DÜSSELDORF. Mehr Praxis, mehr Geld, mehr Nachwuchs: Eltern- und Erziehungsverbände fordern eine Reform des Lehramtsstudiums in Nordrhein-Westfalen – und reagieren damit auf die angespannte Personalsituation an den Schulen. Ihre Lösung: ein duales Lehramtsstudium.

Um den Mangel an Lehrerinnen und Lehrern an den Schulen zu bekämpfen, schlagen mehrere Eltern- und Erziehungsverbände duale Studiengänge im Lehramt in Nordrhein-Westfalen vor. Damit soll Theorie und schulische Praxis enger verzahnt werden und das Lehramtsstudium attraktiver werden. Vorbild seien andere Bundesländer und die Einführung eines dualen Studiums im Polizeidienst in NRW. Hier werde der Beruf früh an die Praxis angebunden und finanziell abgesichert, heißt es in einem Brief an die Landesregierung in Düsseldorf.
Der Vorschlag ist Teil eines Maßnahmenkatalogs, den Elternvertreter, darunter die Landeselternkonferenz und die Landeselternschaft der Grundschulen, in einem gemeinsamen Schreiben an die Ministerien für Schule, Kinder und Jugendliche sowie Kultur und Wissenschaft in Düsseldorf verschickt haben.
In dem Brief wird unter anderem die Gleichstellung von Lehramtsstudierenden mit anderen Anwärtern auf den Beamtenstatus und die damit verbundene frühzeitige finanzielle Absicherung gefordert. Die Elternvertreter beklagen ein strukturelles Defizit von über 8.000 Stellen. Da viele Lehrerinnen und Lehrer von Vollzeit- auf Teilzeitstellen wechseln, sei der tatsächliche Bedarf höher und liege bei mindestens 10.000 Lehrkräften.
Schulministerin Dorothee Feller (CDU) bezeichnete die Bekämpfung des Lehrermangels Anfang des Jahres als Daueraufgabe. Seit Ende 2022 seien in NRW rund 7.400 Menschen mehr an die Schulen gebracht worden. «In dieser Zeit gibt es insgesamt 12.000 Neueinstellungen, davon mehr als 10.000 Lehrkräfte.» Zudem würden die Schulen durch bislang mehr als 1.700 Alltagshelfer entlastet. News4teachers / mit Material der dpa
Bezahltes duales Lehramts-Studium? Verbände wehren sich: “Deutlicher Qualitätsverlust”
Den ‘betrieblichen Teil’ dieses dualen Studiums übernimmt dann wer? Die Quereinsteiger der letzten Jahre als ‘Ausbilder’? Oder doch die letzten, immer gern genommenen ‘Boomer’, die bekanntlich seit Jahren nichtstuend die Beförderungsstellen blockieren? Sinnlose Bürokratie, gerne auch abwertende öffentliche Äußerungen, jedes Schuljahr neue Zusatzaufgaben, das bietet dieser Arbeitgeber. Ob ein duales Studium das ausgleicht? Vier bis fünf Jahre finanzielle Absicherung im Studium und sicherer (naja…) Arbeitsplatz für dreißig Jahre Dienstverpflichtung, ist das ein Deal?
Klare Antwort:
Nö!!
… aber das wird die Granden nicht scheren, denn denen geht es in erster Linie darum, nach Ablauf ihrer Amtszeit Zahlen zu präsentieren … ob die nun ernsthaft zu einer Verbesserung der Bildungsergebnisse führen ist dann völlig egal.
Auch da herrscht das unsägliche Prinzip der “selektiven Wahrnehmungen”.
In solchen Fälle ” inmer der, der fragt!”.
Ergo frafe ich sowas in unserer Anstalt nicht mehr ab – bekomme eh keine brauchbare Antwort und mache nur unnötig auf mich aufmerksam … das könnte ein wertvoller Tipp für alle anderen KuK an anderen Schulen sein.
Wir stellen einfach noch einen Stuhl dazu … diesmal eben für die zukfüntigen Kollegen. Und das bisschen Beratung kann doch eben noch in der Pause stattfinden.
Einfach mal kreativ sein und guten Willen zeigen, statt immer nur meckern.
. Und der “selektierten Wahrheiten”.
Realist hat es bereits berechnet für uns:
Lohnt sich nicht mehr.
Zu wenig Kohle für Uniabgänger
Zu viel Arbeit
Zu wenig Digital und Flexibel
-> kaum Homeoffice
noch keine 4-Tage Woche, fehlende Gleitzeit
noch kein Gehalt in Urlaubstage
noch kein Bildungsurlaub
noch keine Jahresprämie
fehlende Bonuszahlungen
13 Monatsgehalt?
@Realistin
Und wie gehts heute dem Liebsten auf der Terasse? 😉
Wofür denn bitte die Jahresprämie?
Hier hat noch niemand verstanden, dass Schulen kein produktives Ergebnis liefern.
Und wer genau ist niemand hier?
Produktiv im Sinne von: ein Produkt hergestellt?
Das tun Manager auch nicht. Hindert sie aber nicht daran, Boni mitzunehmen.
Im Falle der Deutschen Bahn, weil sie einen gewissen Anteil an Frauen eingestellt haben. Augen auf bei Formulierung der Ziele!
Aber die Bahn- die macht das. Deshalb gibt’s dort die fetten Prämien für die Vorstände.
Doch genau das machen Schulen. Sie stellen in ihrem Sprech eben das regionale Produkt Humankapital den Unternehmen zur Verfügung!
Und keinen Fahrer, keinen Dienstwagen, keine Bodyguards, keine Immunität, kein der Schule angegliedertes 4-Sterne-Restaurant mit täglich wechselnden Speisekarten, kein Gottesgnadentum, totale Absprache der Unfehlbarkeit……
Machen die Länder dies bereits nicht aus Verzweiflung?
Drei Jahre bezahltes Lehramtsstudium nach der Schule ist die Lösung. Mehr Arme können stdieren und man hat recht schnell neue Lehrer.
Das Studium wird doch schon bezahlt.
Ab dem 1. Semester?
Mir wurde nichts bezahlt und durfte immer arbeiten.
Solange die Arbeit als Vertretungslehrkraft während des Studiums in keiner Weise bei der späteren Einstufung oder für die Probezeit angerechnet wird, besteht noch Verbesserungsbedarf.
Alle, die das gut finden:
Bitte dringend „Deprofessionalisierung“ googeln.
Und die Arbeitsbedingungen an Schulen werden durch eine duale Ausbildung besser? Diese Forderung ist ja eine totale Luftpumpe. Aber witzig, wie naiv sich manche Menschen das System vorstellen.
Ich finde den Ansatz gut!
So viele Kurse an der Uni waren reine Zeitverschwendung. Diese Zeit hätte man anders investieren können …
Die Erfahrungen in Praktika und das Ref hingegen waren für mich lehrreich. Wahrscheinlich hatte ich auch sehr viel Glück, überwiegend gute Ausbilder gehabt zu haben. Von Negativbeispielen kann man auch viel lernen. Besonders wichtig waren die Kollegen, die mir soliden Unterricht unter realen Bedingungen gezeigt haben – ohne viel Tamtam.
Warum also nicht als duales Studium?
Die Ausbilder aus der Theorie müssten dann natürlich auch an den Schulen die praktische Ausbildung übernehmen und selbst zeigen, was sie drauf haben. Ähnlich wie auch das Semesterpraktikum in BW organisiert und umgesetzt wird.
Vielleicht würde diese Form der Ausbildung tatsächlich mehr Menschen ins System bringen.
Unsere Arbeitsbedingungen werden dadurch natürlich noch nicht besser, aber um die aktuelle Situation zukünftig zu verbessern, gibt es wohl auch nicht den einzig richtigen Weg.
Weil ein duales Studium prallt gesagt „kein“ Studium ist. Ein duales Studium mag als Ersatz für ein Ph Studium in Ordnung sein, aber (und das wollen jetzt ganz viele nicht hören) eben nicht für den Beruf als Gymnasiallehrkraft, welche SuS auf ein Universitätsstudium vorbereiten soll!
Wieso bekommt eigentlich jemand, der fünf Jahre studiert hat, im Referendariat weniger als jemand, der nach dem Realschulabschluss zur Bundeswehr gegangen ist? Und warum ist der Lehrberuf eigentlich so unattraktiv?