinder bei mir abgegeben haben, habe ich niemals irgendwo behauptet.
Dass Parteien sich bis zur Selbstaufgabe anpassen sollen, steht auch nirgendwo in meinem Kommentar.
Wenn aber die Prinzipien der Grünen bei der Mehrheit der Wähler auf Ablehnung stoßen, dann müssen sie halt entweder damit klarkommen, oder Kompromisse finden. Wie stellen Sie sich das denn sonst vor, bei zukünftigen Wahlen?
So wie Sie sagen, dann wähle ich die aber nicht mehr, haben eben alle anderen auch das Recht zu sagen, “nö, ich wähl die nicht.”
Was die Nutzung “sozialer” Medien, insbesondere TicToc betrifft, frage ich mich, wieso es ausgerechnet die AfD schafft, Jugendliche da so für sich einzunehmen?
Warum gelingt das anderen Parteien nicht?
Warum interessieren es junge Menschen so wenig, was Olaf Aufregendes in seiner Aktentasche mit sich führt?
Vielleicht braucht es da aber auch mehr Kontrolle, was weiß ich? Also nicht bezüglich der Inhalte der Aktentasche des Kanzlers, sondern derer, die im Internet verbreitet werden.
Es ist m.E. aber ein wenig zu simpel, alles auf TicToc zu schieben. Wie gesagt – keiner verbietet es den anderen Parteien da auch ‘nen starken Auftritt hinzulegen.

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

“…wieso es ausgerechnet die AfD schafft, Jugendliche da so für sich einzunehmen?”

Zurückblickend auf die Bundestagswahl 2021 und die FDP mit deren Wahlwerbung auf die Jugend ausgerichtet: Wahlverhalten der 18- bis 24-Jährigen immerhin 21 % FDP, ok die Grünen erreichten 23 %, AfD 7 %; Linke 8 %; CDU/CSU 10 % und SPD 15 %.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1337415/umfrage/wahlverhalten-der-18-bis-24-jaehrigen-bei-den-bundestagswahlen/

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Nachtrag: Wo habe ich Sie hier in dieser Diskussion persönlich angegriffen?

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nirgend wo !

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Stimmt.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Persönlich angegriffen haben Sie mich nicht. Da habe ich mich tatsächlich falsch ausgedrückt. Dafür entschuldige ich mich.
Sie haben mir aber sehr wohl unterstellt, etwas gesagt zu haben, was ich nun mal definitiv niemals gesagt habe.
Ich finde Eltern, die ihre Kinder in die Krippe geben nicht doof. Es ist völliger Nonsens so etwas zu behaupten.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Okay, ich habe sehr zugespitzt formuliert. Sorry.
Gemeint habe ich, dass Sie Eltern, die ihre Kinder bereits sehr früh in die Betreuung geben (wollen), kritisieren. Das haben Sie doch wiederholt. Sie sind doch diese Marion, oder nicht?
Mir geht es nicht darum, ob das gut oder schlecht ist, sondern darum, dass diese Eltern ja auch unzufrieden sind.
Sie würden doch sicherlich nicht dafür plädieren, dass die Politik nun massenhaft Betreuungsplätze für Kids ab sechs Monaten schafft, damit die zufriedener sind, oder?

Alle Unzufriedenen bilden keine homogene Gruppe.
Die Gemeinsamkeit mag Unzufriedenheit mit der Ampel sein, wie diese aber genau aussieht, ist aber sehr unterschiedlich.
Leider gibt es immer mehr Leute, die die Ampel, besonders aber die Grünen, für alles verantwortlich machen.
Hier mal ein krasses Beispiel: Als in Dresden die Brücke eingestürzt war, hat Herr Söder sich hingestellt und die Ampel, aber auch wieder hauptsächlich die Grünen, für die marode Infrastruktur verantwortlich gemacht. Dabei waren unter Angela Merkel von 2009 bis 2021 nur CSUler Verkehrsminister. Es gab nicht eine*n Verkehrsminister*in der Grünen im Bund.

Abschließend möchte ich sagen, dass wir inzwischen trumpsche Verhältnisse erreicht haben. Politiker*innen aus dem linkeren Spektrum werden auf ekelhafte Weise diskreditiert ohne Ende.
Und viele Leute glauben das alles sogar.
SPD, Linke und Grüne tun das nicht und werden dafür abgestraft.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

“Sie sind doch diese Marion, oder nicht?”
Ich bin die Marion, die für eine echte Wahlfreiheit plädiert, zwischen Krippe oder eben nicht Krippe. Schrieb ich bereits weiter oben. BEIDES muss möglich sein.
Alles weitere können Sie in meinem abschließendfn Kommentar weiter unten lesen.
Trotzdem danke für Ihre Antwort.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion
AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Niemals würde es die chinesische Staatsführung
zulassen, dass ein deutscher Internetanbieter benutzt wird,
um deren Jugend gegen ihr politisches System aufzuhetzen.

Wir sind einfach dämlich naiv, dass wir derartiges bei
uns zulassen.
Deshalb gehören TikTok und andere Internetmedien
abgestellt oder stark kontrolliert hinsichtlich der Verbreitung
von Lügen und Hetze im Internet.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Stimmt auch. Also warum verbieten wir Tic Toc nicht? Warum lassen wir es zu, dass Kinder dadurch völlig kirre gemacht werden?
Warum lassen wir es überhaupt zu, dass Kinder und Jugendliche offenbar völlig unkontrolliert Zugang zu Inhalten haben, die sie noch nicht verstehen und verarbeiten können und die sie zutiefst verstören?

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Weil man sich von Seiten der politischen Entscheidungsträger
immer wieder zu langsam in der Reaktion von Gefahrenabwehren
verhält.
Statt dessen wird diskutiert, wie man Kinder in ihrer
Medienkompetenz verbessert.
Das Ist so, als würden wir gegen Einbrecher keine staatlichen Maßnahmen ergreifen und statt dessen nur die Sicherungsmaßnahmen
an den Häusern verbessern, um die Einbruchzahlen zu vermindern.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Hey, das war ironisch gemeint.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

So wie Telegram – das gestern noch “gut” war, als sich da Protestgruppen in Russland, der “arabische Frühling” oder “Farbrevolutionen” organisiert haben … aber spätestens seit “hohes C” ein “böses” Medium ist? 😀

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Klar, dass Sie so schreiben, als AfD-ler ist man an der Öffnung dieses Propagandakanal interessiert.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Nur, dass ich schon aus purem Selbsterhaltungstrieb irgendwelche AfD-Treffen meide. Wäre mir zu riskant.

Aber hey, nice try.

Und wie üblich mit ad-hominems (“rääächtzz”, was mittlerweile echt keinen mehr kratzt) gegen Sachargumente, bei gleichzeitig völliger Ahnungslosigkeit in der Sache:

1. Mit nur einem USB-Kabel und einem Download umgehen Sie jede “App-Sperre” (lol, “Apps verbieten”, na ja, Neuland halt)
2. Was kommt danach?
Threema-Verbot (noch tausend mal sicherer, bei richtigem setup nichtmal von der Polizei zuortbar)?
Signal-Verbot?
“Gutes-Handy-Verschlüsselungsverbotsgesetz für Demokratietransparenz”?

Sicher, sicher: Politkommissar AvL wird dann die “”””Meinungsfreiheit”””” faktenchecken und die “”””Demokratie”””” retten…Sie merken es selbst garnicht, oder?

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Glaube ich nicht- und ich bin mir auf Grund
ihrer Beiträge ziemlich sicher bei Ihnen.

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

“Ein demokratischer Staat [mit sozialer Marktwirtschaft] ist kein All-inclusive-Paket, bei dem man Leistungen nur anfordern braucht – und dann kommen Sie geflogen”

Ohne auch nur 1mm der AfD nahe zu sein: genau damit macht die AfD Werbung ( v.a. natürlich bezogen auf Zuwanderung )
Was sie nicht sagt: Das Anfordern von Bürgergeld und Sozialleistungen ist für deutsche Staatsbürger wirklich kein Wunderwerk. Was sie noch weniger sagt: Die Bringschuld liegt darin, dieses System nicht auszunutzen und als Hilfe zur Selbsthilfe zu sehen.
Realistisch betrachtet gibt es derzeit viele “Gewohnheitsbezieher” die Sozialleistungen nutzen ( ohne Versuche, selbst die Situation zu ändern ), die gerade gegen diesen Staat, der sie auffängt zB. in und mit AfD protestieren.
Irgendwo verkehrte Welt,…aber auch nicht neu.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Die BSW hat zwei ihrer politischen Konkurrenten sehr schnell in die Defensive gedrängt, hier die Grünen und die Linken (ehemals SED-PDS).

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

“Das gilt ganz besonders für Leute, die Rechtsextreme wählen – auch im Norden, der von DerEchteNorden als so vorbildlich in Sachen Problembewältigung hervorgehoben wurde.”

Nein, habe ich nicht, denn ich beziehe mich explizit auf SH, welches vergleichbar mit den östlichen Bundesländern eine Art Randlage innehat. Einige wissen nicht mal, dass wir zu Deutschland gehören;-) Regelmäßig machen sich Menschen in Foren über unseren MP lustig, wenn er mal in der überregionalen Presse zitiert wird. …

Ich denke, dass es wichtig ist, den Leute nicht immer zu sagen, wie arm sie doch dran sind und dass sie gar nichts dafür können, sondern dass andere schuld an ihrer Misere sind, wenn sie genau dafür anfällig sind.
Wer irgendwie immer schon mehr oder weniger auf sich allein gestellt war, ist da vielleicht nicht so empfänglich.
In Thüringen, Sachsen und Brandenburg ist ein Paradigmenwechsel angezeigt, würde ich sagen. Die Leute müssen verstehen, dass der Staat eben nicht für alles verantwortlich ist und sie ihr Leben auch irgendwie selbst auf die Reihe kriegen müssen, anstatt nur zu lamentieren (Ein bisschen ist okay, aber nur andere in die Pflicht nehmen zu wollen, ist nicht der Weg.), und der AfD nicht zu glauben, denn die kümmert sich eben nicht, sondern spielt ein Blame-Game.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Arrogant wie immer, anworte ich: Ich habe nicht gesagt, dass es in SH keine Dummen oder Nazis gibt.
Und 12% ist immer noch viel weniger als 32%.
Arrogante Grüße

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Politik sollte Kompetenz zeigen und auch Realitätssinn. Es muss exzellente Gründe geben, nicht die extremen Ränder zu wählen. Das Erstarken der Ränder ist übrigens nicht die Ursache sondern die Wirkung. Franz Müntefering (SPD) äußerte, dass es unfair sei, die Politer anhand ihrer Wahlversprechen zu messen. Aber warum sollte der gemeine Wähler sie sonst wählen? Es ist die einzige Möglichkeit die dieser hat, Politik mitzubestimmen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Was wären denn exzellente Gründe für Sie?
Für mich ist einer, dass eine Partei nicht menschenverachtend ist z.B.
Damit sind alle rechtsextremen Parteien wie due AfD sofort raus.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Exzellente Gründe? Glaubwürdigkeit!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich unterscheide hier nicht zwischen Ost und West. Mein Beispiel bezieht sich nur auf SH, das aufgrund seiner Lage schlichtweg von vielen immer gern übersehen wurde und wird.
Aber für mich sind auch Schleswig-Holsteiner*innen, die AfD wählen, für mich entweder dumm, egoistisch und/oder wirklich rechtsextrem.
Allerdings gibt es in SH offensichtlich tatsächlich weniger solcher Leute. Unser Motto “Wat mutt, dat mutt” scheint dabei zu helfen, sich nicht so leicht hängen zu lassen.
Und hey, wir haben eine schwarz-grüne Landesregierung.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ach bitte, das ist albern, wenn die Gesamtzahl doch viel niedriger ist als in Thüringen oder Sachsen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ein Zuwachs von 1 auf 2 sind ja auch 100%. Gerne.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

12% ist viel weniger als 32%. Aber ist ja auch egal. Dann ist das für Sie eben quasi gleich viel.
Zum Glück scheinen Bundestagsabgeordnete jetzt endlich das Verbotsverfahren anzustoßen.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Beim Rechtsdrift und bei der Verdummung stellt sich aber die Frage nach der zeitlichen Reihenfolge. Ich sehe da die Verdummung zeitlich weit vor dem Rechtsdrift.

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

MMn ist es lediglich Hoffnung ( auf ein Abebben des eindeutigen Trendes ), die dazu führt, Naivität und Dummheit bei AfDlern vorauszusetzen.
Obwohl dies zum derzeitigen Bildungsstand irgendwie passt, wären 30% Doofe schon eine ziemliche Bürde für ein Bundesland.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Besseranonym

Und zwar in einem Bundesland, welches mit G8 klar kommt.

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

” hohes Ross – Gaul längst tot “???
Meinen Sie , dass zu viele glauben/hoffen, der Gaul AfD erledigt sich von allein und dass diese Denke überheblich sei ?
Vlt. glauben diese, die Menschen hätten seit 45 gelernt ? – Was allerdings dumm ( nicht überheblich ) ist, weil sie vergessen, dass da jemand Macht will und dieses Motiv
von vielen nicht gesehen wird.
Gerade die neuen BL müssten doch wissen, was wegen Machterhalts um jeden Preis geschehen kann – das verstehe ich nicht.
Steht Versorgtsein (egal auf welchem Level) im Vordergrund, Bleibenkönnen, wo man geboren ist, das hier schon ogt angesprochene “Zusammenhalten”…..oder die falsche Annahme: das sind welche von und für uns – Letzteres wäre sehr dumm.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Aus der Sicht der demokratischen Parteien ist eine Koalition
mit einer Partei, wie der AfD oder den Freien Sachsen,
die sich derartig gegen die Institutionen unserer Demokratie
und die sie tragenden Parteien verhalten und äußern
nicht möglich. Außerdem bestehen zwischen Pegida,
der AfD, den Freien Sachsen, NPD/Unsere Heimat bzw
Zukunft Heimat und anderen rechtsradikalen Vereinigungen
Verbindungen, die nahelegen, mit der AfD nicht zu koalieren.
Wie sich die AfD zu parlamentarischen Abläufen verhält,
das hat diese bei der konstituierenden Versammlung in
Erfurt gezeigt.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Das mag alles stimmen, was sie da sagen.
Trotzdem wählen verdammt viele Leute diese Partei.
Was schlagen Sie also konkret vor, wie dieses Problem gelöst werden kann?
@DerechteNorden hat weiter oben geschrieben, dass man von Parteien nicht erwarten kann, dass sie ihre Prinzipien einfach über den Haufen werfen, nur um sich dem Wählerwillen anzupassen. Da hat sie recht.
Aber wie genau soll eine CDU dann mit einem BSW koalieren, ohne einige sehr wichtige Prinzipien, für die die CDU steht, zu verraten?
Im Grunde geht es um die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Um die Wahl des kleineren Übels. Und da ist BSW vielleicht tatsächlich das Kleinere.
Ein Übel wird es für eingefleischte CDU-ler trotzdem sein, quasi zur Koalition mit einer Partei wie dem BSW gezwungen zu sein. Dass da der ein oder andere tief Konsevative der Meinung ist, mit der AfD gäbe es zumindest in einigen Punkten mehr Überschneidungen als mit BSW, ist jetzt ja nicht sooo weit hergeholt. Egal was man sonst so von der AfD hält.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Keine Sorge, ich habe nicht die Absicht mich hier wieder mal in einen endlosen Disput zu verstricken. Das hier wird meine letzte Einlassung zum obigen Artikel und den Kommentaren dazu sein.

Jede Hochkultur in der Menschheitsgeschicht hat irgendwann , manche früher, manche später, aufgehört zu existieren. Der Zusammenbruch geschah zuweilen plötzlich durch kriegerische Auseinandersetzungen oder Naturkatastrophen oder er ging schleichend vonstatten, z.B. durch zunehmende Dekadenz.
Manchmal spielte alles zugleich eine Rolle.
Ähnlich geht es uns jetzt auch.
Ich denke, unsere westlich geprägten Gesellschaftssysteme stehen auch an einem Kipppunkt, verursacht hauptsächlich durch Dekadenz.
Eigentlich waren wir nach dem zweiten Weltkrieg zunächst auf einem guten Weg.
Jahrzehnt um Jahrzehnt ging es uns materiell besser.
Frauen erkämpften sich Gleichberechtigung.
Die Gesellschaft wurde in den letzten Jahrzehnten immer offener, gegenüber Minderheiten.
Wir lebten in einer Welt, in der eigentlich jeder nach seiner Fasson selig werden konnte, solange er damit nicht die Rechte anderer beschnitt.
Und natürlich gab es immer welche, die sich an der Lebensweise anderer störten, aber die machten sich meist selbst lächerlich.
Ich muss immer an den Satz von Klaus Wowereit Anfang der 2000er Jahre denken: “Ich bin schwul, und das ist auch gut so.”
Ich glaube, kaum noch jemand störte sich daran, und wenn doch, behielt er es lieber für sich, wenn er sich nicht komplett selbst disqualifizieren wollte.
Aber irgendwie schien es nie genug zu sein.
Nie genug Wohlstand. Nie genug Toleranz. Nie genug Gleichberechtigung. Von Gleichberechtigung spricht inzwischen kaum noch jemand.
Jetzt wird Gleichstellung gefordert.
Sämtliche Grenzen müssen eingerissen werden.
Das Prinzip der Zweigeschlechtlichkeit, eine, von wenigen Ausnahmen abgesehen, biologische Tatsache gilt nicht mehr. Frauen können ohne weiteres Männer sein und umgekehrt. Wer einen Penis hat kann trotzdem Frau sein und auch ein Mann kann Kinder kriegen. Und die Sprache krempeln wir auch gleich um, egal was der Rest der Bevölkerung davon hält.
Klappt es, aus welchen Gründen auch immer, nicht mit dem Kinderkriegen, mietet man den Körper eine Ukrainerin, die das Wunschkind für einen austrägt.
Alles ist möglich, anything goes und was nicht passt, wird passend gemacht. Nur blöd, wenn plötzlich ein Krieg ausbricht oder das Wunschkind nicht der Bestellung entspricht, die man in Auftrag gegeben hat. Tja, da hat das Kind halt Pech gehabt. Die Ukrainerin wahrscheinlich auch.
Gesetze der Natur, biologische Grenzen – scheiß drauf. Der Mensch KANN ALLES und darum MACHT ER ALLES.
Seltsamerweise sind diejenigen, die am lautesten nach Toleranz und Vielfalt und Regenbogen rufen, die selben, die die Grenzen weit öffenen wollen, für Menschen, nach deren Weltbild alles Weibliche, alles Homosexuelle, alles Nichtbinäre und Queere des Teufels ist und entweder unter den Schleier oder gesteinigt gehört.
Was unseren materiellen Wohlstand betrifft – da haben wir im Rausch des Konsums völlig aus den Augen verloren, dass uns der Planet nicht alleine gehört. Zugunsten unseres wirtschaftlichen Wohlstandes haben wir Flüsse und Meere vergiftet und die Luft verpestet und sämtliche Warnungen viel zu lange ignoriert.
Dem technischen Fortschritt hinken wir in unserer menschlichen Unvollkommenheit inzwischen nur noch hinterher, weil wir Geister gerufen haben, die wir jetzt nicht mehr in die Flasche zurückbekommen. Und anstatt mal inne zu halten, zu verschnaufen und uns Gedanken darüber zu machen, wie wir wenigsten unsere Kinder besser vor den Auswüchsen der digitalen Welt schützen können, treiben wir mit der Entwicklung von KI schon die nächste Sau durchs Dorf, die bald so fett zu werden droht, dass sie uns über den Haufen rennt.
Aber egal.
Jetzt stehen wir vor einem Trümmerhaufen, machen große Augen und wundern uns, warum die Gesellschaft soooo gespalten, die Menschen sooo reeechtsextrem und alle überhaupt sooo nölig und unzufrieden geworden sind?
Vielleicht weil wir vergessen haben, das wir unvollkommene Menschen eben nicht ÜBER allem stehen, sondern ein Teil dieser Welt und ihrer Natur sind und nur im Einklang mit ihr überleben können und nicht, indem wir uns ständig über sie hinwegsetzen.
So, und jetzt Keulen raus und auf sie mit Gebrüll, auf die blöde Nazi-Kuh. Macht mal. Ich geh inzwischen Schaukeln. 😉

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

“Außerdem wurden sie oft von steigender sozialer Ungleichheit begleitet. Laut der Studie sind es also diese Faktoren, die die Population letztendlich schrumpfen ließen.”

Hatten die auch damals schon die Schwarze Null, hm? 😉

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Untergang des demokratischen Abendlandes
wird dadurch eingeläutet, dass die unzufriedenen Bürger
den Staat und die diesen demokratischen Staat
tragenden Parteien für den vermeintlichen wirtschaftlichen
Niedergang und ihre wirtschaftlich schlechtere Lage
verantwortlich machen.
Da tauchen dann Extremisten an beiden Rändern des
politischen Spektrums auf, die mit nostalgischen Rückblicken
in eine vermeintlich bessere Vergangenheit auf Stimmenfang
gehen.
Mit einmal entdeckt man verträumt verklärt Vorteile der
sozialistischen DDR, die im wirtschaftlichen Ruin zu
Grunde ging.
Da wird dann das Schulsystem als das bessere dargestellt,
die wirtschaftliche Struktur und die wirtschaftliche Lage
wird für den einzelnen Bürger nostalgisch verklärt geschönt
dargestellt. Sicherheit vor wirtschaftlichen Wohlstand
und Freiheit des einzelnen Mitmenschen.
Und Medien, wie die Springer-Presse und Focus, unterstützen
mit ihren Chatrooms die negative Stimmung der Miesmacher.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Dieser Kommentar galt der werten Marion.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Ich habe mir diesen Kommentar nicht angetan.
Wozu auch. Gehen Sie mal schaukeln, und träumen Sie weiter.

Der geistigen wie auch die materiellen Trümmerhaufen des
einzigen real existierenden Sozialismus der DDR auf deutschen Boden wurden in einer jahrelang währenden Aufarbeitung inhaltlich wie auch praktisch durch Renovierungen und einen Jahrzehnte währenden Aufbau beseitigt.
Und vergessen Sie bitte nicht, beteiligt war auch die böse EU Europäische Union, auf die auch so gerne geschimpft wird.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Sie scheinen mir Teil einer gesamtdeutschen Massenpsychose
geworden zu sein.
Diagnose: Nationalistisch-destruktiver Verarmungswahn gepaart
mit der Angst vor einer Überfremdung durch die muslimische Migranten.
Das letzte Tiefsee-U-Boot ist implodiert, und wann geht der nächste Flug zur MIR. Aber da sind auch schon Amis und andere Fremde !
Also, was nun Fragen, Fragen , Fragen, was soll ich sagen ?
Sie sollten nicht verzagen und nicht immer klagen.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Ihre Diagnose stimmt nicht ganz, Frau oder Herr Doktor. Ich hab keine Angst vor Verarmung. Im Gegenteil.
Lieber wenig Geld – dafür mehr Zeit. 🙂
Angst vor Überfremdung durch muslimische Migranten? Nein, würde ich so nicht sagen.
Ich habe beruflich viele Familien mit muslimischen Migrationshintergrund kennengelernt und überhaupt keine Angst vor denen. Im Gegenteil – vor allem die Arbeit mit den Kindern dieser Familien hat mir viel Freude gemacht und ich hab die meisten wirklich ins Herz geschlossen.
Und obwohl ich ja nicht mehr antworten wollte, tu ich es doch, weil mir das jetzt wirklich sehr wichtig ist und weil es auch nicht so ganz einfach ist, muss ich halt leider wieder etwas ausholen:
Heute war ich bei dem herrlichen Wetter draußen unterwegs.
Wir unternahmen einen kleinen Ausflug in der näheren Umgebung. Da gibt es eine Burg, gelegen auf der höchsten Erhebung unserer Region. Ich stand da oben und habe auf die Landschaft geblickt. Auf das kleine Dorf direkt unterhalb der Burg und auf die bewaldeten Hügelketten bis hin zum Horizont. Immer wenn ich irgendwo in meiner Heimatregion draußen unterwegs bin und sich mir solche oder andere Blicke auf das Land, die Ortschaften, die für die Region typischen alten Bauernhäuser oder eben auf die meist kleinen Schlösser oder Burgen und die waldreiche, grüne Natur eröffnen, dann erfüllt mich das mit einem tiefen Gefühl der Freude und Ruhe.
Ich fühle mich mit meiner – Achtung, Triggerwort! – Heimat tief verbunden. Hier bin ich geboren und aufgewachse, hier habe ich schon als Kind gespielt, hier leben die Menschen, die mir wichtig sind, hier fühle ich mich geborgen.
Ich finde, dass ich großes Glück habe, in dieser schönen Region in einem reichen Land ohne große materielle Sorgen leben zu dürfen. Ein so reiches Land muss meines Erachtens auch bereit sein, Menschen aufzunehmen und zu unterstützen, die vor Krieg und/oder politischer Verfolgung flüchten, das ist gar keine Frage.
Die Frage ist für mich eher, wie viel Zuwanderung durch Menschen aus uns kulturell eher fremden Gegenden, können wir jedes Jahr verkraften?
Es bereitet mir ein gewisses Unbehagen, wenn diese Zuwanderung jedes Jahr ein paar Hunderttausend Menschen ins Land bringt, wo wir von vielen keine Ahnung haben, wer sie sind und mit welchen Absichten sie kommen.
Und ja, ein kleines bißchen sorge ich mich darum, ob die enorme Zuwanderung durch Menschen, die eine so andersartige kulturelle Prägung mitbringen, dieses Land in dem ich mich so zu Hause fühle, dessen Landschaft, Kultur und Geschichte mir vertraut sind und das ich eigentlich recht gerne mag so wie es ist, in einer Weise verändern, die es mir vielleicht bald fremd erscheinen läßt.
Ich werte diese Menschen nicht ab. Jeder Mensch ist gleich wertvoll, egal woher er kommt.
Und ich lehne Zuwanderung keinesfalls generell ab, das wäre reichlich naiv in einer derart globalisierten Welt. Außerdem bin ich mir sehr wohl auch des äußerst unseligen Teils unserer Vergangenheit bewußt, einhergehend mit der Verpflichtung dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht.
Aber Menschen haben nun auch mal Wurzeln. Sie sind geprägt durch ihre Kultur, ihre Sprache und die Geschichte der Region aus der sie kommen. Und nicht jeder lässt sich so einfach verpflanzen. Nicht jeder kommt so leicht mit völlig neuen Gepflogenheiten zurecht.
Und auch von denen, die zur aufnehmenden Gesellschaft gehören, beunruhigt es manche, wenn ihre unmittelbare Umgebung sich in einer Weise verändert, dass sie sich eben nicht mehr sicher bzw. zuhause fühlen.
Das kann man doch nicht immer alles mit Schlagwörtern wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus abtun.
Natürlich gibt es auch Extremisten darunter, die Migranten pauschal beschimpfen und abwerten.
Zu denen gehöre ich, und viele andere, denen es ähnlich geht wie mir, aber nicht. Es würde mir im Traum nicht einfallen “Ausländer raus” an Häuserwände zu sprühen, Hass auf Fremde zu schüren oder mich ihnen gegenüber unfreundlich oder agressiv zu verhalten. Ich begegne jedem Menschen, der mir über den Weg läuft mit Respekt und Höflichkeit, egal woher er kommt.
Aber ich liebe auch meine Heimat mit ihren typischen Eigenheiten und Tratitionen, von denen ich möchte, das sie erhalten bleiben. Und manchmal sorge ich mich ein wenig darum, angesichts der Tatsache, dass wir Deutsche ein schrumpfendes Volk sind, während immer mehr muslimische Einwanderer zu uns kommen. Wenn einen das zu einer Rechtsradikalen macht – dann bin ich wohl eine. Aber eine, die noch niemals AfD gewählt hat und auch keine andere radikale Partei.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

“Nein, das Geschilderte macht Sie nicht zu einer Rechtsradikalen. Die implizierte Behauptung, man würde Sie deshalb dafür halten können…..”
Naja, @AvL’s “Diagnose” legt das schon nahe. Auch Sie haben immer wieder mal Einordnungen in diese Richtung vorgenommen.
So ganz abwegig erscheint mir dieser Gedanke also nicht.
Aber sei’s drum. Ich habe einfach nochmal einen Versuch zur gegenseitigen Verständigung unternehmen wollen.
War dann wohl nichts, zumindest nicht, was Sie betrifft.
Was @AvL betrifft, ob er/sie sich diesen Kommentar überhaupt noch “antun” will, weiß ich nicht.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Haben Sie das jetzt wegen mir noch mal extra hervorgehoben, oder eher so allgemein?
Also, wenn Sie mich damit ansprechen wollen – ich hab den Text sehr bewußt mehrmals gelesen, stimme dem Inhalt vollumfänglich zu, sehe keinerlei Widerspruch zu meinen obigen Einlassungen und habe ihn genau deshalb hier verlinkt.
Aber trotzdem danke für Ihre Bemühungen.

Herzliche Grüße
Marion

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Was Sie über sich schreiben, kann ich gut nachempfinden. Es geht mir mit meiner Region genauso.
Der Punkt ist aber doch, dass viele Menschen Zugewanderten unterstellen, dass sie das, was man selbst so schätzt, quasi absichtlich kaputt machen wollen. Überspitzt formuliert, kommt läuft es auf “Die wollen hier das Kalifat erreichten” hinaus.
Ja, solche gibt es, aber rational betrachtet, muss man feststellen, dass sie unbedeutend sind. Leider wird aber verunsicherten Leuten versucht einzureden, dass diese die Regel sind.
Wenn das dann die Argumentationsgrundlage ist, dann darf man das nicht hinnehmen.
Ich finde, es ist nicht zu viel verlangt, auch von diesen Leuten zu verlangen, dass sie mal ihren Verstand einschalten. Kritik an der Migrationspolitik ist okay, aber Menschen aufgrund ihres Hintergrundes herabzuwürdigen, verdient kein Verständnis.

Lisa
1 Jahr zuvor

Wen hat die Schufa da befragt? Sind die Jugendlichen, die sich um den Zusammenhalt der Gesellschaft sorgen, die Gleichen, die eine Welle der Gewalt lostreten oder diejenigen, die AfD wählen, diejenigen, die sich um die Demokratie Sorgen machen?
Ich denke nicht. Ich vermute, dass Milleus entstanden sind, die miteinander nichts mehr zu tun haben und sich auch aus dem Weg gehen, soweit es geht. Neudeutsch ” Bubbles”
Und dieses völlig Losgelöstsein ist in der Tat gefährlich für eine demokratische Gesellschaft

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor

“Die Sorgen der jungen Menschen unterscheiden sich wenig von denen der Elterngeneration.”

Das scheint mir auch so.
Ich sorge mich auch um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und das zunehmend. In meiner Jugend kannte ich das Gefühl tatsächlich nicht, also hat sich wirklich etwas verändert, und nicht zum Guten hin.
Die Frage wäre: Was sind die Gründe für diese Entwicklung? Mir würden da etliche Faktoren einfallen, die zumindest etwas Einfluss zu haben scheinen, aber letztendlich würde eine Diskussion darüber hier jeden Rahmen sprengen.
Zumindest ist es offensichtlich kein reines Jugend/Schülerproblem.

Lisa
1 Jahr zuvor

In meiner Jugend kannte ich das Gefühl sehr wohl. Erst die ” geistig moralische Wende”, dann ” kein Recht auf Faulheit” und ” Lehrer sind faule Säcke” Alles so Dinge, die die Gesellschaft entzweien, weil Politiker verschiedene Interessensgruppen gegeneinander….stellen ( beinahe hätte ich ” aufhetzen” geschrieben.

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lisa

Die Dinge, die Sie beschreiben, hatten vielleicht zur Folge, dass man sich – wie man heute sagen würde – “nicht genügend gesehen oder gehört” fühlte. Und natürlich gehören Interessenskonflikte zu einer Gesellschaft, welche eben ausgehandelt werden müssen (Diskurs!). Niemand redet von so einer harmonischen und homogenen Gesellschaft, dass Konflikte nicht stattfinden.
Was ich meine, ist etwas anderes: Dass die Seperation in Einzelblasen so weit fortgeschritten ist, dass es eigentlich keinen wirklichen Diskurs mehr gibt. Dann wird z.B. “alles Lüge” geschrieen oder mit der moralischen Keule zugeschlagen (s.o.).
Ich empfinde es so, als würden Teile der Gesellschaft schlicht verschiedene Sprachen sprechen. Und es teilweise nicht mehr für nötig befinden, sich mit anderen Teilen auseinander zu setzen. (Oder davon erschöpft sein?) Ich habe persönlich das Gefühl, dass zu starke Heterogenität in und zunehmende Komplexität der Gesellschaft den Einzelmenschen überfordert.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lisa

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder.
Mach`s wie deine Brüder. Bing-Video

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

“So sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor.
Er schlich aber immer wieder durch das Gartentor….”

Das Lied vermittelt Sympathie nicht für die Erstgenannten, sondern für den Gartentorschleicher. Und wie ich hier schon des öfteren gesagt habe: Es ist ungehörig, anderen den Gedanken “das sind nur Schmuddelkinder” zu unterstellen, wenn diese weder den Begriff benutzen noch offen für geschlossene Ghettos plädieren.

Karen Blümchen
1 Jahr zuvor

Wieso ist das pessimistisch? Das ist eine sehr realistische Sorge, wenn Jugendliche denke, dass sie nicht von ihrer Rente werden leben können.
Mein Mann, Jahrgang 1974, bekommt jährlich einen Rentenbescheid, bei dem ich weinen könnte. Unter 1100 Euro, wenn er 66 ist. Und der arbeitet ohne Pause seit er 17 ist.
Die neue Rentenreform geht besonders zu Lasten der Jungen, weil sich deren Punkte/ Anteile an Beiträgen nämlich erhöhen.
Hier zeigt sich: Gebildete Jugend, kluge Jugend- es gibt noch Hoffnung.
Außer für Thüringen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karen Blümchen

Das ist doch Blödsinn. Da die rente überwiegend umlagefinanziert ist, haben es die jetzigen Jugendlichen doch selbst in der Hand. Das heißt, es ist in ihrer Entscheidungsgewalt, sich für oder gegen Nachkommen und somit zukünftige Einzahler zu entscheiden. Ebenso haben sie es in der Hand, eine entsprechende Rentenreform zu beschließen.

Allenfalls richtig ist, dass die derzeitige Erwerbsgeneration in einer Sandwichsituation steckt. Sie muss die Rentenzahlungen für die geburtenstarken Jahrgänge erwirtschaften und gleichzeitig für die eigenen nachkommen sorgen. Aber jetzt daraus zu schließen, dass die Nachkriegsgenerationen mit dem Generationenvertrag (“Kinder kriegen die Leute immer!” – Stichwort: Juliusturm) besser gestellt gewesen sind, da in der Kriegsgeneration ja so viele gestorben waren, kann auch kein Ansatz für die Weiterentwicklung des Rentensystems sein.

Grundlegendes Dilemma der GRV ist ja, dass auf der einen Seite die Lebenserwartung steigt und auf der anderen die Ausbildungszeiten verlängert werden.

Karen Blümchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Das ist nicht korrekt.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karen Blümchen

Und was genau?

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Von dem Begriff “Altersarmut” schon mal was gehört oder davon, dass Rentner häufig arbeiten gehen müssen, um sich neben der mickrigen Rente noch etwas dazu zu verdienen?