
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft sachsenweit zum Protest gegen das Bildungspaket des Kultusministeriums auf. «Das Maßnahmenpaket wird massive Auswirkungen auf den Schulalltag haben und zu einer Erhöhung der Arbeitsbelastung bei gleichzeitiger Absenkung der Bildungsqualität führen», teilte die GEW mit.
GEW fordert Rücknahme der Maßnahmen
Von 8. bis 10. April sind jeweils am Nachmittag Demonstrationen zuerst in Leipzig, dann Chemnitz und abschließend Dresden geplant. Zur Teilnahme sind alle Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Bürgerinnen und Bürger in Sachsen aufgerufen.
Die GEW fordere das Kultusministerium auf, die angekündigten Maßnahmen zurückzunehmen, sagte Burkhard Naumann, Vorsitzender der GEW Sachsen. Die Schulen stünden bereits jetzt unter enormem Druck, die vorgeschlagenen Maßnahmen würden die ohnehin angespannte Lage verschärfen.
Maßnahmenpaket soll Unterricht absichern
Das sächsische Kultusministerium will mit einem Bündel an Maßnahmen den Schulunterricht besser absichern. Grund ist der teilweise hohe Stundenausfall vor allem in den Oberschulen.
Unter anderem sollen ältere Lehrerinnen und Lehrer mehr Stunden arbeiten als bisher. Um die Arbeitskraft der Lehrer effizienter einzusetzen, sollen bisherige Regelungen wie die sogenannte Altersermäßigung geändert werden. Bislang wurde Lehrkräften ab dem 58. Lebensjahr eine Wochenstunde erlassen, ab 60 zwei und ab 61 drei Wochenstunden. Künftig soll diese Regelung erst ab 63 Jahren beginnen.
Auch die Anrechnung von Stunden bei bestimmten Funktionen soll geändert werden. Außerdem sollen künftige Lehrkräfte bereits im Studium mehr im Schulalltag mitwirken können. Im Freistaat fehlen laut Ministerium 1.400 Lehrer in Vollzeit.
Die Einschnitte bei der Altersermäßigung bezeichnete Naumann als «fatales Signal an ältere Lehrkräfte». «Wir fordern eine echte Verbesserung der Arbeitsbedingungen und keine kurzfristigen Notlösungen auf Kosten der Lehrkräfte und der Bildungsqualität», so Naumann. News4teachers / mit Material der dpa
Wer wird wohl an den Demonstrationen teilnehmen? Streiken muss man dafür nicht, das heißt, Beamte dürfen mitmachen!
Da bin ich auch mal gespannt. Ich fürchte, dass es doch eher wenige sind. Auch die Beamten, die ja außerhalb der Unterrichtszeit demonstrieren dürften, tun es dann doch nicht. Sie haben einfach zu viel zu tun, Klausuren usw.-usf.
Vor allem frage ich mich, ob tatsächlich auch Eltern und Schüler dort auftauchen. Kann ich mir nicht vorstellen.
Na und? Es- das Ministerium- wird es dennoch durchsetzen.
Kolleg:innen, das ist doch nun wirklich nicht gesundheitsfördernd für uns Alte! Seid also konsequent und entlastet euch entsprechend.
Fast schon amüsant wäre, wenn alle Kollegen ihr Stundendeputat um genau die Abminderungsstunden reduzieren (Teilzeit), die sie nun nicht mehr bekommen sollen. Wäre dann ein Nullsummenspiel für den Dienstherrn. Bedeutet natürlich Gehaltsverlust. Dann doch lieber massenhafte Proteste aller Lehrer Sachsens?! Wie viele wohl mitmachen werden.
Das wäre doch dumm! Sollen sich lieber die gestohlenen Stunden vom Arzt holen.
In Sachsen wird Teilzeit nur noch genehmigt, wenn man Kinder unter 18 hat, enge Angehörige pflegt oder ein ärztliches Attest vorlegt.
Ich dachte, in Sachsen sind die älteren Lehrkräfte mehrheitlich nicht verbeamtet?
Wieso melden die dann nicht alle ihren Arbeitgeber wegen Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz? Das ist strafbewehrt. Und man kann das auch anonym melden.
Weil die gesetzliche Grundlage fehlt. Ohne Arbeitszeiterfassung fehlt die Klagegrundlage.
Ohne Blitzerfoto wird auch keine Geschwindigkeitsübertretung verfolgt.
Die Ausnahme davon müssen Sie mir jetzt nicht erklären, Zeugenaussage mehrer Beamter und Vorliegen einer Messung mit kalibrierten Radarpistolen.