ESSEN/DÜSSELDORF. Schulleitungen in Nordrhein-Westfalen stehen massiv unter Druck – das zeigt eine aktuelle Erhebung der Bildungsgewerkschaft GEW NRW in Kooperation mit Arbeitsforschenden. Die Ergebnisse machen deutlich: Wer eine Schule leitet, arbeitet oft über das Limit hinaus – emotional wie zeitlich.

Viele Schulleitungen stehen unter permanentem Druck. Der tägliche Spagat zwischen Verantwortung, Konfliktmanagement und hoher Erwartungshaltung ist, im Vergleich zu anderen Berufsgruppen, emotional besonders herausfordernd. Auch ausufernde Arbeitszeiten und das Gefühl rund um die Uhr verfügbar sein zu müssen, führen zu Überlastung.
Erstmalig stehen psychosoziale Belastungen im Fokus
In Zusammenarbeit mit dem GEW-Hauptvorstand und der Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften (FFAW) ist die GEW NRW erstmalig den psychosozialen Belastungen von Schulleitungen auf den Grund gegangen. In NRW haben sich knapp 1.300 Personen an der Umfrage beteiligt. Mit dem breit erprobten Fragebogen „Copenhagen Psychosocial Questionnaire“ (COPSOQ) lässt sich nicht nur die Belastung von Schulleitungen sichtbar machen, sondern sie lässt sich auch mit anderen Berufsgruppen vergleichen.
Demnach fühlen sich Schulleitungen von ihrer Tätigkeit deutlich stärker gefordert als der Durschnitt der Beschäftigten aller Berufsgruppen aus der COPSOQ-Datenbank. Im Vergleich dieser beiden Gruppen schätzen Schulleitungen sowohl die Menge an Aufgaben als auch die emotionalen Anforderungen deutlich höher ein. Hinzu kommt, dass sie eher das Gefühl haben, ihre Emotionen verbergen zu müssen. Sie beurteilen außerdem die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben als unvorteilhafter und berichten häufiger von einer Entgrenzung zwischen Beruf und Privatleben.
Gesundheitliche Auswirkungen
Die in den Ergebnissen ersichtliche Belastung schlägt sich vermutlich auf ihre Gesundheit nieder: So nehmen Schulleitungen laut Befragung häufiger als der Berufsgruppen-Durchschnitt Burnout-Symptome wahr, sie gehen häufiger krank zur Arbeit und haben größere Schwierigkeiten, abzuschalten. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die befragten Schulleiter*innen ihren allgemeinen Gesundheitszustand ebenfalls schlechter einschätzen.
Trotz allem zeigen sich die Schulleitungen aber mit ihrer Arbeit ähnlich zufrieden wie der Durchschnitt aller bisher mit der Methode befragten Beschäftigten. Eventuell steht dieses Ergebnis in Verbindung mit den Ergebnissen aus dem Bereich „Einfluss und Entwicklungsmöglichkeiten“. Gegenüber dem Querschnitt aller Berufsgruppen aus der COPSOQ-Datenbank empfinden Schulleiter*innen in einem erkennbar höheren Maße, dass sie Einfluss auf ihre Arbeit haben. Ebenso schätzen sie die Entwicklungsmöglichkeiten insgesamt wesentlich besser ein. Hinzu kommen, dass sie nicht nur die Bedeutung ihrer Arbeit positiver wahrnehmen, sondern auch eine viel größere Verbundenheit mit dem Arbeitsplatz verspüren.
Regelmäßige Arbeit an Wochenenden, abends und nachts
„Die Studie gibt in vielerlei Hinsicht Antworten darauf, warum es in NRW so viele unbesetzte Schulleitungsstellen gibt“, sagt die Landesvorsitzende der GEW NRW, Ayla Çelik. „94 Prozent der befragten Schulleitungen haben angegeben, regelmäßig am Wochenende zu arbeiten. 88 Prozent arbeiten auch abends oder nachts. Es gibt keine klare Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben: Hier werden die strukturelle Überlastung und das Erwartungsniveau besonders deutlich. Das sind Rahmenbedingungen, die mit einem wirksamen Gesundheitsschutz nicht vereinbar sind.“
Auch die emotionalen Anforderungen an Schulleitungen seien alarmierend, erklärt Ayla Çelik: „Schulleitungen haben eine enorme Verantwortung und stehen dabei oft zwischen den Stühlen. Sie sind Puffer zwischen Kollegium, Eltern, Schülern und Schulaufsicht. Sie sind Manager*innen, Streitschlichter, Psycholog*innen und Pädagog*innen in einer Person und eigentlich ständig in einem Rollenkonflikt.“
„Eine Schule zu leiten, darf keine Zumutung sein.“
Nicht ohne Grund sei laut GEW aktuell jede zehnte Schulleitungsstelle in NRW unbesetzt, bei den stellvertretenden Schulleitungen sogar fast jede Fünfte. Besonders dramatisch sei die Lage an Grundschulen. Gleichzeitig gingen in den kommenden fünf Jahren hunderte Leitungskräfte in den Ruhestand.
„Diese Entwicklung gefährdet nicht nur die Führungskultur an unseren Schulen, sondern auch die Qualität von Bildung und Schulentwicklung. Eine Schule zu leiten, darf keine Zumutung sein. Viele Schulleitungen leisten deutlich mehr, als offiziell anerkannt wird. Aber solange diese Mehrarbeit unsichtbar bleibt, wird sich nichts ändern. Wir müssen sichtbar machen, was geleistet wird. Nur so können wir echte Entlastung und faire Bedingungen schaffen. Als GEW NRW fordern wir, dass die Leitungsämter durch eine deutliche Entlastung aufgewertet werden. Zusätzliche Verwaltungsassistenzen, multiprofessionelle Teams und mehr Leitungszeit könnten die Belastung und die komplexe Aufgabendichte abfedern!“ News4teachers
Hier geht es zu einer ausführlichen Zusammenfassung der Studienergebnisse.
Wochenendarbeit und diverse Überlastungen kennen wir kleinen, nur Unterrichtenden ja auch.
Dass es bei den Schulleitungen schlimmer sein soll: Der Fluch der hohen Besoldungsgruppe!
Angesichts der nur minimal höheren Besoldungsgruppe an Schulen der Primarstufe und der Sek I, kann man leider nur abraten.
Hohe Besoldungsgruppe? Ich hätte schon Lust auf Managementaufgaben. Aber dann auch bitte zum Managergehalt. Die Beförderung auf A14 macht Netto 200 Euro aus. Wenns hoch kommt. Dafür dann den ganzen Stress?
Und selbst an den Gymnasien sind es A16. Kaum eine Firma mit 100 Angestellten bezahlt den Chef mit weniger als 100000€ brutto im Jahr bzw. dem hochgerechneten Beamtennetto.
Über A16 kann man nur träumen an den GS. Dafür würde ich es sogar tatsächlich überlegen. Aber auch nur wenn ich wüsste, dass nicht an Sekretariat gespart wird und der Konrektor besetzt ist. Unsere Schulamtsrätin ist tatsächlich auch ein kleines Biest. Also würde ich schonmal auf jeden Fall den Bezirk wechslen.
A15 würde mich tatsächlich reichen….das würde mich ganz arg zufrieden machen….
Mal schauen, nächstes Jahr haben die Kollegen alle A 13, meine Konrektorin verharrt auf A13 Z…..das sind ca 1,5 € mehr als eine normale Lehrkraft…..
Sie hat auch schon remonstriert….ich bin gespannt, wie es weitergeht….
Mir und mich verwechselt ich nicht, dass kann mich nicht passieren
Hexe 🙂
??
Hexen verfügten über weit gefächertes mitverbranntes Kräuterwissen, z.B. so gesehen müssen junge Frauen wegen dieser bestialischen Morde an Ihrem Geschlecht heute chemische Hormone mit fiesen Nebenwirkungen in Form der sog. Pille zu sich nehmen, während insziwschen unbekannte Kräuter ebenfalls verlässlich verhüten hätten können.
Kluge, weise Frauen werden auch heute noch insbesondere von Männern als Gefahr gesehen oder zumindest gern als “schwierig” deklariert.
Entsprechend kritisches Lesen einiger Grimms Märchen empfiehlt sich.
Unbekannt ist aber, ob sog. Hexen darüber hinaus noch über grammatisches Basiswissen verfügten, was meineine sich durchaus vorstellen kann.
Mir und mich verwechsel ich nicht, das kam bei mich nicht vor. Ich hab einen kleinen Mann im Ohr, der sagt mich alles vor….so geht das….
… und wenn Du dich dann noch eine Tüte Deutsch kaufen tust …
Hat mich auch geholfen:)
Da wird genau nichts passieren. Die Grundschulen sind in der Überzahl. Eine Besoldungsanpassung für Rektoren und Konrektoren kann sich das Land nicht leisten. Schon jetzt laufen Kosten für Beamte und Pensionen aus dem Ruder. Ich tippe auf gewollten Leerstand aufm Rektorstuhl mit Verpflichtung des Dienstältesten. Wieso den Job attraktiv machen, wenn man jemanden zu seinem Glück zwingen kann?
Ja, das könnte sehr gut sein….ach….
Das sind aber Aufwendungen und keine Kosten.
Je Stunde….
Je Deputatsstunde …
Ja
Wenn der Konrektor die monatlichen Bezüge lediglich auf die von ihm erteilten Unterrichtsstunden umlegt, hat er einen guten Stundenlohn. Der Nachteil dabei ist, dass er alle anderen dienstlichen Tätigkeiten ehrenamtlich ohne Aufwandsentschädigung erledigen müsste
Ja, wenn….und hier liegt ja das Dilemma….die sonstigen Tätigkeiten sind zwar hier und dort differenzierter erfasst und in der ADO nachlesbar, aber ein zeitlicher Umfang ist dort nicht erkennbar….
Ich würde mir wünschen, dass alle Tätigkeiten innerhalb des Lehrerspektrums mal erfasst würden und quantifiziert werden.
Ich denke da an meine Kulturbeauftragte (ist so eine Ding unserer Stadt), die eine Ermäßigungsstunde erhält (ist vorgegeben und bedarfserhöhend) und für diese Stunde gar keine Aufgabe hat, die diese Stunde auch nur annähernd rechtfertigen würde…..
Ich würde auch gerne noch mal an die Leitungszeit ran, denn die ist auch wischiwaschi und nicht nachvollziehbar (mal abgesehen von ihrer Berechnung)….da wäre so eine REFA Kraft mal wirklich gut…..
als Führungsrolle viel zu schlecht bezahlt, bei zu hoher Aufgabenlast.
Immerhin da ist schon einiges an Homeoffice dabei, man glaubt es kaum!!!
Jaaaa, Homeoffice ist vom AG aber nicht genehmigt….für die Konrektorin schon….nicht ganz unheikles Thema….
Alle sollten etwas vom Homeofficekuchen abbekommen 🙂
Der Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten ist bekannt?
Die Bundesländer werden ebensowenig Lehrkräftearbeitsplätze in den Schulen wie Homeoffice-Ausstattungen finanzieren wollen. Die Tablets, die zu dienstlichen Zwecken zur Verfügung gestellt wurden, sind keine HO-Ausstattung.
Schön, dass euch Tablets zur Verfügung gestellt wurden. Wir sollten hier in Brandenburg auch welche bekommen: Zum Ende des letzten Schuljahres (hat keiner geglaubt), zum Ende des letzten Jahres (wir haben gehofft), bis März (wir haben gelacht), erstmal nur an Schwerpunktschulen (wir winken resigniert ab). Dafür dürfen wir dann eine Stunde mehr arbeiten (tun wir eh schon über regelmäßige Vertretung, wird nur nicht mehr bezahlt), oben drauf noch mehr vertreten und der Krankenstand steigt und steigt. Den Mangel muss die SL verwalten, echt kein reizvoller Job.
Bei uns wird das gelebt, wir haben für alle ein tablet und gehen schon ab und zu ins Homeoffice. Wir üben sogar manchmal Homeofficetage.
Nein, ihr geht zum mobilen Arbeiten nach Hause. Fangt endlich an euch mit den lLegaldefinitionen auseinander zu setzen.
Beim Homeoffice hat euch der Arbeitgeber die komplette Büroausstattung auf seine Kosten zu stellen.
Beim mobilen Arbeiten muss er nicht einmal eine Kostenübernahme für das Heimnetzwerk garantieren. Die begründung ist dann, dass dises heinetzwerk bzw. das notwendige Equipment ja überwiegend privat und nicht dienstlich genutzt würde.
Ich wollte damals Lehrer werden, weil ich gerne unterrichten wollte. Das tue ich nach wie vor, wenngleich ich unsicher bin, in der heutigen Zeit den Beruf erneut erlernen zu wollen.
Als Schulleiter entfällt ja der Grund, weshalb ich Lehrer werden wollte, weitgehend, weshalb das für mich nicht infrage kommt. Die Verantwortung und die Arbeitsbelastung übersteigen die geringere Unterrichtsverpflichtung um ein Vielfaches und werden durch das höhere Einkommen nicht ansatzweise kompensiert.
Och, an Schulen der SekI+II mit um die 1000 SuS und um die 80 Lehrkräfte mit Abwesenheitsvertretung, Abteilungsleitungen und einem Orga-Team kann man von der Besoldung schon leben. Das einzig Blöde, es fehlt an Zeit das Geld unter die Leute zu bringen.
Ich sage nicht, dass die Besoldung schlecht ist, ist sage nur, dass sie in der freien Wirtschaft finanziell bei einer Person mit gleich viel Personalverantwortung weitaus höher ist.
Kleine Mikrostudie:
In meinem gesamten Berufsleben lernte ich genau ZWEI SL-Personen mut intaktem Privatleben kennen.
Der Rest?
Uiuiui, wenn man da (ungewollt) Einblicke hinter die Fassade erhielt…
Und das ist auch kein Wunder:
Extreme Präsenzkultur, Sitzen zwischen allen Stühlen, nie echte Freizeit…was nützt da das viele Geld?
Es sollte ganz wesentlich andere Gründe geben, warum man SL wird….
Nach wie vor unterrichte ich eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Stunden und bin also Lehrer…..
Und ja, ich mache meinen Job wirklich gerne, weil er so vielfältig ist…..manchmal zu vielfältig….gebe ich zu….und vollkommen entgrenzt….nie fertig…..immer was zu tun…..man muss sehr gut auf sich aufpassen…..
„94 Prozent der befragten Schulleitungen haben angegeben, regelmäßig am Wochenende zu arbeiten.”
Was hat das mit Schulleitung zu tun? Wann soll ich denn sonst beispielsweise Klausuren korrigieren?
Es geht in der Befragung ausschließlich um Schulleitungen, nicht um “normale” Lehrkräfte.
Es wird aber so getan, als wäre das bei SL was besonderes.
Denke mal, das bezog sich auf SL-typische Arbeiten…wie etwa voluminöse Statistiken und Papierberge ausfüllen, die niemals wieder das Tageslicht sehen usw.
Druck von oben und von unten. Von oben natürlich nur Blödsinn und Verwaltungsaufwand…
Dabei aber keine der Möglichkeiten, die ein “normaler” Chef hat. Nein Danke!
Diejenigen, die noch klar denken können, suchen sich einen gut bezahlten Minijob und haben das gleiche Netto bei wesentlich weniger Arbeit. Einen Teil davon gut angelegt, habe ich später auch keine Nachteile nach der Pensionierung.
Während ich mit in den Sommerferien die Sonne auf den Wanst scheinen lasse, arbeiten die Herrschaften an Stundenplänen und Co. Tja, die Abordnungen kommen halt sehr kurzfristig und müssen noch irgendwie bedient werden. Och nö…
Tja, wenn denn am Ende der ferien absehbar ist, ob denn die ausgeschriebenen Stellen auch alle besetzt werden können oder ob doch nicht einer der Bewerber im letzten Moment noch abspringt. Schön auch immer die unterjährigen Personalveränderungen auf Grund von einsetzendem Mutterschutz, Erziehungszeiten, längeren krankheitsbedingten Ausfällen, Reha-Maßnahmen oder Kuren. Da gibt es dann im Laufe eines Schuljahres zwischen 6 bis 10 neue Stundenpläne, die erstellt werden müssen, auch wenn sie nicht die Gesamtheit des Kollegiums in jedem Fall betreffen.
Ich lehne mich (als normaler Lehrer) gepflegt zurück und warte auf den neuen Plan.
Zweimal bin ich gefragt worden, ob ich Schulleitung machen möchte, zweimal abgelehnt. Jetzt werde ich nicht mehr gefragt und bin der Meinung alles richtig gemacht zu haben.
Als Angestellter müssten Sie nicht einmal ablehnen, Sie werden gar nicht mal gefragt. Da ist bei Abwesenheitsvertreter EDEKA
In Vertretung habe ich den Konrektor in der Tat insgesamt 2 Jahre gemacht. Da hab ich mir ja meine Meinung gebildet und würde es nicht mehr machen. Der Vorteil bei uns: Ich bin nicht Dienstältester. Ansonsten würde ich einen Arzt finden …
Es hängt auch erheblich vom Kollegium ab. Bei meinem Kollegium bin ich noch nicht einmal bereit, eine Teamleitung zu übernehmen. Wurde einmal dazu “zwangsverpflichtet” und dann habe ich das schön gegen die Wand gefahren. Seit dem bin ich für Führungsaufgaben laut Beurteilung ungeeignet.
Gut gemacht
Richtig gemacht. Damals war ich leider noch etwas jünger und unerfahrener.
.. und brauchte das Geld
Wie, bezahlt werden? Nein, so ja jetzt auch nicht … ein paar Ermäßigungsstunden müssen reichen.
Aber wie gesagt, ich habe gelernt.
Da hoffe ich doch, dass Sie auch keine Klasse führen müssen? Denn: “für Führungsaufgaben” … sind Sie ja “ungeeignet”.
(So als kleiner Tipp für das nächste “Kadergespräch”, wenn Ihre SL vorschlägt, Sie mögen doch diese 8a als KL übernehmen 😉 )
Richtig so.
Ich kann auch ganz vieles nicht – so ehrlich muss ich sein. Schade-Banaaaaane.
Ich würde den Job nichtmal geschenkt nehmen….