
An den öffentlichen Schulen in Nordrhein-Westfalen ist der Unterrichtsausfall leicht zurückgegangen. Im ersten Schulhalbjahr 2024/25 sank der Anteil der ersatzlos ausgefallenen Stunden um 0,2 auf 4,5 Prozent, wie das Schulministerium mitteilte. Gleichzeitig wurden 94 Prozent des vorgesehenen Unterrichts erteilt – 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum.
NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) wertete die Entwicklung als erfreulich, betonte aber zugleich den Handlungsbedarf: «Wir arbeiten weiter daran, mehr Personal für unsere Schulen zu gewinnen.» Die Daten stammen aus einer flächendeckenden Erhebung, die seit dem Schuljahr 2023/24 regelmäßig durchgeführt wird. Erfasst werden alle öffentlichen Grund-, Haupt-, Real-, Gesamt-, Sekundar- und Primus-Schulen, Gymnasien sowie Förderschulen für Lern- und Entwicklungsstörungen. Die Rückmeldequote habe erneut bei 100 Prozent gelegen.
Kaum noch Distanzunterricht
Der laut Stundenplan erteilte Unterricht stieg leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 78,4 Prozent. Vertretungsunterricht wurde in 9,9 Prozent der Fälle erteilt – zuvor waren es 9,7 Prozent. Stark rückläufig war der Distanzunterricht, der nur noch 0,1 Prozent ausmachte nach 0,5 Prozent im Vorjahreshalbjahr. Zugenommen hat hingegen der Unterricht in besonderer Form von 5,3 auf 5,6 Prozent. Er umfasst Schulfahrten, Exkursionen, Projekttage, Praktika, Wettbewerbe, Schul- und Sportfeste.
Ersatzloser Unterrichtsausfall sei nicht immer durch kurzfristigen Personalausfall verursacht, teilte das Ministerium mit. Er entstehe auch durch Konferenzen und Dienstbesprechungen, verkürzte Schultage nach Zeugnisausgaben oder an Einschulungstagen. Inzwischen seien über 7.400 Menschen mehr an den Schulen des Landes tätig als im Dezember 2022. News4teachers / mit Material der dpa
Bildungsausgaben: Kein anderes Bundesland wendet weniger Geld pro Schüler auf als…









Nach dem öffentlichen Pranger … äääh der Veröffentlichng der Statistik (ohne irgendwelche Gründe zu nennen), ist der Unterrichtsausfall gesunken. Woran mag das wohl liegen? Bestimmt daran, dass die vielfältigen Maßnahmen des Ministeriums wirken … nicht!
Man wird dazu gedrängt, wirklich jeden Scheiß zu vertreten. An allen Eckstunden und ob es Sinn macht oder nicht. Dabei sind die Kollegen ja nicht krank, sondern arbeiten an supidupi Projekten und sind mit Schülern unterwegs. Also für alle Mehrarbeit.
Manche Schulleiter wollen aber auf Teufel komm raus gut darstehen (genau darauf spekuliert man in D mit dieser Maßnahme). Zur Not wird man von der Bezirksregierung “beraten”.
Hauptsache man lässt sich im Ministerium feiern. Die tollen Maßnahmen von der Frau mit dem Grinsen eines Kleinkindes bringen in Wirklichkeit aber leider gar nichts. Aber das fällt dann erst nach der nächsten Landtagwahl auf und dann macht die jetzige Oppsition alles besser … ein ewiger Kreislauf. Ich komme mir vor, wie beim Murmeltiertag.
Beim Murmeltiertag lernte Phil Connors aber tatgtäglich aus seinen Fehlern und konnte auch mal recht konsequenzlos neues ausprobieren und Experimente wagen… bei uns lernen die polit. Verantwortlichen nicht und haben deren Experimente irreparable Konsequenzen.
Richtig, das habe ich bei meinem Vergleich leider übersehen… traurig.
Stimme Ihnen da zu, wobei ich “irreparabel” schon hoch angesetzt empfinde. Haben Sie da Beispiele im Sinn?
Wir sehen das hier in der Familie genauso. Und leider leidet die Schullust sehr unter dem Mantra “Hauptsache es fällt nichts aus”. Wenn eine Lehrkraft für 2-3 Klassen (natürliche unterschiedliche Fächer und Altersklassen) zuständig ist, findet in keiner Klasse richtiger Unterricht statt, sondern alle Kinder sind nur verwahrt. Es ist dann laut, keiner kann sich konzentrieren und die Aufgaben, die für die Stunde vorgesehen waren, müssen dann zu Hause nachgearbeitet werden. Da steigt der Frust der Kinder, die gerne in der Schule lernen wollen. Auch ist es gerade an unserer Schule beliebt, dass der Sportunterricht in den Randstunden vertreten wird, wohlgemerkt fachfremd. D.h., dass dann Menschenmemory oder Werwolf gespielt wird… Hauptsache die Statistik stimmt… Naja und dann gibt es aber auch in jeder Klasse ein paar Eltern, die nicht möchten, dass man als Klassenpflegschaft diesen Zustand anspricht, weil es für diese nur wichtig ist, dass das Kind untergebracht ist. Auch das gehört leider zur Wahrheit dazu.
Wir als Familie machen auch diese Erfahrungen. Bei unseren Kinder ist letzte Woche 1/3 des regulären Unterrichts nicht erteilt worden. Stattdessen gab es Mitbeaufsichtigungen. Das führt dazu, dass die Lehrkräfte Sport haben, weil sie zwischen 2 oder 3 Klassen (natürlich mit unterschiedlichen Fächern und unterschiedlicher Altersklasse) hin und her springen und versuchen für Ruhe zu sorgen. Die SuS, die lernen wollen, sind genervt, weil sie die Aufgaben auf Grund des Lärmpegels in der Schule nicht machen können, so dass diese Nachmittags zu Hause nachgearbeitet werden müssen. In den letzten Wochen auch sehr beliebt bei uns, den Sportunterricht in den Randstunden fachfremd vertreten zu lassen. Dann sitzen die SuS in der Klasse, statt sich in der Halle zu bewegen, und spielen Werwolf oder Menschenmemory. HA dürfen sie dann nicht machen, sind ja HA und keine Schulaufgaben. Die SuS kommen dann ziemlich genervt vom Zeit-absitzen nach Hause und der Schulfrust wächst. Ich finde es schon bezeichnend, wenn ein Kind aus der 10. Klasse nach Hause kommt und erzählt, dass es heute in der Schule gut war, weil nur eine Stunde vertreten wurde und man mal wieder etwas sinnvolles machen konnten. Schade, dass nur auf die Statistik geschaut wird. Es bräuchte Schulleiter+innen mit Mut, die Unterricht ausfallen lassen und so zeigen, dass unser System gerade nicht funktioniert. Aber z.Z. wird ja nur daran gedacht, die Formalien einzuhalten. An die SuS und LuL denkt keiner.
Wobei leider auch zur Wahrheit gehört, dass es immer mehr Eltern gibt, denen egal ist, was in der Schule passiert, Hauptsache die Kinder sind wegorganisiert. Traurig,
Wir sind da auch mit den meisten Eltern auf einer Linie.
Beim 5. und 6. Schuljahr sehen wir übrigens alle ein, dass möglichst vertreten werden soll, die sind halt noch klein. Darüber aber nur, wenn es wirklich Sinn macht. Das Schlimme daran ist wirklich, dass die meisten Vertretungsstunden nicht wegen Krankheit ausfallen, sondern wegen irgendwelche Veranstaltungen, die zusätzlich zum Unterricht gemacht werden müssen. Das ist dann immer Mehrarbeit.
Wir brauchen mal Politiker, die wirklich und sinnvoll den Unterrichtsausfall senken wollen und nicht nur für die Statistik.
Niemand will diese Verantwortungen. NiEMAND!
Bei uns fällt u.a. viel Unterricht deshalb aus, weil wir vom KuMi gezwungen sind, projektartige Prüfungen durchzuführen, die enorm viel Ressourcen in Anspruch nehmen. Das sind Prüfungen, bei denen der Praktiker sofort die Hände überm Kopf zusammenschlägt, weil der sofort durchschaut, dass das auf den Hochglanzbroschüren Beschriebene nie und nimmer professionell erträglich, zielgerichtet niederschwellig durchgeführt werden kann. Im KuMi wird das so verkauft, dass Praktiker (wann und wo und wie oft sie an der Schule praktizieren bleibt geheim…) bei der Planung dabei waren. Diese Praktiker müsste man mal zur Rede stellen. Das KuMi sollte mal 8 Wochen in Schulen hospitieren, damit die mal erleben können, was sie selbst so verzapfen.
Durch Alltagshelfer fallen weniger Unterrichtsstunden aus? Oder ist es eher der Mensch, der jede Woche Ihre verdammte Unstat-Abfrage bedient? Wir hatten letzte Woche eine Projektwoche, da gab es 8 Minusstunden….die konnte man aber nicht als solche deklarieren…..auch die Aufführungen am Nachmittag, wo alle LuL und natürlich die Kinder da waren und Überstunden geschoben haben, kein Chance das so einzugeben….tja, da haben wir eben keinen Entfall gehabt….im Gegenteil, da waren es mehr Stunden als üblich….huch…
Und nein, wir haben selten kompletten Entfall, da wir eine Grundschule sind und die Kinder nicht einfach nach Hause schicken können. Da machen wir eben was anderes….anderer Lehrer (oder so), andere Lerngruppe, anderer Unterricht…..in Wahrheit gehen wir einfach nach draußen….oder spielen oder so…..Hauptsache Frau Feller klopft sich auf die Schulter und wir werden nicht öffentlich diffamiert…..Ich weiß, dass ist feige, aber wir müssen um Schüler kämpfen, sonst gibt es uns demnächst nicht mehr….
… und das Beste:
Wer zwei Lerngruppen parallel betreut, macht keine Plus-Stunden, hilft aber der Entfallkosmetik.
Der Trick bei GE funktioniert auch sehr schön. In den Bändern mit der Fachleistungsdifferenzierung, wo aus 6 Klassenverbänden dann z.B. acht Kurse werden, wird einfach Unterricht im Klassenverband gemacht und schon hat man in dem Jahrgang zwei Vertretungslehrer gewonnen, die an anderer Stelle eingesetzt werden können. Hauptsache die die Dezernenten in den Bez.-Reg. strahlen und können nur Positives ans MSB melden, damit das Lächeln von Frau Feller wegen der unschönen Statistik nicht gefriert.
Die Aufsicht von zwei Lerngruppen in Klassenstärke wird bei uns zum Glück nicht mehr gemacht … es gäbe auch direkt schriftliche Widersprüche.
Die Kurse und der Religionsunterricht sind allerdings eine schöne Vertretungsreserve. Es gibt Zeiten, da kann ich im Kurs kaum sinnvollen Unterricht machen, geschweige denn Klassenarbeiten schreiben.
Die Aufsicht von zwei Lerngruppen in Klassnestärke …
Der Trick ist doch, dass viele Lerngruppen kleiner sind. Da werden dann der Hauswirtschafts- und der Technikunterricht zusammengelegt, da beide Lerngruppen paralell laufen und nur halbe Klassenstärke haben. Die Orga-Teams der Schulen werden nicht umsonst von einem Kreativdirektor, der auch Abwesenheitsvertreter ist, geführt. Größtes Vorbild der Stundenplaner war übrigens Churchill mit seiner Weisheit, dass nur Statisken geglaubt werden könne, die man selbst erstellt habe.
Der geringe Zuwachs an lehrkräften ist halt Folge mangelnder Fähigkeit zur Bilokation bei der Gen Z:)
Wäre der Heilige Geist z.B. Lehrkraft geworden, er hätte zeitgelich über fast alle SuS kommen können. – Aber eben nur fast alle, da einige eben immer wieder während des Unterrichtes auf der Toilette verschwinden müssen..
Angewandte Quantenmechanik – die können sich auch gleichzeitig nach links und nach rechts bewegen. Das müssen Lehrer schnellstens lernen…
Bei uns ist es auch schon sehr auffällig, dass seit der Veröffentlichung der Daten selbst bei vorhersehbar länger kranken Kollegen keine Endstunden abbestellt werden. Da werden die Kinder auf die noch im Hause befindlichen Klassen aufgeteilt oder es gibt auch mal einen Film für 3 Klassen parallel…Halt alles für eine gute Statistik.
Naja, in unserer Schule (und ich denke, dass man da für die meisten Grundschulen sprechen kann) gibt es deshalb so selten Entfall, weil 75% der Kinder die OGS besuchen. Hängen wir eine Stunde ab, muss die OGS übernehmen. Die haben aber auch ihre Einsatzpläne und nicht endlos Personal, welches dann zur Verfügung steht. Also ziehen wir durch und wenn Entfall, dann ist das vorher gut mit der OGS abgesprochen….
Lustig ist das Lehrkräfteleben!
Das folgende Lied untermalt die Forderung der Gen Z, ihre eigenen Erfahrungen machen zu wollen, wobei auch das Vergnügen nicht zu kurz kommen soll. Es ist schließlich seit Jahrhunderten das ungeschriebene Recht der Jugend, neue Erfahrungen zu sammeln und seine Möglichkeiten und Grenzen mit einer Portion Übermut auszuloten. Aufgaben und Pflichten kommen schon noch früh genug. Darum war es zu allen Zeiten das Gebot der Stunde, die Jugendzeit aus vollen Zügen zu genießen. Die Zeit der Pflichten kommt schon noch früh genug. Drum lasst bis dahin »der Jugend ihren Lauf«.
“Lasst doch der Feller,
der Feller ihren Lauf,
lasst doch der Feller,
der Feller ihren Lauf!
Doofe Lehrer wachsen
immer wieder auf,
lasst doch der Feller ihren Lauf!
Tanz mit der Dorl, walz mit der Dorl
und ruf Helau mit der Dorl,
tanz mit der Dorl, walz mit der Dorl
und ruf Helau.
Warum solln wir uns des Lebens,
des Lebens nicht erfreun,
warum solln wir uns
des Lebens nicht erfreun?
Bei Tanz und Flötenspiel
hat man der Freuden viel.
Tanz mit der Dorl…
Ach, noch einen Walzer,
einen Walzer zu guter, guter Letzt,
noch einen Walzer,
einen Walzer zu guter Letzt!
Seht nur, wie allerliebst und nett
die Feller die Füße setzt!
Tanz mit der Dorl…
Flink wie der Vogel,
wie der Vogel in der Luft.
Flink wie der Vogel,
wie der Vogel in der Luft.
Dann geht es um und um
dann geht es ticketacke rum.
Tanz mit der Dorl…”
Ich kann mich nicht erinnern, dass Unterrichtsausfall wegen Dienstbesprechungen o.ä. früher angekreidet wurde.
Aber wenn sich die Situation verbessert haben sollte – congrats!
Weiter muss es gehen: zu wenige Wochenstunden, Vertretungsstunden, Sicherstellung von bspw. Förderstunden etc. die im Krankheitsfall geopfert werden.
Die Liste bleibt lang…
Zu meiner Zeit fanden Dienstbesprechungen immer nach dem Unterricht statt! War blöd für TZ-Kräfte und wenn man gerade mal einen kurzen Unterrichtstag hatte.
Das ist nach wie vor so.
Bei uns müssen auch die antreten, die an diesem Tag ihren freien Tag haben.
Mich würde ja mal interessieren ob Schulzeitverkürzungen , die wir z.B. an den Förderschulen geistige Entwicklung hier in Düsseldorf haben , mit in die Statistik gerechnet werden . Oder ist eine offizielle Verkürzung der Schulzeit wg Lehrkräftemangel eine geschickte Methode die ohnehin verheerenden Zahlen ein wenig hübscher erscheinen zu lassen ?