
In Berlin besuchen Schüler eine Grundschule, ehe sie – in der Regel nach der sechsten Klasse – in eine weiterführende Schule wechseln. Das kann ein Gymnasium oder eine Integrierte Sekundarschule (ISS) sein. Qualifizierte Schulabschlüsse sind hier nach neun oder zehn Jahren möglich, Abitur nach zwölf (Gymnasium) beziehungsweise 13 Jahren (ISS). Daneben gibt es Gemeinschaftsschulen, in denen Schüler bis zu zehn Jahre durchgehend zusammen lernen.
Frühe Aufteilung verfestige die soziale Spaltung
«Das aktuelle Schulsystem verstärkt noch immer massive soziale Ungleichheiten», schreiben die Schülerinnen und Schüler. Der Bildungserfolg der Schüler hänge maßgeblich von ihrem sozioökonomischen oder Migrationshintergrund ab. Die frühe Aufteilung nach der Grundschule verfestige die soziale Spaltung, statt sie zu überwinden. «Gleichzeitig fehlt es vielen Schulen an Ausstattung und Ressourcen, um den Anforderungen modernen, inklusiven Lernens gerecht zu werden.»
Nur noch eine Schulform
Die Gemeinschaftsschule sei besser: «Gemeinschaftsschulen fördern individuelle Lernwege, soziale Integration und die Entwicklung einer solidarischen Schulkultur», heißt es in dem Papier. Sie ermöglichten Teamarbeit, projektbasiertes Lernen und gute Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Abschlüssen. In einer einheitlichen Schulform, in der alle Schüler gemeinsam, lange und voneinander lernten, entstehe eine Grundlage für eine zukunftsfähige und inklusive Schule für alle.
Machen Hausaufgaben noch Sinn?
In seinem Forderungspapier plädiert der Landesschülerausschuss auch dafür, Hausaufgaben und perspektivisch auch Schulnoten abzuschaffen. Lernen müsse ohne Leistungsdruck und Kontrolle möglich sein. «Der pädagogische Nutzen von Hausaufgaben ist minimal – insbesondere, wenn sie nicht individuell auf den Lernstand abgestimmt sind. Vielmehr erzeugen sie Stress, Frust und Unmut», heißt es im Papier.
«Wir fordern die Abschaffung jeglicher verpflichtenden Hausaufgaben, welche nicht unbedingt zuhause erledigt werden müssen, wie bspw. das Lesen eines Buches, denn diese sorgen für eine Benachteiligung und Ausgrenzung von sozial benachteiligten Schüler:innen. Außerdem sollten Lehrkräfte einen freiwilligen Aufgabenpool einrichten, um Schüler:innen bei ihrer selbständigen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zu unterstützen.
Schulnoten sollen weg
Auch die klassische Benotung reduziere Schülerinnen und Schüler auf Zahlen – ohne dabei deren individuellen Stärken, Entwicklungswege oder Lernbedingungen zu berücksichtigen. «In der Praxis führt das zu Leistungsdruck, Konkurrenzdenken und Versagensängsten, ohne dabei wirkliche Vergleichbarkeit und Informationen zur Weiterentwicklung zu bieten», schreiben die Schüler.
«Wir sehen es daher als notwendig an, dass Noten als zentrales Bewertungssystem grundsätzlich hinterfragt und perspektivisch ersetzt werden.» Für die Primarstufe, also die Klassenstufen eins bis sechs, fordert die Schülervertretung die vollständige Abschaffung der Zensuren zugunsten «aussagekräftiger, entwicklungsorientierter Rückmeldungen». In der Sekundarstufe I und II solle eine stufenweise Umstellung erfolgen – mit Ausnahme der Abschlussprüfungen. «Als Ausgleich empfehlen wir Wortzeugnisse.» News4teachers / mit Material der dpa
Richtig so !!!
Keine Noten heißt, dass der Lehrer etwas formulieren muss. Gut, schreibe ich ins Zeugnis: X kommt ständig zu spät. Ist objektiv, aber natürlich trotzdem ein Urteil. X kommt nur noch 4x die Woche zu spät. Klingt nach einer Besserung. Aber was steckt dahinter, dass X immer zu spät kommt? Zockt X die halbe Nacht? Hat X Angst, in die Schule zu kommen? Muss X morgens noch vier Geschwister schulfertig machen?
Sie wissen aber schon, dass Sie das so nicht schreiben können?
Muss alles positiv formuliert sein.
Also vielleicht: X schafft es jetzt schon an vielen Tagen rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen. Obwohl, das würden einige SL auch einkassieren, weil zu negativ.
? Nope s.o.
Aus welchen Bundesländern kommen Sie eigentlich?
Das geht ganz anders.
Und es funktioniert auch.
Ich für meinen Teil wäre über eine Abschaffung von Noten sehr froh, denn es nervt mich unendlich immer diese “Schacher-Gespräche” führen zu müssen.
Dezidierte Rückmeldung anhand von Kompetenzrastern, die den S*S in den einzelnen Fächern mitteilen, woran sie arbeiten müssen und was sie schon ganz gut können, sind viel aussagekräftiger und unterbinden diese Gespräche. Dazu muss man natürlich trotzdem Leistungsmessungen vornehmen, die auf die Raster abgestimmt sind.
Wer das System so kennt, wird mir beipflichten, dass das mitnichten mehr Arbeit ist und viel genauere Rückmeldung gibt, die dann auch den Eltern hilft besser zu verstehen, was ihr Sprössling in den einzelnen Fächern schon gut kann und was nicht.
In SH finde ich die Kompetenzraster leider nicht in allen Fächern gelungen. Englisch ist gut, Weltkunde hingegen ist für Außenstehende nicht nachvollziehbar (da waren irgendwelche “Profis” am Werk) und sollte dringend überarbeitet werden.
Wofür die vielen Likes? Das ist doch Blödsinn.
Vorurteile und Unkenntnis. Deshalb so viele Likes.
? Das ist leider kompletter Unfug.
Wir haben in SH zentrale Kompetenzraster, die wir nutzen können. Die meisten GemS tun das auch.
Da muss man gar nichts schreiben, wenn man es nicht will.
Gerade Hausaufgaben, die Kinder im eigenen Tempo bearbeiten können, auch an Orten, die sie selbst auswählen können, für die sie selbst recherchieren können, eigenverantwortlich lernen können. All das wollen sich Schüler in Zukunft entgehen lassen.
Übrigens sieht man an Hausaufgaben sehr deutlich, wie SchülerInnen gerne und freiwillig lernen. Immer weniger machen ihre Hausaufgaben, warum sollte es mit Aufgaben, die sie in der Schule bearbeiten sollen anders sein?
Sehr gut. Hausaufgaben nehmen freie Lernzeit und Zeit zur Entwicklung von Kreativität und Sozialkompetenzen.
Die freie Zeit wird dann kreativ und sozial kompetent für TikTok und Co verwendet.
Als ob es keine Kinder in Vereinen geben würde, oder welche, die Bücher lesen oder programmieren lernen, gerade auf den Gymnasien.
Außerhalb von Gymnasien immer seltener. In den Gymnasien werden es auch immer weniger. Gut 85% der Jugendlichen, die wir betreuen, haben durchschnittliche Bildschirmzeiten zwischen 4,5 und 5 Stunden – und das nur am Handy. Medienkonsum über andere Quellen ist hier noch gar nicht einbepreist. Unter zwei Stunden täglich findet sich eigentlich gar niemand mehr.
Natürlich sinkt der Anteil an Jugendlichen beim Sport durch zu lange Unterrichtstage. Ist seit Einführung von G8 bekannt.
Ja. Das einzige was nicht sinkt, sind die Bildschirmzeiten.
Nicht nur dadurch. Bei uns sind die Turnhallen wegen der OGS erst nach 16:30 für den Vereinssport frei gegeben. Da Knubbel sich dann alles und die Hallenkapazitäten reichen nicht aus.
Wäre also schön, wenn wir Sportangebote mit der Vereinsarbeit koppeln würden. Würde ich sowieso gut finden.
In den USA oder Kanada wird das ja so gemacht.
Wir haben Kinder mit Medienzeiten von 7 bis 9 Stunden pro Tag. Wochenende und Ferien eher mehr.
Gab es doch gerade die Studie zu. Über 40 h die Woche an den Geräten. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Schule oder andere Hobbies. Es sei denn Essen und Schlafen wird auch abgeschafft
Stimmt. Dann stören sie aber immerhin nicht – es sei denn, sie fallen vom Stuhl…
Ich bitte sie immer (es ist nur einer!), den Kopf auf den Tisch zu legen, wir anderen arbeiten leise, um nicht zu stören.
Nun kann man grübeln – laaaaaaaangweiliger Unterricht?
Zu wenig Schlaf zu Hause?
Wer weiß das schon?! 😉
Heute bei uns viele Kinder und Jugendliche im Schwimmbad.
Letzte Woche bei mir im Unterricht: gemeinsam Online Zeit gecheckt. Viele Kinder auch bei schönem Wetter 50 h online gewesen. Weniger Kinder unter 20 h die Woche geblieben.
G8 war nicht die Idee von Lehrkräften.
Ganztag auch nicht.
Und diese SuS machen dann natürlich jetzt freiwillig Hausaufgaben?
Hah, für ein Lacher war es zumindest gut.
Genausowenig wie sie andere Aufgaben machen wollen
Eben. Zeit absitzen und soziale Kontakte pflegen – man trifft sich ja sonst eher im Netz – und Sprachkompetenz fördern.
Wir stören da nur mit unserem Unterricht.
Wird Zeit, dass wr das einsehen.
Dann macht es demnach doch keinen Sinn?
Unterschiede natürlich:
– Örtlichkeit
– Umsetzungsmöglichkeiten
– Rahmen
– Zeit – Nutzen
Usw.
Letztendlich machen dann doch sowieso nur SuS ordentlich ihre Hausaufgaben, welche sie nicht bräuchten und/oder sie auch so oder so freiwillig machen würden.
Der Rest krakelt was hin, schreibt (falsch) ab, frustriert sich/Überlastung (oft sogar diejenigen, welche gerne wollen/können würden), die Eltern machen sie oder die Kids machen sie gar nicht.
Als Konsequenz dann dauerhafte Gespräche mit Eltern/Kind. Oft an dieser Stelle ohne Erreichbarkeit. Etwas frustrierend vllt.
Na gut, kann man machen. Sehe ich inzwischen als Quatsch.
Aber hey, jeder wie er/sie will.
Gibt immer Vor- und Nachteile. Hier halt auch.
Wie lernen die Kinder dann ein Musikinstrument spielen, Autofahren oder Schwimmen ?
Erklärung wie das geht ,
Und weiter dann mit Kreativität?
Auf diese Weise kann man sich das Kraulschwimmen beibringen, wenn man sich im Wasser bereits sicher bewegt. Ansonsten wird es ein “Survival of the fittest”!
„Lernen müsse ohne Leistungsdruck und Kontrolle möglich sein.“
Ist es, aber nur wenn man es auch tut.
Außerdem wird es sozial dann noch ungerechter. Welche Eltern werden wohl ihre Kinder zum Lernen anhaltem?
Genau das wird passieren. Bildungsnache Elternhäuser werden schon Übungsaufgaben kaufen/ausdrucken etc. oder ggfs. auf eine Privatschule wechseln.
Alle anderen haben Pech. Ist ja jetzt schon teilweise so, obwohl man Hausaufgaben gibt und übt. Man merkt ja jetzt schon, wer zu Hause Unterstützung bekommt und wer nicht, wer zum Lernen angehalten wird und wer nicht.
Aber was solls. Wir schaffen sowieso alles ab, was Ungemach bereitet und am Ende wird sitzen und atmen die letzte erfüllbare Aufgabe sein.
Schaffen ja nicht mal die Mehrzahl der StudentInnen.
Ach und das rechtfertigt jetzt alles? Reden Sie mal mit Professoren. Die sind nur noch genervt. Die einfachsten Anforderungen werden nicht mehr geschafft.
Und das es noch viele gibt, die lesen, halte ich auch für ein Gerücht. In bin jetzt 28 Jahre in der Ausbildung und kann dies nicht im Entferntesten bestätigen. Ich bin schon froh, wenn die Azubis einen einigermaßen verständlichen Satz hinbekommen.
28 Jahre in der Ausbildung?
Streben Sie den Guinnessbuch Rekord an?
[Sorry, musste sein…. Wahrscheinlich sind Sie dort tätig.]
Ja bin ich. Hätte wohl besser geschrieben, dass ich da tätig bin.
Ich habe nur geschrieben, dass nicht mal die Mehrheit der StudentInnen ohne Kontrolle lernt. Gäbe es keine Klausuren=Kontrolle, würden die auch nichts lernen. Ich habe nirgends etwas gerechtfertigt.
Sie haben weiter oben geschrieben, dass Jugendliche, besonders an Gymnasien, lesen. Ja, wenn sie genötigt werden. Lesen in der Freizeit? Fehlanzeige. Das Abitur sagt heute nichts mehr aus. Und Leistung zu fordern in der Schule und zu überprüfen, ist völlig in Ordnung. Machen wir in den Firmen auch und wird später auch im Berufsleben erwartet. Schule soll doch aufs Leben vorbereiten. Die oberste Pflicht aus dem Berufsausbildungsvertrag ist die Lernpflicht. Und das fordern wir auch ein. Wieso soll Schule das nicht einfordern?
Im Sinne der Schüler:innen sollten wir das Thema ‘Lesen’ endlich aus dem Kehrplan streichen.
Schont die Bäume und wir haben mehr Sauerstoff.
Weil Zwang doch per se schlecht ist. Das sollten Sie doch inzwischen verstanden haben.// Ironie aus
Zeigen Sie mir, wo ich das geschrieben habe. Ich wüsste nicht, wo.
Hier zeigt sich wieder die in vielen Teilen unsinnige Bildungsphilosophie im deutschsprachigen Raum, die in keinster Weise irgendwie empirisch oder lern- und verhaltenspsychologisch belegt oder zumindest plausibel ist.
Damit stoßen die Schülerinnen und Schüler leider auch noch auf positive Zustimmung insbesondere in Teilen der GEW.
Man kann nur hoffen, dass diese Forderungen vollständig ignoriert werden.
Werden Sie sicher nicht. Wie Sie sagen: Hört sich gut an, muss auch gut sein. Sch… auf empirische Erkenntnisse oder Erkenntnisse aus anderen Ländern (Projektarbeit in Finnland, keine Noten in Schweden …)
So, wie es England gemacht hat, ist es zwar erfolgreich aber hat eben ein realistisches Schülerbild, das sich nicht so gut anhört als Grundlage.
Das Schülerbild in England ist aber nicht eindeutig. Besonders gut scheint der Unterricht dort bei vielen Schüler*innen mit Migrationshintergrund anzuschlagen. Nach meinen Informationen liegen z.B. “white british” zu Beginn der Schulzeit bei den Durchschnittsleistungen noch auf Rang 5 unter den Ethnien, zum Ende der Schulzeit steht nur noch Rang 10 zu Buche, weil die meisten Ethnien sich dort im Laufe der Schulzeit besser entwickeln.
England hat einen deutlich weniger ausgebauten Sozialstaat, was zu einer anderen Zusammensetzung des Bevölkerungsanteils mit Migrationshintergrund führt und offensichtlich auch Ansporn zur Bildung ist. In diesem (gemessen an Deutschland) turbokapitalistischen Land lebt es sich mit geringer Bildung in Dienstleistungsjobs oder gar arbeitlos richtig bescheiden.
Wir Gesamtschule NRW unterrichten auf Realschulniveau. Es ist kein Vergleich zu dem Unterricht, den mein Kind am Gymnasium bekommt. Der fachliche Anspruch ist wesentlich höher, dafür gibt es viel weniger Kinder, die aus der Reihe tanzen. Wieso sollten wir das aufgeben? Wieso sollten wir das Niveau von allen auf Realschulniveau drücken? Unser System ist durchlässig. Gute Schüler können von Gesamtschule und Realschule, selbst von Hauptschule in die Oberstufe gehen. Ich bin ehrlich froh und beeindruckt, wie sehr mein Sohn intellektuell am Gymnasium gefordert wird. Den Stoff in meinen E-Kursen Mathe schafft er ohne Anstrengung. Ich selbst war mit seiner Begabung auf einer Gesamtschule. So viel Potenzial verschwendet, weil meine Lehrer ständig mit Erziehung statt Fachunterricht beschäftigt waren. Und mit Fördern statt Fördern.
Ebenfalls Gesamtschule in NRW: gute Schüler (die später problemlos in die Oberstufe gehen) sind unterfordert. Schüler mit realistischem Oberstufenpotential bei halbwegs brauchbarer Lernatmosphäre und ab und zu Förderung haben keine Chance mehr, denn das fehlt beides. Grundkurse begrüßen mit ‘wir sind halt die Idioten’ und bei aller Förderung sollte besser nichts gefordert werden, für den Hauptschulabschluss reicht es immer. Beliebtester ‘Anschluss’ nach der 10: ich gehe zum BK und mache Fachabi. Das schaffen im besten Fall 30% von denen die es versuchen.
Gesamtschule als Idee ist super, Gesamtschule ohne Ressourcen und äußere Differenzierung, mit Inklusionsschülern in jeder Klasse ohne einen Förderlehrer, mit Sprachförderung für Migranten, die 80% der Zeit in ‘ihren’ zugewiesenen Klassen sitzen ohne ein Wort zu verstehen, mit Schulverweigerern, die jeden Unterricht sabotieren, das ist im Prinzip ein geplantes Scheitern dieser Idee. Es wird wirklich Zeit, das auch in anderen BL so einzuführen, für die stabile Abiturquote senken wir einfach die Anforderungen.
Es geht um BERLIN, nicht um NRW.
Außerdem kommen hier Schülervertreter zu Wort. Wer mit 20 nicht Kommunist ist, hat kein Herz!
Muss man nicht so ernst nehmen.
Wenn die Normierung nach unten das ultimative Ziel im Land der Dichter und Denker ist, dann sind das die richtigen Maßnahmen.
Als Gymnasiallehrer kann ich nur sagen, dass ich froh bin, ab Klasse 7 mit geeigneten Kids arbeiten zu dürfen. Es ist schwierig genug, den für das Gym ausgewählten Schülis gerecht zu werden.
Wer im Leben schon einmal etwas erreicht hat, wird wissen, dass oft regelmäßige Arbeit die Voraussetzung war, ob Instrument, Sport oder Schach…
Keine Hausaufgaben mehr aufzugeben führt nicht zu Chancengleichheit:
Denn es wird immer noch Schülis geben, die auch ohne Hausaufgaben die anderen locker übertrumpfen – während die “benachteiligten” auch ohne Hausaufgaben das Nachsehen haben werden und nicht mitkommen.
Aber während wir Lehrkräfte an die Schülis denken und deren Zukunft, fällt es denen schwer, ihre eigenen Interessen überhaupt zu erkennen.
Darf man irgendwo wirklich aussagekräftige Zeugnisse formulieren? Ich kenne nur ‘nicht negativ interpretierbar’, selbst die weichgespülten Zeugnisbemerkungen (sollte mehr darauf achten sein Material mitzubringen) werden schon kritisch gesehen. Früher nur in Jahrgang 10: keine negativen Bemerkungen im Zeugnis, jetzt schon in 9.1 (könnte für Bewerbung verwendet werden), manchmal sogar in 8.1 (das liegt doch nächstes Jahr bei der Bewerbung, die Mathenote ist so gut). Eigentlich reicht doch eine Aussage für alle: Mittelgut, mittelfleißig, sozial gut integriert, lässt großes Potential erkennen.
? Kompetenzraster.
Ist schon lange her, dass ich damit gearbeitet habe, aber ich meine mich zu entsinnen, dass da auch was von “selbstständig – mit Hilfe – mit viel Hilfe – …” drin stand…..
Oder “rechnet mit Hilfe ünerwiegend sicher im Zahlenraum bis zehn.” Addition, versteht sich.
Für Alter und Jahrgang und kein Förderstatus müssten die vier Grundrechenarten mit +-*/ bis 1000 gekonnt werden…
? Ich denke, Sie arbeiten in SH an einer GemS? Dann sollten Sie doch wissen, wovon ich schreibe.
(Da ich in diesem Thread schon viel darüber geschrieben hatte, meinte ich, die verkürzte Form täte es auch. SO viele Beiträge enthält dieser Thread ja nun nicht, dass man nicht ein wenige hochscrollen könnte.)
Da gibt es sehr viel zu lesen, glauben Sie mir.
Korrekt. Es bleibt dennoch die Frage offen, in welchem Büro diese hunderte Stunden zum verfassen diverser Zeugnisse verbracht werden sollen. Bei mir zu Hause ist das nicht möglich, da fehlt mir weder der Platz noch habe ich das Geld für die Miete eines weiteren Zimmers übrig. Wir haben schließlich seit Jahren keine nennenswerten Erhöhungen der Bezüge kassiert, die schmalen Steigerungen wurden komplett von der Inflation aufgefressen.
? Wir machen das übers Internet.
Wer keine Leistung erbringen möchte, der will natürlich alles abschaffen und abfedern, was Leistung von ihm abverlangt. Legitim, aber für ein Land im Wohlstand und einem Sozialsystem auf Anschlag nicht zukunftsfähig.
Immer weniger Druck zu erzeugen führt doch zu Ergebnissen, wie wir sie in der Bildungspolitik derzeit haben. Gemeinschaftsschulen in BW fahren die hier geforderten Konzepte und liegen bei Vergleichsarbeiten immer weit hinten (Der “Leuchtturm” Wutöschingen ist eine Ausnahme, hier steckt aber auch sehr viel Geld der Kommune dahinter, zudem befindet sich die Schule nicht im Brennpunkt).
Keine Hausaufgaben mehr? Keine Noten mehr? Kein Wechsel auf eine andere Schulart mehr? Für was genau soll ich mich also anstrengen? Die Ideen setzen auf eine rein intrinsische Motivation ALLER Kinder und Jugendlichen. Spoiler: Im Berufsleben einer globalisierten Welt reicht rein intrinsische Motivation leider auch nicht immer.
Eigentlich ist es wie beim Zähneputzen: Der Schmerz (Druck) kommt von ganz allein, wenn man es nicht tut. Hier und da gibt‘s Veranlagungsunterschiede, aber auch das ist keine Garantie. Aber wenn schon der Hinweis auf diesen Umstand als unzumutbar empfunden wird, dann kann ich auch gerne ruhig sein.
Im Übrigen kann ich auch gerne erklären, wie das Zähneputzen funktioniert oder, wenn das gewünscht ist, die Kinder eigenverantwortlich, in Ort, Zeit und Weg frei in offenen Zahnputzlandschaften ohne Kontrolle mit digitaler Unterstützung durch die KI hoch motiviert selbst entdecken lassen. Ich würde mir auch ein „Hast Du gut gemacht“ verkneifen, mit Sicherheit aber die Tabletten zum Sichtbarmachen von Zahnbelag aus meiner Kindheit. Tatsächlich bräuchten wir in diesem Falle keine äußere Differenzierung, aber ob die Diskussion über die Alltagstauglichkeit und Überfrachtung des Lehrplans ausblieb, da bin ich nicht sicher. Kompetenzorientiert sollte er schon sein.
Schön die Forderung nach einem besseren Bildungssystem für Landtagswahlen im Hinterkopf behalten (als auch die Antworten der Landespolitik) 😉
In Bayern gibt’s im Jahreszeugnis Wortgutachten: Mathematik befriedigend, Deutsch ausreichend usw
Alle diese Forderungen sofort erfüllen – bin ich sofort dabei.
Entspannt abchillen – jedem aufschreiben, was/wo/wie er/sie sich entwickelt (macht Chatty) – Gehalt kassieren.
Läuft.
Noch besser – Selbstreflexion über das eigen Lernverhalten im Zusammenhang mit den eigenen Zielen.
Scheint, als hielten Sie davon nichts. Warum nicht, wenn ich fragen darf? Ist es nicht wichtig, dass man genau das lernt?
Ich finde das sehr wichtig. Und wenn die Schülys falsch liegen, sind wir doch da, um sie zu korrigieren in ihrer falschen Wahrnehmung.
Dann kommt als nächstes die Forderung “unsensible Gespräche müssen weg.”
Ich halte da im Gegenteil sehr viel von.
Die Erfahrungen, die ich damit leider bei vielen Schülys machen musste, waren zum Haare raufen.
Es braucht dafür viel Übung, Mut und Ehrlichkeit. Das müsste in Klasse 5 starten.
In höheren Jahrgängen lassen sie es nur noch selten an sich ran.
Über sich selbst, seine Ziele, Handlungsweisen, Lernstrategien…nachzudenken, setzt auch Mut voraus.
Und, was ich leider auch unserem Schulsystem anlaste, sie brauchen jahrelang nur das Nötigste zu run. Wir drücken ja nun vermutlich alle immer und immer wieder die Augen zu.
Dann – wumms! Klasse 8 – Übergangskonferenzen, Versetzung unter Vorbehalt, wo man doch vorher vier Jahre nur anwesend sein musste!
Sie verstehen das nicht. Sie kriegen es nicht auf die Reihe, dass ihr bisheriges “Arbeits- und Lernverhalten” nicht mehr reicht.
Inzwischen haben sie sich ans Nichtstun gewöhnt.
An meiner Schule ist das anders. Leider ist das Notensystem (habe ich beschrieben) so unausgegoren.
Zitat:
“Außerdem sollten Lehrkräfte einen freiwilligen Aufgabenpool einrichten, um Schüler:innen bei ihrer selbständigen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zu unterstützen.”
Meine Erfahrung: je mehr Material ich zur Verfügung stelle, desto weniger machen meine SchülerInnen. Kann man ja irgendwann mal machen und irgendwann heißt nie. Also: Sehr viel Arbeit für die Lehrkräfte, kein Nutzen.
„sollten“ heißt ja nicht „müssen“. Freiwilligkeit ohne Druck ist das Zauberwort.
Hätten wir keine Schupflicht…..
hätten wir einen immensen Lehrkräfteüberschuss.
Gegen massive Entladtungsstunden (besser noch: Abordnung in QuaLis oder sowas 🙂 ) werde ich den Pool aufbauen.
Absolut kein Ding – da freiwillig, guckt da eh keiner rein.
Und digitale Helfer gibt es ja genug.
Die nutzen das ja nicht mal, wenn sie mündliche Prüfungen haben…..
Ich lade gerne alkes hoch, was ich an Material e v e r erstellt, gefunden, gemopst, getauscht und gekauft habe.
Wenn zwei von 1200 sich das anschauen (und vielleicht sogar was zum Lernen finden und es auch tun), wäre alles i.O.
Nach meiner bisherigen Erfahrung schaut kaum jemand auf unsere Plattform…..
Mühe-, Zeit-, Strom- und Datenvolumenverschwendung…..
Das ist bei uns zwar ähnlich, aber ich denke tatsächlich, dass diese Plattformen (Haben Sie an Ihrer Schule itslearning oder IServ?) für die Kids sehr unübersichtlich sind, wenn sie nur am Handy arbeiten. Ich bin immer überrascht, wenn mir meine Oberstufenschülys auf ihren Tablets zeigen, wie alles bei ihnen angezeigt wird. Da würde ich mich auch nicht zurechtfinden. Denen muss dann erstmal erklärt werden, wie man die Einstellungen ändern muss, damit man auch wirklich das sieht, was man braucht. Auf meinem Diensttablet ist itslearning auch weniger übersichtlich als auf meinem Laptop.
Manchmal liegen die Ursachen woanders, als man vermutet;-)
Wir haben sh.itsleaning.
Wird zunehmend weniger genutzt, von den Schülys fast gar nicht. Die gucken nicht mal rein…..
Uns dient es überwiegend zur Rechtfertigung den Eltern gegenüber – “ABs fehlen? Kein Problem! Haben wir doch hochgeladen!”
Dann sind wir aus der Verantwortung raus.
Interne Kommunikation, Vertretungsplan und Ausfallstunden, Elterninformationen….
Sie haben meinen Beitrag also nicht gelesen.
Entspricht exakt meinen Erfahrungen.
Aber die upliads mache ich ja für mich (unwiderlegbarer Nachweis meinerseits, alles “angeboten” zu haben).
Von daher (auch wenn das etwas traurig ist): Nicht mein Bier.
Aufnahmeprüfungen, Eigenungs- und verschärfte Einstellungstests der Betriebe werden die darauffolgende Konsequenz sein, wenn man das Schulsystem weiter so weichspült, wie der Forderungskatalog der Berliner Schülervertretung es möchte. Resilienz und den Umgang mit Druck und Scheitern trainiert man damit nämlich nicht. Spätestens dann werden reihenweise die Tränen fließen, wenn man außerhalb der “Lernateliers” auf die Wirtschaftswelt trifft und man merkt, dass dort genau das zählt, was man in der Schule nicht mehr haben möchte: Leistung.
Ich würde mittlerweile überall Aufnahmeprüfungen befürworten. Ein 1,0 Abi an Schule X wäre “vielleicht gerade so 3,0” (wenn überhaupt) an Schule Y, z.T. im gleichen Ort. Wir machen uns doch nur noch lächerlich mit den Ziffernnoten…
Wenn es Aufnahmeprüfungen gäbe, bekämen die Schulen/Lehrer, die auch etwas fordern endlich den verdienten Respekt…
Ham ma wohl kein Zentralabi, wa?
Das Zentralabitur in NRW ist nur eine Studierberechtigung, keine Studierbefähigung.
“In einer einheitlichen Schulform, in der alle Schüler gemeinsam, lange und voneinander lernten…”
Abgesehen davon, dass für die Gesamtheit ihrer Forderungsformulierungen der Berliner SV ein ordentlicher Batzen Geld ins Phrasenschwein gebührt, frage ich mich an dieser Stelle immer, ob in einer gegliederten Schulform die jeweiligen Schüler nicht auch gemeinsam, lange und voneinander lernen. Alle zusammen, was soll das eigentlich heißen? “Alle zusammen” sind an der Einheitsschule in Neukölln auch ganz andere “Alle” als an der Einheitsschule im gentrifizierten Speckgürtel.
Phasen, realitätsresistente Wolkenkuckucksheime und rosarot-idealistisches Wunschdenken – aber das ist eigentlich immer schon das Vorrecht der Jugend gewesen. Gönn’ ich ihnen, aber trotzdem ist das eher keine valide Grundlage für weitreichende gesellschaftliche Entscheidungen.
Der Jugend gönne ich das auch. Wir wollten damals einen Cola-Automaten im Schulgebäude und haben ihn auch nicht bekommen. Erschreckend finde ich, dass es inzwischen auch „Experten“ und die GEW gibt, die mit denselben Phrasen in das exakt selbe Horn blasen.
Schule muss sich verändern, da bin ich dabei. Aber nicht in die Richtung, die hier vorgeschlagen wird.
Es gibt hier ziemlich negative Kommentare zu den Wünschen der Schülervertretung. Verstehe ich nicht. Die Wünsche decken sich mit Erkenntnissen in Studien und Bildungswissenschaftler sind schon lange gegen Noten, Hausaufgaben und gegliederten Schulen. Vielleicht erstmal Studien lesen anstatt zu meckern. Viele Montessori, Walddorf Schulen und einige staatliche Schulen haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
So wie z.B. die Gemeinschaftsschulen in Baden Württemberg?
Die schneiden im Vergleich zu anderen Schularten bei Vergleichsarbeiten immer am schlechtesten ab. Also brauchen wir das Konzept noch öfter?
Was nicht an der Art der Rückmekdung, sondern daran liegt, dass dort binnendifferenziert unterrichtet wird.
Das sind leistungsstarke und sozial gerechte Schulen bei denen die individuelle Förderung der Kinder im Zentrum steht. Dort werden die Kinder bestmöglich pädagogisch betreut, die Lehrkräfte verstehen sich als Lernbegleiter und ermöglichen durch individuelle Planungen jedem Kind auf dem jeweils optimalen Niveau lernen zu können. So wäre das scheinbar zumindest aus der Sicht der verantwortlichen Politiker*innen und der km-website. Informationen darüber wie die Ergebnisse der Vergleichstest bei den unterschiedlichen Niveaustufen ausfallen, wie die Lehrkräfte bei Umfragen das Verhältnis von pädagogischen Nutzen zum Aufwand beurteilen, wie viele Politiker oder Lehrer ihre Kinder auf solche Schulen schicken usw. muss man dann aus anderen Quellen recherchieren.
Völliger Quatsch das kann man nicht verallgemeinern. Es gibt sehr gute Gemeinschaftsschulen in Deutschland. Sowie es auch schlechte Gymnasien gibt.
Das wollen die aber partout nicht verstehen. Die haben ihre Vorurteile über Jahrzehnte gepflegt, so dass die nicht mehr davon wegkommen.
Ja! Und die in NRW auch! Und die Waldkindergärten nicht zu vergessen!
“Die Wünsche decken sich mit Erkenntnissen in Studien und Bildungswissenschaftler sind schon lange gegen Noten, Hausaufgaben und gegliederten Schulen.”
Diese Aussage ist doch sehr gewagt. Sie ist in ihrer undifferenzierten Verallgemeinerung sogar falsch: Sicherlich gibt es Bildungswissenschaftler, die obrige Konzepte befürworten, aber genauso welche, die es nicht tun. Es gibt mehr Studien und “Studien”, als Konzepte in der Pädagogik und Didaktik. Bitte mal eine valide Studie anführen, dann mache ich mir vielleicht die Mühe, eine gegenteilige herauszusuchen.
Und wenn ich schon “viele Montessori- und Waldorf-Schulen” höre. Deren Klientel ist aber so was von “nicht Alle”.
Ist das nicht wieder so ein Vorurteil ? Scheint mir so. Kennen Sie so ein Klientel?
Ja.
“Erkenntnisse von Bildungswissenschaftlern”. Früher wusste man noch, was ein Oxymoron ist.
🙂 Na ja, ganz so hart würde ich es nicht formulieren 🙂
(Aber tendenziell stimmt’s.)
Zwar gebe ich Ihnen recht, was besagte Bildungswissenschaftler*innen und Studien anbelangt, jedoch ist die Annahme, dass ein Schulsystem mit Noten, HA und eine Separierung in verschiedene Schulen per se besser ist, auch fragwürdig. Wo sind denn da die objektiven Studien?
Die gibt es genauso wenig.
Wenn z.B. in verschiedene Schulen separiert wird, dann mögen die Stärkeren und Gepimpten davon profitieren, die bereits sozial benachteiligten Kids gehen aber verloren.
Die Annahme, dass nur Noten Kinder zum Lernen bewegen, ist auch nicht bewiesen. Ich erlebe das in meinem Schulalltag auch anders.
Dass HA nicht das Richtige für jene sozial benachteiligten Kids sind, wissen wir doch auch inzwischen alle.
Ich finde, Sie und die anderen Gegner*innen von all diesem “pädagogischen Krams”, haben doch einfach nur Angst vor Veränderungen oder vor Mehrarbeit.
Leider bremst eine solche Haltung genauso wie die Haltung, dass die Kids und ihre Eltern ja nur die richtigen Angebote statt Zwang bräuchten und alles läuft.
Die GemS in B-W laufen wohl schlecht, weil es einerseits zu wenig Verbindlichkeit gibt und andererseits nicht genügend Personal, um eine adäquate Anleitung und auch hier wieder Verbindlichkeit gewährleisten zu können.
Woher wissen SIE denn, wovor ICH Angst habe?
Und “pädagogischer Krams” habe ich nie gesagt. Ich bin absolut für pädagogisch gut durchdachte und begründbare Konzepte.
Was von dem, das in der Regel als Pädagogik benannt wird, als “Kram” zu betrachten ist, unterliegt sicherlich einer individuellen Beurteilung (und die erlaube ich mir, wie andere eben auch) und darf zur Diskussion gestellt werden.
Meine Ansichten resultieren – wie bei den meisten hier – zum großen Teil aus Erfahrung. Ich gebe allerdings zu, dass ich deshalb vielleicht ein wenig genervt reagiere, wenn mir gewisse Ansichten manchmal wie am theoretischen (und ideologischen) Reißbrett (Sichwort: Bildungswissenschafler) erstellt vorkommen.
Meine Annahmen resultieren auch aus Erfahrungen.
Auch was mich selbst betrifft. Ich stehe Neuerungen gegenüber auch sehr oft skeptisch gegenüber. Das Alter ist ‘ne bitch.
Ich gestehe anderen Menschen selbstverständlich zu, andere Erfahrungen als ich gemacht zu haben. Alles andere wäre doch sehr, sehr befremdlich.
Nimmt man PISA als Maßstab, müssten wir uns an Singapur, Südkorea und Japan orientieren. Warum fordert das eigentlich niemand?
Weil niemand für sein Kind asiatische Zustände in der Schule haben will. Dann lieber weniger gut gebildete Kinder – sag ich jetzt spontan als Mutter.
Tja weil sich in Singapur Kinder reihenweise aus dem Fenster stürzen
Komisch, verstehe ich auch nicht. Werde ich vielleicht mal recherchieren…
Sollten wir machen, v.a. den Punkt mit den Eingangsprüfungen für weiterführende Schulen, Hochschulen usw. fände ich sinnvoll.
Dann können sich weiterführende Schulen anhand der Eingangstests quasi aussuchen, wen sie aufnehmen. Schüler würden auch nicht erwarten, dass wir ihnen ein Abitur geben, sondern es wäre in ihren Interesse, an der Uni ihrer Wahl eine Eingangsprüfung im Wunschfach gut bestehen zu können und dafür optimal trainiert zu werden.
Wahrscheinlich, weil dort sehr großer Leistungsdruck auf den Schülern lastet. Entweder – oder – ein dazwischen gibt es wohl nicht (mehr).
Das war mehr eine rheorische Frage. Die deutsche Bildungspolitik orientiert sich doch aber so gerne an Beispielen vermeintlich “besserer” Vorbilder in anderen Ländern. Gemein haben diese, dass sie am Ende komplett auf intrinsische Motivation und das Beseitigen möglichst vieler Hürden setzen. Et voilà – das viel gepriesene Finnland fand sich plötzlich nicht mehr ganz vorne wieder, siehe:
https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/finnland-was-ist-fuer-den-pisa-absturz-verantwortlich/
Bei PISA-2022 schnitten die Schüler*innen aus Finnland schon schlechter ab als die aus Deutschland. Zumindest wenn man die Gruppen ohne Migrationshintergrund und mit Migrationshintergrund einzeln vergleicht. Wer allein die PISA-Durchschnittswerte betrachtet ohne die unterschiedlichen Stichprobengewichtungen zu beachten, könnte leicht falsche Schlüsse ziehen. Anteil mit Migrationshintergrund bei PISA 2022 in DE 26%, in Finnland 7%, Anteil sozial privilegierte Schüler*innen in DE 31%, in FIN 45% usw. Würde man die Bundesländer Sachsen und Bayern separat mit FIN vergleichen, ergäbe sich auch ein ganz anderes Bild.
Genau, Stuuuuuudien! 🙂
Von den krassen “Kompetenzen” diverser “Wald-Dorf”-Schulen konnte ich in der OS schon persönlich überzeugen:
Viel Gefühl, extreme Fokussierung auf sich selbst; sehr, SEHR große Probleme damit, selbst grundlegende Anforderungen wie “Texte A, B, C bis XYZ gelesen haben.” einfach mal umzusetzen.
Ich hab die natürlich trotzdem (soweit möglich) mit Vieren durchgewunken, da ich ja auf Chiller-fühli-fühli umgeschaltet habe..ausserhalb der Schule wird es ein harter Aufprall werden.
Na ja, nicht (mehr) mein Problem.
Ach ja, die berühmten Studien, von denen man immer nur diejenigen ernst nimmt und als Beweis anführt, die der eigenen Position entsprechen.
Wissenschaft lebt nun mal von unterschiedlichen Erkenntnissen. Deshalb ist es müßig zu argumentieren, dass sich die eigenen “Wünsche decken mit Erkenntnissen in Studien”.
Welche Studien? Meinen sie Hattie und seine „Effektstärken“? welche auch noch über Jahre hinweg falsch interpretiert wurden?
Beispiel Hausaufgaben: diese sind abhängig vom Fach/Lehrplan und der Schulart sehr wohl erforderlich und haben entgegen Hatties Metastudie sehr wohl einen positiven Effekt auf den Lernerfolg/ die Kompetenz bzw Performanz!
“Entgegen Hatties Metastudie…” ist so nicht korrekt – lesen Sie gerne, was Prof. Hattie selbst dazu sagt: https://www.news4teachers.de/2025/01/hattie-vs-deutsches-schulsystem-schueler-nach-leistung-getrennt-voneinander-zu-unterrichten-hat-keinen-effekt-auf-den-lernerfolg/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Für alle, die Noten wichtig für die Motivation halten, rate ich zu emitheteacher: https://m.youtube.com/watch?v=1bD97r0jo0Q
Das Video hört sich erstmal ganz nett an, bei genauer Betrachtung irritieren mich aber einige Dinge:
Die genannte “Studie” ist wirklich schwach:
132 Schüler wurden in drei Gruppen eingeteilt, also nichtmal 50 SuS pro Bedingung – und davon wurde weiter unterteilt SuS mit guten bzw. schlechten Noten, wobei SuS mit mittelmäßigen Ergebnissen rausfallen müssten. Es geht also vermutlich um 10-20 SuS in jeder Leistungs-Gruppe.
Sicher sind Schüler bei einer schlechten Note erstmal demotiviert und ihr Selbstbild ist gefährdet. Auch kennen es viele hier, dass die Randkommentare gar nicht gelesen werden, wenn man eine Note gesehen hat. Aber ehrlich gesagt schreiben wir qualifizierende Randkommentare doch weniger für die Schüler, als viel mehr aus rechtlichen Gründen.
Ebenso werfen wir den Kindern doch nicht einfach ihre Arbeiten kommentarlos hin und hoffen, dass sie alles durchlesen und direkt daraus etwas lernen:
Wir gehen die Klassenarbeiten immer erst gemeinsam durch (Was war gefragt, was hätte man schreiben können?) und die SuS bekommen erst dann ihre Arbeiten inklusive Erwartungshorizont zurück.
Natürlich werden auch die Sitznachbarn nach ihren Noten gefragt. Aber fast alle Schüler gehen dann die Erwartungshorizonte und die eigenen Arbeiten durch und schauen, was sie geschrieben haben, was erwartet war und wie viele Punkte sie jeweils bekommen haben.
Auch schreiben wir immer eine kurze Reflexion, wie die SuS sich vorbereitet haben, was sie beim nächsten Mal anders machen könnten und was ihnen im Unterricht helfen würde.
Im ganzen Video geht es nur um akute Effekte von einer Klassenarbeitsnote – und wie/wann man die Ergebnisse kommuniziert. Wir haben durchaus Schüler, die bei regelmäßigen Kurztests “5en” schreiben, dann für den nächsten Test wieder lernen und eine “1” schreiben, es beim nächsten Mal wieder schleifen lassen und sich dann wieder anstrengen. Insofern kann eine schlechte Leistung auch motivieren, sich beim nächsten Mal mehr anzustrengen. Wichtig finde ich persönlich dabei, dass es keine zu großen Hürden sind, sondern kleine, machbare Tests, bei denen man Selbstwirksamkeit erfahren kann. Das spricht eigentlich für viel mehr, aber kleinere, benotete Überprüfungen.
Man kann ja Tests schreiben und diese nicht benoten.
Scheint für einige unvorstellbar zu sein.
Auch hier gehen SuS Ihre Aufgaben durch.
Kommt halt immer auf das Clientel an.
Warum Tests schreiben, es wird doch Lernen ohne Kontrolle gefordert.
Und wie will man den S*S dann Rückmeldung geben?
Wo steht das? Das interpretieren Sie hier rein und machen einen Strohmann an dieser Stelle.
Außer ich hätte es überlesen.
“Auch die klassische Benotung reduziere Schülerinnen und Schüler auf Zahlen – ohne dabei deren individuellen Stärken, Entwicklungswege oder Lernbedingungen zu berücksichtigen. «In der Praxis führt das zu Leistungsdruck, Konkurrenzdenken und Versagensängsten, ohne dabei wirkliche Vergleichbarkeit und Informationen zur Weiterentwicklung zu bieten», schreiben die Schüler.”
Hier steht absolut nichts von “Warum Tests schreiben, es wird doch Lernen ohne Kontrolle gefordert.”.
Eben.
Ich persönlich hätte garnix dagegen, das alles abzuschaffen.
Ob das für die Bildung gut wäre ist natürlich noch einmal eine ganz andere Frage.
Klar kann man das.
Sobald der Neuheitswert solcher Aktionen verfliegt pendeln sich dann alle auf dem Niveau des Elternhauses wieder ein – nur noch extremer als zuvor, weil halt der Druck zum Lernen durch das Schulsystem *zusätzlich* wegfällt.
Kluge Elternhäuser erkennen das als die Falle die es ist (ohne Leistung kein Preis, nirgends im Leben) – und machen noch mehr.
Problemelternhäuser erkennen die Falle nicht und tun statt “wenig” dann “nix” mehr.
Welcher “Druck zu Lernen”? Das ist absolut Schul- und Lehrkräfteabhängig. Wieviele “sitzen” denn sowieso nur rum?
An meiner alten Regelschule waren SuS in der 8. Klasse, welche leistungsmäßig in der 5./6. Klasse einzuordnen waren. [Damals]
Ist halt so, wenn man – auch an Regelschulen – so weiter kommt. [Aufgrund sozialer Umstände empfiehlt sich …]
Das wissen Sie doch ganz genau, wie die Praxis oft aussieht …
Problemelternhäuser hat man gar nicht erreicht. Daher … Ändert sich da nichts. Auch das ist mitunter schulabhängig. Und natürlich “Clientelabhängig”.
Klar, haben Sie schon recht.
Ich habe das einfach sehr verkürzt ausgedrückt.
Die Forderung, keine Noten zu geben, gibt es ja immer wieder. Ich frage mich ehrlich, ob diejenigen, die eine grundsätzliche Abschaffung von Noten oder gar Prüfungen fordern, es schon mal in der Praxis erlebt haben.
Bei uns an der Schule gibt es bis zur 7. Klasse keine Ziffernnoten, diskutiert wird, das auch in Klasse 8 so zu machen. Ein “Sitzenbleiben” ist ebenfalls nicht möglich.
Zunächst sind die Kinder irritiert, weil sie Ziffernnoten aus der Grundschule kennen. Sie wollen wissen, welcher “Zahl” ihre Prüfungsleistung entspricht. Für Eltern, gerade mit Migrationshintergrund, sind textbasierte Zeugnisse sehr schwer zu lesen und zu verstehen.
Dadurch, dass niemand sitzenbleiben kann, nimmt die Motivation sich anzustrengen stark ab. Es macht nicht sofort Spaß, Vokabeln zu lernen, Grammatik zu trainieren, das Rechnen zu üben usw. Aber das muss man ja auch gar nicht, man kommt ja weiter. Die große Frustration kommt dann später, wenn man keine Chance mehr hat, den verpassten Stoff aufzuholen.
Wenn man in der 8. Klasse erstmals echte Noten bekommt, gibt es oft lange Gesichter. Es hörte sich doch in den Texten immer positiv an, zumindest nie richtig schlecht. Und in der 9. Klasse geht es dann mit den Noten schon um Abschlüsse.
Da man immer wieder versucht, die schwachen Schüler mitzunehmen, auch wenn sie nicht lernen, sinkt natürlich auch das Niveau. Die cleveren Schüler müssen sich wenig anstrengen, kommen kaum an ihre Leistungsgrenzen, müssen keine Lerntechniken entwickeln, und haben dann in der Oberstufe massive Probleme.
Insofern tun wir m.E. den Kindern nicht wirklich einen Gefallen, wenn sie nie lernen müssen, sich richtig anzustrengen, auch mal eine schlechte Note zu verkraften usw.
Das alles liegt nicht daran, dass die Kids von der 5. – 7. Klasse keine Noten bekommen, sondern daran, dass alle zu lange gemeinsam unterrichtet werden. Wenn es eine äußere Differenzierung gibt, ist das anders.
In SH gibt es das Problem, dass die Kids, die in den schwächeren Kursen arbeiten, Noten erhalten, die einfach nicht stimmen. Wer eine Realschul-Zwei erhält, bekommt diese ab Klasse 9 dann als Gymnasial-3 attestiert, obwohl eine solche Umrechnung Quatsch ist, weil die Anforderungen und Aufgaben viel einfacher waren.
Und so kommen die dann auch in die Oberstufe und haben natürlich Probleme.
Es gab früher die Möglichkeit Noten zu splitten. Man konnte eine R3 geben, wenn jemand auf G5 stand, weil es mit dem Abstrahieren nicht so klappte. Leider geht das nicht mehr.
Die Politik will Abiturient*innen, die Eltern wollen auch das Abitur für ihr Kind – …
“Die Forderung, keine Noten zu geben, gibt es ja immer wieder. Ich frage mich ehrlich, ob diejenigen, die eine grundsätzliche Abschaffung von Noten oder gar Prüfungen fordern, es schon mal in der Praxis erlebt haben. ”
Ich bin zwar nicht für eine grundsätzliche Abschaffung von Noten, äußere mich trotzdem mal perspektivisch dazu.
Ja, ich habe die Praxis von beiden erlebt (und lebe sie weiterhin).
“Bei uns an der Schule gibt es bis zur 7. Klasse keine Ziffernnoten, diskutiert wird, das auch in Klasse 8 so zu machen. Ein “Sitzenbleiben” ist ebenfalls nicht möglich.”
Okay, bei uns an der Privatschule gibt es generell keine Ziffernnoten. Nur in Abnahme und Partnerschaft mit “unseren” Regelschulen bei Abschlussprüfungen.
Ein “Sitzenbleiben” haben wir auch nicht. Wir können jedoch SuS wiederholen lassen. Meistens in enger Absprache mit Eltern und Kind. Eine freiwillige Option gibt es ebenfalls, wenn sinnvoll und zielführend.
“Zunächst sind die Kinder irritiert, weil sie Ziffernnoten aus der Grundschule kennen. Sie wollen wissen, welcher “Zahl” ihre Prüfungsleistung entspricht. Für Eltern, gerade mit Migrationshintergrund, sind textbasierte Zeugnisse sehr schwer zu lesen und zu verstehen.”
Bei “Internen”/anderen Privatschulen: Die kennen das häufig gar nicht anders beim Übergang/direkt nach dem Übergang. Da sind Noten nicht (primär) im Kopf.
Bei Externen: Bisher v. A. sehr weitgehend positive Erfahrungen gemacht. Die Kids gewöhnen sich schnell daran. Mitunter auch oft ein (Haupt-)Grund des Wechsels [auch sehr guter SuS].
Tests darf ich/dürfen wir (theoretisch/praktisch) schreiben, ich darf sie lediglich nicht mit Ziffernnoten bewerten.
SuS können das selbst sehr gut ausrechnen, falls von ihnen gewünscht.
Zusätzlich gibt es Kompetenzraster der Fächer und Themen(punkte).
Ebenfalls eine Möglichkeit für Notizen, Auflistungen und Prozessentwicklung.
Dazu “Beobachtungen” optional.
Zusätzlich (individuelle/optionale/bedarfsgerechte) Lernentwicklungs-/Lernstands-/Leistungsgespräche mit SuS/Eltern.
Theoretisch dürfe ich (wohl) auch (freiwillig zusätzlich) textbasierte “Verhaltens- und Leistungseinschätzungen” erstellen und diese den SuS/Eltern geben. Sind allerdings keine textbasierten Zeugnisse dann.
Und ja, auch damit habe ich durchaus Erfahrungen machen müssen/dürfen.
Und ja, das ist generell eine Menge Arbeit. V. A. wenn man es gewissenhaft und sinnvoll macht.
“Dadurch, dass niemand sitzenbleiben kann, nimmt die Motivation sich anzustrengen stark ab. Es macht nicht sofort Spaß, Vokabeln zu lernen, Grammatik zu trainieren, das Rechnen zu üben usw. Aber das muss man ja auch gar nicht, man kommt ja weiter. Die große Frustration kommt dann später, wenn man keine Chance mehr hat, den verpassten Stoff aufzuholen.”
“Aus pädagogischen Gründen empfiehlt sich der Stufenaufstieg. *Begründungsbausteine*”
Das ist die Realität vieler Regelschulen.
Sehe ich dann wenig Unterschied.
Einige steigen dann eben die Schulart ab, statt “sitzen zu bleiben”. Naja, gut. Problem für “höhere” Schularten gelöst.
Bei vielen bringt “Klassenwiederholung” auch nichts/nichts sonderlich viel. Auch das Problem kann man hier mal sehen.
Wie lange will man jemanden wiederholen lassen, bis dieser “fliegt”/es genügt? Aus welchen Gründen? Usw.
Muss man dann eben auch sich fragen.
Beziehungsarbeit ist hier halt enorm wichtig. Und alle erreichen … Wird man nie. Das ist die Akzeptanz der Realität. Die Hoffnung, dass diese Kids dann später “auftauen” darf man jedoch behalten. Und bei manchen ist es aufgrund ihrer individuellen Lebensgeschichte [schwere kognitive Behinderung] nicht möglich, an die Regelschulziele zu gelangen. Aber auch damit lernt man (hoffentlich) umzugehen. Die Kinder und Eltern tun dies oft vor einigen LuL. Die wissen das meistens sehr genau.
“Wenn man in der 8. Klasse erstmals echte Noten bekommt, gibt es oft lange Gesichter. Es hörte sich doch in den Texten immer positiv an, zumindest nie richtig schlecht. Und in der 9. Klasse geht es dann mit den Noten schon um Abschlüsse.”
Transparenz mit SuS und Eltern. Die checken das dann schon meistens. Ob sie dann was machen … Ist wie mit Noten auch …
Dagegen könnte ich jetzt argumentativ auch “aber warum hatte mein Kind bei ‘Lehrkraft xy’/’Schule yx’ eine 2/eine 3 und bei Ihnen eine 5?” in den Raum stellen.
“Da man immer wieder versucht, die schwachen Schüler mitzunehmen, auch wenn sie nicht lernen, sinkt natürlich auch das Niveau. Die cleveren Schüler müssen sich wenig anstrengen, kommen kaum an ihre Leistungsgrenzen, müssen keine Lerntechniken entwickeln, und haben dann in der Oberstufe massive Probleme.”
Leistungsdifferenzierung und Angebotsvielfalt als Ziel.
Ja, auch das kostet massiv Zeit und Aufwand. Dazu Kenntnisse.
Das Problem ist bekannt. Die vermeintliche(n) Lösung(en) jedoch auch.
Zeit, Geld, Personal, Rahmenbedingungen.
Kenne ich aus verschiedenen Perspektiven. Klar.
Ich kenne allerdings auch die häufige Paxis der “Gaußschen Glocke” diesbezüglich. Ob das der ideale Weg ist … Lasse ich mal provokant offen.
“Insofern tun wir m.E. den Kindern nicht wirklich einen Gefallen, wenn sie nie lernen müssen, sich richtig anzustrengen, auch mal eine schlechte Note zu verkraften usw.”
Den Spiegel vor das Gesicht halten funktioniert auch ohne Noten. Je nach SuS genauso gut/schlecht wie mit Noten.
Meine Erfahrung zumindest.
“Das und das kannst du nicht.”
oder
“Das und das kannst du NOCH nicht.”
Kann man unterscheiden und zumindest versuchen zum Motto zu machen. Mit oder ohne Noten.
Also entweder machen Sie sich als Lehrkraft einen immensen Aufwand, um das, was eine Note wäre, mehrseitig in verschiedenen Textbausteinen für jedes Fach und jede Kompetenz zu verklausulieren oder sie schreiben schlicht und einfach die Ziffer hin. Warum also einfach, wenn es auch unnötig kompliziert geht?
Ich finde gut, dass Sie eine Reflexion schreiben lassen. Da muss man sich nochmal richtig famit auseinandersetzen. Das bringt mit Sicherheit mehr, als die üblichen Berichtigungen.
Was die Zahlen der Studie angeht, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich die Fallzahlen nicht überprüft habe. Das ist natürlich ein relevanter Punkt. Wobei ich einwenden würde, dass es nicht mehr so viele SuS im Mittelfeld gibt, wie Die eingeplant hatten. Heute spaltet sich die Schülerschaft m.M.n. mehr und die Mitte scheint mehr und mehr zu schwinden.
Jepp, Spaltungseffekt ist real.
“…die Mitte scheint mehr und mehr zu schwinden.” – den Eindruck habe ich auch. Aber ich habe keine Erklärung dafür, woran das liegen könnte.
Letztens erst wieder – MSA Zweien und Dreien, ESA Fünfen und Sechsen (Wiederholungsklassenarbeit mit einer weiteren Woche Übungszeit)
Einige wenige ESA-Vieren waren auch dabei.
DAS ist zumindest in dieser Klasse seit der Fünften Standard.
In anderen Klassen ist die Spaltung noch nicht derart extrem.
Wow ich habe oft nicht mal Zeit die Arbeiten zu besprechen, so voll ist der Lehrplan und so knapp die Zeit
Dem Einstiegsszenario der Kollegin möchte ich Fälle aus meiner Praxis gegenüberstellen, in denen Schüler durch welchen Umstand auch immer mit dem regelmäßigen Lernen beginnen und danach kontinuierlich ihre Noten aufbessern und damit die Angst vor Prüfungen „wegarbeiten“.
Es gibt a u c h Schüler:innen, denen wichtig ist, wo sie lerntechnisch stehen.
Hat auch was mit Selbstwirksamkeit zu tun…
Dem widerspricht ja niemand. Muss aber nicht in Form von Ziffernnoten sein.
Und auf was dürfen die Schüler dann stolz sein ?
Auf ihre Mittelmässigkeit ?