BERLIN. Wenn Kinder und Jugendliche bei der Bundestagswahl mitmachen dürften, würden sich viele von ihnen für die SPD oder die Linke entscheiden. Konservative Parteien finden weniger Zuspruch.

Von Rechtsruck keine Spur: Bei der bundesweiten U18-Wahl von Kindern und Jugendlichen hat die Partei Die Linke mit 20,8 Prozent des Gesamtergebnisses die meisten Stimmen junger Menschen erhalten. Danach folgen die SPD mit 17,9 Prozent, die CDU/CSU mit 15,7 Prozent, die AfD mit 15,5 Prozent und Bündnis 90/Die Grünen mit 12,5 Prozent. Die Tierschutzpartei erhielt 3,8 Prozent, die FDP 3,4 Prozent und das BSW 3,4 Prozent. 7 Prozent entfallen zudem auf weitere Parteien.
„Die U18-Wahl ist eine der größten außerschulischen Bildungsinitiativen in Deutschland“, so heißt es bei den Initiatoren vom Bundesjugendring und vom Kinderhilfswerk. In der Woche vom 7. bis zum 14. Februar haben demnach bundesweit viele zehntausende junge Menschen unter 18 Jahren gewählt. Insgesamt wurden 166.443 Stimmen in 1.812 selbstorganisierten Wahllokalen abgegeben. Die Wahlergebnisse sind nicht als repräsentativ für junge Menschen zu verstehen, geben aufgrund der hohen Teilnahme aber ein aussagekräftiges Stimmungsbild.
“Wir gewinnen Jugendliche, indem wir ihre Interessen anerkennen und ihre wirksame Beteiligung ermöglichen”
Der Erfolg der U18-Wahlen gründet den Initiatoren zufolge auf einem offenen und niederschwelligen Konzept. Dieses „schafft Gelegenheiten für politische Jugendbildung vor Ort, wird von jungen Menschen selbst organisiert und macht Spaß. Das Ziel von U18 ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche für die parlamentarische Demokratie zu begeistern, ihre Interessen an politischen Themen zu stärken und diese sichtbarer zu machen. Anders als sonst haben alle jungen Menschen hier eine Stimme und das Recht zu wählen, sie können die Themen diskutieren, die für sie eine Rolle spielen. Sie setzen sich bei U18 auch ganz praktisch mit demokratischen Wahlen auseinander – ob als ‚Wahlhelfer*in‘ in einem U18-Wahllokal, als Organisator*in einer Talkrunde mit Kandidierenden oder als Wählende.“
Wendelin Haag, Vorsitzender des Bundesjugendrings betont: „Jede dieser 166.443 Stimmen ist ein Zeichen darauf, dass Jugendliche eine Wahlentscheidung treffen können und ihre demokratische Beteiligung einfordern. Sie werden dabei von vielen jungen Ehrenamtlichen und Engagierten, insbesondere aus Jugendverbänden, unterstützt. Das Ergebnis zeigt, dass Jugendliche sich politisch an Wahlen beteiligen wollen, dazu fähig sind und endlich auf allen Ebenen regulär wählen dürfen sollten. Wir gewinnen sie, indem wir ihre Interessen anerkennen und ihre wirksame Beteiligung ermöglichen. Die politische Beteiligung von Jugendlichen stärkt unsere Demokratie.“
Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, meint: „Bei U18 organisieren die Kinder und Jugendlichen selbst die Wahllokale und Diskussionen mit Politikerinnen und Politiker über Themen, die sie bewegen, sie stellen Material übers Wählen und über Programme der Parteien zusammen. Durch U18 beschäftigen sich junge Menschen mit Politik und bringen ihre Positionen in die Politik ein. Das ist ganz im Sinne der Kinderrechte und unseres demokratischen Gemeinwesens. U18 gehört damit zu den herausragenden Initiativen der außerschulischen politischen Bildung.“ Gleichzeitig, so Krüger, sei die U18-Wahl ein Plädoyer für eine Absenkung des Wahlalters auf allen Ebenen. News4teachers
Die bundesweiten sowie lokalen Ergebnisse der U18-Bundestagswahl finden sich unter https://wahlen.u18.org/wahlergebnisse/bundestagswahl. Bei der U18-Wahl wird üblicherweise nur über die Zweitstimme gew
Gibt es Informationen darüber, in welchen Orten gewählt wurde und von welchen Schulformen die Wähler kamen? So oder so scheint der politisch ausgewogene Unterricht zu wirken.
Findet sich in den am Fuß des Beitrags verlinkten Einzelergebnissen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Keine Sorge.
Es ist noch genug Zeit, Infrastruktur und Sozialstaat auszuhöhlen, um diese später als “ineffektiv” zugunsten des Egoismus abzuschaffen.
Irgendwas müssen wir ja kürzen, um die Milliarden an Klimaschäden zu bezahlen 😉
Wie hoch ist denn Ihr Beitrag zur Reduktion von Klimaschäden?
Haben Sie schon berechnet, wie hoch Ihr C0- Ausstoß ist für einen Kommentar bei n4t ist?
Sie werden überrascht sein. Ihre ganze Internetaktivität über das Jahr berechnet, ergibt sicherlich einen Wert vergleichbar mit zwei Flugzeugreisen auf die Malediven. Hin und Rückflug versteht sich.
Dafür hätten wir gerne eine Quelle. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich hätte ein wenig Panik, wenn jetzt Quellen über meinen privaten CO2-Abdruck erfolgen 😛
Zum Glück fliege ich nicht 😀
Meinem zynischen Kommentar widersprechen Sie aber nicht/ stimmen Sie zu?
Das finde ich wirklich erstaunlich. Man las sonst immer, dass die AfD zumindest viel Zuspruch bei den Jugendlichen bekommt. Nach dem “Quadrell” jedoch bin ich skeptisch. Jede Partei plakatiert sich im Internet als Sieger. Ich wundere mich und schaue genauer hin. Da ist dann die eine Partei Sieger bei den Zuschauern, die andere Sieger bei den Unentschlossenen, die nächste Sieger bei den Ostdeutschen usw. Aber jede Partei erklärt sich zu irgendeiner Art Sieger und sie merken alle nicht, wie nervig das ist.
Die Ergebnisse aus Bayern finde ich sehr bedenklich.
Die Linke holt in Bayern 16.8%??
also etwas 10 mal so viel wie in echten Wahlen…
Da muss Söder doch Alpträume kriegen
“Da muss Söder doch Alpträume kriegen”
… Oder depressiv werden.
Man sollte die Ufer des Starnberger Sees genau im Auge behalten, nicht dass der Ministerpräsident sein König-Ludwig-Faible ( derzeit auch ersichtlich am Bart ) auslebt.
Befremdlich finde ich, dass offensichtlich niemand anderes die bayerischen Ergebnisse bedenklich findet.
Offensichtlich ziehen Döner-Essen auf Insta und TikTok und Remigration besonders.
Ich frage mich da schon, was mit den jungen Leuten dort los ist.
Der Vorsprung von Blau vor Grün war in BY tatsächlich sogar noch höher als z.B. in BW. In Schleswig Holstein waren beide sogar nur gleichauf. Bei der Europawahl 2024 lag Blau in Bayern nur bei 12,6%, in BW 14,7%, in SH 12,2%. Macht also vermutlich schon Sinn, dass Bayern das Wahlrecht bei 18 Jahren belässt.
Ja, es ist ein Witz, wie SH-Politiker sich jetzt wiederholt rühmen, die AfD aus dem Landtag gehalten zu haben dank ihrer guten Politik. Das war bestenfalls damals. Jetzt wäre sie drin. Also wo ist die gute Politik geblieben???
Da die Nutzung sozialer Medien auch in SH massiv zugenommen hat und die Verbreitung von “Alternativfakten” leider auch bei uns ein Problem ist, denke ich nicht, dass es an der Politik liegt.
Ich bin auch überrascht, es sieht ganz danach aus, als wenn die Linke (ehemals PDS) den Einzug in den neuen Bundestag schafft. Vergessen ist offenbar, dass die PDS/Linke in allen Bundesländern, in denen sie bislang mitregierte oder noch mitregiert (Bremen) eigentlich nichts Wesentliches erreicht und durchgesetzt hat, was man links nennen könnte. Immer jedoch hat sie sich fest an die Macht geklammert, wenn sie sie einmal ergattert hat. Dafür stehen Gysi, Bartsch und Ramelow. Machterhalt um jeden Preis war das Einzige, was noch zählte, wurde aber von den Wählern nicht honoriert. Überall flog sie infolge massiver Stimmenverluste über kurz oder lang wieder aus der Landesregierung. DAS war die PDS/Linke bislang. Deshalb wurde die AfD stark und deshalb spaltete sich das BSW ab. Nun wird alles anders werden? Wir werden sehen. Was ist in Bremen, wo die Linke mitregiert, anders als in Hamburg? Kann irgendjemand irgendetwas nennen?
Absolut richtig. Man sieht mal wieder, der Wähler vergisst schnell.
Jetzt ist die Linke Schuld, dass die Afd stark ist Ich kann nicht mehr. Selten so einen Stuss gelesen. Und das du immer PDS/ Linke schreibst, nach 30! Jahren Mauerfall sagt einiges über dich aus.
Die Empörung ist wohl eher reflexartig? Ich finde auch, die AfD wurde stark, als die PDS in Regierungsverantwortung als Vertreter der sogenannten kleinen Leute ausfiel. Das sehe ich genauso. Die Linke heißt übrigens nicht seit 30 Jahren Linke. Sie verwechseln da wohl etwas (SED?). Dass Sie das nicht wissen, sagt einiges über Sie aus.
https://taz.de/Ueberraschung-bei-U18-Wahl/!6070503/
Tatsächlich sprachen sich manche meiner Schüler*innen sehr positiv über die Linke aus.
(War ehrlichgesagt überrascht, dass sie die Partei kennen ^^)
Der Vergleich wäre nur dann unrätlich, wenn die Linke nicht immer noch im Besitz des SED-Eigentums und -Vermögens wäre und nicht, da vor Gericht von ihr selbst bestätigt, Rechtsnachfolger mit eben dieser DDR-Regierungspartei wäre. Ich weiß, die Wahrheit kann weh tun.
Nicht ratsam oder unredlich – waddenu?
30 Jahre? So ein Stuss. 2007 haben sich PDS und WASG zur Partei “Die Linke” zusammengeschlossen. Mein Hinweis darauf gilt dem Umstand, dass die Linke als PDS (und nicht als Linke) bereits mehrmals an Landesregierungen beteiligt war, auf die ich als NICHT-Erfolgsmodell verwiesen hatte.
Ansonsten, ja, die PDS/seit 2007 Die Linke haben in Koalitionsregierungen nichts Wesentliches erreicht. Was denn Ihrer Meinung nach?
Die PDS, später Linke, galt immer auch als Protestpartei der Ostdeutschen gegen die Schattenseiten der Wiedervereinigung. Nachdem die PDS, später Linke, in Landesregierungen eingestiegen ist, konnte sie nicht mehr Protestpartei sein, denn sie ist ja Teil des Establishment geworden. Also es ist schon nachvollziehbar, dass Protest dann nicht mehr bei PDS bzw. Linke “abgeladen” wurde.
Dass der Protest unnötig wurde, hat die Linke (vormals PDS) aber auch nicht bewirkt. Was hat sie überhaupt bewirkt, da, wo sie mitregierte? @ Hannah
Zwei mMn. nicht unwichtige Gründe für die Stärke der Linken:
Quelle:
https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/parteien/wahlkampf-linke-100.html
Besonders der erste Punkt wird von vielen Menschen bei den etablierten “Volks”parteien vermisst.
Dritter Punkt: Social Media
Machen doch bzw. versuchen alle zu machen.
Naja, “Olafs Aktentasche” und Söders “Weihnachtspullover und Bier…”? Ob das junge Leute anspricht?
Nee, das macht doch jede Partei. Das BSW hat ein 5-Punkte-Programm vorgelegt. Nützt ihm aber auch nicht.
In Ostdeutschland ist das nicht von der Hand zu weisen. Schließlich gingen der Abstieg der Linkspartei und der Aufstieg der AfD Hand in Hand.
Geht es jetzt andersrum? Die Linke legt zu und die AfD steigt ab? Wäre doch nicht ganz schlecht, oder? 🙂
Pssssst, leise, da könnte das lebende alles wissende putzige Forumslexikon dagegen sein
Glaub ich nicht, falls Sie Papo meinen. Er spricht sich nicht gegen “links” aus, sondern gegen linken und rechten Extremismus.
Ich erlebe da momentan eher
HB- Männchen like -e Reaktionen
wenn auch nur ” link ” annähernd geschrieben oder zu vermuten ist.
Themabezogen: Ich glaube übrigens, dass wir gerade ein Revival gegen rechts erleben
( ausnahmsweise ohne wesentliche Ost-West-Streitereien )
Vlt. haben doch viele die unglücklichen Weidel-Auftritte/ Wahlkampf beobachtet (auch die satirische Aufarbeitung z.B. in der Anstalt könnte mit Wirkung zeigen).
Ich schrieb schon einmal hier, ich hoffe, dass es ruhig bleibt. Die Jugend neigt halt manchmal dazu, hyperaktiv zu werden, aktionistisch unbedacht, übermotiviert einen Schritt weiter zu gehen.
Manche Ältere auch – und diese im Hoeckealter fürchte ich nach wie vor.
@Besseranonym_2
Ihre Antwort ist schon zu lesen, deshalb gleich meine Antwort darauf: Einer von uns beiden missversteht @Papo anscheinend. Ich lese aus seinen (zugegeben oft komplizierten Kommentaren) heraus, dass er sich vehement gegen jeglichen Extremismus ausspricht und auch gegen jegliche Relativierungen von Extremismus. Und so wie er sehe ich das auch.
Dann sind wir uns ja einig,
könnte tatsächlich auch ein Problem der “(zugegeben oft komplizierten Kommentaren)” sein.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
https://www.der-postillon.com/2025/02/umfrage-linke-bei-40.html
Bitte ernstnehmen 😉
Wen soll ich ernstnehmen? 🙂
Ist das denn repräsentativ? Wäre ja schön. Hier lese ich hingegen:
“Von progressiv zu reaktionärTrotzdem verändern sich Zustimmungswerte aktuell deutlich, gerade unter den jüngeren Vertreter*innen der bisher als eher grün und klimabewusst geltenden Gen Z. Bei den 16- bis 24-Jährigen war die AfD bei der bundesweiten Europawahl die zweitstärkste Kraft (mit 16 Prozent, hinter der CDU) – mit einem Zugewinn von satten 11 Prozent gegenüber 2019.
Bei den Landtagswahlen 2024 in Sachsen, Thüringen und Brandenburg war sie bei den Jungwähler*innen die stärkste Kraft. Und auch hier: Die Zugewinne der AfD in dieser Alterskohorte waren bei allen drei Wahlen zweistellig, also in Sachsen waren es plus 11 Prozent (insgesamt: 31 Prozent), in Thüringen plus 15 Prozent (insgesamt: 38 Prozent), in Brandenburg plus 13 Prozent (insgesamt: 31 Prozent).
Vor vier Jahren noch wählten Jugendliche also mehrheitlich eher progressiv und grün, doch die Jugendlichen von heute haben sich der extrem rechten Partei zugewandt. U18-Wahlen in den Schulen der drei Bundesländer zeigen ähnliche Ergebnisse. Die AfD habe es offenbar geschafft, sich als Protestpartei gegen die Ampel und als Problemlöser für die aktuellen Sorgen anzubieten, konstatieren etwa die Verfasser*innen der Trendstudie „Jugend in Deutschland 2024“.”
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/bundestagswahl-2025-warum-jugendliche-afd-waehlen-132929
Die Jugendlichen waren 2019 voll im Klimastreikmodus. Davon hört man aktuell kaum noch etwas. Stattdessen sind sie mit der unmittelbaren Realität konfrontiert.
Schön erklärt
Ich glaube, dass die im Text angesprochene ” rechtsextreme Jugendarbeit” eine Riesenrolle gespielt hat. Seitdem die JA junge Alternative verboten wurde, fehlt da der Drive. Es finden zwar z.B in Thüringen immer noch Abenteuercamps, Wanderungen, Survivaltrainings und auch PRmaßnahmen: jung hilft alt, wie war das früher- Lesungen, was stimmt von allem?Bürgersprechen statt, doch nicht mehr so offen und nicht mehr soooo A*D- dreist.
In den neuen BL sehe ich in der Linken- Wahl ein backtotheroots, in den neuen ?- ein Teil der Jugend war/ ist GsD immer noch sozialer eingestellt, denkt zukunftsorientierter, macht sich mehr als die gleichaltrigen Marschierer und Querdenker einen eigenen Kopf über Gott und die Welt, manchmal eben aktivistisch ein ganz klein wenig zu viel.
( das wird für mandäche dann schon zu viel und die jungen Leute gelten als ” extrem”) Die Tendenz zum Sozialhandeln ist sehr positiv; allerdings ist nun auch bei den Jugendlichen eine Spaltung zu sehen – in rechts/rechtsextrem und eher links(? extrem?) Dass die Kapuzen Jugendliche interessieren, ist auch klar – da muss man halt aufklären, erzählen…
Es bleibt zu hoffen, dass diese Entwicklung weiter friedlich abläuft.
@ Redaktion postete im Artikel zu Lisa Poettinger einen Klasse Text zur Extrem-Problematik ( kann ich als linker Boomer von PaPos Gnaden einschätzen)
An unserem BK in NRW hatte die AFD 35 %, CDU 24, Linke 10, Grüne 8, SPD 17.
Haben Sie Gründe dafür?
Präsenz in den sozialen Medien (Tiktok, Telegramm) und “einfache” Lösungen für komplexe Probleme. Ist an meiner Schule ähnlich.
Aber genau dadurch soll doch nun angeblich auch die Linke im Aufstieg begriffen sein.
So erklären sich die Bilder der Anti-Merz-Demos.
Ziemlich heftige Verschiebungen im Vergleich zu 2021. Zum Beispiel hätten demnach Dunkelrot ca. +81% und Blau ca. 75 % zugelegt, während alle Ampelparteien extrem verloren hätten. Rot – 38%, Grün -61% , Gelb -81%.
Die Jugendkann sich halt oft nicht einmal ins Auto flüchten…
Ich vermute, die Linke erlebt nun auch einen “hype” als Anti-AfD-Partei. Sie ist halt die am weitesten im klassischen Spektrum von der AfD entfernte Partei (Rechts-Links-Schema). Das ist nun so. Es sei ihr gegönnt. Solange die Linke in der Opposition ist, kann sie dieses Image pflegen. Wenn sie irgendwo wieder in die Regierung kommt, werden viele enttäuscht werden. Vermutlich. Das gab es ja alles schon. Die Vorgängerpartei tolerierte seit 1994 in Sachsen-Anhalt eine SPD-Minderheitsregierung, koalierte ab 1998 in MV mit der SPD usw.-usf. Sie hätten da doch auch auf Landesebene alles machen können, wofür sie nun wieder eintritt und was sie lauthals verkündet – oder eben nicht, aber warum soll man sie dann wählen?
Bei der Hufeisentheorie sieht das mit der ideologischen Entfernung ganz anders aus.
Korrekt, deswegen nutzen wir auch wahlweise das Münzmodell oder das Kugelmodell.
Beim Münzmodell sind Links und Recht die beiden Seiten der gleichen Medaille.
Bei Kugelmodell muss man nur weit genug extrem sein, um auf der anderen Seite wieder herauszukommen.
Die Zahlen drücken erstmal garnichts aus. Spätestens dann, wenn die Kinder in das Berufsleben eintreten und später eine Familie gründen, ändern sich auch das Wahlverhalten.
Der kritische Punkt bei den Schülerwahlen ist meiner Meinung nach nicht, dass Die Linke oder die Afd bevorzugt gewählt wurde, sondern die geringe Wahlbeteiligung.
An meiner Schule nahmen beispielsweise lediglich 50% der “Wahlberechtigten” tatsächlich an der Wahl teil.
Wie sieht es eigentlich mit dem “Wahlrecht ab 16” aus? Man hört da nicht mehr so viel davon?
Gute Frage, das war bei uns gerade Thema ( VViertelstunde, Wer darf wählen, wer nicht )
“Wählen ab 16
Wir wollen junge Menschen ab 16 Jahren darin bestärken, dass sie dort, wo es möglich ist, bei Wahlen ihre Stimme abgeben. Dies ist in elf Ländern bei Kommunalwahlen möglich, und in sechs Ländern können sie den Landtag mitwählen. Seit kurzem haben sie Stimmrecht bei den Europawahlen. In Modellvorhaben erproben wir gemeinsam mit schulischen und außerschulischen Partnern sowie Akteuren der Landespolitik Maßnahmen der politischen Bildung, um die Wahlbeteiligung der Erstwähler:innen zu steigern.”
Auszug aus
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/engagement-junger-menschen-fuer-demokratie/waehlen-ab-16
So weit war mir das klar. Aber ich bezog mich auf den Kommentar von @Jess. Wie passt das zusammen?
Was wollen Sie mit Ihrer Frage bezwecken? Glauben Sie an eine höhere Wahlbeteiligung in den “Probewahlen”, wenn die Schüler tatsächlich bei der Bundestagswahl wählen dürften?
Die Wahlbeteiligung bei den Kommunalwahlen sprechen dagegen.
Entschuldigung, Missverständnis! Ich bezog mich auf diesen Teil Ihres Kommentars:
“Die Zahlen drücken erstmal garnichts aus. Spätestens dann, wenn die Kinder in das Berufsleben eintreten und später eine Familie gründen, ändern sich auch das Wahlverhalten.”
Das suggeriert, dass u18jährige noch nicht so richtig wissen, was sie da für die Zukunft wählen.
Ich frage mal nach, ob das schon in den Kommunalwahlen umgesetzt wurde.
So weit ich weiß, ist das in den Bundesländern (noch) unterschiedlich. Es lebe der Föderalismus!
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1102383/umfrage/altersgrenzen-bei-wahlen-in-deutschland-nach-bundeslaendern/