ESSEN. Um erfolgreich lernen zu können, brauchen Schülerinnen und Schüler guten Schlaf. Deshalb sollten Eltern und Lehrkräfte, aber vor allem die Jugendlichen selbst etwas mehr davon wissen, um den Schlaf besser zu verstehen und ihn mehr wertzuschätzen – meinen jedenfalls Schlafforscherinnen und -forscher. Wie das gelingen kann, darüber sprechen die über 1.800 Expertinnen und Experten, die vom 14. bis 16. November in der Messe Essen zur 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) erwartet werden.

Das Problem: Gut vernetzte Jugendliche halten sich gegenseitig vom Schlafen ab (zum Beispiel durch diverse Chatgruppen mitten in der Nacht). Die Bildschirmstunden nehmen zu. So verschiebt sich die Phase des Zubettgehens, die Teenager schlafen oft sehr spät und unruhig ein. Gleichwohl klingelt zu früher Stunde der Wecker – gefühlt noch in biologischer Nacht. Die Schülerinnen und Schüler werden so zwar munter, sind aber keineswegs wach.
Viele Teenager schlafen zu kurz und häufen „Schlafschulden“ an, wie es Thea Herold nennt. Sie ist Mitgründerin des Expertennetzwerkes Schlafakademie Berlin. Sie und ihr Team leisten Aufklärungsarbeit rund um den gesunden Schlaf, seine Funktionen und Aufgaben und machen auf die Hindernisse aufmerksam, die sich ihm im „24/7-Zeitalter“ entgegenstellen.
„Die Schüler gehen müde zur Schule und kommen müde nach Hause“
Gerade für Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren fehlen fundierte Information in den Schulen und Lehrplänen, mahnt sie an. „Die Schüler gehen müde zur Schule und kommen müde nach Hause. Sie haben nirgends gelernt, wie gut es sich anfühlt, zur Erholung am Tage für wenige Minuten ein Nickerchen zu machen, um Schlafdruck abzubauen“, so Thea Herold.
Körperliche Regeneration, Zellerneuerung, Wachstum, geistige und mentale Erholung – all das findet im Schlaf statt. Auch Jugendliche brauchen ein Bewusstsein für den Wert dieser Abläufe, die nur während des Schlafes stattfinden und die entscheidend für ihre körperliche und geistige Entwicklung sind. Dieses Bewusstsein vermittelt ihnen jedoch niemand.
Stichwort: neuronale Plastizität. Menschen speichern das, was sie lernen, im Schlaf ab. Oder vergessen das weniger Wichtige. „Der Schlaf hilft also, das zu lernen, was ich brauche. Diese Info fehlt dem überwiegenden Teil der Schüler und Schülerinnen. Gerade im Hinblick darauf, dass es das Thema Nachtschlaf während der Pubertät ziemlich schwer hat, ist es wichtig, dies zu wissen. Wer lernt, ‘überschläft’ das am Tag Gelernte. Deshalb brauchen auch und gerade Jugendliche einen Schlaf, der ausreichend lang und ausreichend tief ist“, so die Dozentin.
Die Schlafaufklärung gerade für Jugendliche hat aber noch immer zu wenig Rückhalt – wohl auch deshalb, weil das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) des Bundesgesundheitsministeriums dem Schlaf nach Ansicht der DGSM noch nicht den angemessenen Platz einräumt. „Seine extrem wichtige Rolle als Quelle stabiler Gesundheit spiegelt das aktuelle Präventionsgesetz noch nicht wirklich wider. Die Schlafakademie Berlin arbeitet dafür, dass auch aus dem bislang noch stummen Bereich Schlafaufklärung für Kinder und Jugendlich ein klar umrissenes Präventionsthema gemacht wird, welches genauso selbstverständlich für sich steht, wie gesunde Ernährung und Bewegung der Kinder und Jugendlichen. Die Zeit drängt. In den Wartezimmern der Schlaflabore werden die Patienten immer jünger. Junge Menschen kommen schon als Insomniker in die Sprechstunden von Schlafmedizinern. Diesen Teufelskreis können wir nur durch mehr Schlafaufklärung in jungen Jahren durchbrechen“, sagt Thea Herold.
„Der Unterricht beginnt flächendeckend zu früh, insbesondere in den höheren Klassen”
Praktisch wäre das umsetzbar durch die Schlafexpertinnen und -experten, die es schon heute bundesweit in der Präventionsarbeit gibt. Deren Seminare könnten in den Unterricht integriert werden und so Aufklärung bieten. Die Finanzierung könnte laut DGSM über die Bildungsministerien der einzelnen Bundesländer laufen. Die eigentliche Hürde sei aber die Wertschätzung des Themas. „Belege hierfür sind der immer noch flächendeckend zu frühe Schulbeginn, insbesondere in den höheren Klassen, Prüfungen zu Uhrzeiten, an denen die Prüflinge noch gar nicht leistungsfähig sind oder die noch immer skeptische, abwertende Einstellung zum Thema Powernapping in unserer Gesellschaft“, so heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands.
Ein Anfang für die erforderliche Veränderung wäre, mit Aufklärung über die gesundheitsfördernde Leistung des Schlafes bei Jugendlichen und damit die Implementierung eines positiven Schlafselbstbewusstseins so früh wie möglich in den Schulen zu beginnen. „Das ist mein Schlaf – ich kenne meinen Chronotyp – sich auszuschlafen ist cool: Das sollten die Schülerinnen und Schüler aufgeklärt und selbstbewusst sagen können!“, erhofft sich Thea Herold. Dann sei auch breiter bekannt, dass es durchaus ein Hilfsmittel gibt, das Schlafdefizit schnell auszugleichen: der Power Nap (bekannt auch als Nickerchen, Inemuri oder Mittagsschlaf) – er sei gerade in unserer 24/7-Gesellschaft ein kraftspendender Vorschuss auf den nächtlichen Schlaf. News4teachers
Ich begrüße es sehr, wenn die Personensorgeberechtigten ihre Kinder über einen möglichen Schlafmangel und dessen Konsequenzen so aufklären, dass eine Verhaltensänderung zum Positiven gelingt.
“Aufwachen!!”
… Der Traum war so schön…
Bei so viel Stoff, tagtäglich AKLs und Ex-en hintereinander in der Reihe, und natürlich Abfragen jeden Tag – und den halben Tag in der Schule. Ausschlafen? Träumt ruhig weiter.
Natürlich ist das alles sinnlos, macht die Jugend nur kaputt. Wissen und Können behalten sie dadurch ohnehin wenig. Das ist schon eine Ewigkeit nichts neues.
Warum kann man dann anhand der Schuljahre das spätere Einkommen vorhersagen?
Das kann man leicht erklären:
Berufe werden oft nicht nach Leistung bezahlt, sondern eben nach Beruf. Lehrer sind da ja ein gutes Beispiel.
Und Eingestellt wird nach Abschlusszeugnissen und zwar grob nach dem Muster: Je länger man in der Schule (bzw. Uni) war, um so besser wird der Beruf bezahlt.
Und schon ist der Effekt erklärt.
Und am Ende kommen diese Kinder aus diesen Schulen raus und sind absolut auf das reale Leben unvorbereitet. Aber sie haben dafür gute Noten.
Bereiten Sie Ihre Kinder auf das Leben vor? Ich denke schon.
Natürlich. Schlüsselwort bzw. Schlüssel – Personalpronomen ist ich. Nicht die Schule.
Was kommt als nächstes, sollen wir die lieben Kleinen selbst ins Bettchen bringen?
Wer nicht ausgeschlafen ist, kann sich schlecht konzentrieren. Das wussten unsere Eltern, deren Eltern und unzählige Generationen zuvor.
Langsam werden wir echt zum Nanny-Staat…
Das wissen auch heutige Eltern, und es hat niemand von Ihnen verlangt,
dass Sie die Kinder über die Auswirkungen von Schlafmangel auf das
Konzentrationsvermögen aufklären.
„Der Unterricht beginnt ist flächendeckend zu früh, insbesondere in den höheren Klassen”
Schreibfehler? Falsch übernommen? Bin ich gaga?
Tippfehler. Ist korrigiert. Danke für den Hinweis. Herzliche Grüße die Redaktion
Wenn man das ändern würde, müsste der Unterricht später aufhören. Insbesondere würde der an sich schon wenig produktive Nachmittagsunterricht ausgeweitet werden, die Kinder sind später wieder zuhause usw. Außerdem werden gerade die, die auch so schon am meisten mit ihrer Arbeitshaltung zu kämpfen haben, eine Stunde länger daddeln und so ihre innere Uhr entsprechend nach hinten verschieben. Der Schlafmangel wird dadurch nicht behoben.
Schlafaufklärung für Teenager? Diese leicht emotionalen Wesen mit unvorhersagbaren Stimmungsschwankungen, deren Eltern am Sprechtag verzweifelt von Onlinesitzungen bis zum frühen Morgen vor der Mathearbeit berichten? Die das Ausschalten des häuslichen WLAN nicht einmal bemerken, weil sie sowieso per Flatrate und Hotspot online sind? Die auf alle Argumente mit Wutanfällen ‘du zerstörst mein Leben’ reagieren?
Aber es hat System: was elterliche Erziehung nicht schafft, muss in die Schule verlagert werden. Die schafft das zwar auch nicht mit faktenbasiertem Unterricht, aber immerhin steht es im Lehrplan.
Erziehung alleine reicht bei (halb)mündigen und (halb)Erwachsenen Teenagern nicht aus. Der Einfluss des Umfeldes schiebt sich wie eine waberndw Wand vor die Erziehung.
Ja, Erziehung ist der Haupteinglussfaktor. Aber nicht alles.
Ich denke, sogar Lehrer-Eltern, die alles im Griff haben, haben den einen oder anderen Kampf zu kämpfen und scheitern hin und wieder.
Wort zum WE :
Lehrers Kind und Pastors Vieh gedeihen selten oder nie.
Immer mal wieder scheitern ist ok, wenn es einfach wäre, gäbe es keine Regale mit Ratgebern. Irritierend ist nur die offenkundige Hilflosigkeit vieler Eltern, wenn die Teenies nicht rational reagieren. Wenn man dazu rät, das Wort ‘nein’ wenigstens manchmal neu zu entdecken, gibt es oft große Augen ob der seelischen Grausamkeit dieser Idee. Natürlich erziehen sie sich in funktionierenden Peergroups zum großen Teil gegenseitig, aber leider bestehen diese Gruppen heute eher aus anonymen Digitalfreunden als Menschen mit täglichem Kontakt. Diese Grundbedingungen können weder Eltern noch Schule ändern, aber es ist doch zu erkennen, dass in den letzten Jahren bei jedem vermeintlichen Defizit zuerst nach neuen Schulfächern oder Ergänzungen der Lehrpläne gerufen wird. Alle geforderten Fähigkeiten kann weder Schule noch Elternhaus vermitteln, aber es würde unsere Arbeit sehr erleichtern, wenn es eine Erziehung zur Selbstständigkeit gäbe. Suchmaschinen und Videos machen es so einfach wie nie, sich über alles zu informieren, oft sogar mit Umschalten auf Einfache Sprache. Aber lieber 20mal die gleiche Frage stellen, niemand hat die 19 Antworten vorher gehört, als einmal selbst zu suchen (noch nicht einmal nachzudenken). Das, nicht das ab und zu scheitern, kann man den Erziehungsberechtigten schon vorwerfen, dass sie alle kleineren Kieselsteinchen vorausschauend aus dem Weg fegen und ihre Kinder mit wenig Neugier, kaum Eigeninitiative und minimaler Frustrationstoleranz und Selbstreflexionsfähigkeit auf den Weg schicken. Wäre es anders, müsste nicht so viel bei den Schulen abgeladen werden, wie schon geschrieben, auch nur eine formale ‘Lösung’ weil es nach Lehrplan ‘gemacht’ wurde.
Ja, natürlich gibt es diese “Kämpfe”, auch mal schwere Diskussionen.
Die Alternative ist es allerdings, dass die eigenen Kinder so werden wie…na ja, lassen wir das lieber ungesagt. 😉
Nach “Schlafforscher fordern:” habe ich aufgehört zu lesen. War was Wichtiges?
Natürlich haben Sie das. Es reicht schon auf eigenen Kinder ein Blick zu werfen, damit meine ich, wirklich zu werfen. Sie wirklich anzuschauen.
Bei den letzten drei, die im Unterricht eingeschlafen sind, haben mir die Eltern glaubhaft versichert, dass sie alles getan haben, um ihre Lieben ins Bett zu kriegen. Aber sie schaffen es einfach nicht, sie daran zu hindern die Nächte durchzuzocken. Da muss die Schule einfach einspringen…
Hoffentlich ironisch gemeint! Was bitte soll ,,Schule” noch alles übernehmen???
Entschuldigung, nächstes mal kennzeichne ich die Ironie 😉
LOL – natürlich muss sie das. Ich bin immer verblüfft darüber, wie die deutsche Lehrer sich die Meinung sind, dass außer ihren Unterricht abzuhalten, wenn überhaupt, nichts weiter ihre Sorge sei. Doch, aber ist es. Die Kinder verbringen heute mehr Zeit in der Schule als mit eigener Familie.
Wenn schon Schulpflicht so rigoros standhaft ist, dann bitte sehr, übernimmt die Verantwortung. Wie bestellt, so auch geliefert.
Ich übernehmen Verantwortung für die Eltern, die ihre Kinder die Nacht durchzocken lassen? Genau mein Humor.
Aber halt, ich könnte mich ja nach 23 Uhr nochmal anziehen und das kontrollieren.
Die Lehrer sind hier einfach daran gewöhnt (seit 1938?), dass sie nur mit den Fingern schnipsen sollen und die Eltern tanzen schon, wie erwartet. Eine Stimme dabei haben sie aber nicht. Nun ja, Generationswechsel.
Whataboutism…
Übrigens, hier eine Musterfamilie mit Musterkinder. Also keine Sorge. Setze ich mich nicht für uns ein.
Aber wurde den Kindern nicht seit der GS beigebracht, in der Schuhen der Anderen zu gehen? Wer es nicht kann, hoppla, einen Haufen der Punkten bei der Aufsatz gehen schnell verloren.
Hat nix mit dem Thema zu tun…
Da würde ich dann tatsächlich, wenn alles Reden nichts genutzt hat, abends alle Geräte einsammeln. Dann kann auch nicht gezockt werden .
Problematischer wird es, wenn das Kind/der Teenager aufgrund von Melatoninschwankungen einfach nicht einschlafen kann. Meine Tochter hatte das über Jahre. Hat sich zum Glück mittlerweile gebessert, aber da war ich schon ratlos. Man will sein Kind ja nicht mit Präparaten vollstopfen…
Die ganzen Tipps zum Thema Schlafhygiene ( Routinen, keine Bildschirmzeit vorher, Bewegung etc.) haben gar nichts gebracht…
Machen die aber oft nicht. Die fühlen sich machtlos. Gut, fangen wir an:
Wollen sie da nicht mal den Kinderarzt drauf schauen lassen? – Ja, machen wir (machen die nicht, wie sich beim nächsten Gespräch rausstellt).
Erziehungshilfe? – Nein, brauchen wir doch nicht …
Was sagt denn der schulpsychologische Dienst? – Mein Kind ist doch nicht irre!
Jugendamt? – Liegt eine Kindeswohlgefährdung vor? Nein? Tschüss, wir sind selber überlastet…
Guten Tag. Auf Wiedersehen.
Machtlos, die Geräte einzusammeln??? Für mich unverständlich. Das gibt zwar Ärger, aber da müssen dann einfach alle durch. Es muss Grenzen geben.
Und warum nicht einfach mal probieren die Jugendlichen 2St. später aufstehen zu lassen?
Es kann ja kaum richtig sein Leute zum Arzt zu schicken, bevor man so einfache Sachen ausprobiert hat.
Klar, ich sag den Eltern, die sollen ihre Kinder einfach zwei Stunden später schicken. Ein Vorschlag aus der Praxis.
Sind Sie schonmal auf den Gedanken gekommen, dass die aktuelle Praxis gegenüber den Schüler schlecht gemacht sein könnte?
Oder ist Ihnen egal wie es den Schülern geht, weil Sie glauben, dass “Kinder die Nacht durchzocken” sei das einzige Problem bei dem Thema?
Oh man, da hat aber einer Ahnung von unserem Beruf. Schönen Tag noch….
Das heißt wohl, es ist ihnen egal. Dann wäre das auch geklärt.
Schönen Abend noch.
Nö.
Interessant wird es erst wieder, wenn Experten fordern, dass Lehrer mit älteren Schülern über das richtige Bohren in der Nase sprechen sollen. “Bohren!” – Das Wort weist schon darauf hin, dass es sich um einen aggressiven Akt handelt. Und nachdem Eltern es vernachlässigen, ihren heranwachsenden Kindern die Nägel zu säubern und zu kürzen…
Das richtige Bohren in der Nase wurde doch erst vor kurzem mit den Schülern geübt (Corona-Test). Haben die das alle schon wieder vergessen? Und das Kürzen der Fingernägel kann man gut mit dem (Vor)Lese-Viertelstündchen verbinden. “Der Struwwelpeter” bietet sich da an. Wem das Original (Heinrich Hoffmann) zu grausam ist, kann ja stattdessen “So ein Struwwelpeter” von Hans-Georg Stengel mit den Kindern lesen 🙂
🙂
Im Bus sah ich heute wieder aufgeklebte Fingernägel, meist mit recht eckigem Abschluss. Der Struwelpeter aber trug spitze, unlackierte Krallen und dürfte datum keine Modeikone für junge Mädchen sein. Minipli trägt heute ja auch kaum noch jemand…
Ich fürchte, die Mädels mit den bohruntauglichen Fingerendungen haben durch die Coronateststäbchen während der letzten Jahre entdeckt, dass sich durch die Testerei masochistische Gelüste befriedigen lassen. Ist halt mal was anderes als Ritzen. Gibt es das Buch von Stengel eigentlich auch aus Pappe – oder erschwert dünnes Papier das Umblättern mit extrem langen Fingernägeln?
Wenn es quasi literaturfeindlich wäre, wenn Schüler mit langen Fingernägeln im Schulunterricht sitzen, dann könnte man darüber nachdenken, ob es nicht doch sinnvoll ist, Lehrer (sorry) endlich mal ordentlich in die Pflicht zu nehmen.
🙂 Ob es das Buch auch in einer Ausgabe für “Grobmotoriker” gibt, weiß ich leider nicht.
Darf man heute noch jemanden als “Grobmotoriker” bezeichnen – oder fällt das schon unter ein Diskriminiertungsverbot? Das hässlichste Wort während meiner Erzieherausbildung (Anfang der Neunziger) war für mich “Grobziele”. – Da verging mir die Lust zum Zergliedern der Ziele bin hin zum letzten Unterziel.
Heute gibt es dagegen so viele beschönigende Bezeichnungen! Von denen allerdings gefühlte 90 Prozent grob unaufrichtig sind. -. Schade, dass es dagegen kein Gesetz gibt. Einen “schönen” Namen bekämen unsere gewählten Volksvertreter bestimmt hin. Hat in den letzten Jahren ja “zu gut” geklappt.
Da bin ich jetzt auch unsicher. Die Begriffe und Empfindungen ändern sich ja ständig. Ich meinte “Grobmotoriker” nicht beleidigend, nur in Bezug auf die künstlichen Fingernägel heutzutage. Damit sind eben feinmotorische Tätigkeiten kaum noch möglich. 😉
Ihrem letzten Absatz stimme ich zu. Dieses ständige Beschönigen erinnert mich zu sehr an früher.
Hörbuch!
Genau! Aber bitte mit Bilderbuch-App! Keine voll gestopften Buchregale mehr. Das Vorlesen wird überflüssig und die Appelle an die Eltern, doch bitte ihren Kindern vorzulesen erübrigen sich auch.
Besonders innovativ denken diese “Experten”, die wegen Schlafmangels der Schüler Lehrer zu den von ihnen gewünschten Gesprächen mit den Schülern anregen wollen, offensichtlich nicht.
🙂
Gibt es tatsächlich. Hätte ich nicht gedacht! Googel hats gefunden:
https://www.amazon.de/So-ein-Struwwelpeter-Hansgeorg-Stengel/dp/3898301850
… wieder mal eingeschlafen?
Der Arbeitsalltag war so anstrengend.
Wieso, sind doch gerade Herbstferien. – Fehlt halt der gesunde Schulschlaf – gell.
Genau erfasst.
Nix, da keine Deputatsstunden oder angeordnete, vulgo bezahlte Mehrarbeit vorkamen.
Kann in die Rundablage.
Ja, Schlaf ist total wichtig! Bei uns hängen Kinder morgens todmüde in der Kurve, weil sie nicht genug Schlaf bekommen. Wir sprechen die Eltern immer darauf an, wie wichtig und bla und bla und bla….
Antworten:
– das ginge uns nichts an
– die Nachbarn sind laut
– Kind hat noch Verein ab 20 Uhr
– Kind muss noch in die Moschee und hat Gruppe
– Kind kann so früh nicht schlafen
– Kind macht noch Hausaufgaben
– Familie isst spät
– Fernseher, Tablett, Handy ist Schuld
Wir sprechen auch die Kinder darauf an….selbe Antworten….
und nun?
Fernseher, Tablet, Handy sind die einzigen dieser Gründe, die mir noch nicht genannt wurden, weil das auf die Antwort: “Wegnehmen und Gebrüll aushalten!” hinauslaufen würde.
Da wären die Eltern direkt in der Pflicht.
Bei allen anderen Argumenten kann man entweder Externen die Schuld geben oder durch die Tabubereiche Religionsausübung und Heilige Familie den schulischen Zugriff sofort abwürgen.
Ist halt auch ‘ne Art Evolution… Survival of the fittest, newoah?
Ja, das trifft zu.
,,Schule” hat darauf hingewiesen und hoffentlich alles protokoll- technisch dokumentiert. Fertig! 😉 Was soll da noch kommen???
– die Nachbarn sind laut
Ja, das hatten wir. Seit wir uns eigenes Haus gekauft haben, dieses Problem haben wir nicht mehr. Und alles gut. Aber wir gehören diesen Glücklichen, die sich das leisten könne, Viele könne es doch nicht.
Zu viel Schuld, Euren Gnaden, packt ihr auf den Schultern der Eltern. Wie immer. Am besten hat man ohne von der Schule geforderten Idealbedingungen keinen Nachwuchs.
Und die Schule leistet eigentlich nur noch Mindestarbeit heute. Ohne diesen zwei Milliarden Euro Nachhilfe jährlich, wären die deutsche Schüler noch ungebildeter. Das ist doch schon klar, oder?
Kein Land, bzw. Eltern geben so viel Kohle für die Nachhilfe aus, wie zu Lande der Fall ist. Dann sind die deutschen Schüler extrem blöd und ihre Eltern extrem unfähig den Nachwuchs heutzutage großzuziehen. Oder liegt das Hacken doch irgendwo anders?
Häh?
In wessen Verantwortung liegen denn die Schlafenszeiten?
In wessen Verantwortung liegt der überbordende Medienkonsum?
In wessen Verantwortung liegt das häusliche Wohnumfeld?
In wessen Verantwortung liegen die privaten Aktivitäten?
Klar, natürlich in der Verantwortung der Schule….
Schlafenszeiten?
In Verantwortung der Schule und der Eltern.
So viel Stoff müsste keine Kind noch vor 20 Jahren bewältigen und zwar 3/4 davon mit Hilfe des Elternhauses und externe Hilfe.
Wer hat schon seit der zweiten Klasse Tablets den Kindern in die Hände gedrückt?
Schule und die Eltern.
In wessen Auftrag sollen die Kinder Medien schon seit 2. Klasse nützen – youtube, etc?
Schule.
Häusliche Wohnumfeld? Die Kinder verbringen mehr als je Zeit in der Schule, und die Eltern arbeiten – viele 24/7.
Wessen Auftrag war das?
Der kapitalistischen Gesellschaft vielleicht?
Dürfen die Kinder keine privaten Aktivitäten mehr haben, nur die Schulpflicht?
Obwohl einige schon im Alter von 10 Jahre auf einem Profi Niveau einen Instrument oder den Schach spielen, was ihnen bestimmt nicht in der städtische Schule beigebracht wurde.
Sorry, die Schlafenszeiten meiner Kinder habe ich zu verantworten, ebenso wie den Medienkosum… Die Ernährung auch und private Hobbys ebenso.
Keine Ahnung, warum Sie immer wieder so unzufrieden daherkommen und behaupten, dass Schule das ganze Leben einnehmen würde. Das kann ich wirklich nicht bestätigen.
Meine Kinder sind gut durch die Schule gekommen, haben Freunde, mit denen sie sich treffen und auch Hobbys denen sie nachgehen.
Wo ist eigentlich Ihr Problem?
“Obwohl einige schon im Alter von 10 Jahre auf einem Profi Niveau einen Instrument oder den Schach spielen, was ihnen bestimmt nicht in der städtische Schule beigebracht wurde.”
Vielleicht sollten Sie Ihre Kinder weniger drillen und mal Kinder seinlassen….
Das klingt doch sehr nach überengagierter Mutter…. Arme Kinder….
Sag ich doch. In dem Land ist 1938. noch sehr präsent. Und genau da liegt das Hacken.
Ich habe alle ihre Posts sorgfältig durchgelesen und ich habe gar keinen Bedürfnis Sie persönlich für verantwortlich zu halten. Au gar keinen Fall. Das wäre zu einfach und zu leichtsinnig. Eine einzige Person mach die Gesellschaft nicht aus, sie reflektiert die Gesellschaft nur.
Aber die Idee, die dahintersteckt, schon. Ich denke, Ihnen ist nicht sogar wirklich Bewusst, worüber ich schreibe, da sie ganz anders – in Schubladen nämlich – erzogen sind.
“Oder liegt das Hacken doch irgendwo anders?”
“Und genau da liegt das Hacken.”
Kleine, kostenlose Lektion zum Thema Redewendungen richtig verwenden:
Das ist der “Haken” an der Sache.
ODER:
Und genau da liegt “der Hase im Pfeffer” oder “der Hund begraben”.
Sie können auch gerne die “Hacken zusammenschlagen”, jedoch niemals die Haken.
Die Hacken liegen auch für gewöhnlich nirgendwo und die Haken meist auch nicht. Eine Sache kann aber jederzeit einen Haken HABEN. Niemals jedoch einen Hacken.
Bitte, gerne. Jederzeit wieder.
Nichts für ungut. 😉
Nur eine kleine Erfahrung mit diesem Schulsystem.
Vierte Klasse GS. Mein Kind nimmt an dem Konzert in Rubinstein-Saal teil. Das Konzert fand in der Mitte der Woche statt. Warum? Weil der Tonkünstlerverband München als Bettler behandelt wird und kein Wochenende-Termin bekommt, weil so viel Kohle haben sie nicht.
Das Konzert dauert bis 22 Uhr und noch eine zusätzliche Stünde Fahrt brauchen wir nach Hause. Also vor 23 Uhr sind wir nicht zu Hause.
Ich rufe in der Schule und versuche die Lage zu erklären (ich Idiot!), dass nur am diesen einen einzigen Tag mein Kind am nächsten Tag nicht in der Schule erscheint, weil das Kind in Rubinstein-Saal Konzert spiel – sonst hervorragender Schüler!
Die Direktorin hat gar kein Gehör dafür. Er muss wenigstens bis 9.30 Uhr morgen in der Schule erscheinen.
Natürlich war das Kind am diesen Tag “krank” gemeldet.
“Nur eine kleine Erfahrung mit diesem Schulsystem”
Mich würden schon auch mal sehr die Erfahrungen “dieses Schulsystems” mit Monika, BY interessieren.
Von wegen “wie man in den Wald hineinruft” und so…..
Ich arbeite home-office und ich kann es mir leisten mit meinen Kindern zu hause zu bleiben, wenn immer es nötig wird. Viele andere Eltern und Mutter können das nicht!
Sie müssen die Kinder in der Schule schicken, besonderes diese ganz kleine Kinder. Und ja, es kommt so vor, dass die Kinder manchmal am Unterricht schaffen.
Mehrere Grunde habe ich schon dafür genannt. Und es gibt sie noch viel mehr.
In der Schuhen des anderen zu gehen – ist nämlich ein Transferwissen, die diese arme Kinder schon seit GS können müssen, oder nicht?
Schlafenszeiten hängen engstens mit den Aufstehzeiten zusammen, und die legt die Schule fest.
Private Aktivitäten hängen eng mit der Hausaufgabenlast zusammen, und die wiederum eng mit der Qualität des Unterrichts.
Also bei den beiden Punkten ist die Schule sehr stark mitverantwortlich.
Medikament: Wenn hier Ritalin gemeint ist, dass wird hauptsächlich wegen der Schule genommen.
Nur das häusliche Umfeld hat tatsächlich nichts mit der Schule zu tun.
Wie wäre es mit einer den Schultag beginnenden Ausschlafstunde? Köpfe auf den Tisch, ein klein wenig Hintergrundmusik, die Schule stellt Kissen bereit …
Das wäre schön ☺️
https://www.einfach-gesund-schlafen.com/allgemein/japaner-und-der-inemuri-der-kurze-und-kraftvolle-energieschlaf
Die Menschen haben NICHT alle den gleichen Biorhythmus. Besonderes nicht die Jugendliche.Ich bin seit Jahrzehnten erst wirklich gegen 14 Uhr wach, obwohl um 6 Uhr aufstehen MUSS. Und am produktivsten war ich und bin ich seit Jahrzehnten immer noch gegen Mitternacht bis vier Uhr morgens.
But, who cares, right? Right. Egal all das Wissen, Forschungen und Wissenschaft sind wir immer noch nur Holzsoldaten.
Ist doch hervorragend!! Dann verschwenden Sie Ihre kostbarste Zeit nicht in der Schule oder am Arbeitsplatz Ihres Schicksals!
Die Schulen haben gut 100 Jahre gebraucht um (nicht ganz freiwillig) zu verstehen, dass Schüler mit Legasthenie nicht einfach nur faul sind. Gleiches gilt für ADS.
Vermutlich dauert es nochmal 100 Jahre, bis die Forschungsergebnisse zum Thema Schlaf akzeptiert werden.
“Schnaaarrrrrccchhhh!”
q.e.d.
….rackepüühhhhh….
Es tut gut, eine klar und nachvollziehbar begründete abweichende Meinung zu lesen. Danke!
Den derzeitigen frühen Unterrichtsbeginn halte ich für Schüler zwar für wesentlich unproblematischer als die frühen Weckzeiten für Krippenkinder. Dass Babys und Kleinkinder übermüdet in großen Gruppen abgegeben werden können und dort auch oftmals noch länger betreut werden als die älteren Kinder, finde ich nicht als kindgemäß. Über die immer noch hohen Cortisolspiegel der Kleinsten wird kaum noch berichtet. Und das, obwohl sich an den Rahmenbedingungen in Kitas in letzter Zeit vieles noch dramatisch verschlechtert hat und die Kinder vermutlich nachweisbar noch mehr unter Stress zu leiden haben.
Ist es eventuell ganz besonders tabu, die arbeitgeberfreundlich-frühe Betreuung der Kleinsten als Schlafforscher in Frage zu stellen? Es wäre doch nicht unwahrscheinlich, dass die frühen Belästigungen von Kleinkindern durch das regelmäßige aus dem Schlaf geholt werden, langfristig negative Auswirkungen haben. Sogar von ErzieherInnen wird schon gelegentlich erwartet, dass sie Kinder aus dem Mittagsschlaf wecken sollen, damit ihre Eltern abends schlafen können. (Wofür man Verständnis haben sollte. Schlafentzug ist in totalitären Staaten eine Foltermethode, was uns zu denken geben sollte.)
Generell leben wir in einer Gesellschaft, in der die Bedürfnisse von Kinder keinen großen Wert zu haben scheinen.
Was die Probleme bei Betreuung von Kleinkindern angeht, da hab ich in den letzten Jahren oft Experten gehört, die genau das bemängeln. Leider weiß ich keine Namen mehr, es wurde aber durchaus oft thematisiert. Aber irgendwie geht es trotzdem unter, vermutlich, weil es der aktuellen Mode der beruflichen Selbstverwirklichung eher entgegen steht.
Und bei der Rente wird es ja offensichtlich, da ist das Großziehen von Kindern eigentlich nur symbolisch anerkannt, obwohl Kinder die einzigereale Altersvorsorge einer Gesellschaft sind. Ansprüche kann man schließlich nicht essen, wenn niemand mehr da ist der produziert.
Was die Schule angeht: Auch die Schule ist nicht nach den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen eingerichtet. Man zeige mir den Lernforscher, der das willkürliche Zusammenstecken von Gleichaltrigen in Großgruppen unter permanentem Prüfungsdruck für eine effektive Lernumgebung hält. Die heutige Form der Schule ist eigentlich nur historisch zu erklären, auf jeden Fall ist sie nicht nach dem gestaltet, wie Lernen am besten funktionieren würde.
Ds ist wenig überraschend, denn Lehrer und Schulbehörden sind keine Anwälte der Kinder, auch heute (noch?) nicht, wie die Coronazeit traurigerweise klar bestätigt hat.
Und ehrlichgesagt: Wie sich manche Lehrer hier äußern, bestätigt das (leider) auch.
Ja, es trifft genau zu.
Mein idealster Rhythmus wäre – gegen Mittag aufzustehen, gegen 16 Uhr anfangen zu arbeiten,und gegen vier Uhr morgens schlafen zu gehen. Drei Doktortiteln könnte ich so erreichen. Und nicht nur meiner. Vielen Menschen geht es gleich. Glücklich können sie diejenigen schätzen, wessen Biorhythmus an rigiden und gezwungenen Rahmen der Gesellschaft ganz zufällig angepasst ist.
Schlafmangel hat für alles, Gesundheit, Lernen, allgemeines Wohlbefinden, gravierenden Folgen.
Die Menschen sind so verunsichert und ängstlich immer noch, dass sie über alles, was sich nicht in angegeben Rahmen befindet, immer noch kaum sprechen trauen. Und dann wählen sie zu leiden, genau wie viele Jugendliche, die dann irgendwann Hilfe der Psychiatrie aufsuchen.
Darauf kommt irgendwann irgendwelcher selbstgefälliger Typ zu ihnen, und fordert sie aufhören Weicheier zu sein.
Idealbild einer Gesellschaft, nicht?
Dann müssen Sie in der Kneipe arbeiten!
Dort werden dringend Leute mit diesem Biorhythmus gesucht!
Zu lange auf das Feierabendbierchen warten müssen neulich?
Nö.
Neben dem Studium in der Kneipe gekellnert.
Nach der Schicht duschen, kurz geschlafen, ab in die Uni und spätabends wieder an den Tresen.
Um mein Traumstudium durchziehen zu können.
Und jetzt frag ich mich seit Jahren: WOFÜR?????
Damit Sie es hier erzählen können :LOL
Spaß bei der Seite – liebe Caro, eine durchaus gute Frage. Arbeite smart, nicht hart prägt dieser neuer Welt, auf jeden dieser, wo die ganz reiche leben. Daher ist Ihre Frage durchaus berechtigt und sinnvoll.
Am besten noch in einer miefigen Eckkneipe … denn mit drei Doktortiteln ist es wichtig und quasi unabdingbar, über eine ausreichende Anzahl von Leerstühlen zu verfügen.
Ich versuche den Schlafmangel meiner SuS insofern entgegen zu kommen, dass ich maximal langweilig und im Flüsterton unterrichte … tatsächlich schlafen – gerade in den “höheren Klassen” nach einem anstrengenden Wochenende (“Ich weiß gar nicht mehr, was ich in der Nacht von Freitag auf Montag gemacht habe.”) immer mal wieder einige Kandidaten ein … solange die nicht schnarchen oder auf den Tisch lüllern, lasse ich sie.
Damit erfülle ich perfekt meinen Kernauftrag:
– SuS beseitigen uhr Schlafdefizit
– ich fördere ihre psychische Gesundheit
– da die Ohren nicht verschlossen sind, können einige wenige aber wichtige Kernbegriffe ins Unterbewusstsein vordringen und bei entsprechendem Trigger wieder aktiviert werden
– die Blagen sind von der Straße und unter Aufsicht
– wer schläft, sündigt nicht
– es ist kein Problem, noch nen Stuhl fazu zu stellen – werden es zuviele Stühle, dann wird eine sog “Schlafleine” gespannt, auf die die Kids sich hängen können – nach dem Vorbild der Arbeitslosen zur Zeit der Weltwirtschaftskrise
….und damit zuletzt …
– bereite ich die jungen Menschen perfekt und realitätsnah auf ihre dräuende Zukunft vor.
(“Ich weiß gar nicht mehr, was ich in der Nacht von Freitag auf Montag gemacht habe.”)
Gepaukt, vielleicht doch?
Träum weiter, Moni!
In meiner Studienzeit hab ich, genau wie Sie 🙂
,,Drei Doktortiteln könnte ich so erreichen.” Häää.. ?
Drei Doktortiteln könnte ich so erreichen. Und nicht nur meiner.
Aber keiner davon ist in Germanistik.
Natürlich nicht! :LOL Übrigens, machen Sie ihre Schüler mit derselben Masche auch nieder?
Aber mal ernst, müssen jetzt alle Kinder in denselben Gebiet auch begabt sein?
Nein, ich mache grundsätzlich niemanden nieder.
Aber ich albere gerne mit Leuten, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie einen Spaß verstehen und kann auch mit Witzen zu meiner Person umgehen. 😉
Ich habe diese Informationen letzte Woche bereits vermittelt.
Zum Thema Pubertät sprachen wir neben der Körper- auch über Schlafhygiene.
Abrr Wissensvermittlung ist hier genau so tragend wie beim Thema Süßigkeiten.
Darüber hinaus entgleiten die Powernaps meiner Schüler*innen nach zu einem (zu langen) Nachmittagsschlaf bis zum frühen Abend 🙁
Na, dann haben sie es wohl nötig.
Gut daran ist, dass sie dann wieder genug Energie haben für die anstrengenden nächtlichen Battles ihrer Online-Games … wie soll man sonst das wichtige und entscheidende nächste Level erreichen.
Wir können einfach nicht nachvollziehen, wie anstrengend es ist, dreimal in der Nacht aufstehen zu müssen, um Playdtation spielen zu müssen XD
Na Gott sei Dank …
Doch ich kann das….ist halt unterhaltsamer als der dämliche Schlaf….
Ich schon – aber ich bleibe standhaft. 🙂
“Sie haben nirgends gelernt, wie gut es sich anfühlt, zur Erholung am Tage für wenige Minuten ein Nickerchen zu machen, um Schlafdruck abzubauen“
Habe ich bei manchen Schülern in den ersten Stunden durchaus den Eindruck, dass sie das tun. Das sie Morgens weniger leistungsfähig sind, kann ich dagegen nicht bestätigen. Eher ruhiger und konzentrierter. Sonst wäre das Zeitfenster für Klassenarbeiten reichlich eng – nicht erste und zweite, aber auch keinesfalls fünfte und sechste und schon gar nicht am Nachmittag.
Na klar, noch ein Imperativ! Eltern sind dafür zuständig, dass Kinder vor Schultagen früh genug ins Bett gehen. Ohne digitalen Schnickschnack.
Not my business.
Ich gebe es gerne zu und erzähle es auch im reallife: Als meine Kinder noch sehr klein waren und nachts durchaus mal länger unter Schlafapnoe 🙂 litten, bin ich eines Morgens am Pult in meiner vierten Klasse schon einmal eingeschlafen. Die Kinder arbeiteten so schön leise an ihrem Wochenplan, das mir einfach die Augen zugefallen sind.
Die Kinder waren wirklich rücksichtsvoll als sie es bemerkten und schwebten quasi durch den Klassenraum….
Nun ja, es kamen dann einige interessante Kommentare von den Eltern….
Liebes Fräulein Rottenmeyer,
…da arbeiten wir beide quasi von verschiedenen Seiten kommend Hand in Hand.
🙂
Und wie lange ist es bei Ihnen gedauert? Bei uns zwei x 3 Jahre, insgesamt 6 Jahre. Und wir besprechen hier nur einen Faktor, als Schlafstörfaktor – Kleinkinder in der Familie.
Und was ist denn mit vielen anderen Faktoren, die vielen Familien plagen und die Kinder bzw. Jugendliche selbst?
Einige Elternkommentare dabei bzw. Kommentare allgemein darüber sollte man einfach ignorieren. Wenn nie in der Lage war (und kann kein Transferwissen :D), weiß auch kein Bescheid.
Da ich meine Kinder recht eng aufeinander bekam, war die Zeit der nächtlichen Störungen nicht so ganz ausufernd lang….
Bin halt schnell wieder voll arbeiten gegangen, war trotzdem fürs Stillen zuständig….da können die anderen Umstände noch so komfortabel sein….man ist halt ständig kaputt und müde….
Oh ja, das kenne ich. So geht es vielen Familien mit kleinen Kindern. Und das Stillen ist ganz eine Geschichte für sich selbst. Vollarbeit und Stillen – eine Herausforderung! Für jede Mutter!
Aber, ich kenne keine Frau, dass das nicht geschafft hat. Daher, wie war es noch mit 40% weniger Frauen-Lohn für die gleiche Arbeit und Multitasking? 😀
Die Kirche und ihre Männer sollen sich auf die Zunge beißen.
Mein liebes Fraulein Rottenmeier, zunächst einmal mein herzliches Beileid zu dem Ereignis und insbesondere zu den Kommentaren. (Obwohl ich das Kopfkino gerade lustig fand.)
Haben Ihnen denn Ihre Eltern oder Ihre ehemaligen Lehrer auch nicht vermittelt, wie wichtig ausreichender Schlaf ist? Also, ich kann mich an solche Hinweise aus meinem Elternhaus durchaus erinnern, vielleicht nicht gerade mit schlafphysiologischen Forschungsergebnissen garniert, aber im Kern durchaus mit derselben Aussage.
Seit mein Kind geboren wurde, versuche ich, bei diesem für ausreichenden Schlaf zu sorgen. Seit es vernünftig kommunizieren kann, erkläre ich auch, wie wichtig das ist. Genauso, wie ich die Beschränkungen der Medienzeit erkläre. Oder die Bedeutung von abwechslungsreicher und gesunder Ernährung. Oder, oder…
Wirklich durchschlagend ist der Erfolg nicht, aber ich hege die Hoffnung, dass tief im kindlichen und jugendlichen Hirn Versatzstücke überdauern und – vielleicht spater einmal – ihre heilsbringenden Wirkungen vollbringen können
Ich kann mich nicht entsinnen, dass meine Eltern mit mir über mein Schlafverhalten gesprochen haben, sie haben mich einfach zu einer Uhrzeit x ins Bett geschickt (ausgerechnet immer dann, wenn die tollen Fernsehsendungen anfingen – ich fand Didi Hallervorden sooooo toll ).
Meine eigenen Kinder habe ich mit ca. 6 Jahren das Ruder selber überlassen, indem wir ihnen zu ihrem Geburtstag eine Nachtischlampe geschenkt haben. Sie mussten zu einer gewissen Uhrzeit x im Bett liegen, durften aber selber entscheiden, wann sie das Licht ausmachen….hat super geklappt!
Medienzeiten haben wir auch eingeschränkt (es gab aber auch erst ein Handy mit 12 Jahren). Und Essen? Wir kochen seit immer jeden Abend frisch, mal wird es gemocht, mal nicht…wir halten keine Vorträge über die Sinnhaftigkeit von gesundem Essen, das bieten wir an und fertig….wenn sie sich mit Chips vollstopfen wollen, dann ist das so….gibt auch wieder andere Vorlieben…spätesten wenn ungeliebte Fettpolster auftauchen…..
Was die beiden mal daraus machen, wenn sie ihren eigenen Hausstand haben? Tja, spannende Frage….
Bei Eltern, die mit mir über Schlafverhalten gesprochen haben, habe ich eher an meine Jugendzeit gedacht, als meine Eltern gerne “argumentierten”, wer lange feiern könne, könne auch fruh aufstehen. 🙂
Anstonsten wurden wir als Kinder auch einfach ins Bett geschickt. Punkt und keine Diskussion.
Sowas macht doch Lehrer eigentlich sympathischer. Da haben die Kinder was zum Schmunzeln.
Es ist auch nicht selten, dass viele ältere Geschwister und Jugendliche kleine Baby-Geschwister im Haus haben. Leider aber keine Villa, um sich zurückziehen zu können. Und Eltern erzählen auch nicht immer die Wahrheit, weil ihnen nämlich peinlich ist.
Ein weiterer Schlafstörfaktor, z.B.
Ich erinner mich noch daran, ob es gestern war- vor genau drei und halb Jahren. Die Kinder waren glücklicherweise in Homeschooling und unser Nachbarn renovierte die ganze Wohnung, von den Rohren bis zu den Wänden und dem Putz. Damals lebten wir in einer Hausgemeinschaft. Die ganze Nachbarschaft hat vier Monate lang gelitten. Es war nicht auszuhalten.
Jeder Morgen waren wir schon um 7 Uhr mit den Kinder aus der Wohnung raus. Es war Mitten der Winter noch dazu. Es waren aber die Corona-Zeiten und glücklicherweise war es niemand in der Firma meines Mannes damals (alle in home office) – 150 m2 Firmenfläche nur für uns alleine und der Inhaber hat meinem Mann ein grünes Licht gegeben. Die Kinder gemeinsam mit uns haben den ganzen Tag dort verbracht und gelernt. In der Ruhe. Wir hatten sogar die Küche.
Aber es könnte ganz anders kommen. Und wohin mit den Kindern? Wo sollten sie jeden Tag lernen, vier Monate lang? Und vier Monate sind in einem schulischen Jahrgang eine sehr lange Zeit, die vieles leistungsmäßig beeinflussen kann.
Und dann nochmal. Kein Jahr vergangen, wir ziehen um, aber nicht in eigenes Haus – Bauverspätung von 7 Monate! Die Kinder müssen Wohnort, die Schulen und Wohnung bzw. Haus wechseln. Gemietetes Haus war alles nur nicht Villa. Kein richtiges Bett, kein Schreibtisch vorhanden x 2, obwohl quasi möbliert. Für die Kinder alles komplett neu, Schule, “Freunde”, Umgebung und keine eigene vier Wände. Alle Sachen und Bücher in Umzugskartons.
Dann noch mal, in der Mitte der Schuljahres, April in eigenes Haus umziehen. Erste zwei Wochen kein Heizung, keine warmes Wasser – Umzug war, jetzt oder nie, wegen der Kinder, Schule, Arbeit, und vor allem die Vermieter kommen zurück – wir MÜSSEN raus!
Also, wie war es noch mal? Ah, ja. Es gibt viele Gründe, warum Kinder am Unterricht schlafen. Manche kommen auch von der Schule selbst, nicht nur durch privaten Familienumständen.
Auf jeden Fall – unsere Kinder waren den ganzen Zeit top – Leister – und alles haben eher als ein Abenteuer erlebt – aber so ein Umfeld in der Mitte der Sturmauge zu schaffen, kann nicht jeder. Und das MUSS man respektieren. Es sind nicht alle von Natur her zäh und kämpferisch. Und die Schulen nehmen gar keinen Rücksicht auf privaten Angelegenheiten (Schwierigkeiten) der Schüler hin!
Ich kenne schon viele Geschichten von den kranken Kinder, die vorher die vorragenden Schüler waren. Aufgrund der monatenlangen Krankheiten waren sie von der gleiche Schule im Stich gelassen und nur noch als Abfall behadelt.
Wie das erbärmlich nur klingt – Top – Leister. Aber was sollte man den Kinder sagen, wenn ihre Schule den Titel – Leistung mach die Schule trägt? Und die, die es auch den nicht tragen, treiben die gleichen Postulaten voran. Und dann fragt jemand, ob ich die Kinder für das Leben vorbereite? Verdammt, aber, Ja! Aber wozu dann die Schule? Das ist die Frage heute?
Schule wird nicht später starten. Der Grund ist die Verwahrungs- und Betreuungsfunktion, die Schule seit jeher hat. Besonders offensichtlich wurde das in der Anfangszeit von Corona.
Für das Lehrpersonal würde ein regelmäßiger späterer Unterrichtsbeginn auch durchschnittlich längere Präsenz in der Schule bedeuten, so dass sich die übrigen Arbeiten länger in den Nachmittag und Abend ziehen. Also auch hier würde es Widerstand geben.
Ein moderat späterer Beginn, z.B. die erste Stunde zu streichen, ließe sich diskutieren, würde ohne Kürzungen den Schultag eben auch nach hinten schieben.
Auch das wäre keine Lösung für durchzockte Nächte oder Handy am Bett, was die bei weitem wichtigste Ursache sein dürfte. Plus binge-watching.